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Verbindung der Preßstempel mit ihrem Kolben durch ein Kugelgelenk
an Maschinen zum Formen und Glätten der Sohlen Gegenstand,der Erfindung ist eine
Einrichtung zur Verbindung der Preßstempel mit ihrem Kolben durch ein Kugelgelenk
an Maschinen zum Formen und Glätten von Sohlen. Von den bekannten Einrichtungen
dieser Art unterscheidet sich die Erfindung im wesentlichen dadurch, daß die gegeneinander
beweglichen Teile des Kugelgelenkes von einem geschlitzten Federring umschlossen
sind, der die Gelenkteile in der Mittellage zu halten bestrebt ist. Durch diese
Anordnung wird mit einfachen Mitteln dafür Sorge getragen, daß einerseits bei ungleichmäßiger
Sohlenstärke der Preßstempel sich unter Überwindung der Spannkraft des geschlitzten
Federringes so einstellt, daß auf die Sohle eine gleichmäßige Pressung ausgeübt
wird und andererseits bei dem Abheben des Preßstempels von der Sohle ein selbsttätiges
Zurückführen des Preßstempels in die Mittellage stattfindet.
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Die Zeichnung zeigt als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine hydraulische
Presse zum Formen und Pressen von Sohlen, und zwar ist Abb. i eine Vorderansicht
der Maschine, teilweise im Schnitt, und Abb. a eine Seitenansicht zu Abb. i ; Abb'.3
zeigt in vergrößertem Maßstabe einen Schnitt durch das den Preßstempel tragende
Kugelgelenk; Abb. q. ist eine schaubildliche Ansicht eines das Kugelgelenk in der
Mittelstellung haltenden Federringes. Der Rahmen der Maschine besteht in der Hauptsache
aus einem Unterteil A und einem auf diesen befestigten Oberteil Al, welcher eine
rechteckige Öffnung umschließt. An der Oberseite des Rahmenteiles A1 sind in senkrechten
Bohrungen zwei Zylinder B, BI befestigt, in denen Stufenkolben C bzw. C' gleiten.
Die Zylinder sind an ihren unteren Enden durch Stopfbüchsen D, Packungsringe E und
Stopfbüchsmuttern F abgedichtet und durch eine Leitung G miteinander verbunden.
Der unterhalb der Kolben C, Cl befindliche Raum ist mit einer Flüssigkeit, beispielsweise
Wasser oder Öl, derart gefüllt, daß beider Abwärtsbewegung des einen Kolbens die
durch die Leitung G in den anderen ZylinderübertretendeFlüssigkeit den indiesem
Zylinder befindlichen Kolben in die obere Endlage bewegt und umgekehrt, so daß also
stets eine gegenläufige Bewegung der beiden Kolben stattfindet. An der Oberseite
der Zylinder B, Bi ist eine Rohrleitung I bzw. K angeschlossen. Die
beiden Rohrleitungen führen zu einem mittels eines Handhebels O einstellbaren Umsteuerventil
L, welches ferner durch eine Leitung M mit einer hydraulischen Preßpumpe N und eine
Rücklaufleitung O mit einem beispielsweise mit Öl oder Wasser gefüllten Behälter
P in Verbindung steht.
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An dem unteren Ende der Kolben C und Ci ist ein mit einer konkaven
Kugelfläche versehener Körper R befestigt, der durch eine Anzahl Schraubenbolzen
U mit einem kugelförmig gewölbten und eine mittlere Bohrung
aufweisenden
Stempelhalter S verbunden ist. Die Schrauben U sind in den Stempelhalter
S
eingeschraubt und durch Bohrungen des Körpers R frei hindurchgeführt. Der
Durchmesser dieser Bohrungen ist größer als der Bolzendurchmesser, so daß sich die
beiden Teile S und R unter Überwindung der Spannung eines außen hei#umgelegten geschlitzten
Federringes T gegenseitig in bestimmten Grenzen verschieben können. Der Federring
T ist bestrebt, den Stempelhalter S in der in Abb.3 dargestellten Mittellage zu
halten. Die mittlere Bohrung der beiden Stempelhalter S dient zum Einsetzen eines
Preßstempels W bzw. W l, welcher mittels einer seitlich durch den Stempelhalter
S hindurchgeschraubten' Befestigungsschraube V gesichert werden kann.
