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Elektrisch beheizter Ofen zum Erwärmen, insbesondere Vergüten von
länggestrecktem Gut aus Leichtmetall Zum Glühen, Tempern und Vergüten von langgestreckten
Körpern, namentlich Stangen, Profilen, Rohren, Blechen usw.,. sind elektrisch beheizte-
Ofen bekannt, welche entweder mit Stra;hlungsbeheizung oder mit erhitzter Luft ;arbeiten.
Dabei können die Heizelemente in der Längsachse des Ofens in verschiedene, unabhängig
geregelte Gruppen- unterteilt sein. Bekannt sind auch elektrische Ofen mit Strahlungsbeheizung,
welche zusätzlich eine Luftbewegung durch Einbau von Ventilatoren @erhalten.
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Die bisher bekannten Bauweisen haben den Nachteil, daß, bei 'den Ofen
mit strahlender Beheizung die Erwärmung des Glühgutes, insbesondere bei Leichtmetallen,
sehr langsam vor sich geht, da bei den in Betracht kommenden verhältnismäßig niedrigen
Temperaturen (etwa 350'C beim Glühen und etwa 5oo C beim Vergüten) der Wärmeübergang
durch Strahlung an und für sich sehr gering ist und außerdem Leichtmetall als weißer
Körper die angestrahlte Wärme stark reflektiert. . Bei den Ofen mit zusätzlicher
Luftum-,välzung durch in dem Ofenraum eingebaute Propeller erreicht man nur eine
örtlich begrenzte Durchwirbelung der im Ofeninnern befindlichen Luft und damit ungleiche
Temperaturen im Glühgut. Bei den Ofen mit teilweiser oder gänzlicher Abschirmung
der Heizkörper gegen das Ofeninnere, bei denen durch den Zwischenraum zwischen Abschirmung
und Heizkörper ein Luftstrom hindurchgeführt wird, erfolgen an den Eintrittsstellen
des Luftstromes in den Ofenraum sehr leicht örtliche Überhitzungen, die insbesondere
bei Leichtmetall schon bei 'Überschreitungen der vorgeschriebenen Temperaturen um
wenige Grade das Glühgut unbrauchbar machen.
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Bei den vergütbaren. Leichtmetallegierungen sind aber die Einhaltung
großer Temperaturgenauigkeit über die ganze Länge des Gliihl;utes sowie eine gewisse
Aufhei,zgeschwindigkeit von großer Bedeutung, um die besten Eigenschaften dieser
Legierungen zuerzielen. Da dies mit den bekannten Ofenarten bisher nicht möglich
war, finden bei der Wärmebehandlung von Leichtmetall immer noch überwiegend Salpeter-Salz-Bäder
für das Glühen und Vergüten langgestreckter Leiclitnaetallkärper Verwendung, trotzdem
diesen Salzbädern große Nachteile anhaften, wie Explosionsgefahr, Unfallgefahr durch
Verbrennungen der Bedienungsmannschaften oder durch Salzspritzer, teure Arbeitsweise
infolge großer Strahlungsverluste der Ofen und Verluste durch Salzverbrauch usw.
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Erfindungsgemäß werden die vorbeschriebenen Nachteile der bekannten
Ofen zum Glühen von Leichtmetall dadurch vermieden,
daß bei Anwendung
:der bekannten gegebenenfalls in mehrere Abschnitte unterteilten Strali-
lungsbeheizung zwangsläufig eine Luftbe«-e- |
gung in der Längsachse des langgestrec - |
Glühgutes dadurch herbeigeführt wird, |
ein an dem einen Ende des langgestreci' |
Ofeninnenraumes angebrachtes Luftgebl.a.s |
die Ofenluft an den Heizkörpern entlang und durch die Zwischenräume des Glühguts
hindurchpreßt oder -saugt und durch einen oder mehrere außerhalb der strahlenden
Heizkörper liegende besondere Kanäle im Kreislauf zu dem anderen Ende des Ofeninnenraumes
zurückführt. In diesen außerhalb der strahlenden Heizkörper angeordneten und gegen
die Rückseiten der Heizkörper entsprechend abgeschirmten Luftumführungskanälen findet
keine nennenswerte Temperaturänderung der umgewälzten Ofenluft` statt, die schädliche
Cberhitzungen an den Enden oder auf der Außenfläche des Glühgutes hervorrufen könnte.
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Die Erfahrung hat ergeben, daß mit dieser Bauweise nicht nur die Leistung
des Strahlungsofens außerordentlich gesteigert, sontiern auch die Temperaturgleichmäßigkeit
so stark verbessert werden kann, daß auch bei lan -gestreckten Körpern sich vollkommene
Temperaturgleichmäßigkeit über die ganze Länge des Glühgutes erzielen lälst.
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In der beiliegenden Zeichnung sind bei-5pielswcise Ausführungsformen
dargestellt: Der Ofen t mit den elektrischen Heizeleinenten =, die beispielsweise
in drei Regelgruppen unterteilt sind, besitzt am geschlossenen Ende ein Luftgebläse-
, welches die im Ofeninnern erhitzte Luft an dem Glühgut .1 entlang durch den Sammler
5 in die Kanäle G drückt. von wo aus die Luft in der Nähe der 'I'üröifiiung ; wieder
in den eigentlichen Glühraum eintritt.
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I?s hat sich im Betrieb als besonders zweckmäßig erwiesen, den Luftstrom
so zu steuern, da15 sein Bewegungssinn von der Tür her gegen das Ofeninnere gerichtet
ist. Auf diese Weise dient der Luftstrom einmal dazu, die an der Türöffnung beim
Einfahren des Glühgutes
t tehenden größeren Wärmeverluste zuerst |
ugleichen, andererseits wird ein Einströ- |
kalter Luft durch etwaige Türspalte |
en Ofenrauin durch einen in der Nähe |
rs,Tür vorhandenen Cberdruck verhindert. |
Durch Messungen wurde festgestellt, da1,', nach dem Einfahren des Glühgutes die
Ofentemperatur in der Nähe der Tür am stärksten absinkt. Nach kurzer Zeit wird dieser
Verlust jedoch durch den in der Nähe der "für in den Ofenraum eingeleiteten heilen
Luftstrom ausgeglichen, in ähnlicher Weise kann man bei Kasten-oder Truhenglühöfen
(Abb. z und 3 ) Luftumführungskanäle außerhalb der Heizkörper anordnen, wobei man
sogar bei längeren Glühöfen an beiden Ofenenden Luftgebläse anbringen kann.
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Die Luftgebläse können entweder jedes für sich arbeiten, indem die
umgewälzte Luft in der :Titte des Ofens in den Glühraum eingeführt wird (abb. a;,
oder beide Luftgebläse arbeiten in gleichem Sinne, indem das eine Gebliisc die Luft
aus dem Ofeninnern entnimnit und das andere Gebläse die ihm durch den Luftuinführungskanal
zugeführte Ofenluft @sieder in den (-)feninnenratini hineindrÜckt @. Abb. 3 .