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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt durch Feuchtigkeit und durch Licht/Feuchtigkeit
schnellhärtende
Silikonzusammensetzungen und Verfahren für deren Herstellung zur Verfügung. Speziell
werden die zur Verfügung
gestellten Zusammensetzungen aus Silanol und Silan-Verkappungsmitteln
hergestellt, wobei die Verkappungsmittel einen an das Siliciumatom
gebundenen α-Kohlenstoff
besitzen, so dass bei der Umsetzung des Silans und des Silanols
ein vorteilhafter hypervalenter Silicium-Übergangszustand möglich wird.
Dieser vorteilhafte Übergangszustand
ermöglicht
einerseits eine schnelle Endverkappungsreaktion, andererseits trägt er zu
den Feuchtigkeitsschnellhärtungseigenschaften
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
bei.
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KURZE BESCHREIBUNG DER VERWANDTEN TECHNOLOGIE
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Die
Suche nach schnellhärtenden
Silikonzusammensetzungen, die sowohl einfach als auch wirtschaftlich
herzustellen sind und sich für
eine Reihe von industriellen Anwendungen eignen, hat in den vergangenen Jahren
zu zahlreichen Entwicklungen für
solche Zusammensetzungen geführt
(z.B. US-Patente Nr. 4 528 081, 4 699 802, 4 675 346, übertragen
an Henkel Loctite Corporation, und 5 405 888, 5 409 963, 5 489 622,
5 384 340, 5 340 847, übertragen
an Three Bond Co. Ltd.). Besonders Chu (Chu, H.K., in Silicones
and Silicone-Modified Materials, Hrsg. Clarson et al., American
Chemical Society, Washington DC, 2000, S. 170–179) berichtete, dass silanolterminiertes
Polydimethylsiloxan (PDMS) leicht mit Acryloxymethyldimethylacryloxysilan
endverkappt werden kann, indem dieses Silan einfach mit silanolterminiertem
PDMS vermischt wird. Die Reaktion ist im Allgemeinen Sekunden nach
dem Vermischen beendet, was durch die Umwandlung der klaren Silanolflüssigkeit
in eine trübe
Mischung aufgrund der geringen Löslichkeit
der freigesetzten Acrylsäure
in Silikon deutlich wird. Die Entfernung der Acrylsäure durch
Abziehen im Vakuum, falls erforderlich, ergibt das klare, mit Acrylat
endverkappte Polydimethylsiloxan. Die Zugabe eines Photoinitiators,
von Füllstoffen
und anderen Arten von Additiven, die für RTV-Silikone üblich sind,
führt zu
lichthärtbaren
(d.h. durch Ultraviolettlicht oder "UV" härtbaren)
Silikonen.
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Die
Leichtigkeit dieser Reaktion wurde von Chu als unerwartet beschrieben.
Es wurde berichtet, dass bei Kondensationsreaktionen von Acetoxysilanen
mit Silanol die Reaktivität
dieser Silane direkt proportional zur Anzahl der am Silicium hängenden
Acetoxygruppen ist, vermutlich aufgrund der elektronenziehenden
Fähigkeit
der Acetoxygruppen, was die Silane mit mehreren Acetoxygruppen für die nukleophile
Substitution zugänglicher
macht. Diese Kondensation mit Silanol findet daher mit Tetra- oder
Triacetoxysilanen augenblicklich statt, für Diacetoxy- oder Monoacetoxysilane
ist sie hingegen um mehrere Größenordnungen
langsamer. Daher war angeblich zu erwarten, dass Acryloxymethyldimethylacryloxysilan,
das nur eine Acryloxygruppe direkt an das Silicium gebunden besitzt,
mit Silanol ähnlich
sehr langsam reagiert.
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Als
eine Erklärung
für die
Leichtigkeit dieser Endverkappungsreaktion wurde ein hypervalenter Übergangszustand
genannt (siehe Chu, oben). Es wurde gezeigt, dass mehrere ähnliche
Silane mit einer Carbonylgruppe y zum Silicium pentakoordinierte
Siliciumstrukturen mit einer intramolekular koordinierten Si←O=C-Bindung
besitzen. Hohe Reaktivitäten
wurden bei vielen solchen hypervalenten Siliciumverbindungen beobachtet
und werden der Hypervalenz dieser Silane zugeschrieben (siehe Chu,
oben). Acryloxymethyldimethylacryloxysilan ist zwar angeblich tetrakoordiniert,
anstatt eine pentakoordinierte Hypervalenz aufzuweisen, die hohe
Reaktivität
zwischen diesem Silan und Silanol wurde jedoch der anchimeren Assistenz
der Acryloxymethylgruppe an der Acryloxy-Abgangsgruppe während der Endverkappung des
Silanols zugeschrieben. Es wurde vermutet, dass ein hexakoordinierter
hypervalenter Übergangszustand
(der aus der intramolekularen Koordination von sowohl der Si←O=C-Bindung
als auch der O-Bindung vom Silanol resultiert) für die Leichtigkeit der Reaktion
verantwortlich ist (siehe Chu, Seite 178, und die nachstehend vorgeschlagene
Struktur):
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Obwohl,
wie oben beschrieben, photohärtbare
Siliciumzusammensetzungen entwickelt wurden, bei denen Verkappungsmittel,
wie z.B. Acryloxymethyldimethylacryloxysilan, eingesetzt werden,
welche einen vorteilhaften Siliciumübergangszustand ermöglichen,
der zu schnellen Endverkappungsreaktionen führt, werden von solchen Verkappungsmitteln
abgeleitete Zusammensetzungen benötigt, die durch Feuchtigkeit
oder auf zweierlei Weise (durch UV/Feuchtigkeit) härtende Silikonzusammensetzung
ergeben.
