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Vorrichtung zur Entwicklung photographischer Papiere durch Gas, insbesondere
durch Ammoniak Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entwickeln photographischer
Papiere durch Gas, insbesondere durch Ammoniak. Es ist nun bereits bekannt, eine
derartige Vorrichtung mit einer Kammer aufzubauen, die gegen die Luft abgeschlossen
werden kann und in welcher man je nach Wunsch entweder während eines ersten Arbeitsabschnittes
(Entwicklung) ein Gas umlaufen lassen oder in welcher man in einem zweiten Arbeitsabschnitt
(Entlüftung) Luft einsaugen kann, welche durch eine Entlüftungsleitung wieder ableitbar
ist. Weiter ist es bekannt, die Strömung in den beiden erwähnten Strömungskreisen
mittels eines Ventilators aufrechtzuerhalten, der in einem den beulen Strömungskreisen
gemeinsamen Teil angeordnet ist.
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Die Erfindung bezieht sich nun auf derartige Vorrichtungen und bezweckt
insbesondere, die Erzeugung, die Strömung und die Wiederverwertung des wirksamen
Gases zu verbessern.
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Die Erfindung kennzeichnet sich daher dadurch, daß das Gas, welches
in der Vorrichtung umlaufen soll, einem geschlossenen Strömungskreis folgt, der
auch einen Apparat enthält, in welchem: das Gas bzw. die Luft gezwungen wird, eine
Flüssigkeit zu durchströmen, in welcher das wirksame Gas in Lösung enthalten ist,
und der somit, geeignet ist, eine der Komponenten des G_ asstromes zu entwickeln.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung bezieht sich auf ein Verteilungssystem
zur Regelung der Strömungskreise in den. beiden Arbeitsabschnitten, das so ausgebildet
ist, daß durch einen einzigen Schaltschritt, z. B. mit Hilfe von Dreiwegehähnen,
die Verbindungen der verschiedenen Organe geändert werden können, um von dem ersten
auf den zweiten Arbeitsabschnitt überzugehen oder umgekehrt.
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Weiter bezieht*sich die Erfindung auf die zweckmäßige Ausgestaltung
des Gaserzeugungsapparates. So wird vorgeschlagen, in diesem Mittel zum Aufheizen
vorzusehen. Ein anderer Vorschlag geht dahin, bei Benutzung eines Entwicklungsgases,
das um so löslicher in einer Flüssigkeit ist, je niedrigere Temperatur diese hat,
die Vorrichtung so anzuordnen, daß eine Erwärmung der Flüssigkeit
während
eines Teils derjenigen Zeit ermöglicht ist, in welcher man die Entnahme des wirksamen
Gases wünscht, und daß durch die Abkühlung dieser Flüssigkeit bei aufrechterhaltenem
Umlauf des Transportgases eine Reabsorption des wirksamen Gases ermöglicht ist.
Durch diese Maßnahmen wird einerseits eine außerordentlich rasche Entwicklung des
wirksamen Gases aus der Stammflüssigkeit während des ersten Teiles des Entwicklungsabschnittes
und andererseits eine Wiedergewinnung (Reabsorption) des wirksamen Gases vor dem
Entlüftungsabschnitt ermöglicht, so daß sowohl das Arbeitstempo gesteigert als auch
die Verluste des Entwicklungsgases vermindert werden.
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Eine andere Ausbildung der Erfindung bezieht sich auf den Apparat,
in welchem das Gas bzw. die Luft gezwungen wird, eine Flüssigkeit zu durchströmen.
In einem solchen Apparat wird gemäß diesem Merkmal der Erfindung das Gas in der
Weise eingeblasen, daß eine Mischung des -Gases und der Flüssigkeit erzeugt wird,
die in einem Steigrohr aufsteigt, und beim Zurückfallen 'der Flüssigkeit -in den
Behälter das Gas von der Flüssigkeit getrennt wird. Eine Sonderausführung dieses
Apparates bildet ein weiteres Erfindungmerkmal.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens
schematisch dargestellt, und zwar zeigt: Fig. r eine Entwicklungsvorrichtung für
photographische Papiere durch Ammoniakgas teilweise im Schnitt nach der Linie i-i
der Fig. 2, Fig. 2 einen waagerechten Teilschnitt nach der Linie 2-2 in Fig. i,
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch den Behandlungsbehälter.
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Auf einem Traggestell ordnet man einen als Behandlungsbehälter dienenden
Zylinder a derart an, daß man ihn in an sich bekannter Weise nach Wunsch öffnen
oder von der umgebenden Luft abschließen kann. Der Zylinder a ist mit einer Schauöffnung
versehen und trägt an seinem einen Ende einen festen Boden b, an seinem anderen
Ende einen beweglichen Boden c, der als dicht abschließender Deckel ausgebildet
ist und etwa nach Art eines Verschlusses für Schnellkochtöpfe ausgebildet sein mag.
Zur Erzeugung des für die Entwicklung notwendigen Ammoniakgases dient ein Apparat,
in welchem Ammoniakwas.ser enthalten ist. Durch eine Eintrittsöffnung dl bläst man
Luft in das Gefäß ein und läßt sie nach dem Durchgang durch die Flüssigkeit durch
die Auslaßöffnung d2 wieder entweichen. Schließlich ist ein Leitungssystem vorgesehen,
welches mit Abschlußorganen ausgestattet ist, derart, daß man nach Wunsch in dem
Zylinder a Ammoniakgas tragende Luft, die von dem Gefäß d kommt, oder reine Luft
umlaufen lassen kann. Vorzugsweise wird dieses Rohrsystem wie folgt angeordnet:
Man verbindet die Auslaßöffnung d2 des Gefäßes d mit einer Öffnung e2 (Fig. 2),
welche die Gaseinlaßöffnung in das Innere des Zylinders a darstellt, durch eine
Rohrleitung f. Die Öffnung e2 ist in der Nähe des Deckels c vorgesehen. Andererseits
verbindet man die Einlaßöffnung dl des Gefäßes d mit einer Öffnung ei, die man soweit
wie möglich entfernt von der Öffnung e2 an dem Zylinder a vorsieht, d. h. also z.
B. in dem festen Boden b. Die Verbindung wird durch eine Rohrleitung g hergestellt.
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Weiter sieht man in dem Leitungskreis, der im wesentlichen in der
Leitung f und teils in der Leitung g sowie der Entwicklungskammer a und dem Gefäß
d besteht, eine Vorrichtung vor, die geeignet ist, den Umlauf der Gase zu
beschleunigen. Diese Vorrichtung besteht vorteilhaft in einem kleinen Ventilator
k, den man beispielsweise am Ende des Zylinders a am Boden b anordnet.
Ein Antriebsmotor i ist außerhalb dieses Bodens vorgesehen. Ein Schutzdrahtgewebe
oder ein siebartig durchlochtes Blech e3 ist vor dem Ventilator angeordnet. In die
Leitung f und anderseits in die Leitung g schaltet man Abschlußorgane ein, die nach
Wunsch das Öffnen oder Schließen dieser Leitungen gestatten. Auch sieht man an diesen
Leitungen Abschlußmittel vor, die nach. Wunsch gestatten, einerseits die Öffnung
e2 des Zylinders a in Verbindung mit der Außenluft zu bringen und andererseits die
Auslaßöffnung der Beschleunigungsvorrichtung (Ventilator 1a) für den Gasumlauf mit
einem Rohr j zu verbinden, das zweckmäßig außerhalb des Raumes ausmündet, in welchem
die Vorrichtung sich befindet.
