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Einrichtung zum Kühlen von Blankglühgut Die Erfindung betrifft eine
Einrichtung zum Kühlen von Glühgut unter Luftabschluß mit einer das Glühgut überdeckenden
Haube, deren Ränder in mit Flüssigkeit gefüllte Dichtungstassen tauchen. Um jede
Berührung des Glühgutes mit Sauerstoff zu vermeiden, sind die Kühlgefäße vielfach
mit einem indifferenten Gas gefüllt, welches durch Leitungen von außen dauernd zugeführt
wird. Durch diese Zuführung indifferenten Gases von außen wird nicht nur die Kühlvorrichtung
sehr kompliziert, sondern auch das Verfahren erschwert, da es eine dauernde Beobachtung
des-Kühlvorganges erfordert.
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Bei einer anderen bekannten Einrichtung zum Blankglühen wird zwar
die Wartung erleichtert; es ergeben sich jedoch bei dieser Einrichtung andere Nachteile.
Das Glühgut befindet sich in einem Glühtopf, der in einen mittels Flüssigkeitsverschluß
gegen die Außenluft abgedichteten Behälter eingesetzt ist. Die sauerstoffhaltige
Luft wird durch Gasöldämpfe aus diesem Behälter ausgeschieden und auch während des
Abkühlv organges am Eindringen in den Behälter und damit in den Glühtopf gehindert.
Hierbei wird das Gasöl auf den warmen Deckel des Glühtopfes geleitet und zur Vergasung
gebracht. Der Betrieb einer derartigen Einrichtung erfordert also stets eine mehr
oder weniger große Menge von Gasöl und wird daher kostspielig.
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Es ist auch bekannt, beim Einbringen des heißen Glühgutes in den Behälter
brennbare, sauerstoffverzehrende Stoffe mit einzubringen, die sich dann entzünden,
so daß der Sauerstoff der im Kühlbehälter enthaltenen Luft gebunden und im Kühlbehälter
ein indifferentes Gasgemisch erzeugt wird. Aber auch dieses Verfahren erfordert,
ebenso wie das erste Verfahren, eine sorgfältigeÜberwachung des Abkühlvorganges,
weil in dem Kühlgefäß Unterdrücke entstehen können.
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Die Erfindung ermöglicht das Abkühlen von blank zu haltendem Glühgut
mit einer über das Glühgut gestülpten Haube, die in einer ringförmigen Dichtungstasse
steht, ohne Verwendung von Schutzgas und ohne daß in dem Gefäß während des Abkühlvorganges
ein nennenswerter Unterdruck entstehen kann.
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Gemäß der Erfindung ist die Innenwand des einen Dichtungsring darstellenden
Tauchverschlusses durch einen zweiräumigen Sokkel gebildet, der in seinem oberen
Teil einen Sammelraum besitzt, der durch Öffnungen oberhalb des Flüssigkeitsspiegels
mit dem Haubeninnern in Verbindung steht. Durch diese Öffnungen tritt die beim Abkühlvorgang
hochsteigende Flüssigkeit in den Sammelraum
ein. Im unteren Teil
des Sockels ist ein Vorratsraum für die Dichtungsflüssigkeit vorhanden, der oberhalb
des Flüssigk#eitsspiegels durch Öffnungen mit der Dichtungsflüssigkeit mit der Ringtasse
in Verbindung steht.
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Ein Ausführungsbeispiel gemäß .der Erfindung ist in der Figur im Schnitt
dargestellt.
