DE614819C - Vorrichtung zur selbsttaetigen Steuerung der Absperrorgane von Winderhitzern - Google Patents
Vorrichtung zur selbsttaetigen Steuerung der Absperrorgane von WinderhitzernInfo
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Description
Die für den Betrieb eines Winderhitzers, insbesondere für Hochöfen, erforderlichen
Absperrorgane hat man, um Explosionen zu vermeiden, in der durch den Betrieb beding-—
5 ten Reihenfolge selbsttätig gesteuert, indem man die Absperrorgane, also die Schieber für
Heißwind, Kaltwind, den Kaminschieber, die Schieber für die Zuführung der Brennluft
und des Gases, mit Hilfe von Vorrichtungen
ίο öffnen und schließen ließ, denen ein Druckmittel
(Druckluft, Druckwasser) zugeführt wird. Dabei hat man bisher die Antriebszylinder so hintereinandergeschaltet, daß das
Druckmittel nach Schließung bzw. Öffnung des ersten Schiebers zu dem folgenden Arbeitszylinder
gelangen kann usf. Das Druckmittel muß daher die Antriebszylinder nacheinander durchlaufen.
Die Hintereinanderschaltung der Antriebs-
ao zylinder hat den Nachteil, daß das Druckmittel, z. B. die Druckluft, eine starke Drosselung
erfährt, da die gesamte Druckluftmenge die Antriebszylinder, die erforderlichen Umschaltorgane
und Rohrleitungen nacheinander durchströmen muß. Infolge dieses Druckabfalles ist die Wirkung der Druckluft in den
letzten Zylindern wesentlich schwächer als in den zuerst durchströmten Antriebszylindern.
Die Drosselverluste können so groß werden, daß in den zuletzt durchströmten Zylindern
das Gewicht des Schiebers, Gestänges und Kolbens nicht mehr ganz durch den Überdruck
überwunden wird und von Hand nachgeholfen werden muß. Die Folge davon ist, daß die Zeitdauer zur Umstellung von Gas
auf Wind oder urngekehrt für die ganze zusammengehörige Schiebergruppe verlängert
wird, was eine Verkürzung der Gasperiode des Winderhitzers zur Folge hat.
Dieser Übelstand ist nach der Erfindung dadurch vermieden, daß die Antriebszylinder
der Absperrorgane des Winderhitzers an die Druckmittelzuleitung parallel unter Einschaltung
je eines Umschaltorgans angeschlossen sind, von denen nach Umstellung des einen von Hand die folgenden durch die Bewegung
des vorangehenden Absperrorgane selbsttätig umgesteuert werden. Jeder der nacheinander
zur Wirkung kommenden Antriebszylinder erhält infolge der Parallelschaltung z. B. aus
der Druckluftleitung Frischluft, die mit ihrem vollen Druck auf den Kolben des jeweils
arbeitenden Antriebszylinders wirkt. Die Umstellzeit ist dadurch erheblich verkürzt.
Vorteilhaft erfolgt bei der Parallelschaltung gemäß der Erfindung die selbsttätige
Umsteuerung der Umschaltorgane durch je einen Steuerzylinder, der durch ein zusätzliches
Schaltorgan an die Druckmittelzuleitung angeschlossen wird, dessen Umsteuerung durch die Bewegung des vorangehenden Absperrorgans
erfolgt. Es wird also auch zur Verstellung der Umschaltorgane das Druckmittel herangezogen.
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden ·
Wilhelm Spieth in Zweibrücken.
Man hat auch bei der Hintereinanderschaltung schon jedem Antriebszylinder ein Umschaltorgan
zugeordnet, jedoch sind hierbei sämtliche Schaltorgane untereinander so verbunden,
daß sie alle gleichzeitig umgestell werden, und zwar nur bei der Einleitung des
Umschaltvorganges von Wind auf Gas oder umgekehrt.
