DE610803C - Vorrichtung zum Ausgleich des Bremskolbenhubes bei Fahrzeugbremsen mit umstellbaren UEbersetzungsstufen - Google Patents
Vorrichtung zum Ausgleich des Bremskolbenhubes bei Fahrzeugbremsen mit umstellbaren UEbersetzungsstufenInfo
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- B61H13/00—Actuating rail vehicle brakes
- B61H13/20—Transmitting mechanisms
- B61H13/30—Transmitting mechanisms adjustable to take account of variation of vehicle weight
- B61H13/32—Transmitting mechanisms adjustable to take account of variation of vehicle weight by varying brake lever leverage
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
18. MÄRZ 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Of GRUPPE
Patentiert im Deuteehen Reiche vom 8. März 1934 ab
Die Erfindung bezieht sich auf solche Fahrzeugbremsen, insbesondere Eisenbähnwagenbremsen,
bei denen das Übersetzungsverhältnis des Bremsgestänges zwecks An-S passung der Bremskraft, z. B. nach leerem
oder beladenem Wagen, stufenweise veränderlich ist.
Um bei solchen Bremsen annähernd denselben Kolbenhub beim Bremsen auf einer
niedrigeren Übersetzungsstufe wie beim Bremsen auf einer höheren Übersetzungsstufe
zu erhalten, ist es bekannt, die zur Umstellung der Bremse auf die verschiedenen ,Übersetzungsstufen
dienende Vorrichtung derart auszubilden, daß sie, wenn sie auf der nie'drigeren
Übersetzungstufe eingestellt ist, diese beim Bremsen erst ungefähr in dem Augenblick
wirksam macht, wo der Bremskolben einen so großen Teil seines Hubes zurückao
gelegt hat, der bei normalem Werte der bei gelöster Bremse zwischen den Bremsklötzen
und den Rädern vorhandenen Spielräume erforderlich ist, um die Bremsklötze anzusetzen,
d. h. dieselben über die Spielräume zum Anas legen gegen die Räder zu führen. Bis zu diesem
Augenblick arbeitet das Bremsgestänge auf der höheren Übersetzungsstufe. Wenn aber die Bremsklotzspielräume einmal aus
irgendeinem Grunde kleiner sind als normal, geschieht das Ansetzen der Bremsklötze auf
einem kleinen Teil des Bremskolbenhubes. Dabei entsteht die Gefahr eines Ausbleibens
des berechneten Überganges auf die niedrigere Übersetzungsstufe, so daß das Bremsgestänge
nicht nur absichtlich während des Ansetzens der Bremsklötze gegen die Räder, sondern
auch unabsichtlich während der nachfolgenden Anpressung der Bremsklötze gegen die Räder
auf der höheren Übersetzungsstufe arbeitet statt auf der niedrigeren, wodurch die Bremskraft
einen höheren Wert erreicht, der zum Festbremsen der Räder führen kann. Es ist bekannt, daß diese Gefahr durch Anwendung
einer in Abhängigkeit des Bremskolbenhubes selbsttätig wirkenden Nachstellvorrichtung
von doppelt wirkendem Typ vermieden werden kann, die in bekannter Weise nicht nur
die Spielräume vermindert, wenn sie zu groß sind, sondern diese auch vergrößert, wenn sie
zu klein sind. Dabei ist es möglich, beim Bremsen auf der niedrigeren Übersetzungsstufe diese in einem beliebigen Punkte' des
Ansetzungshubes des Bremskolbens wirksam zu machen und die doppelt wirkende Nachstellvorrichtung
jedesmal die Bremsklotz-Spielräume vergrößern und wiederum in dem Maße vermindern zu lassen, wie zum Erhalten
hauptsächlich desselben Bremskolbenhubes beim Bremsen auf der niedrigeren wie beim
Bremsen auf der höheren Übersetzungsstufe erforderlich ist. Es ist aber nicht auf allen
Wagen, daß eine solche doppelt wirkende Nachstellvorrichtung zur Anwendung kommt'.
