DE555223C - Verfahren zur Herstellung pulverfoermiger calciumcyanidhaltiger Produkte mit einem Gehalt von mehr als 40% Calciumcyanid - Google Patents

Verfahren zur Herstellung pulverfoermiger calciumcyanidhaltiger Produkte mit einem Gehalt von mehr als 40% Calciumcyanid

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DE555223C
DE555223C DED59451D DED0059451D DE555223C DE 555223 C DE555223 C DE 555223C DE D59451 D DED59451 D DE D59451D DE D0059451 D DED0059451 D DE D0059451D DE 555223 C DE555223 C DE 555223C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals

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Description

  • Verfahren zur Herstellung pulverförmiger calciumcyanidhaltiger Produkte mit einem Gehalt von mehr als 407o Calciumcyanid Wie bekannt, setzt sich Calciumhydroxyd mit einer wäßrigen Lösung von Cyanwasserstoff um. Es ist aber außerordentlich schwierig, aus der sich ergebenden Lösung ein festes, cyanidhaltiges Produkt zu gewinnen, da das Wasser Calciumcyanid hydrolysiert und ein großer Teil des dabei frei werdenden Cyanwasserstoffs bei der Konzentration der wäßrigen Lösung verlorengeht. Auch bewirkt das Calciumhydroxyd gleichzeitig die Polymerisation des nicht abdunstenden Teils des C_vanwasserstoffs.
  • Wie weiterhin bekannt, ist es unter gewissen Bedingungen möglich, ein basisches Calciumcyanid herzustellen, in welchem ungefähr 1/3 des anwesenden Calciums gemäß der Formel Ca(CN), die weiteren =/3 gemäß der Formel Ca(OH),, gebunden sind, während der Cyangehalt der Verbindung maximal 38,33% Ca(CN).. erreicht. Bei der Herstellung dieses Produktes müssen genau molekulare Mengen des Calciumoxyds, des Wassers und des Cvanwasserstoffs entsprechend dem Verhältnis % Ca(CN)2 und 21, Ca(OH)2 angewandt werden. Die erheblichen Nachteile dieses Verfahrens bestehen darin, daß es mit äußerster Vorsicht und Genauigkeit durchgeführt werden muß und daß man dabei infolge der äußerst stark auftretenden Polymerisation des Cyanwasserstoffs bei Zugabe von überschüssigem Calciumhydroxyd oder überschüssigem Cygnwasserstoff unbefriedigende Produkte erzielt. Auch ist bei diesem Verfahren die Regelung und Einhaltung der gewünschten Temperaturen mit Schwierigkeiten verbunden, da das Reaktionsgemisch praktisch ein pulverförmiges Gemenge darstellt.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung gelingt es dagegen unter Vermeidung aller dieser Nachteile, wie unvollständige Ausbeuten, Arbeiten mit genau einzuhaltenden Mengenverhältnissen und besonderen Vorsichtsmaßregeln, Schwierigkeiten in der Regelung der Temperatur und übermäßige Polymerisation des Cyanwasserstoffs, hochwertige pulverförmige Calciumcyanidprodukte mit einem Cyangehalt entsprechend 4o bis 48 0@" Ca(CN)2 und mehr herzustellen.
  • Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß Calciumoxyd, z. B. handelsüblicher gebrannter Kalk, mit einem Gehalt von 9o°io Ca0, vorzugsweise in pulverisierter Form, und äquivalente oder übgrschüssige ?Mengen von wasserfreiem flüssigem Cyanwasserstoff, zweckmäßig unter Durchmischung des Gutes, in Reaktion miteinander gebracht werden. Hierdurch werden alle auf der hydrolytischen Wirkung des Wassers beruhenden Schwierigkeiten vermieden, und es erfolgt praktisch keine Polymerisation des Cyanwasserstoffs. Das zweckmäßig fein pulverisierte Calciumoxyd kann entweder direkt in dem flüssigen Cyanwasserstoff suspendiert werden, oder es kann auch zwecks besserer Durchrührungsmöglichkeit des Reaktionsgemisches und leichterer Regelung der Temperatur ein indifferentes, nicht wäßriges, flüssiges Reaktionsmedium, wie z. B. Äthyläther, verwandt werden, welches zweckmäßig vorher abgekühlt wird und in welchem das Calciumoxyd suspendiert wird, worauf die Zugabe des flüssigen Cyanwasserstoffs erfolgt.
