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Vorrichtung zur Bestimmung des Hektolitergewichtes von Getreide o.
dgl. Es sind Vorrichtungen zur Bestimmung des Hektolitergewichtes von Getreide o.
dgl. bekannt, die ein Meßgefäß zum Zuführen gleicher Raumteile des zu prüfenden
Gutes in eine unterhalb des Meßgefäßes vorgesehene selbstanzeigende Waage aufweisen
und bei denen das Meßgefäß die Entleerung des Wiegegefäßes steuert. Bei diesen Vorrichtungen
ist zwischen dem drehbaren Meßgefäß und der Lastschale der selbstanzeigenden Waage
ein mit einem abschließbaren Auslauf versehener Zwischenbehälter angeordnet. Das
Meßgefäß schließt die von der Lastschale geöffnete Abschlußklappe des Zwischenbehälters
und gibt die Waage zum Zwecke des Ausschüttens des gewogenen Gutes frei.
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Da bei dieser bekannten Einrichtung sowohl zwischen dem Meßgefäß und
der Waage einerseits und zwischen dem Meßgefäß und der Abschlußklappe des. Zwischenbehälters
andererseits je ein Steuerungsgestänge vorgesehen sein muß, so wird dadurch die
Einrichtung in der Herstellung sehr umständlich und teuer.
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Außerdem wird auch die Bauhöhe der Vorrichtung durch den Einbau des
Zwischenbehälters wesentlich vergrößert, was naturgemäß unerwünscht ist.
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Diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden. Die Erfindung
besteht darin, daß zwecks an sich bekannter Überwachung der Eigenschaften eines
Materialstromes durch periodisch entnommene Teilproben in einem von dem zu überwachenden
Materialstrom durchlaufenden Schacht eine nur einen Teil des Schachtquerschnittes
beanspruchende und zu dem Meßgefäß führende Abzweigung vorgesehen ist- mit einer
in üblicher Weise vom Prüfgut beeinflußbaren Regelklappe; die über geeignete Glieder
zur Steuerung des Antriebes des Meßgefäßes und damit auch der Entleerung des unter
dem Meßgefäß angeordneten, jeweils mit dem in dem Meßgefäß abgemessenen Gut zu beschickenden
Wiegegefäßes der selbstanzeigenden Waage dient.
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Die neue Vorrichtung ermöglicht es hiernach also, aus einem ununterbrochen
fließenden Getreidestrom fortlaufend Proben zu entnehmen, wobei sofort, selbsttätig
und mit unbedingter Genauigkeit das Hektolitergewicht jeder Probe festgestellt und
angezeigt wird und wobei falsche Feststellungen infolge ungenügender Füllung des
Meßgefäßes und ein Betrieb der Vorrichtung bei fehlendem Getreide mit Sicherheit
verhütet werden. Die neue Vorrichtung gestattet es daher, in der denkbar kürzesten
Zeit mühelos große Getreidemengen zu prüfen.
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In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der
Erfindung dargestellt.
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In einem Schacht, durch den das gesamte zu prüfende Getreide hindurchgeführt
wird, ist ein Gehäuse r (Fig. r) eingeschaltet, das
an seinem Eintrittsende
über einem Einschütttrichter 2 ein Gitter 3 und einen Rost 4 aufweist, zu dem Zwecke,
den Zutritt grober Verunreinigungen des Getreides zu der Meß-und Wägevorrichtung
zu verhindern. An dem oberen Teil des Trichters 2 sind beiderseits Überlaufkanäle
5 angeschlossen. In dem . Trichter :2 ist eine Klappe 6 drehbar aufgehängt, die
in ihrer Abschlußstellung den Auslauf des Trichters 2 absperrt. Die. Klappe 6 greift
mittels eines über ihren Drehpunkt hinausragenden Armes 7 (Fig. 2, 3 und 5) und
eines Lenkers 8 an dem einen mit einem Gewicht 9 belasteten Arm eines Winkelhebels
io an; der am Gehäuse i schwenkbar befestigt ist und dessen anderer Arm eine Rolle
i i trägt.
