DE465497C - Verfahren zur Herstellung von trockenem Calciumcyanid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von trockenem Calciumcyanid

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DE465497C
DE465497C DEC38882D DEC0038882D DE465497C DE 465497 C DE465497 C DE 465497C DE C38882 D DEC38882 D DE C38882D DE C0038882 D DEC0038882 D DE C0038882D DE 465497 C DE465497 C DE 465497C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Carbon And Carbon Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von trockenem Calciumcyanid Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Caldumcyanid. Nach Angaben der Literatur ist Calciumcyanid bisher noch nicht in trockener, einigermaßen reiner Form dargestellt worden. Das als Calciumcyanid bezeichnete, aus Calciumcyanamid dargestellte Handelsprodukt geht manchmal unter dem Namen Natriumcyanid, manchmal als Calciumcyanid, enthält aber etwa z5 % Cyan und ist im wesentlichen als Natriumcyanid mit einer verhältnismäßig geringen Beimengung von Calciumcyanid anzusprechen.
  • Die vorliegende Erfindung gestattet es, reines Calciumcyanid darzustellen.
  • Die Cyanwasserstoffsäure ist seit langem als wertvolles Räuchermittel bekannt, das z. B. zur Bekämpfung von Insekten u. dgl. in Orangen- und anderen Pflanzungen, .in Weingärten, Gewächshäusern und anderen landwirtschaftlichen Betrieben, desgleichen in Lagerhäusern, Fabriken, Schiffen, Eisenbahnwagen usw. Verwendung findet. Trotz seiner vielfachen Verwendbarkeit ist seine Benutzung dadurch eingeschränkt worden, daß Lagerung, Beförderung und Anwendung des Produkts bisher mit Gefahr verbunden waren. Gemäß der Erfindung läßt sich nun ein Caleiumcyanid von hoher Reinheit .erhalten, das an der Luft reichliche Mengen Cyanwasserstoffsäure :entwickelt und verhältnismäßig sicher ,gelagert und verwendet werden kann.
  • Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß bei der Einwirkung von Calciumca.rbid auf Cyanwasserstoffsäure mit quantitativer Ausb eiste Calci=cya)nid Ca (CN) 2. x H CN gemäß der nachstehenden Gleichung erhalten wird: CaC2 -E- y HCN - Ca (CN)2. x HCN + C2H2. Soweit festgestellt werden konnte, enthält das Produkt gewöhnlich 2 Mol. Cyanwasserstoffsäure und entspricht der Formel Ca(CN)2 # 2 HCN. Wenn man reines Calciumcarbid verwendet, so erhält man bei der Reaktion auch reines Calciumcyanid. Da aber das Calciumcarbid des Handels selten rein ist, enthält auch das daraus hergestellte Caleiumcyanid gewisse Verunreinigungen. Trotzdem kann man aus gutem Calciumca.rbid: ein sehr reines Calciumcyani:d darstellen. Ein solches Carbid enthält etwa 8 o % Calciumcarbid und liefert ein Produkt mit einem Cyangehalt, der roo oder mehr Prozent Calciumcyanid entspricht.
  • Für die Herstellung kann man wasserfreie, flüssige Cyanwasserstoffsäure verwenden, erhält dann aber eine verhältnismäßig langsame Reaktion. Zweckmäßig ist die Gegenwart einer kleinen Wassermenge; i/2 bis 5 9 des Carbidgewichts an Wasser genügen zur katalytischen Einwirkung auf die Reaktion. Andererseits ist ein Wasserüberschuß zu vermeiden, weil das Wasser mit dem Calciumcarbid Acetylen und Calciumhydroxyd bildet und infolgedessen weniger Calciumcyaniderhalten wird. Da das Wasser offenbar hier nur als Katalysator dient, genügt schon eine geringe Menge.
