DE603815C - Schaltungsanordnung zur UEbermittlung von Signalen mit Hilfe von Traegerstroemen ueber Gabelschaltungen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur UEbermittlung von Signalen mit Hilfe von Traegerstroemen ueber GabelschaltungenInfo
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- DE603815C DE603815C DEI34810D DEI0034810D DE603815C DE 603815 C DE603815 C DE 603815C DE I34810 D DEI34810 D DE I34810D DE I0034810 D DEI0034810 D DE I0034810D DE 603815 C DE603815 C DE 603815C
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung
zur Übermittlung von Signalen mit Hilfe von Trägerströmen über Gabelschaltungen.
In derartigen Schaltungen werden die Signale gewöhnlich durch abgestimmte Empfangseinrichtungen
in der Gabel aufgenommen. Die Erfindung schlägt nun vor, die zur Aufnahme
der über die eine Vierdrahtseite der Gabel ankommenden Signale dienenden Empfangseinrichtungen
an die Seite des Ausgleichsübertragers anzuschließen, mit der auch die Nachbildung
der Zweidrahtseite verbunden ist.
Auf diese Weise wird die Gefahr einer ungewollten Betätigung der Signalempfangseinrichtung erheblich verringert. Bekanntlich können die Frequenzen, auf die diese Empfangseinrichtungen abgestimmt sind, auch in den Nachrichtenströmen, insbesondere den Sprechströmen, vorkommen. Schaltet man jedoch die Empfangseinrichtungen gemäß der Erfindung, so können die von der Zweidrahtseite der Gabel ankommenden Ströme die Empfangseinrichtungen nicht beeinflussen, so daß schon dadurch allein die Gefahr einer ungewünschten Betätigung der Empfangseinrichtungen auf die Hälfte vermindert wird. Außerdem sind die Ströme, die auf diese Weise an einer Beeinflussung der Empfangseinrichtungen gehindert werden, gerade die stärksten, weil sie lokal entstehen, während die von der Vierdrahtseite ankommenden Ströme infolge der Dämpfung auf der langen Fernleitung nur schwach ankommen. Daraus entstand bisher die Schwierigkeit, daß die abgestimmten Signalempfangseinrichtungen einerseits empfindlich genug sein mußten, um von den schwachen, über die Fernleitung ankommenden Signalströmen betätigt zu werden, andererseits aber von den abgehenden Sprechströmen verhältnismäßig großer Intensität nicht beeinflußt werden durften. Da die Ströme der letzteren Art bei der erfindungsgemäßen Anordnung an einer Beeinflussung der Signalempfangseinrichtungen verhindert werden, ist diese Schwierigkeit beseitigt.
Auf diese Weise wird die Gefahr einer ungewollten Betätigung der Signalempfangseinrichtung erheblich verringert. Bekanntlich können die Frequenzen, auf die diese Empfangseinrichtungen abgestimmt sind, auch in den Nachrichtenströmen, insbesondere den Sprechströmen, vorkommen. Schaltet man jedoch die Empfangseinrichtungen gemäß der Erfindung, so können die von der Zweidrahtseite der Gabel ankommenden Ströme die Empfangseinrichtungen nicht beeinflussen, so daß schon dadurch allein die Gefahr einer ungewünschten Betätigung der Empfangseinrichtungen auf die Hälfte vermindert wird. Außerdem sind die Ströme, die auf diese Weise an einer Beeinflussung der Empfangseinrichtungen gehindert werden, gerade die stärksten, weil sie lokal entstehen, während die von der Vierdrahtseite ankommenden Ströme infolge der Dämpfung auf der langen Fernleitung nur schwach ankommen. Daraus entstand bisher die Schwierigkeit, daß die abgestimmten Signalempfangseinrichtungen einerseits empfindlich genug sein mußten, um von den schwachen, über die Fernleitung ankommenden Signalströmen betätigt zu werden, andererseits aber von den abgehenden Sprechströmen verhältnismäßig großer Intensität nicht beeinflußt werden durften. Da die Ströme der letzteren Art bei der erfindungsgemäßen Anordnung an einer Beeinflussung der Signalempfangseinrichtungen verhindert werden, ist diese Schwierigkeit beseitigt.
