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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue pharmazeutische Zusammensetzungen,
welche Glibenclamid und Metformin enthalten und welche zur Behandlung
von Diabetes mellitus Typ II wirksam sind, wobei die beiden aktiven
Bestandteile, obwohl diese in derselben Zusammensetzung enthalten
sind, voneinander getrennt gehalten werden.
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Stand der Technik
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Die
nicht Insulin abhängige
Diabetes vom Typ II ist eine Stoffwechselstörung, welche durch Hyperglykämie gekennzeichnet
ist, mit einem Insulinmangel, mit einer Resistenz von peripheren
Geweben gegenüber Insulin
an sich, mit einer Erhöhung
bei der Produktion von Glukose durch die Leber und mit einer verringerten Glukosetoleranz
verbunden ist.
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Es
existieren zwei Hauptkategorien von Antidiabetika: die Sulfonylharnstoffe,
von denen beispielsweise Glibenclamid, Chlorpropamid, Glicazid,
Tolazemid, Gliquidon, Glipizid und Tolbutamid genannt werden, und die
Biguanide, von denen beispielsweise Fenformin und Metformin genannt
werden. Währen
die Sulfonylharnstoffe durch die Stimulation der Herstellung von
Insulin durch die Bauchspeicheldrüse wirken und eine Restaktivität dieses
Organs erforderlich ist, damit diese Kategorie von Arzneimitteln
wirksam ist, agieren die Biguanide durch die Erhöhung der Verwendung von Glukose,
die Verringerung der Insulinresistenz und die hepatische Glukogenese.
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Daher
ist eine Restinsulinherstellung durch die Betazellen der Bauchspeicheldrüse erforderlich,
damit diese Kategorie von Arzneimitteln einen Effekt aufweist.
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Es
ist bekannt, dass die anfängliche
Behandlung von Diabetes Typ II einzig auf die Kontrolle der Diät und der
physischen Übungen
basiert werden kann; allerdings sind diese Veränderungen der Lebensführung häufig für eine optimale
Kontrolle der Glykämie
unzureichend, so dass die Verwendung von oralen Antidiabetika notwendig
wird.
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Die
Behandlung von Diabetes mellitus Typ II durch Monotherapie mit einem
oralen Antidiabetikum kann für
lange Zeit wirksam sein, aber für
einen großen
Prozentsatz der Patienten wird die Wirksamkeit über die Jahre schrittweise
verringert.
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Wie
immer häufiger
gezeigt worden ist, besteht bei Diabetes Typ II Patienten eine Übereinstimmung zwischen
dem Mangel an Insulinherstellung und der peripheren Insulinresistenz,
so dass die Sulfonylharnstoffe und Biguanide komplementäre Wirkungsweisen
aufweisen; es ist offensichtlich, dass die aus der Mischung der
beiden Arzneimittelkategorien bestehende Behandlung zur Zeit bereits
konsolidiert ist. Ferner sind Tabletten hergestellt worden, welche
die beiden Arzneimittel bereits in Mischungen enthalten, um die
Einhaltung durch den Patienten zu verbessern.
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Die
kombinierte Behandlung mit Sulfonylharnstoffen und Biguaniden spielt
daher eine wichtige Rolle bei der Therapie von Diabetes Typ II,
weil diese eine verbesserte Stoffwechselsteuerung bei diesen Patienten, bei welchen
sich Biguanide oder Sulfonylharnstoffe alleine mit fortschreitender
Zeit als unwirksam erwiesen haben, erlaubt.
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Von
den beiden Kategorien der Arzneimittel, nämlich der Biguanide und Sulfonylharnstoffe,
sind die für
die Behandlung von Diabetes Typ II am meisten verwendeten Metformin
bzw. Glibenclamid.
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Die
Mischung von Metformin und Glibenclamid zeigt gegenüber der
getrennten Verabreichung der beiden aktiven Bestandteile bemerkenswerte
Vorteile, weil diese die "Einhaltung" beträchtlich
verbessert und diese des Weiteren insbesondere bei älteren Patienten
und/oder bei Patienten, welche einer Polytherapie mit anderen Arzneimitteln
unterzogen werden, das Risiko von Fehlern bei der Verabreichung
verringert.