Die Erfindung bezweckt unter Beibehaltung hauptsächlich desselben Bremskolbenhubes
beim Bremsen auf der niedrigeren wie auf der
höheren Übersetzungsstufe in einfacher Weise die genannte Gefahr auch in den Fällen zu
vermeiden, wo keine doppelt wirkende, sondern nur eine einfach wirkende Nachstellvorrichtung
oder gegebenenfalls gar keine Nachstellvorrichtung im Bremsgestänge vorkommt.
In diesen Fällen muß, damit die niedrigere Übersetzungsstufe mit Sicherheit auch dann wirksam wird, wenn die' Bremste
klotzspielräume bedeutend kleiner sind als normal, der Übergang zur niedrigeren Übersetzungsstufe
in einem Augenblick geschehen, wo der Bremskolben einen bedeutend geringeren Teil seines Hubes zurückgelegt hat, als bei
normaler Größe der Bremsklotzspielräume erforderlich ist, um die Klötze über ihre
normalen Spielräume gegen die Räder anzusetzen. In gewöhnlichen Fällen arbeitet dann
das Bremsgestänge schon während eines anap sehnlichen Teiles des normalen Ansetzhubes
des Bremskolbens auf der niedrigeren Übersetzungsstufe. Hierdurch entsteht aber ein
vergrößerter Unterschied im Bremskolbenhub beim Bremsen auf der höheren und beim
*5 Bremsen auf der niedrigeren Übersetzungsstufe. Um nun diesen Unterschied auszugleichen,
enthält das Bremsgestänge erfindungsgemäß eine Vorrichtung, welche in Abhängigkeit
des zur Umstellung der Bremse auf die verschiedenen Übersetzungsstufen dienenden Lastwechsels betätigt wird und
einen den Kolbenhubunterschied ausgleichenden zusätzlichen Leergang erzeugt, wenn der
Lastwechsel auf die niedrigere ÜberSetzungsstufe eingestellt wird.
Die Erfindung wird in einigen Ausführungsformen auf den Zeichnungen veranschaulicht.
Abb. ι zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel
über die Anbringung der Erfindung bei einer Eisenbahnwagenbremse.
Abb. 2 zeigt in größerem Maßstab einen Längsschnitt durch die bei diesem Ausführungsbeispiel
im Bremsgestänge angebrachte , Vorrichtung zur Erzeugung des zusätzlichen ,
Leerganges.
Abb. 3 zeigt schematisch ein anderes Aus- ' führungsbeispiel über die Anbringung der ;
Erfindung bei einer Eisenbahnwagenbremse. So Abb. 4 zeigt, wie die Vorrichtung zur Erzeugung
des zusätzlichen Leerganges mit einer einfach wirkenden selbsttätigen Nachstellvorrichtung
zusammengebaut werden kann.
Abb. s zeigt im größeren Maßstab einen Längsschnitt durch eine andere an sich bekannte
selbsttätige Nachstellvorrichtung, welche die bei diesem Ausführungsbeispiel
verwendete Vorrichtung zur Erzeugung des θο zusätzlichen Leerganges enthält.
Abb. 6 und 7 zeigen einen Einzelteil dieser I Ausführungsform in den Lagen, die er einnimmt,
wenn die Bremse auf der höheren bzw. niedrigeren Übersetzungsstufe eingestellt ist.
Abb. 8 zeigt einen anderen Einzelteil dieser Ausführungsform.