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Vorzugsweise bildet man die erwähnten zwei Abschlußmittelgruppen in
Form von Dreiwegehähnen k1 und k2 aus. Dreiwegehahn k2 gestattet, nach Wunsch entweder
vom Gefäß d kommendes Gas oder Außenluft in das Innere des Zylinders a eintreten
zu lassen, und Dreiwegehahn k1 läßt das aus dem Zylinder austretende Gas unter der
Wirkung des Ventilators h entweder in den Behälter d zu-
rücktreten
oder durch das Rohr j abziehen. Die Dreiwegehähne werden vorzugsweise so angeordnet,
daß ihre Bewegung durch einen einzigen Handgriff vorgenommen werden kann. Zu diesem
Zweck ordnet man ihre Hahnkücken konaxial zueinander an und sieht zu ihrer Drehung
einen einzigen Handgriff L vor, derart, daß in einer Stellung des Handgriffes, z.
B. in der unteren Stellung, das
von dem- Tauchgefäß kommende Gas
in dem Zylinder ca umläuft und in der anderen Stellung der Zylinder durch Luft gereinigt
wird.
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Die Wirkungsweise einer derart aufgebauten Vorrichtung ist dann folgende:
Vorausgesetzt sei, der Zylinder a enthalte nichts als Luft, so öffnet man ihn durch
Abnehmen des Deckels c und bringt die belichteten und jetzt zu entwickelnden Papiere
ein. Nun schließt man den Zylinder dicht ab und setzt den Ventilator k in Bewegung,
nachdem man die Öffnungen d1- und ei einerseits und die Öffnungen d2 und e2 andererseits
miteinander durch Bewegung des Handhebels l verbunden hat. Man erhält dann in dem
Zylinder a den Umlauf von mit Ammoniakgas gemischer Luft, durch welche die Entwicklung
der photographischen Papiere bewirkt wird. Ist die Entwicklung der Papiere beendet,
so ändert man die Stellung des Handgriffes 1, und der Zylinder a wird dann durch
reine Luft ausgewaschen, derart, daß alle Ammoniakgasreste, die in dem Zylinder
bei Beendigung der Entwicklung verbleiben, durch den Abzug j ins Freie befördert
werden.
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Nun kann man den Zylinder öffnen und die entwickelten Papiere herausnehmen.
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Man kann noch in dem Gefäß d einerseits Mittel vorsehen, die geeignet
sind, das Ammoniakwasser während eines Teiles oder während der ganzen Entwicklungszeit
zu erwärmen, andererseits Mittel, welche in der Lage sind, die Flüssigkeit abzukühlen,
damit noch während des 'Gasumlaufes bei der Entwicklung eine Absorption und also
eine Wiedergewinnung von Ammoniak erreicht wird.
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Vorzugsweise sieht man daher in dem Ammonial-wasserbehälter eine Wärmequelle,
z. B. einen elektrischen Heizwiderstand in, vor, die auch in einem Gasbrenner oder
einer anderen geeigneten Wärmequelle bestehen mag. Um eine schnellere Abkühlung
der Flüssigkeit zu erreichen, kann man gleichfalls verschiedene Mittel anwenden,
z. B. eine Durchlüftung des Behälters, den Umlauf von Kühlwasser in einer im Behälter
vorgesehenen Kühlschlange, Kühlrippen o. dgl. Hierdurch wird, wenn man den Gasumlauf
nach dem Unterbrechen der Erwärmung weiter bestehen läßt, eine sehr wirtschaftliche
Ausnutzung des Ammoniakw assers erzielt.
