DE1471831C3 - Verfahren zum Erhitzen von Glasgegenständen für eine thermische Behandlung - Google Patents
Verfahren zum Erhitzen von Glasgegenständen für eine thermische BehandlungInfo
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Classifications
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- C03B29/08—Glass sheets
Description
Die Erfindung betrifft "ein Verfahren zum Erhitzen
von Glasgegenständen für eine thermische Behandlung, bei dem das Glas von beiden Seiten her der Einwirkung
einer Strahlungsenergie und der Einwirkung einer temperaturregulierenden Gasströmung ausgesetzt wird.
Bei den üblichen Verfahren zur Wärmebehandlung von Glasgegenständen erfolgt die Beheizung des Glases
durch Wärmestrahlung. Die Wellenlänge der verwendeten Wärmestrahlung wird so gewählt, daß möglichst
viel Strahlungsenergie von dem Glas absorbiert wird. Dementsprechend wird die Temperatur der
Strahler bzw. der das Glas umgebenden Ofenwände eingestellt. Dies bedeutet, daß bei einem Soda-KaIk-Silikat-GIas
die Erwärmung mit einer Strahlung erfolgt, deren Wellenlänge größer ist als 2,7 Mikron. Oberhalb
dieses Grenzwertes ist das genannte Glas nämlich praktisch strahlungsundurchlässig, während es für
Strahlungen mit Wellenlängen unterhalb des genannten Grenzwertes in hohem Maße durchlässig ist
(DT-AS 1 014 719). Bei dieser Form der Erhitzung wird ein hoher Anteil der Strahlungsenergie an den Grenzflächen des Glasgegenstandes absorbiert, so daß diese
relativ stark aufgeheizt werden, während der Kernbereich auf eine Erwärmung durch Wärmeleitung angewiesen
ist, die bei Glas, das bekanntlich ein schlechter Wärmeleiter ist, nur sehr langsam vonstatten geht. Der
Kern, der seine Wärmeenergie durch Wärmeleitung von den Randbereichen bezieht, bleibt dabei immer
kälter als die Randbereiche. Daraus ergeben sich häufig
Formveränderungen des Glasgegenstandes, Oberflächeneindrückungen und andere Fehler, insbesondere in
der Nähe der Befestigungspunkte der gehärteten Glastafeln.
Bei einem anderen bekannten Verfahren zum Härten von Glas erfolgt die Erwärmung durch die dielektrischen
Verluste eines das Glas durchsetzenden Hochfrequenzfeldes, wobei die Oberflächen des Glases während
des Erwärmens abgekühlt werden. Hierdurch soll erreicht werden, daß das Innere des Glases wärmer
wird als die Oberflächenschichten. Für dieses Verfahren benötigt man eine außerordentlich energiestarke
Hochfrequenzquelle zur Erzeugung eines hinreichend starken elektrischen Feldes zwischen zwei Plattenelektroden.
Der Elektrodenabstand muß zur Erzielung hoher Feldstärken möglichst klein sein. Ein wirtschaftlicher
Betrieb eines solchen Hochfrequenzstrahlungsofens dürfte mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden
sein (DT-PS 686 549).
Bei einem weiteren bekannten Verfahren (DT-PS
811 269) erfolgt die Erwärmung des Glases ausschließlich durch Konvektion mittels erhitzter Luft. Dies hat
zur Folge, daß die Randbereiche der Glasschicht sehr stark erhitzt werden müssen, um eine ausreichende Erwärmung
des Kernteiles zu bewirken. Auch hier haben in jedem Fall die Randbereiche eine höhere Tempera-
: tür als der Kernbereich.
Schließlich ist ein Verfahren bekannt (DT-PS 616 445), bei dem die Erhitzung des Glases im Ofenraum
bis über die Erweichungstemperatur hinaus mit Hilfe von Wärmestrahlern von der einen Seite her
durchgeführt wird, während von der anderen Seite her eine Kühlung erfolgt, um ein Wärmegefälle zu verursachen.
