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Fernbetätigungssystem für eine Anlage mit zwei oder mehreren druckmittelbetätigten
Ventilen Es sind Anlagen mit zwei oder mehreren Ventilen bekannt, die mit Hilfe
eines Druckmittels betätigt werden, das für sämtliche Ventile den gleichen Druck
besitzt. Jedes Ventil weist eine erste Druckkammer für die Öffnungsbewegung und
eine zweite Druckkammer für die Schließbewegung auf. In den meisten Fällen werden
diese beiden Kammern, in einem Zylinder zu beiden Seiten eines Kolbens gebildet.
Nun sind für die Betätigung der Ventile sehr unterschiedliche Kräfte erforderlich.
Sie hängen von der Anordnung des Ventils innerhalb der Anlage, der öffnungsatellung
des Ventils, der Bewegungsrichtung des Ventils u. dgl. ab. Man könnte zwar versuchen,
durch entsprechende Wahl der Kolbenflächen der Druckkammern eine Anpassung jedes
einzelnen Ventils an die ihm zugeordneten Betriebsverhältnisse vorzunehmen. Dies
führt jedoch zu einer Vielzahl sehr unterschiedlich bemessener Antriebselemente,
welche die Anlage zwangläufig verteuern. Trotzdem ist es so gut wie ausgeschlossen,
die Flächenabmessungen so zu wählen, daß bei der konstanten Druckhöhe im Netz des
Antriebsdruckmittels für jeden Betriebszustand einwandfreie Arbeitsverhältnisse
gegeben sind.
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Es sind ferner Ventile bekannt, bei denen das Antriebsdruckmittel
aus der vom Ventil überwachten Betriebsleitung entnommen wird. Hierdurch ist zwar
eine gewisse Abstimmung auf den Betriebsdruck gegeben. Man benötigt aber zwangläufig
ein Hilfsventil od. dgl. an dem zu regelnden Ventil, wodurch der Aufwand erhöht
wird. Wollte man ein solches Ventil für die Fernbetätigung einrichten, müßte man
dem Hilfsventil seinerseits eine Betätigungsvorrichtung, z. B. eine elektrische
Magnetspule, zuordnen, so daß der Aufbau noch komplizierter wird.
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Es ist auch ein Einkammerventil bekannt, das über eine längere Druckmittelleitung
mit einem Fernbetätigungsschalter in Verbindung steht. In der einen Schalterstellung
wird der einzigen Druckkammer ein fremdes Druckbetätigungsmittel bestimmter Druckhöhe
zugeführt, so daß das Ventil gegen den Druck des Betriebsmittels schließt. In der
anderen Schalterstellung wird ein Ablauf geöffnet, so daß die einzige Druckkammer
unter dem Einfluß des Betriebsmitteldrucks entleert wird und das Ventil öffnet.
Auch hierbei muß die Größe der Druckmittelkammer in Abhängigkeit von den Betriebsverhältnissen
am Ventil gewählt werden. Es ergeben sich daher die gleichen Nachteile wie bei den
Zweikammerventilen. Da diese Wahl nur für eine einzige Druckkammer möglich ist,
wird eine Abstimmung auf den jeweils herrschenden Betriebsdruck noch schwieriger.
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Erfindungsgemäß werden all diese Nachteile bei einem Fernbetätigungssystem
für eine Anlage mit zwei oder mehreren druckmittelbetätigten Ventilen dadurch vermieden,
daß die Ventile nur eine einzige Druckkammer besitzen und daß. eine gemeinsame Betätigungsanlage
mindestens drei verschiedene Druckstufen zur Verfügung stellt, von denen jedem Ventil
jeweils zwei Druckstufen zugeordnet sind, die für die öffnungs- und Schließbewegung
mit Bezug auf den Betriebsdruck abgestimmt sind.
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Hierbei erfolgt die Anpassung jedes Ventils an die zugeordneten Betriebsverhältnisse
nicht mehr durch Wahl der Größe der Druckkammer, sondern durch Wahl. mindestens
zweier verschiedener Betätigungsdrücke. Man kann daher die Einkammervantile nach
Gesichtspunkten auswählen, die mit der Druckbetätigung überhaupt nichts zu tun haben.
