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Durch Druckluft bewegte Flaschenteller von Flaschenfüllmaschinen Die
Erfindung betrifft solche Hubvorrichtungen für die die zu füllenden Flaschen tragenden
Flaschenteller von selbsttätigen Flaschenfüllmäschinen, bei denen zum Heben und
Senken des Tellers sowie zum Andrücken der Flaschenhalsmündung an die Zapfstelle
ein in einem senkrecht angeordneten Zylinder beweglicher Kolben dient, dessen beiden
in dem Zylinder liegenden Arbeitskammern durch einen von umlaufenden Teilen der
Maschine bewegten Steuerhahn o. dgl. wechselweise Druckluft von geeigneter Spannung
zugeführt wird, so daß durch die verschiedenen Druckluftkolben die auf die zugehörigen
Flaschenteller aufgesetzten Flaschen die dem Arbeitsrhythmus der Maschine entsprechenden
Höhenbewegungen machen. Derartige Vorrichtungen können nur dann zufriedenstellend
arbeiten, wenn der letzte Teil der Abwärtsbewegung der Flasche mit allmählicher
Verlangsamung unter Vermeidung jedes Stoßes beendigt wird, während der übrige Teil
der erheblichen Höhenbewegungen des die Flasche tragenden Kolbens sich verhältnismäßig
schnell vollziehen muß, um eine entsprechend hohe Leistung der Maschine zu erreichen.
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Bei den bisher bekannten Drucklufthubvorrichtungen dieser Art wird
zu diesem Zweck durch Vermittlung der Steuervorrichtung des Druckluftzylinders gegen
das Ende des nach unten gerichteten Arbeitshubes des Kolbens der Austritt der durch
den Kolben aus dem unteren Arbeitsraum zu verdrängenden Luft gedrosselt, so daß
sich in diesem unteren Arbeitsraum ein die Kolbenbewegung aufhaltender Gegendruck
bildet. Diese Drosselung wird entweder durch eine im Hahnküken liegende enge Kanalstelle
bewirkt, nachdem durch die Steuerung ein zweiter weiterer Auslaufkanal für die der
Unterkammer entweichende Luft abgeschlossen ist, oder mittels eines durch die Bewegung
des Kolbens betätigten Ventils, das gegen den Schluß der Kolbenbewegung die Einmündung
des Ausgangskanals im Zylinder bis auf eine enge Öffnung abschließt.
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Demgegenüber besteht die Erfindung in der durch den Anspruch bezeichneten
und nachstehend erläuterten Anordnung, wobei bemerkt wird, daß die Verwendung eines
Umgangskanals zur Stoßdämpfung auf anderen Gebieten, z. B. bei Preßlufthämmern,
bereits bekannt ist.
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Auf der Zeichnung ist die der Erfindung entsprechend ausgebildete
Hubvorrichtung in senkrechtem Längsschnitt durch den Druckluftzylinder in verschiedenen
Stellungen dargestellt.
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Abb. r entspricht der Abwärtsbewegung vor Beginn der Dämpfungswirkung,
Abb. z der Bewegung in der Dämpfungszone im Augenblick des Aufsetzens des Flaschentellers.
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Abb. 3 zeigt den Arbeitskolben am Schlusse seines Bewegungshubes.
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Abb. 4 stellt die Teile der ' Vorrichtung -während der aufwärts gerichteten
Hubbewegung dar.
In dem Hubzylinder i ist ein -Kolben. 2 längs beweglich
angeordnet, dessen Kolbenstange 3 durch eine am oberen Ende des Zylinders angebrachte
Stopfbüchse q. nach außen tritt und an seinem Ende den Flaschenteller 5 trägt. Dieser
hat an seiner Unterseite einen zur Kolbenstange 3 gleichachsigen Zentrierzapfen
6, der in eine Längsbohrung der Kölbenstange in der Längsrichtung leicht beweglich
hineinreicht. Zur Steuerung der Bewegung des Kolbens dient ein in der Mitte des
Zylinders angebrachtes, beispielsweise in Form eines Drehschiebers oder Hahns ausgebildetes
Steuerorgan, dessen Gehäuse 8 durch zwei Steuerkanäle io, ii mit den beiden Enden
des Innenraums des Hubzylinders verbunden ist. An das Gehäuse schließt sich außerdem
das zur Zuführung der Druckluft dienende Zuleitungsrohr 12 und ein ins Freie gehender
Auslaßkanal 13 an. Das in dem Gehäuse 8 drehbare Hahnküken 1q. ist an seinem freien
Ende mit einem Dreharm i5 versehen, mittels dessen dieses Steuerorgan nach Maßgabe
der Bewegungen der Flaschenfüllmaschine in zweckentsprechendem Rhythmus schrittweise
oder auch ununterbrochen gedreht wird.