  • Es wurde weiterhin gefunden, daß man den an sich relativ langsamen Verlauf der Reaktion durch Zusatz geeigneter Beschleunigungsmittel ganz bedeutend verkürzen und zu außerordentlich günstigen Reaktionsgeschwindigkeiten gelangen kann. Als geeignete Reaktionsbeschleuniger kommen Wasser und Ammoniak in Betracht, welche in geringen Mengen, z. B. zu etwa r bis 3 oder mehr Gewichtsprozenten, auf Cyanwasserstoff berechnet, dem Reaktionsgemisch oder dessen Einzelkomponenten zugegeben oder in denselben enthalten sein können. Die Zugabe der Beschleunigungsmittel kann dabei auf einmal oder auch portionsweise in geeigneten Zeitabständen erfolgen. Es können auch mehrere verschiedene Reaktionsbeschleuniger gemeinsam oder nacheinander bei derselben Reaktion verwandt werden, so kann z. B. Wasser sowohl allein als auch in Gemeinschaft mit Ammoniak als Reaktionsbeschleuniger dienen. Die gemeinsame Verwendung von Wasser und Ammoniak, welches letztere demnach als solches oder in wäßriger Lösung oder auch als Ammoniumcyanid zugesetzt werden kann, bietet den Vorzug, daß dadurch unter Zusatz von geringeren Wassermengen gearbeitet werden kann. Dies ist insofern von Vorteil, weil das Wasser in dem Endprodukt als Calciumhydroxyd erscheint und dadurch dessen Cyanidgehalt verringert wird. Die Verwendung von wasserfreiem Ammoniak als alleinigem Reaktionsbeschleuniger führt dagegen nicht zu gleich befriedigenden Resultaten.
  • Die Zusammensetzung und Menge der zuzusetzenden Beschleunigungsmittel ist in gewissem Sinne von der Natur der Reaktionskomponenten, des Reaktionsmediums u. dgl. abhängig und kann an sich in weiteren Grenzen schwanken. Zu große Zusatzmengen von Beschleunigungsmitteln sind jedoch zu vermeiden, da andernfalls die Reaktion zu stürmisch verläuft und sich der erwünschtenKontrolle entzieht.
  • Es ist vorteilhaft, das Reaktionsgemisch während des Reaktionsverlaufs durchzurühren. Wird ohne Verwendung eines indifferenten Reaktionsmediums gearbeitet, so empfiehlt es sich, einen in weiten Grenzen veränderbaren Überschuß an flüssigem Cyanwasserstoff anzuwenden, wodurch eine Kontrolle der Reaktion erleichtert und bei Verwendung einer Rücklaufkühlung ein Steigen der Temperatur über den Siedepunkt der Flüssigkeit und auch lokale Überhitzungen verhindert werden. Der im Überschuß angewandte, nicht zur Reaktion verbrauchte Cyanwasserstoff kann naturgemäß in beliebiger Weise wieder gewonnen und erneut verwendet werden. Er wird zweckmäßig unter vermindertem Druck abgedampft.
  • Beim Arbeiten mit einem indifferenten flüssigen Medium ist es vorteilhaft, die Mischung während der Reaktion beim Siedepunkt des flüssigen Mediums zu halten und mit Rücklaufkühlung zu arbeiten.
  • Wenn die Reaktion zwischen Kalk und Cyanwasserstoff beim Arbeiten in einem nicht wäßrigen Medium im wesentlichen vollendet ist, ist auch das durch die Reaktion entstehende bzw. das als Katalysator zugesetzte Wasser hinreichend entfernt, so daß die Gewinnung des festen Produktes keinerlei Schwierigkeiten bietet, da praktisch keine Hydrolyse und keine Polymerisation mehr stattfindet, wenn das nicht wäßrige Medium unter vermindertem Druck von dem festen Produkt abgedampft wird.
  • Der Kalk dient bei dem vorliegenden Verfahren zwei Zwecken. An erster Stelle dient er zurBindung desCyanwasserstoffs, an zweiter Stelle dient er zur Bindung des Reaktionswassers. Daraus ergibt sich, daß der Kalk zur einen Hälfte für die Cyanidbildung und zur anderen Hälfte für die Hydroxydbildung zur Verfügung steht. Die genaue Konstitution der erzielten Produkte ist nicht mit Sicherheit anzugeben. Sie können eine Mischung von Calciumcyanid und Calciumhydroxyd oder molekulare Verbindungen dieser leiden Stoffe oder basische Calciumcyanide entsprechend der Formel Ca (O I-3) C N darstellen. Der maximale theoretische Cyanidgehalt des Produktes entspricht ungefähr 55,4°o an Ca(CN)2. Im allgemeinen ist der Cyanidgehalt des -Produktes um so höher, je reiner der als Ausgangsprodukt dienende Kalk gewesen ist. Beim Arbeiten mit Marmorkalk, welcher ungefähr 980/, Calciumoxyd enthält, werden Produkte mit einem Gehalt von 47,4°1o Ca(CN)2 erhalten. Es sind auch Produkte zu erzielen, die mehr als 48°/o Ca(CN)2 enthalten. Bei Verwendung eines handelsüblichen, etwa goo/o Ca0 enthaltenden Kalks wird ein festes, schwach gefärbtes Produkt mit einem Gehalt von etwa 42- bis 450%o Ca(CN)2 erhalten.
