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Verfahren zur Darstellung von kupplungsfähigen Nitroderivaten der
2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure Bei der Nitrierung der 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure
erhält man bekanntlich je nach den eingehaltenen Versuchsbedingungen 1-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
oder 1, 6-Dinitro-2-oxyn.aphthalin-3-carbonsäure Journal für praktische Chemie,
neue Folge48 [ 18931, S. 534) - Nitriert man den 2, 3-Oxynaphthoesäureester, so
gelangt man zu den entsprechenden Nitroderivaten des 2, 3-Oxynaphthoesäureesters
(Berichte 27 [1894], S.2623).
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Es wurde nun gefunden, daß man zu kupplungsfähigen, bisher unbekannten,
wohldefinierten Nitroderivaten der 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure gelangt, wenn man
2-Acylderivate der 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure nitriert und die Acylgruppe nach
bekannten Methoden abspaltet. Die Nitrierungsbedingungen richten sich nach der Natur
.des Acylrestes und sind so zu wählen, daß die Nitrierung schneller verläuft als
eine etwaige Abspaltung des Acylrestes.
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in gleicher Weise lassen sich kupplungsfähige Nitroderivate aus .den
funktionellen Derivaten der 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure; beispielsweise aus dem
2, 3-Oxynaphtloesäureester oder 2, 3-Oxynaphthoesäureamid, erhalten.
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Bei der Nitrierung der Acylderivate der 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure
und ihrer funktionellen Derivate entstehen meist verschiedene Nitrokörper, die sich
durch geeignete Trennungsmethoden in einheitliche Nitrokörper überführen lassen.
Im wesentlichen einheitlich verläuft :die Nitrierung dagegen, wenn man Acylderivate
von solchen Substitutionsprodukten der 2-Oxynaphthalin-3carbonsäure nitriert, die
in 5-, 6-, 7-oder 8-Stellung noch einen Substituenten enthalten, der eine dirigierende
Wirkung -auf die eintretender Nitrogruppe ausübt.
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Es ist bei dem vorliegenden Verfahren nicht nötig, von abgetrennten
Acylderivaten der 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure auszugehen, es hat sich vielmehr
in manchen Fällen als praktischer erwiesen, die Einführung des Acylrestes und -die
anschließende Nitrierung in einem Arbeitsgang ohne Abtrennung der Acylderivate vorzunehmen.
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Die neuen Derivate stellen mehr oder minder gelb gefärbte Verbindungen
dar, die meist keinen scharfen Schmelzpunkt zeigen, sondern beim Erhitzen langsam
weich werden und bei weiterem Erhitzen sich bei einer bestimmten Temperatur unter
stürmischer Gasentwicklung zersetzen. Die erhaltenen Verbindungen sollen als Zwischenprodukte
für die Herstellung von Farbstoffen Verwendung finden.
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Beispiele 1. 218 Gewichtsteile 7-Methoxy-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
werden in looo Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid gekocht. Die gebildete Essigsäure
wird abdestilliert
und die erhaltene Lösung durch Hinzufügen von
Essigsäureanhydrid auf das ursprüngliche Volumen wieder aufgefüllt. Zu der er= haltenen
Lösung= der Acetylverbindung fügt man bei 5 ° unter Rühren 6¢ Gewichtsteile Salpetersäure
99prozentig. Das Nitrierungsprodukt fällt sofort aus. Es wird abgesaugt, durch Kochen
mit 5ooo Gewichtsteilen Wasser und 175 Gewichtsteilen wasserfreiem Natriumcarbonat
verseift. Die erhaltene Lösung wird neutralisiert und mit q.oo Gewichtsteilen Natriumchlorid
gefällt. Das abgeschiedene Natriumsalz wird nach dem Erkalten abgesaugt, mit zoprozentiger
Natriumchloridlösung gewaschen, in- Wasser gelöst und mit Mineralsäure gefällt.
