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Führung für das Querhaupt einer durch Druckflüssigkeit angetriebenen
Schmiedepresse Die Erfindung bezieht sich auf die Führung für das Querhaupt einer
durch Druckflüssigkeit angetriebenen Schmiedepresse mit beiderseits am beweglichen
Querhaupt befestigten Führungskolben, die vier über Kreuz miteinander inVerbindung
stehendeZylinderräume abschließen.
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Es ist bei Druckflüssigkeitspressen allgemein bekannt, außer dem oder
den eigentlichen Preßkolben noch zusätzlich Führungskolben vorzusehen und die von
' diesen Führungskolben abgeschlossenen vier Zylinderräume über Kreuz miteinander
zu verbinden. Die Führungszylinder haben hierbei die Aufgabe, eine genaue parallele
Führung des Querhauptes .zu erzielen.
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Beim Gegenstand der Erfindung werden diese bekannten Führungskolben
ebenfalls benutzt; es wird jedoch erfindungsgemäß in jeder der beiden Verbindungsleitungen
der Zylinderräume ein gesteuerter Zu- und Ablauf für das Druckmittel vorgesehen,
so daß das Querhaupt zur Ausführung von Biegearbeiten schräg gestellt werden kann.
Nach der Schrägstellung wird der Zu- und Ablauf für das Druckmittel in den Verbindungsleitungen
wieder abgeschaltet und das Querhaupt in seiner .Schräglage durch die Führungskolben
parallel geführt. Die bekannte hydraulische Parallelführung wird also dazu benutzt,
die Schmiedepresse zur Ausführung von Biegearbeiten herzurichten. Die hierzu erforderlichen
zusätzlichen Einrichtungen an der Schmiedepresse sind derart einfach, daß die Herstellungskosten
trotz des erhöhten Verwendungsbereiches kaum beeinflußt werden.
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Es ist zwar bekannt, bei Druckflüssigkeitspressen von den Preßkolben
her eine Schrägstellung des Preßstempels hervorzurufen; bei den bekannten Maschinen
handelt es sich jedoch nicht um eine einmalige Schrägstellung zur Ausführung von
Biegearbeiten, sondern vielmehr um die Erzeugung von Schaukelbewegungen des Preßstempels,
der dementsprechend eine für diese Zwecke geeignete Form erhält. Es ist bei Pressen
mit hydraulischer Parallelführung schon vorgeschlagen worden, die über Kreuz verbundenen
Führungszylinder mit einer Füll- und Druckregelvorrichtung zu verbinden. Hierdurch
soll .ein stets gleichbleibender Druck und eine genaue Parallelführung gesichert
werden. Man hat ferner schon Pressen vorgeschlagen, bei denen die Parallelführung
nur während des Arbeitshubes durch die über Kreuz verbundenen Kolben aufrechterhalten
wird, während diese Kolben beim Rückhub einseitig mit dem Druckmittel beaufschlagt
werden.
Ein betriebsmäßiges Schrägstellen des Pressenstempels und
Parallelverschieben in dieser Lage ist bei diesen bekannten Einrichtungen aber nicht
vorgesehen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung in vier verschiedenen Stellungen dargestellt, und zwar zeigt Abb. i die
Presse mit waagerecht liegendemQuerhaupt zurAusführungvonSchmiedearbeiten, Abb.2
die Presse vor dem Schrägstellen des Querhauptes, Abb. 3 die Presse mit schräg gestelltem
Querhaupt bei Vornahme einer Biegearbeit, Abb. q. die Presse in einer Zwischenstellung
während der Überführung des Querhauptes aus der Schräglage in die waagerechte Lage.
i ist das feste und 2 das bewegliche Querhaupt der Schmiedepresse. Die Fußplatte
ist mit 3 bezeichnet und die Preßzylinder mit q.. 5 sind Preßplunger, die z. B.
über Druckstücke 6 auf das bewegliche Querhaupt 2 einwirken. Das bewegliche Querhaupt
2 kann z. B. mittels Führungsbüchsen 7 an den die Fußplatte 3 mit dem festen Querhaupt
i verbindenden Säulen geführt sein. Die Führungsbüchsen 7 besitzen außen kugelige
Ansätze, mit denen sie in Kugelpfannen 8 des beweglichen Querhauptes 2 gelagert
sind. Die Kugelpfannen 8 sind durch Keile g mit dein beweglichen Querhaupt verbunden.
Durch Lösen der waagerechten Keile g wird eine Schrägstellung des Querhauptes ermöglicht.
Das bewegliche Querhaupt kann ferner noch eine Führungssäule io erhalten, die an
einem Ende kugelbeweglich in einer Führung i i gelagert ist. Der am unteren Ende
der Führungssäule vorgesehene Kugelzapfen i2 ist in einer senkrecht beweglichen
Kugelpfanne 13 gelagert und der mittlere Kugelabschnitt 14. in einer Kugelpfanne
15, die ähnlich wie die Kugelpfannen 8 durch waagerechte Keile 16 mit dem beweglichen
Querhaupt 2 verbunden ist. 18 und ig sind die bekannten Rückzugszylinder, deren
Plunger ig derart gelenkig mit dem beweglichen Querhaupte, z. B. durch Laschen,
verbunden sind, daß eine Schrägstellung des Querhauptes 2 möglich ist.