Die Absperrorgane wirken ferner erfindungsgemäß mit den zusätzlichen Schaltorganen
kraftschlüssig so zusammen, daß der Steuerzylinder für das Hauptumschaltorgan des folgenden Absperrschiebers am Ende des
Hubes des vorangehenden Absperrschiebers mit der Druckmittelzuleitung verbunden wird,
während nach Beendigung des Hubes der Steuerzylinder beiderseits seines Kolbens mit
der Außenluft in Verbindung steht. Es wird also jeder Steuerzylinder nur kurzzeitig mit
der Druckmittelzuleitung verbunden, worauf das zusätzliche Schaltorgan in seine mittlere
Ruhelage zurückkehrt. Hierdurch ist erreicht, daß die Kolben der Steuerzylinder der
Bewegung der Handhebel keinen Widerstand entgegensetzen.
Bei dem Betrieb von Winderhitzern für Hochöfen können bekanntlich in mehrfacher
Hinsicht Verhältnisse eintreten, die eine schnelle Bedienung jedes einzelnen Absperrorgans
außerhalb der durch den normalen Betrieb bedingten Reihenfolge erfordern. So muß, wenn der Hochofen »hängt«, ein Stauchen
der Ofenbeschickung vorgenommen werden. Um die Beschickungssäule im Ofen zum Nachsinken zu bringen, erhöht und verringert
man den Winddruck abwechselnd, und zwar in schneller Reihenfolge, indem man den Kaltwindschieber
oder den Heißwindschieber kurzzeitig öffnet und schließt. Bei Hüttenwerken mit niedrigem Gasdruck tritt auch
häufig ein plötzliches starkes Absinken des Gasdruckes ein. Dann müssen Gas- und
Brennluftschieber außer der Reihe geöffnet und geschlossen werden können. Schließlich
ist diese Bedienung der Absperrorgan auch zu ihrer Kontrolle zweckmäßig.
Erfindungsgemäß ist die Bedienung jedes Absperrorgans außerhalb der durch den Betrieb
festgelegten Reihenfolge dadurch ermöglicht, daß jedes Hauptumschaltorgan für sich
mittels eines besonderen Stellgliedes von Hand umschaltbar ist,, und zur selbsttätigen
Umsteuerung dieser Umschaltorgane Vorrichtungen dienen, die durch die Bewegung des vorangehenden Absperrorgans des Winderhitzers
ausgelöst werden, jedoch bei Umsteuerung des Umschaltorgans von Hand eine Umschaltung des Antriebszylinders des
zugehörigen Absperrorgans gestatten, ohne daß dadurch die normale Stellung der übrigen
Absperrorgane des Winderhitzers beeinflußt wird. Das Stauchen der Hochofenbeschickung,
die Anpassung des Betriebs an den jeweiligen Gasdruck und die Kontrolle der Absperrorgane können also bei jedem
einzelnen Absperrorgan vorgenommen werden, ohne daß die Stellung der übrigen Absperrorgane
der zusammengehörigen Gruppe geändert wird.
Während bei der nur selbsttätigen Schaltung die Hauptumschaltorgane und die zusätzlichen
Schaltorgane an eine gemeinsame Druckmittelzuleitung angeschlossen sein können, müssen die zusätzlichen Schaltorgane bei Bedienung
außer der durch den Betrieb bedingten Reihenfolge von dieser Zuleitung abgesperrt
werden, und zwar etwa durch je ein Absperrorgan.
Zur Vereinfachung der Bedienung der Vorrichtung sind erfindungsgemäß die zusatzliehen
Schaltorgane an eine gesonderte, vor dem ersten Absperrorgan des Winderhitzers absperrbare Druckmittelzuleitung angeschlossen.
Beim Stauchen der Hochofembeschikkung z. B. wird zunächst diese Druckluftleitung
von Hand abgesperrt, wobei dieser einzige Handhebel am Schaltschrank angebracht sein kann. Es kann dann jeder Absperrschieber
durch Bedienung des zugehörigen Hauptutnschaltorgans von Hand mit Hilfe der Druckluft geöffnet oder geschlossen
werden, ohne daß die übrigen Schieber beeinflußt werden.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung
dargestellt.