In Abb. ι bezeichnet 1 den Bremszylinder,
2 die Bremshebel, 3 und 4 die dieselben verbindenden Zwischenzugstangen, die auf 'der
höheren bzw. der niedrigeren Übersetzungsstufe wirksam sind, während 5 die zur Umstellung
der Bremse auf die höhere oder die niedrigere Übersetzungsstufe dienende Vorrichtung
bezeichnet. Die Umstellung auf die höhere oder niedrigere Übersetzungsstufe geschient
in bekannter Weise durch auf beiden Seiten des Wagens angeordnete Kurbeln 6, die durch zweckmäßige Bewegungsübertragungsvorrichtungen
mit der Lastwechselvorrichtung s verbunden sind. Diese Vorrichtung
ist an sieh bekannt und enthält einen umstellbaren Anschlag, der beim Umlegen der
Kurbeln-6 in oder außer wirksame Lage gebracht wird, in der er zur Verminderung des
Leerganges der die niedrigere Übersetzungsstufe bestimmenden Zwischenzugstange 4
dient, so daß diese beim Bremsen die Überführung der Bremskraft übernehmen kann und die Bewegung im Leergang der der
höheren Übersetzungsstufe entsprechenden Zwischenzugstange 3 dank des bei dieser
Zugstange angeordneten Spielraumes 8 ermöglichen kann. Der genannte umstellbare
Anschlag in der Lastwechselvorrichtung ist in diesem Falle so angeordnet, daß er in wirksamer
Lage den Leergang für die Zwischenzugstange 4 genügend vermindert, um diese beim Bremsen schon "dann in Wirksamkeit
treten zu lassen, wenn der Bremskolben einen ■bedeutend kleineren Teil seines Hubes zurückgelegt
hat, als bei normalen Bremsklotzspielräumen erforderlich ist, um die Bremsklötze
gegen die Kader anzusetzen. In einer der an den freien Enden der Bremshebel 2 angeschlossenen
Hauptzugstangen 9 ist eine Vorfichtung 10 zur Erzeugung des genannten
zusätzlichen Leerganges angebracht, welche beim Einstellen des Lastwechsels auf die
niedrigere Übersetzungsstufe betätigt wird.
Nach der in Abb. 2 gezeigten Ausführungsfurm besteht diese Vorrichtung 10 darin, daß
■die Hauptzügstange in zwei Teilen ga und gb
ausgeführt ist, von denen der Teil ga mit
einem Federgehäuse 11 versehen ist, in welchem der andere Stängeriteil ψ innerhalb gewisser
Grenzen verschiebbar ist. Die im Federgehäuse 11 angebrachte Feder 12 strebt
danach, die beiden Stangenteile in entgegengesetzter Richtung zu verschieben, ist aber so
berechnet, daß sie der in der Zugstange beim iao Bremsen auftretenden Spannung nachgibt.
Die Stangenteile 90 und gb können mittels am
Gehäuse 11 drehbar gelagerter Sperrhaken
13 aneinander festgelegt werden, die unter Einwirkung von Federn 14 hinter einen Ansatz
15 auf dem Stangenteil 9* greifen können.
Diese Haken 13 sind durch eine, auf dem Stangenteil ψ verschiebbar angebrachte konische
Hülse 16 aus ihrem Eingriff mit dem Ansatz 15 lösbar, indem die konische Hülse
bei ihrer Verschiebung gegen das Gehäusen
to hin auf Arme 7 der Haken 13 wirkt. Die Hülse 16 ist mittels einer Stange 17 (Abb. 1)
mit einem am freien Ende des nächstliegenden Hebels 2 gelagerten Winkelhebel 18 verbunden,
der derart mit den zur Umstellung des Lastwechsels 5 dienenden Organen verbunden
ist, daß die Hülse in Richtung einer Auslösung der Haken 13 aus ihrem Eingriff mit dem
Ansatz 15 verschoben wird, wenn die Lastwechselvorrichtung durch Umlegen der Kurbein
6 auf die niedrigere Übersetzüngsstufe eingestellt wird, während die Hülse 16 zur
Freilassung der Haken 13, so daß diese mit dem Ansatz 15 in Eingriff gehen können, zurückgeführt
wird, wenn die Lastwechselvor-
richtung durch Umlegen der Kurbeln 6 auf die höhere Übersetzungsstufe eingestellt wird.
