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Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Disazofarbstoffen
Es wurde gefunden, daß man Acetatseidefarbstoffe erhält, wenn eine Diazoverbindung
der Benzol- oder Naphthalinreihe, die keine Nitrogruppe enthält, mit einem 2, 5-Diallroxy-i-aminobenzol
gekuppelt, .die so erhaltene Aminoazoverbindung wieder diazotiert und die so erhaltene
Diazoazov erbindung mit i - Amino - 5 - oxynaphthalin in saurem Medium vereinigt
wird, wobei die ersten beiden Komponenten keine Hydroxylgruppen und alle Komponenten
keine wasserlöslichmachenden Gruppen enthalten sollen.
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Die Farbstoffe besitzen eine ausgezeichnete Affinität für Celluloseester
und -äther und färben diese in klaren violetten und blauen bis schwarzen Tönen.
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Die Farbstoffe werden in der Form einer wässerigen Suspension angewandt.
Dies geschieht vorzugsweise nach den in der Patentschrift 438 3a3 enthaltenen Angaben.
Die so erhaltenen Färbungen besitzen eine ausgezeichnete Licht- und Waschechtheit-
und sind ätzbar.
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Geeignete Anfangskomponenten sind z. B. Anilin, 2 -Chlor - i - aminobenzol,
3 - Chlori - aminobenzol, 4 -- Chlor - i - aminobenzol, 4-Athoxy- bzw. 2-Methoxy-i-aminobenzol,
a-Methoxy-5-methyl-i-aminobenzol 2- und 3-Methyl-i-aminobenzol, i- und 2-Aininonaplithalin,,
i - Aminobenzol - 3 - sulfonsäureamid, i - Aminobenzol - 4 - sulfonsäureamid, 4-Dimethylarnino-i-aminobenzol.
Geeignete Mittelkomponenten sind z, 5-Dimethoxy- i -aminobenzol und z, 5-Diäthoxy-i-aminob,enzol.
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Es ist bekannt, durch Kuppeln von Diazoverbindungen, nämlich von diazotierten
Am@inophenyltrimethylammoniumbasen, mit einem Amin der Benzolreihe, Weiterdiazotieren
und Kuppeln mit Aminen der Naphthalinreihe blau färbende Diazofarbstoffe herzustellen,
wenn man als Mittelkomponente i-Amino-a, 5-diinethoxybenzol verwendet. Die so erhältlichen
wasserlöslichen basischen Farbstoffe lassen sich jedoch nicht mit substantiven Farbstoffen
zusammen zum Färben von Mischgeweben aus Acetatseide und Viscoseseide oder Baumwolle
verwenden, da sich die Farbstoffe im Färbebade unter Bildung von Niederschlägen
umsetzen.
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Demgegenüber werden nach dem neuen Verfahren neutrale wasserunlösliche
Farbstoffe erhalten, die ohne weiteres mit substantiven Farbstoffen zusammen gefärbt
werden können.
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Ferner ist die Herstellung von wasserunlöslichen Azofarbstofen durch
Kuppeln von diazotierten Nitroaminen der Benzoleihe mit einem i-Amino-2-alkoxy-5-allzylbenzol,
Weiterdiazotieren und Kuppeln mit aroinätischen Aminen bekannt. Bei.- dieseln Verfahren
dienen
jedoch nur Nitrokörper als Anfangskomponenten. Ferner sind dabei Naphthalinderivate
als Endkomponenten ausgeschlossen. Dieses bekannte Verfahren liefert nur Farbstoffe,
die in braunen Tönen färben. Im Gegensatz hierzu werden bei dem neuen Verfahren
keine Nitrokörper als Anfangskomp,onenten und lediglich Naphthalinderivate als Endkomponenten
verwendet. Keiner der neuen Farbstoffe färbt braun. Da nun bekanntlich gerade die
Herstellung einwandfreier blauer Farbtöne auf Acetatseide unter Verwendung von Azofarbstoffen
besonders schwierig ist, wird durch das neue Verfahren auch diesem bekannten Verfahren
gegenüber ein bedeutsamer technischer Fortschritt erzielt.
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In den folgenden Beispielen sind einige Ausführungsbeispiele angegeben,
auf welche die Erfindung jedoch nicht beschränkt ist. Die Teile sind Gewichtsteile.
Beispiel i Die durch Diazotieren von r27,5 Teilen 2-Chlor-i-aminbenzol in bekannter
Weise erhältliche Diazolösung wird einer Lösung von 153 Teilen 2, 5-Dimethoxy-i-aminobenzol
in 37o Teilen ioprozentiger Chlorwasserstoffsäure und 6ooo Teilen Wasser bei io°
C hinzugefügt. Wenn die Kupplung vollkommen beendet ist, wird die Lösung der Aminoazoverbindung
durch Hinzufügen von 72 Teilen Natriumnitrit unter Rühren bei einer Temperatur von
io° C diazotiert. Die Diazoazoverbindung bleibt dabei in Lösung.
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Diese Diazolösung wird in eine Lösung von 159 Teilen i-Amino-5-oxynaphthalin
in 37o Teilen ioprozentiger Chlorwasserstoffsäure und 8ooo Teilen Wasser eingetragen.
Die Mischung wird umgerührt, bis die Kupplung beendet ist. Der nicht in Lösung befindliche
Farbstoff wird abfiltriert, mit Wasser gewaschen und als Paste aufbewahrt oder in
beliebiger Weise getrocknet. Mit diesem Farbstoff wird Celluloseacetat wie folgt
in klaren blauem. Tönen gefärbt.
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Die Farbstoffpaste, welche 1 Teil .des Farbstoffs enthält, wird einem
Färbebad, das etwa 1 °/o der durch Kondensieren von Naphthalinsulfonsäure mit Formaldehyd
nach Beispiel i der Patentschrift 438 323 erhältlichen Verbindung enthält, zugesetzt.
In das lauwarme Färbebad werden alsdann 49,91g Celluloseacetatgarn eingebracht.
Die Temperatur wird während 11.. Stunde auf 8o° C erhöht und die Acetatseide noch
eine weitere halbe Stunde lang bei dieser Temperatur gefärbt, alsdann gewaschen
und in der üblichen Weise getrocknet. An Stelle des 2, 5-Diäthoxy-i-aminobenzols
können im obigen Beispiel auch 153 Teile 2, 5-Dimethoxy-i-aminobenzol verwendet
werden. Mit diesem Farbstoff erhält man grünhchmarineblaue Färbungen. Beispiel e
Die durch Diazotieren von 137 Teilen 2-Methoxy-5-methyl-i-aminobenzol in bekannter
Weise erhältliche Diazolösung wird einer Lösung von 153 Teilen 2, 5-Dimethoxyi-aminobenzol
in 37o Teilen ioprozentiger Chlorwasserstoffsäure und 6ooo Teilen Wasser von io°
C hinzugefügt. Um die Kupplung zu erleichtern, wird allmählich 11, Stunde
lang eine Lösung von 31o-Teilen Natriumacetat in 140o Teilen Wasser zugesetzt.
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Wenn die Kupplung vollkommen beendet ist, werden der so erhaltenen
Lösung der Aminoazoverbindung g25 Teile ioprozentiger Chlorwasserstoffsäure und
72 Teile Natriumnitrit zugesetzt. Nach 3112stündigern Umrühren bei io° C ist die
Diazo,tierung vollkommen beendet, und die so erhaltene Lösung der Diazoazoverbindung
wird, falls erforderlich, filtriert. Die filtrierte Lösung wird in eine Lösung von
159 Teilen i-Amino-5-oxynaphthalin in 37o Teilen ioprozentiger Chlorwasserstoffsäure
und 8ooo Teilen Wasser eingetragen und die Mischung bis zur vollkommenen Umsetzung
der Komponenten gerührt. Der ausgeschiedene Farbstoff wird abfiltriert, mit Wasser
gewaschen und als Paste aufbewahrt. Der Farbstoff färbt Celluloseacetat, in der
in Beispiel i angegebenen Weise angewandt, in. marineblauen Tönen. ' Beispiel3 143
Teile i-Aminonaphthalin werden in bekannter Weise diazotiert und die so erhaltene
Diazolösung einer Lösung von 153 Teilen 2, 5-Dimethoxy-i-aminobenzol in 37o Teilen
ioprozentiger Chlorwasserstoffsäure und 6ooo Teilen Wasser von io° C hinzugefügt.
Nach i8stündigem Umrühren bei 5 bis io° C wird die Kupplung durch langsamen Zusatz
einer Lösung von 23o Teilen Natriumacetat in iooo Teilen Wasser vervollständigt
(Dauer io Minuten). Die Aminoazoverbindung hat sich aus der Lösung ausgeschieden
und wird abfiltriert. Die so erhaltene Paste wird mit i5prozentiger Kochsalzlösung
gewaschen und in ioooo Teilen Wasser von io° C suspendiert. Hierauf werden 925 Teile
ioprozentiger Chlorwasserstoffsäure und schließlich 72 Teile Natriumnitrit zugesetzt.
Nach weiterem 4stündigem Umrühren bei 5 bis io° C ist die Diazotierung vollkommen
beendet. Die ausgeschiedene Diazoazoverbindung wird in eine Lösung von 159 Teilen
i-Amino-5-oxynaphthalin in 37o Teilen ioprozentiger Chlorwasserstoffsäure und 8ooo
Teilen Wasser bei io° C eingetragen. Die Mischung wird alsdann bis zur Beendigung
der
Kupplung umgerührt, darauf der nicht in Lösung befindliche Farbstoff abfiltriert,
mit Wasser gewaschen und als Paste aufbewahrt bzw. in beliebiger Weise getröcknet.
Der Farbstoff färbt. Celluloseacetat in schwarzen Tönen, wenn er in der in Beispiel
i angegebenen Weise angewandt wird.