DE2648779C3 - Vorrichtung zur kontinuierlichen Wichte-Messung einer Flüssigkeit - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Wichte-Messung einer Flüssigkeit, bestehend aus einem geschlossenen Behälter mit einem Fenster, von dessen Boden senkrecht nach oben ein Überlaufrohr abstrebt, in welchem ein Sink-Aräometer angeordnet ist, wobei in das Überlaufrohr von unten eine absperrbare Flüssigkeitszuleitung und in den Behälter neben dem Überlaufrohr eine Flüssigkeitsableitung so einmünden, ferner dem Zuleitungsrohrschalter eine Pumpe vorgeordnet ist, und wobei zudem eine in den Gasraum des Behälters mündende Gasleitung vorgesehen ist.

Eine Vorrichtung dieser Gattung ist aus der DE-OS 21 986 bekannt.

Hierbei wird die Gasleitung an den Gasraum eines Gärtanks angeschlossen, um in der Wahl des Standortes der Meßvorrichtung hinsichtlich des Flüssigkeitsniveaus im Gärtank weitgehend unabhängig zu sein. t>o

Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung vorbeschriebener Gattung Möglichkeiten zur genaueren Messung der Wichte auch von zur Entgasung neigenden Flüssigkeiten als bisher zu schaffen.

Die Lösung dieser Aufgabe kennzeichnet sich erfindungsgemäß dadurch, daß an die Gasleitung eine vom Gärprozeß unabhängige Gasquelle angeschlossen ist, deren Gasdruck über dem Sättigungsdruck des in der Flüssigkeit gelösten Gases liegt, daß ferner die Flüssigkeitsableitung in ein im Behälter angeordnetes Steigrohr mündet, welches den Behälter-Deckel gasdicht durchgreift, zum Behälterboden hin gerichtet ist, aber den Flüssigkeitsflberlauf hinausreicht und mit Abstand vor dem Behälterboden endet, und daß im Steigrohr ein mit Spiel zu dessen Innenwand angeordnetes Rohr vorgesehen ist, dessen unterer Endteil über die Mündung des Steigrohres hinaus bis in den neben dem Flüssigkeitsüberlauf befindlichen Flüssigkeitsraum des Behälters reicht

Durch diese Maßnahmen kann nunmehr im Meßgerät über dem Flüssigkeitsspiegel ein so hohes Gasdruckpolster sichergestellt werden, das einerseits der Entgasung einer Flüssigkeit während des Meßvorganges sicher entgegenwirkt, womit eine Voraussetzung für eine exakte Wichte-Bestimmung gegeben ist Andererseits bewirkt das Gasdruckpolster eine zwangsläufige Förderung der Flüssigkeit aus dem Meßgerät hinaus, und zwar auch entgegen der Schwerkraft, so daß nunmehr die Meßvorriehtüiig auch unterhalb des Flüssigkeitsspiegeis eines Flüssigkeitstanks angeordnet werden kann, ohne daß zusätzliche Flüssigkeits-Fördereinrichtungen erforderlich sind, und ohne daß Meßflüssigkeit verlorengeht

Darüber hinaus wird durch die vorbeschriebene Gestaltung der Steigeleitung mit einfachsten Mitteln eine selbsttätige Regulation zur Erzielung eines mindest annähernd konstanten Gasüberdruckes im Meßgerät erwirkt

Dabei ist es vorteilhaft, wenn in der Hilfsgaszuleitung ein Druckregler angeordnet ist

Weiterhin kennzeichnet sich eine vorteilhafte Gestaltung des vorbeschriebenen Gegenstandes dadurch, daß zur Regelung der Vergärung von Bierwürze die Flüssigkeitsableitung mit dem Gasraum des Gärtanks verbunden ist

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

F i g. 1 eine Vorrichtung zur kontinuierlichen Wichtemessung von Bierwürze im Längsschnitt,

Fig.2 desgleichen entsprechend der Linie il-II gesehen.

Diese Vorrichtung besitzt einen druckdichten Behälter 1, der aus einem Rohrabschnitt 2 aus Plexiglas, einem Boden 3 und einem Deckel 4 zusammengesetzt ist

Letztere sind mittels Spannschrauben 5 gegen die Stirnseiten des Rohrabschnittes 2 gepreßt Der Behälter 1 ist durch eine einen Flüssigkeitsüberlauf bildende Trennwand 6 in zwei zueinander etwa gleich große, oben in einander übergehende Kammern 7 und 8 zweigeteilt.

Durch den Boden 3 ist eine absperrbare Flüssigkeitszuleitung 9 geführt

Deren Absperrorgan ist eine Pumpe 10 vorgeordnet, die aus einem nicht gezeigten Gärtank Bierwürze zum Meßgerät fördert

In der Kammer 7 sind ferner zwei mit Spiel ineinander gesteckte Rohre 11 und 12 vorgesehen, die über die gesamte Länge eine Mehrzahl von Löchern aufweisen.