Z. B. in der Stange 17 kann zweckmäßig eine Federvorrichtung 19 angebracht werden, die
beim Umlegen der Kurbeln 6 bei angesetzten Bremsen, wenn die Haken 13 festgeklemmt
sind, nachgibt, um nachher durch ihre Federkraft die Hülse 16 in Richtung eines Auslösens
der Haken 13 zu verschieben, sobald die dieselben festklemmende Spannung im
Bremsgestänge beim Lösen der Bremse nachläßt. Aus dem Vorhergehenden ist ersichtlich,
daß der durch die Vorrichtung 10 in der Zugstange 9 eingeführte Leergang nur beim
Bremsen auf der niedrigeren Ubersetzungsstufe vorhanden ist, aber beim Bremsen auf
der höheren Übersetzungsstufe aufgehoben ist. Durch das Vorhandensein dieses zusätzlichen
Leerganges nur beim Bremsen auf der niedrigeren Übersetzungsstufe, vorausgesetzt,
daß die Größe des Leerganges richtig bemessen ist, wird der gleiche oder nahezu der
gleiche Bremskolbenhub beim Bremsen auf der niedrigeren Übersetzungsstufe erhalten
wie beim Bremsen auf der höheren.
Beim Ausführungsbeispiel nach Abb. $ ist
die den zusätzlichen Leergang erzeugende Vorrichtung 10 in der am freien Ende des
Hauptbremshebels 2a angeschlossenen Hauptzugstange
9 angebracht, wobei das Ein- und Ausschalten des Leerganges mittels einer
Stange 20 geschieht, die am freien Ende des Festpunkthebels 2& gelagert ist. Das Lager 21
für die Stange 20 ist auf einer Konsole 22 auf der am Festpunkthebel angeschlossenen Zugstange
9 (Abb. 4) angebracht. Die Stange 20 ist beiderseits des Lagers 21 mit Stellringen
23 versehen,' die eine Verschiebung der Stange im Lager verhindern. Die Stange 20 ' ist
weiterhin mit einer Kurbel 24 versehen, die an den die Lastwechselvoxrichtung 5 mit den
Umstellungskurbeln 6 verbindenden Bewegungsübertragungsorganen angeschlossen ist.
Bei der Ausführungsform nach Abb. 4 ist die Vorrichtung zur Erzeugung des. zusätzlichen
Leerganges hauptsächlich in derselben Weise ausgeführt wie gemäß Abb. 2, aber
jetzt mit einer an sich bekannten Nachstellvorrichtung 47 der Schraubentype zur Verminderung
der Spielräume, wenn diese zu groß sind, zusammengebaut. Auf der Befestigungsöse
für diese Nachstellvorrichtung 47 ist eine Konsole 48 angebracht, in der eine hülsenförmige Spindel 49 eingeschraubt ist.
Die Stange 20 ist verschiebbar in dieser Stange angebracht, ist aber mit Keilen 50 versehen,
so daß die Spindel 49 zusammen mit der Stange 20 gedreht wird. Die' Drehung
der Stange 20 beim Umstellen des Lastwechsels auf die eine oder andere Übersetzungsstufe führt somit eine entsprechende Drehung
der Spindel 49 mit sich, wodurch diese im ; Verhältnis zur Konsole 48 vor- oder zurückgeschraubt
wird. Diese Verschiebungsbewegung der Spindel 49 dient zur Betätigung der
konischen Hülse 16, die zu diesem Zwecke mit einem Arm 51 zwischen einen auf der
Spindel fest angebrachten Anschlag 52 und einen auf der Spindel verschiebbaren An-_
schlag 53, der von einer Feder 54 betätigt wird, greift. Der Anschlag 15, welcher in
dieser Ausführungsform als Arbeitsmutter für die Nachstellvorrichtung dient, ist zu diesem
Zwecke mit dem Gehäuse 11 z.B. mittels Keil
und Nut verbunden, so daß er sxi der- durch
die Nachstellvorrichtung hervorgerufenen Verdrehung des Gehäuses teilnimmt.