Beispielsweise besteht erstmals die Möglichkeit, den DTuckkammerquerschnitt zu normen,
insbesondere in, Abhängigkeit
von Ansehlußrohrdurchriiesser und
wandstärke. Dies ist ein bedeutsamer Vorteil, weil die Normung im Rohrleitungsbau
bereits sehr weit vorgeschritten ist; bisher aber ihre Grenge bei den individuell
anzupassenden druckmittelbetätigten Ventilen fand. Man kommt mit einer geringen.
Anzahl genormter Ventilgrößen auch in Anlägen aus, deren Leitungen sehr verschiedene
Betriebsdrücke führen. Trotzdem läßt sich der jedem Einkammerventil zuzuführende
Betätigungsmitteldruck so festlegen, d'aß sich eine den Betriebsbedingungen entsprechende
zügige, abernicht schlagartige Bewegung. in beiden Richtungen ergibt.
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Obwohl man für jedes- einzelne Ventil der Anlage nundestens zwei Betätigungsdruckstufen
vorsehen ruß, kommt man im allgemeinen mit einer relativ geringen Zahl von Druckstufen
im gesamten System aus, weil man es so einrichten kann, d'aß eine bestimmte Druckhöhe
sowohl als Schließdruckstufe für ein erstes Ventil oder eine erste Ventilgruppe
als auch als öfnungsdruckstufe für ein zweites Ventil oder eine zweite Ventilgruppe
dient.
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Der Ausdruck »Ventile« soll in diesem Zusammenhang alle Arten von
tätigen Verschlüssen umfassen, also auch Schieber, einstellbare Drosseln usw. Als
Antriebsdruckmittel kommen. Flüssigkeiten oder Gase in Frage. In jedem Fall kann
der Betätigungsdruck positiv oder negativ sein.
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Ein, weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Druckkammerquersclinitt
der Ventile gleich oder kleiner als der Querschnitt der abzuschließenden Rohrleitung
sein kante. Hierdurch werden die Abmessungen der Ventile verringert. Insbesondere
können die Ventile im Durchfluß liegende Druckkammern besitzen.
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Derartige Ventile sind besonders wenig störanfällig, weil keine beweglichen
Teile aus dem Ventilgehäuse herausgeführt werden müssen. Bei ihnen bestand aber
bisher kaum eine Möglichkeit, sie an den Betriebsdruck anzupassen, so daß die Erfindung
für diese Art von Ventilen eine vielseitige Anwendungsmöglichkeit bringt. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die gemeinsame Betätigungsanlage mindestens drei Ausgänge
besitzt, die je einen etwa konstanten Druck darbieten. Die verschiedenen Druckstufen
lassen sich am einfachsten dadurch bereitstellen, daß im Netz des Antriebsdruckmittels
eine Druckbehälterreihe vorgesehen ist, deren einzelne Behälter jeweils einer anderen
Druckhöhe zugeordnet sind. Zur Aufladung dieser Behälter kann eine Reihe von motorgetriebenen
Pumpen dienen, wobei jeweils eine druckabhängige Regelvorrichtung für jeden Behälter
vorgesehen ist, die den Behälterdruck zwischen einer Ober- und einer Untergrenze
hält. Oftmals genügt auch eine Pumpe für mehrere Behälter, wenn zwischen mindestens
zwei Druckbehältern unterschiedlichen Drucks einer Reihe ein automatisches oder
handbetätigtes Druckreduzierventil zur Aufladung des Behälters niedrigeren Drucks
vorgesehen ist.
