DE617957C - Verfahren zum Lagern chromgarer Haeute und Felle in ungefaerbtem Zustande - Google Patents

Verfahren zum Lagern chromgarer Haeute und Felle in ungefaerbtem Zustande

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DE617957C
DE617957C DEB155672D DEB0155672D DE617957C DE 617957 C DE617957 C DE 617957C DE B155672 D DEB155672 D DE B155672D DE B0155672 D DEB0155672 D DE B0155672D DE 617957 C DE617957 C DE 617957C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum. Lagern chromgarer Häute und Felle in ungefärbtem Zustande Es ist bekannt, chromgare Leder dadurch gerbfrisch und in farbbarem Zustande zu erhalten, daß man sie unter Zuführung von Feuchtigkeit, z. B. durch häufiges Aufspritzen von Wasser, lagert. Auch wurde vorgeschlagen, chromgare Leder in gekühlte Wasserbäder einzuhängen. Abgesehen davon, daß diese Verfahren ständige Wartung bzw. besondere Kühleinrichtungen erfordern, lassen sie sich nur für kürzere Zeiträume, z. B. für mehrere Wochen, durchführen, wenn die Leder den gleichen Charakter behalten sollen. Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, die Lagerung in geschlossenen und auf einem bestimmten Feuchtigkeitsgrad gehaltenen Räumen vorzunehmen. Auch dieses Verfahren. setzt besondere, in Lederfabriken im allgemeinen nicht vorhandene Einrichtungen voraus. Außerdem neigen die Leder hier wie bei den bereits erwähnten Verfahren zur Schimmelbildung und erleiden starke Schäden, sobald sie mit Luft in Berührung kommen. Soweit hierzu konservierende Dämpfe von z. B. Formaldehyd benutzt werden, treten gesundheitliche Schädigungen der in diesen Räumen Beschäftigten ein. Schließlich sind Verfahren bekanntgeworden, chromgare Leder vor der Lagerung mit verschiedenen Substanzen, z. B. Salzen aromatischer Sulfosäuren oder Türkischrotöl und Zucker, Glycerin u. dgl" zu behandeln. Die erstgenannten Stoffe sind wegen ungenügender antiseptischer Wirkung nur bedingt anwendbar; die letzteren kommen für das praktische Arbeiten nicht in Frage, weil. sie gute Nährböden für Bakterien und Schimmelpilze darstellen. Nach einem anderen Verfahren behandelt man gegerbte Häute mit Lösungen hygroskopischer Salze,. z. B. Ca1-ciumchlorid, trocknet die Flaute bis zur Erreichung einer bestimmten Schrumpfung und weicht sie dann unter gleichzeitigem Auswaschen des Salzes wieder ein, wobei die Schrumpfung des Leders erhalten bleibt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man chromgare Leder in technisch vollkommener Weise ohne die Nachteile der vorbeschriebenen Verfahren in gerbfrischem Zustande erhalten kann, wenn man sie nach der Gerbung oder nach dem Falzen mit einer Lösung eines Gemisches aus dhlorcalcium oder Magnesiumchlorid und antiseptischen Stoffen behandelt und ohne Trocknung aufbewahrt. An Stelle von Calcium- oder Magnesiumchlorid sind auch andere hygroskopische Stoffe anwendbar, z. B. Glykol oder solche, die Wasser leicht abgeben, z. B. feuchte Sägespäne. Als antiseptische Stoffe kann man Natriümfluorid, P-Naphthol oder andere fäulnis- und schimmelhemmende Konservierungsmittel, wie p-Chlor-m-kresol, Salicylsäure oder eine Mischung aus Borsäure und Phenol u. dgl., verwenden. Die Behandlung mit den angegebenen Mitteln kann auch während oder vor der Gerbung vorgenommen werden.
  • Die in dieser Weise behandelten Leder werden in beliebigen Räumen eingelagert, zweckmäßig bei Temperaturen über o° C, z. B. in Kellern. Bei Bedarf entnommene Leder können dann sofort gefalzt oder gefärbt werden. Der neue technische Effekt gegenüber bekannten Verfahren besteht darin, daß durch diese Behandlung der Charakter des Leders in keiner- Weise verändert wird; daß das beanspruchte Verfahren gegenüber anderen bekannten Verfahren eine einwandfreie mustergetreue Färbung ermöglicht und daß der Narben feiner und geschlossener wird, was. öfter auch gegenüber einem in einem einzigen Arbeitsgang hergestellten Leder m Erscheinung tritt. Demgegenüber wurden. bei Vergleichsversuchen bei den erwähnten und vorbeschriebenenVerfahren ausnahmslos entweder Schädigungen des Leders durch Schimmelbildung oder Bakterien oder Antrocknung oder aber Veränderungen des Charakters dieser Ledersorten beobachtet, so daß das gelagerte Leder sich in allen diesen Fällen von einem in einem einzigen "Arbeitsgang hergestellten nmterschied. Aus diGründen konnten sich .die bisher -b.ekanntgewordenen Verfahren einer feuchten Lagerung in der Praxis nirgends durchsetzen und behaupten: Beispiele i. In üblicher Weise ausgegerbtes Chromleder wird bis zür vollkommen= -Auftialnne (1/2 his I Stunde) mit einer Flotte behandelt, Urelche 2 0/Q vom Ledetgewichieines dispexb erten Gemisches aus Chlorcalcium oder Vlagnesuznchlorid und P-Naphthol enthält. Das. Leder wird dann. in, einem Raume mit möglichst gleichbleibender Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Stapeln von etwa i m Höhe geschichtet und gegebenenfalls mit wasserdicht imprägnierten Segel- oder Wachstuch bedeckt.
  • 2. Auf feuchtes chromgares Leder wird durch Einbürsten ein Gemisch von Fluornatrium und Sägespänen in wäßriger Aufs c 'hwemr nung aufgetragen und die so behau.-delten Ledergelagert, wie in Beispiel i angegeben.
  • 3. Ein nach Beispiel z oder 2 etwa 1/2 Jahr gelagertes Chromleder wird gefalzt und neutralisiert und in bekannter Weise gefärbt. Das in üblicher Weise z. B. mit 2 % sulfoniertem Klauenöl und 1/¢ % Seife gelickerte Chromleder zeigt eine mustergetreue Färbung.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE i I. Verfahren zum Lagern chromgarer Häute und Felle in ungefärbtem Zustande, dadurch gekennzeichnet, daß man die aus der Gerbung kommenden Leder mit einer Lösung eines Gemisches aus Chlorcalci-um oder Magnesiumchlorid und antiseptischen Stoffen behandelt und in feuchtem Zustande aufbewahrt.
  2. 2. Verfahren mm Lagern chromgarer Häute und Felle gemäß Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, .daß man die Leder mit feuchten Sägespänen behandelt, die mit antiseptischen Stoffen keimfrei gemacht sind.
DEB155672D 1932-05-11 1932-05-11 Verfahren zum Lagern chromgarer Haeute und Felle in ungefaerbtem Zustande Expired DE617957C (de)

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