DE60918C - Doppelsteppstich-Nähmaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezweckt, die zur Herstellung einer Doppelsteppstichnaht erforderlichen summarischen Bewegungen mit geringen Mitteln in vollkommenster Weise zu erreichen. Die Bewegungen liegen sämmtlich, mit Ausnahme derjenigen des Stoffschiebers, in einer Ebene.

In beiliegender Zeichnung ist:

Fig. ι eine Seitenansicht,

Fig. 2 eine Vorderansicht und

Fig. 3 ebenfalls eine Seitenansicht der Maschine, wobei jedoch Fig. 3 von der entgegengesetzten Seite wie Fig. 1 gesehen ist.

Fig. 4 stellt die Oberansicht der Kurbel dar, während die Fig. 5, 6, 7 und 8 die Kurbel in ihren vier verschiedenen Stellungen veranschaulichen.

Fig. g stellt das Schiffchen in der Stellung dar, welche es einnimmt, wenn es behufs Auswechselung über seine Bahn hinausbewegt ist.

Fig. 10 zeigt den Stoffschieber.

Die Kurbel λ arbeitet direct in zwei Kurbel-Curvenschleifen. Eine dieser Curvenschleifen b befindet sich im Nadelarm c, diesen bewegend, die andere curvenförmige Nuth d ist dagegen in dem Arme e angebracht, welcher sowohl den Schiffchenarm f als auch den Stoffschieber h bewegt. Letzterer hängt in den Aussparungen k und /, welche den Bewegungen entsprechend kreisförmig, und zwar abgesetzt gestaltet in dem Arm e angebracht sind. Von diesen Aussparungen dient insbesondere die Aussparung / gemeinsam mit der keilförmigen Nase m zum Anheben und Vorwärtsschieben des Stoffschiebers, während die Feder η den Niedergang und das Rückwärtsschnellen desselben bewirkt. Der Stoffschieber h schwingt um den Drehpunkt h¹ und ist in Fig. 10 in seiner höchsten Stellung, wenn er durch die keilförmige Nase m ganz nach links gezogen ist, dargestellt. Beim Zurückgehen der Nase m, wodurch der Stoffschieber h frei wird, zieht die Feder n, welche mit ihrem einen Ende in einer Oeffnung von h liegt, den Stoffschieber h nach rechts, womit gleichzeitig ein Niedergehen desselben verbunden ist.

Die Gröfse der Bewegung von h nach rechts kann durch Verstellen des Armes n¹ bestimmt werden. Der das Schiffchen tragende Arm f wird um den Punkt f^l vermittelst des Stiftes e^l, welcher an dem Arme e sitzt, in schwingende Bewegung versetzt. Der Stift e¹ ist einerseits durch einen Ansatz/² des Schiffchenarmes f und andererseits durch den Vorsprung ο¹ der Klinke ο eingeschlossen. Diese Klinke ο sitzt beweglich am Schiffchenarm f und wird durch eine Feder f³ fortwährend in Eingriff mit dem Stifte e¹ gehalten. Bei Auslösung der Klinke ο wird der Stift e¹ frei, und es läfst sich infolge dessen der Schiffchenarm f über seine Bahn hinausbewegen, in . welcher Stellung das Schiffchen ausgewechselt werden kann (Fig. 9). Die in dem Arme e angebrachte curvenförmige Nuth bezw. Curvenschleife d ist so construirt, dafs aufser der dem Stoffschieber h mittelst Aussparung / und Nase m übertragenen Bewegung, auch gleichzeitig dem Schiffchen durch den Arm f die Vor- und Rückwärtsbewegung nebst dem die Endbewegung des Schiffchens unterbrechenden Ruhepunkt ertheilt wird. Dieser Ruhepunkt tritt vor dem Stichanziehen des noch lockeren Schiffchen- bezw. Unterfadens,

und zwar nach dem Durchschlüpfen desselben durch die Schlinge ein, so dafs der Oberfaden frei hinter demselben hergleiten kann.

Die Curvenschleife b in dem Nadelarm c senkt die Nadelstange bezw. die Nadel, hebt diese zur Fadenschlingenbildung, läfst die Nadel ruhen, bis das Schiffchen durchgeschlüpft, und führt sie aufwärts. Alle diese vollkommenen Bewegungen haben ihren Ursprung in den in den Armen c und e befindlichen Curvenschleifen b und d. In diesen beiden wechselwirkend arbeitenden Curvenschleifen arbeitet vermittelnd, und zwar direct, die einfache, in Fig. 4 dargestellte Kurbel a. Der Fadenhebel ρ ist ein einfacher und arbeitet vermittelst Aufschnellfeder zwischen zwei an der Nadelstange angebrachten Distanzstiften s s¹ (s. Fig. i).

Um nun die Fadenhebelbewegung — Oberfadenanzug — mit der Schiffchenbewegung — Unterfadenanzug — gleichzeitig bezw. dem Nähprocefs entsprechend genau in Einklang zu bringen, besitzt der Fadenhebel ρ auf seiner unteren Kante einen winkelförmigen Absatz ρ ^τ, wodurch derselbe früher als die ihn bewegende Nadelstange, dem Schiffchenanzug entsprechend, den Aushub vollendet. Durch diese Anordnung ruht der Fadenhebel während der oberen Bewegung der Nadelstange.

Durch die Anordnung der Curvenschleifen in den Armen c und e werden die sämmtlichen, verschieden wechsel wirkenden, zum Nähprocefs in einander greifenden Bewegungen unter Mithülfe von / und m und dem Fadenhebel ρ hervorgerufen. Vermittelst der Schraubenspindel r, Fig. 3, läfst sich die Maschine von dem Fufse ab- und an eine Tischplatte anschrauben.

Claims (1)

1. Patent-ANspruch:

   Eine Doppelsteppstich-Nähmaschine, bei welcher die Antriebskurbel (a) gleichzeitig in zwei Curvennuthen arbeitet, deren eine, in dem Nadelarm c angebracht, die Bewegung der Nadel, deren andere, in einem Arm e vorgesehen, die Bewegung des Schiffchens und des Stoffschiebers vermittelt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.