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Auf dem unteren Querstück des rechteckigen Rahmenteiles A1 sind zwei
Sockel X befestigt, die an ihrem oberen Teil mit senkrechten Bohrungen und Befestigungsschrauben
V versehen sind. Die Sockel dienen zur Befestigung je einer unteren Preßform Y bzw.
Y1 und sind so angeordnet, daß die untere Preßform den oberen Preßformen oder Preßstempeln
W, W1 genau gegenüberliegt.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist folgende: Bei der in Abb. i mit
gestrichelten Linien dargestellten Mittellage des Handhebels Q ist das Umsteuerventil
i i so eingestellt, daß die durch die Pumpe N aus dem Behälter P in die Leitung
11l geförderte Flüssigkeit. unmittelbar durch die Rücklaufleitung O wieder in den
Behälter P zurückfließen kann. - Bei dieser Einstellung des Handhebels Q wird demnach
auf keinen der beiden Kolben C, Cl ein Flüssigkeitsdruck ausgeübt. Es wird nun auf
eine der beiden Unterformen, beispielsweise die Unterform Y, eine zu formende oder
zu glättende Sohle Z aufgelegt und derY Handhebel Q nach links in die mit strichpunktierten
Linien gezeichnete Stellung bewegt. Diese Bewegung des Handhebels hat zur Folge,
daß durch die Druckflüssigkeit der Kolben C nach abwärts und der Kolben Cl nach
oben bewegt wird. Durch den bei der Abwärtsbewegung des Kolbens C gegen die auf
der Unterform Y liegende Sohle Z zur Anlage kommenden Preßstempel W wird auf die
Sohle ein gleichmäßiger Druck ausgeübt und dadurch die Sohle in die gewünschte Form
gebracht.
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Während der Pressung der zwischen dem Preßstempel W und der
Unterform Y befindlichen Sohle wird auf die Unterform Y1 eine weitere Sohle
aufgelegt und dann der Handhebel Q in die in Abb. i mit vollen Linien gezeichnete
rechte Stellung bewegt. Hierdurch wird das Umsteuerventil L so eingestellt, däß
der Kolben Cl nach unten und der Kolben C nach oben bewegt wird. Bei der Pressung
der auf die Unterform Y1 gelegten Sohle Z wird dann wieder auf die Unterform Y eine
Sohle aufgelegt, worauf sich der -beschriebene Vorgang wiederholt.
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Durch die Befestigung der oberen Preßformen W, W1 mittels Kugelgelenk
wird dafür Sorge getragen, daß auch bei ungleichmäßigen Arbeitsstücken eine gleichmäßige
Pressung ausgeübt wird. Wenn beispielsweise die zu pressende Sohle an der Spitze
5 mm und an der Ferse nur 3 mm stark ist, wird die obere Preßform zuerst gegen die
Spitze der Sohle zur Anlage kommen. Bevor nun aber auf die Sohlenspitze ein stärkerer
Drück ausgeübt wird, verschieben sich die kugelförmig ausgebildeten Teile S und
R derart gegeneinander, daß sich die obere Preßform an dem Fersenteil um 2 mm senkt,
so daß auf die Sohle bei Erreichung des Höchstdruckes sowohl an der stärksten, als
auch an der schwächsten Stelle ein gleich starker Druck ausgeübt wird. Sobald der
Druck infolge der Aufwärtsbewegung der oberen Preßform nachläßt, wird der Teil S
durch den Federring T wieder in die genaue Mittelstellung zurückbewegt.
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Die Erfindung ist natürlich im einzelnen nicht auf die dargestellten
Ausführungsformca beschränkt, vielmehr können. beispielsweise hinsichtlich der baulichen
Ausbildung des hydraulischen Antriebes der Preßformen verschiedenartige Abänderungen
vorgenommen werden, ohne daß der Schutzumfang. überschritten wird. Außer zur Bearbeitung
loser Sohlen kann die hydraulische Presse in gleicher Weise auch- zum -Nachformen
.oder Glätten von bereits am Schuh befestigten Sohlen Verwendung finden.