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Druckluftmotor für Schüttelrutschen
Im Bergbau ergibt sich oftmals,
besonders in niedrigen Flözen, die Notwendigkeit, den auf der einen Seite einer
Schütteirutsche angeordneten, zum Antrieb der Schüttelrutsche dienenden Druckluftmotor
auf die andere Seite der Schüttelrutsche zu verlegen. Es ist bekannt, für diesen
Zweck den Arbeitszylinder des Druckluftmotors horizontal spiegelbildlich gleich
auszubilden, so daß er, um r8o0 um seine Längsachse gedreht, auf der anderen Seite
angeordnet werden kann. Der Arbeitszylinder ist hierbei beiderseitig mit je einer
An,schlußeinrichtung für das Steuergehäuse versehen, wel-- ches die Schmiereinrichtung
und die Druckluftzuführungen enthält und seinerseits vertikal spiegelbildlich gleich
ausgebildet ist, so daß es je nach Arbeitslage des Arbeitszylinders an dessen einer
oder anderer Anschlußeinrichtung befestigt werden kann. Vor einem Umlegen des Druckluftmotors
von der einen auf die andere Rutschenseite muß bei dieser Anordnung das. Steuergehäuse
zunächst von dem Arbeitszylinder des Druckluftmotors abgenommen und mit seiner der
bisherigen gegenüberliegenden Anschluß sei te nach der Umlegung des Druckluftmotors
an der auf der anderen Seite des Arbeitszylinders befindlichen Anschlußeinrichtung
neu angeschlossen werden. Die bisherigen Anschlußseiten von Steuergehäuse und Arbeitszylinder
müssen durch Abdeckplatten verschlossen werden. Steuergehäuse und Arbeitszylinder
weisen infolge. ihrer doppelseitigen, Ausbildung
schädliche Räume
auf, die sich nachteilig auf die Arbeitsweise und Leistung des Druckluftmotors auswirken
müssen.
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Die Erfindung, die von einem Druckluftmotorausgeht, bei dem die Schmiereinrichtung
im Zylinderkopf des Arbeitszylinders angeordnet ist, hat sich die Aufgabe gestellt,
einen Druckluftmotor zu schaffen, der ohne jeden Umbau und unter Vermeidung der
aufgezeigten Nachteile von der einen auf die andere Rutschenseite verlegt werden
kann. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, daß der Arbeitszylinder
einschließlich Zylinderkopf und Steuergehäuse symmetrisch zur horizontalen Mittelebene
ausgebildet ist. Der ganze Druckluftmotor kann nach Bedarf unter Drehung um seine
Längsachse um I80° in kürzester Zeit von der einen auf die andere Rutschenseite
verlegt werden, ohne daß irgendwelche zeitraubenden Umbauarbeiten erforderlich sind
und ohne daß irgendwelche schädlichen Räume in Kauf genommen werden müßten.
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In erfindungsgemäßer Ausführung des Erfindungsgedankens sind der
Preßluftanschlußstutzen, die Oleinfüllöffnung und das Steuergehäuse in der horizontalen
Mittelebene des Druckluftmotors angeordnet. Diese Teile behalten somit auch nach
dessen Schwenkung um I800 ihre gleiche horizontale Lage bei.
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Bei der bekannten Anordnung kann das seitlich neben dem Arbeitszylinder
befestigte Steuergehäuse wegen der in ihm untergebrachten Schmierkanäle und gesamten
Zuleitungen nicht auf den Kopf gestellt, d. h. um see horizontale Länglsachse um
1800 gedreht werden, da dann eine einwandfreie Funktion der Schmierung nicht mehr
gewährleistet ist. Erfindungsgemäß werden diese Nachteile dadurch behoben, daß in
dem im Zylinderkopf angeordneten ölraum zwei zur horizontalen Mittelebene symmetrische,
mit je einem Absperrventil versehene Ölsteigleibungen angeordnet sind. Durch die
jeweils untenliegende Olsteigleitung wird das Schmieröl zum Lufteintrittsstutzen
weitergeleitet, während die obenliegende Ölsteigleitung durch ein Absperrventil
verschlossen ist. Der tilger kann also sowohl in der einen wie auch in der um I800
gedrehten Lage des Druckluftmotors einwandfrei arbeiten. An Stelle der selbsttätig
wirkenden Absperrventile kann die je weils obere tWlsteigleitung auch durch ein
von Hand zu betätigendes Organ, z. B. eine Schraube, verschlossen werden.
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Es ist mitunter erforderlich, die Antriebsleitung des Rutschenantriebes
zu verstärken. Dies kann in bekannter Weise durch die Zwillingsanordnung mit je
einem seitlich des Retschenstranges befindlichen Arbeitszylinder erfolgen, wobei
die beiden Arbeitszylinder durch ein zwischen ihnen in Längsrichtung angeordnetes
Verbindungs steuergehäuse miteinander verbunden sind. Eine bedeutende Verbesserung
ergibt sich nun dadurch, daß die beiden erfindungsgemäß ausgebildeten Arbeitszylinder
einschließlich Zylinderkopf gegeneinander um 1800 um ihre Längsachse verdreht und
gegenseitig austauschbar angeordnet sind. Das Verbindungssteuergehäuse ist symmetrisch
zu seiner senkrechten Mittelebene ausgebildet und beiderseitig mit Bedienungsorganen,
beispielsweise je einer Hub- -verstellung versehen, derart, daß die Bedienung der
Steuerung wahlweise von der einen oder der anderen Rutschenseite her erfolgen kann.