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Darüber hinaus
besteht ein Bedarf für
schneller härtende
feuchtigkeitshärtbare
Zusammensetzungen. Wie im Fachgebiet gut bekannt, liefern viele
feuchtigkeitshärtende
Silikonsysteme gute physikalische Eigenschaften und besitzen gute
Leistungseigenschaften, wenn sie vollständig ausgehärtet sind, sie leiden jedoch an
dem Nachteil einer langsamen Härtung.
Bauer et al. ("NCO-Silane
Terminated Copolymers with Tunable Curing Rates", München,
2001, 1st European Silicon Days) berichteten
jedoch, dass von Isocyanatomethylalkoxysilanen (z.B. denjenigen
Silane, die einen α-Kohlenstoff
an das Siliciumatom gebunden haben) und Aminoalkyl/Silikonen abgeleitete
Polymere eine extrem beschleunigte Härtungsgeschwindigkeit ergeben,
vermutlich aufgrund des hypervalenten Übergangszustandes, der während der
Härtung
(z.B. Vernetzung von reaktiven Silikonen) auftritt, wenn diese Umgebungsbedingungen
ausgesetzt werden. Die zur Erzeugung dieser Polymere verwendeten
Isocyanatosilane können
jedoch aufgrund der unerwünschten
toxikologischen Wirkungen von Isocyanaten im Allgemeinen problematisch
sein.
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Daher
besteht auf dem Fachgebiet ein Bedarf für photo/feuchtigkeits-härtbare und
für feuchtigkeitshärtbare Zusammensetzungen
mit Feuchtigkeitsschnellhärtungseigenschaften,
die durch einfache, sichere und wirtschaftliche Verfahren hergestellt
werden können
und die schnelle Endverkappungsreaktionen ermöglichen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt Zusammensetzungen zur Verfügung, die schnell feuchtigkeitshärten können. Die Zusammensetzungen,
die sowohl hydrolysierbare funktionelle Silane als auch Silanole
enthalten, können
ausschließlich
feuchtigkeitshärtend
sein oder auf zweierlei Weise (Licht/Feuchtigkeit) härten. Die
Silane enthalten eine einzelne Kohlenstoff-Verknüpfung zwischen dem Siliciumatom
und zum Beispiel einer Acetyl- oder Methacryloylgruppe (siehe die
nachstehende Struktur I). Diese Verknüpfung sorgt für die Bildung
eines vorteilhaften hypervalenten Siliciumübergangszustandes, der eine
schnelle nukleophile Substitution am Silicium während den Endverkappungs- und
Härtungsreaktionen
ermöglicht.
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Speziell
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung zur Verfügung, umfassend:
- a) eine Verbindung mit der Strukturformel: worin R ein C1-20-Alkyl
ist, das substituiert oder unsubstituiert sein kann, oder eine ungesättigte radikalisch härtende Gruppe
ist,
R1 Wasserstoff oder ein C1-6-Kohlenwasserstoffrest ist, R2 eine
hydrolysierbare Gruppe ist, X Sauerstoff oderist, R3 H
oder eine C1-12-Kohlenwasserstoffgruppe
ist, und
- b) ein Polymer mit der Strukturformel: worin A ein Rückgrat ist,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus organischen und Siloxan-Rückgraten, und
Re CH3 oder H ist.
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Ferner
zur Verfügung
gestellt wird eine härtbare
Zusammensetzung mit dem Reaktionsprodukt aus
- a)
einer Verbindung mit der Strukturformel: worin R ein C1-20-Alkyl
ist, das substituiert oder unsubstituiert sein kann, oder eine ungesättigte radikalisch härtende Gruppe
ist,
R1 Wasserstoff oder ein C1-6-Kohlenwasserstoffrest ist, R2 eine
hydrolysierbare Gruppe ist, X Sauerstoff oderist, R3 H
oder eine C1-12-Kohlenwasserstoffgruppe
ist, und
- b) einem Polymer mit der Strukturformel: worin A ein Rückgrat ist,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus organischen und Siloxan-Rückgraten, und
Re CH3 oder H ist.
