DE50597C - Einrichtung zur Herstellung und Behandlung von Schaumwein in Holzgefäfsen - Google Patents
Einrichtung zur Herstellung und Behandlung von Schaumwein in HolzgefäfsenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die vorliegende Erfindung hat zum Gegenstand eine Einrichtung zur Herstellung von
Schaumwein, die Füllung desselben in Sammelbehälter und die Abfüllung aus diesen in Transportgefäfse.
Sämmtliche zur Verwendung kommenden Gefäfse bestehen je aus einem inneren Holzgefäfs und einem ä'ufseren Metallgefäfs;
die Schwierigkeit, welche damit überwunden werden soll, besteht in der Ausgleichung des
Druckes auf beiden Seiten der Holzgefäfse, wenn sie gefüllt oder entleert werden.
Fig. ι zeigt den Apparat im Schnitt.
Zur Erzeugung des Schaumweines dient eine Reihe von neben einander liegenden Entwicklern
A1 A% As . .., von welchen A3 im Schnitt
sichtbar ist. Die Innengefäfse dieser Reihe stehen einzeln mit dem sich über dieselben erstreckenden
Sammelbehälter C in Verbindung, in welchen sie das. fertige Product überführen.
Der Behälter C steht durch Rohr / mit dem Transportgefäfs F in Verbindung, welches an
drei Rohrstutzen in den Gesammtapparat eingeschraubt ist.
Ein Gefäfs D von mindestens gleichem Inhalt wie das Transportgefäfs dient zum Füllen
und Entleeren des Apparates.
In der Reihe der Gefäfse A findet die Bereicherung
der Rohflüssigkeit mit Kohlensäure entweder durch Gährung oder durch directes Einpumpen von Kohlensäure statt. Die Gesammtanlage,
die durchgängig für beide Methoden der Kohlensäurebereicherung eingerichtet ist, erhält dadurch keine weiteren Modificationen,
als dafs für den Fall der Gährung die Behälter A Mannlöcher O ο zum Einbringen
des Ferments, besitzen müssen und im "Fall der Einleitung der Kohlensäure von aufsen irgendwo
an den ' mit dem Innern der Behälter A communicirenden Röhren ein Kohlensäurezuleitungsrohr
mit Hahn K anzubringen ist. . Auf diese Weise kann der Betrieb beliebig nach
der einen oder anderen Methode vor sich gehen; oft wird es zweckmäfsig sein, beide mit
einander verbunden zu benutzen.
Nach dem auf der Zeichnung dargestellten Plan würde bei der Gährung die Bereicherung
der Flüssigkeit mit Kohlensäure hauptsächlich während des Aufenthalts derselben in den Behältern
A stattfinden, während die von aufsen zugeleitete Kohlensäure hauptsächlich in dem
Abfülltrichter C mit der Kohlensäure in Berührung kommt. Natürlich kann man auch
ein Kohlehsäurezuleitungsrohr direct in das Innere der ' Gefäfse A ausmünden lassen, wenn
die Berührung in dem Behälter C allein unzulänglich . erscheint.
Aus den Behältern A wird das fertige Getränk durch Röhren α in ein Sammelrohr c
und von da durch das Rohr I nach dem Sammelbehälter C geführt,- von wo es in ein
zum Versandt bestimmtes Gefäfs F ablaufen kann. Dieses Gefäfs F ist bei seiner Einfügung
in die Anlage in der Regel mit Rohflüssigkeit gefüllt, die in das Gefäfs D übergeleitet wird,
ehe die Füllung mit dem fertigen Getränke beginnt.
Alle doppelwandigen Gefäfse sind so construirt, dafs ihr Mantelraum sch mit der Kohlensäureleitung
k in Verbindung gebracht und die Innenräume mit Kohlensäure und Flüssigkeit
beliebig gefüllt werden können. Zu diesem Zweck sind an allen Gefäfsen Rohrstutzen d1 dl
angebracht, welche mittelst Muttern und Gummiringe an der -inneren und äufseren Gefäfswand
befestigt sind.
Durch Hähne A?, k h, k h erhält die Kohlensäure
Zutritt in die Mantelräume.