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Zur
Zeit sind auf dem Markt fünf
Kombinationen verfügbar,
welche die Präsenz
einer einzigen Tablette aus Glibenclamid und Metformin mit unterschiedlichen
Dosierungen vorsehen, und zwar insbesondere:
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Glibenclamid mit einer Dosierung von 1,25 mg und Metforminhydrochlorid
mit einer Dosierung von 250 mg (Glibenclamid/Metformin-Gewichtsverhältnis 1:200),
- 2) Glibenclamid mit einer Dosierung von 2,5 mg und Metforminhydrochlorid
mit einer Dosierung von 500 mg (Glibenclamid/Metformin-Gewichtsverhältnis 1:200),
- 3) Glibenclamid mit einer Dosierung von 5 mg und Metforminhydrochlorid
mit einer Dosierung von 1000 mg (Glibenclamid/Metformin-Gewichtsverhältnis 1:200),
- 4) Glibenclamid mit einer Dosierung von 2,5 mg und Metforminhydrochlorid
mit einer Dosierung von 400 mg (Glibenclamid/Metformin-Gewichtsverhältnis 1:160),
- 5) Glibenclamid mit einer Dosierung von 5 mg und Metforminhydrochlorid
mit einer Dosierung von 500 mg (Glibenclamid/Metformin-Gewichtsverhältnis 1:100).
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Aus
den jüngsten
Daten in der Literatur zeichnet es sich ab, dass die empfohlene
maximale tägliche Dosierung
von Glibenclamid für
die gravierendsten und schlecht kontrollierten Patienten, in einer
oder mehreren Verabreichungen, 20 mg beträgt. Solch eine Dosierung kann
mit einer täglichen
Dosierung von Metformin zwischen 1000 und 2000 mg kombiniert werden,
um einen optimalen therapeutischen Effekt zu erreichen. Das Metformin
wird mit dem Urin unmodifiziert ausgeschieden; dieses wird tatsächlich weder
einer hepatischen Verstoffwechselung (tatsächlich werden bei Menschen
keine Metabolite gefunden) noch einer Gallenausscheidung unterzogen.
In Individuen mit verringerter Nierenfunktion (basierend auf Kreatininklärung) wird
die Plasmahalbwertszeit von Metformin verlängert und die Nierenklärung wird
im Verhältnis
zu der Verringerung der Klärung
von Kreatinin verringert.
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Im
Hinblick auf die unterschiedlichen optimalen Dosierungen ist es
offensichtlich, dass das Verhältnis zwischen
Metformin und Glibenclamid in Verbindung miteinander bei einem Verhältnis von
ungefähr
100:1 oder größer gehalten
werden muss; daher liegt im Allgemeinen eine große Dosierung von Metformin
verbunden mit relativ mäßigen Dosierungen
von Glibenclamid vor.
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Auch
die Löslichkeit
in Wasser ist zwischen den beiden aktiven Bestandteilen bemerkenswert
verschieden und während
Metformin in Wasser extrem gut löslich
ist, ist Glibenclamid relativ schlecht löslich.
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Der
einfachste Weg der Mischung zwischen den beiden aktiven Bestandteilen
ist der der Vermischung derselben mit geeigneten Hilfsstoffen engmiteinander.
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Vigneri
et al. (Diabete & Metabolisme,
1991, 17, 232–234)
haben eine Vermischung der beiden Verbindungen in einer täglichen
Dosierung von 1500 mg Metformin und 15 mg Glibenclamid vorgeschlagen.
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In
der
WO 97/17975 wird
die Verwendung einer Mischung der beiden Bestandteile in einem Verhältnis von
100:1 für
die Behandlung von Diabetes mellitus Typ II in dem Fall von Fehlfunktion
aufgrund von Mischungen mit einem höheren Verhältnis von Metformin beansprucht.
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In
der
WO 00/03742 haben
die Erfinder von LIPHA SA klar gezeigt, dass ein einfaches Vermischen von
Metformin und Glibenclamid in Verhältnissen von 100:1 mit bestimmten
Hilfsstoffen zu einer starken Verringerung der Bioverfügbarkeit
des Glibenclamids führten,
was durch die Fläche
unter der Kurve (AUC) im Vergleich zu der mit einer Koverabreichung
derselben aktiven Bestandteile in denselben Dosierungen erhaltenen sichtbar
ist. Die Erfinder haben dieses Problem durch das Mikronisieren des
Glibenclamids vor der Zugabe desselben zu der Mischung erfolgreich
vermieden.
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Die
Technik des Mikronisierens wird ebenfalls von Bristol-Myers Squibb
bei der Herstellung von kommerziellen Mischungen mit dem Handelsnamen
Glucovance
® genutzt,
mit denen diese unter Verwendung von Gli benclamidpartikeln mit durchschnittlichen
Ausmaßen,
welche noch kleiner sind als diejenigen in der
WO 00/03742 beschriebenen, eine AUC
erreichen, welche im Vergleich zu der von nicht mikronisiertem Glibenclamid,
welches unter dem Handelsnamen Micronase verkauft wird, sogar, wenn
auch geringfügig,
besser ist, wenn in Koverabreichung mit Metformin dargereicht wird
(Zusammenfassung der Produkteigenschaften von durch Bristol-Myers
Squibb vertriebenem Glucavance
® auf deren Internetseite
als Verkaufsbericht begonnen seit dem 31. Juli 2000).
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Weil
die Vorteile der Verabreichung von Metformin und Glibenclamid oder
Salzen hiervon in Mischung nunmehr offensichtlich sind, besteht
ein großer
dahingehender Bedarf, das Problem der verringerten Bioverfügbarkeit
von Glibenclamid, wenn dieses mit Metformin vermischt ist, zu lösen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Anmelderin hat nunmehr überraschenderweise
herausgefunden, dass bei der Herstellung von pharmazeutischen Zusammensetzungen,
welche Metformin und Glibenclamid oder Salze hiervon als aktive Bestandteile
derart enthalten, dass die beiden aktiven Bestandteile getrennt
voneinander gehalten werden, keine große Verringerung in der Bioverfügbarkeit
des Glibenclamids als Folge der Vermischung dieser aktiven Bestandteile
mit hohen Metformin/Glibenclamid-Verhältnissen auftritt.
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Von
der Anmelderin ist ein wirksamer Weg gefunden worden, die beiden
aktiven Bestandteile bei der Herstellung von Tabletten getrennt
voneinander zu halten, nämlich
beispielsweise bei mehrschichtigen Tabletten (zwei oder mehr Schichten,
in denen jeweils ausschließlich
eines der beiden Arzneimittel enthalten sind), oder bei Metformintabletten,
welche gleichmäßig mit
Glibenclamid beschichtet sind.
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Die
vorteilhaften Eigenschaften der Formulierungen gemäß der vorliegenden
Erfindung sind ferner durch die Auswahl von geeigneten pharmazeutisch
akzeptablen Hilfsstoffen verbessert worden.
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Daher
sind der Gegenstand der vorliegenden Erfindung oral verabreichbare
pharmazeutische Formulierungen in der Form von Tabletten, welche
als aktive Bestandteile Glibenclamid und Metformin oder pharmazeutisch
akzeptable Salze hiervon enthalten, welche dadurch gekennzeichnet
sind, dass die aktiven Bestandteile in voneinander getrennten Schichten
enthalten sind.
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Die
Eigenschaften und die Vorteile der pharmazeutischen Zusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung werden nunmehr im Detail in der nachfolgenden Beschreibung
beschrieben.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Der
einfachste Weg zur Herstellung einer Mischung von zwei Arzneimitteln,
für welche
kein unterschiedlicher Ort oder kein unterschiedliches Absorptionsverfahren
vorgesehen ist, ist sicherlich die Vermischung derselben eng miteinander;
aber in dem Fall von Glibenclamid mit Metformin wird, wie vorstehend
dargelegt, die Absorption von Glibenclamid unerklärlicherweise
durch die massive Gegenwart von Metformin behindert.
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Die
Untersuchung der Absorption ist immer ziemlich komplex, aber in
der ersten Annäherung
kann der Prozentsatz der Dissoziation der Tablette, welche den aktiven
Bestandteil enthält,
als ein Indikator für
die Absorption, welche erwartet werden kann, angesehen werden (J.
Pharm. Pharma col. 2000, 52, 831–838,
Drug Development and Industrial Pharmacy, 1993, 19 (20), 2713–2741).
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Die
Mikronisierung des Glibenclamids, wie ein Fachmann auf diesem Gebiet
aus der in der internationalen Patentanmeldung Nr.
WO 00/03742 vorgeschlagenen Lösung und
aus der von Bristol Myers Squibb beschriebenen Lösung ableiteten könnte, scheint
nicht allgemein befriedigend zu sein; in unserem Fall ist die Mikronisierung
des Glibenclamids im Hinblick auf die von uns angenommenen Besonderheiten
nicht ausreichend gewesen, um die Tabletten, welche eine Mischung
von Glibenclamid und Metformin enthalten, auf eine vergleichbare
Weise wie die von den Tabletten, welche Glibenclamid und Metformin
getrennt voneinander enthalten, aufzulösen, selbst wenn verschiedene
der in den beiden zuvor genannten Verfahren eingesetzten Bedingungen
eingesetzt worden sind.
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Durch
das Getrennthalten der beiden aktiven Bestandteile voneinander,
aber in derselben pharmazeutischen Formulierung, ist es überraschenderweise
möglich,
das Problem der Ermöglichung
der Auflösung
des Glibenclamids auf eine vergleichbare oder sogar höhere Weise
als der, welche durch Verabreichung der beiden aktiven Bestandteile
in zwei vollständig
voneinander getrennten Formulierungen erhalten werden würde, zu
lösen.
Das Vorsehen der beiden aktiven Bestandteile in einer einzigen Formulierung
garantiert eine größere "Einhaltung" bei dem Patienten
und kann zur gleichen Zeit eine therapeutische Behandlung garantieren,
welche zu der mit den beiden aktiven Bestandteilen getrennt voneinander
vergleichbar ist, und zwar ohne die Gefahr, Glibenclamid zu unterdosieren
(bei dem Wechsel von einer Therapie mit zwei getrennten Arzneimitteln zu
der mit den beiden Arzneimitteln miteinander vermischt).
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Diese
Formulierungen, in denen die beiden aktiven Bestandteile getrennt
voneinander gehalten werden, zu erhalten, ist technisch ein bisschen
komplexer als diese einfach zu vermischen, aber die Vorteile, welche überraschenderweise
gefunden wurden, machen die Formulierungen gemäß der vorliegenden Erfindung besonders
interessant.
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Nicht
alle der Formulierungen, in denen die beiden aktiven Bestandteile
getrennt voneinander gehalten werden, begründen gleichermaßen zufriedenstellende
Lösungen
für die
vorliegende Erfindung. Es wäre
in der Tat günstig,
dass sich der Teil, welcher das Glibenclamid enthält, in dem
Medium schnell auflöst.
Ein Weg, diese Auflösungsgeschwindigkeit
zu erreichen, ist derjenige, eine große Erosionsfläche zu haben
und diese Fläche
während
der Zeit, bis eine vollständige
Auflösung
erreicht worden ist, so groß wie
möglich
zu halten.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung gibt es zwei bevorzugte pharmazeutische Formen:
- 1) mehrschichtige Tabletten, vorzugsweise ausgewählt aus:
a)
zweischichtigen Tabletten, in denen das Glibenclamid zu einer relativ
dünnen
Schicht über
einer Tablette aus Metformin komprimiert ist, und
b) dreischichtige
Tabletten, in denen das Glibenclamid in zwei Schichten komprimiert
ist, welche über
und unter einer zentralen Schicht aus Metformin positioniert sind,
- 2) beschichtete Tabletten, vorzugsweise ausgewählt aus:
a') Tabletten aus Metformin,
welche gleichmäßig mit
einer dünnen,
Glibenclamid, welches überall
herum komprimiert ist, enthaltenden Schicht beschichtet sind, und
b') Tabletten aus Metformin,
welche außen
mit einer Lösung
aus Glibenclamid, welche über
derselben liegt, bestrichen sind.
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Bei
der Ausführungsform
der vorliegenden pharmazeutischen Formulierungen kann Glibenclamid
gleichermaßen
in mikronisierter Form oder in anderer Formen eingesetzt werden.
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Das
vorstehend erwähnte
kann durch Betrachten des nachfolgenden exemplarischen schematischen Diagramms
besser verstanden werden.
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A
und B bedeuten Querschnitte der beiden zylindrischen Tabletten:
A bezeichnet eine Doppelschicht, in welcher der dunkle Teil die
Glibenclamid enthaltende Schicht ist, und B bezeichnet eine Tablette
aus lediglich Glibenclamid, aber mit demselben Gesamtvolumen des
Glibenclamid enthaltenden Teils von A.
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Die
schematisch als B dargestellten Tabletten, welche sich derzeit auf
dem Markt befinden oder von einem Fachmann auf diesem Gebiet realisierbar
sind, welche 1,25 bis 5 mg Glibenclamid (bei einem Gesamtgewicht
von, einschließlich
der Hilfsstoffe, 100 bis 150 mg mit einem Maximum von 200 mg) enthalten,
weisen eine gegenüber
Erosion ausgesetzte Oberfläche
von weniger als oder von maximal vergleichbar mit der auf, welche
von der Schicht aus Glibenclamid komprimiert über dem Träger aus Metformin, wie in A
dargelegt, dargeboten wird. Was aber wichtiger ist, ist, dass sich
die Erosionsfläche
von B während
der Auflösung
schnell verringert, wohingegen in dem Fall A die Verringerung der
Oberfläche
während
des Beginns des Verfahrens vernachlässigbar ist und lediglich in
den fortgeschrittenen Stufen der Auflösung erkennbar ist. Als eine
Konsequenz hie raus werden die Auflösungskinetiken des Glibenclamids
bei A sehr viel schneller sein als bei B und die Unterschiede bei
der Auflösung
zwischen den beiden Tabletten werden sich mit der Zeit erhöhen, wenn sich
der Unterschied zwischen den erodierbaren Oberflächen A und B erhöht.
