DE609802C

DE609802C - Vorrichtung zur Herstellung von Viskosekunstseide unter Streckung

Info

Publication number: DE609802C
Application number: DEST45222D
Authority: DE
Original assignee: STECKBORN KUNSTSEIDE AG
Current assignee: STECKBORN KUNSTSEIDE AG
Publication date: 1935-02-23

Description

Vorrichtung zur Herstellung von Viskosekunstseide unter Streckung Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Viskosekunstseide unter Streckung.. Diese Fadenstreckung hat man bisher dadurch bewirkt, daß man die Aufnahmewalze für den Faden mit größerer Geschwindigkeit als die zwischen dieser Walze und der Spinndüse liegende Abziehwalze umlaufen ließ oder den Faden. vor dem Aufwickeln auf der Aufnahmewalze um mehrere Glasstäbe im Zickzack herumleitete. Bei diesen Verfahren kommt aber die aufgewundene Seide sehr fest auf der Aufnahmewalze zum Aufliegen, so daß sie sich infolge der äußerst starken Anspannung schwer auswaschen läßt und beim Trocknen leicht Fadenbrüche eintreten. Ferner ergibt sich ein in der Stärke ungleichmäßiger Faden, da der Abzug an den flachen Rändern der Aufnahmewalze immer kleiner als am zylindrischen Teil des aufgespulten Fadenmaterials ist.
Diese Nachteile werden nun bei der Vorrichtung nach der Erfindung dadurch vermieden, - daß drei hintereinandergeschaltete Walzen vorgesehen sind, von denen die mittlere schneller als jede der beiden anderen umläuft, so daß der Faden zwischen den beiden ersten Walzen gestreckt und auf die dritte spannungslos aufgewickelt wird. Auf diese Weise wird eine praktisch einwandfreie Durchführung des Streckspinnverfahrens für Viskosekunstseide möglich, indem an den Streckvorgang ein loses Aufwickeln angeschlossen und so der Faden nicht nur ohne Rücksichtnahme auf die Aufspulung wirksam gestreckt, sondern auch, ohne einen Fadenbruch beim späteren Trocknen oder das Auftreten ungleicher Fadenstärken befürchten zu müssen, aufgewickelt werden kann. Auch kann die Kunstseide auf der Aufnahmewalze bequem gewaschen und leicht davon abgezwirnt werden.
Man hat schon bei der Herstellung ungestreckter Kunstseide vorgeschlagen, den Faden von der Spinndüse durch eine Walze mit größerer Umfangsgeschwindigkeit abzuziehen und einer Aufwickelspule mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit zuzuführen, damit der Faden auf dem Wege vom Abzugszum Aufwickelteil frei schrumpfen kann. Im Gegensatz hierzu handelt es sich gemäß der Erfindung darum, den von der Düse kommenden Faden zunächst kräftig zu strecken und dabei zu festigen und dann erst ohne schädliche Spannung aufzuwickeln, was durch die Hintereinanderschaltung nicht von zwei, sondern von drei Walzen. und den Antrieb der mittleren Walze mit einer gegenüber den anderen beiden Walzen schnelleren Umfangsgeschwindigkeit erreicht wird.
Die Zeichnung zeigt schematisch die Vorrichtung nach der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel. Der im Fällbad f gebildete Fadere wird von der Düse a aus zur Walze b, von dieser zu der Walze c und dann zur Walze d geleitet. Die Walze c läuft mit einer größeren Umfangsgeschwindigkeit als jede der beiden anderen Walzen b und d. Der Faden e wird daher zwischen den Walzen b und c gestreckt und dann spannungslos auf die Walze d aufgewickelt. Der Antrieb der Walzen kann in beliebiger Weise, z. B. durch Zahn- oder Reibungsräder, -erfolgen.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zur Herstellung von Viskosekunstseide unter Streckung, gekennzeichnet durch drei an die übliche Spinndüse und das gewöhnliche Fällbad sich anschließende. hintereinandergeschaltete Walzen (b, c, d), von denen die mittlere (c) schneller als jede der beiden anderen (b, d) umläuft, so daß der Faden zwischen den beiden ersten Walzen (b, c) gestreckt und auf die dritte (d) spannüngslos aufgewickelt wird.