Anschließend wird die erhitzte Seite durch Anblasen gekühlt und das gewünschte Temperaturgleichgewicht
mit der zuvor gekühlten Seite hergestellt. Man erzeugt also zunächst auf der einen Seite des Glases
weit höhere Temperaturen als die in der Kernschicht notwendige Erweichungstemperatur.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, das unter Verwendung
von Strahlungswärme eine gezielte Temperaturverteilung im Inneren des Glases ermöglicht und insbesondere
eine starke Erwärmung des Kernbereiches ohne Überhitzung der Randbereiche zuläßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Strahlungsenergie mit einer
Wellenlänge von unter 2,7 Mikron von einer Wärmestrahlungsquelle erzeugt wird, welche in Abhängigkeit
von der Beschaffenheit des Glases auf eine solche Temperatur erhitzt wird, daß das Glas für einen beträchtlichen
Teil der von ihr abgegebenen Strahlung durchlässig ist — entsprechend etwa 12000C bei einem ziehfähigen
Natron-Kalk-Glas —, und daß die Oberflächen des Glases dabei mit einer konditionierten Heißgasströmung auf eine Temperatur gebracht werden, die nahezu
die Kerntemperatur erreicht, vorzugsweise darunterliegt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine definierte kurzwellige Strahlungsenergie von Beginn der
Glaserwärmung an durch eine Konvektionserwärmung mittels einer Heißgasströmung unterstützt. Die Heißgasströmung
ist so konditioniert, daß sie in der Schlußphase der Erwärmung die Temperatur der Glasoberfläche
auf einen Wert bringt, der nahezu die Temperatur des zwischen den Glasoberflächen liegenden Glaskernes
erreicht, vorzugsweise aber darunterliegt. Die Konditionierung des Heißgasstromes kann durch entspre-
chende Einstellung von dessen Temperatur, Menge bzw. Strömungsgeschwindigkeit herangezogen werden.
Die Temperatur kann beispielsweise durch Regelung der Stromzuführung zu den Heizeinrichtungen beeinflußt
werden.
Ein wichtiger Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß selbst dicke Glasstücke in kurzer Zeit gleichmäßig
erhitzt werden können, weil auch die Erwärmung des Kernbereiches vorwiegend durch Wärmestrahlung und
nicht durch die relativ träge Wärmeleitung erfolgt. Im Inneren des Glases kann ein gewählter Temperaturgradient
verwirklicht werden. Insbesondere ist es möglich, den Kernbereich auf eine Temperatur zu bringen, die
gleich oder höher ist als diejenige der Randbereiche.
Der kurzwelligen Strahlung, von der ein großer Anteil bis in den Kernbereich des Glases hineingelangt,
wird noch eine Erwärmung durch Konvektion überlagert. Dadurch kann die Erwärmung des Glases zusätzlich
beschleunigt und die Zeit verringert werden, die nötig ist, um den stationären Zustand zu erreichen,
nämlich eine Kerntemperatur, die höher ist als diejenige der Außenflächen. Diese zusätzliche Erwärmung
durch Konvektion erfolgt unter Berücksichtigung der Tatsache, daß der Temperaturgradient innerhalb des
Glases einen bestimmten Wert, oberhalb dessen das Glas zu Bruch geht, nicht überschreiten darf. Durch die
Konvektionserwärmung überlagert man dem schwachen Temperaturgradienten, der sich aus der Strahlungserwärmung
ergibt, noch einen zusätzlichen, durch Konvektion entstandenen Gradienten.
Durch die Wahl der Konvektionsströmung kann die Erwärmung der Außenflächen exakt in vorbestimmbarer
Weise erfolgen, während der Kernbereich durch die Strahlungsenergie auf das gewünschte Niveau gebracht
wird. Wenn man die Temperatur der Gasströmung so einstellt, daß sie derjenigen Temperatur entspricht, die
die Außenflächen des Glases am Ende des Heizvorganges haben sollen, werden die Außenflächen zunächst
von der Gasströmung erwärmt, solange ihre Temperatur noch unter der Solltemperatur liegt. Danach werden
sie gegenüber dieser Temperatur blockiert. Wenn man die Gasgeschwindigkeit noch verändert, kann man
außerdem die Wirkung für eine bestimmte Gastemperatur erhöhen oder vermindern.
Der Absorptionskoeffizient von Glas für Lichtstrahlen hängt stark von der Zusammensetzung des Glases
ab, so daß man genaue Grenzen für den Durchlässigkeitsbereich nicht für alle Glasarten in allgemeiner
Form angeben kann. Beispielsweise wird ein Natrium und Calcium enthaltendes Glas, das zum Ziehen von
Glastafeln verwendet wird, nur wenig Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge von weniger als 2,7 Mikron absorbieren.
