DE609399C - Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure enthaltenden Massen in streubarer Form - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure enthaltenden Massen in streubarer Form

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DE609399C
DE609399C DEI43723D DEI0043723D DE609399C DE 609399 C DE609399 C DE 609399C DE I43723 D DEI43723 D DE I43723D DE I0043723 D DEI0043723 D DE I0043723D DE 609399 C DE609399 C DE 609399C
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DE
Germany
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hydrochloric acid
jelly
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containing hydrochloric
water
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Expired
Application number
DEI43723D
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English (en)
Inventor
Dr Robert Griessbach
Dr Karl Neundlinger
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Salzsäure enthaltenden Massen in streubarer Form In der Belieferung mit Salzsäure sind bisher große Abnehmerkreise, wie insbesondere die Landwirtschaft, dadurch stark benachteiligt, daßdie Versendung der konzentrierten Salzsäure an den Gebrauch von Flüssigkeitsbehältern gebunden ist; wegen des Mangels an gegen Salzsäure dauernd beständigen Metallgefäßen ist die Versendung wie auch die Vornahme der Verdünnung oder der weiteren Verteilung der Salzsäure an die Verwendung zerbrechlicher Gefäße aus Ton oder Glas gebunden.
  • Zur Herstellung der festen Salzsäure geht man von einer Kieselsäuregallerte aus, die man in bekannter Weise, z. B. durch Zersetzung von Wasserglaslösung, mit einer Mineralsäure, wie Schwefelsäure oder Salzsäure, gewinnt und die man durch Auswaschen von den durch die Umsetzung entstandenen Salzen befreit. Hat man so beispielsweise eine `Gallerte mit etwa z o % Kieselsäuregehalt hergestellt, so wird diese zweckmäßig zunächst noch etwas verfestigt, indem man sie durch Wasserentzug (durch Antrocknen an der Luft oder nach anderen bekannten Verfahren) auf einen Gehalt von beispielsweise etwa r¢ °'o Si 02 anreichert. Auf dieses zweckmäßig in Stücke von etwa Walnuß-oder Faustgröße gebrochene und in ein Gefäß mit Siebboden gebrachte Gut läßt man nun heiße Salzsäuregase, wie sie etwa aus dem Sulfatofen oder aus einer Anlage zur synthetischen Gewinnung von Chlorwasserstoff kommen, gegebenenfalls unter geeigneter Verdünnung durch Luft, einwirken. Fährt man die Gase von oben nach unten durch die Gallertstücke, so wird unter geringer Wasserverdampfung und Bildung von etwas flüssiger Salzsäure, die man durch den Siebboden abtropfen läßt, die Hauptmenge des H Cl-Gases von dem Wasser der sich weiter versteifenden Gallerte aufgenommen. Die Absorption des Chlorwasserstoffes kann bis annähernd zur Sättigung fortgesetzt werden, beispielsweise bis zur Erzielung eines Produktes mit etwa 27 % H Cl, i q. % Si 0,. und 59 % 1120, welches demnach einer von der Kieselsäure mechanisch gebundenen konzentrierten Salzsäure von etwa 31 Gewichtsprozent HCl entspricht. Durch weniger weitgehende H Cl-Zufuhr oder nachträgliches Verschneiden mit unbehandelter Gallerte kann das Endprodukt auf einen beliebigen HCl-Gehalt eingestellt werden. Zweckmäßig ist die Einstellung auf den Gehalt der geläufigen Handelssalzsäure von 2o Gewichtsprozent H Cl, da bei diesem Gehalt das Produkt bei gewöhnlicher Temperatur nicht mehr nennenswerte Mengen Chlorwasserstoff an die Luft abgibt (raucht) und ohne Unannehmlichkeiten zu handhaben ist. Statt oder neben Kieselsäuregallerte können zum Herabstellen der Säure auch andere, die Tension des Chlorwasserstoffs vermindernde Stoffe, wie z. B. Kieselgur, verwendet werden, gegebenenfalls auch Stoffe, die dem Erzeugnis eine zur Kennzeichnung dienende Färbung verleihen. Da es bei manchen Verwendungszwecken der festen Salzsäure nicht von wesentlicher Bedeutung ist, eine Kieselsäure besonders großer Reinheit, wie sie aus Wasserglas erzielt wird, als Träger der Salzsäure zu benutzen, so können auch Kieselsäuregallerten anderer Herkunft verwendet werden. Beispielsweise läßt sich durch Aufschließen von Ideselsäurereichen Schlacken, wie z.#B. Phosphorofenschlacke (Wollastonit), mit Salzsäure, Absitzenlassen der Lösung vom Unlöslichen und Auswaschen der Gallerte, eine für die Zwecke der Salzsäurebindung hinreichend reine Kieselsäuregallerteerzeugen; hierbei kann die obererwähnte, bei der Chlorwasserstoffaufnahme anfallende Abtropfsäure Verwertung finden.
