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Elektrische Fernsteueranlage Die Erfindung bezieht sich auf elektrische
Fern steueranlagen, bei denen kontaktschließenden Wählern., die einerseits an einer
Überwachungsstation, andererseits an einer überwachten Station angeordnet sind,
entsprechende Schrittschaltbewegungen mitgeteilt werden.
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Bei modernen Anlagen haben die Wähler in ihren verschiedenen Stellungen
eine Vielzahl von Kontaktschließungen und Öffnungen auszuführen, wobei zwischen.
den einzelnen Hauptstellungen noch vielfach zwischenzeitlich in bestimmter Zeitfolge
Kontakte beeinflußt werden müssen. Häufig kommt es vor, daß zwischen j e zwei Stellungen
bestimmte Kontakte in immer wiederkehrender Folge geschlossen werden müssen. Die
Vielzahl dieser Aufgaben stellt an die mechanische Konstruktion der Kontakttrommeln
der Wähler Anforderungen., die kaum oder doch nur unter größten Schwierigkeiten
zu überwinden sind.
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Die Erfindung schafft einen Weg, durch den derartige Schwierigkeiten
beseitigt werden. Gemäß der Erfindung werden die Bewegungen jedes Wählers sowohl
in der Überwachungsstation wie auch in der Unterstation durch je eine drehbare Steuertrommel
eingeleitet, die erst eine Mehrzahl von aufeinanderfolgenden Winkelbewegungen ausführt,
bevor sie die zugehörige eigentliche Wählertrommel um einen Kontaktschritt vorwärts.
bringt. Die Erfindung ist durch die Zeichnungen in einiger< zweckmäßigen Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. z etwas schematisch eine bevorzugte Wähleranordnung,
die insbesondere zur Verwendung in einer elektrischen Kraftunterstation einer Wählfernsteueranlage
für -eine Gruppe von Schaltern oder sonstigen Apparaten bestimmt ist; Fig. a bis
5 sind vergrößerte Ansichten von Teilen des Werkes gemäß Fig. z, Fig. 6 eine Ausführungsform
eines Apparates mit abgenommenem Gehäuse; Fig. 7 und 8 sind Schnitte nach Linien
9-9 und zo-ro in Fig. 6, Fig. 9 ein Schaltungsschema, das eine andere Ausführungsform
des Apparates nach Fig:6 bis 8 wiedergibt.
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Die Überwachungsstation besitzt einen Drehwähler A (Fig. x), der schrittweise
in eine Anzahl von Wählstellungen gebracht werden kann, die je einem zu steuernden
Unterstationsschalter oder sonstigen Apparat zugeordnet sind. Die Welle A1 des Wählers
tritt durch die Schautafel B und trägt einen Zeiger A2, der mit Anzeigen auf der
Vorderseite der Schäutafel zusammenarbeitet und die Stellung erkennen läßt, die
der Wähler in einem beliebigen Augenblick einnimmt. Die Schautafel B besitzt eine
Anzahl von in Fig. z nicht dargestellten Fenstern,
durch welche
die Anzeigen des Zustandes der Unterstationsapparate erkennbar sind. Die Welle Al
trägt eine in Fig. 4 in größerem Maßstabe dargestellte Scheibe A3 mit im gleichen
Abstand liegenden Umfangsschlitzen A4; die Zahl der Schlitze ist das Doppelte der
Wählstellungen. Diese geschlitzte Scheibe A3 wird wechselnd durch zwei Stifte Cl,
C2 getrieben, die diametral gegenüberliegend auf einem Stiftrad C der Welle Dl einer
drehbaren Steuertrommel D sitzen, welche in der noch zu beschreibenden Weise eine
Anzahl von Winkelbewegungen während jeden vollen Umlaufes ausführt.