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i ist das Glühgut, das auf einen Tragrost 2 -aufgesetzt ist. Der Tragrost
2 ruht auf einem Sockel 3. Die Haube q., die in eine m.it 01
oder einer anderen
geeigneten Flüssigkeit gefüllte Tasse 5 taucht, sperrt das Glühgut dicht gegen die
Außenluft ab. In dem Sockel 3 ist ein Sammelraum 6 untergebracht, der durch die
Öffnungen 7 mit dem von Sockel und Haube gebildeten Ringraum oder Dichtungsring
8 in Verbindung steht. Unterhalb des Sammelraumes 6 ist außerdem im Sockel ein Vorratsraum
io angeordnet, der durch das Rohr ii mit der Außenluft und durch die Öffnungen 12
mit der Dichtungstasse 5 in Verbindung steht. Um eine zu starke Erhitzung der unter
Umständen in den Sammelraum eingesaugten Dichtungsflüssigkeit zu vermeiden, ist
als Strahlungsschutz der Schwimmer 13 vorgesehen. Der Raum 6 wird durch im
oberen Teil untergebrachte Kühlschlangen 1q. und durch an den Seitenwänden und am-
Boden der Kammer angebrachte-Kühlkammern 15 gekühlt.
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Die Einrichtung arbeitet- auf folgende Weise: Die Dichtungstasse 5
und der Vorratsraum in werden mit der Dichtungsflüssigkeit gefüllt. Der Sammelraum
6 ist leer. Das heiße Glühgut wird auf den Tragrost z gesetzt und die Haube q. über
das Gut gestülpt. Dann wird durch die Kühlschlangen 1q. und durch die Kühlkammern
15 an den Seitenwänden und am Boden des Sammelraumes 6 Kühlwasser geleitet.
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Dadurch kühlt die heiße Luft sowie das Glühgut unter der Haube allmählich
ab. Die heiße, das Glühgut umgebende Luft zirkuliert dabei infolge der Temperaturunterschiede
zwischen dem durch die Kühlschlangen 1q. und die Kühlkammern 15 gekühlten Sammelraum
6 und dem Dichtungsring und dem Innenraum der Haube q., so daß eine praktisch vollkommen
gleichmäßige Abkühlung des Glühgutes erfolgen kann. Durch die Volumenverminderung
der Luft entsteht unter der Haube ein Unterdruck, durch den die Dichtungsflüssigkeit
in dem Ringraum 8 zwischen Sockel 3 und Haube q. hochgesaugt wird. Durch die in
die Haube eintretende Flüssigkeit wird der Druckunterschied selbsttätig ausgeglichen.
Sobald der Flüssigkeitsspiegel die Öffnungen ; erreicht, fließt die Dichtungsflüssigkeit
teilweise in den Sammelraum 6 ab. Ein Leersaugen der Dichtungstasse 5 ist nicht
möglich, da aus dem Vorratsraum io ständig frische Flüssigkeit durch die Öffnungen
i2 nachströmt, weil der Raum io durch das Rohr i i mit der Außenluft in Verbindung
steht. Der Sammelraum füllt sich allmählich, während der Vorratsraum io sich bis
auf einen Normalstand leert.
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Nach beendeter Abkühlung läßt man durch das Ventil 16 das Öl wieder
aus dem Sammelraum 6 in den Vorratsraum io zurückfließen. Durch Öffnen des Ventils
16 wird auch gleichzeitig der Innenraum der Haube mit der Außenluft durch den Rohrstutzen
i i in Verbindung gebracht, so daß der Druckausgleich erfolgen kann. Nachdem dieser
Ausgleich herbeigeführt ist, wird die Haubeq. abgehoben und das Glühgut entnommen.
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Um nicht mit zuviel Dichtungsflüssigkeit arbeiten zu müssen, ist es
zweckmäßig, den toten Raum zwischen Glühgut und Haube möglichst klein zu halten,
also den zur Verfügung stehenden Kühlraum möglichst voll auszunutzen. Dadurch ergibt
sich auch der Vorteil, daß die im Kühlraum vorhandene Luftsauerstoffmenge so gering
ist, daß besondere Maßnahmen zum Binden des Sauerstoffes entbehrlich sind.
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Wenn der Kühlraum nur mit kleineren Glühgutmengen beschickt wird,
ist es vorteilhaft, z. B. bei. halbem Einsatz Hauben mit verschiedenem Fassungsvermögen
zu verwenden. Bei geringerer Glühgutmenge wird man also. niedrigere Hauben- nehmen
als bei einem größeren Glühgutstapel.