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Ferner
wird in einem weiteren Aspekt der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer härtbaren
Zusammensetzung zur Verfügung
gestellt, umfassend die Schritte des Kombinierens von:
- a) einer Verbindung mit der Strukturformel: worin R ein C1-20-Alkyl
ist, das substituiert oder unsubstituiert sein kann, oder eine ungesättigte radikalisch härtende Gruppe
ist,
R1 Wasserstoff oder ein C1-6-Kohlenwasserstoffrest ist, R2 eine
hydrolysierbare Gruppe ist, X Sauerstoff,ist, R3 H
oder eine C1-12-Kohlenwasserstoffgruppe
ist, und
- b) einem Polymer mit der Strukturformel: worin A ein Rückgrat ist,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus organischen und Siloxan-Rückgraten, und
Re CH3 oder H ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei
einem Aspekt der Erfindung wird eine härtbare Zusammensetzung zur
Verfügung
gestellt mit einer Silan-Verkappungsverbindung der Formel:
worin R ein C
1-20-Alkyl
ist, das substituiert oder unsubstituiert sein kann, oder eine ungesättigte radikalisch
härtende
Gruppe ist,
R
1 Wasserstoff oder ein
C
1-6-Kohlenwasserstoffrest ist, R
2 eine hydrolysierbare Gruppe ist, X Sauerstoff
oder
ist, R
3 H
oder eine C
1-12-Kohlenwasserstoffgruppe
ist, und
einem silanolterminierten Polymer mit der Struktur:
worin A ein Rückgrat ist,
ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus organischen und Siloxan-Rückgraten, und
R
3 CH
3 oder H ist.
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Bei
einer erwünschten
Ausführungsform
ist R
2 ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus
wobei R', R'', R''' und
R'''' H
oder ein monovalenter substituierter oder unsubstituierter C
1-6-Kohlenwasserstoffrest ist und R
4 eine C
1-2-Alkylgruppe
ist.
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Bei
einer besonders erwünschten
Ausführungsform
ist R
2 ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus
wobei
R
4 eine C
1-2-Alkylgruppe
ist.
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Bei
einer besonders erwünschten
Ausführungsform
ist R2 eine Alkoxygruppe mit der Formel
R4O-, wobei R4 eine
C1-2-Alkylgruppe ist.
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Bei
einer weiteren erwünschten
Ausführungsform
ist R ein C1-20-Alkyl oder C2-20-Alkenyl, wobei jedes davon
substituiert oder unsubstituiert sein kann.
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Wünschenswerterweise
sind sowohl feuchtigkeits- als auch photohärtbare Gruppen am Silan-Verkappungsmittel
der Erfindung vorhanden. Bei dieser Ausführungsform enthält die Zusammensetzung
ein Silan-Verkappungsmittel, wobei R eine ungesättigte radikalisch härtende Gruppe
(d.h. ein C2-20-Alkenyl, das substituiert
oder unsubstituiert sein kann) umfasst, die in der Lage ist, eine
radikalische Härtung
einzugehen, wie z.B. eine UV-Härtung,
und R1, R2, X und
R3 wie oben beschrieben sind und Strukturformel
II wie oben beschrieben ist.
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Bei
einem weiteren erwünschten
Aspekt der Erfindung wird eine feuchtigkeitshärtbare Zusammensetzung zur
Verfügung
gestellt, wobei das Silan-Verkappungsmittel ausschließlich feuchtigkeitshärtbare Gruppen enthält. Bei
dieser Ausführungsform
enthält die
Zusammensetzung Strukturformel I, wobei R ein C1-20-Alkyl
ist, das substituiert oder unsubstituiert sein kann, R1,
R2, X und R3 wie
oben beschrieben sind und Strukturformel II wie oben beschrieben
ist.
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Egal
ob die endgültige
Zusammensetzung durch UV, durch Feuchtigkeit oder durch beides härtbar ist, hat
das am meisten erwünschte
Silan-Verkappungsmittel die allgemeine Formel III
worin R, R
1,
R
2 und R
4 wie oben
beschrieben sind.
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Unter
den Verkappungsverbindungen der allgemeinen Formel III, die oben
allgemein dargelegt wurden, umfasst eine bevorzugte Klasse solcher
Verbindungen diejenigen, bei denen das alkoxyfunktionelle Silan eine
Carboxylgruppe enthält.
Daher ist X wünschenswerterweise
O. Somit ist eine bevorzugte Klasse von Verbindungen die der Formel:
worin R, R
1 und
R
4 wie oben definiert sind.
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Bei
einer besonders erwünschten
bevorzugten Ausführungsform
wird eine photo/feuchtigkeits-härtbare
Zusammensetzung zur Verfügung
gestellt, die ein Polymer gemäß der Strukturformel
II und ein Alkoxysilan gemäß der Strukturformel
IV enthält,
wobei R
ist und R
5,
R
6 und R
7 unabhängig ausgewählt sind
aus Wasserstoff, Halogen und Organoresten und R
1 und
R
4 wie oben beschrieben sind.
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Bei
einer besonders erwünschten
Ausführungsform
ist die Struktur des in der photo/feuchtigkeits-härtenden
Zusammensetzung verwendeten Silan-Verkappungsmittels ein Alkoxysilan
der Formel IV, wobei R Strukturformel V ist und R
5 und
R
6 H sind und R
7 CH
3 ist. Daher ist eine besonders erwünschte Ausführungsform
des Silan-Verkappungsmittels
die der nachstehenden Strukturformel VI:
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Bei
noch einer weiteren wünschenswerten
Ausführungsform
ist die Struktur des in der Härtungszusammensetzung
der Erfindung verwendeten Verkappungsmittels ein Alkoxysilan der
Strukturformel IV, wobei R eine Methylgruppe ist und R1 und
R4 wie oben beschrieben sind. Daher ist
bei dieser Ausführungsform
die erwünschte
Struktur die der nachstehenden Strukturformel VII.