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Auf der von den beiden Aatriebsstiften Cl, C2 entfernten Seite trägt
das Stiftrad C eine Anzahl weitere Stifte C3 bis C8, die auf zwei verschiedenen
konzentrischen. Kreisen verschiedenen Halbmessers angeordnet sind. Der Abstand der
Stifte in den beiden Reitren ist unregelmäßig, wie noch erläutert wird. Die Stifte
arbeiten. mit einem Schlitz El in einer Stange E2 zusammen, die radial gegenüber
dem Stiftrad C durch eine Schrittschalt- oder Hemmwerkspule E bewegt wird. Ist die.
Spule E erregt, so liegt der Schlitz E,. in einer Radialstellung entsprechend der
der äußeren Stiftreihe C3, C5, C7 und gestattet einem dieser Stifte den Durchgang;
ist die Spule E aberregt, so liegt der Schlitz El in der Bahn der Stifte C4, C6,
C$ der inneren Reihe. Die Stifte sind in den beiden Reihen so versetzt, daß eine
fortgesetzte Drehung des Stiftrades nur möglich ist, wenn die Spule E wechselnd
erregt und entregt wird. Die drehbare Trommel D wird gesteuert durch das geschilderte
Hemmwerk aus Stift und Schlitz mittels einer Spiralfeder, die durch einen Elektromotor
gespannt gehalten wird, den eine Ortsbatterie F speist. Motor und Feder sind bei
G in Fig. i angedeutet und im einzelnen in Fig. 5 dargestellt. Dieses Getriebe enthält
eine Spiralfeder G1, deren inneres Ende entweder unmittelbar mit der Treibwelle
Dl verbunden ist oder nach der Zeichnung mit einer Spindel G3, die eine Schnecke
G3 trägt, welche in ein. Schneckenrad am Umfang des Stiftrades C eingreift. Das
äußere Ende der Feder G1 greift am Federhaus G4 an, das mit einer Verzahnung am
Umfange in ein Umlaufschneckenrad Hl eingreift, welches von, einem Tragstück H getragen
wird. Dieses ist drehbar um die Federspindel G2. Das Tragstück besitzt einen beweg
liehen Kontakt H2. Normalerweise wirkt darauf eine feste Hilfsfeder H3, die den
Kontakt HZ in eine Stellung bringt, in welcher er die beiden im Abstand befindlichen
Kontakte 1l im Erregungskreis des Motors J miteinander verbindet. Die Welle 1, des
Motors trägt eine Schnecke 13, die in das Umlaufschneckenrad Hl eingreift.
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Wenn die Hilfsfeder H3 die Kontakte H2 und J1 geschlossen hält, so
treibt der Motor J das Federhaus G4 über Schnecke und Schneckenrad J3 und Hl in
der Richtung des Pfeiles an und zieht dadurch die Feder G1 auf. Die Spannuhg der
Feder G1 kommt schließlich auf einen solchen Wert, daß ihre Rückwirkung auf das
Schneckenrad Hl und der Treibdruck der Schnecke J3 die Spannung der Feder H3 übersteigen.
Infolgedessen wird auch das Schneckenrad Hl das Federhaus G4 um einen kleinen Winkel
zurückbewegen, der aber ausreicht, die Kontakte H2 und J1 zu öffnen und somit den
Motor J stillzusetzen ; das Rad Hl wird in seiner Lage durch die Gegenkräfte der
beiden Federn G1 und H3 und die Selbstsperrung der Schnecke J3 gehalten, mit der
es in Eingriff bleibt. Wenn die Spiralfeder G1 aber infolge Antriebs der Trommel
D abzulaufen beginnt, so wird die Kraft der Feder H3 größer als die Gegenkräfte
und treibt das Stück H und das Umlaufrad Hl zurück, so daß die Kontakte J1 und Hz
wieder geschlossen werden und der Motor J von neuem anläuft und die Feder G1 wieder
spannt. Die Feder G,, wird also selbsttätig immer wieder aufgezogen und übt einen
dauernden Triebdruck auf das Stiftrad C aus.