  • Produkte mit noch höherem Calciumcyanidgehalt können dadurch erzielt werden, daß nach Beendigung der Reaktion der restliche flüssige Cyanwasserstoff, gegebenenfalls in Gemeinschaft mit dem indifferenten flüssigen Reaktionsmedium, möglichst weitgehend von dem Reaktionsprodukt getrennt, z. B. abgegossen wird, und daß man hierauf das feste Produkt mit wasserfreiem Cyanwasserstoff, z. B. durch Dekantieren, wäscht, wodurch jegliche Spur von Wasser entfernt wird. Die Polymerisation des Cyanwasserstoffs kann dabei durch anschließendes Verdampfen des anhängenden Restes unter vermindertem Druck praktisch völlig vermieden werden. Durch ein solches Waschen vermag man den Ca(CN)2- Gehalt des Produktes um etwa i bis A, zu erhöhen.
  • Das gemäß vorliegender Erfindung erzielte Produkt ist ein trockenes Pulver, welches durchaus haltbar ist, solange es vor Luftzutritt bewahrt bleibt. Bei Berührung mit Luft wird aus dem Produkt, zumal wenn es in dünnen Lagen ausgebreitet wird, ebenso Cyanwasserstoff frei, wie dies bei anderen calciumcyanidhaltigen Massen eintritt.
  • Außer Äthvläther können als indifferentes, nicht wäßriges, flüssiges Reaktionsmedium auch andere Stoffe, wie z. B. Methylenchlorid, Äthylendichlorid, Petroläther u. dgl., mit im wesentlichen gleichen Resultaten in bezug auf den Cyangehalt des festen Produktes verwendet werden. Jedes der Medien besitzt aber verschiedene, ihm jeweils eigene Vor-und Nachteile, so ist z. B. auch Methanol bekanntlich ein ziemlich gutes Lösungsmittel für das feste Produkt. Während der nachträglichen Verdampfung des Methanols, falls man versucht, das Verfahren mit Methanol durchzuführen, und des restlichen Cyanwasserstoffs unter vermindertemDruck trocknet aber das erhaltene Produkt nicht sogleich unter Bildung eines fein verteilten Pulvers, sondern besitzt die Neigung, Klumpen zu bilden, aus welchen der Rest der Flüssigkeit nur schwer auszutreiben ist; dadurch tritt als Nachteil der Methanolverwendung eine Polymerisation des Cyanwasserstoffs und eine Dunkelfärbung des Produktes ein. Methanol ist demnach zur Durchführung des Verfahrens ungeeignet. Dies wird durch die Lösefähigkeit des Methanols für Wasser verursacht. Äthylenchlorid hat den Nachteil eines verhältnismäßig hohen Siedepunktes von 84°, wodurch naturgemäß die Schwierigkeit erhöht wird, es unter vermindertem Druck zu verdampfen. Es hat weiter ein verhältnismäßig hohes spezifisches Gewicht, so daß für ein gegebenes Volumen ein verhältnismäßig großes Gewicht erforderlich ist.
  • Die wünschenswerten Eigenschaften eines zufriedenstellenden Reaktionsmediums sind die folgenden Es soll chemisch inert sein gegenüber den Reaktionskomponenten, d. h. es soll weder mit Cyanwasserstoff noch mit Kalk unter den Arbeitsbedingungen des vorliegenden Verfahrens reagieren.
  • Es- soll mit wasserfreiem Cyanwasserstoff wenigstens so weit mischbar sein, daß :25 Volumenprozent Cyanwasserstoff aufgenommen werden, und soll Calciumcyanid bzw. das gemäß vorliegendem Verfahren erhältliche feste Produkt praktisch nicht auflösen.
  • Es soll vorzugsweise etwas über der Siedetemperatur des Cyanwasserstoffs (ungefähr 250 C) sieden, um die Reaktion zu beschleunigen. Es soll aber nicht bei hohen Temperaturen sieden, da eine leichte Verdampfbarkeit beim Trocknen des Produktes wünschenswert ist.