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Der Druckluftmotor nach der Erfindung kann somit entweder als Einzylindermotor,
je nach Bedarf auf der einen oder der anderen Rutschenseite, oder als Zweizylindermotor
in Zwillingsanordnung verwendet werden. Dies hat sowohl für die Fabrikation wie
auch für den Grubenbetrieb große Vorteile. Die Fabrikation wird wesentlich vereinfacht,
da nur eine Motortype hergestellt zu werden braucht, die für zwei verschieden große
Leistungen verwendet werden kann. Die Lager- und Ersatzteilhaltung wird vereinfacht.
Die Motoren können untereinander ausgewechselt werden.
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In der Zeichnung werden Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Fig. I ist ein Längsschnitt durch einen Druckluftmotor nach Schnitt
1-1 der Fig. 2; Fig. 2 ist ein Querschnitt nach Schnitt II-II der Fig. I; Fig. 3
ist ein Querschnitt eines um 1800 gedrehten Druckluftmotors; Fig. 4 zeigt einen
Zwitlingsmotor; Fig. 5 ist ein Längsschnitt durch einen Zwillingsmotor nach Schnitt
V-V der Fig. 4.
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Der Druckluftmotor besteht aus dem Arbeitszylinder Ì mit dem Kolben
2 sowie dem Zylinderkopf 3 und dem Zylinderdeckel 4. Seitlich ist das Steuergehäuse
5 angeordnet, das ebenso wie der Preßluftanschlußstutzen 6 und die Cileinfülllöffnung
7 in der horizontalen Mittelebene liegt. Im Zylinderkopf 3 ist der Ölraum 8 untergebracht,
aus dem eine untere Ölsteigleitung g und eine obere Ölsteigleitung 10 nach einem
in der horizontalen Mittelebene liegenden Kanal II führen. Von dem Kanal ei führt
ein weiterer Kanal I2 zum Preßluftanschlußstutzen 6. Der Kanal I I kann durch die
Schraube I3 zum Regulieren der Ölmenge mehr oder weniger verschlossen werden. Die
Olsteigleitungen g und 10 sind mit den Absperrventilen I und I5 versehen. Der Ölraum
8 ist durch den Kanal I6 mit dem Preßluftanschlußstutzen 6 verbunden.
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An dem Arbeitszylinder I ist eine bearbeitete Fläche I7 vorgesehen,
die zum Anschluß des Steuergehäuses 5 dient.
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Tritt Preßluft durch den Luftanschlußstutzen 6 zur Steuerung 5, dann
tritt ein Teil der Preßluft durch den Kanal I6 in den Olraum 8 und drückt auf den
Ölspiegel. In der in Fig. 2 dargestellten Lage schließt die Kugel des oberen Absperrventils
I5 durch ihr Eigengewicht sowie durch den auf ihr lastenden Druck der Preßluft im
Olraum 8 die Ülsteigleitung .10 ab. Das Öl steigt dann durch die untere Ölsteigleitung
9, deren Absperrventil geöffnet ist, zum Kanal II, von wo es über den Kanal 12 zum
Preßlufteintrittsstutzen 6 gelangt. Wird der Druckluftmotor um I800 um seine Längsachse
gedreht, wie es in Fig. 3 dargestellt ist, dann liegt
die Ölsteigleitung
g oben und wird durch die Kugel des Absperrventils 14 abgeschlossen, während das
Öl über die jetzt untenliegende Ölsteigleitung IO zum Kanal II gelangt. Der Öler
kann also in der einen wie in der anderen Lage des Druckluftmotors arbeiten.
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Wenn aus zwei Einzylindermotoren ein Zwiliingsmotor gebaut werden
soll, dann wird der eine Motor um I800 um seine Längsachse gedreht. Das Steuergehäuse
5 wird an beiden Motoren entfernt.
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Die beiden Arbeitszylinder einschließlich Zylinderkopf sind dabei
gegenseitig austauschbar. An den beiden Anschlußflächen I7 wird ein Verbindungssteuergehäuse
I8 angeschlossen, das -die Verbindung zwischen den beiden Motoren herstellt. Das
Verbindungssteuergehäuse I8 ist symmetrisch zu seiner senkrechten Mittelebene ausgebildet
und auf beiden Seiten mit je einer Hubverstelleinricbtung 19 versehen, so daß die
Bedienung der Steuerung wahlweise von der einen oder der anderen Rutschens!eite
her erfolgen kann, je nachdem, auf welcher Seite die Preßluft zugeführt ist. Das
Steuergehäuse I8 ist in bekannter Anordnung mit einem parallel zu den Zylinderachsen
in der Mitte liegenden Steuerkolben und mit nach beiden Seiten gleich langen Steuerkanälen
versehen, so daß beide Druckluftmotoren gleich beaufschlagt werden und völlig gleichmäßig
arbeiten.