DE612233C - Telegraphieanordnung, insbesondere zur Unterlagerungstelegraphie - Google Patents
Telegraphieanordnung, insbesondere zur UnterlagerungstelegraphieInfo
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- H04L5/00—Arrangements affording multiple use of the transmission path
- H04L5/02—Channels characterised by the type of signal
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Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
17. APRIL 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
M 612233 KLASSE 21 ai GRUPPE 25
Siemens & Halske Akt.-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Mai 1931 ab
Bei der Unterlagerungstelegraphie machen sich die durch Störstrombeeinfkissung hervorgerufenen
Störungen stärker bemerkbar. Besonders sind es die hohen Spannungen, welche das Personal gefährden können, die besondere
Beachtung verdienen.
Es wäre nun an sich möglich, die Apparate hochspannungssicher auszuführen, wie dies
beispielsweise bei Streckentelephonie gemacht wurde. Dies ist für den Telegraphenbetrieb
unzweckmäßig, da man dann von dem üblichen Aufbau der Gestelle, bei denen die Einzelteile und Relais zugänglich sind, abgehen
müßte.
Erdungsmaßnahmen »an den Leitungen wären zwar auch ein Mittel gegen die Gefährdungsspannungen,
doch ergeben diese bei der erforderlichen erdsymmetrischen Durchführung wieder Schwierigkeiten bei Phantomausnutzung
der Telephonic.
Es ist bereits bei Telephonverbindungen und auch in der Unterlagerungstelegraphie
bekanntgeworden, die Leitung durch Übertrager zu unterteilen und die Apparate an den
Enden der Leitung gegen induzierte Spannungen durch Übertrager abzuriegeln.
Von einer solchen Maßnahme ist auch bei der Impulsunterlagerungstelegraphie in dem
Falle Gebrauch gemacht worden, wo im TeIegraphensender Gleichstromimpulse getastet
werden. Durch den sendeseitigen Abriegelungsübertrager werden die Gleichstromimpulse
in reine Impulse verwandelt und über die Leitung geschickt; auf der Empfangsseite
können dielmpulse überden empfangsseitigen
Abriegelungisübertrager einem auf Impulsempfang eingestellten Relais zugeführt werden.
Die Impulsunterlagerungstelegraphie hat jedoch mehrere Nachteile, von denen besonders
der hervorzuheben ist, daß eine verhältnismäßig kleine Energie über die Leitungen geschickt
wird, die somit leichter durch die Schaltvorgänge in Starkstromleitungen beeinträchtigt
werden kann. Ferner geben die Impulsspitzen der Impulstelegraphie leichter
zu Flattererscheinnungen, insbesondere in Pupinspulen u. dgl., Anlaß als die Ströme der
mit kleineren Amplituden arbeitenden Gleichstromtelegraphie.
Die genannten Nachteile beseitigt die Erfindung dadurch, daß die Telegraphierströme
als Wechselströme getastet und über den Schutzübertrager gesendet werden. Jenseits
des Schutzübertragers werden die Wechselstromimpulse vorzugsweise durch einen
Trockengleichrichtersatz in Gleichstromimpulse verwandelt, die dann auf die Leitung
gegeben werden. Auf der Etnpfangsseite gelangen die Gleichstromimpulse zum empfangsseitigen
Schutzübertrager und werden dort in Impulse aufgelöst, die gegebenenfalls nach Verstärkung ein Empfangsrelais betätigen.
Diese Einrichtung besitzt aber noch gewisse Nachteile gemeinsam mit der Impulsunter-
*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder atigegeben worden:
Dr. Karl Etsrodt in Berlin-Siemensstadt und Heinrich Fulling in Berlin-Charlottenburg.
lagerungstelegraphie» Gelangen nämlich die Telegraphierzeichen in From von Impulsen
(ohne Gleichstromanteil) in den Impulsempfänger, so· ist die Möglichkeit gegeben, daß
durch irgendwelche Störimpulse, die auf die Leitungen gelangen, das Empfangsrelais umgelegt
und seine Empfangsbereitschaft vernichtet wird. Bei Empfang durch einen Einfachmorseschreiber
würde dadurch jeweilig ίο das erste Telegraphierzeichen unkenntlich.