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. . Das erfindungsgemäße System ermöglicht es, mit Hilfe des Antriebsdruckmittels
selbst die Stellung des Ventils anzuzeigen, beispielsweise indem in der Ventildruckkammerzuletung
ein Positionsanzeigegerät, vorzugsweise mit Zeigerskala oder Zyklometer, angeordnet
ist. Bei dem erfindungsgemäßen System, kann darüber hinaus das Antriebsdruckmittel
noch weiteren, Funktionen dienen;- beispielsweise einer Temperaturbeeinflussung
des: Ventils. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Zusammenhang mit der Zeichnung
nachstehend beschrieben. Es zeigt Fig. 1 die schematische Darstellung einer Anlage
mit erfindungsgemäß betätigten Ventilen, Fig. 2 ein im Rahmen der Erfindung anwendbares
Ventil mit im Durchfluß liegender Druckkammer, Fig. 3 ein Schaltschema für ein von
mehreren Stellen aus zu überwachendes und zu betätigendes. Ventil, Fig. 4 ein Schaltbild
für die Zuleitung zur Druckkammer eines Ventils mit mehreren zusätzlichen Merkmalen,
Fig. 5 a bis 5 c die Innenansicht, den Teil des Deckels und den Querschnitt eines
Positionsanzeigegeräts.
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In Fig.1 sind fünf verschiedene druckmittelbetätigte Ventile veranschaulicht,
die an verschiedenen Stellen der gleichen Rohrleitung oder aber auch in verschiedenen
Rohrleitungen der gleichen Anlage angeordnet sein können. Es handelt sich um ein
Kolbenventil 1, bei dem die Druckkammer 2 einseitig von dem Hohlkolben 3 abgeschlossen
ist, der gleichzeitig die Schließfunktion übernimmt. Als zweites ist ein Membranventil4
vorgesehen, bei dem der in. der Druckkammer 5 bewegliche Kolben 6 auf die den Strömungsquerschnitt
verändernde Membran 7 einwirkt. Dann folgt ein Keilschieber 8, von dessen Druckkammer
9 aus die Schieberplatte 10 betätigt wird. Bei dem vierten Ventil 11 steht der in
der Druckkammer 12 bewegliche Kolben 13 senkrecht zur Längsachse des Ventils und
bildet gleichzeitig den Verschlußteil. Schließlich ist als fünftes Ventil 14 eine
Konstruktion mit einem Außenkolben 15 um die Druckkammer 16 vorgesehen. Zu beachten
ist, daß an sämtlichen Ventilen unterschiedliche Drücke zu deren Betätigung benötigt
werden. Dies gilt auch für die mittleren drei Ventile 4, 8 und
11, obgleich deren Druckkammern gleichen Querschnitt besitzen. Der Unterschied
in den Betriebsdrücken wird durch unterschiedliche Druckhöhen des zugeführten Antriebsdruckmittels
erzielt. Als Quellen für den Antriebsdruck stehen fünf Behälter 17 bis 21 zur Verfügung.
Die Druckhöhen steigen in dieser Behälterreihe von einem negativen Druck im Behälter
17 über atmosphärischen Druck im offenen Behälter 18 zu immer höheren positiven
Drücken in den Behältern 19, 20 und 21. Die drei letztgenannten Behälter kennen
als Greersche Akkumulatoren ausgebildet sein. Jeder Behälter führt mit seiner Ausgangsleitung
22 bis. 26, die auch verzweigt sein: kann, zu einem Eingang eines oder mehrerer
Umschalter 27 bis 31 in den Zuleitungen 32 bis 36 der Druckkammern der fünf zu betätigenden
Ventile.
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Die Aufladung des Behälters 21 geschieht mit Hilfe der Motorpumpe
37, die das Druckmittel aus einem (nicht dargestellten) Sammelbehälter über ein
Rückschlagventil 38 in den Behälter 21 einspeist, dessen Druck zwischen einem Maximal-
und einem Minimalwert gehalten wird. Über ein Reduzierventil 39 kann aus diesem
Behälter 21 das Druckmittel in den Druckbehälter 20 abgegeben werden, dessen Druck
auf einem etwas geringeren Wert gehalten wird. Eine zweite Motorpumpe 40 fördert
Druckmittel aus dem offenen Sammelbehälter 18 über ein Rückschlagventil 41 in den
Druckbehälter 19. Die Verbindung zwischen den Druckbehältern, 19 und 20 ist durch:
ein Absperrventil 42 unterbrochen. Die beiden
Behälter 19 und 20
besitzen überdies noch die Überström- oder Ablaßventile 19 a und 20 a. Eine
weitere Motorpumpe 43 dient zum Evakuieren des Behälters 17 über ein. Rückschlagventil44.