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Der Trichter 2 geht mit seinem Auslaufende in ein trommelförmiges
Gehäuse 12 über, das an seinem unteren Ende einen Entleerungss.tutzen 13 aufweist
und in dem ein ebenfalls trommelförmiges Maßgefäß 14 drehbar gelagert ist. Dieses
Maßgefäß 14 ist mit einer sowohl für den Einlaß als auch für den Auslaß dienenden
Öffnung 15 versehen, die entweder mit dem Trichter 2 oder mit der öffnung des Entleerungsstutzens
13 zurDeckung gebracht werden kann. Außerdem weist das Maßgefäß 14 an einer seiner
Stirnwände eine in einer Kurvenscheibe 161 befindliche Rast 16 auf (Fig. 2 und 5),.
die mit einer unter der Wirkung einer Feder 162 stehenden Klinke 17 zusammenwirkt,
die schwingbar an einem Schneckenrad 171 gelagert ist, das frei drehbar auf der
Achse des Maßgefäßes 14 sitzt. Die Klinke 17 kann von dem die Rolle i i tragenden
Arm des Winkelhebels io ausgelöst werden.
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Auf der Achse des Maßgefäßes 14 ist ein Kettenrad 18 (Fig. 4) aufgekeilt,
das durch ei @,e Kette 19 mit einem zweiten, am .Gehäuse i gelagerten Kettenrad2o
verbunden ist. Dieses zweite Kettenrad 2o weist eine breite Hubkurve2l und einen
dieser gegenüberliegenden schmalen Hubdaumen 22 auf. Dieser Hubdaumen 22 wirkt mit
dem einen Arm :23 eines am Gehäuse i schwingbar befestigten und unter der Wirkung
einer Feder 124 stehenden Winkelhebels zusammen, dessen anderer Arm 24 als Sperrhaken
ausgebildet ist und mit Sperrbolzen 25 zusammenarbeitet, .die an der Stirnwand einer
als Zellenrad26 ausgebildeten Waagschale angeordnet sind. Die Zellen des Rades 26
sind so angeordnet, daß der Schwer-Punkt des in einer Zelle eingefüllten Gutes außerhalb
der Radachse derart liegt, daß das Rad, sobald eine Zelle gefüllt wird, das Bestreben
hat, sich im Sinne des Uhrzeigers zu drehen. Der diese Waagschale 26 tragende Arm
27 (Fg. 2 und 3) ,des Waagebalkens liegt über der breiten Hubkurve 21 in
deren Bewegungsbahn. Der andere Arm 28 des Waagebalkens ist durch ein Ausgleichgewicht
belastet und mittels eines Gehänges 29 an einem Neigungshebel aufgehängt, der einen
vor einer Skala 30 spielenden Zeiger 31 trägt.
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Das zu messende und Zu wiegende Getreide fällt durch das Gitter 3
und den Rost 4 in den Einschütttrichter 2 und trifft dort gegen die Klappe 6, die
durch das Gewicht 9 zunächst in derAhschlußstellung gehalten wird (Fig: 5). Vor
dieser Klappe6 sammelt sich das Getreide an, bis es diese Klappe unter Überwindung
des Gewichtes 9 zu öffnen vermag, und fällt dann in das Maßgefäß 14, das sich vorläufig
in der Ruhestellung befindet und dessen Einfüllöffnung nach oben weist.
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Während sich die Klappe 6 in der Abschlußstellung befindet, nimmt
der mit ihr in Bewegungszusammenhang stehende Winkelhebel io eine Stellung ein,
in der sein die Rolle i i tragender Arm ungefähr senkrecht steht und- die Rolle
i i sich somit in der Bewegungsbahn der Klinke 17 befindet. Diese Klinke 17, die
von dem. dauernd angetriebenen Schneckenrad 171 ständig in einer Kreisbahn geführt
wird, gleitet ,dabei auf der Kurvenscheibe 161 entlang. Bevor die Klinke 17 bei
dieser Kreisbewegung gegen die Rast 16 stößt und das Maßgefäß mitnehmen würde, trifft
sie- gegen die Rolle i i und wird entgegen der Wirkung der Feder 162 von dieser
angehoben, so daß sie wirkungslos über die Rast 16 hinweggeht und das Maßgefäß also
in der Ruhelage beläßt.