Die Zusammensetzung des Spektrums der ausgesandten Strahlung ist von der Temperatur der Strahlungsquelle
abhängig. Da jedoch die Strahlungsdurchlässigkeit des Glases von dessen Zusammensetzung abhängt,
läßt sich auch die günstigste Temperatur der Strahlungsquelle nicht in allgemeiner Form für alle
Glasarten angeben. Für ein ziehfähiges Natron-Kalk-Glas werden die Strahlungselemente beispielsweise auf
eine Temperatur von etwa 1200° C erhitzt.
Derjenige Anteil der Strahlung, der in das Glas eindringt und von diesem absorbiert wird, erhitzt das Glas
in seiner gesamten Dicke. Das rasche Eindringen der Wärmestrahlung bis zum Kern des Glases bewirkt, daß
das Glas in kürzester Zeit durch und durch erhitzt wird, im Gegensatz zu der konventionellen Erhitzung durch
Wärmeleitung, die relativ lange dauert. Die Erhitzung, die im allgemeinen nur eine Vorbereitung für eine anschließende
Wärmebehandlung (Härten, Abschrecken) darstellt, erfordert einen größeren Zeitaufwand als die
eigentliche Wärmebehandlung. Durch die Erfindung wird daher auch der Zeitaufwand für den Ablauf des
Gesamtverfahrens der Wärmebehandlung erheblich verringert.
Dadurch, daß es durch geeignete Bemessung, der Strahlungsenergie und der Konvektionsenergie möglich
ist, den Temperaturgradienten innerhalb des Glases gezielt zu beeinflussen, kann man erreichen, daß die
Temperatur des Kernbereiches höher ist als die Erweichungstemperatur des Glases, während die Oberflächenschichten
auf einer Temperatur gehalten werden, die unterhalb der Erweichungstemperatur liegt. Auf
diese Weise wird eine Verformung der Glasstücke während der Erhitzung vermieden.
Auch der Anteil von Konvektionsenergie an der dem Glas zugeführten Gesamtenergie läßt sich in allgemeiner
Form nicht angeben. Die Menge der thermischen Energie, die dem Glas durch Konvektion von dem gasförmigen
Medium mitgeteilt wird, ist jedenfalls relativ
ίο zu der Menge der thermischen Strahlungsenergie verhältnismäßiggering.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Figuren zwei Ausführungsbeispiele der Erhitzungsvorrichtung
zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
F i g. 1 zeigt schematisch einen Horizontalschnitt durch eine Vorrichtung zum Erhitzen von an einer
Schiene senkrecht aufgehängten Glastafeln; F i g. 2 zeigt schematisch einen Vertikalschnitt durch
eine Ausführungsform, bei der die Glastafeln in waage:·
rechter Lage transportiert und dabei erhitzt werden;
F i g. 3 zeigt die auf die verschiedenen Querschnittsbereiche einer Glasplatte einwirkenden Strahlungsanteile
bei Verwendung einer Strahlung mit einer Wellenlänge, für die das Glas in hohem Maße undurchlässig
ist; und
Fig.4 zeigt die gleichen Verhältnisse bei Anwendung
einer Strahlungsenergie, für die das Glas nach der Lehre der Erfindung in weit höherem Maße durchlässig
ist. : :
Zunächst sei auf die F i g. 3 und 4 Bezug genommen. F i g. 3 gibt die Verhältnisse bei dem bekannten Verfahren
wieder, bei dem eine Strahlung verwandt wird, von der ein möglichst großer Anteil vom Glas absorbiert
wird. Die Wellenlänge der verwendeten Strahlung liegt bei einem Natron-Kalk-Glas oberhalb von 2,6 Mikron.
Die Richtung, in der die eine Strahlungsquelle wirkt (von links nach rechts) ist oben dargestellt (1-2),
während die Gegenrichtung mit l'-2' bezeichnet ist.
Die auf das Glas einwirkende äußere Strahlungsenergie betrage auf jeder Seite 100%. Unterteilt man das
Glas in drei parallele Scheiben, so kann man errechnen, daß in dem Mittelteil noch 16% der von links kommenden
Primärstrahlung und ebenfalls 16% der von rechts kommenden Primärstrahlung wirksam sind. An der gegenüberliegenden
Trennfläche sind jeweils nur noch 2,5% der Primärstrahlung vorhanden. Man erkennt,
daß an den Randflächen jeweils 102,5% und im Mittelbereich 32% der Strahlung wirksam sind. Da die Temperatur
einer jeden Scheibe der Energieabsorption in dieser Scheibe proportional ist, und da wiederum die
Energieabsorption ein konstanter Anteil der auftreffenden Strahlung ist, ergibt sich, daß die ermittelten Werte
den Temperaturen der drei Scheiben proportional sind.