Darüber hinaus bietet die hier vorgeschlagene Schaltung der abgestimmten Empfangseinrichtungen
den Vorteil, daß die Empfangseinrichtungen einen niedrigen Scheinwiderstand besitzen und infolgedessen billiger sein können.
Demgegenüber mußten die Empfangseinrichtungen, sofern sie in bekannter Weise an andere
Stellen der Gabel angeschlossen wurden, einen
hohen und gut angepaßten Scheinwiderstand besitzen, damit Störungen des Gabelgleichgewichts
vermieden wurden.
Im folgenden ist die Erfindung an einer Trägerfrequenzsignalanlage erläutert, und zwar
sei zunächst der Betrieb einer derartigen Anlage an Hand der Abbildung in großen Zügen beschrieben.
Die Leitung L sei z. B. an ein übliches Fernsprechamt
angeschlossen und kann in beiden Richtungen mit Tonfrequenz betrieben werden. Die Sprechströme fließen über die oberen Kontakte
der Relais 8ound 15, die Wicklungen B und C des Ausgleichsübertragers, deren obere
Hälften an den Klemmen 2 und 3 liegen, den durch 97 überbrückten Widerstand, die Nachbildung
N und parallel dazu über die Kondensatoren 30 und die Widerstände 40 sowie
die Primärspule des Transformators T, den durch 98 überbrückten Widerstand, die unteren
Hälften der Wicklungen B und C des Ausgleichstransformators H und die unteren
Kontakte der Relais 15 und 80. Die Sprechströme beeinflussen die Sekundärspule A des
Transformators H und werden durch den Eingangstransformator T' auf eine Röhrenanordnung
M übertragen, in der sie zunächst einer durch den Schwingungserzeuger TO erzeugten
Trägerfrequenz überlagert werden. Die Schaltung ist jedoch in bekannter Weise derart eingerichtet,
daß sie die unmodulierte Trägerfrequenz unterdrückt und nur die beiden Seitenbänder auf die Sekundärspule des Ausgangstransformators
T" überträgt. Das Filter TBF siebt eines der beiden Seitenbänder aus,
so daß nur ein Seitenband über einen weiteren Ausgangstransformator einer Trägerstromleitung
CL mitgeteilt wird. Ein weiteres Filter RBF, dessen Zweck später geschildert wird,
ist auf eine andere Frequenz abgestimmt, so daß es das .vom Filter TBF ausgehende
Frequenzband nicht durchläßt.
Der Verkehr in umgekehrter Richtung spielt •sich folgendermaßen ab:
Die über die Leitung CL von rechts einlaufenden Sprechströme sind ebenfalls einer
Trägerfrequenz überlagert, von der die unmodulierte Komponente und ein Seitenband
unterdrückt sind. Das übertragene Seitenband besitzt eine Frequenz, die von dem Filter RBF
durchgelassen wird und so in einen Empfangsstromweg DA gelangt. In diesem wird die ursprünglich
unterdrückte unmodulierte Trägerfrequenz durch den Schwingungserzeuger RO
mit dem Seitenband vereinigt, wie es bekanntlich zum Empfang von Hochfrequenz mit
unterdrückter Trägerwelle erforderlich ist. Die demodulierten Nachrichtenströme gelangen über
das Filter LPF in Form von Tonfrequenz an die Klemmen 4 und die Mittelanzapfung des Ausgleichstransformators
H. Die Sprechströme verteilen sich über die Spulen B und C mit gleicher
Stromstärke, da die Wechselstromwiderstände der Leitung L einerseits und der die Nachbildung
N und die Primärspule des Transformators T enthaltenden Schleife gleich sind.
Da die von den Spulen B und C erzeugten Felder gleich und entgegengesetzt gerichtet
sind, heben sie sich auf, und die Sekundärspule A bleibt unbeeinflußt, so daß die Sprechströme
nicht in die Röhrenanordnung M gelangen können, sondern lediglich am anderen
Ende der Leitung L im Telephon hörbar werden. In den bisher bekannten Übertragungsanlagen
dieser Art wurde das von der Leitung CL nach der Leitung L zu übertragende Anrufsignal
in folgender Weise übermittelt:
An die Klemmen 4 wurde unter Zwischenschaltung hoher Widerstände erne Anrufempfangseinrichtung
gelegt. Diese bestand beispielsweise aus einem Röhrengleichrichter, in dessen Ausgangskreis eine Relaisanordnung
lag. Man verwendete auch mitunter lediglich ein Frequenzrelais, das von dem den Empfangsweg DA verlassenden Rufstrom, auf den es
abgestimmt war, erregt wurde. Dieser Rufstrom, der beispielsweise aus einer Frequenz
von 1000 Hertz bestehen kann, die zwanzigmal in der Sekunde unterbrochen wird, brachte ein
auf 20 Hertz abgestimmtes Rufübertragungsrelais zum Ansprechen, und dieses schloß
während der gesamten Rufperiode den Stromkreis" eines Rufrelais, z. B. 80, welches die
Fernleitung, z. B. L, an eine Rufstromquelle, z. B. 85, legte.