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Man erhält eine schwach gelblich gefärbte Säure, die bei
2-73' unter stürmischer Zersetzung schmilzt und in Alkohol wesentlich schwerer
löslich ist als die 7-Met'haxy-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure. Sie gibt beim Kuppeln
mit dianotiertem o-Nitranilin in sodaalkalischer Lösung einen gelbroten Azofarbstoff,
der sich in konzentrierter SchwefelsäuremitbordeauxroterFarbe löst,während der entsprechende
Farbstoff aus der 7-Methoxy-2-oxynaphtlialin-3-carbonsäure rot gefärbt ist und sich
in konzentrierter Schwefelsäure mit violetter Farbe löst. Das Natriumsalz der Säure
ist in Wasser verhältnismäßig schwer löslich. Es kristallisiert aus Wasser in kräftig
gelb gefärbten langen Nadeln.
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Die neue Säure stellt offenbar die noch nicht bekannte 8-Nitro-7-methOxy-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
dar.
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a. 2z8 Gewichtsteile 8-Methoxy-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure werden
in 2ooo Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid kochend gelöst. Die Lösung der Acetylverbindung
wird auf _etwa die Hälfte eingedampft und nach dem Erkalten mit einer Mischung aus
roo Gewichtsteilen Salpetersäure vom spez. Gewicht 1,4 und 5oo Gewichtsteilen Eisessig
versetzt. Man läßt die Mischung 48 Stunden stehen und zersetzt das überschüssige
Essigsäureanhydrid durch Verrühren mit kaltem Wasser. Der ausgeschiedene Nitrokörper
wird wie in Beispiel r durch Kochen mit Natriumcarbonatlösung verseift und über
das Natr iumsalz gereinigt.
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Das Natriumsalz ist in kochendem Wasser leicht, in kaltem Wasser sehr
schwer löslich. Es kristallisiert aus Wasser in langen orangegelb gefärbten Nadeln.
Die freie Säure ist gelb gefärbt und schmilzt unter Zersetzung bei 268 bis
275'. Sie kuppelt in sodaalkal.ischer Lösung mit dianotiertem o-Nitranilin
zu einem gelbroten- Farbstoff, während die 8 - Methoxy - 2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
beim Kuppeln mit .der gleichen Diazoverbindung einen bordeauxroten Farbstoff ergibt.
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Der neuen Säure kommt vermutlich die Konstitution einer 5-Nitro-8-methoxy-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
zu.
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3r. 218 Gewichtsteile 6-Methoxy-2-ox5-naphthalin-3-carbonsäure werden,
wie in Beispiel a angegeben, acetyliert, nitriert und verseift. Man erhält auf diese
Weise eine gelb gefärbte Säure, die unter stürmischer Zersetzung bei 26o° schmilzt
und beim Kuppeln mit dianotiertem o-Nitranili.n in sodaalkalischer Lösung einen
leuchtend roten-Azofarbstoff gibt, der sich in konzentrierter Schwefelsäure - mit
Farbe löst, «nährend der entsprechende Farbstoff aus der 6 - Methöxy - 2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
stumpf bordeauxrot gefärbt ist und sich in konzentrierter Schwefelsäure mit bordeauxröter
Farbe löst.
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Die erhaltene Säure stellt vermutlich die bisher nicht bekannte 5-Nitro-6-methoxy-2-oxynaphthälin-3-carbonsäure
dar.
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In ähnlicher Weise lassen sich die Acylv erbindungen der 6-Methyl-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure,
6-Äthyl-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure, 6-Äthoxy-2-öxynap`ht'halin-3-carbonsäure
und 6-n-Bütyloxy-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure nitrieren und verseifen. Man erhält
die entsprechenden Mononitroderivate, bei denen die Nitrogruppe vermutlich in die
5-Stellung eingetreten ist. In der folgenden Zusammenstellung sind die Eigenschaften
der auf diese Weise erhältlichen 5-Nitroderivate beschrieben:
5-Nitro-6-methyl-2-oxynaphtha- Aus Alkohol gelbe Nadeln, Zersetzungspunkt
25o°. |
lin-3-carbonsäure |
5-Nitro-6-äthyl-2-oxynaphthalin- Zersetzungspunkt 2q.0°. |
3-carbonsäure |
5-Nitro-6-äthoxy-2-oxynaphtha- Zersetzungspunkt 25o°, Natriums.alz
in Wasser wesent- |
lin-3-carbonsäure lich schwerer löslich als das der 6-Äthoxy-2-oxynaph- |
thalin-3-carbonsäare, 'kuppelt mit dianotiertem o-Nitr- |
anilin zu. einem orangeroten Farbstoff; während die |
6 - Äthoxy -:2 - oxynaphthalin-3-carbonsäure zu einem |
braunroten Farbstoff kuppelt. |
5-Nitro-6-äthoxy-2-oxynaphtha- Aus Alkohol schöne lange, kanariengelbe
v erfilzte Nadeln, |
thalin-3-carbonsäure die bei 2io bis 21.5° weich werden, sich
dann langsam |
zersetzen, bei etwa 25o° verkohlen. Natriumsalz in |
Wasser mit zitronengelber Farbe. viel leichter löslich |
als das der 6-n-Butyloxy-2-oxynaphthalin-3-carbon- |
säure, gibt beim Kuppeln mit diazotiertem o-N itr- |
anilin in sodaalkalischer Lösung einen klaren bordeaux- |
roten Farbstoff, der beim Versetzen mit Natronlauge |
ziegelrot wird, während der entsprechende Farbstoff |
aus der 6-n-Butyloxy-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure |
bräunlich bordeauxviolett ist und mit Natronlauge rot- |
braun wird. |
4. 279 Gewichtsteile 7-Phenylamino-2-oxynaghthalin-3-carbonsäure werden in
2 500 Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid kochend gelöst. Die Lösung wird auf etwa
die Hälfte ihres Volumens eingedampft und auf o° abgekühlt. Man versetzt die Lösung
der Acetylverbindung mit 126 Gewichtsteilen Salpetersäure 99prozentig, wobei darauf
zu achten ist, daß die Salpetersäure genügend langsam zugegeben wird, damit stets
nur geringe Mengen unverbrauchter Salpetersäure vorhanden sind und die - sonst mögliche
explosionsartige Reaktion zwischenSalpeteri und Essigsäureanhydrid vermieden
s äure wird (vgl. Berichte 36 {19o3], S. 2226). Nach io Stunden verrührt
man mit kaltem Wasser und verseift den erhaltenen Nitrokörper durch Kochen mit Natriumcarbonatlösung.
Man erhält nach Reinigung über das schwer.lösliche Natriumsalz ein gelbes Dinitroderivat,
das sich aus Alkohol umkristallisieren läßt und bei
275' unter Zersetzung
schmilzt.
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Die neue Verbindung hat vermutlich die Konstitution einer 8, 4'-Dinitro-7-phenylamino-2-oxynaphthalin-3-carbbnsäure.
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5. 188 Gewichtsteile 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure werden mit iooo
Gewichtsteilen Essigsäureanhydrid i Stunde gekocht. Die gebildete Essigsäure wird
abdestilliert und das ursprüngliche Volumen. durch Hinzufügen von Essigsäurean@hydrid
wiederhergestellt. In .die erhaltene Lösung der Acetylverbindung trägt man bei -
io bis o° eine Mischung aus Zoo Gewichtsteilen Phosphorpentoxyd und 15o Gewichtsteilen
gefällter und geglühter Kieselsäure. Zu dieser Mischung rührt man bei o bis io°
64 Gewichtsteile Salpetersäure. Die Schnelligkeit des Einrührens ist so zu regeln,
daß die Konzentration an unverbrauchter Salpetersäure, die zu explosionsartiger
Umsetzung mit dem Essigsäureanhydrid führen kann, stets gering bleibt. Man läßt
daher die Salpetersäure so langsam einlaufen, daß häufig entnommene Proben beim
Erwärmen auf 6o bis 8o° nur geringe Reaktionen zeigen. Nachdem die Salpetersäure
eingerührt ist und eine Probe beim Erwärmen keine erhebliche Reaktion mehr zeigt,
wird die Lösung auf Eis gegossen. Das erhaltene Nitrierungsprodukt wird durch Kochen
mit Natriumcarbonatlösung verseift, durch Ansäuern wieder ausgefällt und durch Umkristallisieren
aus Alkohol gereinigt.
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Man erhält auf diese Weise die bisher unbekannte 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure,
die aus Alkohol in gelben Blättchen vom Zersetzungspunkt 285 bis 29o° kristallisiert.
