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Hydraulische Presse zum Herstellen von Gaumenplatten Für die einwandfreie
Anfertigung von Gaumenplatten für Zahnersatz sind bisher zwei Pressen notwendig:
eine hydraulische oder Spindelpresse als Küvettenpresse zum Vorformen der für die
Herstellung der Gaumenplatten notwendigen Tafeln und eine Gaumenplattenpresse zum
Fertigpressen der vorgeformten Platten, bei der eine den Zylinderabschluß bildende,
der Gaumenform nachgebildete Gummipreßscheibe unter hydraulischem Druck den genauen
und oftmals unterschnittenen Abdruck des Gaumens ausprägt.
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Die bekannten hydraulischen Gummipressen sehen hierbei vor, däß die
zum Dichthalten der Gummipreßscheibe notwendige feste und einwandfreie Auflagerung
zwischen Formring und Zylinder der Gummipresse bzw. dem Haltering der Gunimipreßscheibe
durch eine den auftretenden außerordentlich hohen Kräften entsprechende und daher
fabrikatorisch sehr teuere Gewindespindel erzielt wird, mit der man den Zylinder
der Gummipresse und somit den Haltering der Gummipreßscheibe bis zur metallischen
Auflage des Halteringes auf den Formring herabschraubt.
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Die Erfindung betrifft nun eine hydraulische Presse zum Herstellen
von Gaumenplatten, in der sowohl das Vorformen wie auch das Fertigpressen der Gaumenplatten
vorgenommen werden kann, und besteht darin, daß sie eine Küvettenpresse zum Vorformen
der Gaumenplatten; deren Kolben sich in der einen Traverse b_ efindet, und eine
Presse zum Fertigstellen der Gaumenplatten, deren Gummipreßscheibe sich in der anderen
Traverse befindet, in sich vereinigt. Bei dieser Ausführung wird der beim Fertigpressen
notwendige, metallisch dichte S.chlüß zwischen Formring und Haltering der G»mmipreßscheibe
durch den zunächst zum Vorformen dienenden Preßkolben dadurch erzielt, daß der Zylinder
des Preßkolbens einen größeren lichten Querschnitt besitzt als der Zylinder für
die Gummipreßscheibe.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsformen
beispielsweise dargestellt, und zwar zeigen: Fig. z und 2 die Presse bereit zum
Vorformen als Küvettenpresse und Fig.3 die Presse bereit zum Fertigpressen der Gaumenplatten
mit Gumn,ipreßscheibe. Die Wirkungsweise der Presse als IZ'-üvettenpresse in der
Ausführung nach Fig. t ist folgende: Die Zuleitung der Preßflüssigkeit erfolgt von
einer nicht dargestellten ,Pumpe durch die Rohrleitung a gleichzeitig zu dem unteren
Preßkolben b und zu dem oberen Zylinder c mit Gummipreßscheibe d. Auf der Preßplatte
e des Preßkolbens b ruht die Küvette f
mit der zum Vorpressen zugeschnittenen
Tafel g der Gaumenplatte. Die Küvette f legt sich oben mittels eines Einsatzstückes
h, das als Gesenk für die Gummipreßscheibe d ausgebildet ist, gegen Haltering i
und Gummipreßscheibe d. An Stelle eines besonderen Einsatzstückes h kann auch der
obere Teil der Küvette f selber als Gesenk für die
Gummipreßscheibe
d ausgebildet sein und sich gegen Haltering i und Gummipreßscheibe d anlegen. Da
der Zylinder des Preßkolbens b einen größeren lichten Querschnitt besitzt als der
Zylinder c der Gummipreßscheibe d, wird eine metallisch dichte Anlage zwischen dem
auf der Küvette f ruhenden Einsatzstück h
und dem Haltering i der Gummipreßscheibe
erreicht, weil bei gleichem spezifischen Flüssigkeitsdruck die Kraft des Preßkolbens
b infolge seines größeren Querschnittes höher ist als die von der Gummipreßscheibe
d mit kleinerem Querschnitt auf den Haltering i ausgeübte Kraft.
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Bei der Ausführung der Presse nach Fig. a geschieht das Zusammenpressen
der Küvette f dadurch, daß die Zuleitung der Preßflüssigkeit von einer nicht dargestellten
Pumpe durch die Rohrleitung a nur zu dem unteren Preßkolben b erfolgt, während die
Zuleitung zu dem im oberen Teil der Presse gelagertem Zylinder c mit Gummipreßscheibe
d durch ein in diese Zuleitung eingeschaltetes Ventil k abgesperrt wird. In diesem
Falle legt sich die auf der Preßplatte e des Preßkolbens b ruhende Küvette f mit
der zum Vorpressen zugeschnittenen Tafel g der Gaumenplatte gegen eine beispielsweise
um eine der Standsäulen 1 der Presse schwenkbare Zwischentraverse m, die so ausgebildet
ist, daß sie den oberen Zylinder c mit Gummipreßscheibe d umschließt und den zum
Vorformen notwendigen Druck direkt auf die obere Traversen überträgt.
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Nach dem Vorformen der Tafel g der Gaumenplatte wird der Druck aus
der Rohrleitung wieder abgelassen und bei Benutzung der Ausführungsform der Presse
nach Fig. a die Zwischentraverse m ausgeschwenkt (Fig. 3) und das in der Zuleitung
zum oberen Zylinder c mit Gununipreßscheibe d befindliche Ventil k geöffnet.
'Man arbeitet dann mit der Presse gemäß Fig.3 als Gumnnipresse wie folgt: Der Formring
o mit der Hohlform p und der vorgeformten Platte g wird mit einem Zwischenstück
Y genügender Festigkeit auf den Preßkolben b aufgesetzt und bis zur metallisch dichten
Auflage des Formringes o an den Haltering i der Gummipreßscheibe
d gebracht, indem man den Preßkolben b hochpumpt.
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Sobald die dichte Anlage erzielt ist, steigert man den Druck bis zu
der zum Ausprägen der Gaumenplatte notwendigen Höhe. Die dichte Anlage zwischen
Formring o und Haltering i bleibt wie vorher während der Dauer des ganzen Ausprägens
erhalten, da die vom größeren Preßkolben b ausgeübte Kraft größer ist als der auf
die kleinere Gummipreßscheibe d und damit der auf deren Haltering
i
ausgeübte Druck.
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Nach dem Fertigpressen wird' der Druck abgelassen und die fertiggepreßte
Gaumenplatte q dem Formring o entnommen.