Werden aber andere kompliziertere Anordnungen durch das Empfangs relais betrieben,
so kann durch einen solchen Störimpuls der Empfang völlig blockiert werden. An Hand der Fig. 1 und 2 soll dies näher
erläutert werden. Fig. 1 zeigt schematisch eine bekannte Telegraphiereinrichtung für Impulsunteriagerungstelegraphie,
Fig. 2 beispielsweise eine Einrichtung gemäß der Erfindung mit Gleichstromunterlagerungstelegraphie
und Impulsempfang.
Nach Fig. 1 wird im Sender S Gleichstrom getastet. Die Zeichen gelangen über den Abriegelungsübertrager
CZ1 als Impuls über das Filter F1 auf die Fernleitung 1, von der Fernleitung
über das Empfangsfilter F2 und den Abriegelungsübertrager U« zum Relais R.
Bei t ist der Telephoniekanal über (nicht eingezeichnete) Selektivmittel, z.B.eineKondensatorleitung,
abgezweigt. Während U1 so ausgebildet wird, daß bei Beginn der Zeichen ein
Impuls nach einer Richtung, bei Aufhören der Zeichen ein Impuls nach entgegengesetzter
Richtung entsteht, muß der Übertrager U2 so ausgebildet werden, daß die Impulse möglichst
unverzerrt übertragen werden.
In Fig. 2 wird erfindungsgemäß mit Wechselstrom getastet, der über den Abriegelungsübertrager
U1 der Gleichrichteranordnung zugeführt wird. Die Gleichrichteranordnung
sieht eine volle Gleichrichtung vor. Bei dieser werden Gleichstromimpulse· erzeugt, die über
das Filter F1 auf die Leitung 1 gelangen. Von
dort werden sie über das Filter F2 dem Ab-♦5 riegelungsübertrager U2 zugeführt, der sie in
Impulse (zwei von entgegengesetzter Richtung für ein Zeichen) verwandelt, die in das Impulsrelais.
R gelangen. Bei t sind ebenso wie oben die Telephonieanschlüsse zu denken.
In der Einrichtung nach Fig. 1 rufen Störimpulse auf der Leitung 1 dieselbe Wirkung
hervor wie die auf der Leitung laufenden Telegraphierimpulse. In der Einrichtung nach
Fig. 2 wird aber jeder Störimpuls durch die Ausgestaltung des Übertragers U2 in zwei
Impulse entgegengesetzter Richtung aufgelöst, die unmittelbar aufeinanderfolgen, /um Unterschied
von den Telegraphierströmen, deren Impulse entgegengesetzter Richtung durch die Dauer eines Zeichens getrennt sind. Eine
Einwirkung von Störimpulsen kann also durch Einstellung der Zeitkonstante des Relais auf
die Mindeetzeichenlänge vermindert werden. In der Anordnung nach Fig. 2 kann natürlich
vor dem Empfangsrelais noch ein Impuls-Verstärker eingeschaltet werden.
In weitergehendem Maße kann jedoch eine solche falsche Steuerung der Empfangsrelais
dadurch vermieden werden, daß die von der Leitung ankommenden Gleichstromimpulse
einer Einrichtung zugeführt werden, die sie in Wechselstromimpulse verwandelt, die über
den abriegelnden Übertrager in die Empfangsanordnung gelangen. Das. wird vorzugsweise
dadurch bewirkt, daß die Gleichstromimpulse einer Drossel oder einem Drosselsatz insbesondere
in Brückenschaltung zugeführt werden, der von einer Wechselstromquelle höherer Frequenz als die Impulsfrequenz gespeist
wird. Es handelt sich dabei um eine Modulationseinrichtung, wie sie als röhrenloser
Verstärker bereits vorgeschlagen wurde.
Solche Ausbildungen der erfindungsgemäßen Anordnung für Unterlagerungstelegraphie
werden in den Fig. 3 und 4 näher erläutert.