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Auch
die anderen unter den Punkten 1 und 2 beschriebenen Lösungen zeigen
kinetische Vorteile analog zu denjenigen, für die zweischichtige Tablette
in der Figur A beschriebenen.
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Aus
den vorstehenden Gründen
ist die mehrschichtige Tablette, besonders bevorzugt die zweischichtige
oder dreischichtige Tablette des Typs 1, für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung besonders effektiv und daher wird diese als eine insbesondere
bevorzugte Lösung
der vorliegenden Erfindung erachtet.
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Wie
zuvor ausgeführt
wurde, weist die Bioverfügbarkeit
des Glibenclamids in Mischung mit Metformin ein komplexes Verhalten
auf, welches zusätzlich
zu dem Vermischen mit Metformin durch andere Faktoren beeinflusst
werden kann: in der Tat ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung auch die Auswahl geeigneter Hilfsstoffe und/oder Additive,
welche dazu dienen, die Auflösung
des Glibenclamid enthaltenden Teils und folglich dessen Bioverfügbarkeit
zu erhöhen.
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Ferner
ermöglicht
die grundsätzliche
Wahl des Getrennthaltens der beiden aktiven Bestandteile, die Hilfsstoffe
und/oder die Additive, welche notwendig sind, um die gewünschte Bioverfügbarkeit
des Glibenclamids zu erhalten, lediglich in die Glibenclamid enthaltende
Schicht zu dosieren, um so dessen Verwendung auf das, was strikt
notwendig ist, zu reduzieren und mögliche Probleme mit dem Metformin
zu vermeiden.
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Die
gemäß der vorliegenden
Erfindung realisierbaren Tabletten sind für Mengen von Glibenclamid in einem
Bereich zwischen 1 und 20 mg und vorzugsweise zwischen 2,5 und 5
mg für
jede Tablette sowie für Mengen
von Metformin in einem Bereich zwischen 200 und 1000 mg und vorzugsweise
zwischen 500 und 850 mg für
jede Tablette geeignet.
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Die
vorliegenden Formulierungen in Tablettenform können gemäß den herkömmlicherweise in pharmazeutischen
Techniken eingesetzten Methodiken hergestellt werden. Die zweischichtigen
Tabletten gemäß der vorliegenden
Erfindung können
beispielsweise auf die nachfolgende Weise hergestellt werden: die
Zusammensetzungen der Metformin enthaltenden Schicht und der Glibenclamid
enthaltenden Schicht werden getrennt voneinander hergestellt; die
erste kann durch Vermischen von Metforminpulver, welches vorher
gesiebt worden ist, und geeigneten pharmazeutisch akzeptablen Hilfsmitteln,
dann Granulieren solch einer Mischung zusammen mit einem oder mehreren
Dispergiermitteln, Trocknen des so erhaltenen Granulats, welches
dann kalibriert wird und zu einem oder mehreren Schmiermitteln zugegeben
wird, erhalten werden. Die Zusammensetzung der Glibenclamidschicht
kann anstelle dessen durch direktes Vermischen solch eines aktiven
Bestandteils mit geeigneten pharmazeutisch akzeptablen Hilfsmitteln
und dann durch Sieben des vermischten Pulvers hergestellt werden.
Dann wird die Kompression der zuvor genannten Zusammensetzungen
durch Verwenden einer zur Herstellung von zweischichtigen Tabletten
geeigneten Presse erreicht.
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Die
beschichteten Tabletten gemäß der vorliegenden
Erfindung können
durch Herstellen eines Metforminkerns durch Kompression der zuvor
genannten Zusammensetzung, dann einheitliches Beschichten dieses Kerns
mit einer dünnen,
Glibenclamid enthaltenden Schicht durch Kompression der zuvor genannten,
Glibenclamid enthaltenden Zusammenset zung oder durch Bestreichen
des Kerns mit einer Lösung
aus Glibenclamid realisiert werden.