Der dreiphasige Hauptschalter 45 des Motors wird durch ein Relais 46 betätigt. Dieses
steht in. Verbindung mit einem Druckmeßgerät 47 mit einem Kontaktzeiger 48 sowie
einem Ruheendkontakt 49 und einem Arbeitsendkontakt 50. Sobald der Druck im Behälter
17 den Zeiger 48 in die Endstellung an den Kontakt 50 gezwungen hat, wird der Relaisstromkreis
von der Gleichstromquelle 51 über das Relais 46, den Endschalter 49, den Endschalter
50 und den Hilfskontakt 52 des Hauptschalters geschlossen. Die Motorpumpe arbeitet
dann, bis der geschilderte Stromkreis durch Abheben des Endkontaktes 49, also beim
Erreichen des anderen Druckgrenzwertes im Behälter 17, geöffnet wird.
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Das Kolbententil 1 ist so eingerichtet, daß es unabhängig vom Druck
in der Leitung des hindurchströmenden Mediums eine konstante öffnungsstellung beibehält
.Zu diesem Zweck ist in die Druckkammerzuleitung 32 ein Strömungsanzeigegerät 53
eingeschaltet, dessen Zeiger 54 eine Kontaktbrücke 55 trägt. In der gewünschten
Stellung des Hohlkolbens 3 und damit des Zeigers, 54 steht die Brücke 55 nur in
Verbindung mit dem an der Spannungsquelle 56 angeschlossenen Kontakt 57. Bei einer
Auslenkung des Zeigers 54 jedoch wird außerdem entweder der Kontakt 58 oder der
Kontakt 59 getroffen und damit die Relaisspule 60 oder 61 erregt. Somit wird, der
normalerweise in der Nullstellung (Sperrstellung) befindliche Schieber 27 entweder
in die linke oder die rechte Stellung bewegt, so daß die Zuleitung 32 mit einer
der Leitungen 22 oder 23 verbunden wird. Je nach dem angezeigten Druck erfolgt eine
Korrektur des Ventils nach der einen oder anderen Seite.
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In ähnlicher Weise ist auch der als Schieber ausgebildete Umschuster
28 für die Zuleitung 33 des Ventils 4 mit einer Sperrstellung und zwei Schaltstellungen
ausgerüstet. Letztere werden durch Erregen einer der Relaisspulen 62 und 63 eingenommen.
Durch Niederdrücken der handbetätigten Schalter 64 oder 65 können die entsprechenden
Stromkreise für die Spulen 62 bzw. 63 von der Spannungsquelle 66 aus geschlossen
werden. Man kann also durch Niederdrücken der Handschalter, vorzugsweise Druckknöpfe,
die Zuleitung 33 mit einer der Leitungen, 23 oder 24 in Verbindung bringen. Auf
diese Weise kann die Membran 7 in der einen oder anderen Richtung bewegt werden.
Die genaue Stellung der Membran 7 kann mit Hilfe des, Zeigers 67 des Strömungsanzeigegeräts
68 in der Zuleitung 33 abgelesen werden. Außerdem betätigt der Zeiger 67 zwei Ruheendschalter
69 und 70, die beim Erreichen der Endstellungen des Kolbens 6 den Betätigungsstromkreis
für die Spulen 62 oder 63 unterbrechen, um eine Beschädigung oder übermäßige Beanspruchung
zu verhindern.