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Die Apparatur der Überwachungsstation ist mit der Unterstation durch
zwei Überwachungsdrähte k, k1 verbunden, und die verschiedenen Stromleise von der
Batterie F zu den Steuerdrähten sowie zu der Schrittschaltspule E werden teilweise
durch Kontakte am Wähler A und der Drehtrommel D und teilweise durch Handschalter
gesteuert. Der Wähler A besitzt hierzu ein Kontaktsegment A5, das mit einem Paar
fester Federkontakte A s in solcher Anordnung zusammenwirkt, daß -die Kontakte A5
und A s in allen Wählstellungen außer der normalen Nullstellung des Wählers geschlossen
sind. Die Drehtrommel D hat drei Segmentkontakte DZ, D4, D6, die mit Paaren von
festen Kontaktfedern. D3, D5, D7 zusammenarbeiten. Selbstverständlich sind bei der
praktischen Ausführung Wähler A und Drehtrommel D mit nicht dargestellten
anderen Kontakten für verschiedene Zwecke versehen. Der eine Überwachungsdraht k1
ist unmittelbar mit dem --Pol der Batterie F verbunden, der andere Draht
k durch zwei Wechselleise mit einer Seite der Schrittschaltspule E, deren andere
Seite mit dem + -Pol der Batterie F verbunden ist. Die Kreise könnten auch, statt
unmittelbar zur Schrittschaltspule zu führen, zu einem die Spule überwachenden Relais
verlaufen. Der eine der beiden Wechselleise führt über die Trommelkontakte D2 und
D3, der andere über die Trommelkontakte D4 und D5 sowie über einen normal geschlossenen
Kontakt L, eines der Handschalter L, welcher zur Steuerung der Herstellung der Meßlleise
benutzt werden kann. Die Schrittschaltspule E ist ferner unmittelbar an die Batterie
F über die normal
offenen Kontakte Ml eines Wählhandschalters M
(Druckknopfes) geschaltet; durch die Handhabung des Druckknopfes werden die Wählbewegungen
eingeleitet. Der Wähllm.opf M wirkt auf die Kontakte Ml durch einen Handhebel M2,
dessen eines Erde normal auf einem Exzenternocken M3 einer Scheibe M4 der Trommelwelle
Dl ruht. Kurz nachdem die Trommel D sich zu drehen begonnen hat, entfernt sich der
Nocken M3 von dem Hebel M2 und ermöglicht den Wählknopfkontakten Ml, sich wieder
unter Federwirkung zu öffnen. Der Nocken M3 besteht in einer unter Federwirkung
stehenden Klappe, die normal, wie dargestellt, aufgerichtet ist; wenn der Wählknopf
M während eines ganzen Umlaufes der Trommel D niedergedrückt gehalten wird, so legt
sich die Klappe M3 unter das Ende des Hebels M2, schließt aber die Kontakte Ml nicht
wieder. Das Loslassen des Knopfes M gestattet der Klappe M3, wieder in die aufrechte
Lage zu gelangen, in welcher sie als Widerlager für den Hebel M2 beim erneuten Drücken
des Knopfes M wirkt.
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Die Apparatur der Unterstation ist in vieler Beziehung ein Duplikat
der Teile der Überwachungsstationsapparatur. Es sind kleine Bezugszeichen in der
Zeichnung für die Teile der Unterstationsapparatur gebraucht, die identisch oder
genau entsprechend den Teilen der Überwachungsstationsapparatur sind, die durch
die entsprechenden großen Buchstaben bezeichnet wurden. Die Unterstationsapparate
sind nur so weit beschrieben, wie sie sich von den entsprechenden Teilen der Überwachungsstationsapparate
unterscheiden.
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Identisch sind die Unterstationswähler a mit Welle a1, Zeiger a2 und
geschlitzter Scheibe a3, jedoch sind den Kontakten A5 und As entsprechende Kontakte
nicht vorhanden. Die Scheibe a3 wird durch die Stifte cl und c2 eines Stiftrades
c ähnlich dem der Überwachungsstation getrieben, jedoch unterscheidet sich die Anordnung
der Stifte es, c6, c7, c$ an der anderen Seite des Rades von der der entsprechenden
Stifte der Überwachungsstation, wie noch näher beschrieben werden wird. Das Schrittschaltrad
e mit Kolben e2 und Schlitz e1, die drehbare Trommel d mit ihrer Welle dl, Federgetriebe
g und Batterie f sind gleichfalls gleichartig den entsprechend bezifferten Überwachungsstationsteilen,
nur sind für die Trommelkontakte D2, D3, D4, D5, Es, D7 nur zwei Segmentkontakte
d$ und d9 eingetreten, die beide mit dem gleichen Paar von festen Kontaktfedern
dl, zusammenarbeiten. Die Handschalterfallen und die Stromkreise sind etwas verschieden
gestaltet, z. B. liefert die Batterie f den Strom zum Motor zum Aufziehen der Feder,
nicht aber für die Schrittschaltspule e. Diese liegt in Reihe mit den Trommelkontakten
d$ und dlo oder den Kontakten d9 und d10 zwischen den beiden Ü berwachungsdrahtkon;takten
k und k1.
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Beim normalen Ruhezustand in einer beliebigen Wählstellung sind die
beiden Schrittschaltspulen E, e aberregt, so däß die Schlitze El und ei und ihre
Stangen E2 und e2 auf dem Stiftkreis kleinen Halbmessers der Räder C, c liegen und
daß ein Stift C3 oder c3 (Fig. 2 und 3) auf der einen Seite der Stange E2 bzw. e2
aufliegt, so daß die Trommeln. D, d in ihrer Nullage gehalten werden. In
dieser Arbeitsstufe verbinden die Kontakte d$ und dlo der Unterstationstrommel die
Schrittschaltspule e der Unterstation mit den Überwachungsdrähten k und k1, während
die beiden oben beschriebenen Wechselkreise zu den Überwachungsdrähten an der Überwachungsstation
an den Kontakten D2, D3 und D4, D5 unterbrochen werden. Die Winkelabstände der Trommelsegmentkontakte
D2, D4, D6 und d9 und d9 sind schematisch, in Fig. 2 und 3 der Übersichtlichkeit
halber wiedergegeben.
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Will man jetzt eine Wählbewegung einleiten, so wird der Knopf M gedrückt.
Der Hebel M2 dreht sich um das Widerlager M3 und schließt die Kontakte Ml. Dadurch
wird die Schrittschaltspule E der Überwachungsstation erregt. Die Kolbenstange E2
bewegt sich nach außen und gestattet dem Stift C3, durch den Schlitz El zu treten.
Die Trommel D dreht sich, unter Wirkung der Feder G1 um einen kleinen Winkel; die
Bewegung wird durch den Stift C4 auf dem inneren Halbmesser angehalten. Inzwischen
sind die Wähldruckknopfkontakte Ml mechanisch durch Wegbewegen des Widerlagers M3
vom Ende des Hebels M2 geöffnet. Die sich daraus ergebende Aberregung der Spule
E bewegt die Stangen E2 wieder nach innen, so daß der Stift C4 durch den Schlitz
El hindurchtreten kann. In diesem Augenblick ist einer der Triebstifte Cl in Eingriff
mit einem Schlitz A4 der Scheibe A3 gekommen, und zwar in der Stellung, die durch
die punktierte Linie C9 in Fig. 2 wiedergegeben ist; die folgende Drehung der Trommel
D infolge der Federwirkung treibt demnach den Wähler A durch seine erste Halbschrittbewegung.
Diese Bewegung wird vor Erreichen der Halbschrittstellung durch den Stift C5 angehalten,
und zwar in der Lage, die durch die punktierte Linie Cl. angedeutet ist. Zur gleichen
Zeit schließen sich die Trommelkontakte D2 und D3, so daß ein Stromkreis von der
Überwachungsstationsbatterie F über die beiden Schrittschaltspulen E, e und die
Überwachungsdrähte k und k1 hergestellt ist, der über die Trommelkontakte D2, D3
und da, dl, verläuft. Durch die Erregung der Spulen E, e bewegen sich beide Stangen
E2 und e2 nach außen, so daß die Stifte C5, c5 durch die Schlitze Ei, e1 hindurchgehen
und beide Trommeln D, d sich drehen. Die Drehung der Trommel D wird fast augenblicklich
wieder durch den Stift C6
aufgehalten, während die Kontakte D2,
D3 noch geschlossen bleiben. Die Unterstationstrommeld dreht sich noch weiter, wobei
sie zunächst einen ihrer Triebstifte cl in Eingriff mit einem Schlitz in, der Wählerscheibe
a3 in der Stellung c9 bringt und dann den Unterstationswähler a während des ersten
Halbschrittes treibt. Ist diese Bewegung in der Stellung cl, beendet, so wird die
Drehung der Trommel d durch den Stift c6 angehalten; zur gleichen Zeit öffnen sich
die Trommelkontakte d$ und dlo und unterbrechen den, Erregungskreis der beiden Spulen
E, e. Die daraus folgende Antriebsbewegung der Kolbenstangen E2, e2 läßt die Stifte
C6, c, durch die Schlitze El, e1 hindurchgehen und gestattet den Trommeln
D, d, sich weiterzw= drehen, bis sie durch die Stifte C7, c.. stillgesetzt
werden. Diese Weiterdrehung beeinflußt die Wähler nicht, weil die Treibstifte Cl,
cl inzwischen in den durch die punktierten Linien Cl., cl, angedeuteten
Stellungen die Triebeingriffsstellung verlassen haben.
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jetzt sind die ersten Halbschrittbewegungen vollendet, und die beiden
Trommeln D, d haben ihre Kontakte Dl, D, und d9, dl, im Schrittschaltspulernkreis
geschlossen. Dieser Kreis wird jedoch überdies durch den Meßschalterkorntakt L1
gesteuert, und wenn der Meßschalter oder Knopf L inzwischen gehandhabt wurde, so
bleiben die Trommeln und Wähler in ihren Halbschrittstellungen stehen.
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Wenn jedoch der Meßknopf in der Normallage ist, so werden die beiden
Schrittschaltspulen E, e von neuem erregt, und die Stangen E2, e2 bewegen sich nach
außen, so daß die Stifte C7, c7 durch die entsprechenden Schlitze hindurchtreten
können. Die Drehung der Überwachungsstationstrommel D wird fast im gleichen Augenblick
durch den Stift C$ Wieder unterbrochen, während die Kontakte D4, D5 noch geschlossen
bleiben. Die Trommel d der Unterstation dreht sich weiter, bis sie von dem Stift
C8 angehalten wird, und zwar kurz vor Vollendung ihres Umlaufes. Während dieser
Bewegung ist der zweite Treibstift c2 in Eingriff mit dem nächsten Schlitz der Scheibe
a3 in der Stellung cl, der Fig. 3 gekommen und hat den Wähler a den zweiten Halbschritt
ausführen lassen, bei dessen Vollendung an der Stelle cl, der Stift c2 zugleich
mit der Öffnung der Trommelkontakte d9 und dlo außer Eingriff kommt. Die daraus
folgende Aberregung der beiden Spulen E, e bewegt die Stangen E2, e2 einwärts und
läßt die Stifte C8, c$ durchtreten, so daß die Trommeln D, d ihre Drehung
fortsetzen können, bis sie durch die Stifte C3, c3 in ihrer normalen Nullstellung
angehalten werden; der Überwachungsstationswähler A ist in dieser Zeit durch den
zweiten Treibstift C2 zwischen den Punkten Cl,. und cl, durch die zweite Halbschrittstellung
hindurchgetrieben. Damit ist die Wählbewegung vollendet, und dieWählerA, a sind
wieder in der neu ausgewählten Stellung in Ruhe, in der sie bleiben, bis der Knopf
M erneut gedrückt wird, um eine weitere Wählbewegung einzuleiten.