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In dem Hahnküken sind zwei muschelartige Aussparungen 16, 17 sowie
zwei Querkanäle 18, i9 vorgesehen, die zu den Eingangsöffnungen der Steuerkanäle
io, ii und des Zuleitungsrohres 12 so angeordnet sind, daß jeweilig die erforderlichen
Kanalverbindungen hergestellt werden. In der' in Abb. i bis 3 dargestellten Stellung
ist durch die obere Muschel 16 des Hahnkükens das Zuleitungsrohr 12 mit dem Steuerkanal
io verbunden, so daß dem oberen Arbeitsraum des Zylinders Druckluft zugeführt wird.
Zugleich ist durch die untere Muschel 17 des Hahnkükens eine Verbindung zwischen
dem unteren Steuerkanal i i und dem Auslaßkanal 13 hergestellt, so daß hierdurch
beim Abwärtsgehen des Kolbens die Druckluft aus dem unteren Zylinderraum ins Freie
ausgelassen werden kann. In der anderen, gegen die erste um 9o° versetzten Stellung
des Halmkükens stellt der Querkanal 18 eine Verbindung zwischen dem Zuleitungsrohr
12 und dem unteren Steuerkanal i i dar, so daß die Druckluft in den unteren Arbeitsraum
des Zylinders eintreten kann, während die Luft aus -dem oberen Arbeitsraum durch
den Steuerkanal io und den Querkanal i9 entweichen kann.
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Gemäß vorliegender Erfindung ist nun in getvissem Abstand vom Boden
des Zylinders ein Umgangskanal 2o angeordnet, dessen beide Enden mit dem Innenraum
des Zylinders veibunden sind. Der Abstand dieser Verbindungsstelle des Umgangskanals
ist um eine gewisse Strecke größer als die axiale Länge des Kolbens 2. Wie leicht
ersichtlich, ist dieser Umgangskanal wirkungslos, solange sich der Kolben oberhalb
seiner oberen Anschlußöffnung befindet, wie aus Abb. i ersichtlich. Wenn gegen Ende
der Abwärtsbewegung des Kolbens dieser über die obere Anschlußöffnung hinweggegangen
ist, wie aus Abb.2 ersichtlich, so werden durch diesen Umgangskanal beide Arbeitsräume
des Zylinders verbunden, so daIdie im oberen Arbeitsraum befindliche Druckluft durch
diesen Kanal in den unteren Raum überströmt und die Druckdifferenz zwischen beiden
Kolbenseiten vermindert.
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Hierdurch wird die Abwärtsbewegung des Kolbens zweckentsprechend verlangsamt.
Während dieser verlangsamten Bewegung des Hubkolbens 2 setzt sich der Flaschenteller
5 mit seiner unteren Fläche auf eine am oberen Ende des Zylinders vorgesehene ringförmige
Tragleiste 2i auf, bevor der Kolben sein unteres, durch Aufstoßen auf einen Vorsprung
2-- des Zylinderbodens bestimmtes Hubende erreicht hat. Die untere Anschlußöffnung
des Umgangskanals 2o ist vorzugsweise so angeordnet, daß sie von dem Kolben 2 bereits
in einigem Abstand von seiner unteren Hubgrenze abgeschlossen wird. Hierdurch wird
vermieden, daß bei Beginn des aufwärts gerichteten Kolbenhubes die Wirkung der dem
unteren Arbeitsraum durch den Querkanal 18 und den Steuerkanal ii zugeführten Druckluft
gleich anfangs durch Überströmen in den anderen Zylinderraum abgeschwächt wird,
bevor der Kolben durch diese Druckluftzufuhr in Bewegung gesetzt wird. .Nach Beginn
des Aufwärtshubes vollzieht sich das Vorausgehen des Kolbens an den beiden öffnungen
des Umgangskanals 2o so schnell, daß dieses zeitweilige Überströmen von Druckluft
keine fühlbare Wirkung hervorbringt.