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Der Schieber 8 soll die Rohrleitung entweder völlig absperren oder
völlig öffnen. Der Umschalter 29 in der Zuleitung 34 hat daher nur zwei Stellungen,
die in beliebiger Weise durch die Relaisspulen 71, 72 eingestellt werden können,
um den Anschluß an die Leitungen 24 oder 25 zu ermöglichen. Dieser Schieber 8 besitzt
aber zusätzlich einen Umwälzkreislauf für das Antriebsdruckmittel. Die Druckkammer
9 besitzt einen zweiten Austritt in Form der Leitung 73, in die eine motorgetriebene
Umwälzpumpe 74 sowie ein Wärmeaustauscher 75 eingeschaltet sind. Über den Wärmeaustauscher
75 kann dem Antriebsdruckmittel im Umwälzkreislauf Wärme oder Kälte zugeführt werden,
so daß der Schieber 8 in seinem Innern in der Temperatur beeinflußt werden kann.
Dies ist beispielsweise im Winter notwendig, wenn Eisbildung die Betriebsfähigkeit
des Schiebers behindern könnte.
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Das Ventil 11 ist über den Umschalter 30 dauernd an die Leitung 25
gelegt, weil die Feder 76 das Verschlußteil des Umschalters 30 normalerweise in
die rechte Stellung zieht. Durch Betätigung der Relaisspule 77 jedoch kann auch
die Leitung 26 an die Zuleitung 35 gelegt werden. Diese Zuleitung besteht aus zwei
Abschnitten 78 und 79, die durch einen Membrandruckaustauscher 80 gekuppelt sind.
Man kann in dem Leitungsabschnitt 78 nun ein anderes Druckmittel vorsehen als in
dem Abschnitt 79. Auf diese Weise ist es möglich, unabhängig von dem im übrigen
Antriebsdruckmittelnetz verwendeten Druckmittel für die Druckkammer 12 ein anderes
Druckmittel vorzusehen, das bestimmten Zusatzforderungen entspricht. So kann man
beispielwseise dafür sorgen, daß das Druckmittel im Abschnitt 79 und in der Druckkammer
12 auf das das Ventil durchströmende Medium abgestimmt ist, insbesondere können
das das Ventil durchströmende Medium und das Antriebsdruckmittel einander gleich
sein. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß auch in den Fällen, in denen die beiden
Medien miteinander in Berührung kommen sollten, keine nachteiligen Folgen auftreten.
Man kann das Antriebsdruckmittel auch so auswählen, daß es den Kolben 13 schmiert.
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Auch der Umschalter 31 des rechten Ventils 14 wird ähnlich wie der
Umschalter 30 mit Hilfe einer Feder 81 und einer Relaisspule 82 gesteuert, um die
Leitungen 25 oder 26 an die Zuleitung 36 anzuschließen. Auch diese Zuleitung ist
in zwei Abschnitte 83 und 83' unterteilt, die durch einen Druckvervielfacher 84
miteinander in Verbindung stehen. Das Druckvervielfachungsverhältnis entspricht
dem Flächenverhältnis der Kolben 85 und 86. Zusätzlich zu der Druckvervielfachung
kann auch hier im Abschnitt 83' ein anderes Druckmittel als im Abschnitt 83 verwendet
werden.
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In der Darstellung der Fig. 1 sind Einzelheiten fortgelassen. Beispielsweise
können die einzelnen Ventile zusätzliche Federn besitzen, die die Verschlußteile
in eine bevorzugte Stellung drücken oder ziehen.
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In Fig. 2 ist eine Ventilkonstruktion mit im Durchfluß liegender Druckkammer
veranschaulicht.
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Das Gehäuse des Ventils nach Fig. 2 setzt sich aus einem ersten Rohrstück
87 mit dem Ende 88 kleineren Durchmessers und dem Rohrstück 89 mit dem Ende
90 größeren Durchmessers zusammen. Der Übergang 91 erfolgt im Bereich des
Ventilsitzes 92. Über zwei stromlinienförmige Stege 93 ist zentrisch ein Zapfen
94 gehalten, der zusammen mit dem Kolben 95 die Druckkammer 96 umschließt. Der Zapfen
besitzt zur besseren Führung des Kolbens und Abdichtung der Druckkammer eine sich
ins Kolbeninnere erstrekkende Wand 97, die mit einer Umfangsnut 98 versehen ist.