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Die
Synthese der oben beschriebenen Silan-Verkappungsmittel kann durch
ein beliebiges, im Stand der Technik bekanntes Verfahren erfolgen.
Zum Beispiel kann die Synthese eines acryloxyfunktionellen Alkoxysilans,
wie z.B. die von Strukturformel VI, durch Verwendung der folgenden
Reaktionsschritte erfolgen:
- (a) Umsetzung (i)
einer (Meth)acrylsäureverbindung
der Formel: wobei R5,
R6 und R7 unabhängig ausgewählt sind
aus Wasserstoff, Halogen und Organoresten, mit (ii) einer Chlorsilanverbindung
der Formel: wobei R4 wie
oben beschrieben ist.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
kann das Proton in Strukturformel VII durch Na+ oder
K+ ersetzt sein und mit Strukturformel IX
umgesetzt werden.
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Bei
der Durchführung
der Reaktion der (Meth)acrylsäureverbindungen
mit den Chlorsilanverbindungen ist es im Allgemeinen vorteilhaft,
eine Base zu verwenden, wie z.B. Triethylamin, unter refluxierendem
Xylol oder Dimethylformamid, um als ein Chlorwasserstoffakzeptor
zu fungieren, wodurch der bei der Reaktion gebildete Chlorwasserstoff
entfernt wird. In manchen Fällen
kann es ratsam sein, das Chlorwasserstoff-Nebenprodukt durch Spülen der
Reaktionsmischung mit Stickstoff auszutreiben, wobei das Hindurchleiten
von Stickstoff durch die Mischung den Chlorwasserstoff entfernt.
Zusätzlich
kann ein Acrylatpolymerisationsinhibitor, wie z.B. Hydrochinon (HQ),
gegebenenfalls zu der Mischung zugegeben werden.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform,
bei der X in Strukturformel I
ist, wobei R
3 H
oder ein C
1-12-Kohlenwasserstoffrest ist,
kann Strukturformel I durch Umsetzung von Aminomethyltrialkoxysilan
mit Methacrylchlorid gebildet werden.
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Die
Reaktion kann bei jeder geeigneten Temperatur durchgeführt werden;
im Allgemeinen werden Temperaturen in der Größenordnung von etwa 25°C bis etwa
150°C geeignet
eingesetzt und vorzugsweise von etwa 100°C bis etwa 140°C, besonders
bevorzugt etwa 120°C.
Die zur Durchführung
der Reaktion benötigte
Zeit kann leicht für
ein bestimmtes Reaktionssystem durch einfache analytische Tests
ohne übermäßiges Experimentieren
ermittelt werden, und die Reaktionsdauer kann wie für eine bestimmte
Anwendung notwendig oder wünschenswert
variiert werden. Zum Beispiel kann die Reaktion in etwa 2–3 Stunden
durchgeführt
werden. Nachdem die Reaktion durchgeführt worden ist, kann die Reaktionsmischung
gegebenenfalls im Vakuum abgezogen oder einer anderen geeigneten
Behandlung zur Entfernung restlicher Acrylsäure aus der Reaktionsmischung
bis zu dem erwünschten
Grad unterworfen werden.
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Ähnlich kann
ein Alkoxysilan-Verkappungsmittel der Erfindung, das eine acetoxyfunktionelle
Gruppe enthält,
durch Umsetzung von Essigsäure
mit Struktur IX hergestellt werden, um ein Reaktionsprodukt wie
das der Struktur VII zu ergeben, bei dem R1 H
ist.
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Das
silanolterminierte Polymer der Strukturformel II kann nahezu jedes
beliebige geeignete silanolterminierte Material sein. Das wie oben
beschriebene silanolterminierte Polymer hat die allgemeine Formel
wobei A ein Polymer oder
ein Copolymer-Rückgrat
bedeutet. Das Rückgrat
kann eine beliebige Anzahl an Kombinationen aus Polyurethan, Silikon,
Polyamid, Polyether und dergleichen sein. Wünschenswerterweise ist A ein
organisches oder ein Siloxan-Rückgrat.
Besonders wünschenswert
ist A ein Siloxan.
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Ein
Beispiel für
ein solches silanolterminiertes Polymer ist Polydimethylsiloxan
mit der Strukturformel:
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Die
Anzahl der Wiederholungseinheiten wird das Molekulargewicht und
somit die Viskosität
dieses Ausgangsmaterials bestimmen. So kann n zum Beispiel eine
ganze Zahl sein, die etwa 1 bis etwa 1200 betragen kann, vorzugsweise
etwa 10 bis etwa 1000. Die Viskosität dieser Materialien ist nicht
entscheidend und kann leicht so gewählt werden, dass sie zu einer
bestimmten Produktanwendung passt, insbesondere da das hydrolysierbar
terminierte Endprodukt dieser Reaktion im Wesentlichen dieselbe
Viskosität
besitzen wird wie der silanolterminierte Reaktant. Die Viskositäten dieser
silanolterminier ten Polymer-Rückgrate
können
von etwa 1 cps bis etwa 150000 cps (Brookfield, 25°C) reichen.
