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Vorrichtung zum Kühlen von blank zu erhaltendem Glühgut Bei den üblichen
Einrichtungen zum Kühlen von blank zu erhaltendem Glühgut ist es bekannt, im Wasserbad
fest angeordnete Gefäße zu verwenden. Ferner ist bekannt, die Anwendung von mit
Wasser gefüllten Doppelmantelgefäßen und von am Behälter angeordneten Wassertassen.
Die Beschickung vier bekannten Blankglüheinrichtungen mit Gut geht insbesondere
so vor sich, daß das Glühgut mit dem Kran getrennt für sich in die Kühlvorrichtung
abgestellt wird und anschließend für den Abschluß des Glühgutes eine verhältnismäßig
große und geräumige Glocke oder Haube wieder mit dem Kran geholt werden .muß, wodurch
zwischen dem Ziehen des Glühguts aus dem Ofen bis zum Überstülpen der Haube ein
Zeitverlust entsteht. Außerdem beanspruchen diese Hauben oder Glocken für ihre Abstellung
einen besonderen Platz.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung bezweckt eine Beschleunigung der
Einsetzzeit dadurch, daß der Deckel unmittelbar für die Förderung des Glühgutes
zur Kühlanlage verwendet wird und daß er den Innenraum nach dem Einsetzen luftdicht
nach außen hin abschließt. Ferner wird durch die Erfindung eine besonders hohe Anpassungsfähigkeit
in der Regelung der Abkühlungsgeschwindigkeit des Gutes erzielt.
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Im folgenden wird an Hand einer Zeichnung die Blankkühleinrichtung
gemäß Erfindung behandelt und ein technischer Fortschritt gegenüber den bekannten
Blankkühleinrichtungen nachgewiesen.
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Ein Doppelmantelgefäß m mit Wasserkühlung - Wasserzufluß w1 und, Wasserabfluß
w, -- dient zur Aufnahme des Glühgutes und befindet sich in einem Behälter b so
verankert und feststehend, daß im Raumr zwischen Behälter und Doppelmantelgefäß
ein Wasserfluß ermöglicht wird. Der Behälter b befindet sich in einem Wasserbad
feststehend angeordnet. Der höchste Wasserspiegel dieses Wasserbades ist durch einen
Uberlauf entsprechend festgelegt (in der Zeichnung nicht angedeutet). Am oberen
Rande des Behälters b ist eine Tasse z, die unter -dem Wasserspiegel
des Wasserbades liegt, angebracht, in die der Deckel d, der für die unmittelbare
Förderung des Glühgutes g eingerichtet ist, eingreift und dasselbe nach außen hin
luftdicht abschließt. Der Behälter b besitzt fernerhin zwei Rohrleitungen, die eine
Verbindung :des Innenraumes der Anlage mit außen herstellen. Die eine Leitung führt
nach -dem Ventil v1 und stellt die Verbindung mit der Außenluft her, die andere
führt zu den Ventilen v2 und v3.
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Durch Offnen des Ventils v2 bei geschlossenem Ventil v3 wird die Verbindung
zwischen dem Wasserbad und dem Zwischenraum r hergestellt. Durch Offnen des Ventils
<g bei geschlossenem Ventil v2 wird eine Verbindung
des Zwischenraumes
r mit dem @bflußkanal k hergestellt. Der Wasserspiegel im Abflußkanal wird in der
Höhe des unteren Mantelbodens des Doppelmantelgefäßes m gehalten. Die Größe des
Behälters b ist so bemessen, daß der Raum r zwischen Doppelinantelgefäß in und Behälter
b ausreicht, den bei der Abkühlung entstehenden Unterdruck durch das Nachströmen
des Wassers über Ventil v2 bei geschlossenen Ventilen v1 und aus dem Wasserbade
auszugleichen. Auf der Oberfläche des Wasser: im Raum r kann vorteilhaft eine aus
Öl oder sonstigen auf Wasser schwimmenden Flüssigkeiten bestehende Trennschicht
t: vorgesehen werden. Diese Trennschicht stellt eine wirksame Scheidung zwischen
dem Wasser und dem Raum für das Schutzgas her. Die Stärke der Trennschicht kann
beliebig gehalten werden.
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Die Arbeitsweise mit der erfindungsgemäßen Blankkühleinrichtung ist
kurz folgende: Der Deckel d bringt das blank zu kühlende Glühgut vom Glühofen und
setzt es im Doppelmantelgefäß in ab. Das Doppelmantelgefäß ist mit Frischwasser
über 7u1 nach arg gekühlt. Ventil v1 ist offen, Ventil v2 geschlossen. Ventil v$
kann geschlossen oder auch zweckmäßig vorläufig geöffnet bleiben. Nach Aufwerfen
eines Brennstoffes, z. B. mit Petroleum getränkte Putziv olle u. dgl. m., auf den
das Glühgut beinhaltenden Glühtopf g läßt man den Deckel in die Tasse z absinken.