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Am festen Querhaupt i sind die Zylinder 2o des hydraulischen Parallelgestänges
angeordnet, in denen sich Kolben 21 befinden, die durch die Kolbenstangen 22 mit
dem beweglichen Querhaupt verbunden sind: Die Kolbenstangen 22 können auch mit den
Rückzugsplungern ig aus einem Stück bestehen, wobei dann das bewegliche Querhaupt
z. B. durchLaschen gelenkig an diesegemeinsamen Verbindungsstangen angeschlossen
ist. Der Anschluß an die Verbindungsstangen wird zweckmäßigerweise in gleiche Höhe
finit der Mitte 24 der Führungsbuchsen 7 gelegt, um den waagerechten Ausschlag der
Querhauptenden so gering- wie möglich zu halten.
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Die Kolbenstangen 23 der Kolben 21 haben die Aufgabe, den von den
Kolben 21 abgeschlossenen Räumen oberhalb und unterhalb der Kolben 21 den gleichen
Inhalt zu geben.
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Der obere Raum des linken Zylinders 2o steht mit dem unteren Raum
des rechten Zylinders 2o durch die Rohrleitung 25 ungehindert in Verbindung, während
der untere Raum des linken Zylinders 20 mit dem oberen Raum des rechten Zylinders
2o ungehindert durch die Leitung 26 in Verbindung steht. An die Verbindungsleitung
25 ist mittels der Leitung 27 eine Z-,veiventilsteuerung 28 angeschlossen, die ein
Auslaßventil 29 und ein Einlaßventil 3o besitzt und durch den Handhebel 31 gesteuert
wird. An die Leitung 26 ist mittels der Leitung 32 eine Ventilsteuerung 33 mit dem
Auslaßventil 34 und dem Einla.ßventil 35 angeschlossen, die durch den Handhebel
36 gesteuert wird. 37 ist das obere Werkzeug, 38 das untere Werkzeug und 39 das
zu verarbeitende Werkstück. 40 ist eine Festspanneinrichtung für das Werkstück.
Der Arbeitsvorgang ist folgender: Beim Schmiedevorgang sind die Keile 9 und 16 angezogen,
so daß also die Kugelpfannen 8 und Führungshülsen 7 sowie die Kugelpfannen 15 und
die Führungssäule 1q. in waagerechter Richtung starr mit dem beweglichen Querhaupt
2 verbunden sind. In den Steuerungen 28 und 33 sind sämtliche Ventile geschlossen.
Befindet sich das Querhaupt_2 in der obersten Stellung (Abb. i) underhalten die
Rückzugszylinder 18 Abwasser, dann senkt sich das Querhaupt, und das Wasser
aus dem unteren Zylinderteil des linken Zylinders 20 fließt über Leitung 26 in den
oberen Raum des rechten Zylinders 2o, während das Wasser aus dem unteren Raum des
rechten Zylinders 20 über Leitung 25 ungehindert in den oberen Raum des linken Zylinders
2o fließt. Die Presse bewegt sich also wie eine normale Schmiedepresse.
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Um Biegearbeiten vorzunehmen, werden die Keile g und 16 zurückgeschoben
(Abb. 2), so daß also die mechanische Parallelführung des beweglichen Querhauptes
2 ausgeschaltet ist. Zweckmäßigerweise werden sämtliche Keile so weit zurückgeschoben,
daß die erwünschte Schräglage erreicht wird; es können aber auch die Keile 16 .ganz
zurückgeschoben werden und nur die Keile g bis zu einer bestimmten Grenze. Es findet
dann die Schrägstellung des Querhauptes 2 ihre Begrenzung durch die Anlage der Kugelpfannen
8 an den Keilen g. - Es kann aber auch die Schrägstellung des Querhauptes 2 so begrenzt
werden, daß die Keile 9 vollständig verschoben
werden und
die Keile 16 nur um den Betrag, den die Schrägstellung des Querhauptes erforderlich
macht. Es findet dann die Schrägstellung ihre Begrenzung durch die Anlage der Kugelpfannen
15 an den Keilen 16. Um aus dieser Stellung in eine bestimmte Schräglage des Ouerhauptes
2 zu kommen (Abb. 3), werden die Rückzugszylinder 18 auf Stillstand geschaltet,
d. h. die Rückzugssteuerung wird so eingestellt, daß aus den Rückzugszylindern i8
weder Wasser austreten noch in die Zylinder 18 Wasser eintreten kann. Es wird dann
das Auslaßventil 3.4 der Steuerung 33 geöffnet, so daß aus dem unteren Raum des
linken Zylinders 2o Wasser austreten kann. Öffnet man nunmehr das Einlaßventil 3o
der Steuerung 28, dann tritt in den unteren Raum des rechten Zylinders 2o und in
den oberen Raum des linken Zylinders 2o Preßwasser ein, so daß sich der linke Kolben
2i senkt und der rechte Kolben 2I hebt, bis die in Abb. 3 dargestellte Schräglage
erreicht ist. Hierauf schließt man sämtliche Ventile der Steuerungen 28 und 33,
so daß das hydraulische Parallelgestänge wieder eingeschaltet ist und das bewegliche
Ouerhaupt 2 dauernd die gleiche Schräglage beim Aufundabfahren behält. Um aus dieser
Schräglage wieder in die waagerechte Lage zu kommen (Abb. q.), wird das Einlaßventil
35 der Steuerung 33 geöffnet, so daß Preßwasser in den unteren Raum des linken Zylinders
2o eintreten kann. Gleichzeitig wird auch das Ausl.aßventil 29 der Steuerung 28
geöffnet, damit das Wasser aus dem unteren Raum des rechten Zylinders 2o austreten
kann. Damit beim Biegen von Werkstücken das beispielsweise waagerecht liegende Ende
des Werkstückes 39 auch waagerecht verbleibt, muß dasselbe durch eine Spannvorrichtung
qo gehalten werden.