  • Es soll nicht zu dicht und schwerflüssig sein, da es wünschenswert ist, soviel wie möglich von der Flüssigkeit abzugießen, bevor der Rückstand zur Trockne gedampft wird. Beispiele 1. 359 handelsüblicher, gebrannter Kallz, welcher so fein gepulvert war, daß er ein 2oo-Maschen-Sieb passierte und der ungefähr goo/o Ca0 enthielt, wurde in einem Rundkolben mit Zoo cm3 wasserfreiem flüssigem Cyanwasserstoff (14o g) durchgerührt. Nach der Zugabe von q. cm- destilliertes Wasser, wobei die Temperatur auf 26,6° C stieg, wurde der Rückflußkühler in Gang gesetzt; die Reaktion war nach i Stunde beendet. Nach dem Absetzen wurden 95 cm3 klare Flüssigkeit abgegossen und der restliche Cyanwasserstoff unter vermindertem Druck abdestilliert. Das erhaltene Produkt besaß eine hellohbraune Farbe, wog 52,4 g und besaß einen Cyangehalt entsprechend 13,3 g HCN oder 22,6 g Ca(CN)2, was einem Calciumcyanidgehalt des Produktes von 43,2% entsprach.
  • 2. Der Ansatz und die Arbeitsweise waren die gleichen wie in Beispiel 1. Nach Abgießen von 96 cm3 klarer Flüssigkeit wurde jedoch das Reaktionsprodukt nacheinander mit drei Portionen von je 5o cm3 wasserfreiem flüssigem Cyanwasserstoff gewaschen und der Rückstand hierauf unter vermindertem Druck zur Trockne gedampft. Das erhaltene Produkt wog 5o,g g und enthielt einen Cyangehalt entsprechend 13,3g H C N oder 22,6g Ca(CN)2, was einem Calciumcyanidgehalt cles Produktes von 44,4% entsprach.
  • 3. 6oo cm3 wasserfreier, auf 5°C abgekühlter Äthyläther und 2359 Kalk mit einem Gehalt von ungefähr 9o% ,aktivem Ca0, der so fein gemahlen war, daß er ein2oo-Maschen-Sieb passierte, wurden in einen 2-Literkolben eingeführt. Dieser war mit einem Rührwerg, einem Thermometer und einem Aufsatz ausgerüstet, welcher mit einem mittels Kältesole gekühlten Rückflußkühler versehen war. Das Rührwerk wurde in Gang gesetzt und zu der Suspension 3 cm" destilliertes Wasser und 3,9-9 festes Ammoniumcyanid zugegeben. Eine Kühlung der Reaktionsmischung wurde nicht vorgenommen, sondern sie wurde nur durch die umgebende Luft, deren Temperatur 22,5° C betrug, gekühlt. Dann wurden innerhalb 5 Minuten rot g wasserfreier flüssiger Cyanwasserstoff zugesetzt.
  • Nach Zugabe des Cyanwasserstoffs betrug die Temperatur der Reaktionsmischung 3i,6° C und schwankte während 3 Stunden zwischen 29 und .32,7° C. Nach Verlauf von 4314 Stunden war die Temperatur auf 26,2° C entsprechend etwa 3,7° C über die Raumtemperatur gefallen. Dieses Fallen der Temperatur war ein Zeichen dafür, daß die Reaktion praktisch zu Ende war. Die Behandlung wurde dann abgebrochen. Das feste Produkt ließ man absetzen, und die klare Flüssigkeit wurde abgegossen. Der zurückbleibende Schlamm wurde unter vermindertemDruck zurTrockne verdampft und lieferte 329,4 g eines sehr hellen lohbraunen Pulvers mit einem Cyangehalt entsprechend 86,6 g HCH oder 147,6g Ca(CN)2, was einem Calciumcyanidgehalt des Produktes von 44,8°/o entsprach.
  • 4. In einem Rundkolben wurden 78,3 g Kalk, welcher der amerikanischen Pharmacopoe entsprach und ungefähr 98°/o aktives Ca0 enthielt und so fein gemahlen war, daß er ein 2oo-Maschen-Sieb passierte, eingefüllt und Zoo cmg wasserfreier, auf 5° C abgekühlter Äthyläther zugegeben. Hierauf wurden i cm3 destilliertes Wasser und 1,3 g festes Ammoniumcyanid unter Umrühren zugesetzt. Zu der Mischung wurden dann 37,4 g flüssiger wasserfreier Cyanw asserstoff innerhalb 3 Minuten zugefügt.