Hierauf wird das Ventil v1 geschlossen und. das Ventil v2 geöffnet. War Ventil v3
geöffnet, so wird jetzt auch dieses geschlossen. Das in der Abflußleitung w2 abfließende
Wasser wird mit oder ohne Zusatzwasser zur Kühlung des Deckels d benutzt und fließt
infolge der starren Lage des Deckels gleichmäßig nach allen Seiten nach dem Wasserbade
ab. Der nun durch die beginnende Abkühlung entstehende Unterdruck wird durch das
Nachströmen des Wassers aus dem Wasserbade über Ventil v2 nach dem Zwischenraum
r entsprechend ausgeglichen, wobei auch die Druckhöhe - Wasserspiegel des Bades
und Ventilöffnung v2-eine zusätzliche Rolle spielt, da durch diese ein Steigen oder
Überfließen des Wassers über den Rand des Doppelinantelgefäßes vollkommen ausgeschaltet
wird. Ist das Glühgut abgekühlt und soll es aus der Kühlvorrichtung entfernt werden,
so wird Ventil v2 geschlossen, und die Ventile v3 und v1 werden geöffnet. Das im
Zwischenraum r befindliche hochgestiegene Wasser fließt nun, da die Verbindung mit
der Außenluft über Ventil v1 hergestellt ist, durch die Leitung 12 über Ventil v3
nach dem Kanal k ab, und .der Wasserspiegel im Ratim r kommt wieder in die Ausgangsstellung,
wie in der Zeichnung dargestellt, zurück. Bei geöffnetem Ventil v1 kann nun der
Deckel abgehoben und das Glühgut entfernt werden. Die Anlage ist jetzt frei für
die folgende Blankkühlung. Die für die Bedienung der Anlage vorgesehenen Ventile
sind fest angeordnet, so daß sie neben der Anlage von einem geeigneten Arbeitsstand
aus leicht bedient werden können.
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Wird eine besonders große Abkühlungsgeschwindigkeit angestrebt, so
besteht die Möglichkeit, diese auf einfachste Art zu erreichen. In die Tasse z wird
ein Gummiring eingelegt, auf den der ohnehin entsprechend schwer gehaltene Deckel
zu sitzen kommt. Damit ist eine vollkommene Abdichtung nach außen hin hergestellt.
Der Wasserspiegel im Wasserbad kann nun beliebig hoch über den Deckel gezogen werden,
wodurch die ganze Anlage vollkommen unter Kühlwasser gestellt wird. Mit dem Ventil
v2 kann weiterhin je nach Wunsch derDruck stärker oder schwächer gehalten bzw. auch
ein Überdruck bei vollkommen geöffnetem Ventil v2 und entsprechender Wasserbaddruckhöhe
hergestellt werden. Damit ist jede Veränderung der Abkühlungsgeschwindigkeit mit
einfachen Mitteln zu erreichen. Wenn auchbei bereitsbekannten Blankkühleinrichtungen
eine gleicheAnzahl von Ventilen zu betätigen ist, so ist demgegenüber festzustellen,
daß es nicht gleichgültig ist, wo und wie die Ventile - fest oder beweglich - angebracht
sind und des weiteren, wann sie betätigt werden müssen. Als Hauptventile sind wohl
nur die Ventile v, und v2 anzusprechen. Ventil v3 ist lediglich für den Abfluß des
im Innenraum hochgestiegenen Wassers vorgesehen. Durch die feste Lage der Ventile
v1 und v2 außerhalb der Anlage ist eine leichte und handliche Bedienung derselben
gegeben. Durch entsprechende Anordnung und Kenntlichmachung kann auch von einer
Ventilverwechslung u. dgl. nicht die Rede sein.
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Die für das Übersetzen des Gutes vom Ofen in die Kühlvorrichtung benötigte
Zeit wird gerade durch die erfindungsgemäße Einrichtung wesentlich verkürzt, da
der Deckel unmittelbar für die Förderung des Glühgutes zur Anlage verwendet wird
und den Innenraum nach dem Einsetzen luftdicht nach außen hin abschließt. Die vom
Ziehen des Topfes aus dem Ofen bis zum Abschluß desselben in der Blankkühlanlage
erforderliche Zeit wird also auf das äußerste herabgesetzt.
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Wenn auch ferner bei den bekannten Vorrichtungen Vorkehrungen getroffen
sind, die infolge Steigerung oder Verminderung der äußeren Kühlwassermenge eine
gewisse Regelung der Abkühlungsgeschwindigkeit gewährleisten, so ist bei dem Gegenstand
der Erfindung darüber hinaus noch eine besonders
hohe Anpassungfähigkeit
in der Regelung der Abkühlungsgeschwindigkeit des Gutes gegeben, weil die Abkühlungsgeschwindigkeit
durch Änderungsmöglichkeiten des Unterdruckes, allein oder vereinigt mit dem Kühlwasserumlauf,
auf einfachste Weise geregelt wird.