In ganz reinem Zustand kristallisiert sie aus Alkohol in kurzen Nädelchen vom Zersetzungspunkt
293°. Der Methylester kristallisiert aus Benzol in gelben Nadeln vom Schmelzpunkt
2o6 bis 2o8°, das Amid bildet zu charakterisfischen Büscheln vereinigte braungelbe
Nadeln aus Eisessig, die bei 275 bis 28o°- unter Zersetzung schmelzen. Die 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
gibt beim Kuppeln mit diazotiertem o-Nitranilin in sodaalkalischer Lösung einen
Azofarbstoff, der wesentlich gelber gefärbt ist als der Azofarbstoff aus der gleichen
Diazoverbindung mit 2, 3 - Oxynaphthoesäure. Durch Reduktion geht die 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbo-nsäure
in die 8-Amino-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure über, die beim Erhitzen mit Salzsäure
unter Druck oder beim Diazotieren und Verkochen die 2, 8-Dioxynaphthalin-3-carbonsäure
gibt.
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6. 1 Mol Monophosphorsäureester der 2, 3-Oxynapht'hoesäure erhältlich
durch Einwirkung von Phosphorpentachlorid auf 2, 3-Oxynaphthoesäure nach den Angaben
in Berichte 26 (18931, S. 668, und vorsichtige Zersetzung des Reaktionsproduktes
mit kaltem Wasser unter Abstumpfung der entstehenden Mineralsäure, -wird bei -2o
bis - io° in 2ooo g konzentrierter Schwefelsäure eingerührt. Bei -15 bis io° läßt
man 2io g einer Nitriersäure, die 30 % Salpetersäure und 70 % Schwefelsäure enthält,
zufließen. Nach beendeter Nitrierung gibt man auf io 1 Eiswasser und kocht 3 Stunden
zur Abspaltung des Phosphorsäurerestes. Das erhaltene gelbe Nitrierungsprodukt wird
abgesaugt =und getrocknet. Es besteht im
wesentlichen aus einem
Gemisch von etwa gleichen Teilen 5-Nitro- und 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure.
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Zur Trennung wird ein Teil des Rohgemisches mit 4 Teilen Alkohol unter
Rühren 11, Stunde gekocht und heiß abgesaugt. Der Rückstand besteht im wesentlichen
aus 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure. Das alkoholische Filtrat wird auf etwa
ein Drittel des Volumens eingedampft. Beim Erkalten kristallisiert eine Nitrooxynaphthoesäure,
die zum größten Teil aus 5-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure besteht. Sie läßt
sich über das Kalium- oder Natriumsalz reinigen, kristallisiert aus 5oprozentiger
Essigsäure in langen gelben Nadeln, die bei 26o° unter Zersetzung schmelzen. Sie
ist in Alkohol leichter löslich als die 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure, ihr
Natriumsalz ist in Wasser schwerer löslich als das der 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure.
Der Methylester der 5-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure schmilzt bei 194 bis z96°;
das 5-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäureamid bildet gelbe Nadeln aus Dioxan, die
beim Erhitzen auf 22o° teilweise zusammenschmelzen, bei höherem Erhitzen wieder
fester werden und bei 285 bis 288° unter Rotfärbung und Zersetzung schmelzen.
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Die 5-Nitro-2-oxynaphthalin - 3 - oarbonsäure gibt beim Kuppeln mit
dia.zotiertem o-Nitranilin -einen Azofarbstoff, der beim Versetzen mit Mineralsäure
sich feurig blaustlchigrot färbt, während der entsprechende Azofarbstoff aus 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
gelbstichigrot gefärbt ist.
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Zu ioo Gewichtsteilen Eisessig läßt man unter Kühlung 5o Gewichtsteile
Salpetersäure 99prozentig laufen und kühlt die Mischung auf - 15' ab. Man
rührt :dann 63 Gewichtsteile 2-Acetoxynaphthalin-3-carbonsäureäthylester ein und
läßt anschließend eine Mischung aus 67 Gewichtsteilen Eisessig und ioo Gewichtsteilen
Salpetersäure 99prozentig hinzulaufen. Die erhaltene Lösung läßt man 3 Stunden bei
-- i5°. und etwa 2o Stunden bei o° stehen. Nach dieser Zeit- beginnt langsam die
Abscheidung geringer Mengen nicht kupplungsfähiger Dinitroderivate, die durch langsame
Verseifung der Acetylgruppe in dem entstandenen Nitro-2-acetoxynaphthalin-3-carbonsäureester
und anschließende Weiternitrierung gebildet werden. Um diese Nebenprodukte abzuscheiden,
kühlt man das Nitrierungsgemisch auf -2o' ab und saugt die ausgeschiedenen Kristalle
ab. Die Lösung wird auf Eiswasser gegeben, und die abgeschiedenen Nitrokörper werden
mit einer wäßrigen Lösung von Natriumbicarbonat ausgezogen. Man erhält auf diese
Weise eine Mischung verschiedener Nitroderivate des -2-Acetoxynaphthalin-3-carbonsäureäthylesters.