Sendeseitig stimmt die Einrichtung von
Fig. 3 mit der von Fig. 2 überein; empfangsseitig gelangen jedoch die Gleichstromimpulse
über das Filter F2 zum Drosselsatz D, in dem sie durch verschiedene Magnetisierung die
aus Drosseln bestehende Brücke in ihrem Gleichgewicht für den in der anderen Diagonalen
zugeführten Wechselstrom stören. Der die Brücke speisende Wechselstrom wird über
einen Abriegelungsübertrager U3 einem Gleichrichter G zugeführt, in dessen Ausgang außer
einer Gleichstromkomponente, die zur Vormagnetisierung der Drosseln D dient, Wechselströme
je nach der Gestaltung des Gleichrichters von der Frequenz der Grundschwingung der Wechselstromquelle oder von Oberschwingungen
auftreten. Das Filter F3 ist für Gleichstrom und eine der Wechselstromfrequenzen
durchlässig. Der Kondensator C sperrt den Gleichstrom vom Übertrager U2 ab.
Die Wechselstromimpulse gehen über den Übertrager U2 in den Gleichrichtersatz g2, wo
sie in Gleichstromimpulse umgeformt und dem Empfangsrelais R zugeführt werden. Die
Drosselbrücke D kann etwas verstimmt werden, wenn den Gleichrichtern in g2 eine Vorspannung
gegeben werden soll. Die Umsetzungseinrichtung der Gleichstromimpulse in Wechselstromimpulse kann mit verstärkender
Wirkung gebaut werden. Es kann aber auch eine Verstärkung der Wechselstromimpulse
hinter U2 vorgenommen werden.
Eine Verbesserung der geschilderten Einrichtung wird, wie in Fig. 4 dargestellt, dadurch
bewirkt, daß der Drosselsatz als Übertrager ausgebildet und mit zwei gegen Spannung
isolierten Wicklungssätzen-D1 und D2
gebaut sind. Es kann dadurch mit Ausnahme des Filters F2 die gesamte Empfangseinrichtung
auf die durch Abriegelung geschützte Seite des Übertragers gebracht werden. Die Zuführung des Wechsel- und Gleichstromes,
die beliebig erzeugt werden können, zu den Wicklungen D1 ist in der Fig. 4 nur angedeutet.
Die zur Abriegelung dienenden Übertrager werden zweckmäßig ebenso wie in den
vorigen Ausführungsbeispielen spannungssteller
und vorzugsweise mit geerdeten Schir-. men zu den Über tragerwicklungeh ausgeführt.
Es ist ohne weiteres möglich, die in Fdg. 3 und 4 gezeigten Empfangsschaltungen nicht
für Gleichstromempfang, sondern für Impulsempfang umzugestalten, wobei aus den Wechselstromimpulsen beim Empfänger neben
den erzeugten reinen Impulsen dem Empfangsrelais ein ebenfalls durch die Telegraphierzeichen
ausgelöster Haltestrom zugeführt wird.
Es können die Empfänger aber auch umschaltbar als Zwischenverstärker (für Weiterverbindung)
angeordnet werden; dann muß beispielsweise g2 in Fig. 4 auf das neue Leitungsstück
arbeiten. Da die Umschaltung aber, um das Bedienungspersonal nicht zu gefährden, im hochspannungsgeschützten
Teile erfolgen soll, wird die Leitung zweckmäig bei α (vgl. Fig. 4) aufgetrennt und gegebenenfalls
nach Vorverstärkung an einen Abriegelungsübertrager angeschaltet, der die Wechselstromimpulse über einen Gleichrichter
der Leitung zuführt, entsprechend U1, gt
der Fig. 3.
Die angegebene Anordnung zur Unterlagerungstelegraphie kann ohne weiteres auch
mit Doppelstrombetrieb' eingerichtet werden.
Es brauchen dann nur getrennte Sendegleichrichter für die Ströme entgegengesetzer Richtung
auf einem gemeinsamen Widerstand zu arbeiten. Die Gleichrichter sind dann über gesonderte Übertrager abwechselnd von einer
Wechselstromquelle gespeist. Die Drosselbrücke für die Umsetzung der Gleichströme
in Wechselstromimpulse wird dann vorzugsweise etwas verstimmt, so daß nur
beim Auftreten entweder der positiven oder der negativen Zeichen einWechselstrotnimpuls
ausgelöst wird, oder es wird zwischen Gleichrichter und Empfangsrelais eine Vorspannung
eigeführt und das Relais in Differentialschaltung
betrieben.