  • Im Verlauf der bei der H Cl-Aufnahme eintretenden weiteren Verfestigung zerfällt die Gallerte in kleinere Brocken; durch Erschütterung, z. B. auf einem Schüttelsieb, kann man dem Endprodukt eine von der angewandten Maschenweite abhängige Korngröße verleihen. Das schaufelbare und rieselfähige Endprodukt kann in Holzfässern, in kaschierten Säcken oder anderen Behältern für feste Produkte versandt werden und läßt sich ohne Gefahr aus trockener Hand oder aus einer Maschine streuen.
  • Unter den zahlreichen für die feste Salzsäure in Frage kommenden Verwendungszwecken sei hier. u. a. besonders die Ensilage von Grünfutter, das Gebiet der Unkrautvertilgung, die Jauchekonservierung usw. erwähnt, wobei durch Wasserzufuhr für die notwendige Verdünnung der Säure leicht gesorgt werden kann; ebenso kann für irgendwelche beliebigen anderen Zwecke eine verdünnte Salzsäure durch Vermischen der festen Säure mit der berechneten Menge Wasser jederzeit leicht hergestellt werden.
  • Von dem Verfahren der Absorption von Gasen oder Dämpfen durch poröses trockenes Kieselgel (Silicagel) ist vorliegendes Verfahren dadurch grundsätzlich verschieden, daß der aufzunehmende Chlorwasserstoff nicht dank der Oberflächenwirkung einer hochporösen starren Masse gebunden wird, sondern durch das Wasser, welches in der absorhierenden Gallerte der Menge nach ein Vielfaches des Gewichtes der Kieselsäure ausmacht. Auch durch Vermischen von porösem Silicagel oder pulverförmiger Kieselsäure mit konzentrierter Salzsäure gelangt man nicht zu dem Produkt gemäß der Erfindung.
  • Bei einem weiteren bekannten Verfahren erfolgt die Mischung des in ein trockenes Pulver überzuführenden Stoffes mit dem 1deselsäurehaltigen Material bereitsim Gallertzustande, aus dem nachträglich durch Entwässern ein pulverförmiges Gel erzeugt wird. Dadurch soll im Gegensatz zu den glasharten, spröden Produkten der bis dahin üblichen Arbeitsweisen ein sammetweiches, trockenes Pulver erhalten werden. Nach dem neuen Verfahren wird nun aber der Wassergehalt des Kieselsäureproduktes erhalten. Der Effekt besteht darin, daß der Chlorwasserstoff vermöge seiner Löslichkeit in Wasser gebunden und als Salzsäure in eine feste Form übergeführt wird, wobei die Salzsäure als Imbibierungsflüssigkeit einer Gallerte auftritt.
  • Beispiel 1 In einem Mischbottich werden 35o1 Wasser vorgelegt und mit 6o kg konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Nach Abkühlen wird die Lösung durch Zugabe von i oo kg Eis auf wenigstens 14. bis 15° gebracht. In einem zweiten Vorratsbehälter werden 5oo1 Wasserglas auf ein spezifisches Gewicht von i,--i verdünnt und die Lösung durch Zugabe von 7o bis i oo kg Eis ebenfalls auf 13 bis 150 gekühlt. Von dieser Wässerglaslösung läßt man zu der vorgelegten Säure unter Rühren so viel zufließen, bis die Lösung ein PH 3 bis q. anzeigt. Nach genügender Verfestigung (i bis 2 Tage) wird die etwa 12 % Si02 enthaltende Gallerte grob zerkleinert und mit fließendem Wasser gewaschen. Nach Abtropfen wird die Gallerte in. ein Gefäß aus keramischem Material mit Siebboden übergeführt und daselbst mit Salzsäuregas, z. B. von einem Sulfatofen, behandelt. Die Gallerte sättigt sich hierbei unter Abscheidung geringfügiger Mengen flüssiger Salzsäure zu einer Festsalzsäure mit etwa 27 % H Cl, 14 % Si 02 und 59% H20. _ Beispiel e Eine nach Beispiel i hergestellte Festsalzsäure wird zerkleinert und mit Frischgallerte auf einen Gehalt von 20 % H Cl verschnitten. Die Masse läßt sich gefahrlos von Hand streuen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur- Herstellung von Salzsäure enthaltenden Massen in streubarer Form, dadurch gekennzeichnet, daß man grob zerkleinerte Kieselsäuregallerte mit Chlorwasserstoffgas behandelt und die erhaltene Masse einer weiteren Zerkleinerung unterwirft.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man an H Cl gesättigte Gallerten durch Verschneiden mit unbehandelter Gallerte auf schwächere HCl-Gehalte einstellt.
DEI43723D 1932-02-12 1932-02-12 Verfahren zur Herstellung von Salzsaeure enthaltenden Massen in streubarer Form Expired DE609399C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934593C (de) * 1951-11-06 1955-10-27 Yrjoe Kauko Verfahren zur Verhinderung von Stickstoffverlusten aus Jauche
DE1222775B (de) * 1963-12-14 1966-08-11 Basf Ag Mittel zur Konservierung von Gruenfutter

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE934593C (de) * 1951-11-06 1955-10-27 Yrjoe Kauko Verfahren zur Verhinderung von Stickstoffverlusten aus Jauche
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