Kocht man das Rohprodukt mit Natriumcarbonatlösung, so werden sowohl die Acetoxygruppe
als auch die Carbonsäureestergruppe verseift. Man erhält die entsprechenden Nitrooxynaphthalincarbonsäuren,
aus denen sich nach Umkristallisieren aus Alkohol die 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
wie in Beispiel 5 abtrennen läßt.
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Zur Verseifung nur der Acetoxygruppe löst man i Gewichtsteil Nitro-2-acetoxynaphthoesäureester
in io Gewichtsteilen konzentrierter Schwefelsäure bei o°, läßt 2 Stunden bei 2o°
stehen und gibt auf Eis. Der erhaltene Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbdnsäureester
gibt beim Kuppeln mit ,diazotiertem o-Nitranilin in verdünntem Pyridin einen orangegelben
Azofarbsto -ff, während Oxynaphthoesäureester unter gleichen Bedingungen einen orangeroten
Azofarbstoff gibt.
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B. 229 Gewichtsteile 2-Acetoxynaphthalin-3-carbonsäureami,d werden
mit ioi Gewichtsteilen fein gepulverten Kaliumnitrats vermischt und die Mischung
bei - 2o bis - io° in i8oo Gewichtsteile konzentrierter Schwefelsäue eingerührt.
Nach 4 Stunden wird die erhaltene Mischung auf ioooo Gewichtsteile Eiswasser gegeben
und abgesaugt. Man erhält so ein Gemisch verschiedener Nitroderivate des 2-Acetoxynaphthalin-3-carbonsäureamids,
die bei der Verseifung mit Natronlauge in ein Gemisch verschiedener kupplungsfähiger
Nitroderivate der 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure übergehen.
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Werden die durch alkalische Verseifung erhältlichen Nitrooxynaphthalincarbonsäuren
wie in Beispiel s aus Alkohol umkristallisiert, so erhält man die 8-Nitro-2-oxynaphthalin
- 3 - carbonsäure vom Zersetzungspunkt 293°.
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Kristallisiert man das Gemisch der Nitroderivate des ä-Acetoxynaphthalin-3-carbonsäureamids
aus Eisessig um, so erhält man ein Nitro-2-acetoxy-3-carbonsäureamid, das bei 2o5
bis 2i3° schmilzt und sich. in Alkohol sehr schwer löst. Durch Umlösen aus konzentrierter
Schwefelsäure oder Kochen mit verdünntem Ammoniak wird es in das entsprechende Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäureamid
übergeführt.
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6 Gewichtsteile Nitro-2-acetoxynaphthalin-3-carbonsäureamid werden
in i8o Teilen Wasser und 25 .Gewichtsteilen Ammoniak (25 °1o) kochend gelöst. Das
überschüssige Ammoniak wird abdestilliert, die Lösung wird abgekühlt. Das ausgeschiedene
Nitrooxynaphbhoesäureamid kristallisiert aus Eisessig in den gleichen zu Büscheln
vereinigten
braungelben Nadeln wie das 8-Nitro-2-oxynaphthalin-3-carbonsäureamid
vom Schmelzpunkt 275 bis 28o° unter Zersetzung.
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g. i Mol Phosphorsäureester der 6-Brom-2 - oxynaphthalin - 3 - carbonsäure,
erhältlich durch Einwirkung von Phosphorpentachlorid auf 6-Brom-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
nach den Angaben des Beispiels 6, wird in 5ooo g konzentrierte Schwefelsäure bei
-2o bis - io° eingerührt. Zu dem erhaltenen, kräftig gelb gefärbten dicken Brei
läßt man bei - 15 bis - io° 2io g einer Nitriersäure, die 30% Salpetersäure und
70% Schwefelsäure enthält, hinzufließen. Die gelbe Fällung geht mit grünlicher Farbe
in Lösung, fällt dann langsam wieder aus. Die lischung wird 5 Stunden bei -2o bis
- 1o°, 5 Stunden bei o° und io Stunden. bei Zimmertemperatur stehengelassen. Die
Lösung wird dann auf i51 Eiswasser gegeben. Man erhält einen fast farblosen Niederschlag,
der beim Kochen langsam gelb wird. Man kocht io Stunden unter Rühren am Rückflußkühler
und saugt die; gebildete Nitro - 6 - brom - 2-oxynaphthalin-3-carbonsäure ab.
