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Kappenverschluß In dem Hauptpatent 458 867 wird ein Verfahren beschrieben,
bei dem Gefäße mittels einer Kappe und mit Drähten verschlossen werden, deren Enden
von einer Lotmasse zusammengehalten werden. Dabei sind zum mindesten die überlappenden
Enden des Drahtes bzw. Bänder mit Lotmasse umgeben. Nach dem Hauptpatent werden
die Drähte mittels elektrischen Stromes erhitzt, so daß durch den dabei hervorgerufenen
Schmelzvorgang die Enden der umgebenden Lotmasse zusammenfließen und nach dem Erkalten
eine wirksame Verbindung darstellen.
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Die Erfindung stellt eine Verbesserung des Gegenstandes des Hauptpatentes
dar und besteht darin, daß der den Kern bildende Draht einen höheren spezifischen
elektrischen Widerstand aufweist als seine Hülle. Bei dem gemäß der Erfindung ausgebildeten
Verschluß tritt neben einem geringen Stromverlust im Kern eine Beschleunigung des
Schmelzvorganges infolge rascherer Erhitzung und ebenso einer rascheren Abkühlung
der Hülle ein. Ein in seiner ganzen Länge mit einer Hülle aus Lotmasse umgebener
Draht, dessen Kern einen höheren spezifischen elektrischen Widerstand besitzt, wird
um das. Gefäß gelegt und seine Enden übereinandergebracht. Hierauf werden die Enden
in an sich bekannter Weise an eine Stromquelle angeschlossen, so daß die dadurch
entstehende Erwärmung die aus Lot bestehende Hülle zum Schmelzen bringt, was nach
dem Erstarren infolge der Vereinigung der beiden Drahtenden mittels der geschmolzenen
Lotmasse einen wirkungsvollen Verschluß bedeutet.
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Der für die Erfindung zu verwendende Draht oder das Band kann in der
Weise hergestellt werden, daß man den Draht durch einen Behälter hindurchführt,
der die Lotmasse für die Hülle im geschmolzenen Zustand enthält. Der nach Verlassen
des Bades mit der Lotmasse umgebene Draht wird daraufhin durch eine Führung gezogen,
welche einen etwaigen Überschuß des Hüllstoffes entfernt und die Stärke des Drahtes
mit Hülle festlegt. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise erläutert:
In
Fig. i ist perspektivisch ein Behälter mit Abschlußkappe gezeigt, die durch einen
um den Rand der Kappe gewundenen Draht gehalten ist; Fig.2 zeigt in größerem Maßstab
einen Schnitt durch die Abschlußkappe und den oberen Teil des Behälters gemäß Fig.
i; Fig.3 zeigt in weiterer erheblicher Vergrößerung einiger Teile aus Fig. 2; Fig.
q. zeigt in Schema eine bevorzugte Durchführung der Erfindung und Fig. 5 in vergrößertem
Maßstab ein Stück des Drahtes mit der Hülle, letztere teilweise im Schnitt.
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Der Draht ist in Form eines Ringes oder Bandes i (Fig. i) um den Hals
des Gefäßes gelebt. Die Dicke der den Draht umgebenden Hülle ist erheblich stärker,
als es bei einem im Handel erhältlichen verzinkten Eisendraht üblich ist. Wenn daher
durch Erwärmen die Hülle zum Schmelzen gebracht wird, so entsteht eine sichere Verbindung
zwischen den überlappenden Enden der Leitung nach dem Erkalten.
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Um Abschlüsse an Behältern, wie z. B. Milchflaschen o. d-gl., anzubringen,
wird ein Draht oder Band gemäß der Erfindung um eine Kappe q. als Abschluß auf den
Behälter 5 (Fig.2) aufgebracht, zumindest auf solche Länge, daß die Enden des Drahtes
oder Bandes nach dem Umwinden der Kappe einander ausreichend überlappen, wie dargestellt.