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Man kann das Gefäß d folgendermaßen aufbauen: Man teilt den Behälter
in zwei Kammern zzi und n= auf, z. B. durch eine waagerechteTrenn-.wand o. Selbstverständlich
kann man auch einfach zwei Behälter übereinandersetzen. Der untere Behälter n1 steht
mit einer Leitung g1 für das Transportgas in Verbindung. Mit dem oberen Behälter
ni ist er einerseits durch ein Rohr verbunden, dessen unterer Teil q durchbrochen
ist und dessen oberer, nicht durchbrochener Teil p in den oberen Behälter hineinragt;
andererseits ist eine Verbindung zwischen den beiden Behältern durch ein zweites
Rohr s1 gebildet, .das, vom Boden des Oberbehälters 712 ausgehend, bis in den unteren
Teil des unteren Behälters u1 hinabreicht. Die Auslaßöffnung für Idas Gas d2 wird
dann in der oberen Abschlußwand des oberen Behälters n2 vorgesehen. Der Heizwiderstand
m oder die Heizquelle, von der bereits gesprochen wurde, wird dann vorzugsweise
im Innern des Rohrteiles q vorgesehen.
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Der obere, offene Teil des -als Steigrohr bezeichneten Rohrteiles
p wird durch ein Rohr r abgedeckt, dessen geschlossenes oberes Ende in einer durchsichtigen,
entfernbaren Glocke r1 besteht. Dieses Rohr reicht bis -in die obere Wand der Kammer
n2 hinab und ist mit der Kammerwand so verbunden, daß um die Röhre p herum ein ringförmiger
Raum s freibleibt.
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Schließlich sieht man noch an der Kammer n1 Mittel zur Füllung und
Entleerung vor, die beispielsweise in einem Rohr t bestehen, das von dein Boden
der Kammer n1 ausgeht und etwa bis in die Höhe der Scheidewand o wieder ansteigt.
Dieses Rohr trägt einen Verschluß iz.
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Ein in dieser Weise aufgebauter Apparat wirkt wie folgt: Die untere
Kammer n1 sei mittels des Füllrohres t mitAmmoniakwasser gefüllt, das also etwa
bis zur Scheidewand o reicht. Drückt man nun Luft mittels des Ventilators durch
das- Verlängerungsrohr g1 in die untere Kammer izi ein, so wird durch den Druck
dieser Luft das Ammoniakwasser durch die Öffnungen des Rohres q in das Steigrohr
p gedrückt. Dabei sinkt gleichzeitig der Flüssigkeitsspiegel im Gefäß n1. Ein Teil
der Luft tritt ebenfalls durch die nunmehr von außen nicht mehr durch die Flüssigkeit
bedeckte Öffnung des Rohrteiles q hindurch und mischt sich mit dem Ammoniakwasser,
das im Rohr p aufsteigt, dann in dem ringförmigen Zwischenraum zwischen dieser Röhre
und dem Rohr r wieder nach unten fällt. Die Mischung gelangt demnach in die Kammer
n2, sie teilt sich dort in Flüssigkeit, die durch das Rohr s1 wieder in die Kammer
ni geleitet wird, und in das Gas, das durch die Öffnung d2 nach dem Zylinder a entweicht.
Bei geeigneter Bemessung des Luftdruckes, des Querschnittes der Durchbrechungen
des Rohres q und der Lufteinblaseleitung sowie gegebenenfalls auch der anfänglichen
Füllung des Behälters iz@ wird sich nach gewisser Zeit der gewünschte Zustand einstellen.
Dabei gestattet die durchsichtige Glocke r1 jederzeit, sich von dem rich
tigere
Ablauf des Lufttauchvorganges zu Überzeugen.
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Das Füllen der Kammer n1 kann, 'wie bereits erwähnt, durch das Rohr
t geschehen, während die Entleerung mit Hilfe eines Siphons vor sich gehen mag,
der dicht in die öffnung des Rohres t passend in dieses eingesetzt ist, und dessen
Tätigkeit durch Inbetriebsetzen des Ventilators h eingeleitet wird.
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Der sonst das Ausströmen vermeidende Verschluß u muß selbstverständlich
bei diesen Vorgängen entfernt sein.
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Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen und dargestelltenAusführungsbeispiele
beschränkt, vielmehr erscheint manche Abänderung denkbar, ohne den Bereich des Erfindungsgedankens
zu verlassen. .