Im Rohr 12 ist ein Sink-Aräometer 13 geführt, an dessen Skala eine Richtmarke 14 vorgesehen ist, die mit einem zur Skala gleichachsig verstellbaren Initiator 15 korrespondiert. Ferner ragt in die Kammer 7 ein Thermometer 16. Außerdem mündet in den Behälter 1 eine absperrbare Entlüftungsleitung 17 und eine

ebenfalls absperrbare Hilfsgasdruckleitung 18. In letzterer ist ein nicht dargestellter Druckregler vorgesehen. Die Leitung 18 ist an einem mit CO? gefüllten, nicht gezeichneten Druckgasbehälter angeschlossen.

An den Deckel 4 ist eine absperrbare Flüssigkeitsableitung 19 angeschlossen, die sich in einem in die Kammer 8 mündenden Steigrohr 20 fortsetzt. In letzterem ist ein mit Spiel zu diesem angeordnetes, bis zum Boden 3 reichendes Ruhr 21 gehaltert, dessen untere, das Steigrohr 20 überragende Mündung abgeschrägt ist

In die Leitung 19 ist ein Druckmeßgerät 22 eingeschaltet Zudem ist eine absperrbare Entleerleitung 23 vorgesehen. Die Leitung 19 ist an den Gasraum eines nicht dargestellten Gärtanks angeschlossen.

Zur Inbetriebnahme der Vorrichtung werden zunächst die Leitungen 9, 17, 19 und 23 verschlossen, alsdann das Absperrorgan der Flüssigkeitszuleitung 9 allmählich so weit geöffnet, daß nur verhältnismäßig kleine Flüssigkeitsmengen durch die Pumpe 10 in den Behälter 1 gefördert werden.

Ist die Kammer 7 mit Flüssigkeit so weit gefüllt, daß diese über die Trennwand 6 hinweg in die Kammer 8 überläuft, werden die Hilfsgasleitung 18 und die Flüssigkeitsableitung 19 geöffnet und ständig CO₂ zugeführt, wobei durch entsprechende Drosselung der Flüssigkeitsableitung 18 der Gasdruck so hoch eingestellt wird, daß dieser Ober dem Sättigungsdruck der in der Bierwürze befindlichen Gase als auch über dem Gasdruck im Gärtank liegt,

Dabei setzt vom Gasdruck im Behälter 1 beeinflußt eine Förderung der Flüssigkeit durch die Rohre 21 + 22 und die Leitung 19 zum Gasraum des Gärtankes ein.

Ist der Gasdruck des Hilfsgases zu gering, oder geht die als Hilfsgas zugeführte Kohlensäure während der

ίο Messung mit der Würze eine Bindung ein, steigt die Flüssigkeit über die Mündung des Steigrohres 20 hinaus, so daß die Mündung des Steigrohres 20 verschlossen wird, während durch das Rohr 21 die in der Kammer 8 befindliche Flüssigkeit zum Gärtank gefördert wird.

Dabei wird der Druck des über der Flüssigkeit stehenden Gaspolsters durch die stetige Zuführung von CO2 erneut bis zur Erreichung des vorgewählten Druckes erhöht

Folgedessen sinkt der Flüssigkeitsspiegel in der Kammer 8. Sinkt letzterer über die Mündung des Steigrohres 20 hinaus, kann das H'jsgas durch das Steigrohr 20 in den Gärtank entweichen, so daß selbsttätig ein mindestens annähernd konstanter Gasdruck im Behälter 1 aufrechterhalten wird. Darüber hinaus ist auch eine Überfüllung des Behälters 1 mit Flüssigkeit ausgeschlossen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche;

1. Vorrichtung zur kontinuierlichen Wichte-Messung einer Flüssigkeit, bestehend aus einem geschlossenen Behalter mit einem Fenster, von dessen Boden senkrecht nach oben ein Oberlaufrohr abstrebt, in welchem ein Sink-Aräometer angeordnet ist, wobei in das Oberlaufrohr von unten eine absperrbare Flüssigkeitszuleitung und in den Behälter neben dem Oberlaufrohr eine FIflssigkeitsablei- tung einmünden, ferner dem Zuleitungsrohrschalter eine Pumpe vorgeordnet ist, und wobei zudem eine in den Gasraum des Behälters mündende Gasleitung vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß an die Gasleitung (18) eine vom Gärprozeß unabhängige Gasquelle angeschlossen ist, deren Gasdruck über dem Sättigungsdruck des in der Flüssigkeit gelösten Gases liegt, daß ferner die Flüssigkeitsableitung (19) in ein im Behälter (1) angeordnetes Steigrohr (20) mündet, welches den Behälter-Deckel (4) gasdicht durchgreift, zum Behälterboden (3) hin gerichtet ist, über den Flüssigkeitsüberlauf (6) hinausreicht und mit Abstand vor dem Behälterboden (3) endet, und daß im Steigrohr (20) ein mit Spiel zu dessen Innenwand angeordnetes Rohr (21) vorgesehen ist, dessen unterer Endteil über die Mündung des Steigrohres (20) hinaus bis in den neben dem Flüssigkeitsüberlauf (6) befindlichen Flüssigkeitsraum (8) des Behälters (1) reicht

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß :r. der Hüfsgsszulcitung (JS) ein Druckregler angeordnet jst

3. Vorrichtung nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Regelung der Vergärung von Bierwürze die Flüssigkeitsableitung (19) mit dem Gasraum des Gärtanks verbunden ist