Wünschenswerterweise
besitzt das in der vorliegenden Erfindung verwendete silanolterminierte
Polymer-Rückgrat
50 bis etwa 150000 cps. Geeignete silanolterminierte Polymere sind
u.a. diejenigen, die etwa 50 cps silanolterminiertes Polydimethylsiloxan
bis etwa 150000 cps silanolterminiertes Polydimethylsiloxan enthalten,
und Kombinationen davon.
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Die
Erfindung stellt auch eine härtbare
Zusammensetzung zur Verfügung,
die das Reaktionsprodukt eines wie oben beschriebenen Silan-Verkappungsmittels
mit dem ebenfalls wie oben beschriebenen Polymer der Strukturformel
11 umfasst. Die Reaktion von Struktur I und Struktur II ermöglicht aufgrund
der biradikalischen Kohlenstoff-Verknüpfung zwischen
dem Silicium in dem Verkappungsmittel und der X-CO-R-Gruppe einen
vorteilhaften hypervalenten Siliciumübergangszustand während der
Verkappungsreaktion, was zu einer schnellen nukleophilen Substitution
an Silicium führt.
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Wünschenswerterweise
härtet
dieses Reaktionsprodukt in weniger als etwa 20 Minuten. Noch wünschenswerter
härtet
das Reaktionsprodukt in etwa 15 Minuten. Noch wünschenswerter härtet das
Reaktionsprodukt in etwa 3 Minuten bis etwa 14 Minuten. Noch wünschenswerter
härtet
das Reaktionsprodukt in etwa 5 Minuten.
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Um
festzustellen, dass das Reaktionsprodukt härtet, wird die Hautüberzugszeit
gemessen. So wie hier verwendet, bedeutet "Hautüberzugszeit" die Zeit, bis die
Spatel beim Kontakt mit einem Reaktionsprodukt keine Flüssigkeit
mehr aufnimmt.
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Die
Reaktion von Struktur I und Struktur II der vorliegenden Erfindung
wird wünschenswerterweise
in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt. Wünschenswerte Katalysatoren
sind u.a. Organolithiumreagenzien, die durch die Formel LiR12 dargestellt werden, wobei die Organogruppe
R12 ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus C1-18-Alkyl, C1-18-Aryl,
C1-18-Alkylaryl, C1-18-Arylalkyl,
C2-18-Alkenyl, C2-18-Alkinyl,
aminhaltigen Verbindungen sowie organosiliciumhaltigen Verbindungen.
R12 kann 1 bis 18 Kohlenstoffatome in der
Kette besitzen (C1-18). Diese Reagenzien
sorgen für
eine verbesserte Verarbeitung und eine verbesserte Qualität des daraus
hergestellten Produkts.
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Der
Organolithiumkatalysator ist vorzugsweise ein Alkyllithium, wie
z.B. Methyl-, n-Butyl-,
sek.-Butyl-, t-Butyl-, n-Hexyl-, 2-Ethylhexylbutyl- und n-Octylbutyllithium.
Ein besonders wünschenswerter
Katalysator ist N-Butyllithium in Hexan (wie z.B. in einer Konzentration
von 1,6 Molar). Andere geeignete Katalysatoren sind u.a. Phenyllithium,
Vinyllithium, Lithiumphenylacetylid, Lithium(trimethylsilyl)acetylid,
Lithiumsilanolate und Lithiumsiloxanolate. Die Organogruppe kann
auch eine aminhaltige Verbindung sein, wie z.B. Dimethylamid, Diethylamid,
Diisopropylamid oder Dicyclohexylamid, oder eine siliciumhaltige
Verbindung. (Siehe zum Beispiel die US-Patente Nr. 5 300 608 (Chu),
5 663 269 (Chu) und 6 140 444 (Chu)).
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Die
Organolithiumreagenzien werden in katalytisch wirksamen Mengen verwendet.
Im Allgemeinen wird die katalytisch wirksame Menge eines Organolithiumkatalysators
mit dem speziellen Katalysator und den speziellen Reagenzien variieren,
etwa 1 bis 1000 ppm, bezogen auf das Atomgewicht von Lithium, sind
jedoch geeignet. Ein bevorzugter Bereich ist 5–250 ppm. Die Entfernung des
verbleibenden Organolithiumkatalysators kann gegebenenfalls durch
Filtration erfolgen.
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Andere
zur Herstellung der reaktiven Silikone geeignete, jedoch weniger
wünschenswerte
Katalysatoren sind u.a. metallorganische Katalysatoren, wie z.B.
Titanate und Organozinnkatalysatoren, die im Stand der Technik bekannt
sind.
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Die
reaktiven Silikonzusammensetzungen der Erfindung können ferner
ein Härtungssystem
enthalten. Ein Härtungssystem
umfasst, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Katalysatoren
oder andere Reagenzien, die zur Beschleunigung oder anderweitigen
Förderung
der Härtung
der Zusammensetzung der Erfindung dienen.
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Wenn
eine Feuchtigkeitshärtung
erwünscht
ist, sind die Katalysatoren, die in dem Härtungssystem enthalten sein
können,
u.a., ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Zinn(IV)-Salze von Carbonsäuren, wie z.B. Dibutylzinndilaurat,
Organotitanverbindungen, wie z.B. Tetrabutyltitanat, und teilchelatierte
Derivate dieser Salze mit Chelatbildnern, wie z.B. Acetoessigsäureestern
und beta-Diketonen und Aminen. Wünschenswerterweise
werden Tetraisopropyltitanat, Dibutylzinndilaurat und Tetramethylguanidin
in Konzentrationen von 0,05–0,5%
verwendet.
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Wenn
eine Photohärtung
erwünscht
ist, können
irgendwelche der bekannten radikalischen Photohärter in den Zusammensetzungen
der Erfindung enthalten sein. Photoinitiatoren erhöhen die
Schnelligkeit des Härtungsverfahrens,
wenn die photohärtba ren
Zusammensetzungen als ganzes der elektromagnetischen Strahlung ausgesetzt
werden. Beispiele für
geeignete Photoinitiatoren zur Verwendung hierin sind u.a., ohne jedoch
darauf beschränkt
zu sein, Photoinitiatoren, die von Ciba Specialty Chemicals, Tarrytown,
New York, unter den Handelsbezeichnungen "IRGACURE" und "DAROCUR" im Handel erhältlich sind, insbesondere "IRGACURE" 184 (1-Hydroxycyclohexylphenylketon),
907 (2-Methyl-1-[4-(methylthio)phenyl]-2-morpholinopropan-1-on),
369 (2-Benzyl-2-N,N-dimethylamino-1-(4-morpholinophenyl)-1-butanon),
500 (die Kombination aus 1-Hydroxycyclohexylphenylketon
und Benzophenon), 651 (2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon), 1700
(die Kombination aus Bis(2,6-dimethoxybenzoyl-2,4,4-trimethylpentyl)phosphinoxid
und 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on) und 819 [Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)phenylphosphinoxid]
und "DAROCUR" 1173 (2-Hydroxy-2-methyl-1-phenyl-1-propan)
und 4265 (die Kombination aus 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid
und 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on); und die Photoinitiatoren
für sichtbares
Licht [blau] dl-Campherchinon und "IRGACURE" 784DC. Natürlich können auch Kombinationen aus
diesen Materialien hier eingesetzt werden.
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Andere
Photoinitiatoren, die hier geeignet sind, sind u.a. Alkylpyruvate,
wie z.B. Methyl-, Ethyl-, Propyl- und Butylpyruvate, und Arylpyruvate,
wie z.B. Phenyl, Benzyl und geeignet substituierte Derivate davon.
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Photoinitiatoren,
die zur Verwendung hierin besonders geeignet sind, sind u.a. Ultraviolett-Photoinitiatoren,
wie z.B. 2,2-Dimethoxy-2-phenylacetophenon (z.B. "IRGACURE" 651) und 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenyl-1-propan
(z.B. "DAROCUR" 1173), Diethoxyacetophenon,
Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)phenylphosphinoxid (z.B. "IRGACURE" 819) und die Photoinitiatorkombination
für Ultraviolettlicht/Sichtbares
Licht aus Bis(2,6-dimethoxybenzoyl-2,4,4-trimethylpentyl)phosphinoxid
und 2-Hydroxy-2-methyl-1-phenylpropan-1-on
(z.B. "IRGACURE" 1700) sowie die
Photoinitiatoren für
sichtbares Licht Bis(η5-2,4-cyclopentadien-1-yl)bis[2,6-difluor-3-(1H-pyrrol-1-yl)phenyl]titan
(z.B. "IRGACURE" 784DC).
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Die
Menge an in der Zusammensetzung verwendetem Photoinitiator wird
typischerweise im Bereich von etwa 0,1% bis 5% der Zusammensetzung
liegen. In Abhängigkeit
von den Eigenschaften des speziellen Photoinitiators können jedoch
Mengen außerhalb
dieses Bereichs eingesetzt werden, ohne von der Erfindung abzuweichen,
solange sie die Funktion der raschen und effizienten Polymerisationsinitiierung
erfüllen.
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Höhere prozentuale
Mengen können
insbesondere dann nötig
sein, wenn silikongebundene Photoinitiatoren mit einem hohen Äquivalentgewicht
pro Photoinitiatorgruppe verwendet werden.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
auch andere Additive enthalten, solange sie nicht die Härtungsmechanismen
stören.
Die härtbaren
Silikonzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können mit
herkömmlichen
Additiven, wie z.B. Viskositätsmodifizierungsmitteln,
wie z.B. trimethyl(silyl)terminiertem Polydimethylsilikon, Startern,
Promotoren, Pigmenten, Füllstoffen,
Feuchtigkeitsfängern
und dergleichen, vermischt werden oder diese enthalten, so dass
eine härtbare
Ein-Komponenten-Zusammensetzung
gebildet wird. Besonders geeignete Füllstoffe sind u.a. pyrogene
Kieselsäure,
behandeltes Silan, Calciumcarbonat, Calciumcarbonat (hydrophob)
und Kombinationen davon. Wünschenswerte
Pigmentadditive sind u.a. Ruß.
Feuchtigkeitsfänger
wie Methyltrimethoxysilan und Vinyltrimethyloxysilan sind geeignet.
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Andere
besonders geeignete Additive sind u.a. Hexamethyldisilazan, Vinyltrimethoxysilan,
Aminopropyltriethoxysilan und Kombinationen davon. Wünschenswerte
Haftverstärker
sind u.a., ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Glycidoxypropyltrimethoxysilan,
Aminopropyltrimethoxysilan, Methacryloxypropyltrimethoxysilan, Triallyl-S-triazin-2,3,6(1H.3H.5H)-trionaminoethylaminopropyltrimethoxysilan
und andere, die den Fachleuten bekannt sind. Füllstoffe, wie z.B. Kieselgel,
Mikrohohlperlen aus Glas und dergleichen eignen sich für ihre üblichen
Zwecke.
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Die
Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung einer härtbaren
Zusammensetzung zur Verfügung,
umfassend die Schritte des Umsetzens eines Silan-Verkappungsmittels der Strukturformel
I wie oben beschrieben mit Strukturformel II. Bei diesem Aspekt
der Erfindung kann Strukturformel II unter Vakuum für einen
geeigneten Zeitraum, der im Stand der Technik bekannt ist, im Allgemeinen
für 1–2 Stunden,
von den flüchtigen
Bestandteilen befreit werden. Das Entfernen der flüchtigen
Bestandteile findet bei erhöhten
Temperaturen statt, typischerweise zwischen 80°C und 150°C, besonders wünschenswert
zwischen 100°C
und 110°C.
Nach dem Abkühlen
des Silanols der Strukturformel II auf etwa Raumtemperatur bis etwa
90°C und besonders
bevorzugt auf etwa Raumtemperatur bis 75°C wird das Silan-Verkappungsmittel
zu dem Silanol zugegeben.
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Wünschenswerterweise
wird der Katalysator verwendet, um die Verkappungsgeschwindigkeit
zu erhöhen.
Erwünschte
Katalysatoren sind u.a. die oben beschriebenen lithiumorganischen
Katalysatoren. Wünschenswerterweise
wird N-Butyllithium in Hexan (1,6M) verwendet. Die Endverkappung
findet unter diesen Bedingungen sofort statt.
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Obwohl
das Silan-Verkappungsmittel der Erfindung und Strukturformel II
in beliebigen geeigneten Proportionen relativ zueinander, übereinstimmend
mit der Anzahl an mit Alkohol reaktiven funktionellen Gruppen an
Struktur II, eingesetzt werden kann, ist es im Allgemeinen bevorzugt,
relative Mengen des erfindungsgemäßen Verkappungsmittels und
der Struktur II einzusetzen, die bis zu etwa 1,5 oder mehr Äquivalente
Silan zur Umsetzung mit dem Silan der Struktur II zur Verfügung stellen,
und wünschenswerterweise
beträgt
das Äquivalentverhältnis von
Silan zu alkoholreaktiver Funktionalität etwa 1,0 bis 1,2.
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Das
Verfahren stellt auch ein wie oben beschriebenes Härtungssystem
zur Verfügung.
Erwünschte Katalysatoren
zur Verwendung bei der Feuchtigkeitshärtung sind u.a., ohne jedoch
darauf beschränkt
zu sein, Tetraisopropyltitanat, Dibutylzinndilaurat und Tetramethylguanidin
sowie Photoinitiatoren, einschließlich der hierin oben beschriebenen.
Füllstoffe
oder Verstärkungsmaterialien,
Haftverstärker,
Antioxidantien, Flammhemmer und Pigmente usw. können ebenfalls bei dem Verfahren
der Erfindung zur Verfügung
gestellt werden.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Herstellung des erfindungsgemäßen Methacryloxymethyltrimethoxysilan-Verkappungsmittel.
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(Strukturformel VI)
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Ein
500-ml-Dreihals-Rundkolben, der mit einem mechanischen Rühren und
einem Rückflusskühler ausgestattet
war, wurde mit 21,6 g Natriummethacrylat, 40 ml Dimethylformamid
(DMF) und 0,04 Gramm Acrylatpolymerisationsinhibitor, Hydrochinon
(HQ) und 34,20 g Chlormethyltrimethoxysilan beschickt. Die Mischung
wurde 2,5 Stunden unter einem geschlossenen System auf 120°C erhitzt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde die Mischung im Vakuum filtriert und das
DMF unter Vakuum bei 40°C–45°C destilliert. Das
rohe Reaktionsprodukt wurde weiter im Vakuum fraktioniert, um 24,54
g des Verkappungsmittels (56% Ausbeute) zu ergeben. Das Verkappungsmittel
VII wurde auf ähnliche
Weise unter Verwendung von Natriumacetat und Chlormethyltrimethoxysilan
hergestellt.
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Beispiel 2: Herstellung der erfindungsgemäßen Polymere
A und C
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Das
erfindungsgemäße Polymer
A wurde durch Beschicken eines 2-Liter-Dreihals-Rundkolbens mit 1000 g hydroxylterminiertem
Polydimethylsiloxan mit einer Viskosität von 750 cps und einstündiges Entfernen der
flüchtigen
Bestandteile aus der Flüssigkeit
unter Vakuum bei 105°C
hergestellt. Das Silanol wurde auf 75°C abgekühlt und das Silanol mit 40,29
g Verkappungsmittel (Strukturformel VI), das gemäß Beispiel 1 hergestellt worden
war, zusammen mit 1 ml N-Butyllithium in Hexan (1,6 Molar) versetzt.