Der Nachteil dieser Rufschaltung ist, daß sie in Brücke zu dem Ausgangskreis des Empfangsweges
DA liegt. Sie wird deshalb einerseits den Ausgangsstrom des Empfangsweges
bei der Sprachübertragung schwächen, andererseits aber bei der Übertragung von L nach
CL ansprechen können. Dasselbe wäre natürlich auch der Fall, wenn die Rufeinrichtung in
Brücke zwischen den Klemmen 2 liegt.
Demgegenüber schlägt die Erfindung vor, den bei· der Rufübertragung in dem die Nachbildung
N enthaltenden Stromkreis fließenden Strom zur Übertragung des Rufsignals auszunutzen.
In diesem Falle wird die Leitung L nicht nur durch die Schaltung N abgeglichen,
sondern durch die gesamte aus N, den Kondensatoren 30, den Widerständen 40 und der
Primärspule des Transformators T bestehende Anordnung. Hierdurch wird insbesondere gewährleistet,
daß die Ausgangsenergie des Empfangsstromweges RC ungeschwächt an die Mittelanzapfungen
zwischen den Spulen B und C weitergeleitet wird.
Der Einfachheit halber soll in der weiteren Beschreibung der Erfindung die Übertragung
in der Richtung von der Leitung L zur Leitung CL Ostübertragung und die Über-
tragung in der entgegengesetzten Richtung Westübertragung genannt werden. ' Anrufsignale,
die beispielsweise eine Frequenz von 20 Perioden je Sekunde besitzen und nach 5 Osten über die Leitung L gesandt werden,
betätigen die Relais io und ix, deren Wicklungen in Reihe miteinander an die Leitung L
angeschlossen sind. Zwischen den beiden Wicklungen liegt ein Kondensator 12, der die Wicklungen
auf den Anrufstrom von 20 Perioden abstimmt und verhindert, daß Gleichstrom von der Linie L in die Wicklungen dieser
Relais gelangt. Das Relais 10 ist ein Wechselstromrelais, welches so lange in Tätigkeit
bleibt, als Strom von 20 Perioden über die Leitung L empfangen wird. Das Relais 11 ist
ein polarisiertes Relais, welches unter dem Einfluß des 20-Perioden-Stromes mit 20 Perioden
je Sekunde arbeitet.
Wenn das Relais 10 anspricht, wird ein langsam wirkendes Relais 15 in Tätigkeit gesetzt.
Hierzu dient ein Stromkreis, der von der Batterie durch den Leiter 16 geht. Gleichzeitig
wird ein Relais 20 über den mit der Batterie verbundenen Leiter 21 eingeschaltet.
Das Relais 15 bewirkt, daß die Leitung L und die Wicklungen der Relais 10 und 11 von
dem Übertrager H getrennt werden. Die Unterbrechung erfolgt an den Kontakten der mittleren
und unteren Zunge des Relais 15. Gleichzeitig wird ein Kurzschluß mittels des Leiters 25
über die Leitungsklemmen 2 des Übertragers bewirkt. Ferner schließen die Leiter 26, 27 sowie
die oberste Zunge des Relais die Brückenklemmen 4 des Übertragers kurz. Dadurch,
daß die Leitung L von dem Übertrager getrennt wird und der Leiter 25 einen Kurzschluß bildet,
wird verhindert, daß Harmonische des von der Leitung L kommenden 20-Perioden-Signalstromes
an den Übertrager und den Sendestromweg TC gelangen und in dem Modulator M Modulierungen
ausführen. Solche Modulationsprodukte wurden, falls sie an die Leitung CL gelangen
sollten, die Qualität des Signalstromes herabsetzen. Der Kurzschluß über die Brückenklemmen
4 des Übertragers, welche den Ausgangsstrom des Demodulators oder des Empfangsstromweges
RC empfangen, verhindert, daß der im Stromweg TC erzeugte Anrufsignalstrom
in den Stromwegen TC und RC strömt, wenn die Anrufsignalstromkreise in Tätigkeit sind.
Wenn das Relais 20 in Wirksamkeit ist, verringert seine untere Zunge die Abstimmungskapazität des Schwingungserzeugers TO, um
die Trägerfrequenz zu ändern (beispielsweise von 10 000 Perioden auf 11 000 Perioden). Die
mittlere Zunge des Relais öffnet den Gitterstromkreis einer der Röhren des ausgeglichenen
Modulators, um diesen in einen unausgeglichenen Zustand zu bringen, so daß der Trägerstrom
von 11 000 Perioden über Leitung CL ausgesandt wird. Die obere Zunge des Relais 20
legt einen Widerstand 35 über den Ausgangsstromkreis des Modulators, um den Trägerstrom
zu dämpfen. Dieser Trägerstrom wird zwanzigmal in der Sekunde unterbrochen oder unterdrückt. Dies geschieht durch das Relais 11,
welches bei jedem Stromschluß, der Relaiskontakte den Widerstand 35 über die Leitungen
36 und 37 kurzschließt.
Die Weise, in welcher das Anrufsignal in der fernen Station empfangen wird, soll in Verbindung
mit der in der Zeichnung dargestellten Stromkreisanordnung der örtlichen Station beschrieben
werden, weil die Stromkreise in der örtlichen und in der fernen Station identisch
sind, mit der Ausnahme, daß das Frequenzband des Trägerstromes für Westübertragung
verschieden ist von dem Frequenzband für Ostübertragung. Der die Trägerwellen erzeugende
Schwingungserzeuger der fernen Station kann normalerweise z. B. eine Welle von 6 000 Perioden erzeugen. Für Westübertragung
wird ein Seitenband verwendet, beispielsweise das obere, welches dadurch entsteht, daß die
Welle durch Sprachwellen moduliert wird. Die Sendeeinrichtung in der fernen Station arbeitet
in der eben beschriebenen Weise unter dem Einfluß eines Läutestromes von 20 Perioden,
der der fernen Endstelle aufgedrückt wird, um die Trägerfrequenz beispielsweise von 6 000 Perioden
auf 7 000 Perioden zu ändern und den Modulator in einen unausgeglichenen Zustand
zu versetzen. Als Folge hiervon wird die örtliche Endstelle als Anrufsignalwelle von der
Leitung CL eine Trägerwelle mit einer Frequenz von 7 000 Perioden empfangen, welche zwanzigmal
pro Sekunde unterbrochen wird.
Diese Welle wird durch das Filter RBF gesandt und in dem Demodulator und Ver- ioo
stärker DA mit einer Trägerwelle von 6000 Perioden vereinigt, die von der Quelle RO herrührt.
Hierdurch wird eine Welle von 1000 Perioden erzeugt, die zwanzigmal pro Sekunde unterbrochen
wird. Diese unterbrochene Welle von 1000 Perioden passiert das Filter LPF und
gelangt dann an die Klemmen 4 des Übertragers. Die Klemmen 3 des Übertragers werden
deshalb der Ausgleichsimpedanzschaltung NC einen Strom von 1000 Perioden zuführen, der
zwanzigmal pro Sekunde unterbrochen wird. Ein Teil dieses Stromes durchfließt den Kondensator
und den Widerstand . der Leitungsnachbildung N, während ein anderer Teil die
Kondensatoren 30 sowie zwei Widerstände 40 durchfließt und in den Eingangsstromkreis 45
eines Röhrenverstärkers A-50 gelangt. Dieser Eingangsstromkreis ist auf die Frequenz von
1000 Perioden je Sekunde abgestimmt. Der Ausgangsstrom dieses Verstärkers wird verwendet,
um ein Relais 55 zu betätigen, dessen Anker mechanisch auf 1000 Perioden je Se-
künde abgestimmt ist und welcher, wenn er durch den Anrufsignalstrom betätigt wird,
seine normalerweise geschlossenen Kontakte mit einer Geschwindigkeit von 20 Perioden
je Sekunde öffnet und schließt.