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Wird die Klappe 6 jedoch durch den Getreidezufluß geöffnet, so wird
der mit ihr in Bewegungszusammenhang :stehende Winkelhebel io in eine Stellung nach
Fig.2 und 3 gebracht, in der die Rolle z1 die Klinke 17 nicht mehr anzuheben vermag.
Die Klinke 17 stößt dann gegen die Rast 16 der Kurvenscheibe 161 und versetzt dadurch
bei ihrer Weiterbewegung das mit Getreide gefüllte Maßgefäß 14 in Umdrehung; so
daß das Getreide aus diesem heraus und durch den Entleerungsstutzen 13 in das darunter
befindliche Zellenrad 26 fallen kann.
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Das Zellenrad 26 befindet sich während der Entleerung des Maßgefäßes
14 in einer Stellung, in der die Öffnung einer Zelle unter dem Entleerungsstutzen
13 liegt (Fig. 2). In dieser Stellung wird das Maßgefäß durch den Fanghaken 24 gehalten,
der durch die Feder 124 über den der zu füllenden Zelle zugeordneten Sperrbolzen
25 gelegt ist. Während .dieser Zeit, also während der Füllung einer Zelle des Zellenrades
26, liegt die Hubkurve 21 des mit dem Maßgefäß 14 in Bewegungszusammenhang stehenden
Kettenrades 2o von'unten derart gegen das Ende 27 des Waagebalkens, daß das Zellenrad
26 angehoben
und die Waage dadurch von ihm entlastet ist.
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Nach der vollständigen Entleerung des Meßgefäßes 14. und während seiner
Weiterdrehung gleitet die Hubkurve2i unter dem Arm 27 des Waagebalkens 41indurch,
wodurch die Waage frei wird und einspielen kann. Es ist jetzt möglich, das Gewicht
der aus dem Meßgefäß 14. in das Zellenrad entleerten Getreidemenge auf der Skala
3o abzulesen.
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Kurz bevor das Meßgefäß 14 seine Füllstellung (Fig. i) wieder erreicht,
ist das mit ihm gekuppelte Kettenfad 20 so weit gedreht worden, daß sein Hubdiumen
22 gegen den Arm 23 des Sperrhakens 2.4 trifft und dadurch den Sperrhaken 2,4 von
dem Sperrbolzen 25 abhebt, so daß das Zellenrad 26 frei wird und sich unter der
Wirkung des Schwergewichts der gefüllten Zelle so weit drehen kann, daß sich die
Zelle entleeren und der Fanghaken 2.4 unter der Wirkung der Feder 124 über den zur
nächsten Zelle gehörigen Sperrbolzen legen kann.
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Damit ist die Vorrichtung wieder in ihre Ausgangsstellung gebracht;
und sie steht zu einer neuen Messung bereit.
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Ist der Getreidezulauf zum Meßgefäß genügend stark, so bleibt die
Klappe 6 unter der Wirkung des zufließenden Getreidestromes dauernd geöffnet. Das
Meßgefäß 14 wird dann, so oft es in seine Füllstellung gelangt, plötzlich gefüllt
und dreht sich ohne Unterbrechung weiter. Staut sich das Getreide in dem Trichter
2 übermäßig an, so wird es durch die Überlaufkanäle 5 um die Meßvorrichtung herum
abgeführt. Auf diese Weise wird bei starkem Zulauf nicht alles Getreide einer Prüfung
unterworfen, sondern es erfolgt die Prüfung nur in regelmäßigen Abständen, deren
Häufigkeit durch den Antrieb regelbar ist.