Die benachbarten, mit einer Hülle versehenen Enden des Drahtes sind eng aneinandergelegt,
und sodann werden Klemmen oder sonstige Anschlüsse 6, 7 einer elektrischen Stromquelle
an den Draht an Stellen gelegt, die an den Enden der einander überlappenden Drahtstrecken
liegen, so daß der elektrische Stromkreis zwischen den beiden Klemmen über die überlappenden
Teile des .Drahtes verlaufen muß. Hierbei sind die überlappenden Drahtenden entweder
in Reihe geschaltet, wie in Fig.4 den ausgezogen gezeichneten Stellungen der Anschlüsse
entspricht, oder es kann die Klemme 6 in die gestrichelt gezeichnete Lage versetzt
werden, wodurch eine Parallelschaltung der Drahtenden erfolgt; die Parallelschaltung
kann .auch erreicht werden dadurch, daß an Stelle der Klemme 6 nunmehr die Klemme
7 in die gestrichelt gezeichnete Lage gebracht wird. Der Widerstand des Drahtes
bringt die Hülle auf Schmelzwärme, so daß die übereinanderliegenden Stellen ineinanderfließen
und nach dem Erkalten eine starre und feste Verbindung zwischen den Drahtenden ergeben,
wie bei 12 in Fig. 3 gezeigt.
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Der Heizstrom kann von irgendeiner geeigneten Stromquelle abgenommen
werden, im Beispiel der Zeichnung ist ein Wechselstrom-1 generator dargestellt,
der eine Spannung von etwa 22o Volt erzeugen mag und auf die Primärwicklung 9 eines
Transformators arbeitet, dessen Sekundärwicklung io eine so geringe Windungszahl
aufweist, daß eine starke Übersetzung des Stromes erfolgt. Tritt z. B. an den Klemmen
der Sekundärwicklung io eine Spannung von nur 6 Volt auf, so kann bereits eine Stromstärke
von etwa 6oo Ampere erzeugt werden, wenn auf der Primärseite im ganzen
356 Watt aufgewendet werden. Wird der Schalter ii geschlossen, so fließt
dieser Strom über die Klemmen 6, 7 und die dazwischengeschalteten Drahtenden und
wird nach kurzer Dauer die aneinanderliegenden Hüllenteile der Drahtenden ausreichend
erweichen oder schmelzen, so daß sie bei i2 (Fig. 3) ineinanderfließen. Es ist zwar
klar, daß sich der Heizstrom auch über dem Draht zwischen den einander überlappenden
Enden schließen wird; der Widerstand dieses' weit längeren Teiles des Drahtes ist
aber erheblich größer als derjenige der parallel geschalteten Drahtenden und der
Übergangsstelle i2 durch die beiden Hüllen, so daß nur diese letztere hoch erhitzt
wird, nicht aber die Hülle an den übrigen Teilen des Drahtes.
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Die Hülle wird gewöhnlich aus Lot hergestellt, das beispielsweise
aus 3 Gewichtsteilen Zinn, So Gewichtsteilen' Blei und 1]s bis lfa eines Gewichtsteils
Wismut bestehen mag. Erfahrungsgemäß fließt eine solche Legierung bei ungefähr 51o°
C in ausreichendem Maße, um eine verdickte Verbindungsstelle 12 an der Berührungsstelle
der Enden des Drahtes zu erzeugen. Hieraus ergibt sich eine ausreichend kräftige
Verbindung zwischen den einander überlappenden Teilen des Drahtes und ein dichtes
Anliegen der Abschlußkappe am Gefäß. Die Verbindung wird auch die Spannung aufrechterhalten,
die während des Aufbringens des Drahtes absichtlich in ihm erzeugt wird, und ferner
die weitere Spannung, die dadurch entstehen mag, daß der Draht an seinen überlappenden
Enden, aber auch an seinem übrigen Teil durch den Strornfluß erwärmt und gedehnt
wird und sich darum nach Abschalten des Stromes beim Erkalten zusammenzieht. Andererseits
1 kann der Verschluß leicht dadurch gelöst werden, daß die beiden etwas abgebogenen
Enden des Drahtes mit ausreichender Kraft nach oben bzw. unten abgebogen werden
und damit die Verlötungsstelle zwischen den bei- 1 den Enden allmählich aufgerissen
wird.