Fig. ι zeigt schematisch eine Ausführungsform der Vorrichtung mit der Betriebslage
der Absperrschieber, bei welcher der Winderhitzer auf Wind steht; 1°°
Fig. 2 zeigt die Fig. 1 während des Umschaltvorganges
auf Gas;
Fig. 3 zeigt die Fig. 1 während des Umschaltvorganges
von Gas auf Wind;
Fig. 4 zeigt die Fig. 1 bei Bedienung eines Absperrschiebers außer der Reihenfolge von
Hand.
Die Schieber 1 und 2 für Heißwind und Kaltwind sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel
zu einer Gruppe zusammengefaßt, so daß sich beide Schieber gemeinsam öffnen und schließen. Ferner ist der Kaminschieber
3 zu steuern. Auch sind der Brennluftschieber 4 und der Gasschieber 5 zu einer Gruppe vereinigt. Alle Schieber sind mit
Kolben 6 der Antriebszylinder 7 verbunden, denen oben durch Leitungen 8 und unten
durch Leitungen 9 Druckluft zugeführt werden kann. Die Leitungen 8, 9 führen zu Hauptumschalthähnen 10, 11, 12, von denen
jeder mit zwei Kanälen 13, 14 versehen ist. Vlit diesen Hähnen können die Leitungen 8
aller Schieber an eine Hauptdruckluftleitung
15 angeschlossen werden, oder sie werden mit der Außenluft in Verbindung gesetzt.
Die Drehung der Hähne 10, ii, 12 kann
mit Hilfe der Steuerzylinder 16, 17, 18 erfolgen,
deren Kolben 19 durch ein Gestänge 20 mit dem Hahnkörper verbunden ist. Ferner
ist noch mit jedem Hahn 10, 11, 12 ein Handhebel
21, 22, 23 so verbunden, daß die Hähne bei Drehung dieser Hebel in die gleiche Betriebslage
gebracht werden können wie durch die Steuerzylinder.
Der Steuerzylinder 16 steht oben durch eine öffnung 24 und der Steuerzylinder 18
unten durch eine öffnung 25 mit der Außenluft ständig in Verbindung. Von dem mittleren
Steuerzylinder 17 führt eine Leitung 26 zu einem zusätzlichen Umschalthahn 27 mit
den Kanälen 28, 29. Durch diesen Hahn kann der Zylinder 17 entweder an eine zweite
Hauptdruckluftzuleitung 30 mittels des Kanals 28 angeschlossen werden, wie die Nebenfigur
zu Fig. 2 zeigt, oder er wird bei der Ruhelage des Hahns mit der Außenluft in
Verbindung gesetzt. Von dem Steuerzylinder
16 führt unten eine Leitung 31 zu einem
Hahn 32, der mit vier Kanälen 42, 43, 44, 45 versehen ist. Der Zylinder 16 kann durch diesen
Hahn entweder mittels des Kanals 42 an die Druckluftzuleitung 30 angeschlossen werden,
wie die Nebenfigur zu Fig. 1 zeigt, oder durch den Kanal 44 mit der Außenluft in
Verbindung gesetzt werden. Zu dem Hahn 32 führt auch eine Leitung 33 vom oberen Ende
des Steuerzylinders 18. Durch den Kanal 43 kann dieser Zylinder mit der Druckluftzuleitung
30 in Verbindung gesetzt werden, wie die Nebenfigur zu Fig. 2 zeigt, oder er wird bei der
Ruhelage des Hahns durch den Kanal 45 mit der Außenluft in Verbindung gesetzt. Schließlich
führt vom mittleren Steuerzylinder 17 unten eine Leitung 34 zu einem Hahn 35 mit
den Kanälen 46, 47. Der Zylinder 17 kann durch den Kanal 46 mit der Druckluftzuleitung
30 in Verbindung gesetzt werden, wie die Nebenfigur zu Fig. 1 zeigt, und durch den
Kanal 47 mit der Außenluft bei der Ruhelage des Hahns.