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Sie schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Alkohol unter Zersetzung
bei 29o° und kuppelt mit diazotiertem o-Nitranilin zu einem Farbstoff, der gelber
gefärbt ist als der entsprechende aus der 6-Brom-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure.
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io. i Mol Phosphorsäureester des 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure-8-sulfonsäurechlorids
wird bei - i5° in 3ooo Gewichtsteile konzentrierter Schwefelsäure eingerührt. Man
läßt 2io g einer Nitriersäure, wie in Beispiel 9 angegeben, hinzufließen und gibt
nach 5stündigem Rühren bei - io° auf Eis. Man erhält auf diese Weise den nitrierten
Phosphorsäureester, der in Wasser löslich, in verdünnter Mineralsäure schwer löslich
ist.
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Durch vorsichtiges Erwärmen mit Wasser oder besser durch Verrühren
mit konzentrierter Salzsäure wird der Phosphörsäurerest abgespalten. Man erhält
so ein Nitroderivat des 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure-8-sulfonsäurechlorids in Form
eines schwach gelben Pulvers, das sich leicht in Äther, Alkohol, Eisessig und Essigester
löst, schwerer in Benzol.
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Bei der Umsetzung des Sulfonsäurechlorids mit Dimethylamin erhält
man ein Dimethylamid, das aus Eisessig in schwach gelb gefärbten Kristallen vom
Zersetzungspunkt 27o bis 275° kristallisiert, dessen Natriumsalz aus Wasser in langen
orangegelb gefärbten Nadeln kristallisiert. Es gibt beim Kuppeln mit diazotiertem
o-Nitranilin und Ansäuern einen orangeroten Farbstoff, während das nicht nitrierte
Dimethylamid vom Schmelzpunkt 2o6 bis 2o8° unter gleichen Bedingungen einen blauroten
Farbstoff liefert.
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Setzt man den Phosphorsäureester des Sulfonsäurechlorids oder das
Sulfonsäurechlorid mit Natriumcarbonatlösung um, so erhält man nach Ansäuern mit
Mineralsäure das saure Natriumsalz der Nitro-8-sulfonsäure-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure,
das aus Wässer in schönen schwach gelben Nadeln kristallisiert. Es löst sich mit
gelber Farbe in Wasser, orangefarben in Natriumcarbonat und Natronlauge, färbt sich
mit Eisenchlorid rotbaun, während die 8-Sulfon.säure-2=oxynaphthalin-3-carbonsäure
sich blau färbt. Die erhaltene Verbindung gibt beim Kuppeln mit diazotiertem m-Nitranilin
in bicarbonatalkalischer Lösung einen orangegelben Farbstoff, während die 8-Sulfonsäure-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
einen gelborange gefärbten Farbstoff gibt.
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In gleicher Weise läßt sich der Phosphorsäureester der 2-Oxynaphthalin-6-sulfonsäurechlorid-3-carbonsäure
nitrieren.
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Das nitrierte und verseifte Sulfonsäurechlori.d erhält man als schwach
gelb gefärbtes Pulver, das sich leicht in Alkohol und Essigester mit gelber Farbe,
fast farblos in -Atlier löst, schwer löslich in Benzol- und kaltem Wasser ist.
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Das daraus erhältliche sulfonsaure Natriumsalz kristallisiert aus
Wasser in langen seideglänzenden schwach gelb gefärbten Nadeln, gibt beim Kuppeln
mit diazotiertem o-Nitranilin in sodaalkalischer Lösung einen orangegelb gefärbten
Farbstoff, während der Farbstoff aus der 6-Sulfonsäure-2-oxynaphthalin-3-carbonsäure
orangerot gefärbt ist.
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Die Nitrosulfonsäure färbt sich bordeauxrot mit Eisenchlorid, während
die nicht nitrierte Sulfonsäure sich blau färbt.