DE609513C

DE609513C - Entlastetes Doppelsitzventil

Info

Publication number: DE609513C
Application number: DEW86532D
Authority: DE
Original assignee: Fritz Wagner & Co
Current assignee: Fritz Wagner & Co
Priority date: 1931-07-25
Filing date: 1931-07-25
Publication date: 1935-02-16

Description

Die entlasteten Doppelsitzventile haben den Zweck, das geschlossene Ventil nahezu vollständig von dem auf ihm ruhenden Dampfdruck zu entlasten, um dadurch ein leichtes Öffnen des Ventils zu erzielen. Infolge der Schwierigkeit j die Entfernung der beiden Ventilsitze am Ventilkörper und am Ventilgehäuse stets genau gleich groß zu machen, ist es jedoch in den weitaus meisten Fällen nicht möglich, beide Ventilsitze zu einem vollkommenen und dichten Abschluß zu bringen, son- · dem es sitzt in der Regel der eine Sitz vollkommen auf, während der andere mehr oder weniger undicht schließt. Man hat daher, um diesen Nachteil zu beseitigen, die entlasteten Doppelsitzventile in der Weise ausgebildet, daß einer der beiden Ventilsitze elastisch wirkt, so daß nach Abschluß des einen Ventilsitzes auch der andere durch den Dampfdruck zum dichten Abschluß gebracht wird. Infolge der elastischen Ausbildung des Doppelsitzventils macht sich indessen beim Anheben des Ventils ein Brummen bzw. störendes Geräusch bemerkbar, das darauf zurückzuführen ist,

as daß im Augenblick des Öffnens des elastischen ■ Ventilsitzes der Dampf nach der unbelasteten Ventilseite hindurchtritt und entspannt wird, daß aber dieser Ventilsitz anderseits infolge seiner elastischen Ausbildung durch den auf ihn wirkenden Dampfdruck sofort wieder geschlossen wird, welcher Vorgang sich außerordentlich rasch hintereinander wiederholt, so daß ein mit starkem Geräusch verbundenes Vibrieren des elastischen Doppelsitzventils beim Anheben desselben erzeugt wird.

Die Erfindung bezweckt, diesen Nachteil der elastischen Doppelsitzventile zu beseitigen, was im wesentlichen dadurch erreicht wird, daß zwischen dem elastischen Ventilsitz und der Austrittsseite des Ventils eine Dichtung beliebiger Art, z. B. eine Kolbendichtung ο. dgl., angeordnet ist, durch welche zwecks Geräuschverminderung der Druckabfall zwischen der Eintritts- und Austrittsseite des elastischen Ventilsitzes unterteilt wird. Der Dampfdurchlaß erfolgt dann zwar nicht durch beide Ventilsitze, sondern nur durch den nicht elastischen Ventilsitz, aber das Ventil bietet hierbei einerseits den den Doppelsitzventilen eigenen und wesentlichen Vorteil der fast vollständigen Entlastung und des leichten Öitnens und ermöglicht anderseits den infolge der elastischen Ausbildyng erzielten vollkommenen Abschluß beider Ventilsitze, ohne daß sich ein Vibrieren oder Schlagen des. elastischen Ventilsitzes beim Anheben bemerkbar macht. Das elastische Doppelsitzventil gemäß der Erfindung kann vorteilhaft in der Weise ausgebildet sein, daß die Dichtung zwischen dem elastisch wirkenden Ventilsitz und dem am Ventilkörper angeordneten elastischen Organ eingebaut wird, wodurch sich eine zweckmäßigere und einfachere Ausbildung des Ventilgehäuses als bei Anordnung der Dichtung hinter dem elastischen Organ des Ventilkörpers ergibt.

Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des elastischen Doppelsitzventils gemäß der Erfindung im senkrechten Schnitt dargestellt.

Abb. r zeigt eine Ausführung, bei welcher der obere Ventilsitz mittels eines winkelförmigen Ringes« aus Metall elastisch ausgebildet ist. Hinter dem Ventilsitz ist am Ventilkörper c eine Kolbenringdichtung b vorgesehen, durch welche der Druckabfall hinter dem elastischen Ventilsitz nahezu beseitigt wird. Hierdurch wird das bisher beim Anheben derartiger Ventile auftretende störende Geräusch vollkommen vermieden. Eine hermetische Abdichtung durch den Kolbenring b ist praktisch nicht unbedingt erforderlich; sie könnte aber natürlich bei entsprechender Ausbildung oder bei Anordnung mehrerer Kolbenringe b erreicht werden, so daß einDruckabfall hinter dem elastischen Ventilsitz nicht oder nur in ganz geringem Maße eintreten würde.

Bei der Ausführung nach Abb. 2 ruht der untere Ventilsitz auf einem elastisch wirkenden Ringd, über welchem sich der Kolbenring δ am Ventilkörper c befindet.

Bei der Ausführung nach Abb. 3 sind die Ventilsitze derart elastisch untereinander ausgebildet, daß der Ventilkörper aus zwei Teilen e, f besteht, die durch eine elastische Metallmanschette g verbunden -sind, so daß der obere Ventilsitz elastisch und der untere starr wirkt. Der Kolbenring b ist hierbei gemaß der Erfindung zwischen dem elastisch wirkenden Ventilsitz und dem elastischen Or- gang des Ventilkörpers angeordnet.

Die den Gegenstand der Erfindung bildende Dichtung hinter dem elastischen Ventilsitz des Doppelsitzventils läßt sich natürlich noch in anderer als aus der Zeichnung ersichtlichen Weise ausführen, z. B. durch Anordnung einer oder mehrerer Dichtungsrippen am Ventilkörper, durch einen in den Ventilkörper eingebetteten Asbest- oder Lederring usw., um die Entspannung des Druckmittels hinter dem elastischen Ventilsitz zweckentsprechend zu verringern oder zu vermeiden.

Claims

Patentansprüche:

1. Entlastetes Doppelsitzventil mit einem elastisch wirkenden Ventilsitz, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem elastischen Ventilsitz und der Austrittsseite eine Dichtung beliebiger Art, z. B. eine Kolbendichtung (b) o. dgl., angeordnet ist, durch welche zwecks Geräuschverminderung der Druckabfall zwischen der Eintritts- und

. Austrittsseite des elastischen Ventilsitzes unterteilt wird. .

2. Entlastetes Doppelsitzventil nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei elastischer Ausbildung des Ventilkörpers die Dichtung (b) zwischen dem elastisch wirkenden Ventilsitz und dem elastischen Organ (g) des Ventilkörpers eingebaut ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen