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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von gasförmigen organischen
Schwefelverbindungen, insbesondere Tetrahydrothiophen (THT), aus
einem Strom von Brenngas, insbesondere Erdgas. Das Verfahren gemäß der Erfindung
kann z.B. in einem Gasfilter zur Entfernung von organischen Schwefelverbindungen
aus Erdgas für
eine PEMFC-Brennstoffzelle eingesetzt werden.
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Stand der
Technik
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Die "Polymerelektrolyt-(oder
Protonenaustausch-)Membran-Brennstoffzelle" (PEMFC) ist ein wichtiger Kandidat
für relativ
kleinskalige Anwendungen als stationäre kombinierte Wärme- und
Energie-Mikroanlagen (Wärme-
und Strom-Mikroanlagen)
und für
den elektrischen Transport. Der Brennstoff für die PEMFC ist Wasserstoff.
Kurzfristig hängt
der erfolgreiche Einsatz von PEMFC von der Verfügbarkeit von Wasserstoff ab, für den es
bislang noch keine Infrastruktur (im großen Maßstab) gibt. Derzeit wird daher
in der ganzen Welt beträchtliche
Arbeit in kleinformatige katalytische Brennstoff-Umwandlungssysteme
investiert, um Wasserstoff aus logistischen Brennstoffen wie Diesel,
Benzin, Naphtha, Flüssiggas
und Erdgas, an der Stelle der Brennstoffzelle zu erzeugen. Von diesen
logistischen Brennstoffen bietet der Einsatz von Erdgas in dieser
Hinsicht viele Vorteile. Erdgas hat z.B. eine hohe Energiedichte,
ist relativ sauber und kann ohne weiteres in flüssiger Form gelagert werden.
Außerdem
ist Erdgas (noch) auf der ganzen Welt vorhanden, häufig in
nennenswerten Mengen.
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In
Abhängigkeit
von der Art und dem Ursprung enthält Erdgas einen größeren oder
kleineren Anteil an Schwefel, z.B. in Form von natürlich vorkommenden
Verbindungen, wie Mercaptanen und anderen Organoschwefelverbindungen,
Schwefelwasserstoff und Carbonylsulfid. Für den Gebrauch im Haushalt
wird Erdgas zuerst an der Quelle entschwefelt, wonach aus Sicherheitsgründen im
Hinblick auf Lecks ein Schwefel enthaltendes Odoriermittel zugegeben
wird. Es gibt in dieser Hinsicht in mehreren Ländern gesetzliche Normen. In
großem
Umfang eingesetzte Odoriermittel sind u.a. Ethylmercaptan (EM),
normal-Propylmercaptan (NPM), Isopropylmercaptan (IPM), sekundär-Butylmercaptan
(SBM), tertiär-Butylmercaptan
(TBM), Dimethylsulfid (DMS), Dimethyldisulfid, Diethylsulfid, Diethyldisulfid,
Tetrahydrothiophen (THT) oder Mischungen dieser Odoriermittel. Welches
Odoriermittel oder welche Mischung von Odoriermitteln eingesetzt
wird, hängt
u.a. vom Adsorptionsgrad des oder der Odoriermittel an bestimmten
Komponenten der Erde ab, durch welche die Erdgas-Pipelines führen. Das cyclische Sulfid
Tetrahydrothiophen (THT, Tetramethylensulfid), das in den Niederlanden
und im Rest Europas in großem
Umfang verwendet wird, bietet für
den Einsatz als Erdgas-Odoriermittel viele Vorteile, wie eine niedrige
Geruchsnachweisgrenze, einen typischen "Gas"-Geruch,
ein geringes Oxidationsvermögen
in Gasverteilungssystemen und eine relativ gute Erddurchlässigkeit.
In den Niederlanden werden etwa 18 mg THT pro m3 Erdgas
hinzugegeben. Dies entspricht etwa 5 ppm Schwefel. Übrigens
enthält holländisches
Erdgas von Natur aus ein wenig Schwefel.
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Ein
typisches Umwandlungssystem für
Erdgas umfasst die folgenden Prozessschritte:
- 1.
ein Erdgasprozessor zur Umwandlung von Erdgas in Synthesegas z.B. über eine
katalytische Teiloxidation,
- 2. einen CO-Konvertierungsabschnitt, um den CO-Gehalt zu minimieren
und den Wasserstoffgehalt im Synthesegas zu maximieren,
- 3. ein System zur bevorzugten Oxidation der schließlichen
Reste an Kohlenmonoxid im Synthesegas, um die Vergiftung der PEMFC
zu verhindern,
- 4. eine PEMFC-Einheit und einen Nachbrenner.
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Die
Katalysatoren, die in einer derartigen Erdgas-Umwandlungkette (Schritte
1 bis 3) und in der Polymer-Brennstoffzelle verwendet werden, sind
gegen Schwefel in dem Brennstoff empfindlich. Dies gilt insbesondere
für den
Tieftemperaturkonvertierungskatalysator auf Basis von Kupfer und
Zinkoxid und dem Anodenkatalysator auf Platinbasis der Polymer-Brennstoffzelle.
Die Empfindlichkeit der anderen katalytischen Prozessschritte gegen
Schwefel ist unsicher, aber wahrscheinlich hoch. Als Vorsichtsmaßnahme ist
es daher am besten, Schwefelverbindungen aus dem Erdgas mit Hilfe
eines geeigneten Filtermaterials vor dem Einsatz in der Umwandlungskette
zu entfernen.
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Auf
Basis des jährlichen
Bedarfs an Wärme
von einer durchschnittlichen holländischen Familie verbraucht
eine Wärme-
und Strom-Mikroanlage etwa 1.200 m3 Erdgas
für die
Strom- und Wärmeerzeugung.
Diese Menge muss entschwefelt werden, um die Erdgas-Umwandlungskette
und die Brennstoffzelle zu schützen. Eine Menge
von 1.200 m3 Erdgas, die zu reinigen ist,
entspricht etwa 21,6 g THT. Bei einem Filtervolumen von 5 l muss
die Kapazität
des Filtermaterials mindestens 4,32 g THT pro Liter betragen. Bei
einer Fülldichte
des Filtermaterials von 0,6 kg/l entspricht dies einem Schwefel-Adsorptionsvermögen von
etwa 0,6% (m/m) (als S). Übrigens
kann eine Wärme-
und Strom-Mikroanlage deutlich mehr als 1.200 m3 Erdgas
verbrauchen. Beispielsweise wird ein zusätzlicher Bedarf an Wärme mit
Hilfe eines Peak-Brenners befriedigt. Das Erdgas, das durch dieses
Mittel verbrannt wird, braucht nicht von THT befreit zu werden.
Dies gilt auch bezüglich
des Erdgases, das zum Kochen und zur Erzeugung von heißem Leitungswasser
verwendet wird.
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Für die erfolgreiche
Anwendung in einer mit Erdgas betriebenen kombinierten Wärme- und
Strom-Mikroanlage muss ein THT-Filter die folgenden Bedingungen
erfüllen:
- a) hohe Aktivität und Selektivität für die Entfernung
von THT (d.h., ein so geringer Restgehalt an THT wie möglich im
filtrierten Erdgas),
- b) keine exotherme Reaktion während des Adsorptionsprozesses,
- c) es ist eine so hohe Kapazität vorhanden, dass das Filter
höchstens
einmal im Jahr ersetzt werden muss (z.B. während der jährlichen Wartung des Systems),
- d) eine Größe aufweisen,
die so klein wie möglich
ist (maximal 5 l, unter der Annahme, dass eine Wärme- und Strom-Mikroanlage
etwa die gleiche Größe wie eine
herkömmliche
zentrale Heizanlage (Volumen von etwa 200 bis 300 l) aufweist,
- e) robust sein (gegen Variationen im Gasbedarf und der Gaszusammensetzung
(mit Ausnahme von THT) nicht empfindlich),
- f) im Gebrauch preiswert,
- g) leicht anzubringen und zu ersetzen,
- h) keine Umweltbeanstandungen im Hinblick auf die Anbringung,
den Gebrauch und die Entsorgung des gebrauchten Filtermaterials.
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Wegen
der Vielfalt an natürlichen
und zugesetzten Schwefelverbindungen, die in logistischen Brennstoffen
vorkommen können,
wird in herkömmlichen
Brennstoff-Umwandlungssystemen
(industrielle Wasserstoffproduktion, (Petro)chemie) häufig ein
Zweistufenverfahren verwendet, um Schwefel aus der Beschickung zu
entfernen.
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Kurz
gesagt besteht dieses Verfahren aus einer Hydroentschwefelung (HDS;
katalytische Umwandlung von Organoschwefelverbindungen mit (im Kreislauf
gefahrenem) H2 unter Bildung von H2S) gefolgt von der Entfernung von H2S unter Verwendung von z.B. Eisenoxid oder
Zinkoxid. Diese Techniken haben sich im industriellen Maßstab mehr
als bewährt.
Die industrielle HDS/ZnO-Technologie ist für eine relativ kleinformatige
Anwendung, wie die Entfernung von THT aus Erdgas für Gesamtenergie-Mikroanlagen
aufgrund des Maßstabs,
der Komplexizität
und der Kosten weniger geeignet.
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Wenig
ist aus der Literatur über
die direkte (einstufige) Entfernung von geringen Konzentrationen
von THT aus Erdgas im Kontext der Wasserstofferzeugung für PEMFC-Anwendungen
bekannt. Im allgemeinen wird die Verwendung von Aktivkohle, Molekularsieben
oder Zeolithen als Technik zur Entfernung von Schwefelverbindungen
aus Erdgas bei Umgebungstemperatur genannt. In WO 00/71249 wird
z.B. ein Molekularsieb als Adsorptionsmittel und Katalysator für die Entfernung
von Schwefelverbindungen sowohl aus Gasen (z.B. Ethylmercaptan aus
Erdgas) als auch von Flüssigkeiten
beschrieben und in EP-A-781832 wird der Einsatz von A-, X-, Y- und
MFI-Zeolithen als Adsorptionsmittel für H2S
und THT in Erdgas beschrieben. Das Adsorptionsvermögen derartiger
Adsorptionsmittel für
Odoriermittel wie THT in Erdgas ist aber so gering, dass für den jährlichen
Einsatz in einer Wärme-
und Strom-Mikroanlage für
den Haushalt ein großes
Volumen an Adsorptionsmittel erforderlich ist (gewöhnlich mehr
als 10 l). Dies ist in einer kleinformatigen Anlage nicht zweckmäßig.
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In
EP-A-1121977 wird ein neuer Zeolith als Adsorptionsmittel zur Entfernung
von Schwefelverbindungen aus z.B. Erdgas beschrieben. Der Zeolith
ist vom X-, Y- oder ß-Typ und
enthält – innenausgetauschtes – Silber,
Kupfer, Zink, Eisen, Cobalt oder Nickel. Insbesondere der Silber-ausgetauschte
Y-Zeolith (Ag(Na)-Y) erweist sich bei der Entfernung einer Mischung
von 1,2 ppm TBM und 1,8 ppm DMS aus Stadtgas (87,8% Methan, 5,9%
Ethan, 4,6% Propan, 0,8% n-Pentan, 0,8 Isopentan) als sehr wirksam.
Wenn dieses Gas durchgeleitet wird, wird der Schwefel praktisch
quantitativ entfernt. Wenn es zur Sättigung des Zeolithen kommt,
erhöht sich
die Schwefelkonzentration im gefilterten Gas. Wenn ein Gehalt von
0,1 ppm erreicht wird, wird festgestellt, dass der Zeolith etwa
4% (m/m) Schwefel (als S) adsorbiert hat. Wegen der großen Menge
an Silber auf dem Zeolithen wird der technische Anschaffungspreis
hoch sein. Überdies
muss das verbrauchte Material nach Gebrauch als chemischer Abfall
behandelt werden. Dieses Dokument beschreibt auch die Ergebnisse
von Adsorptions-Vergleichsversuchen mit technischen Zeolithen und
anderen technischen Adsorptionsmitteln, wie Aktivkohle, Zinkoxid,
aktivem Aluminiumoxid und Silicagel. Mit Ausnahme eines Na-X-Zeolithen
(Kapazität 0,23%
(mlm) S) wurde bei allen diesen Materialien festgestellt, dass ein
sehr geringes Adsorptionsvermögen (<0,08% (m/m) als
S) für
TBM und TMS besitzen.
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Das
Ziel dieser Erfindung ist daher das Auffinden eines Verfahrens zur
Entfernung von Schwefel enthaltenden organischen Odoriermitteln
in Erdgas, wie THT, wobei ein preiswertes und umweltverträgliches
Material eingesetzt wird, das eine hohe Aktivität und eine hohe Kapazität für die Entfernung
von Schwefel enthaltenden organischen Odoriermitteln in Erdgas,
wie THT, aufweist. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist das Auffinden
eines Verfahrens, mit dem Schwefel enthaltende organische Odoriermittel
aus den Brenngasen bei Raumtemperatur entfernen werden können, ohne
dass sich eine exotherme Wirkung im Adsorptionsmittel ergibt.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Überraschenderweise
ist festgestellt worden, dass bestimmte natürlich vorkommende Tonmineralien aus
der Hormitgruppe, insbesondere Sepiolith, bei Raumtemperatur für die Entfernung
von THT aus Erdgas besonders aktiv sind und eine nennenswerte Menge
an THT adsorbieren können.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zur Entfernung von gasförmigen Organoschwefelverbindungen,
insbesondere THT, aus Brenngasströmen, bei dem der Gasstrom in
Kontakt mit einem Adsorptionsmittel gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das eingesetzte Adsorptionsmittel ein Tonmineral aus der Hormitgruppe
ist, wobei das Tonmineral Sepiolith umfasst. Insbesondere ist das
Tonmineral Sepiolith und umfasst der Brenngasstrom Erdgas.
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Die
Erfindung betrifft auch ein Verfahren, bei dem das Tonmineral mit
einem Metallsalz oder einem Metalloxid versehen worden ist, oder
ein Verfahren, bei dem das Tonmineral mit einem zweiten Adsorptionsmittel kombiniert
wird, wie in Anspruch 13 definiert.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Kombination von einem Gasfilter aus
Basis eines Tonminerals aus der Hormitgruppe und einer (PEMFC)-Brennstoffzelle.
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Beschreibung der Figuren
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In 1 sind
die aufgezeichneten THT-Durchbruchkurven (Aufzeichnung der THT-Konzentration
im filtrierten Erdgas gegen die Strömungsdauer) für verschiedene
Adsorptionsmittelproben gezeigt, speziell: Aktivkohle; Aktivkohle,
imprägniert
mit Kupfer und Chrom; Kupferoxid/Zinkoxid/Aluminiumoxid; und Sepiolith.
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In 2 sind
die aufgezeichneten THT-Durchbruchkurven (Aufzeichnung der THT-Konzentration
im filtrierten Erdgas gegen die Strömungsdauer) für verschiedene
Adsorptionsmittelproben gezeigt, speziell Bentonit, Attapulgit und
Sepiolith.
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Beschreibung der Erfindung
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Es
wurde überraschenderweise
festgestellt, dass bestimmte natürlich
vorkommende Tonmineralien aus der Hormitgruppe (u.a. bestehend aus
Palygorskit, Attapulgit, Sepiolith und Paramontmorillonit) bei Raumtemperatur
bei der Entfernung von THT aus Erdgas besonders wirksam sind und
eine merkliche Menge an THT adsorbieren können (etwa 11 g THT pro l Adsorptionsmittel),
bevor die THT-Konzentration
im filtrierten Erdgas 0,1 ppm erreicht. Bevor dieser Punkt erreicht
wird, ist die THT-Konzentration im filtrierten Erdgas unter der
Nachweisgrenze des flammenphotometrischen Detektors des Gaschromatographen
(etwa 20 ppb). Daher wären
nur 2 l Adsorptionsmittel für
eine zu entfernende jährliche
Menge von etwa 22 g THT erforderlich. Dies ist für eine Anwendung in einer kombinierten
Wärme-
und Strom-Mikroanlage für
den Haushalt annehmbar.
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Der
Einsatz von Tonmineralien aus der Hormitgruppe als Träger für Katalysatoren
ist bekannt. ES 8602436 berichtet z.B. über den Einsatz von natürlichem
Sepiolith als Trägermaterial
für Reduktionskatalysatoren,
wie Palladium, Rhodium oder Ruthenium, und in JP-A-04087626 wird
ein Festbettkatalysator, der aus einem der Metalle Vanadium, Wolfram,
Molybdän,
Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt und Nickel auf einem porösen Träger, wie
z.B. Sepiolith, besteht, zur Entfernung von Stickoxiden mit Ammoniak
aus dem Abgas eines Dampferzeugers beschrieben. JP-A-01007946 lehrt,
dass der Verfärbung
von vergoldetem Schmuck durch Entfernung von Schwefelwasserstoff,
Schwefeldioxid und Feuchtigkeit aus der Luft in der geschlossenen
Kammer, die den Schmuck enthält,
durch Verwendung bestimmter Adsorptionsmittel, wie Zeolithen, Sepiolith
und Aktivkohle, entgegengewirkt werden kann. Schließlich wird
eine Kombination von einem calcinierten Sepiolith und einem Metall-aktivierten
Zeolith in
US 5447701 als
ein Luftfilter/Geruchsentferner zur Verwendung in Kühlschränken beschrieben.
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Viele
Anwendungen von Sepiolith liegen daher auf dem Gebiet von Trägermaterial
für Katalysatoren, wenn
Abgase oder stationäre
Luft gereinigt werden. Die mögliche
Eigenschaft von Sepiolith selbst als Material zur Entfernung von
Organoschwefelverbindungen aus Brenngasströmen ist daher auf Basis des
Standes der Technik unerwartet. Es war eher das Gegenteil zu erwarten.
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So
vergleicht Sugiura (in: "Removal
of methanethiol by sepiolite and various sepiolite-metal compound complexes
in ambient air",
Clay Science (1993), 9(1), 33-41)
die Adsorption von Methylmercaptan aus Umgebungsluft durch Sepiolith
und Aktivkohle. Bei diesem Vergleich wird festgestellt, dass Aktivkohle
mehr als das 10-fache
an Methylmercaptan als Sepiolith adsorbiert. Auf dieser Basis konnte
erwartet werden, dass Aktivkohle bei der Entfernung von Schwefelverbindungen
aus Brenngasen sehr viel besser wäre als Sepiolith. Es ist daher überraschend,
dass Sepiolith so geeignet als Filter für Organoschwefelverbindungen
aus Brenngasen, wie z.B. Erdgas, Stadtgas und Flüssiggas (LPG, liquid petroleum
gas), ist.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst daher ein Verfahren zur Entfernung
von gasförmigen
organischen Schwefelverbindungen aus Brenngasströmen, bei dem der Gasstrom in
Kontakt mit einem Adsorptionsmittel gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das verwendete Adsorptionsmittel ein Tonmineral aus der Hormitgruppe
ist. Mineralien aus der Hormitgruppe sind z.B. Palygorskit, Attapulgit,
Sepiolith und Paramontmorillonit. Kombinationen von Mineralien oder
Kombinationen mit anderen Adsorptionsmitteln können gegebenenfalls auch eingesetzt
werden. Das eingesetzte Tonmineral ist bevorzugt Sepiolith. Die
Mineralien aus der Hormitgruppe sind aus der Literatur bekannt.
Sepiolith und Palygorskit sind z.B. von Galan (Clay Minerals (1996), 31,
443–453)
beschrieben worden. Sepiolith wird in großem Umfang in Spanien gefunden.
Ein Vorteil dieses Tonmaterials für dieses Verfahren besteht
darin, dass Sepiolith keiner chemischen oder thermischen Vorbehandlung
unterworfen werden muss. So ist z.B. ein Calcinierungsschritt nicht
notwendig. Dies macht den Einsatz dieses Materials weniger teuer.
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Sepiolith
ist in der Lage, Schwefelverbindungen zu entfernen, die natürlich vorkommen
und/oder als Odoriermittel zu Erdgasströmen hinzugegeben werden, wie
Carbonylsulfid, Mercaptane, Thiophene und Thiophane usw. Besonders
gute Ergebnisse werden bei der Entfernung von einer gasförmigen Organoschwefelverbindung
festgestellt, die zur Gruppe der Mercaptane oder Thiophene gehört.
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Hier
werden unter organischen Schwefelverbindungen Schwefelverbindungen
mit mindestens einer C1-C8-Kohlenwasserstoffgruppe
verstanden, wobei das Schwefelatom im zweiwertigen Zustand ist und
nicht an Sauerstoff oder einem anderen Heteroatom gebunden ist.
Die betreffenden Verbindungen sind insbesondere Verbindungen der
allgemeinen Formel CmHnSs, worin m 1 bis 8, insbesondere 2 bis 6,
ist, n eine ganze Zahl von mindestens 4 und zwischen 2m – 6 und
2m + 2, insbesondere 2m oder 2m + 2, ist und s 1 oder 2 ist. Diese
Verbindungen beinhalten Alkylmercaptane, Dialkylsulfide, Dialkyldisulfid
und die cyclischen Analoga davon. Beispiele sind Dimethylsulfid,
Dimethyldisulfid, tert.-Butylmercaptan und insbesondere Tetrahydrothiophen
(THT). Die Erfindung umfasst daher ein Verfahren zur Entfernung
von gasförmigen
Organoschwefelverbindungen, wie Mercaptanen oder cyclischen Sulfiden.
Thiophen und Thiophenol können
in ähnlicher
Weise durch Sepiolith gebunden werden.
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Ein
spezielles Problem bei Adsorptionsfiltern ist die konkurrierende
Adsorption. Erdgas kann z.B. auch eine merkliche Menge an höheren Kohlenwasserstoffen
enthalten und die Menge an Pentan in holländischem Erdgas für den technischen
Einsatz ist z.B. höher
als die Menge an zugesetztem THT. Es ist bekannt, dass Sepiolith
in der Lage ist, Pentane unter anderen Verbindungen zu adsorbieren. Überraschenderweise
adsorbiert Sepiolith das THT trotz der konkurrierenden Anwesenheit
von Pentan und höheren
Alkanen im Erdgas sehr gut. Das Verfahren nach der Erfindung kann
daher auch zur Adsorption von organischen Schwefelverbindungen aus
Brenngasströmen
verwendet werden, die von Erdgas verschieden sind, wie LPG und anderen leichten
Kohlenwasserstoffen, wie z.B. Propan, Butan, Pentan usw., oder Kombinationen
davon.
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Tonmineralien
der Hormitgruppe und insbesondere Sepiolith sind in der Lage, mit
großen
Volumen fertig zu werden, ohne dass sie gesättigt werden, und weisen eine
hohe Aktivität
und Selektivität
für die
Organoschwefelverbindungen auf. Dies macht diese Mineralien für die Entfernung
von Organoschwefelverbindungen aus Brenngasströmen, die für Membranbrennstoffzellen gedacht
sind, außerordentlich
geeignet. Die vorliegende Erfindung umfasst daher auch eine Kombination
von 1) einem Gasfilter auf Basis eines Tonminerals aus der Hormitgruppe
und 2) einer Brennstoffzelle, insbesondere des PEMFC-Typs. In der
Praxis umfasst eine derartige Kombination dann a) ein Tonmineral,
um insbesondere Organoschwefelverbindungen aus Brenngasen (insbesondere
Erdgas) zu entfernen, b) eine Brennstoff-Umwandlungskette (worin, wie vorstehend
beschrieben, die Brenngase (insbesondere Erdgas) in Synthesegas
umgewandelt werden, und c) die eigentliche PEMFC-Einheit und einen Nachbrenner.
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Die
Menge an Tonmineral, das einzusetzen ist, muss in Abhängigkeit
von der Menge an zu reinigendem Erdgas bestimmt werden. Wie vorstehend
beschrieben muss für
den Verbrauch von einer Durchschnittsfamilie ein Volumen von 1.200
m3 Erdgas pro Jahr gereinigt werden, was
nur etwa 2 l (etwa 1.500 g) Sepiolith pro Jahr entspricht. Das Verfahren
kann z.B. unter Verwendung von etwa 0,25 bis 3 g Sepiolith pro m3 (holländisches)
Erdgas, vorzugsweise 0,5 bis 2,5 g, durchgeführt werden. Für einen
Erdgas-Durchsatz von etwa 0,2 m3/h sind
etwa 0,15 bis 0,5 g Sepiolith zu verwenden. In der Praxis ist festgestellt
worden, dass etwa 35 bis 150 g Sepiolith für die Adsorption von 1 g THT
angemessen sind.
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Das
Sepiolith, das eingesetzt wird, ist natürlich vorkommendes Sepiolith,
wie es z.B. in Spanien abgebaut wird. Das bedeutet, dass das Sepiolith
mit anderen Mineralien, wie z.B. Bentonit, Attapulgit, Dolomit usw. und
auch Zeolithen, "verunreinigt" ist. Um so höher der
Sepiolithgehalt des Adsorptionsmittels, desto besser ist dessen
Adsorptionsverhalten. Das Adsorptionsmittel enthält bevorzugt 50% (m/m), z.B.
80 oder 90% (m/m) oder mehr Sepiolith. Allgemeiner gesagt bedeutet
dies, dass das Adsorptionsmittel vorzugsweise mehr als 50% (m/m),
z.B. 80 oder 90% (m/m) des Tonminerals der Hormitgruppe enthält. Im allgemeinen
muss das natürlich
vorkommende Sepiolith noch in einer solchen Weise gesiebt oder behandelt
werden, dass Teilchen der gewünschten
Teilchengröße erhalten
werden. Diese Teilchengröße hängt von
der für
den Reaktor verwendeten Geometrie ab. Als Daumenregel kann die den
Fachleuten bekannte Regel von mindestens 10 Teilchen über den
Durchmesser des Reaktorbetts und von mindestens 50 Teilchen über der
Länge des Reaktorbetts angenommen
werden. Wenn diese Regel angenommen wird, wird eine gute "Pfropfenströmung" erhalten. Der Fachmann
wird den Reaktor so bemessen, dass die Verweilzeit des Gases im
Reaktor maximal ist, damit eine so wirksam wie mögliche Adsorption von THT auf
dem Sepiolith ermöglicht
wird.
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Ein
geeignetes Filter ist z.B. ein Festbetttyp; ein zylindrischer Behälter, in
den Sepiolith gegeben werden kann. Edelstahl (z.B. von der Güte 316L)
ist als Baumaterial wegen der Festigkeit, der einfachen Verarbeitbarkeit
und der relativ hohen chemischen Inertheit bevorzugt. Es können aber
auch verschiedene Kunststoffe in Betracht gezogen werden (PVC, Teflon,
Polycarbonat, PET). Ein poröses
Gitter (Glasfilter) aus Pyrex-Glas, auf das das Sepiolith-Granulat
gegeben wird, wird z.B. von einem erhabenen (Innen-)Rand im zylindrischen
Behälter
oberhalb des Erdgasausgangs gestützt.
Oben auf dem Bett aus Sepiolith gibt es ein analoges Glasfilter,
auf das eine bestimmte Menge an inertem, kugelförmigem Füllmaterial gegeben wird (z.B.
Glasperlen in etwa den gleichen Abmessungen wie das Sepiolith-Granulat).
Dieses Bett aus Glasperlen dient zur gleichmäßigen Verteilung des Erdgasstroms über dem
Reaktordurchmesser (Pfropfenströmung),
so dass ein optimaler Kontakt mit dem Granulat aus dem Sepiolith-Adsorptionsmittel
gewährleistet
ist. Schließlich
kann die Füllung
in dem zylindrischen Filterbehälter über eine
(Edelstahl-)Feder mit einer perforierten Edelstahl-Gasverteilungsplatte
darauf, die oben (Erdgaseinlass) fixiert ist, an Ort und Stelle
gehalten werden. Die Abmessungen des Filterbehälters hängen natürlich von der zu filtrierenden
Menge an Erdgas pro Jahr ab. Für
1.200 m3 könnte ein Gesamtvolumen von
4 lausreichen. Geeignete Abmessungen sind z.B. eine Höhe des Filterbehälters von
30 cm und ein Durchmesser von 13 cm. Es sind aber auch andere Beziehungen
möglich,
mit der Maßgabe,
dass die Kriterien für
eine gute Pfropfenströmung
erfüllt
sind. In diesem Kontext ist es wichtig, dass die Kombination von
Teilchengröße, Höhe des Filterbehälters und
dem zu behandelnden Erdgasstrom nicht zu einem ausgeprägten Druckabfall über dem
das Sepiolith-Granulat enthaltenden Bett führen darf.
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Neben
den genannten Vorteilen der Tonmineralien während der Entschwefelung von
Brenngasen sollten die Materialien ohne weiteres verfügbar, preiswert
und leicht zu handhaben (Vorbehandlungen, wie Trocknen, sollten
nicht notwendig sein) sein und außerdem sollten sie regeneriert
werden können.
Die Regenerierung kann z.B. durch Austreiben mit erwärmter Luft
(50 bis 300°C)
bewirkt werden, wobei es möglich
ist, dass das ausgetriebene THT in dem Peak-Brenner der kombinierten
Wärme-
und Strom-Mikroanlage verbrannt wird.
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Im
Gegensatz zu Adsorptionsmitteln, die auf Schwermetallen basieren,
wie z.B. mit Kupfer und Chrom imprägnierte Kohle, können diese
Tonmineralien nach Gebrauch umweltverträglich verarbeitet werden. Wenn das
ganze THT aus dem gesättigten
Sepiolith unter Verwendung von erwärmter Luft ausgetrieben werden kann,
kann der Sepiolith wiederverwendet werden. Wenn das Adsorptionsverhalten
nach Austreiben nicht angemessen ist, kann das durch Austreibung
behandelte Sepiolith verworfen werden. Nicht durch Austreibung behandeltes
Sepiolith oder Sepiolith, das Restschwefel enthält, kann in einer Müllverbrennungsanlage
verarbeitet werden.
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Die
vorstehend genannten Eigenschaften machen Sepiolith zu einem ausgesprochen
geeigneten Filtermaterial für
die breite Anwendung von kombinierten Wärme- und Strom-Mikroanlagen
für den
Hausgebrauch. Daher betrifft die Erfindung auch die Verwendung von
Tonmineralien aus der Hormitgruppe für die Entfernung von Organoschwefelverbindungen
aus Brenngasströmen.
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Ferner
ist das Ziel einer Ausführungsform
der Erfindung ein Verfahren, bei dem das Tonmineral vorbehandelt
wird und das Tonmineral mit einem Metallsalz oder einem Metalloxid
versehen worden ist. Es ist überraschenderweise
festgestellt worden, dass die Adsorption einer Reihe von Organoschwefelverbindungen gesteigert
wird. Auf diese Weise kann z.B. mit diesen Verfahren eine Mischung
von Organoschwefelverbindungen, wie z.B. eine Mischung von THT und
Mercaptanen, in geeigneter Weise aus Brenngasströmen entfernt werden.
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Metalle,
die eingesetzt werden können,
sind Übergangsmetalle,
Lanthanoide und auch einige Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle,
wie Metalle aus den Gruppen Ia, Ib, IIb, IIIb, IVb, Vb, VIIb, VIII
des Periodensystems der Elemente. Diese Ausführungsform umfasst insbesondere
ein Verfahren, bei dem das Metall Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt,
Nickel oder Kupfer ist. Metallsalze, die verwendet werden können, sind
z.B. Chloride, Nitrate, Sulfate, Chlorate, Phosphate, Acetate usw.
In einer Ausführungsform
wird ein Tonmineral verwendet, wobei das Tonmineral mit einem Eisen(II)-salz
oder einem Eisen(III)-salz imprägniert
ist. In einer anderen Ausfüh rungsform
werden Metallchloride verwendet und die Erfindung umfasst z.B. ein
Verfahren, bei dem das Metallsalz ein Eisen(II)-chlorid oder ein
Eisen(III)-chlorid ist. Diese Salze können auch durch Wassermoleküle koordiniert
sein.
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Die
Beladung mit dem Metall (in Form eines Metallsalzes oder Metalloxids)
hängt vom
ausgewählten Metall
ab. Im allgemeinen beträgt
die Menge an Metall etwa 0,2 bis 50% (m/m) (auf Basis des Metalls
relativ zum Tonmineral), vorzugsweise zwischen 0,5 und 20% (m/m),
z.B. 2 oder 5% (m/m).
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren verwendet, bei dem das Metallsalz
mit Hilfe von Imprägnierung
auf das Tonmineral aufgebracht wird. Dies wird bevorzugt unter Verwendung
von wässrigen
Lösungen
oder Suspensionen bei Temperaturen von bis zu etwa 60 bis 80°C, z.B. etwa
40°C, durchgeführt. Hier
kann die Technik der beginnenden Feuchtigkeit (Incipient Wetness-Technik)
genutzt werden (Trockenimprägnierung).
In einer bestimmten Ausführungsform
wird ein Verfahren verwendet, bei dem das Tonmineral, z.B. Sepiolith,
mit Eisen(III)-chlorid
imprägniert
wird.
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Gute
Ergebnisse werden erzielt, wenn das Tonmineral folgendermaßen beladen
wird:
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gewünschte
Menge an Metallsalz, etwa 0,2 bis 50% (m/m) (aus Basis des Metalls
relativ zum Tonmineral) wird mit einem Fluid gemischt,
- • die
Lösung
oder Suspension wird mit dem Tonmineral bei Temperaturen von bis
zu etwa 60 bis 80°C
unter Rühren
und/oder unter Verwendung von Ultraschallwellen gemischt,
- • die
ganze Mischung wird bei Temperaturen von bis zu etwa 60 bis 80°C (an Luft)
getrocknet.
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Wenn
eine Suspension eingesetzt wird, kann das Verfahren der beginnenden
Feuchtigkeit eingesetzt werden.
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Überraschenderweise
ist festgestellt worden, dass derartige imprägnierte Tonmineralien, insbesondere
Sepiolith, das imprägniert
und bei relativ geringen Temperaturen getrocknet worden ist, eine
gute Adsorption, z.B. für
THT, selbst bei Adsorptionstemperaturen von etwa 30 bis 50°C aufweisen.
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Mercaptane
werden z.B. auch besser adsorbiert, wenn Sepiolith mit einem Kupfersalz,
z.B. Kupferacetat, imprägniert
worden ist. Durch dieses Mittel wird ein weiteres Ziel erzielt,
d.h. ein Hormit, insbesondere ein Sepiolith, wird erhalten, das
mit dem Verfahren nach der Erfindung bei relativ hohen Temperaturen
(z.B. etwa 30 bis 50°C)
eine höhere
Kapazität
für Organoschwefelverbindungen
in dem Brenngasstrom als das Ausgangsmaterial aufweist.
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Dies
hat den Vorteil, dass während
z.B. die Adsorption des nicht imprägnierten Sepioliths sich verringert,
wenn die Temperatur von etwa 20 auf etwa 40°C steigt, die Adsorption, z.B.
im Hinblick auf THT, durch das z.B. mit Eisen(III)-chlorid imprägnierte
Sepiolith bei 40°C
sehr hoch ist. Bei Anwendungen, wie z.B. kombinierten Wärme- und
Strom-Mikroanlagen, in denen die Temperatur des Adsorptionsmittels
durch die starke Nähe
zur Energiestation ansteigen kann, besitzt das Tonmineral Vorteile,
das mit einem Metallsalz oder einem Metalloxid versehen worden ist,
insbesondere ein Tonmineral, das mit einem Metallsalz imprägniert worden
ist.
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Das
Tonmineral kann auch mit verschiedenen Metallsalzen und/oder Metalloxiden
oder Kombinationen davon versehen werden, z.B. Oxiden von Eisen
und Chrom oder Kupfer und Chrom, Kupfer und Eisen usw., insbesondere
z.B. Sepiolith, imprägniert
mit einem Kupfersalz (wie Kupferacetat) und einem Eisensalz (wie
Eisen(III)-chlorid).
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Das
Ziel einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist das Verfahren nach der Erfindung, bei dem das
Tonmineral mit einem zweiten Adsorptionsmittel kombiniert wird.
Dies hat die Vorteile, dass mehr Organoschwefelverbindungen adsorbiert
werden können
oder dass z.B. Mischungen von Organoschwefelverbindungen besser
aus Brenngasströmen
entfernt werden können.
Was durch dieses Mittel als weiteres Ziel erreicht wird, ist, dass
ein so breites Spektrum an Organoschwefelverbindungen wie möglich wirkungsvoll
aus Brenngasströmen
mit Hilfe des Verfahrens der Erfindung entfernt werden kann.
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Daher
kann die Erfindung auch ein Verfahren umfassen, bei dem das zweite
Adsorptionsmittel ein Material ist, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus natürlichem
oder synthetischem Tonmineral, Aktivkohle, natürlichem oder synthetischem
Zeolith, Molekularsieb, aktivem Aluminiumoxid, aktivem Siliciumoxid, Silicagel,
Diatomeenerde und Bims, oder anderen Adsorptionsmitteln, die dem
Fachmann bekannt sind. Adsorptionsmittel, die als zweites Adsorptionsmittel
verwendet werden, weisen vorzugsweise eine BET-Oberfläche von
1 m2/g, z.B. zwischen 5 und 1.500 m2/g auf. In einer Ausführungsform umfasst die Erfindung
auch ein Verfahren, bei dem das zweite Adsorptionsmittel mit einem
Metallsalz oder einem Metalloxid versehen worden ist.
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Das
Verfahren nach der Erfindung arbeitet über einen breiten Temperaturbereich.
Insbesondere umfasst die Erfindung ein Verfahren, bei dem die Organoschwefelverbindungen
bei einer Temperatur zwischen –40
und 100°C,
z.B. 10 bis 50°C,
entfernt werden. Dies ist im Vergleich mit Adsorptionsverfahren,
die nur bei einer hohen Temperatur arbeiten, z.B. > 200°C, vorteilhaft.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Kombination von Adsorptionsmitteln,
die aus einem Tonmineral aus der Hormitgruppe und einem zweiten
Adsorptionsmittel besteht. In einer Ausführungsform davon umfasst die
Erfindung eine Kombination von Adsorptionsmitteln, wobei das Tonmineral
und/oder das zweite Adsorptionsmittel mit einem Metallsalz oder
einem Metalloxid versehen worden ist. Das Verhältnis der beiden Adsorptionsmittel
hängt von
der Anwendung ab, für
welche die Kombination verwendet wird. Der Prozentsatz, bezogen auf
die Masse, des Tonminerals von der Hormitgruppe kann z.B. 50% oder
mehr sein. Die Beladung von einem oder beiden Adsorptionsmitteln
kann wie vorstehend beschrieben für Tonmineralien aus der Hormitgruppe auch
etwa 0,2 bis 50% (m/m) (auf Basis des Metalls relativ zu einem Adsorptionsmittel)
(entweder Tonmineral oder zweites Adsorptionsmittel) sein.
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Wenn
Bezug auf ein zweites Adsorptionsmittel genommen wird, bedeutet
dies, dass in jedem Fall ein zweites Adsorptionsmittel zusätzlich zum
Tonmineral aus der Hormitgruppe vorhanden ist. Dieses zweite Adsorptionsmittel
ist ein von dem Tonmineral aus der Hormitgruppe verschiedenes Adsorptionsmittel,
z.B. eines der vorstehend genannten Adsorptionsmittel. Der Ausdruck "zweites Adsorptionsmittel" kann auch verwendet werden,
um sich auf eine Kombination von Adsorptionsmitteln zu beziehen,
da der Ausdruck "beide" sich nicht nur auf
ein zusätzliches
Adsorptionsmittel beziehen muss, sondern auch eine Reihe von Adsorptionsmitteln zusätzlich zu
einem Adsorptionsmittel aus der Hormitgruppe bezeichnen kann. Wenn
Kombinationen von ("zweiten") Adsorptionsmitteln
verwendet werden, können
diese z.B. in Form von Mischungen oder in Form von in Reihe angebrachten
Filtern (d.h. räumlich
getrennt) verwendet werden.
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Wenn
auf die Beladung eines zweiten Adsorptionsmittels Bezug genommen
wird, bedeutet dies, dass, wenn mehrere Adsorptionsmittel zusätzlich zum
Tonmineral aus der Hormitgruppe vorhanden sind, mindestens eines
dieser zusätzlichen
Adsorptionsmittel mit einem Metall (Salz und/oder Oxid) beladen
(d.h. versehen) worden ist. Die Art und Weise, in der dies bewirkt
werden kann, ist oben in Verbindung mit der Beladung von Tonmineralien
aus der Hormitgruppe beschrieben worden. Wenn Zeolithe als zweites
Adsorptionsmittel verwendet werden, können diese Zeolithe auch mit
Metallsalzen innenausgetauscht sein.
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In
einer bestimmten Ausführungsform
der Erfindung umfasst eine Kombination von Adsorptionsmitteln, die
aus einem Tonmineral aus der Hormitgruppe, das mit einem Metallsalz
oder einem Metalloxid versehen worden ist (beladenes Hormit, z.B.
Sepiolith, imprägniert
mit Eisen(III)-chlorid), und einem Tonmineral aus der Hormitgruppe,
das nicht mit einem Metallsalz oder einem Metalloxid versehen worden
ist (nicht beladenes Hormit, z.B. Sepiolith), besteht. Der Vorteil
einer derartigen Kombination besteht darin, dass eine höhere Kapazität für z.B. Mercaptane
erhalten werden kann. Für
praktische Anwendungen kann das beladene Hormit etwa 10% (Vol./Vol.)
oder mehr der Gesamtkombination von Adsorptionsmitteln ausmachen.
In dieser Ausführungsform
ist das zweite Adsorptionsmittel tatsächlich ein Tonmineral aus der
Hormitgruppe.
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Die
Kombination von Adsorptionsmitteln kann auf verschiedene Arten angeordnet
werden. Die Erfindung umfasst daher sowohl eine Kombination von
Adsorptionsmitteln, in der die Adsorptionsmittel gemischt sind (z.B.
durch physikalisches Mischen der Adsorptionsmittel), und eine Kombination,
in der die Adsorptionsmittel in Reihe angeordnet sind. Zum Beispiel
ein Pressfilter oder eine Filteranordnung, worin beladenes Sepiolith
(z.B. Sepiolith, imprägniert
mit Eisen(III)-chlorid), nicht beladenes Sepiolith und Aktivkohle
aufeinanderfolgend vorliegen. In Abhängigkeit von der Anwendung,
kann der Fachmann zwischen einer großen Anzahl von Kombinationen
binärer,
ternärer
oder gegebenenfalls höherer
Ordnung auswählen.
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Bei
einer Kombination von Adsorptionsmitteln, insbesondere bei Mischungen,
enthält
die Kombination vorzugsweise 30% (m/m) oder mehr des Tonminerals
aus der Hormitgruppe, z.B. 50, 60 oder 70% (m/m) oder mehr. Eine
mögliche
Beladung von einem oder mehreren der Adsorptionsmittel mit einem
Metallsalz oder Metalloxid und die ins Auge gefasste Anwendung können hier
berücksichtigt
werden. In einer speziellen Ausführungsform
ist das Ziel der Erfindung eine Kombination von Adsorptionsmitteln,
wobei mindestens eines der Adsorptionsmittel mit Eisen(III)-chlorid
imprägniert
worden ist.
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In
Anwendungen, bei denen Adsorptionsmittel in Reihe angeordnet sind
und ein (oder mehrere) Adsorptionsmittel beladen worden sind, wird
der Gasstrom bevorzugt zuerst durch ein beladenes Adsorptionsmittel
und dann durch ein gegebenenfalls nicht beladenes Adsorptionsmittel
geführt.
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Die
Erfindung umfasst auch die Verwendung einer Kombination von Adsorptionsmitteln,
wie vorstehend beschrieben, zur Entfernung von Organoschwefelverbindungen
aus Brenngasströmen,
z.B. aus Erdgas, Stadtgas oder LPG.
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Ein
weiteres Ziel der Erfindung ist eine Kombination von einem Gasfilter
auf Basis einer Kombination von Adsorptionsmitteln nach der Erfindung
(siehe oben) und einer Brennstoffzelle.
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BEISPIELE
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Testausrüstung und
Testbedingungen für
Beispiel 1 und 2
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Die
Adsorptionsversuche wurden in einer manuell betriebenen Strömungsanordnung
aus – für die THT-Adsorption – inerten
Materialien, wie Teflon (Leitungen, Hähne, Strömungsmessgeräte) und
Glas (Reaktor) durchgeführt.
Die Anordnung ist bei praktisch Atmosphärendruck und Umgebungstemperatur
wirksam und weist eine Verbindung zum lokalen Erdgasnetzwerk auf.
Außerdem
gibt es eine Einrichtung zum Durchleiten von vorgewärmter Druckluft
durch das Adsorptionsmittelbett, z.B. für Regenerierungsversuche. Die
Gesamtmenge an durchgeleitetem Erdgas wird unter Verwendung eines
herkömlichen
Trockengaszählers
bestimmt. Der Erdgas- oder Luftstrom durch die Anordnung kann durch
ein Strömungsmessgerät eingestellt
werden, das stromabwärts
des Reaktors positioniert ist. THT im Erdgas wird automatisch durch
einen Shimadzu-Gaschromatographen bestimmt, der mit einem flammenphotometrischen
Detektor ausgerüstet
ist, der eine Nachweisgrenze von etwa 20 ppb für THT besitzt. Die Anordnung
hat auch einen elektrochemischen THT-Detektor für hinweisende Bestimmungen
(Auflösung
und Nachweisgrenze etwa 0,2 ppm) der THT-Konzentration im Erdgas.
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Ein
Adsorptionsversuch beginnt mit dem Einbringen von etwa 70 ml Adsorptionsmittel
(Teilchengröße 1 bis
3 mm) in den Glasreaktor (Innendurchmesser 2,5 cm, Höhe des Betts
etwa 15 cm), wonach die Anordnung auf Lecks geprüft wird. Die automatische Analyse
wird dann gestartet und das Erdgas wird über die Reaktornebenleitung
zum Gaschromatographen geleitet, um die Anfangskonzentration an
THT im Erdgas zu bestimmen (etwa 5 ppm). Wenn diese Anfangskonzentration
stabil ist, wird das Erdgas über
den Gaszähler
durch den Reaktor geleitet. Während
dieses Vorgangs wird die Temperatur im Adsorptionsmittelbett mit
einem Thermoelement gemessen. Der Versuch wird beendet, wenn festgestellt
wird, dass die THT-Konzentration
im filtrierten Gas größer als
oder gleich 0,1 ppm ist. Tabelle 1 gibt eine Liste der geprüften Proben
und der Testbedingungen wieder.
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BEISPIEL
1 In diesem Beispiel wird Sepiolith (erhältlich als staubfreies Katzenstreugranulat; > 80% (m/m) Sepiolith
und < 20% (m/m)
Zeolith) mit verschiedenen üblichen
Adsorptionsmitteln, wie Aktivkohle (Norit, Code RB1; auf Torfbasis,
dampfaktiviert, extrudiert, nicht imprägniert); Aktivkohle, imprägniert mit
Kupfer und Chrom (Norit, Code RGM1; auf Torf-Basis, dampfaktiviert
und imprägniert);
und Kupferoxid/Zinkoxid/Aluminiumoxid (BASF R3-12; Metall/Metalloxid),
verglichen. Das Sepiolith der vorliegenden Erfindung kann die größte Menge
an Schwefel binden.
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TABELLE
1: Liste an geprüften
Proben und Testbedingungen für
Beispiele 1 und 2
-
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Ergebnisse der THT-Adsorptionstests
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Die
THT-Durchbruchkurven (THT-Konzentration im filtrierten Erdgas gegen
die Strömungsdauer)
für die
vorstehend aufgeführten
Adsorptionsmittelproben sind in 1 angegeben.
Die Durchbruchkurven zeigen eindeutig, dass Sepiolith (Sepiolithprobe
SA1) 5- bis 10-mal mehr THT adsorbiert als die Aktivkohlen und das Kupferoxid/Zinkoxid/Aluminiumoxid-Material.
Außer
für Sepiolith
wurde ein stark exothermer Temperatureffekt für die anderen Adsorptionsmittel
zu Beginn des Adsorptionsversuchs als Folge der exothermen Coadsorption von
höheren
Kohlenwasserstoffen im Erdgas beobachtet. Dies bedeutet, dass derartige
Adsorptionsmittel nur mit speziellen Vorsichtsmaßnahmen (z.B. Kühlung) in
relativ großen
Mengen in einer Wärme-
und Strom-Mikroanlage verwendet werden können.
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Die
Kapazitäten
für die
THT-Adsorption, die aus 1 abgeleitet werden, sind in
Tabelle 2 zusammen mit der erforderlichen Menge an Adsorptionsmittel
für eine
Erdgasmenge von 1.200 m3, die jährlich zu
entfernen ist, gezeigt.
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TABELLE
2: Zusammenfassung der Kapazitätsergebnisse
der THT-Adsorptionsversuche
(Beispiel 1)
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Aus
Tabelle 2 ist ersichtlich, dass zur Verwendung als THT-Filter für eine Wärme- und
Strom-Mikroanlage für
den Fall von Sepiolith nur 2 l Material zur Entfernung von THT für die jährlich erforderliche
Menge an Erdgas nötig
sind.
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BEISPIEL 2
-
In
diesem Beispiel wird Sepiolith (wie in Beispiel 1) unter den gleichen
Bedingungen wie in Beispiel 1 mit Attapulgit (wärmebehandeltes Tongranulat,
85% (m/m) Attapulgit für
Katzenstreu von Tijssen, Hazerswoude, Niederlande) und Bentonit
(Katzenstreugranulat, klumpenbildend – grob), das auch ein natürlich vorkommendes
Tonmineral darstellt, verglichen. Diese Materialien können in
Lebensmittelhandlungen usw. erhalten werden.
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Auch
aus dem Vergleich dieser Materialien ist ebenfalls ersichtlich,
siehe 2, dass Sepiolith (Probe SA1) sehr viel mehr Schwefel
adsorbieren kann als das Bentonit (Probe SA4) und Attapulgit (Probe
SA2).
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Testanlage und Testbedingungen
für Beispiele
3 bis 6
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Die
Adsorptionsversuche wurden in einer manuell betriebenen Strömungsanordnung
durchgeführt, die über zwei
offene/geschlossene Gashähne
und einer Abflussschutzvorrichtung (Nadelventil) mit einem Erdgasversorgungsnetzwerk
von 100 mbar (Ü.)
(Ü. = Überdruck)
verbunden war. Ein (Flaschen)gas kann nach Bedarf ebenfalls über diese
Verbindung verbunden werden. Die Anordnung ist über einen offenen/geschlossenen
Gashahn und einem Regler auch an die zentrale Druckluftversorgung
angeschlossen.
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Für Versuche
mit LPG wurde die Anordnung über
eine Auslaufschutzvorrichtung und einen Regler an einen LPG-Verdampfer
angeschlossen. Der Verdampfer wurde mit flexiblen und mit Edelstahl
verstärkten
Zuleitungen und Ableitungen für
LPG versehen. Sowohl gasförmiges
als auch flüssiges
LPG kann aus diesen für diesen
Zweck gedachten Tanks zugeführt
werden (ein 25 l Kochgasbehälter
für die
LPG-Dampfzuleitung und ein 36 l Tank für die flüssige LPG-Zuleitung). Wenn
flüssiges
LPG zugeführt
wird, wird das unter Druck (etwa 5 bis 8 bar, absolut) gesetzte
(flüssige)
LPG im Verdampfer mit Hilfe von warmem Wasser bei 50°C verdampft. Ein
im Verdampfer integrierter Regler verringert dann den LPG-Dampfdruck
auf etwa 0,1 bis 0,2 bar (Überdruck).
Schließlich
wird der LPG-Druck über
einen in der Einspeisleitung zu den Reaktoren angebrachten Regler
auf 0,1 bar (Überdruck)
gesenkt.
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Die
Gasströmungsgeschwindigkeit
und die eingeleitete Gesamtmenge an Gas werden durch ein Strömungsmessgerät, das stromabwärts von
den Reaktoren installiert ist, bzw. durch einen Gaszähler, der
stromaufwärts
der Reaktoren installiert ist, gesteuert.
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Damit
das Adsorptionsverhalten von Schwefel enthaltenden Odoriermitteln
(z.B. Tetrahydrothiophen, tert.-Butylmercaptan und Ethylmercaptan)
auf diversen porösen
Materialien untersucht werden kann, ist die Anordnung mit zwei Festbettreaktoren
aus Glas mit einem Innenvolumen von etwa 0,1 l (Reaktor 1) bzw.
etwa 0,05 l (Reaktor 2) ausgerüstet.
Während
eines Adsorptionsversuchs kann die Temperatur im Reaktorbett des größeren, nicht
thermostatisch gesteuerten Reaktors mit einem Typ K Thermoelement
gemessen werden. Der kleinere Reaktor ist teilweise in ein Wasserbad
getaucht, wodurch die Temperatur zwischen –5 und 80°C eingestellt werden kann.
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Stromabwärts des
Reaktors wird die Schwefelkonzentration im Brenngas automatisch
mit Hilfe eines Shimadzu-Gaschromatographen bestimmt, der mit einem
flammenphotometrischen Detektor ausgerüstet ist, der eine Nachweisgrenze
von etwa 20 ppb für
organische Schwefelverbindungen hat. Die Anordnung hat auch eine
Einrichtung zur manuellen Bestimmung der Konzentration von Schwefelverbindun gen
(THT und Mercaptanen) über
zwei elektrochemische Monitore. Das aus der Anordnung ausströmende Gas
wird über
eine gesonderte Abgasleitung nach außen geleitet.
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Ein
kleiner Nebenstrom des ausströmenden
Gases wird für
die Analyse mit Hilfe des GC-FPD abgezapft. Um eine unerwünschte Adsorption
von Schwefelverbindungen auf Stahlgasleitungen usw. zu verhindern,
ist die Anordnung so weit wie möglich
aus Materialien erstellt, die bezüglich der Adsorption inert
sind, wie z.B. Teflon (Leitungen, Hähne, Strömungsmessgeräte) und
Glas (Reaktoren).
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Tabelle
3 gibt eine Zusammensetzung der geprüften Proben und der Testbedingungen.
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TABELLE
3: Zusammenfassung der geprüften
Proben und Testbedingungen für
die Beispiele 3 bis 6
-
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Zur
Referenz wurde jede vorstehende Gasmischung auch mit dem unbehandelten
Sepiolith geprüft, das
als staubfreie Katzenstreu unter dem Namen "Sanicat" (TOLSA) gekauft wurde.
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Ein
Adsorptionsversuch beginnt mit dem Einbringen von etwa 10 ml Adsorptionsmaterial
(Teilchengröße 0,5 bis
1 mm) in den kleineren Glasreaktor, wonach die Anordnung auf Lecks
geprüft
wird. Die automatische Analyse wird dann begonnen und das Erdgas über die
Reaktornebenleitung zum Gaschromatographen geleitet, um die Anfangskonzentration
von Schwefel im Brenngas zu bestimmen (etwa 1 bis 5 ppm). Wenn diese Anfangskonzentration
stabil ist, wird das Erdgas über
den Gaszähler
durch den Reaktor geleitet, der mit einem Temperaturregler auf 40°C eingestellt
wird. Der Versuch ist beendet, wenn festgestellt wird, dass die
Konzentration an Schwefelverbindungen im filtrierten Brenngas größer als
oder gleich 0,1 ppm ist.
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BEISPIELE 3 bis 5: Imprägnierung
mit Kupfer
-
Eine
Menge von 25 g Sepiolith mit einer Teilchengröße von 0,5 bis 1,0 mm wurde
genau ausgewogen und in einen Glasbecher gegeben. Bei einer sogenannten "Trockenimprägnierung" (beginnende Feuchtigkeit) kann
diese Menge Sepiolith maximal etwa 40 ml Wasser adsorbieren. 1,57
g Kupferacetat wurden dann ausgewogen und in etwa 40 ml entmineralisiertem
Wasser in einem Glasbecher mit Hilfe von Schwingungen bei Raumtemperatur
in einem Ultraschallbad für
etwa 10 min gelöst.
Das Sepiolith wurde dann mit der sich ergebenden Lösung durch
Trockenimprägnierung
imprägniert.
Nach kurzem Rühren
per Hand wurde das imprägnierte
Sepiolith an Luft für
mindestens 24 h in einem Trockenofen bei 40°C getrocknet. Das auf diese
Weise getrocknete Material enthält
etwa 2% (m/m) Cu2+ und ist für die Adsorptionsbestimmungen
gebrauchsfertig. Eine Probe enthaltend 5% (m/m) Cu2+ wurde
auf die gleiche Weise wie vorstehend beschrieben hergestellt.
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Ergebnisse
-
Die
Kapazität,
die für
die Adsorption der Schwefelverbindungen bestimmt wurde, ist in Tabelle
4 gezeigt.
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TABELLE
4. Zusammenfassung der Kapazitätsergebnisse
der Adsorptionsversuche
-
Das
Erdgas aus Beispiel 3 und 5 enthält
auch eine geringe Menge an DMS. Die Kapazitätsergebnisse für DMS sind
nicht in Tabelle 4 enthalten.
-
Da
die in Beispiel 3 verfügbare
Menge der Gasmischung erschöpft
war, konnte in diesem Beispiel kein eindeutiger Durchbruch an TBM
nachgewiesen werden. Die gezeigte Kapazität bezieht sich somit auf die
Gesamtmenge an durchgeleitetem Gas. Für einen relativ kurzen Zeitraum
wurde jedoch während
des Adsorptionstests ein "temporärer" Durchbruch (maximal
etwa 0,2 Vol.-ppm) einer unbekannten Schwefelverbindung nachgewiesen.
Diese Verbindung wurde mit Hilfe einer GC-MS-Analyse einer Gasprobe
als das Dimer von TBM (C4H9-S-S-C4H9, Ditertiär-butyldisulfid)
identifiziert.
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Bei
Beispiel 5 wurde an einem bestimmten Zeitpunkt ein Durchbruch von
Diethyldisulfid (C2H5-S-S-C2H5, das Dimer von
Ethylmercaptan) festgestellt. Die Kapazität in Tabelle 4 betrifft somit
die Menge an filtriertem LPG-Dampf (Gasmischung in Beispiel 5) für den Durchbruch
von etwa 0,05 Vol.-ppm Diethyldisulfid (entspricht 0,1 Vol.-ppm "S"). Der Durchbruch von Ethylmercaptan
wurde vor der Erschöpfung
des LPG-Kochgasbehälters
nicht nachgewiesen.
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Aus
Tabelle 4 ist ersichtlich, dass die Veredelung des Sepioliths mit
Kupfer zu einem deutlich größeren Adsorptions-/Umwandlungsvermögen führt, insbesondere
für Mercaptane
TBM (in synthethischem Erdgas) und EM (in technischem LPG). Für THT ist
das Leistungsvermögen
von Sepiolith imprägniert
mit Kupfer jedoch etwas schlechter als das des unbehandelten Sepioliths.
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BEISPIEL 6: Imprägnierung
mit FeCl3
-
Herstellung des Adsorptionsmittels:
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Eine
Menge von 15 g Sepiolith mit einer Teilchengröße von 0,5 bis 1,0 mm wurde
in einen Glasbecher gegeben und mit 4,35 g FeCl3 gemischt.
Während
gut gerührt
wurde, wurde dann Wasser in einer solchen Menge zugegeben, dass
die sich ergebende Substanz gerade feucht war. Schließlich wurde
die feuchte Substanz für
mindestens 24 h an Luft in einem Ofen bei 40°C getrocknet. Das auf diese
Weise hergestellte Material enthält
etwa 10% (m/m) Fe3+ und ist für Adsorptionstests
bereit.
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Testausrüstung und
Testbedingungen
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Die
Testausrüstung
und die Testbedingungen sind wie für die Beispiele 3 bis 6 beschrieben.
Der Adsorptionstest wurde unter Verwendung von Erdgas aus der lokalen
Gasversorgung durchgeführt.
Neben dem mit Eisen beladenen Sepiolith wurden unbehandeltes Sepiolith
und Aktivkohle imprägniert
mit Kupfer und Chrom (Norit, Code RGM-1) ebenfalls unter den gleichen
Bedingungen zur Referenz geprüft.
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Ergebnisse
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Die
THT-Kapazität,
die für
das mit Eisen beladene Sepiolith bestimmt wurde, ist in Tabelle
5 gezeigt. Zum Vergleich sind auch die THT-Kapazität von unbehandeltem
Sepiolith und von Aktivkohle imprägniert mit Kupfer und Chrom
in der Tabelle enthalten.
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TABELLE
5: THT-Kapazität
von unbehandeltem Sepiolith, Aktivkohle imprägniert mit Kupfer und Chrom
und Sepiolith beladen mit Fe
3+
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Aus
Tabelle 5 ist ersichtlich, dass bei einer Temperatur von 40°C das mit
Eisen beladene Sepiolith etwa 3,7 mal mehr THT adsorbieren kann
als unbehandeltes Sepiolith und etwa 9 mal mehr als die mit Kupfer/Chrom
imprägnierte
Aktivkohle.
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Für eine 1
kWe kombinierte PEMFC-Wärme-
und Strom-Mikroanlage bedeutet dies, dass THT aus einem jährlichen
Verbrauch an Erdgas (etwa 1.200 m3) mit
einem Volumen von nur etwa 2 l Eisen-Sepiolith entfernt werden kann.
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BEISPIEL
7
-
Tabelle
6 führt
eine Liste von Kombinationen von Adsorptionsmitteln nach der Erfindung
auf, die zur Entfernung von (Organo-)schwefelverbindungen aus Brenngasströmen verwendet
werden können.
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TABELLE
6: Beispiele für
Filterzusammensetzung für
odorisierte Brenngase, wenn die Odorierungsmischung THT enthält
-
Die
Kombinationen von Adsorptionsmitteln können kombiniert werden, sie
können
aber auch in Reihe angeordnet werden (räumlich getrennt).