DE612886C - Vorrichtung zum Verhueten des Schliessens von photographischen Kameras mit selbsttaetig sich aufrichtendem Objektivtraeger in Naheinstellung - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 7. MAI 1935

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 57a GRUPPE

Kodak Akt.-Ges. in Berlin*)

Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. April 1933 ab

Es sind Sicherheitsvorrichtungen an photographischen Kameras bekannt, die das Schließen derselben bei auf Nähe eingestelltem Objektiv verhindern.

Bei Einrichtungen dieser Art an selbsttätig sich beim Verschwenken des Kameralaufbodens umlegenden Objektivträgern war es jedoch schwer festzustellen, ob solche Sicherungsvorrichtungen einwandfrei sich auswirkte ten, da mit der Zunahme der Verschwenkung der Teile zueinander die Übersicht über dieselben abnahm und der die Kamera Gebrauchende, gewöhnt an die selbsttätige Auswirkung der Sicherungsteile, ein rasches _ig Schließen der Kamera vornahm, so daß bei Hemmungen eiii teilweises Zerstören der Kamera eintrat.

Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung zum Verhüten des Schließens von photographischen Kameras mit selbsttätig sich aufrichtendem Objektivträger, bei denen die Frontlinse sich in Naheinstellung befindet und durch die die erwähnten Nachteile beseitigt werden. Der die Naheinstellung der Frontlinse bewirkende Teil (Fassung o. dgl.) besitzt Ausbuchtungen, Ansätze o. dgl., die, mittelbar oder unmittelbar, mit am Objektivverschluß oder dessen Tragteil vorgesehenen Hebeln u. dgl. zusammenarbeiten. Die letzteren schalten sich schiebend oder verschwenkend als Sperrmittel zu den die Rückbewegung (Verschwenkung) des Objektivträgers in die Kamera bewirkenden Teil (Trag- bzw. Aufrichthebeln usw.) ein. Vorteilhafterweise arbeitet dabei ein die Bewegung des Nahein-Stellteiles (Linsenfassung) der Frontlinse begrenzender, am Objektivträger befindlicher Anschlagstift mit einem Arm eines um eine Achse am Objektivträger schwenkbaren Hebels zusammen. Dieses erfolgt derart, daß dessen anderer Arm sich mit seinera Ende sperrend vor einen Ansatz eines Hebels des mittels Zug- und Druckgestänge sich selbsttätig aufrichtenden und umlegenden Objektivoder Objektiwerschlußtragteiles legt.

Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist zeichnerisch wiedergegeben, und zwar zeigt:

Abb. ι eine Seitenansicht der Rollfilmkamera, Frontlinsenfassung in Unendlichstellung, Objektivträgersperrwerk außer Tätigkeit,

Abb. 2 eine Vorderansicht zu Abb. i,
- Abb. 3 eine Teilansicht zu Abb. 2, Frontlinsenfassung für Nahaufnahme eingestellt, Objektivträgersperrwerk eingeschaltet.

Am Einstellteil (Fassung) α der Frontlinse b befindet sich der Stift c, der als An-

*) Von dem Patentsweher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. August Nagel in Stuttgart.

schlag zum Festteil (Vorsprung) ώ des Objektiwerschlusses e sich auswirkt. - An diesen Stift c legt sich das Ende /² des Hebelarmes Z¹ eines Hebels/ an, der um Achseg am Tragteil h des Objektivverschlusses e schwenkbar ist. Ein zweiter Hebelarm /³ des Hebels / arbeitet mit seinem Ende /* mit einem Ansatz/¹ des Aufrichthebels / des Objektivtragbleches h zusammen.

ίο Die Wirkungsweise der Erfindung ist folgende:

Wird der Einstellteil (Fassung) α der Frontlinse b aus der in Abb. ι und 2 ersichtlichen Lage in die'durch Abb. 3 wiedergegebene Stellung durch. Erfassen des Randes ß¹ der Fassung« durch den die Kamera Gebrauchenden und Drehen der letzteren nach links etwas vorwärts bewegt, d.h. das Objektiv auf Nähe eingestellt, so gleitet der Stifte vom Ende/² des Hebelarmes f^l hinweg. Die Spannkraft der im dargestellten Ausführungsbeispiele um Achse g herumgelegten Feder k wird frei und dadurch der Hebelarm/³ mit seinem Ende/* vor den Ansatz i¹ des Aufrichthebels / des Objektivtragteiles h gebracht.

Wird nun, vor Rückbewegung der Frontlinse b in ihre Unendlicheinstellage, durch Druck auf den Teil I¹ des Auslösehebels I, der um Achse I² des Druck- und Zughebels m drehbar lagert, die Verschwenkung des Sperrschlitzes l\ vom Sperrstift fi am Lagerbock ο des Aufrichthebels i bewirkt, also der Zughebel o. dgl. m zur Auswirkung auf den Objektivträgerschwenkmechanismus freigegeben, so ist kein Umlegen der letzteren zum Zwecke des Schließens des Kameragehäuses q, d.h. Umlegen des Laufbodens ρ zu letzterem, möglich, weil der Ansatz /⁴ des Hebelarmes /³ dies verhindert, indem der um Achse/·¹ schwenkbare Hebel r mit Ansatz 7z¹ pressend gegen Kante/² des Hebels/ sich legt.

Erst wenn die Frontlinsenfassung α ihre durch Abb. ι und 2 wiedergegebene Unendlicheinstellage wieder eingenommen hat, kann der Hebel/ und der Hebel/- durch Druck des Hebels m nach dem Kameragehäuse q zu verschwenkt werden.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   I. Vorrichtung zum Verhüten des Schließens von photographischen Kameras mit selbsttätig sich aufrichtendem Objektivträger, bei denen die Frontlinse sich in Naheinstellung befindet, dadurch gekennzeichnet, daß der die Naheinstellung der Frontlinse bewirkende Teil (Fassung o. dgl.) Ausbuchtungen, Ansätze o. dgl. hat, die, mittelbar oder unmittelbar, mit am Objektiwerschluß oder dessen Tragteil vorgesehenen Hebern u. dgl. zusammenarbeiten, welche sich schiebend oder verschwenkend als Sperrmittel zu dem oder den die Rückbewegung (Verschwenkung) des Objektivträgers in die Kamera bewirkenden Teilen (Trag- bzw. Aufrichthebeln usw.) einschalten.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Bewegung des Naheinstellteiles (Linsenfassung α) der Frontlinse (δ) begrenzende, am Objektivträger Qi) befindliche Anschlagstift (c) mit einem Arm (Z¹) eines um Achse (g) am Objektivverschlußträger (A) schwenkbaren Hebels (/) zusammenarbeitet, derart, daß dessen anderer Arm (P) sich mit seinem Ende (/⁴) sperrend vor leinen Ansatz (i¹) eines Hebels (/) des mittels Zug- und Druckgestänge (m) sich selbsttätig aufrichtenden und umlegenden Objektiv- oder Objektivverschlußtragteiles (A) legt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen