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Kornschneider Die Erfindung betrifft einen Kornschneider mit Lagerung
der Körner beiderseits einer Schneidvorrichtung, insbesondere zum Längsschneiden
von Getreidekörnern, um die Kornbeschaffenheit der halbierten Körner beurteilen
zu können. Mit Hilfe .der bekannten Kornschneider dieser Art wird eine größere Anzahl
von Körnern auf einmal zur Prüfung durchgeschnitten. Der Schnitt muß vorteilhaft
bei sämtlichen Körnern, die auf einmal von dem Apparat geschnitten werden, durch
die gleiche Längsachse, zweckmäßig die Mittellängsachse, erfolgen, um ein vergleichbares
Bild der geschnittenen Körner zu erhalten. Da die Getreidekörner stets verschieden
gestaltet und insbesondere auch verschieden dick sind, so bereitet das apparative
Schneiden einer größeren Anzahl von Körnern, z. B. durch die Mittellängsachse, Schwierigkeiten,
und es sind bisher keine billigen und einfach zu handhabenden Kornschneider bekannt,
die einwandfreie Längsschnitte einer Mehrzahl von Getreidekörnern auf einmal liefern.
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Der Kornschneider ,gemäß der Erfindung stellt einen Apparat .dar,
der in einem Arbeitsgang seine gesamte Körabeschickung in einer für alle Körner
gleichen Längsachse, z. B.. in der Mittellängsachse, in zwei Kornhälften schneidet.
Erreicht wird das gemäß der Erfindung dadurch, daß die Körner beiderseits der Schneidvorrichtung
elastisch gelagert sind, wodurch sich die einzelnen Körner trotz verschiedener Dicke
zu der Schneidvorrichtung richtig einstellen.
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Dadurch daß die Körner elastisch gelagert sind, ist andererseits eine
außerordentlich feste Pressung notwendig, um ,die Körner, die nicht alle gleich
groß sind, sicher und unverrückbar zu lagern; aus diesem Grunde mußte die Verschlußeinrichtung
des Apparats in besonderer Weise ausgebildet werden.
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Um weiter bei elastischer, aber fester und unverrückbarer Lagerung
und damit notwendiger fester Zusammenpressung des ganzen Apparats einwandfreie Schnitte
zu .erzielen, war eine besondere Ausbildung der Schneidvorrichtung erforderlich.
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Von der elastischen Lagerung der Körner leitet sich demnach eine Anzahl
erfinderischer Maßnahmen ab, die in engem Zusammenhang mit der elastischen Lagerung
stehen.
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Die Abbildungen zeigen schematisiert eine beispielsweise Ausführung
des Kornschneiders gemäß der Erfindung.
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Abb. z stellt im Vertikalschnitt durch .die Apparatmitte .den offenen
Kornschneider mit eingelegten, unzerschnittenen Getreidekörnern dar.
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Abb. a zeigt in der gleichen Schnittebene den geschlossenen Apparat
nach der Zerschnei.dung .der Getreidekörner.
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Abb. 3 ist ein Schnitt des nach dem Schneidvorgang geöffneten Apparats
in der
gleichen Schnittebene mit hochgeklapptem Schneidemesser und
freiliegenden zerschnittenen Körnern. Die oberen Kornhälften sind herausgeschüttelt,
da sie zur Beurteilung unwichtig sind.
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Abb. q. stellt in Draufsicht eine Platte mit linsenförmigen Ausschnitten
zur Aufnahme der zu teilenden Getreidekörner .dar.
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Abb. 5 zeigt eine Exzentereinrichtung zum Schließen des Apparats und
zur Betätigung des Schneidemessers, und zwar in Ansicht von unten und im Vertikalschnitt.
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Der Körnerschneider gemäß der Erfindung besteht aus einem flachen,
kastenförmigen, aus einem unteren Teil i und einem oberen Tei12 zusammengesetzten
Gehäuse; .die beiden Teile i und z sind um das Scharnier 3 beweglich. Der Gehäuseteil
i trägt an der dem Scharnier 3 gegenüberliegenden Seite einen vertikalen Verschlußbügel
q., während bei dem Gehäuseteil 2 an der dem Scharnier gegenüberliegenden Seite
eineExzentereinrichtung 5 vorgesehen ist.
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Als Träger .der eigentlichen Schneideinrichtung dient der Boden des
Gehäuseteils i, auf dem ein flacher, oben offener, nur schematisch angedeuteter
Kasten 6 angeordnet ist, dessen Boden passend von einer Platte 7 aus elastischem
Material, z. B. Gummi, bedeckt ist. Oberhalb der Platte 7 liegt eine Platte 8, z.
B. aus Metall, mit linsenförmigen Ausschnitten g zur Aufnahme der Getreidekörner
io, wobei der obere Rand der Platte 8 über die Ränder des flachen Kastens 6 hinausragt.
Sowohl die Platte 7 als auch die Platte 8 finden an nicht dargestellten Rändern
des Kastens 6 festen Halt, der noch ,durch an dem Boden des Kastens 6 vorgesehene,
auf den Abbildungen nicht sichtbare vertikale Stifte, die .durch Löcher in :den
Platten 7 und 8 hindurchgehen und die Platten führen, vergrößert wird.
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Oberhalb der Platte 8 befindet sich das Schneidemesser i i, das aus
einer Platte mit linsenförmigen Ausschnitten 12 besteht, die den linsenförrn,igenAus.schnitteng
derPlatte 8 entsprechend derart angeordnet sind, ,daß sich die Ausschnitte g und
12 decken. Durch Schärfung der Kanten sind die Ausschnitte 12 als Messer ausgebildet,
wie das bei 13 deutlich erkennbar ist. Die Messerplatte i i, .die mit Führungsleisten
14 und 15 ausgestattet ist, wird in dem im Scharnier 3 beweglichen Bügel 16 geführt
und läßt sich in horizontaler Richtung verschieben. , Der Boden des Gehäuseteils
2 trägt eine auf einer Unterlage 17 befestigte Platte 18 aus elastischem Material,
wie Gummi. Die Anordnung kann entweder fest getroffen sein, wie es die Abbildungen
zeigen, oder auch derart, daß die Unterlage 17 bzw. die Platte 18 als Schlitten
ausgebildet sind, der sich horizontal in gleicher Richtung, wie die Bewegung der
Messerplatte.ii stattfindet, verschiebt. Der Schlitten 17 steht außerdem gegebenenfalls
noch unter Wirkung einer Feder, die ihn stets in die Grundstellung zurückholt.
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Die Arbeitsweise mit dem Kornschneider ist folgende: Sämtliche linsenförmigen
Ausschnitte g ,der Kornplatte 8 werden mit je einem Korn io beschickt, wobei sich
der Apparat in der Stellung gemäß Abb. i befindet und sich die Ausschnitte g und
12 der Kornplatte 8 und der Messerplatte ii decken.
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Es sei darauf hingewiesen, daß .die Stärke der Kornplatte 8 und der
Messerplatte i i nicht maßstäblich gezeichnet ist; die letztere ist ,ganz dünn und
mußte nur zur Veranschaulichung verstärkt dargestellt werden.