  • Man kann das Wasser zusammen mit der Cyanwasserstoffsäure oder in anderer Weise einbringen. Knochentrocknes Calciumcarbid wird zweckmäßig mit Cyanwasserstoffsäure zusammengebracht, die 1/2 bis 5 % des Caa:-bidgewichts ,an Wasser enthält. Man kann statt dessen auch Körper zusetzen, die unter den Reaktionsbedingungen Wasser freimachen, ohne die Reaktion im übrigen. zu stören. Hier kommen z. B. Oxyde oder Hydroxyde der Alkalien oder Erdalkalien oder Gemische von solchen in Betracht. Im Caldumcarbid des Handels sind gewöhnlich Calciumoxyd oder -hydroxyd oder beide vorhanden.
  • Das Calc;umcarbid wird zweckmäßig in fein. zerkleinertem Zustande verwendet, am besten in :einer Korngröße, die durch ein Sieb von 4o bis ioo Maschen auf den Quadratzoll hindurchgeht. Es ist aber nicht unbedingt erforderlich, daß man das Carbid als Pulver verwendet, ,man. kann @es auch in Stücken anwenden und muß dann nur während der Reaktion dauernd rühren, um der CyanwasserstoffsÄure immer wieder frische Oberflächen zum Angriff zu bieten. Die beim Rühren auftretende Reibwirkung reinigt die Stücke von dem entstandenen Calciumcyanid und ermöglicht die weitere Einwirkung der Cyanwasserstoffsäure.
  • Das geschlossene Reaktionsgefäß ist zweckmäßig mit Kühl- oder Heizeinrichtungen und mit Rührvorrichtungen ausgestattet und muß auch einen Auslaß für das bei der Reaktion entstehende Acetylen besitzen. Die von dem Acetylen mitgenommene dampfförmige Cyanwasserstoffsäure muß wieder verdichtet und in das Reaktionsgefäß zurückgeleitet werden, der im Acetylen verbleibende Rest wird ausgewaschen. Man kann die Reaktion, aber auch in einem ,geschlossenen Apparat, ähnlich einer Teigmischvorrichtung, - durchführen, in die immer nur so viel Cyanwasserstoffs,äure eingeführt wird, als zur Reaktion mit dem Caxbid genügt. Bei diesem Vorgehen bleibt das Material während - der ganzen Reaktion trocken und braucht infolgedessen nicht erst getrocknet zu werden. Man kann andererseits stetig frisches Carbid zuführen und die Cyanwasserstoffsäure im Gegenstrom dazuleiten, so daß das erst teilweise umgesetzte Produkt nimmer mit frischer Säure in Berührung kommt, während das frische Calciumcarbid mit der schon teilweise .erschöpften Säure zusammengeführt wird.
  • Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Anlage zur Durchführung der Reaktfion. Das Reaktionsgefäß 5 ist mit einem Heiz- oder Kühlmantel 6 umgeben und kann durch den mit Bolzenverschluß 8 versehenen Klappboden 7 entleert werden. Das Calciumcaxbid wird aus dem Fülltrichter 9 durch Vermittlung einer Förderschnecke io, i i eingebracht; die Cyanwasserstoffsäure fließt durch das Rohr 12 zu und wird durch den Rührer 13, 14 in Bewegung gehalten. Die gasförmigen Reaktionsprodukte .entweichen durch das Rohr 15 in den Röhrenkühler 16, 17, in dem ein Kühlmittel von dem Einlaß 18 nach dem. Auslaß 19 strömt. Die Gase gelangen dann zusammen mit der verdichteten Cyanwasserstoffsäure durch das Rohr 2o -in den Behälter 21, in dem sich die flüssige Cyanwagserstoffsäure abscheidet, um durch das Rohr 22 in den Behälter 23 bzw. das Einflußrohr 12 zurückzufließen. Die Gase treten aus dem Behälter 2 i durch ein Rohr 24 in den Skrubber 25 über, in dem sie durch eine Filterschicht 26 entgegen' einem Strom von verdünnter Natronlauge aufsteigen. Die Natronlauge bindet die etwa noch vorhandene Cyanwas'serstoffsäure, während das Acetylen bei 27 entweicht. Die Natronlauge fließt durch das Rohr 28 in den Behälter 29, von dem sie mittels der Pumpe 31 durch das Rohr 32 wieder in den Skrubbex zurückgeführe werden kann. Wenn die Lauge hinreichend mit Cyanwasserstoffsäure gesättigt ist, kann man durch Abdämpfen das Na:triumcyanä:d gewinnen.