Wenn die Kontakte geöffnet werden, fließt Ladestrom für einen Kondensator 56 von der
Batterie durch einen Widerstand 6i, einen Kondensator 56 und die Wicklung eines polarisierten
Relais 60. Dieses Relais führt darauf seinen Anker in eine bestimmte Richtung. Wenn
die Kontakte des Relais 55 geschlossen werden, führt aber das Relais 60 seinen Anker in der
entgegengesetzten Richtung, weil der Kondensator sich dann durch die Kontakte des Relais
55 und die Wicklungen des Relais 60 entladet. Der Widerstand 61 und ein Widerstand
57, der in Nebenschluß zu den Kontakten des Relais 55 liegt, verringert den Strom und die
ao Spannung, die den Kontakten des Relais 55 aufgedrückt werden. Wenn das Relais 55 unter
dem Einfluß des Anrufsignalstromes in Tätigkeit tritt, wird deshalb der Anker des Relais 60
mit einer Geschwindigkeit von 20 Perioden je Sekunde zwischen seinen Kontakten schwingen.
Während diese Schwingungen des Ankers des Relais 60 stattfinden, zieht ein Relais 65
seinen Anker an und hält diesen fest. Diese Wirkung wird dadurch hervorgerufen, daß
Ladestrom für einen Kondensator 66 von der Batterie durch die obere Wicklung des Relais
65, den oberen Kontakt des Relais 60, den Kondensator 66 und eine Verzögerungsspule 67
fließt, während Entladungsstrom von dem Kondensator 66 durch den unteren Kontakt des
Relais 60, die untere Wicklung des Relais 65 und die Spule 67 fließt. Die Wicklungen des
Relais 65 sind derart angeordnet, daß sämtliche magnetische Stromstöße in dem Kern in
derselben Richtung verlaufen. Das Relais 65 ist ein Verzögerungsrelais, das beispielsweise
eine kurzgeschlossene Wicklung "besitzt, um das Klappern zu verhindern. Die Induktanz
der Spule 67 bewirkt, daß die Lade- und Entladestromkreise auf 20 Perioden abgestimmt
sind, so daß das Relais 65 nur auf einen Signalstrom anspricht, der mit 20 Perioden je Sekunde
unterbrochen wird.
Durch die Öffnung des oberen Kontaktes des Relais 65 werden ein Kondensator 70 und
ein niedriger Widerstand 71 in Reihe mit der Batterie, einem hohen Widerstand 72, der Wicklung
des Relais 75, welches normalerweise von Strom betätigt wird, der durch den Widerstand
72 fließt, der Wicklung des Relais 75 und dem oberen Kontakt des Relais 65 geschaltet. Das
Schließen des vorderen Kontaktes des Relais 65 bewirkt, daß der Anker des Relais 75 geerdet
wird. Wenn dann dieser Anker ausgelöst wird, erhält ein Relais 80 Strom, der von der Batterie
durch die Wicklung des Relais 80, den Leiter 81 und die Anker des Relais 75 und 65 fließt. Das
Relais 75 bleibt aber in Tätigkeit, bis der Wert des den Kondensator 70 aufladenden Stromes
so gering wird, daß derselbe nicht mehr ausreicht, um das Relais in Tätigkeit zu halten.
Hierdurch wird eine Zeitverzögerung herbeigeführt, die beispielsweise die Länge von
x/2 Sekunde haben kann. Diese Verzögerung
ist nützlich, um eine falsche Wirkung des Relais 80 zu verhindern. Die Verzögerungsperiode wird so lang gemacht, daß, wenn andere
Wellen als Signalwellen, beispielsweise Sprechströme, das Relais 65 in Tätigkeit setzen
sollten, das Relais 65 ausgelöst und der normale Arbeitsstromkreis des Relais 75 hergestellt wird,
bevor der Kondensator eine wesentliche Ladung erhält. Wird aber das Relais 65 von Anrufsignalwellen
beeinflußt, die langer dauern als eine Sprechwellenkomponente, so erhält der
Kondensator eine beträchtliche Ladung, so daß das Relais 75 seinen Anker freigibt und den
Kontakt schließt, während die Vorderkontakte •des Relais 65 ebenfalls geschlossen sind. Das
Relais 75 spricht somit an, wenn das Relais 65 durch Anrufsignalwellen beeinflußt wird, aber
nicht, wenn das Relais 65 unter den Einfluß anderer Wellen, wie beispielsweise Sprechwellen,
gelangt. Der Widerstand 72 ist deshalb groß, damit die Verzögerungsperiode oder die Auf- go
ladungsperiode für den Kondensator lang wird. Der Widerstand 71 ist groß genug, um die rückwärtigen
■ Kontakte des Relais 65 während der Entladung des Kondensators 70 über den Widerstand
71 und über die erwähnten Kontakte zu schützen, aber gleichzeitig klein genug, um eine
ziemlich rasche Entladung des Kondensators zu ermöglichen, wenn die Kontakte geschlossen
werden, so daß eine falsche Wirkung des Relais 80 nicht dadurch hervorgerufen werden
kann, daß sich auf dem Kondensator eine Ladung als Folge von Wellen kurzer Dauer
ansammelt, die in rascher Reihenfolge der Wicklung des Relais 65 aufgedrückt werden.
