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Kanalkühlofen für Glasgegenstände Beim Kühlen von Glasgegenständen
in Kanalkühlöfen ist es bisweilen erforderlich, ungleichmäßig gekühlte Glasgegenstände
nochmals durch den Kühlofen gehen zu lassen. Da diese Gegenstände beim zweiten Einsetzen
in den Ofen kalt sind, im Ofen dagegen an der Eintrageöffnung die höchste Temperatur
vorhanden ist, ist vor dem Einsetzen ein allmähliches Anwärmen dieser Gegenstände
erforderlich. Um ein solches Vorwärmen im Kühlofen selbst zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß
neben der Eintrageöffnung am Kopfende des Ofens ein =beheizter, mit Transportvorrichtung
versehener Vorwärmekanal angeordnet. Da dieser unbeheizte Kanal nur durch die Ofenwärme
erhitzt wird und seine Temperatur daher allmählich auf die Ofentemperatur ansteigt,
ist :es mittels dieses Vorwärmekanals möglich, während der normalen Benutzung des
Ofens auch kalte Glasgegenstände in diesen einzusetzen.
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Diese Anordnung ermöglicht es auch, den Kühlofen gleichzeitig als
Brennofen zum Einbrennen bemalter Gläser zu verwenden. Die bemalten Glasgegenstände
werden in dem Vorwärmekanalebenfalls auf die Ofentemperatur vorgewärmt. Da jedoch
die Temperatur des Kühlofens zum Einbrennen nicht ausreicht, wird für diesen Fall
in einiger Entfernung von der Eintrageöffnung auf der Seite des Vorwärmekanals eine
Zusatzheizung angeordnet, die beispielsweise als Heißluftheizung ausgebildet ist
und von einem von dem in üblicher Weise vorgesehenen Rekuperator getrenntem besonderen
Rekuperator beheizt wird. Diese Zusatzheizung erhitzt die auf der einen Ofenseite
durchgehenden bemalten Gläser auf die Einbrenntemperatur.
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Es ist zwar bei Kanalkühlöfen bekannt, vordem Ofen einen Vorwärmekanal
anzuordnen, welcher die gesamte Breite der Eintrageöffnung einnimmt und nötigenfalls
zusätzlich beheizt werden kann. Eine solche Anordnung, hat aber den Nachteil, daß
alle in den Ofen einzusetzenden Gegenstände durch den Vorwärmekanal gehen müssen,
während es nach der Erfindung auch möglich ist, gleichzeitig ungekühlte und bereits
vorgekühlte Glasgegenstände einzusetzen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar zeigt: Fig. i einen Kanalkühlofen nach der Erfindung im Längsschnitt und
Fig. z denselben Kanalkühlofen im Grundriß.
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Unterhalb des Beschickungsendes des Kanalkühlofens befindet sich ein
Rekuperator i, von dem aus die erhitzte Luft durch regelbare Üffnungen z in der
Ofensohle in den Ofen eintritt und diesen in der Pfeilrichtung durchströmt. Die
heißen Glasgegenstände werden durch eine am Beschickungsende angeordnete Klappe
7 hindurch auf die Förderbahn 3 des Ofens gestellt, die zweckmäßig aus festen
Roststäben
und zwischen diesen angeordneten beweglichen Roststäben besteht, die eine kreisende
Bewegung ausführen und durch diese die Glasgegenstände periodisch anheben und sie
auf den festen Roststäben 4. weiterbefördern. Derartige Öfen sind bekannt und nicht
Gegenstand der Erfindung.
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An der einen Seite des Ofens ist ein Schlauch oder V orwärmekanal
8 angeordnet, der etwa ein Drittel der Ofenbreite einnimmt. Die Fördervorrichtung
3 erstreckt sich bis in diesen Schlauch hinein. Der Schlauch, dessen Beschickungsöffnung
durch eine Klappe oder einen Schieber g verschlossen werden kann, ist ohne Heizungsvorrichtung,
so daß er nur durch die aus dem Innern des Ofens in ihn hineinstrahlende und -strömende
Wärme geheizt wird. Am Beschickungsende des Schlauches herrscht daher eine ziemlich
niedrige Temperatur, so daß kalte Glasgegenstände, ohne Schaden zu leiden, in ihn
hineingestellt werden können, die sich beim Vorrücken auf der Förderbahn. allmählich
auf die Ofentemperatur erwärmen und erst beim Eintritt in den eigentlichen Ofen
dessen volle Hitze erhalten. Es ist auf diese Weise möglich, sowohl heiße Glaswaren
in dem Ofen zu kühlen, nie auch gleichzeitig kalte Glaswaren einzusetzen, die eine
nochmalige Erwärmung und Kühlung durchmachen sollen.
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Außer solchen Glaswaren, die zum zweiten Male gekühlt werden sollen,
können in dem Ofen auch bemalte Glaswaren behandelt werden, in die die Farbe eingebrannt
werden soll. Diese zunächst kalten Glasgegenstände werden ebenfalls in den Schlauch
9. eingeführt, in dem sie sich allmählich bis zur höchsten Kühlofentemperatur vorwärmen.
Da letztere Temperatur aber niedriger ist als die eines Brennofens, ist noch eine
Zusatzheizung vorgesehen, die hinter der Zone der einströmenden Luft vorzugsweise
auf der Seite angeordnet ist, an der sich die letzterwähnten Glasgegenstände befinden.
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Diese Zusatzheizung besteht beispielsweise aus einem an der Seitenwand
des Ofens angeordneten elektrischen Heizkörper 12, der nach Bedarf eingeschaltet
wird. Es würde aber auch angängig sein, statt dessen in die Wand eine Muffel einzusetzen,
die durch eine besondere Feuerung erhitzt wird.
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Statt dieser in der Wand angeordneten Heizvorrichtungen kann die Erwärmung
auch mittels Heißluft bewirkt werden, die -durch Öffnungen 13 der Ofensohle, die
in gleicher Weise wie die Öffnungen 2 angeordnet und regelbar sind, zugeführt wird.
Die Heißluft tritt durch emen Zug 1q. von einem Rekuperator zu, der zweckmäßig von
dem Rekuperator i getrennt ist und in dem die Luft auf eine höhere Temperatur als
in diesem erhitzt wird.