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Claims (9)
- Patentansprüche:i. Telegraphieanordnung, insbesondere zur Unterlagerungstelegraphie, dadurch gekennzeichnet, daß die Sende- und Empfangsapparate für die Telegraphie in an sich bekannter Weise durch Übertrager gegen Störspannungen auf der Leitung abgeriegelt und Einrichtungen vorgesehen sind, um die Telegraphierzeichen als Wechselstromzeichen über den Übertrager zu senden, hinter dem Übertrager, vorzugsweise durch Trockengleichrichter, gleichzurichten und so trotz der Abriegelungsübertrager als Gleichstromzeichen über die Leitung zu senden.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Leitung ankommenden Gleichstromzeichen einer Einrichtung zugeführt werden, die sie in Wechselstromzeichen verwandelt,. als welche sie über den abriegelnden Übertrager in die Empfangsanordnung gelangen.
- 3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Gleichstromimpulse in Wechselstromimpulse verwandelnde Einrichtung aus einer Drosseleinrichtung, insbesondere in Brückenschaltung, besteht, die von einer Wechselstromquelle höherer Frequenz als die Impulsfrequenz gespeist ist.
- 4. Anordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosseleinrichtung verstärkend wirksam ist.
- 5. Anordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausgang des Übertragers Gleichrichter vorgesehen sind, die die Wechselstromimpulse gegebenenfalls nach Vorverstärkung in Gleichstromimpulse umformen und dem Empfangsrelais zuführen.
- 6. Anordnung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Ausgang des Übertragers Gleichrichter vorgesehen sind, die die Wechselstromimpulse gegebenenfalls nach Vorverstärkung in Gleichstromimpulse verwandeln, die einerseits dem Empfangsrelais als Halteströme zugeführt sind, andererseits mit Hilfe eines Übertragers, in reine Spitzenimpulse verwandelt, dem Empfangsrelais zugeführt werden.
- 7. Anordnung nach Anspruch 3 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Drosseln und der Wechselstromquelle eine Gleichrichteranordnung, vorzugsweise mit einem Ausgangssieb, vorgesehen ist, welche außer einer Harmonischen des Wechselstromes einen als magnetische Vorspannung für die Drosseln dienenden Gleichstrom liefert.
- 8. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wechselstromquelle von dem Gleichrichter durch einen Übertrager abgeriegelt ist.
- 9. Anordnung nach Anspruch 3 bis 5,612283dadurch gekennzeichnet, daß der Drosselsatz als Übertrager zur Abriegelung der Leitung gegen den Empfänger ausgebildet ist und der Wechselstrom, gegebenenfalls mit überlagertem Gleichstrom, den auf der Empfängerseite liegenden Übertragerwicklungen zugeführt wird.ίο. Anordnung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Leitung abriegelnden Übertrager hochspannungsmäßig ausgeführt und gegebenenfalls mit geerdeten Schirmen zwischen den Übertragerwicklungen ausgerüstet sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES98893D DE612233C (de) | 1931-05-24 | 1931-05-24 | Telegraphieanordnung, insbesondere zur Unterlagerungstelegraphie |
DES104877D DE613923C (de) | 1931-05-24 | 1932-06-04 | Telegraphieanordnung, insbesondere zur Unterlagerungstelegraphie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES98893D DE612233C (de) | 1931-05-24 | 1931-05-24 | Telegraphieanordnung, insbesondere zur Unterlagerungstelegraphie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE612233C true DE612233C (de) | 1935-04-17 |
Family
ID=7521820
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES98893D Expired DE612233C (de) | 1931-05-24 | 1931-05-24 | Telegraphieanordnung, insbesondere zur Unterlagerungstelegraphie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE612233C (de) |
-
1931
- 1931-05-24 DE DES98893D patent/DE612233C/de not_active Expired
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