Das Relais 80 bewirkt, daß die Leitung L von den Relais 10 und 11 sowie von dem Übertrager
H getrennt wird, und legt eine örtliche Quelle 85 für Anrufsignalstrom von 20 Perioden
an die Leitung.
Eine falsche Wirkung des Relais 80 oder der Signalempf angseinrichtung der örtlichen Station
wird dadurch verhindert, daß die Einrichtung mit der Schaltung NC verbunden wird. Diese
Schaltung ist mit der Leitung L an einem Ende derselben verbunden, welches den Strömen,
die dem Ausgangsweg zugeführt werden sollen, eine praktisch unendlich große Impedanz entgegenstellt.
Die Schaltung empfängt deshalb praktisch keine Sprech- oder Störströme von der Leitung L. Wenn angenommen wird, daß
die Hälfte des über die Leitung L geführten espräches Ostübertragung ist, so ist somit
60S
die Gefahr einer falschen Wirkung des Anrufsignalempfangsstromkreises
für die Hälfte der Gesprächszeit aufgehoben, oder, mit anderen Worten, der Anrufsignalempfangsstromkreis
kann nur halb sooft falsch arbeiten wie ein Anrufsignalempfangsstromkreis, der über die
Klemmen 2 oder 4 des Übertragers H angeschlossen ist. Der Anrufsignalempfangsapparat
gemäß der Zeichnung kann somit, mindestens theoretisch, auf örtlich erzeugte Ströme nicht
in falscher Weise ansprechen. Ebenfalls ist es unwahrscheinlich, daß aus der Ferne kommende
Sprech- oder Störströme falsche Wirkungen hervorrufen, weil die Sprachfrequenzdämpfung
des Teiles der Anlage östlich des Übertragers viel größer ist als die Dämpfung des Teiles
westlich desselben, d. h. die Westübertragung wird stärker gedämpft als die Ostübertragung,
bevor der Übertrager erreicht wird, oder, mit anderen Worten, die einzigen Ströme, die die
Eingangsklemmen des ^Anrufsignalempfangsstromkreises erreichen, sind im allgemeinen
schwach, weil sie über den Trägerstromweg gekommen sind, der gewöhnlich mit Übertragungsverlusten
arbeitet. Ihr Pegel ist deshalb entsprechend der Sprechfrequenzdämpfung des Stromkreises gesunken, über welchen sie
angekommen sind (einschließlich des Trägerstromweges zum Übertrager). Man braucht
also nicht mehr einen Anrufsignalempfangsapparat zu verwenden, der so empfindlich ist,
daß er von Signalen betätigt werden kann, die von dem fernen Ende der Leitung kommen,
gleichzeitig aber auf die örtlich erzeugten Sprechströme geringer Dämpfung nicht anspricht.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Anrufsignalempfangseinrichtung, wenn
erwünscht, eine niedrige Impedanz haben kann, weil die Impedanz der Empfangseinrichtung
wegen ihrer Lage auf der Nachbildungsseite des Übertragers in keiner Weise die Eingangsimpedanz beeinflußt, welche der Übertrager
an den Klemmen 2 der Leitung L darbietet. Wenn die Impedanz des Anrufsignalempfangsapparates
niedrig gehalten wird, werden die Herstellungskosten für den Apparat bei einer gegebenen Empfindlichkeit gering.