Unter Zugrundelegung starker Absorption ergibt sich also eine starke Temperaturdifferenz zwischen den
Außenflächen und dem Kern des Glases. Eine derartige Temperaturdifferenz ist unerwünscht.
Wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Strahlung verwendet, die nur in geringem Maße vom
Glas absorbiert wird, so ergeben sich die in F i g. 4 dargestellten
Verhältnisse. Der Wert, der von einer Außenfläche zur anderen übertragenen Energie betrage
67% entsprechend einer Wellenlänge der verwendeten Strahlung von unter 2,6 Mikron. Es ist festzustellen,
daß der Temperaturgradient zwischen den Außenflächen und dem Kern des Glases sehr gering ist. Dies
bedeutet, daß das Glas sehr schnell ohne Bruchrisiko
erwärmt werden kann.
In den Fig.3 und 4 ist jeweils nur der Einfluß der
Primärstrahlung auf das Temperaturverhalten dargestellt. Wenn man jedoch berücksichtigt, daß das erhitzte
Glas seinerseits eine Sekundärstrahlung abgibt, die der vierten Potenz der Temperatur proportional ist,
dann kommt man zu dem Erbenis, daß bei der Temperaturverteilung nach F i g. 4 eine erhebliche Sekundärabstrahlung
im Kernbereich erfolgt, die im Glas wiederum in Wärme umgesetzt wird. Die Sekundärstrahlung
der Randbereiche geht dagegen zu einem großen Teil in die Umgebung hinein und wird von der konditionierten
Konvektionsströmung abgeführt.
Die in F i g. 1 gezeigte Vorrichtung ist ein Ofen, dessen Gehäuse 1 ein inneres Volumen 2 begrenzt. Das
Gehäuse ist mit zwei Schlitzen 3 und 4 versehen, von denen der eine zur Einführung und der andere zur Abführung
der erhitzten Stücke dient. Die Schlitze werden durch Türen 5 und 6 verschlossen, die sich beim Durchgang der Glasstücke 7 öffnen. Diese werden quer zum
Ofen durch einen Förderer 8 gefördert, der beispielsweise aus einer Einzelschiene besteht, an welcher die
Glasstücke aufgehängt sind.
Im Ofen sind zu beiden Seiten der zu erhitzenden Glasstücke strahlende Elemente 9 angeordnet. Diese
Elemente sind vorteilhaft elektrische Widerstände, aber es können auch Strahlungsflächen sein, die durch die
Verbrennung eines Gases auf Weißglut gebracht sind. Die Temperatur, auf welche die Elemente gebracht
werden, ist von der Dicke des zu erhitzenden Glases und von dessen Durchlässigkeit für die Wellenlängen
der Strahlung abhängig. Gemäß der Erfindung wird die Temperatur der strahlenden Elemente derart gewählt,
daß das Glas für einen beträchtlichen Teil dieser Strahlung durchlässig ist. Beispielsweise ist ein Natrium und
Kalzium enthaltendes Glas mit einer im allgemeinen zum Ziehen verwendeten Zusammensetzung für Strahlungen
mit einer Wellenlänge von weniger als 2,7 Mikron durchlässig. Die strahlenden Elemente werden auf
eine Temperatur von ungefähr 1200° C gebracht, bei welcher das Maximum der Strahlungsenergie zwischen
1,5 und .2 Mikron liegt Selbstverständlich ist die Temperatur, auf welche die Widerstände 9 gebracht werden,
von der Spannung des Speisestromes abhängig. Derselbe wird mittels eines Transformators mit veränderlicher
Sekundärspannung geregelt.
Die thermische Energie, die in einem gasförmigen Medium durch Konvektion wirkt, wird in das Gehäuse
1 durch zwei Blasrohre 10 eingeführt, die zu beiden Seiten der Öffnung 3 in die vordere Wand des Ofens
münden. Diese Rohre sind durch eine Leitung 11 an ein Gasgebläse 12 angeschlossen, z. B. an einen Ventilator,
der die äußere Luft ansaugt und dieselbe in das Innere des Ofens bläst. Eine in die Leitung 11 eingeschaltete
Heizvorrichtung 13 ermöglicht der Luft die thermische Energie zu vermitteln, die erforderlich ist, um die Oberflächenschichten
des Glases auf eine Temperatur zu erhitzen, welche annähernd jener des Kerns des Glases
gleich ist, der selbst im wesentlichen durch die von den strahlenden Elementen 9 abgestrahlte Energie erhitzt
wird. Schieber 14 ermöglichen, die Menge der in den Ofen eingeführten Luft zu regeln. Zwei Rohre 15, die
mit Schiebern 16 versehen und in der hinteren Wand des Ofens angeordnet sind, dienen zur Abführung der
eingeführten Luft.