Der Kolben 95 ist an seinem freien Ende mit einer der festen Sitzfläche 92 entsprechenden
Sitzfläche 99 ausgestattet. Im Kolbenboden 100 ist eine nach innen weisende, nach
außen geöffnete Vertiefung 101 angebracht, welche den Schwerpunkt des Kolbens in
Richtung auf seine geometrische Mitte verlagert. Flügel 102 dienen zur Führung des
Kolbens in Nuten 103,
die an ihren Enden durch eingeschweißte Anschläge
104 abgeschlossen sind. über die Bohrung 105 kann das Antriebsdruckmittel in die
Druckkammer 96 eingeleitet werden. Die Blindbohrung 106 dient Meß-und Kontrollzwecken,
beispielsweise der Einführung eines Thermometers.
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In Fig. 3 ist für eineinziges Ventil 107 der Gesamtanlage die
Führung des Antriebsdruckmittels über eine längere Zuleitung 108 zu der den Kolben
109 aufnehmenden Druckkammer 110 veranschaulicht.
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Die Leitung 108 ist mit Hilfe des Zweistellungs-Umschalters 111, der
im Normalfall die veranschaulichte Sperrstellung einnimmt, mit den Druckbehältern
112 und 113 verbindbar. Die beiden Behälter werden mit Hilfe der Motorpumpe 114
aufgeladen. Der Hauptschalter 115 kann von Hand mit Hilfe des Druckknopfes 116,
der die Relaisspule 117 zweiphasig an das Dreiphasennetz anschließt, eingeschaltet
werden. Nicht veranschaulichte Mittel sorgen dafür, daß das Antriebsdruckmittel
in jedem der Behälter den ihm zugeordneten Druck annimmt. Die Relaisspulen 118 und
119 für die Betätigung des Umschalters 111 liegen an einem anderen Phasenpaar des
Dreiphasennetzes.
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Es sei angenommen, daß die Zuleitung 108 relativ lang ist und von
dem Betriebsraum A (schematisch angedeutet zwischen den beiden untersten gestrichelten
Linien) über die Hauptzentrale B, eine Unterzentrale C zu der örtlichen Zentrale
D führt. In jeder Zentrale findet sich ein Strömungsanzeigegerät 120 b,
120 c, 120 d mit Zeiger und Skala. Sämtliche Anzeigegeräte
müssen, da sie vom gleichen Druckmittel angetrieben werden, den gleichen Wert anzeigen.
Die Zeigerstellung entspricht der Stellung des Kolbens 109. Man kann also an jeder
Zentrale den Zustand des betreffenden Ventils erkennen. Außerdem befinden sich in
jeder der Zentralen B, C und D ein Druckknopfkontakt 121
b, 121 c, 121 d zur Betätigung der Relaisspule 118 und ein Druckknopfkontakt
122 b. 122 c und 122 d zur Betätigung der Relaisspule 119. Man kann also von jeder
Zentrale aus den Umschalter 111 bedienen, um das Ventil 107 nach Wunsch zu verstellen,
wobei die Verstellbewegung durch das Strömungsanzeigegerät 120 angegeben wird.
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Auch Fig. 4 zeigt ein einziges Ventil 123 mit Zubehör als Ausschnitt
aus einer Gesamtanlage. Wiederum findet sich die Zuleitung 124, die zu der den Kolben
125 aufnehmenden Druckkammer 126 führt. Zwischen den Umschalter 127 und die Druckkammer
ist ein Strömungsanzeigegerät 128 geschaltet. Der Umschalter 127 wird einerseits
von der Rückholfeder 129 und andererseits von der Relaisspule 130 beeinflußt. In
die Verbindungsleitungen 131 zum Behälter 132 und 133 zum Behälter 134 ist jeweils
ein Umschalter 135 und 136 gelegt, mit dessen Hilfe es möglich ist, im Bedarfsfall
auf einen Ersatzbehälter 137 bzw. 138 umzuschalten. Eine solche Notwendigkeit kann
sich beispielsweise ergeben, wenn einer der Behälter 132 oder 134 leck geworden
ist. Man kann diese Anordnung auch zur Schnellbeseitigung eines Funktionsfehlers
(z. B. Verklemmen) des Ventils benutzen, wenn die Behälter 137 und 138 einen größeren
Druck bereitstellen als die Behälter 132 und 134.