  • Nach Beendigung der Reaktion enthielt der Kolben nur sehr wenig klare Flüssigkeit, was ein Zeichen dafür war, daß es bei hochprozentigem Kalk wünschenswert ist, eine größere Menge Reaktionsmedium zu benutzen, um der Reaktionsmischung die gewünschte Dünnflüssigkeit zu geben. Es konnten nur 3 cm' Flüssigkeit abgegossen werden. Nach dem Verdampfen wurden 111,49 eines hellbraüneri Pulvers erhalten, welches einen Cyangehalt entsprechend 3o,63 g HCN oder 52,2g Ca (C N) , besaß, was einem Calciumcyanidgehalt des Produktes von 47,4°1o entsprach.
  • 5. Zu einer Suspension, welche Kalk und Äthyläther in den in -Beispiel 4 angegebenen Verhältnissen enthielt, wurden 1,5 cm@ wäßriges Ammoniak mit ungefähr 16 Gewichtsprozenten NH3 zugegeben. Hierauf ließ man innerhalb 4 Minuten 34 g flüssigen wasserfreien Cyanwasserstoff zutreten. Nach 30 Minuten gab man i cms wasserfreies Ammoniak zu der Mischung. Nach 3o weiteren Minuten wurde der Zusatz wiederholt. Auf die Zugabe von Ammoniak stieg die Temperatur regelmäßig. Nachdem dieselbe wieder gefallen war, wurde die Behandlung nach 31/2 Stunden eingestellt. Nach dem Absitzen und nach Dekantieren von 49 cm-' klarer Flüssigkeit wurde unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Es wurden i i i g eines nur sehr wenig gefärbten Produktes erhalten, welches einen Cyangehalt entsprechend 29,6 g HCN oder 50,5 g Ca(CN)2 besaß, was einem Calciumcyanidgehalt von 45,4°o entsprach.
  • 6. In einen Kolben, der mit Hilfsmitteln ausgestattet war, wie sie in den anderen Beispielen beschrieben sind, wurden 70,5 g gebrannter, bis zu einer Siebfeinheit von Zoo Maschen gemahlener Kalk mit einem Gehalt von 9o °/o Ca 0 und Zoo cm3 Methylenchorid eingefüllt. Hierzu wurden 1,5 cm' wäßrige Ammoniaklösung mit einem NH3-Gehalt von 16°/o zugegeben. Weiterhin wurden der Mischung im Verlauf von 15 Minuten 37,4 g wasserfreier flüssiger Cyanwasserstoff zugesetzt. 21/2 Stunden nach Zusatz des Cyanwasserstoffs wurde die Behandlung abgebrochen. Nach Eindampfen unter vermindertem Druck wurde ein festes, gut aussehendes Produkt erhalten, welches 103 g wog und einen Cyangehalt entsprechend 28,55°/o HCN oder 48,65 °/o Ca (C N)2 besaß.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung pulverförmiger calciumcyanidhaltiger Produkte mit einem Gehalt von mehr als 40°4 Calciumcyanid aus Calciumoxyd und wasserfreiem flüssigem Cyanwasserstoff,dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumoxyd. vorzugsweise in pulverisierter Form, bei der Siedetemperatur des flüssigen Cyanwasserstoffs in Reaktion gebracht wird mit äquivalenten oder überschüssigen Mengen an Cyanwasserstoff unter Zusatz geeigneter Reaktionsbeschleuniger, wie Wasser undloder Ammoniak in Mengen von etwa i bis 3 Gewichtsprozenten des Cyanwasserstoffs oder wenig darüber, die zweckmäßig unter Durchmischung der Reaktionsmasse als solche oder das Ammoniak auch in wäßriger Lösung oder als Ammoniumcyanid dem Reaktionsgemisch oder dessen Einzelkomponenten auf einmal oder portionsweise in geeignetenZeitabständen zugesetzt werden, worauf nach Beendigung der Umsetzung ein etwa vorhandener Überschuß an Cyanwasserstoff entfernt, d. h. abgegossen oder zweckmäßig unter vermindertem Druck abgedampft wird. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponenten des Calciumcyanids in einem flüssigen, nicht wäßrigen Medium, welches den Reaktionskomponenten und dem Reaktionsprodukt gegenüber chemisch indifferent ist und dessen Siedepunkt vorzugsweise zwischen 25 und 84° C liegt, wie Äthyläther, unter vorhergehender Suspension des Calciumoxyds in dem Medium miteinander vereinigt werden, vorzugsweise bei derSiedetemperatur des flüssigen Mediums und unter Verwendung einer Rückflußkühlung. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Beendigung der Reaktion und Entfernung des Überschusses an flüssigen Stoffen das Reaktionsprodukt vor der Trocknung in an sich bekannter Weise mit wasserfreiem flüssigem Cyanwasserstoff ausgewaschen und dadurch an Calciumcyanid weiter angereichert wird.
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