Gemäß der in Abb. 5 gezeigten Ausführungsform ist die Vorrichtung zur Erzeugung
des zusätzlichen Leerganges mit einer an sich bekannten Nachstellvorrichtung anderer Bauart
vereinigt, die selbsttätig in Abhängigkeit des Bremskolbenhubes zur Verminderung der
Bremsklotzspielräume wirkt, wenn diese zu groß sind. Die Nachstellvorrichtung ist in
diesem Falle derjenigen Art, die aus zwei durch eine Mitnehmersperrvorrichtung (25,27)
und einer Vorschubsperrvdrrichtung (26, 28) miteinander verbundenen Stangehteilen (9°, gb)
besteht, wobei die Vorschubsperrvorrichtting beim Überschreiten eines gewissen Kolbenhubes
gegen die Wirkung einer Feder (32) im Verhältnis - zur Mitnehmersperrvorrichtung
verschoben wird, um beim Lösen der Bremse von der Feder zurückgeführt zu werdefl
und dabei die Spielraumverkleinerung zu erzeugen. Gemäß der gezeigten Ausfüh- :
rungsform sind auf dem einen mit Gewinde
GlO
versehenen Stangenteil gb zwei in Segmente
aufgeteilte und durch Federn zusammengehaltene
konische Sperrmuttern 25, 26 angebracht, die in entsprechende konische Gehäuse27
bzw. 28 eingeschlossen sind, wobei das eine Gehäuse 27 auf dem Stangenteil ga
befestigt ist und das andere Gehäuse 28 auf dem Stangenteil gb verschiebbar ist und durch
Anschläge 29, 30 auf der durch die öse 31 auf dem Gehäuse 28 gehenden Stange 20 betätigt
wird. Der Anschlag 29 hat die Form, die in Abb. 6 und 7 dargestellt ist. Wenn die
Lastwechselvorrichtung 5 auf die höhere Übersetzungsstufe eingestellt ist, nimmt der
Anschlag 29 die Stellung ein, die in Abb. 6 gezeigt ist. Beim Umlegen des Lastwechsels
auf die niedrigere Übersetzungsstufe wird die Stange 20 etwa um 900 verdreht, so daß der
Anschlag 29 diejenige Lage einnimmt, die in Abb. 7 gezeigt wird.
In Ruhelage der Bremse, wenn die beiden Gehäuse 27 und 28 von der Feder 32 "zusammengehalten
sind, verhindert ein auf dem Gehäuse 28 angebrachter Flansch 36 die ko- *5 nische Mutter 25 daran, sich gegen ihren
konischen Sitz im Gehäuse 27 anzulegen. Beim Bremsen wird deshalb die Stange 96 von
der Stange 9° zunächst durch Vermittlung der Feder 32 und der konischen Mutter 26 mitgezogen,
welche letztere dann im Anliegen gegen ihren konischen Sitz im Gehäuse 28
gezogen wird, so daß sie verhindert ist, ihren Eingriff mit dem im Gewinde verseheneu
Stangenteil gb zu verlassen. Wenn Zugspännung in der Stange 9°, gb entsteht, gibt die
Feder 32 nach, so daß auch die konische Mutter 25 sich gegen ihren Sitz im Gehäuse
27 legen kann, wonach die weitere Bremsspannung von der Stange ψ unmittelbar über
diese Mutter auf die Stange gb überführt wird.