Es werden hiernach alle Steuerzylinder 7 parallel an die Druckluftzuleitung 15 gelegt,
und alle zusätzlichen Umschalthähne 27, 32, 35 werden parallel an die Druckluftzuleitung
30 angeschlossen.
Die Hähne 27, 32, 35 sind mit je einem Mitnehmerhebel 36 versehen, der in der Ruhelage
zwischen zwei Federn 37 in der Waagerechtlage gehalten wird (Fig. 1). Mit dem
Ende dieses Mitnehmerhebels 36 wirkt ein Nocken 38 zusammen, der an der Kolben-
6q stange 39 der Kolben 6 der Antriebszylinder 7 angebracht ist. Bei der öffnungs- oder
Schließbewegung eines Absperrschiebers wird der Mitnehmerhebel 36 so weit mitgenommen,
daß die dadurch in die Steuerzylinder 16, 17, 18 eintretende Druckluft gerade ausreicht, die
Hauptumschalthähne 10, 11, 12 umzusteuern.
Am Hubende schnappt der Nocken 38 von dem Mitnehmerhebel 36 ab, so daß dieser in
seine Ruhelage zurückkehrt. In dieser Ruhelage sind die unter Druckluft stehenden
Räume der Steuerzylinder gegen die Druckluftzuleitung abgesperrt, während die auf der
anderen Seite der Kolben 19 liegenden "Zylinderräume mit der Außenluft in Verbindung
gesetzt sind. .
Bei der dargestellten Ausführungsform ist die Druckluftzuleitung 30 von der Druckluftzuleitung
15 abgezweigt. Hinter der Abzweigstelle ist in die Leitung 30 ein Absperrorgan
40 eingeschaltet, das mit einem Handhebel 41 versehen ist und durch das die
Zufuhr der Druckluft zu den Leitungen abgesperrt werden kann, welche von der Leitung
30 zu den Hähnen 27, 32, 35 führen.
In Fig. ι ist die Betriebslage der Schieber gezeichnet, wenn der Winderhitzer auf Wind
arbeitet. Man sieht, daß die Schieber 1 und 2 für Heißwind und Kaltwind geöffnet sind, während
der Kaminschieber 3 und die Schieber 4 und 5 für die Zuführung von Brennluft und Gas geschlossen sind. Die Handhebel 21,
22, 23 der Hauptumschalthähne 10, 11, 12 befinden
sich alle in ihrer unteren Stellung, und die zusätzlichen Umschalthähne 27, 32, 35
stehen in ihrer Ruhelage. Das Absperrorgan 40 ist so gestellt, daß Druckluft in die Leitung
30 eintreten kann.
Um den Winderhitzer von Wind auf Gas zu schalten, und zwar mit der Bedingung, daß
bei Ausführung einer Handschaltung alle Schieber in der durch den Betrieb bedingten
Reihenfolge sich öffnen oder schließen, wird der links gezeichnete Handhebel 21 aus der in
Fig. ι dargestelltenLageindiieLagenachFig^
von Hand aufwärts gedreht. Der Kolben 19 des Steuerzylinders 16 kann dabei ohne Mühe in
seine untere Lage nach Fig. 2 gebracht werden, da die Leitung 31 durch den im Hahn 32
vorgesehenen Kanal 44 mit der Außenluft in Verbindung steht. Durch die Drehung des
Hahns 10 werden die Antriebszylinder 7 für die Schieber 1 und 2 oben durch die Leitung 8
an die Druckluftzuleitung 15 angeschlossen, während diese Zylinder unten durch die Leitung
9 mit der Außenluft in Verbindung treten. Die Folge davon ist, daß die Schieber ι und 2 unter der Wirkung der Druckluft
in ihre Schließlage kommen (Fig. 2). Bei dieser Bewegung trifft der Nocken 38 der
einen Kolbenstange 39 auf den Mitnehmerhebel 36 des Hahns 27 und bringt diesen in
die in der Nebenzeichnung zu Fig. 2 dar-
gestellte Lage. Dadurch wird der Steuerzylinder 17, der zu dem-Kaminschieber 3 gehört,
über die Leitung 26 und den Kanal 28 an die Druckluftzuleitung 30 angeschlossen.