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Es ist klar, daß mit der beschriebenen Anordnung jede Wählbewegung
von einer Stellung zur nächsten durch ein gesondertes Drücken des Knopfes M herbeigeführt
werden muß. Besonders wenn eine große Anzahl von Wählerstellungen vorhanden ist,
so ist es oft erwünscht, daß Einrichtungen vorgesehen sind, mittels deren die Überwachungsperson
den Durchgang durch eine Anzahl von Wählerstellungen herbeiführen kann, ohne den
Wählknopf wiederholt zu drücken. Eine solche Schnellwahl läßt sich auf mannigfache
Weise erzielen. Bei einer einfachen, in Fig. z angedeuteten Anordnung ist ein, getrennter
Schnellwählknopf N vorgesehen" dessen Kontakte N1 in Reihe mit den Kontakten A5
und A6 des Überwachungsstationswählers liegen, welche in allen Stellungen geschlossen
sind, außer in der normalen Nulllage des Wählers, und ferner in Reihe mit den
Üb erwachungsstationstrommelkontakten D E und D7, die nur in der normalen
Ruhestellung der Trommel geschlossen sind. Hierdurch ist ein Parallelweg zu den
Wählknopfkontakten Ml geschaffen. Somit wird in der normalen Nullstellung der Wähler
A, a das Drücken des Schnellwahlknopfes N wirkungslos bleiben, in allen anderen
Stellungen aber eine Folge von Wählbewegungen herbeiführen, deren jede der einen
Wählbewegung gleichartig ist, die durch Drücken des Knopfes M veranlaßt wurde; diese
werden so lange ausgeführt, bis entweder der Knopf N losgelassen wird (wonach die
Apparatur nach Vollendung der im Augenblick der Auslösung gerade stattfindenden
Wählbewegung zur Ruhe kommen wird) oder wenn die normale Nullage wieder erreicht
ist. Die einleitende Erregung der Spule E der Überwachungsstation wird immer, wenn
der Druckknopf N niedergedruckt .gehalten bleibt, durch den Stromkreis über den
erwähnten Schnell wählknopfkontakt geschlossen werden. Dieser Stromkreis wird an
den Kontakten D, und D7 fast sofort unterbrochen, nachdem dieTrommel D begonnen,
hat zu laufen, und wird jedesmal wieder geschlossen, wenn die Trommel eine Drehung
vollendet hat, bis die Nullage erreicht ist.
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Eine andere einfache Anordnung gestattet, sowohl die Schritt für Schritt
erfolgende wie die Schnellwahl durch einen einzigen Druckknopf zu erzielen, der
für die Schrittwahl gedrückt und wieder -losgelassen werden kann., während die Schnellwahl
dadurch erzielt wird, daß man ihn drückt und dreht, wonach er in der gedrehten Stellung
festgehalten wird; die Auslösung wird dann durch die umgekehrte Bewegurig
herbeigeführt.
Es ist klar, daß bei dieser Änderung die Drehbewegung das Schließen von Kontakten
ähnlich denen des Schnellwahlknopfkontakts N1 in Fig. i herbeiführt. Die Abänderung
hat den Vorteil, daß die Schnellwahl in der normalen Nullstellung eingeleitet werden
kann, derart, daß sich ein vollständiger Kreislauf erzielen läßt. Bei dieser Änderung
kann es oft zweckmäßig sein, beim Knopf der Handsteuerung eine elektromagnetische
Steuerung zu überlagern, derart, daß ein Schnellwahlkreislauf selbsttätig bewirkt
werden kann, wenn es erforderlich ist: Der Stift c13, der in Fig. 3 punktiert angedeutet
ist, ist bei gewissen Abänderungen an Stelle des Stiftes c8 vorgesehen, mit dem
Ergebnis, daß die beiden Wähler dann ihre' zweite Halbschrittbewegung gleichzeitig
statt nacheinander ausführen.
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Offenbar sichert die beschriebene Anordnung ein richtiges Übereinstimmen
der Bewegungen zwischen den beiden Wählern. A, a und ermöglicht außerdem,
daß nicht nur die Vollschrittwählstellungen, sondern auch die Halbschrittstellungen
zur Herstellung von Fernsteuerungskreisen benutzt@werden können, weil die zweite
Halbschrittbewegung nicht erfolgt, wenn der Meßschaltkontakt L1 im geeigneten Zeitpunkt
der Folge von Arbeitsvorgängen offen ist. Hierdurch ergibt sich eine zweckmäßige
Anordnung für die wahlweise Herstellung von Meßkreisen. Es ist klar, daß die Halbschrittstellungen
statt dessen auch für andere als für Meßzwecke benutzt werden könnten. Die Verwendung
der Wähleranordnung in einer Ferusteueranlage wird naturgemäß entsprechend den Anforderungen,
die an die Anlage gestellt werden, wechseln können.
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Fig.6 bis 8 veranschaulichen im einzelnen eine Apparatur, die verwendet
wird, um eine selbsttätige Meßkorrektur zu bewirken. Diese Einrichtung befindet
sich in einem Gehäuse Q mit abnehmbarem Deckel Q1 und einem Vorderfenster Q2. Sie
besitzt einen mit konstanter Geschwindigkeit laufenden Elektromotor R, der eine
Kontakttrommel S mittels eines Getriebes Ri, R2, R3 und R4 mit konstanter geringer
Geschwindigkeit treibt, z. B. derart, daß sie eine Umdrehung in je 15 Minuten ausführt.
In jeder von mehreren Stellungen (nach Maßgabe dei Zahl von Kontakten, die bedient
werden oder, wie dargestellt, über ihre ganze Länge hin, wenn die Kontakte gleichzeitig
bedient werden sollen) hat die Trommel S zahnartige Einschnitte S1, die eine Umfangsnockenfläche
bilden und die mit einer Anzahl von Rollenpaaren T und T1 zusammenwirken. Eine der
Rollen T liegt etwas vor der zweiten Rolle T1 in der Umfangsrichtung der Trommel
S, so daß sie in eine Nut S1 kurz vor der Rolle Ti eintritt bzw. sie wieder vor
dieser verläßt, wobei sie jedoch die Nut verläßt, nachdem die zugeordnete Rolle
T1 bereits in die gleiche Nut eingedrungen ist. Die beiden Rollen T und T1 sitzen
an Hebelarmen T2, die auf einer Spindel T3 drehbar sind. Jeder Hebel hat einen Vorspung
T4, der auf ein Paar von Federkontakten U und U1 wirkt. Die beiden Paare von Kontakten
U und U1, die durch die zwei Hebel T2 beeinflußt werden, welche die Rollen T und
T1 tragen, sind parallel geschaltet oder können auch durch ein einziges Kontaktpaar
ersetzt werden, das durch beide Hebelvorsprünge T4 erfaßt wird. Einstellschrauben
T5 dienen zur Regelung des längs des Umfanges gemessenen Abstandes der beiden Rollen
T und TI; auf diese Weise kann die Periode der Kontaktschließung oder Unterbrechung
des von den Kontakten abhängigen Stromkreises genau auf einen gewünschten Wert eingestellt
werden. Diese Anordnung gestattet nur eine Feineinstellung, während es für gröbere
Einstellungen notwendig ist, eine andere Trommel mit verschiedener Nutung zu verwenden.