- Wenn beim Bremsen auf der höheren Über- . setzungsstufe der Ansetzungshub des Bremskolbens
den normalen Wert überschreitet, weil die Spielräume zwischen den Bremsklötzen
und den Rädern zu groß sind, trifft der auf der Stange 20 angebrachte Anschlag, 29 einen Anschlag 33 auf dem Gehäuse 28 und
verschiebt dieses entgegen der Kraft der Feder 32. Dabei wird die Mutter 26 von ihrem
konischen Sitze im Gehäuse 28 befreit und zusammen mit dem Gehäuse auf dem Stahgenteil'9a
verschoben. Wenn die Bremse wieder gelöst wird, findet eine entsprechende Ver-Schiebung
auch der Mutter 25 auf dem Stangenteil 9& statt, so daß in bekannter Weise
eine Verminderung· der zu- großen Bremsklotzspielräume
erhalten wird. Wenn der Lastwechsel auf die niedrigere Übersetzungsstufe
umgestellt wird, wird durch die dabei auftretende Drehung der Stange 20 ein Sperrmechanismus
für eine verschiebbare Hülse 34 ausgelöst, wobei diese Hülse 34 von einer zwischen derselben und dem Gehäuse 28 angebrachten
Feder 35 gegen die konische Mutter 26 verschoben wird. Hierdurch wird
die Mutter 26 verhindert, sich während der Ansetzungsbewegung der Bremse beim Bremsen
auf der niedrigeren Übersetzungsstufe gegen ihren konischen Sitz im Gehäuse 28 anzulegen,
weshalb dann ' der Stangenteil gb durch die Mutter 26 gleiten kann. Infolgedessen
kann dann auch die Feder 32 das Gehäuse 28 in Ruhelage im Verhältnis zum Gehäuse 27 halten, in welcher Lage die Mutter
25 durch den Anschlagsflansch 36 auf dem Gehäuse 28 verhindert wird, sich gegen ihren
konischen Sitz im Gehäuse 27 anzulegen. Der Stangenteil gb kann deshalb durch die beiden
Muttern 25, 26 herausgezogen werden. Der 8a hierdurch entstehende zusätzliche Leergang
•wird aber beim Überschreiten eines gewissen Bremskolbenhubes dadurch begrenzt, daß der
Anschlag 29,.der in diesem Falle die in Abb. 7 gezeigte Lage einnimmt und infolgedessen
frei am Anschlag 33 vorbeigehen kann, sich
gegen die öse 31 anlegt und das Gehäuse 28 verhindert, die Bewegung zusammen mit dem
Gehäuse 27 fortzusetzen. Dabei werden die Gehäuse 27, 28 in Richtung auseinander unter go
Zusammendrückung der Feder 32 verschoben, wobei der Anschlagsflansch 36 zwangsläufig
weggeführt wird, so daß die Mutter 25 gegen ihren konischen Sitz im Gehäuse 27 zum Anliegen
kommt und die Bremswirkung eintreten kann.
Der genannte Sperrmechanismus für die Hülse 34 besteht aus einem auf derselben angebrachten
Anschlag 37, der sich gegen einen Arm 38 stützt, der bei einer öse 39 auf dem ioo
Gehäuse 28 drehbar gelagert und mit einem drehbaren Sperrhaken 40 versehen ist, der
gegen einen Ansatz 41 auf dem Gehäuse 28 gestützt ist. Die Stange 20 ist, wie aus Abb. 8
,hervorgeht, mit einer Anschlagsleiste 42 versehen, die beim Drehen der Stange 20 (beim
Umstellen des Lastwechsels auf die niedrigere Übersetzungsstufe) einen am Sperrhaken 40
aufgehängten Bügel 43 betätigt und dadurch den Haken 40 löst. Zur Rückführung der no
Hülse'34 und des beschriebenen Sperrmechanismus für' dieselbe in Ausgangslage
beim Lösen der Bremse dient ein am freien Ende des Armes 38 drehbar gelagerter Arm
44, der mit einem hakenförmig gebogenen freien Ende bei der ersten Bremsung, wenn
die beiden Gehäuse 2j und 28 kräftig zueinander
verschoben werden, hinter einen Zahn 45 auf dem Gehäuse 27 einschnappt und