  • In einer solchen. Anlage wurden z. B. in 40o kg flüssige Cyanwasserstoffsäure mit einem Zusatz von 3 kg Wasser innerhalb 15 Minuten ioo kg -fein gepulvertes Calciumcaxbd unter stetig,eru Rühren und Kühlung mit Wasser ,eingebracht: Das reichlich entwickelte Acetylen führte .eine beträchtliche Menge Cyanwassexstoffsäuxe in Dampfform mit sich, die in dem von Eiswasser durchströmten Kühler 16 abgeschieden wurde. Beim Aufhören der Acetylenentwicklung wurde das Kühlwasser im Mantel des Reaktionsgefäßes durch Wasser von etwa 6o° ersetzt. Die Reaktionsdauer betrug 40 Minuten. Die Erwärmung bewirkte eine rasch während Zoo Minuten vor sich gehende Verdampfung, und das fertige Produkt konnte nun herausgenommen und in luftdicht verschlossenen Blechbehältern verpackt werden. Es wurden 192 kg mit einem Cyangehalt von 55,4 %, entsprechend 98 % Caldumcyanid oder 104,4 % Natriumcyanid, erhalten. Das Produkt war .frei von Alkaliverbindungen; es blieb während des größten Teiles der Reaktion weiß und färbte sich dann bis zum Ende der Reaktion - schwach gelb. Es war sehr fein verteilt und ließ sich infolgedessen gut verstäuben.
  • Ein Produkt von geringerem Cyangehalt läßt sich gleichfalls leicht in verschiedener Weise herstellen, z. B. durch Verwendung eines unreinen Carbides oder durch Unterbrechung der Reaktion kurz vor der Beendigung, in welchem Falle das Calciumcyanid mehr oder weniger Carbid enthält, so daß an der Luft ein Gemisch von Cyanwasserstoffsäure und Acetylen entviickelt wird. Man kann auf diese Weise leicht ein Produkt mit 5o 0'0 und mehr Calciumcyanid darstellen. Auch indifferente Beimengungen, wie Talkum, Infusorienerde und Caldumcarbonat, können gemacht werden, um ein Endprodukt mit bestimmtem Cyangehalt zu erzielen. Auch- gemischte Cyanide lassen sich durch die Reaktion herstellen. Behandelt man z. B. ein Gemisch von Ätznatron und Calciumcarbid mit Cyanwasserstoffsäure, so erhält man beliebige Gemische von Natrium- und Calciumcyanid, die sich auch in bezu,g auf ihre physikalische Struktur regeln lassen.
  • Das aus Calciumcarbid und Cyanwasserstoffsäure entstehende Produkt ist weiß, gelb bis dunkelbraun gefärbt, je nach der Vorsicht, mit der gearbeitet wurde, wobei die Färbung von der Bildung von mehr oder weniger polymerisierter Cyanwasserstoffsäure abhängt. Es löst sich rasch in Wasser, wobei nur die schon im Carbid enthaltenen Verunreinigungen zurückbleiben. Konzentrierte Lösungen dunkeln rasch nach, wässerige Lösungen liefern die charakteristischen Cyan- und Calciumionenreaktionen. Das Produkt löst sich auch in Alkohol von etwa 92 010, ferner in. absolutem Methylalkohol des Handels, entwickelt an der Luft rasch Cyanwasserstoffsäure und hinterläßt einen etwas dunkleren Rückstand.. Die Cyanwasserstoffs.äure-Entwicklung ist so rapid, daß man den Dampf sogar mit einem Streichholz anzünden kann.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Darstellung von trockenem Calciumcyanid, gekennzeichnet durch das Einwirkenlassen von Cyanwasserstoffsäure auf Calciumcarbid.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ;gekennzeichnet, daß, wenn das Carbid oder die Cyanwasserstoffsäure nicht schon etwas Wasser enthalten, eine geringe Wassermenge zugesetzt wird.
DEC38882D 1925-11-23 1926-10-24 Verfahren zur Herstellung von trockenem Calciumcyanid Expired DE465497C (de)

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