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Die Anzahl von Kontaktsätzen, auf die die Trommel einwirkt, ändert
sich nach Bedarf. Die Trommel kann auch eine Reihe von Kontaktsätzen beeinflussen,
die den Kontakten des Meßschalters entsprechen und diesen parallel geschaltet sind.
Eine solche Anordnung ist in den Fig. 6 bis 8 dargestellt; hier werden vier Sätze
von Kontakten U2, U1, U3, U4 benutzt. Die Wirkung einer Nut S1, die auf die
Sätze von Kontakten wirkt, entspricht einer einzigen Handhabung des Meßschalters.
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Die Nut S1 liegt im gleichen Winkelabstand an der Trommel S, und ihre
Anzahl entspricht der Zahl der Wählerstellungen; der Rest der Trommel besteht aus
einer glatten Zylinderoberfläche S2. Eine im allgemeinen den Bedürfnissen entsprechende
Zeiteinstellung für jede Kontaktbewegung ist beispielsweise eine solche, bei der
die Kontakte 2o Sekunden in Tätigkeit gehalten werden, sowie z. B. 3 Sekunden Pause
zwischen aufeinanderfolgenden Bewegungen liegen. Diese Zeiträume entsprechen der
Zeit, die erforderlich ist, um eine stetige Meßablesung mit einem Wiederholungssystem
der Fernmessung zu erhalten, sowie der Bewegung einer Wählhalbschrittstellung zur
nächsten. Nach je 15 Minuten wird ein Kreislauf eingeleitet, und es werden in entsprechender
Folge alle Zähleranzeigen richtiggestellt.
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Diese Anordnung ist lediglich beispielsweise gegeben, und es kann
die Messerkorrektur auch auf mannigfach andere Weise erzielt werden. Eine geeignete,
wechselweise zur Anwendung gelangende Ausführung zeigt Fig. g. Sie besitzt einen
Zeitschalter V, der für kurze Zeit seine Kontakte Vl schließt, z. B. für 5 Sekunden,
und zwar in bestimmt festgelegten Zeiträumen von beispielsweise i5 Minuten. Dieser
Zeitschalter verursacht das cyclische Arbeiten einer
Gruppe von
Relais, die die aufeinanderfolgende Herstellung von Meßkreisen herbeiführen. Die
Kontakte V1 können z. B. parallel zu Wählerkontakten V2 liegen, welche in allen
Stellungen, außer in der normalen Nullstellung, geschlossen sind und sich im Erregungskreis
eines Relais W finden, das z. B. mit einer Verzögerung von 3 Sekunden anzieht. Der
Kontakt W1 dieses Relais, der also 3 Sekunden nach der Einschaltung geschlossen
wird, erregt ein zweites Relais X, das sich sogleich am Kontakt X3 einen eigenen
Haltekreis bildet, am Kontakt X2 den Erregungskreis eines dritten Relais Y herstellt
und am Kontakt X1 eine Spule Z einschaltet, welche elektromagnetisch auf den Meßschalter
wirkt. Sobald das Relais Y erregt wird, unterbricht es den Erregungskreis des Relais
W am Kontakt Yl und schließt dann nach einer Verzögerungszeit von etwa 2o Sekunden
einen Kontakt Y., der die Arbeitsspule des Relais X kurzschließt. Die darauffolgende
Entregung des Relais X veranlaßt die Entregung des Relais Y
und der
Meßschalterspule Z. Die Entregung des Relais Y stellt einen Erregungskreis des Relais
W über die Wählerkontakte V2 wieder her, und der beschriebene Arbeitsvorgang wiederholt
sich so lange, bis der Wähler seine normale Nullstellung erreicht, in welcher die
Einrichtung zur Ruhe kommt, bis sie nach der angenommenen Zeit von 15 Minuten mittels
des Zeitschalters V von neuem in Tätigkeit gesetzt wird.