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Hydraulische Presse für Schmiede- und Biegearbeiten mit beweglichem
Querhaupt Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse, die sowohl zum Schmieden wie
zur Ausführung von Biegearbeiten dient. Beim Schmieden muß das bewegliche Querhaupt
der Presse an den Säulen gut geführt werden, um exzentrisch auftretende Drücke aufnehmen
zu können. Das Querhaupt muß deshalb mit seinen Führungen ein starres Ganzes bilden.
Die Biegearbeiten dagegen erfordern entsprechende Schrägstellungen des beweglichen
Querhauptes.. Bekanntgeworden sind Pressen dieser Art, deren bewegliches Querhaupt
herausnehmbare Führungsbüchsen besitzt. Die Führungsaugen des Querhauptes sind hierbei
so groß gewählt, daß sie .ohne Büchsen die Schrägstellungen zulassen. Der Ein-bzw.
der Ausbau der 16 Büchsenhälften ist jedoch zeitraubend und schwierig. Außer. dem
sind für die Rückzüge, die mittels Pendelstützen mit dem Querhaupt verbunden sein
müssen, besondere Führungen erforderlich, damit die Seitenbewegungen des Querhauptes
nicht schädlich auf die Rückzüge einwirken können.
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Eine andere bekanntgewordene Bauart zeigt ein bewegliches Querhaupt,
das mit seinen Führungen kammartig verbunden ist. Diese Verbindung kann von Hand
durch einen besonderen Mechanismus gelöst werden, indem die Führungen gegenüber
dem Querhaupt gehoben werden und dadurch die Kämme außer Eingriff gebracht werden.
Ferner werden dusch besondere Vorrichtungen die Rückzüge, die mit den Säulenführungen
starr verbunden sind, gelenkig mit dem Querhaupt gekuppelt, da im entkuppelten Zustand
zwischen Querhaupt und seinen Führungen keinerlei Verbindung besteht. Dieser Vorgang
ist- gleichfalls zeitraubend, da die großen Gewichte der zu hebenden Führungen ein
großes Übersetzungsverhältnis der Entkupplungsmechanismen erfordern.
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Die Erfindung vermeidet diese Übelstände dadurch, daß die Säulenführungen
durch Kreuzgelenkverbindungen an das bewegliche Ouerhaupt angeschlossen und für
Biegearbeiten nachgiebig sind, während sie bei Schmiedearbeiten durch Einsetzen
von Bolzen starr mit dem Querhaupt verbunden sind. Das Entkuppeln geschieht durch
einfaches Herausziehen von Bolzen, die in Bohrungen zwischen Querhaupt und seinen
Führungen sitzen. Dies wird von der Presse selbst vorgenommen, indem die Bolzen
am oberen festen Querhaupt mittels Öse und Haken aufgehangen werden und das bewegliche
Querhaupt S abgesenkt wird. Die Aufhängungsvorrichtungen sind in der Zeichnung nicht
dargestellt, damit die Deutlichkeit der Zeichnung nicht beeinträchtigt wird. Das
Kuppeln kann gleichfalls schnell und leicht vorgenommen werden durch Einschieben
der Bolzen, nachdem man das bewegliche Querhaupt in horizontale Lage gebracht hat.
Da die Führungen die Säulen fest umschließen und ihre horizontale Lage nicht verändern,
können die ,Rückzüge in einfacher Weise starr mit den Führungen verbunden sein.
Die
Zeichnung stellt beispielsweise die Erfindung dar.
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Abb. i zeigt die Presse eingerichtet zum Schmieden. Das bewegliche
Querhaupt ist durch die eingeschobenen Bolzen mit den Säulenführungen starr verbunden;
Abb.2 ist ein Querschnitt durch das bewegliche Querhaupt an der Kupplungsstelle;
Abb.3 zeigt die Presse hergerichtet zu Biegearbeiten. Die Bolzen sind entfernt,
die Säulenführung ist nachgiebig, und das bewegliche Querhaupt hat eine Schrägstellung
eingenommen; Abb. ¢ ist eine Seitenansicht der Biegewerkzeuge mit der zu biegenden
Platte und dient zur Erklärung der Bewegung des beweglichen Querhauptes während
des Biegens; Abb. 5 ist eine Draufsicht auf das bewegliche Querhaupt mit seinen
Führungen und ein horizontaler Schnitt durch das Kreuzgelenk.
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Es bezeichnen i das obere feste Ouerhaupt, 2 die Preßzylinder, 3 die
Kolben mit den kugeligen Druckpfannen, 4 die Stößel, 5 das bewegliche Querhaupt
und 6 die Säulenführungen, deren zylindrisches Ende 7 mit den Druckstücken 8 Kreuzgelenke
bilden. Es bezeichnen 9 die Rückzugplunger? io die Rückzugszylinder, i i die Säulen
und 12 das untere feste Querhaupt. r3 die Kupplungsbolzen, 14 und 15 ebene Schmiedewerkzeuge,
16 eine zu schmiedende Platte, 17 und 18 schiefe Biegewerkzeuge und i9 das zu biegende
Werkstück.
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Die Wirkungsweise der Presse nach der Erfindung ist folgende: Zum
Schmieden wird das bewegliche Querhaupt 5, das durch die Kreuzgelenke 7 und 8 mit
den Säulenführungen 6 verbunden ist, durch Einschieben der Bolzen 13 hergerichtet,
d. h. bewegliches Querhaupt ünd Säulenführungen sind starr gekuppelt. Bekommen die
Preßzylinder2, die im oberen festen Querhaupt i lagern, Druckwasser, so drücken
die Kolben 3 mit den Stöpseln 4 auf das Querhaupt 5. Das Ganze bewegt sich parallel
zu den Säulen i i nach unten. @-Exzentrisch auftretende Kräfte beim Schmieden, die
auf das bewegliche Querhaupt 5 drehend wirken, werden von dem beweglichen Querhaupt
5 durch die Bolzen 13 auf die Säulenführungen übertragen und von den Säulen aufgenommen,
so daß das bewegliche Querhaupt seine horizontale Lage beibehält.
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Sollen Biegearbeiten verrichtet werden, so entfernt man die Bolzen
13, und das bewegliche Ouerhaupt 5 kann beim Aufsetzen auf das Werkstück i9 eine
den Biegewerkzeugen 17 und 18 entsprechende Schrägstellung einnehmen. Nun beginnt
die eigentliche Biegearbeit. Beim Durchdrücken des Werkstückes i9 wechselt das bewegliche
Querhaupt 5 seine Schräglage, und zwar richtet diese Lage sich nach dem Widerstande,
den das Querhaupt findet, um bei unserem Beispiel nach Abb. 1, 2 und 4 ain Schluß
des Hubes eine horizontale Lage einzunehmen, da Biegewerkzeuge 17 und 18 mit zwischenliegendem
Werkstück i9 satt aufliegen.