danach während der Bremslösungsbewegung iao von diesem Zahn zurückgeführt wird, wobei
gegen Ende dieser Bewegung, wenn der Sperr-
haken 40 schon wieder in-Eingriff mit dem
Zahn 41 gelangt ist, der Arm 44 durch Zusammenwirkung
mit einem Rand 46 auf dem Gehäuse 28 wiederum über den Zahn 45 gehoben
wird. Nachdem die Hülse 34 und der Sperrmechanismus somit in die Ausgangslage
zurückgeführt worden sind, geschieht keine erneute Auslösung, solange 4er Lastwechsel
auf dem niedrigeren Übersetzungsverhältnis eingestellt bleibt. Die Nachstellvorrichtung
wirkt danach in genau derselben Weise wie früher beschrieben zur Einhaltung eines
Kolbenhubes, der dem Abstand zwischen dem Anschlag 29 und der öse 31 entspricht. Der
genannte Abstand wird zweckmäßig so gewählt, daß er demselben Kolbenhub bei dem niedrigeren Übersetzungsverhältnis entspricht,
wie der Abstand zwischen dem Anschlag 29 und dem Anschlag 33 bei dem höheren Über-
ao Setzungsverhältnis.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Ausgleich des Bremskolbenhubes bei Fahrzeugbremsen,
ag insbesondere Eisenbahnwagenbremsen, bei denen das Bremsgestänge auf verschiedene
Übersetzungsstufen umstellbar ist,. dadurch gekennzeichnet, daß das Bremsgestänge eine Vorrichtung enthält,
die zur Erzeugung eines zusätzlichen Leerganges im Bremsgestänge dient und
mit der zur Umstellung des Bremsgestänges auf die verschiedenen Übersetzungsstufen dienenden Vorrichtung derart zu-
sammengeschaltet ist, daß beim Umstellen der letztgenannten Vorrichtung auf die
niedrigere Übersetzungsstufe die erstgenannte Vorrichtung in Tätigkeit gesetzt wird zwecks Ausgleichs des Bremskolbenhubes
beim Bremsen auf der niedrigeren und auf der höheren Übersetzungsstufe.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander
gegenüber verschiebbare Teile (9°, 9*)
einer Bremsstange durch eine ausrückbare Sperrvorrichtung aneinander festlegbar sind, wobei die Sperrvorrichtung derart
mit den zur Umstellung des Übersetzungsverhältnisses dienenden Organen verbun- den ist, daß sie beim Umstellen auf die
niedrigere Übersetzungsstufe ausgerückt und beim Umstellen auf die höhere Übersetzungsstufe
eingerückt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder
(12) zweckmäßiger Stärke zwischen den einander gegenüber verschiebbaren Stangenteilen
angebracht ist, um beim Lösen der Bremse nach dem Bremsen auf der niedrigeren Übersetzungsstufe die Stangenteile
wieder in Ausgangslage zurückzuführen, in der sie durch die Sperrvorrichtung aneinander festlegbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrvorrichtung
aus auf dem einen Stangenteil gelagerten Sperrhaken (13) besteht,
die hinter einen Anschlag (15) auf dem anderen Stangenteil (15) einschnappen
können, und daß diese Sperrhaken (13) durch eine auf der Stange verschiebbar
angebrachte Hülse (16) auslösbar sind, die derart mit den zur Umstellung des
Übersetzungsverhältnisses dienenden Organen verbunden ist, daß die Hülse beim Umstellen auf die niedrigere Übersetzungsstufe
in die die Sperrhaken lösende Lage verschoben wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche
Leergang in einer im Bremsgestänge angebrachten Nachstellvorrichtung vorgesehen ist, die in bekannter Weise selbsttätig
die Bremsklotzspielräume verkleinert, wenn sie zu groß sind (Abb. 4 und 5).
