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Maschine zum Prägen oder Stempeln von Leder u. dgl., insbesondere
für Schuhwerk Beim Stempeln von Schuhwerk u. dgl, mit der Größen- oder Artbezeichnung
auf die Sohle muß ein Druck angewendet werden, der zwar von der Form und der Größe
des Stempels abhängig ist, im übrigen aber unverändert sein muß, auch wenn die Sohlenstärke
sich ändert. Die bekannten Stempelmaschinen arbeiten zumeist mit einem mechanisch
bewegten Stempel, während der Werkstückhalter mittels einstellbarer Federn nachgiebig
angebracht ist. Diese Federn werden indessen bei Abweichungen in der Materialstärke
verschieden stark zusammengedrückt, so daß sich Abweichungen in dem Stempeldruck
ergeben. Es sind bereits Stempelmaschinen bekannt, bei denen der Werkstückhalter
von einer Flüssigkeitssäule mit einstellbarem Gegendruck getragen wird, so daß selbst
bei Abweichungen in der Stärke des Materials ein gleichmäßiger Stempeldruck erzielt
wird; indessen ergaben sich bei mechanischem Antrieb des Stempels nachteilige Schlagwirkungen.
Ferner ist es auch sonst bei Schuhmaschinen bekannt, zur Erreichung eines gleichbleibenden
Druckes bei abweichenden Materialstärken hydraulisch angetriebene Werkzeuge zu verwenden.
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Die Erfindung bezweckt, bei Stempelmaschinen mit hydraulischer Druckbegrenzung
eine besonders einfache und wirksame Ausbildung des hydraulischen Systems zu schaffen,
durch welches unter Vermeidung von Überbeanspruchungen ein gleichmäßiger Antrieb
erzielt wird. Erfindungsgemäß ist der Druckstempel an eine Abzweigung eines durch
eine Pumpe ununterbrochen bewegten Flüssigkeits-Stromes angeschlossen und wird durch
Stauung der Flüssigkeit unmittelbar bis zur Erreichung des vorbestimmten Höchstdruckes
angetrieben, welcher durch Einstellung eines federbelasteten Ventils veränderbar
ist.
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Die Zeichnung zeigt in den Abb. i und 2 eine beispielsweise Ausführungsform
der Erfindung in einem senkrechten Schnitt durch die Maschine, und zwar in Abb.
i die Lage vor Beginn des Arbeitshubes und in Abb.2 gegen Ende des Arbeitshubes.
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In der Zeichnung ist i das Gestell der Maschine, in dessen Kopf ein
Zapfen 2 angeordnet ist. Um diesen Zapfen drehbar und in der eingestellten Lage
feststellbar ist ein Stempelträger 3 vorgesehen, der eine Anzahl von Stempeln q.
trägt, die auch auswechselbar in dem Stempelhalter angeordnet sein können.
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Das Maschinengestell besitzt ferner einen hydraulischen Zylinder 5,
der an seinem oberen Teil durch eine Kolbenführungsbüchse 6 abgeschlossen wird.
In dem Zylinder bewegt sich der Kolben 7; der durch eine Feder 8 in die in Abb.
i dargestellte unwirksame Lage gebracht und in dieser gehalten wird. Die Feder 8
faßt an einen Stift 9 an, der durch die Kolbenstange hindurchgeführt ist und gleichzeitig
zum Befestigen eines Ringes io an der Kolbenstange dient, der bei der untersten
Lage des Kolbens 7 als Anschlag dient. An dem Kolben io ist ein Arm ii zur Aufnahme
des Werkstückes, also eines Schuhes 12, befestigt.
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Unterhalb des Zylinders 5 liegt im Maschinengestell ein kreuzartig
durchbohrtes, also vier
Auslässe aufweisendes Verteilerstück 13.