Um zur Füllung der Gefäfse stets genügend Kohlensäure zur Hand zu haben, auch wenn
gerade die Gährung nicht sehr lebhaft vor sich geht, kann von aufsen durch den Hahn K Zuleitung
von Kohlensäure zur Unterstützung der Gärungskohlensäure stattfinden.
Die Beschreibung des Betriebes soll von der Reihe der Gefäfse A ausgehen.
Ein Beliebiges derselben, z. B. A3, sei beim
Beginn des Betriebes leer, seine Hähne alle geschlossen; durch , das 'Mannloch O ρ wird
nun das Reihlen'sche Ferment eingebracht, wenn dadurch die Kohlensäureerzeugung bewirkt
werden soll, und die Oeffnung wieder geschlossen. Der Hahn L, welcher das Fafsinnere
mit der freien Luft verbindet, wird geöffnet und dann so lange Rohflüssigkeit von
einem beliebigen Behälter hineingepumpt, bis dieselbe bei dem Hahn L erscheint, worauf
dieser Hahn geschlossen wird.
Durch langsames Oeffhen der Regulirhähne Rh1 Rh2 in den Nebenrohrleitungen a1 b1 wird
nun das Gefäfsinnere mit der Flüssigkeit, der Mantelraum sch mit der Kohlensäure des Behälters
C in Verbindung gesetzt; durch die genannten Hähne kann der allmälig steigende
Druck mit Hülfe der Manometer M1 M2 in
beiden Räumen immer gleich gehalten werden, bis der in dem Gefäfs C herrschende Druck
von z. B. 8 Atmosphären erreicht ist. Hierauf wird durch Oeffnen der Hähne H1 H2 eine
ganz freie Communication hergestellt.
Es beginnt dann die Bereicherung der Flüssigkeit in A3 mit Kohlensäure durch Gährung oder
durch die Mischung mit der im Behälter C befindlichen kohlensäurehaltigen Flüssigkeit, welche
an ihrer Oberfläche immer . neue Kohlensäure aufnimmt.
Ist der Gefäfsinhalt mit Kohlensäure gesättigt, was eine Probe ergiebt, so wird durch Oeffnen
des Hahnes Zz7 das Gefäfs A3 'wieder in die
Reihe der übrigen eingeschaltet, die alle gleichmäfsig mit dem Rohre S communiciren.
Ist der Betrieb einmal im Gange, so erfolgt die Nachfüllung der Rohflüssigkeit in der Regel
mittelst des Gefäfses F, in welches das fertige Getränk'nachher abgefüllt wird, ohne dafs der
Druck in einem der Entwickler weggenommen wird.
Die Gefäfse F, welche mit dem kohlensauren Getränke gefüllt werden sollen, müssen
drei Rohrstutzen r r, r3 und einen Hahn L3
besitzen, von welchen die beiden ersteren mit dem inneren, die beiden letzteren mit dem
Mantelraum sch in Verbindung stehen. Mittelst der drei mit Hähnen Zz1 Tz2 Zz3 versehenen Rohrstutzen
erfolgt die Einfügung in den Apparat über dem Gefäfs JD in der Weise, dafs der Mantelraum mit der Kohlensäureleitung, der
Innenraum mit Kohlensäure und Flüssigkeit in Verbindung gebracht werden kann. Das
Gefäfs F ist in der Regel mit Rohflüssigkeit gefüllt, wenn es an diesem Platz befestigt wird,
das Gefäfs D mit Kohlensäure von 8 Atmosphären Spannung nach der oben gemachten
Annahme. Mit Hülfe der Regulirhähne Rh3 Rhi
und Manometer M3 M4 in den Nebenleitungen
el kl erfolgt, in derselben Weise, wie es bei
Gefäfs A3 beschrieben wurde, die gleichmäfsige
Erzeugung des Hochdruckes in dem Gefäfs F. Nur wird hier sowohl das Innere des Gefäfses F
als auch der Mantelraum ,mit der Kohlensäureleitung verbunden und so auf den Druck derselben
gebracht; ersteres durch langsames Oeffnen der Hähne Rh3 und h3 , während in den
Gefäfsen A der innere Raum durch Zutritt von Flüssigkeit aus dem Rohr α auf den in der
Anlage herrschenden Druck gebracht wurde und der Mantelraum durch die aus b einströmende
Kohlensäure. Ist der Druck an seinem Maximum angekommen, so wird durch Oeffnen des Haupthahnes H3 ein Herabfliefsen der
Rohflüssigkeit aus F nach D und ein Heraufsteigen der Kohlensäure aus D durch das Rohre
nach F stattfinden.