Der Kolben 19 des Steuerzylinders 17 geht infolge dieser Druckluftzuführung aus seiner
oberen Lage (Fig. 1) in die untere Lage nach Fig. 2. Die untere Seite des Steuerzylinders
17 ist dabei durch die Leitung 34 und den Kanal 47 des Hahns 35, dessen Mitnehmerhebel
36 sich noch in der Waagerechtlage befindet, an die Außenluft angeschlossen. Am Ende des Hubes der Kolbenstange 39 des
Schiebers 2 schnappt der Nocken 38 von dem Mitnehmerhebel 36 ab, der in seine Ruhelage
zurückkehrt.
Durch den Steuerzylinder 17 wird selbsttätig der Hauptumschalthahn n in eine Lage
gebracht, in welcher der Antriebszylinder 7 des Kaminschiebers 3 durch die Leitung 9 mit
der Druckluftleitung 15 und durch die Leitung 8 mit der Außenluft in Verbindung gesetzt
wird. Die Folge davon ist, daß sich der Kaminschieber 3 öffnet (Fig. 2). Durch
diese Bewegung des Kaminschiebers wird der Umschalthahn 32 so gedreht, daß er in die in
Fig. 2 der Nebenzeichnung dargestellte Lage kommt. Dabei ist der Steuerzylinder 18 über
die Leitung 33 und den Kanal 43 mit der Druckluftzuleitung 30 verbunden, bis am Ende
des Aufwärtshubes der Kolbenstange 39 des Kaminschiebers 3 der Nocken 38 vom Hebel
36 abschnappt und der Hahn 32 in die mittlere Ruhelage zurückkehrt. Durch diese kurzzeitige Einwirkung der Druckluft auf
den Steuerzylinder 18 erfolgt eine selbsttätige Umschaltung des Hahns 12, wodurch die
Antriebszylinder 7 der Schieber 4 und 5 in die Offenlage gebracht werden (Fig. 2). Bei
dieser Bewegung der Schieber 4 und 5 wird zwar auch der Hahn 35 gedreht, und zwar
in die in der Nebenzeichnung zu Fig. 2 dargestellte Lage. Diese Drehung bleibt aber
für die Umschaltung von Wind auf Gas wirkungslos.
Bei der Umschaltung des Winderhitzers von Gas auf Wind wird der rechts gezeichnete
Hebel 23 des Hahns 12 aus der in Fig. 2 gezeichneten
Lage in die Lage nach Fig. 1 abwärts gedreht. Es werden nun zuerst die
Schieber 4 und 5 in ihre Schließlage gebracht, und dann wird, wie dies in Fig. 3 dargestellt
ist, der Hahn 35 so gesteuert, daß der Steuerzylinder 17 des nächstfolgenden Schiebers,
also des Kaminschiebers 3, durch die Leitung mit der Druckluftzuleitung 30 kurzzeitig
in Verbindung gesetzt wird. Sinngemäß wird dann selbsttätig der Kaminschieber 3 in seine
Schließlage gebracht und die Schieber 1 und 2 in ihre Offenlage (Fig. 3).
Bei der Umschaltung des Winderhitzers von Gas auf Wind wird der rechts gezeichnete
Hebel 23 des Hahns 12 aus der in Fig. 2 gezeichneten Lage in die Lage nach Fig. 1 abwärts
gedreht. Es werden nun zuerst die Schieber 4 und 5 in ihre Schließlage gebracht,
und dann wird, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, der Hahn 35 so gesteuert, daß der Steuerzylinder
17 des nächstfolgenden Schiebers, also des Kaminschiebers 3, durch die Leitung
34 mit der Druckluftzuleitung 30 kurzzeitig in Verbindung gesetzt wird. Sinngemäß wird
dann selbsttätig der Kaminschieber 3 in seine Schließlage gebracht und die Schieber 1 und 2
in ihre Offenlage (Fig. 3).