An den einen Auslaß, in der Zeichnung an den rechts gezeichneten, schließt sich
eine Pumpe 1q. an, welche eine Schnurscheibe 15 trägt, mit deren Hilfe sie von einer
in der Zeichnung nicht dargestellten Kraftquelle aus angetrieben wird. Der untere
Teil des Gestells i ist als Flüssigkeitssumpf 16 ausgebildet und in ihn hinein ragt
das Saugrohr 17 der Pumpe 1q.. Ein weiterer Auslaß, vorzugsweise der in der Zeichnung
links dargestellte, trägt ein Rückschlagventil in Form einer Kugel 18, die durch
eine Feder ig gegen ihren Sitz gehalten wird. In diesen Auslaß ist eine Schraube
2o eingesetzt, die durch ein Handrad 21 gedreht werden kann; sie kann also mehr
oder weniger in die Abzweigung des Teiles 13 eingeschraubt werden, um dadurch die
Feder ig entsprechend zu spannen. Hinter der Kugel 18 ist in dem Abzweig des Teiles
13 eine Öffnung 22 vorgesehen. Der obere Auslaß des Teiles 13 mündet in den Zylinder
5 und der untere mündet oberhalb des Sumpfes 16; er ist als Ventilsitz ausgebildet,
gegen den sich ein Ventil 23 legen kann. Um die Stange des Ventils 23 ist eine Feder
24 gelegt, welche das Ventil geöffnet hält, Das Schließen des Ventils kann durch
einen um einen Zapfen 25 schwenkbaren Fußtritt 26 erfolgen. An eine geeignete Stelle,
z. B. den nach der Pumpe führenden Abzweig des Teiles 13, ist ein Rohr 27 angeschlossen,
welches einen Manometer 28 trägt.
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Die Arbeitsweise der Maschine ist demnach folgende Die Pumpe 1q. wird
ununterbrochen angetrieben und das von ihr aus dem Sumpf angesaugte und in den Teil
13 hineingeförderte Öl oder sonstige Druckmittel fließt ungenutzt durch die untere
Öffnung des Teiles 13 ab, da ja das Ventil 23 offen ist. Es wird nun der zu stempelnde
Schuh o. dgl. auf den Arm ii aufgelegt, alsdann der Fußtritt 26 niedergedrückt,
so daß das Ventil 23 geschlossen wird. Das Öl dringt dann in den Zylinder 5 ein
und verschiebt den Kolben 7 und damit das Arbeitsstück gegen den Stempel q.. Der
Druck unterhalb des Kolbens 7 und damit der Stempeldruck nimmt, nachdem das Werkstück
am Stempel anliegt, so lange zu, bis der Flüssigkeitsdruck groß genug ist, um das
Rückschlagventil 18, i9 zu öffnen. Die dann noch weitergepumpte Flüssigkeit fließt
durch die Öffnung 22 in den Sumpf zurück.
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Die Größe des Druckes beim Stempeln wird also lediglich abhängen von
der Einstellung des Rückschlagventils 18, ig. Es ist demnach nur notwendig, zu Beginn
des Arbeitsvorganges das Handrad 21 entsprechend der eingestellten Stempelgröße
einzustellen, und diese Einstellung kann sehr einfach mit Hilfe des Manometers 28
erfolgen. Man dreht das Handrad 2,1 bei dem Stempel des ersten Stückes nach Niederdrücken
des Fußtrittes 26 so lange, bis der gewünschte Arbeitsdruck erzielt ist und braucht
dann keinerlei weitere Einstellungen vorzunehmen. Der Druck wird immer der gleiche
bleiben, wie stark auch die gestempelte Ledersohle ist. Durch Nachlassen des Fußtrittes
26 sinkt der Kolben 7 wieder infolge seiner eigenen Schwere und unter Wirkung der
Feder 8 in seine Anfangsstellung zurück. Das Werkstück kann abgenommen und durch
ein neues ersetzt werden.
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Bei Abänderung des Stempels muß man natürlich eine erneute Einstellung
durch Drehen des Handrades 21 vornehmen.
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Die Maschine kann auch baulich anders ausgeführt werden. So kann man
den Arbeitskolben nach oben setzen und den Stempelhalter unten anbringen oder die
Maschine horizontal arbeiten lassen.