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Ferner ist an der Zuleitung 124 ein erster Anschluß 139 vorgesehen,
an den nach freier Wahl ein Gerät 140 und/oder 141 für eine Sonderbehandlung jeweils
mit Hilfe eines flexiblen Schlauches 142 bzw.143 anschließbar ist. Ein, Rohrschalter
144 sorgt dafür, daß der Anschluß bei Nichtgebrauch verschlossen werden kann. Für
eine solche Sonderbehandlung kommt beispielsweise ein Gerät 140 in Frage,
das eine bestimmte gewünschte Druckfunktion über das Antriebsdruckmittel einspeist,
z. B. einen besonders hohen Druck, um den Kolben 125 aus einer Verklemmung zu lösen,
einen kontinuierlich ansteigenden Druck, um Dichtigkeitsprüfungen zu unternehmen,
einen Wechseldruck usw. Mit Hilfe des Geräts 141 kann ein Austausch des Antriebsdruckmittels
vorgenommen werden, beispielsweise wenn es darum geht, eine Spezialflüssigkeit in
die Druckkammer und die zugehörige Zuleitung zu führen, die bestimmte Abscheidungen
löst, verhärtete Fette entfernt, usw. Ferner findet sich ein Doppelanschluß 145,
146 mit Umschalter 147, um über die flexiblen Leitungen 148 ein Aufzeichnungsgerät
149 und/oder über die flexiblen Leitungen 150 ein Meßgerät 151 anzuschließen. In
einem solchen Gerät kann auch eine besondere Behandlung, z. B. Wärmebehandlung,
des Antriebsdruckmittels erfolgen. Es ist klar, daß die veranschaulichten Geräte
140, 141., 149 und 151 statt über lösbare Anschlüsse fest in die Zuleitung
124 eingebaut sein können, wenn beispielsweise ein spezieller überwachungstisch
in der Schaltwarte vorgesehen ist.
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Es ist erstrebenswert, die Leitungen so auszugestalten, daß keine
Leckverluste auftreten. Besonders störend sind in diesem Zusammenhang Abdichtungen
zwischen beweglichen und feststehenden Teilen. Wenn im Rahmen der Erfindung in den
Zuleitungen Positionsanzeigegeräte angeordnet sein sollen, dürfen diese die Abdichtung
nicht zunichte machen. Aus diesem Grunde wird das in den Fig. 5 a bis 5 c veranschaulichte
Anzeigegerät mit Vorzug angewendet. Es handelt sich um eine aus dem Gehäuse 192
mit Deckel 193 sowie Anschlußstutzen 194 und 195 versehene Meßdose, in deren Aussparung
exzentrisch ein Meßrad 196 mit radial nach außen gedrückten Flügeln 197 angeordnet
ist. Koaxial zum Meßrad 196 ist ein Permanentmagnet 198 angebracht, der mit dem
Meßrad umläuft. Dieser Magnet erstreckt sich bis in einen Ansatz 199 des Deckels
193.
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Um den Ansatz greift ein als Rückschluß wirkenkender U-förmiger Bügel
200, der zusammen mit dem permanenten Magnet eine magnetische Kupplung darstellt.
Die Drehbewegung des Bügels wird über die Zahnradfolge 201 bis 204 auf den Zeiger
205 übertragen. Zeiger, Zahnräder sowie deren Achsen ruhen in einem nur angedeuteten
Rahmen 206, der auch die Skala und gegebenenfalls auch die Kontakte trägt.
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Man kann die Umschalter nicht direkt von Meß-oder Anzeigegeräten steuern,
sondern über eine Verzögerungsvorrichtung, um hierdurch bestimmte Zeitkonstanten
auszugleichen, die in jedem größeren Netz vorhanden sind. Man kann das System auch
unabhängig von jeder individuellen Regelung nach einem bestimmten Programm oder
automatisch steuern.