Die Endverkappung fand sofort statt, was durch die Umwandlung der
klaren Silanolflüssigkeit
in eine trübe
Mischung aufgrund des raschen Siedens des freigesetzten Methanols
in Silikon erkennbar war. Die Mischung wurde unter Rühren im
Vakuum bei 75°C
abgezogen. 20 g Polymer A wurden anschließend verwendet, um die Hautüberzugszeit
zu untersuchen. Polymer C wurde ähnlich
hergestellt, wobei jedoch Verkappungsmittel VII verwendet wurde.
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Beispiel 3. Vergleich des erfindungsgemäßen Polymers
A mit einem Vergleichspolymer B.
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Vergleichspolymer
B hat die gleiche Zusammensetzung wie das erfindungsgemäße Polymer
A, außer dass
die verkappten Vergleichspolymere eine Propyl- anstelle einer Methyl-Verknüpfung zum
Silicium enthalten. Methylacryloxypropyldimethoxysiloxyterminiertes
PDMS wurde als Vergleichspolymer B verwendet. Polymer C wurde ähnlich wie
in Beispiel 2 hergestellt, wobei Methacryloxypropyltrimethoxysilan
anstelle von Methacryloxymethyltrimethoxysilan verwendet wurde.
Ein Vergleich der Hautüberzugszeit
für das
erfindungsgemäße Polymer
A und das Vergleichspolymer B nach der Zugabe von Katalysator (Tetraisopropyltitanat,
TIPT) ist in Tabelle 1 gezeigt. TIPT wurde durch Vermischen von
0,1 g TIPT mit 5 g methylterminiertem Poly(dimethylsiloxan) vor
dessen Zugabe zu den Polymeren hergestellt. Tabelle
1: Hautüberzugszeit
(SOT)
Polymer
A | Vergleichspolymer
B |
0,1%
TIPT 40 Minuten | > 24 Stunden |
0,2%
TIPT 24 Minuten | über Nacht |
0,5%
TIPT 12 Minuten | 2,5–3 Stunden |
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Wie
aus Tabelle 1 ersichtlich ist, führt
die Feuchtigkeitshärtung
unter Verwendung des Reaktionsprodukts der Zusammensetzung der Erfindung
zu einer viel schnelleren Härtung,
verglichen mit Zusammensetzungen, die aus einem Silan mit einer
Propenylverknüpfung
anstelle einer Methylverknüpfung
zum Silicium hergestellt wurden.
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Beispiel 4. Hautüberzugszeit beim erfindungsgemäßen Polymer
A in Gegenwart von Katalysator und Photoinitiator.
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g der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
A wurden in einer geschlossenen Ampulle zu (MeN)2C=NH
zugegeben. Die Hautüberzugszeit
betrug 3 Minuten, wenn 0,2% (Tetramethylguanidin) TMG zu der Mischung
zugegeben wurden. Wenn darüber
hinaus 1% Photoinitiator Diethylacetophenon (DEAP) zugegeben wurde,
verlangsamte sich die Feuchtigkeitshärtung auf etwa 10 bis 15 Minuten.
Die Formulierung härtete
zu einem Silikonkautschuk, wenn sie mit einer Mitteldruck-Quecksilberdampflampe
mit einer Intensität
von 70 mW/cm2 30 Sekunden bestrahlt wurde.
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Beispiel 5: Hautüberzugszeit für das erfindungsgemäße Polymer
C: Vergleich von Katalysatoren und Photoinitiator.
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Die
Wirkung verschiedener Katalysatoren auf die Hautüberzugszeit bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
C wurde wie in Tabelle 2 gezeigt verglichen. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung
C ist ein mit Acetoxymethyltrimethoxysilan verkapptes Polydimethylsiloxan.
Die Verwendung der Katalysatoren TIPT und TMG führte zu ähnlichen Hautüberzugszeiten.
Wie in Tabelle 2 gezeigt, erhöhte
die Zugabe des Photoinitiators Diethylacetophenon (DEAP) die Hautüberzugszeit,
wenn dieser mit dem Katalysator TIPT verwendet wurde. Die Wirkung
auf die Hautüberzugszeit
wird nicht beeinflusst, wenn DEAP mit TMG verwendet wird. TABELLE
2 Zusammensetzung
C
Härtungsmittel | Hautüberzugszeit |
0,1%
TMG | 5
Minuten |
0,2%
TMG | 2
Minuten |
0,1%
TMG, 1% DEAP | 5
Minuten |
0,3%
TIPT, 1% DEAP | > 10 Minuten |
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Die
Beispiele 1–5
zeigen, dass, wenn die in den Zusammensetzungen verwendeten Silan-Verkappungsmittel
eine Methyl- anstelle einer Propylverknüpfung zum Silan besitzen, eine
schnellere Härtung
in Gegenwart eines Feuchtigkeitskatalysators stattfand, gemessen
anhand der Hautüberzugszeit.
Darüber
hinaus fand bei der Zugabe von Lithiumkatalysator sofort eine Endverkappung
des Silanols statt.
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Die
Beispiele zeigen auch, dass bestimmte Katalysatoren, wie z.B. TIPT,
die Härtungszeit
verlängern, wenn
sie mit dem Photoinitiator DEAP verwendet werden. Der Katalysator
TMG wird jedoch durch DEAP nicht beeinflusst, und die Hautüberzugszeit
betrug 5 Minuten.