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Sobald .die Beschickung erfolgt ist, wird der Gehäuseteil 2 über den
Gehäuseteil i geklappt; es legt sich dadurch die am Schlitten 17 befestigte Platte
18 auf die über die Messerplatte i1 herausragenden Getreidekörner, und bei Verstärkung
.des Druckes pressen sich die Körner in die elastischen Platten 7 und 18 ein. Da
die Elastizität beider Platten ,gleich ist, so ist auch die Einpressung der Körner
auf beiden Seiten gleich tief, und jedes einzelne Korn nimmt dein Schneidemesser
i i gegenüber bezüglich der Längsschnittachse die gleiche Stellung ein, gleichgültig,
welchen größten Querdurchmesser das einzelne Korn hat. Es werden also z. B. alle
Körner der Beschickung in der Mittel- -längsachse geschnitten oder bei einer anderen
Stärke der Kornplatte 8 in einer Längsachse, die bei allen zu schneidenden Körnern
in gleichem Abstand parallel zu der Mittellängsachse verläuft. -Sobald der Gehäuseteile
manuell fest auf den Gehäuseteil i aufgepreßt worden ist, wird der Exzenter 5 betätigt.
Die Abb. 5 zeigt, daß es sich um einen Exzenter mit zwei übereinander angeordneten,
um dieselbe Achse drehenden, gegeneinander verstellten Exzenterscheiben mit verschiedenen
Kurven handelt. Bei der Drehung des Exzenters greift zunächst die Kurvenscheibe
ig unter den horizontal verlaufenden Teil des Bügels 5 und faßt bei weiterer Betätigung
die Oberseite des umgeklappten Gehäuseteils :2 und preßt diesen fest auf den Gehäuseteil
i. Bei Fortsetzung der Drehung tritt die Kurvenscheibe 2o in Tätigkeit und bewirkt
in Anlage mit der Führungsleiste 14 eine hofizontale Verschiebung der Messerplatte
i i, bis die sich in dem Bügel 16 horizontal verschiebende Führungsleiste 15 an
den vertikalen Teil 21 des Bügels 16 anschlägt. Die Bewegung, die die Messerplatte
i i horizontal durchmacht, beträgt eine Breite
der linsenförmigen
Ausschnitte 9 bzw. 12. Bei der Bewegung der Messerplatte i i verschiebt sich in
gleicher Weise der Schlitten 17, wenn die Schlittenanordnung getroffen ist.
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Durch die- oben angegebenen Vorgänge wird die Stellung nach Abb. 2
erreicht. Die Messerplatte i i hat sich über die Ausschnitte 9 der Kornplatte 8
geschoben und dabei die Körner längs halbiert.
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Durch Zurückdrehen des Exzenters 5 wird der Apparat wieder geöffnet
und zunächst der Gehäuseteil :2 um das Scharnier 3 zurückgeschlagen, wobei im Falle
der beweglichen Schlittenanordnung der Schlitten 17 in seine alte Stellung
zurückweicht. Bevor die Messerplatte i i hochgeklappt wird, wie es die Abb. 3 zeigt,
werden die obenliegenden Kornhälften manuell abgestrichen und dadurch entfernt.
Nach Aufklappen der Messerplatte ii liegt die Kornplatte 8 mit den längs halbierten
Körnern zur Betrachtung frei.
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Die Platte 8 kann dann herausgenommen und gereinigt werden.
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Um den Apparat erneut gebrauchsfertig zu machen, wird die Platte 8
wieder eingelegt und die Messerplatte i i zurückgeschoben, bis sich die Ausschnitte
9 und 12- wieder decken, wodurch die Stellung gemäß Abb. i wieder erreicht ist.
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Die elastische Lagerung der Körner gemäß der Erfindung ist nicht beschränkt
auf Kornschneider gemäß den Abbildungen, sondern kann auch bei an sich bekannten
anderen Kornschneidern verwendet werden. Auch die Anordnung einer Säge oder einer
ähnlichen Schneidevorrichtung statt des vorstehend beschriebenen Messers ist möglich.
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Wesentlich ist ferner die Verwendung der Messerplatte mit den als
Einzelmesser wirkenden Ausschnitten, durch die es möglich ist, mit Hilfe einer kurzen
horizontalen Verschiebung die Gesamtheit der Körner zu halbieren.
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Die Anordnung des Exzenterverschlusses und die Bewegung der Messerplatte
durch einen Exzenter erhöhen die einfache Handhabung des Apparates wesentlich.