Die in F i g. 2 als bevorzugte Ausführungsform der Erfindung dargestellte Vorrichtung weist zur Erhitzung
der Oberflächenschichten des Glases durch Konvektion ein System für den Umlauf des gasförmigen Mediums
in geschlossenem Kreislauf auf. Diese Vorrichtung besteht aus einem Ofen zur Behandlung der Glasstücke
7 auf einem waagerechten Förderer. Derselbe ist beispielsweise ein metallischer Förderer, dessen tragendes
Trum 17, das durch Walzen 18 angetrieben wird, durch den Ofen hindurchgeht, während sich das zurücklaufende
Trum 19 vorzugsweise außerhalb des Ofens befindet und über Umlenkwalzen 20 läuft.
Die Decke und der Boden des Gehäuses sind mit Trennwänden 21 versehen, welche abwechselnd Zellen
22 und 23 begrenzen. In den Zellen 22 sind die strahlenden Elemente 9 angeordnet, während die Zellen 23
Blaserampen 24 enthalten. Die strahlenden Elemente 9 sind beispielsweise elektrische Widerstände, wie oben
beschrieben wurde. Jede Blaserampe 24 besteht aus einer Leitung 25, welche das gasförmige Medium, im
allgemeinen Luft, zuführt, sowie aus einer Querleitung 26, welche das Gas auf die Ansätze 27 verteilt, die gegen
die Oberflächen der Glastafeln 7 gerichtet sind. Das gasförmige Medium wird durch ein Gebläse 12 gefördert,
im vorliegenden Falle eine Kreiselpumpe, die mit den Blaserampen 24 durch eine Leitung 28 verbunden
ist. Das Gas verläßt den Ofen durch Leitungen 29, die mit Schiebern 30 versehen sind, und wird einem
Temperaturregler 31 zugeführt, aus dem es durch die Kreiselpumpe 12 angesaugt wird, um einen neuen
Kreislauf durch den Ofen zu beginnen. In jeder der Leitungen 25 sind Schieber 32 angeordnet, mittels welcher
die Menge jeder Blaserampe 24 einzeln regelbar ist. Durch ein mit einem Schieber 34 versehenes Rohr 33
kann frische Luft in den Temperaturregler 31 gesaugt und mit der in geschlossenem Kreislauf umlaufenden
Luft gemischt werden. Ein in einer Abzweigung der Leitung 29 angeordneter Schieber 35 dient zur Regelung
der in Umlauf befindlichen Luftmenge.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten und beschriebenen beispielsweisen Ausführungsformen
beschränkt und der Rahmen der Erfindung wird durch Anbringung von Abänderungen nicht
verlassen, indem insbesondere in der Vorrichtung gemäß F i g. 1 das Gas relativ zur Vorschubrichtung der
Glasstücke in offenem oder geschlossenem Kreislauf im Gegenstrom in Umlauf gesetzt wird oder indem der
Gasaustritt in der Mitte des Ofens angeordnet wird, während die Zuführung dann an den beiden Enden erfolgt.
;
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Erhitzen von Glasgegenständen für eine thermische Behandlung, bei dem das Glas von beiden Seiten her der Einwirkung einer Strahlungsenergie und der Einwirkung einer temperaturregulierenden Gasströmung ausgesetzt wird, d a durch gekennzeichnet, daß die Strahlungsenergie mit einer Wellenlänge von unter 2,7 Mikron von einer Wärmestrahlungsquelle erzeugt wird, welche in Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Glases auf eine solche Temperatur erhitzt wird, daß das Glas für einen beträchtlichen Teil der von ihr abgegebenen Strahlung durchlässig ist — entsprechend etwa 12000C bei einem ziehfähigen Natron-Kalk-Glas —, und daß die Oberflächen des Glases dabei mit einer konditionierten Heißgasströmung auf eine Temperatur gebracht werden, die nahezu die Kerntemperatur erreicht, vorzugsweise darunterliegt.
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