Es ist aber oft von Wichtigkeit, daß die Impe-
danz des Übertragers zwischen den Klemmen 2 im wesentlichen gleich der Impedanz der angeschlossenen
Leitung L ist. Diese Gleichheit ist besonders deshalb von Wichtigkeit, weil zu
gewissen Zeitpunkten die Leitung L eine Leitung sein kann, die unmittelbar mit einem Verstärker
(nicht dargestellt) verbunden ist, welcher eine derart hohe Verstärkung herbeiführt, daß der
Impedanzendabschluß der Leitung L an dem von dem Verstärker entfernt liegenden Ende
der Leitung einen genauen Impedanzausgleich zwischen der Leitung und ihrer am Verstärker
Hegenden Ausgleichsimpedanzschaltung aufrechterhalten muß. Ferner soll die Impedanz,
welche an dem Übertrager auf den Empfangsstromweg RC einwirkt, vorzugsweise gleich der
Impedanz sein, die dieser Stromweg dem Übertrager darbietet, damit eine möglichst große
Energiemenge von dem Stromweg RC an den Übertrager übermittelt werden kann. Wenn
der Anrufsignalempfangsapparat mit den Klemmen 2 oder 4 parallel geschaltet wäre,
müßte deshalb dieser Apparat eine hohe Impedanz haben. Damit die Stromwege RC und TC
in konjugiertem Verhältnis zusammenwirken, muß die Impedanz, die an die Klemmen 3 der
Drosselspule dargeboten wird, einen Wert haben, der in der Höhe derjenigen Impedanz
liegt, die an den Klemmen 2 auf den Übertrager einwirkt. Diese Impedanzregelung ist aber von
geringerer Bedeutung als die Einstellung der Impedanz, mit welcher der Übertrager auf die
Niederfrequenzübertragungsleitung einwirkt. Wenn deshalb die Impedanz der Schaltung N
diejenige der Leitung £ ausgleicht, so braucht die Impedanz, mit welcher der auf Anrufsignale
ansprechende Apparat auf die Schaltung N einwirkt, bei 1000 Perioden nicht sehr hoch im
Vergleich mit der Impedanz der Schaltung zu sein. Zwei Widerstände 40 im Stromkreis der
Primärwicklung des Eingangstransformators für den Verstärker ^4-50 erhöhen die Impedanz,
die der Anrufsignalempfangsapparat der Schaltung N entgegenstellt. Diese Widerstände
können beispielsweise einen Gesamtwert in der Höhe von 40 000 Ohm haben. ·
Die Impedanz der Schaltung N und die Eingangsimpedanz des Anrufsignalempfangsapparates
können derart geregelt werden, daß sie die Impedanz der Leitung £ für Tonfrequenzen
innerhalb der verlangten Grenzen ausgleichen.
Wenn erwünscht, kann ein Anrufsignalempfangsapparat verwendet werden, der gleichzeitig
als Impedanzschaltung für den Ausgleich der Leitungsimpedanz dient, wobei die Eingangsimpedanz
des Anrufsignalempfangsapparates gleich der Leitungsimpedanz innerhalb der
verlangten Impedanzgrenzen gemacht wird. Durch diese Anordnung werden weitere Ersparnisse
bei der Herstellung der Anlage erzielt, indem hierdurch der Wert des Anruf signalempfangsstromkreises
erhöht wird und deshalb verschiedene Anordnungen im Apparat überflüssig werden bzw. durch billigere ersetzt
werden können. Das Relais 55 kann beispielsweise als Impedanzschaltung verwendet werden,
die die Impedanz der Leitung ausgleicht. Die Impedanzschaltung N und sämtliche Einrichtungen
zwischen dieser Schaltung und dem Relais 55 können dann fortgelassen werden. Bei dieser Anordnung ersetzt somit die Wicklung
des Relais 55 die Impedanzschaltung N, und das Relais wird mit einer solchen Impedanz
hergestellt, daß die Leitungsimpedanz innerhalb der verlangten Grenzen ausgeglichen wird.