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und S, bei der die Nachstellvorrichtung aus zwei
durch eine Mitnehmersperrvorrichtung und eine Vorschubsperrvorrichtung miteinander
verbundenen Stangenteilen besteht, wobei die Vorschubsperrvorrichtung beim Überschreiten eines gewissen Kolbenhubes
entgegen der Kraft einer Feder im Verhältnis zur Mitnehmersperrvorrichtung verschoben wird, um beim Lösen
der Bremse von der Feder zurückgeführt zu werden und dabei die Spielraumverkleinerung
zu erzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubsperrvorrichtung (26, 28) in ihrer Ruhelage die Mitnehmersperrvorrichtung
(25, 27) außer Eingriff hält und daß ein durch das Umstellen des Lastwechsels auf die niedrigere Übersetzungsstufe
auslösbares Organ zur Erzeugung des zusätzlichen Leerganges im ausgelösten Zustand die Vorschubsperrvorrichtung
außer Eingriff hält, so daß in diesem Falle weder die Mitnehmersperrvorrichtung
noch die Vorschubsperrvorrichtung die Verschiebung der Stangenteile zueinander verhindern kann, bevor
die Vorschubsperrvorrichtung beim Überschreiten des festgestellten Kolbenhubes im Verhältnis zur Mitnehmervorrichtung
verschoben wird und dieser gestattet, in Eingriff zu gehen (Abb. 5).
.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Organ (34) 38) zum Halten der Vorschubsperr·:
vorrichtung außer Eingriff derart angeordnet ist, daß es bei der Verschiebung
der Mitnehmersperrvorrichtung (25, 27) gegenüber der Vorschabsperrvorriehtung
(26,28) beim Lösen der Bremse von einem Anschlag (45) auf der Mitnehmersperrvorrichtung
in seine unwirksame Lage zurückgeführt wird, so daß es nur bei der ersten Bremsung nach der Umstellung des
Lastwechsels auf die niedrigere Übersetzungsstufe
in Wirksamkeit versetzt wird.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES113150D DE610803C (de) | 1934-03-08 | 1934-03-08 | Vorrichtung zum Ausgleich des Bremskolbenhubes bei Fahrzeugbremsen mit umstellbaren UEbersetzungsstufen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES113150D DE610803C (de) | 1934-03-08 | 1934-03-08 | Vorrichtung zum Ausgleich des Bremskolbenhubes bei Fahrzeugbremsen mit umstellbaren UEbersetzungsstufen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE610803C true DE610803C (de) | 1935-03-18 |
Family
ID=7532286
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES113150D Expired DE610803C (de) | 1934-03-08 | 1934-03-08 | Vorrichtung zum Ausgleich des Bremskolbenhubes bei Fahrzeugbremsen mit umstellbaren UEbersetzungsstufen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE610803C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1934
- 1934-03-08 DE DES113150D patent/DE610803C/de not_active Expired
Cited By (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2696144A1 (fr) * | 1992-09-29 | 1994-04-01 | Knorr Bremse Ag | Installation de réglage d'un régleur de timonerie de frein. |
DE4232678C2 (de) * | 1992-09-29 | 2001-05-23 | Knorr Bremse Ag | Umstellvorrichtung für Bremsgestängesteller |
DE4311362A1 (de) * | 1993-04-06 | 1994-10-13 | Ver Tanklager Transportmittel | Wechselbremssystem für Güterwagen |
DE102014222914A1 (de) | 2014-11-11 | 2016-05-12 | Waggonbau Graaff Gmbh | Bremsmodul für einen Bahnwagen und Bahnwagen |
EP3020612A2 (de) | 2014-11-11 | 2016-05-18 | Waggonbau Graaff GmbH | Bremsmodul für einen bahnwagen, de- und montageeinheit und bahnwagen |
DE202014010755U1 (de) | 2014-11-11 | 2016-07-26 | Waggonbau Graaff Gmbh | Bremsmodul für einen Bahnwagen, De- und Montageeinheit und Bahnwagen |
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