Nach dem Austausch des Inhaltes der beiden Gefäfse werden die Hähne \ h3 geschlossen,
während die Hä'hne Zz1 Zz4 /z5 H1 /?7 h6 bei der
nun erfolgenden Füllung des Gefäfses F mit dem fertigen Getränk offen stehen müssen,
wie die Zeichnung es darstellt. Es wird nun nämlich die Pumpe P in Bewegung gesetzt,
•welche die Rohflüssigkeit aus D nach der Reihe der Gefäfse A drückt, woraus demnach
das gleiche Volumen in den Sammelbehälter C aufsteigen mufs. Von hier fliefst durch das
Ueberlaufrohr f die Flüssigkeit in das Gefäfs F; die Kohlensäure entweicht aus demselben durch
den Hahn Zz4, durch die Rohrleitung k kx und
den Hahn Zz6 in das Gefäfs D. Hat dieses den Inhalt wie F, so wird es bei beendigter Füllung
wieder ganz mit Kohlensäure gefüllt sein und ein neues Gefäfs F kann wieder eingeschaltet
werden, nachdem man das gefüllte bei geschlossenen Hähnen hx Zz2 h3 einerseits und
Zz4 /z5 H3 Rh4 Rhb andererseits entfernt hat.
Will man in einem Entwickler frisches Ferment einbringen, so läfst man unter Beobachtung
der Manometer M1 M2 die Flüssigkeit und
Kohlensäure aus demselben ausströmen und füllt nachher unter den oben angegebenen Vorsichtsmafsregeln
wieder ein. Während des Betriebes erfolgt die Füllung durch den Behälter D
und Pumpe P.
Sollte sich das zum Versandt bestimmte Gefäfs F zweckmäfsiger einwandig aus irgend
welchem Material construiren lassen, so würden
natürlich das Rohrsystem, e1 k kl sowie die
Manometer Af3 M4 entfallen.
Fig. 2 zeigt die Verbindung mehrerer auf Lager befindlicher Fässer F durch ein Kohlensäurerohr
k. Bei Benutzung eines Fasses ist die Verbindung des Lufthahnes L3 mit' dem
Stutzen if1, Fig. 3, durch ein Verbindungsrohr V
hergestellt; bei gröfseren Lagern wird sich die Anordnung der Fig. 2 empfehlen, bei welcher
die Stutzen d1 d1 der Innen- und Mantelräume
mit einem' gemeinschaftlichen Rohr k verbunden
sind, an welchem ein Manometer den in beiden Räumen der Gefäfse beim Abfüllen
gleichmäfsig sinkenden Druck angiebt.
Während des Transportes mufs natürlich der Hahn L3 geschlossen werden, um ein
Uebertreten der Flüssigkeit zu hindern.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Bei der Darstellung, Abfüllung und Aufbewahrung moussirender Getränke mit Hülfe doppelwandiger Gefäfse, deren Aufsenwand mit Metall und deren Innenwand aus Holz hergestellt ist und welche so eingerichtet sind, dafs ihr Innenraum mit Kohlensäure und Flüssigkeit, der Mantelraum aber zur Druckausgleichung mit Kohlensäure gefüllt ist, die Anordnung einer Reihe doppelwandiger Entwickelungsgefäfse A, welche durch geeignete Röhren mit einem höher gelegenen, das fertige Getränk und Kohlensäure enthaltenden Sammelbehälter (c) derart verbunden sind, dafs der Druck in den Innenräumen und den Mantelräumen der Entwickelungsgefäfse unter Zuhülfenahme von Manometern und Regulirhähnen langsam und gleichmäfsig gesteigert bezw. vermindert werden kann, und wobei diese Vorrichtung verbunden ist mit einem durch Rohr und Pumpe mit den Entwicklern A verbundenen Hülfsgefäfs £>, zwischen welches und den Sammelbehälter C ein zum Versandt oder zur Aufbewahrung der fertigen moussirenden Flüssigkeit bestimmtes Gefäfs (F) zum Zwecke des Füllens eingeschaltet wird.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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