Es dürfte einleuchtend sein, daß es in bekannter Weise möglich ist, mittels zweckmäßiger
Einrichtungen (nicht dargestellt) einen Sprechfrequenzstromweg über die Leitung CL gleichzeitig
mit dem Trägerwellenstromweg zu betätigen. Es kann in einigen Fällen wünschenswert
sein, die Dämpfung des zum Übertrager H
ίο führenden Trägerstromweges beispielsweise
durch Ein- oder Ausschaltung einer Impedanzschaltung go im Stromweg RC derart zu ändern,
daß die Sprechfrequenzdämpfung des sich von dem fernen Trägerendstellenstromkreis bis zum
iS Übertrager H erstreckenden Übertragungsstromweges
in ein gegebenes Verhältnis zu der Sprechfrequenzdämpfung derjenigen LeitungCL
gebracht wird, die von dem Trägerstromweg verwendet wird ohne Rücksicht darauf, ob die
Leitung lang oder kurz ist. Hierdurch wird die wahlweise Verwendung des Trägerstromweges
und des Sprechfrequenzstromweges über die Leitung CL erleichtert, so daß die in die
örtliche sowie die in die ferne Trägerendstelle endenden Niederfrequenzleitungen eingeschaltet
werden können. Die Schalter 91, 92 und 93 stellen schematisch Mittel dar, die zur Ein-
und Ausschaltung der Impedanzschaltung 90 dienen. Wenn Schalter 91 geöffnet wird und
die Schalter 92, 93 geschlossen werden, wird die Schaltung 90 von dem Stromkreis getrennt.
Gemäß der Erfindung kann dann eine ähnliche Impedanzschaltung 95 durch Schließen des
Schalters 96 und Öffnen der Schalter 97, 98 eingeschaltet werden, um die Dämpfung gegenüber
dem Anrufsignalempfangsstromkreis unverändert zu halten, wobei die Übertragungshöhe des von dem fernen Endstellenstromkreis
an den örtlichen Endstellenstromkreis gesandten Anrufsignalstromes dieselbe wie vorher für den
fernen Endstellenstromkreis bleibt. Wenn die Impedanzschaltung 90 eingeschaltet wird, wird
wiederum die Impedanzschaltung 95 aus dem Stromkreis NC ausgeschaltet. Durch diese An-Ordnung
kann am Anrufsignalempfangsapparat dieselbe wirksame Anrufsignalenergiehöhe gehalten
werden, wenn die Sprechfrequenzdämpfung des zum ÜbertragerH führenden
Trägerstromweges hoch ist und wenn sie niedrig ist; ohne daß die wirksame Höhe einen zu großen
Wert erreicht, wenn die Trägerstromdämpfung niedrig ist, und ohne daß die Energiehöhe der
Anruf signale der fernen Endstellenstromkreise geändert werden muß.
Die Erfindung kann auch in anderen Anlagen als die hier beschriebenen verwendet werden.
So kann sie z. B. in Sprechfrequenzferntelephonanlagen Verwendung finden.
Claims (3)
1. Schaltungsanordnung zur Übermittlung von Signalen mit Hilfe von Trägerströmen
über Gabelschaltungen mit abgestimmten Empfangseinrichtungen in der Gabel zur Aufnahme der Rufsignale, dadurch gekenn'
zeichnet, daß die.zur Aufnahme der über die eine Vierdrahtseite der Gabel ankommenden
Signale dienenden Empfangsemrichtungen an die Seite des Ausgleichs-Übertragers angeschlossen sind, mit der
auch die Nachbildung der Zweidrahtseite
verbunden ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Signalempfangsstrornkreis
der Leitungsausgleichsimpedanzschaltung eine Impedanz entgegenstellt, deren Wert der Impedanz angepaßt
ist, die der Schaltung von dem mit ihr verbundenen Leitungsabschnitt entgegengestellt
wird.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfung
des Signalempfangsstromkreises durch eine Impedanzschaltung (95), welche mittels
Schalter (96, 97,98) mit.demSignalempfangsstromkreis
verbunden werden kann, vergrößert werden kann, wenn die Dämpfung eines der Einwegestromkreise (z. B. RC)
durch Entfernung der Impedanzschaltung go
(90) mittels der Schalter (91, 92, 93) verringert wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US603815XA | 1927-09-16 | 1927-09-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE603815C true DE603815C (de) | 1934-10-11 |
Family
ID=22029118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI34810D Expired DE603815C (de) | 1927-09-16 | 1928-06-29 | Schaltungsanordnung zur UEbermittlung von Signalen mit Hilfe von Traegerstroemen ueber Gabelschaltungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE603815C (de) |
-
1928
- 1928-06-29 DE DEI34810D patent/DE603815C/de not_active Expired
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