Bei dieser Steuerung erhalten alle Antriebszylinder 7 infolge ihrer Parallelschaltung zu
der Druckluftzuleitung 15 Frischluft, die unter
dem vollen Betriebsdruck steht. Der Öffnungs- bzw. Schließvorgang erfordert daher
bei den zuletzt gesteuerten Schiebern 4, 5 bzw. i, 2 die gleiche Zeit wie bei den anderen
Schiebern, wodurch die Umstellzeit der ganzen Gruppe wesentlich gegenüber Vorrichtungen
verkürzt ist, bei denen die Antriebszylinder an die Druckluftzuleitung hintereinandergeschaltet
sind.
Sollen nun z. B. zum Stauchen der Hochofenbeschickung Absperrorgane, beispielsweise
die Heiß- und Kaltwindschieber 1, 2, schnell geöffnet und geschlossen werden, so
muß dies erfolgen können, ohne daß dadurch die jeweilige Stellung der Schieber 3, 4 und 5,
die dem normalen Betrieb entspricht, gestört wird. Es braucht zu diesem Zweck nur das
Absperrorgan 40 in die in Fig. 4 dargestellte Schließlage gebracht zu werden, so daß die
Druckluftzuleitung 30 von der Leitung 15 abgeschaltet ist. Dadurch ist die selbsttätige
Steuerung der Hähnen, 12 mittels der zügehörigen
Steuerzylinder 17, 18 aufgehoben, weil die zum Betrieb der Steuerzylinder dienenden
zusätzlichen Umschalthähne 27, 32, 35 ihre Druckluft nur durch die Leitung 30 erhalten
können, die aber abgesperrt ist.
In Fig. 4 ist die Lage der einzelnen Steuerorgane der Vorrichtung dargestellt, wenn zum
Stauchen der Hochofenbeschickung der Handhebel 21 aus der in Fig. 1 gezeichneten unteren
Lage von Hand in die obere Lage nach Fig. 2 gebracht ist, ohne daß dadurch die
Stellung der anderen Handhebel 22, 23 gestört wird. Ist das Stauchen des Hochofens
beendet, so wird der Handhebel wieder in die in Fig. ι gezeichnete untere Lage zurückgebracht,
und es kann nun der Hahn 40 geöffnet werden, wodurch der normale Betrieb des Winderhitzers, wenn er auf Wind steht,
wiederhergestellt ist.
Auch die anderen Absperrorgane lassen sich in gleicher Weise für sich unabhängig von
den anderen öffnen und schließen, wenn dies
z.B. zu ihrer Kontrolle nötig ist oder wenn der Gasdruck beträchtlich schwankt.
Die Umschaltorgane io, ii, 12 sowie die
zusätzlichen Umschaltorgane 27, 32, 35 können auch anders als dargestellt ausgebildet
sein und mit den Steuerzylindern bzw. den Arbeitszylindern zusammenwirken.
Um auf alle Fälle zu verhüten, daß durch ungeschulte Personen eine unzulässige
Drehung der Handhebel 21, 22, 23 erfolgt, kann eine Sicherung in der Weise getroffen
werden, daß die Handhebel durch selbsttätig zwangsläufig bewegte Riegel so blockiert sind,
daß der nächstfolgende Hebel erst gedreht werden kann, wenn der vorhergehende Umsteuervorgang
tatsächlich beendet ist. -Die Vorrichtung zur selbsttätigen, zwangsläufigen
Bewegung der Riegel muß dabei von Hand ausschaltbar sein, um die Schieber z. B. zum
Stauchen der Hochofenbeschickung außer der Reihe Öffnen und schließen zu können.
Claims (5)
1. Vorrichtung zur selbsttätigen Steuerung
der Absperrorgane von Winderhitzern in der durch den Betrieb bedingten Reihenfolge mittels den Antrieb
der Absperrorgane besorgender Antriebszylinder, denen ein Druckmittel (Druck- luft, Druckwasser) zugeführt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Antriebszylinder (7) der Absperrorgane (1, 2, 3,
4,5) des Winderhitzers an die Druckmittelzuleitung (15) parallel unter Einschaltung
je eines Umschaltorgans (10,11,
12) angeschlossen sind, von denen nach Umstellung des einen von Hand die folgenden
durch die Bewegung des vorangehenden Absperrorgans selbsttätig umgesteuert
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die selbsttätige
Umsteuerung der Umschaltorgane (10, 11, 12) durch je einen Steuerzylinder
(16, 17, 18) erfolgt, der an die von der
Leitung (15) absperrbare Druckmittelzuleitung (30) durch ein zusätzliches
Schaltorgan (27, 32, 35) angeschlossen wird, dessen Umsteuerung durch die Bewegung
des vorangehenden Absperrorgans erfolgt.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
.Absperrorgane (1, 2, 3, 4, 5) mit den zusätzlichen Schaltorganen (27, 32, 35)
kraftschlüssig so zusammenwirken, daß der Steuerzylinder (16, 17, 18) für das
Hauptumschaltorgan (10, 11, 12) des folgenden
Absperrschiebers am Ende des Hubes des vorangehenden Absperrschiebers mit der Druckmittelzuleitung (30)
verbunden wird, während nach Beendigung des Hubes der Steuerzylinder auf beiden
Seiten seines Kolbens (19) mit der Außenluft in Verbindung steht.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
zusätzliche Schaltorgan (27, 32, 35) als Zweiwegehahn ausgebildet ist, der mit einem durch Federn (37) in der Ruhelage
gehaltenen, mit einem Nocken (38) des Gestänges (39) der Steuerzylinder (7) zusammenwirkenden Mitnehmerhebel
(36) versehen ist.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes
Hauptumschaltorgan (10, 11, 12) für sich
mittels eines besonderen Stellgliedes (21, 22, 23) von Hand umschaltbar ist und zur
■ selbsttätigen Umsteuerung der übrigen Hauptumschaltorgane Vorrichtungen dienen,
die durch die Bewegung des vorangehenden Absperrorgans (1, 2, 3, 4, 5) des
Winderhitzers ausgelöst werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED65079D DE614819C (de) | 1933-01-11 | 1933-01-11 | Vorrichtung zur selbsttaetigen Steuerung der Absperrorgane von Winderhitzern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED65079D DE614819C (de) | 1933-01-11 | 1933-01-11 | Vorrichtung zur selbsttaetigen Steuerung der Absperrorgane von Winderhitzern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE614819C true DE614819C (de) | 1935-06-20 |
Family
ID=7059117
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED65079D Expired DE614819C (de) | 1933-01-11 | 1933-01-11 | Vorrichtung zur selbsttaetigen Steuerung der Absperrorgane von Winderhitzern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE614819C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1096140B (de) * | 1958-05-07 | 1960-12-29 | Paul Sandoey | Hand- und druckmittelbetaetigtes Ventil |
DE1111326B (de) * | 1956-08-04 | 1961-07-20 | Demag Ag | Elektrische Mehrschiebersteuerung, insbesondere fuer Hochofen-Winderhitzer |
DE1148424B (de) * | 1960-10-19 | 1963-05-09 | Theodore De Koning | Fernbetaetigungssystem fuer eine Anlage mit zwei oder mehreren druckmittel-betaetigten Ventilen |
DE1188553B (de) * | 1952-08-04 | 1965-03-11 | Still Fa Carl | Umstelleinrichtung fuer eine regenerativ beheizte Koksofenbatterie |
FR2673989A1 (fr) * | 1991-03-14 | 1992-09-18 | Dril Quip Inc | Vanne a double obturateur. |
-
1933
- 1933-01-11 DE DED65079D patent/DE614819C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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