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Bevorzugte
Hilfsmittel für
den Glibenclamid enthaltenden Teil in der Tablettenform gemäß der vorliegenden
Erfindung sind Tenside und wasserlösliche Dispergiermittel.
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In
dem Fall von Tensiden kann eine Menge in einem Bereich zwischen
0,1 und 10 mg, vorzugsweise zwischen 0,5 und 2 mg, in dem Glibenclamid
enthaltenden Teil jeder Tablette eingesetzt werden; die bevorzugten
Tenside gemäß der vorliegenden
Erfindung werden aus den Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalzen
von Laurylsulfat und Polysorbat 80 ausgewählt. Ein besonders bevorzugtes
Tensid ist Natriumlaurylsulfat.
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In
dem Fall von wasserlöslichen
Dispergiermitteln können
diese in Mengen zwischen 20 und 100 mg, vorzugsweise zwischen 45
und 55 mg, in dem Glibenclamid enthaltenden Teil jeder Tablette
eingesetzt werden; die bevorzugten wasserlöslichen Dispergiermittel werden
aus der Gruppe der Polyethylenglykole ausgewählt, wobei von diesen Macrogol
6000 besonders bevorzugt ist.
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Wenn
ein Feststofftensid eingesetzt wird, wie beispielsweise ein Salz
von Laurylsulfat, kann das feuchte Tensid eventuell in dem Schmiermittel
(beispielsweies Mg-Stearat) dispergiert werden, bevor dieses bei
der Granulation eingesetzt wird, um den Benetzungseffekt des Tensids
selbst zu verbessern.
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Wenn
ein wasserlösliches
Dispergiermittel eingesetzt wird, kann es optional bevorzugt sein,
das Dispergiermittel (beispielweise Magrogol 6000) zu schmelzen,
dann das Glibenclamid in diesem zu dispergieren, diesem zu ermöglichen,
erneut zu verfestigen, den so erhaltenen Feststoff zu pulverisieren
und diesen für
die spätere
Herstellung des Granulats zu verwenden.
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Die
nachfolgenden Beispiele werden zum Zwecke der Illustration der vorliegenden
Erfindung wiedergegeben.
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BEISPIEL 1 (VERGLEICH)
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Herstellung
von 5 mg Glibenclamidtabletten Zusammensetzung
jeder Tablette in mg:
Glibenclamid | 5 |
vorgelatinierte
Maisstärke | 58,3 |
hydratisierte
kolliodale Kieselsäure | 0,5 |
Lactosemonohydrat | 96,2 |
Na-Laurylsulfat | 1 |
Talk | 0,5 |
Magnesiumstearat | 0,5 |
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Herstellung:
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Die
Mischung der aktiven Bestandteile und Hilfsstoffe wird einer Granulation
unterworfen und das resultierende Granulat wird getrocknet, dann
einer Kompression unterworfen, bis Tabletten erhalten werden, welche
jeweils 5 mg Glibenclamid enthalten und die zuvor genannte Zusammensetzung
aufweisen.
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BEISPIEL 2 (VERGLEICH)
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Herstellung
von 400 mg Metformintabletten Zusammensetzung
jeder Tablette in mg:
Metformin-HCl | 400 |
mikrokristalline
Cellulose | 65 |
Maisstärke | 60 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 20 |
Gelatine | 40 |
Glycerin | 17,5 |
Talk | 17,5 |
Magnesiumstearat | 7,5 |
Celluloseacetatphthalat | 2 |
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Die
Mischung der aktiven Bestandteile und der Hilfsstoffe wird einer
Granulation unterworfen und das resultierende Granulat wird getrocknet,
dann einer Kompression unterworfen, um so Tabletten zu erhalten, welche
jeweils 400 mg Metformin enthalten und die zuvor genannte Zusammensetzung
aufweisen.
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BEISPIEL 3 (VERGLEICH)
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Herstellung
von Tabletten, welche eine Mischung von Glibenclamid und Metformin
(5 + 400 mg) enthalten Zusammensetzung
jeder Tablette in mg:
Metformin-HCl | 400 |
Glibenclamid | 5 |
mikrokristalline
Cellulose | 65 |
Maisstärke | 55 |
vorgelatinierte
Maisstärke | 58,3 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 20 |
hydratisierte
kolloidale Kieselsäure | 0.5 |
Lactosemonohydrat | 96,2 |
Gelatine | 40 |
Glycerin | 17,5 |
Talk | 18 |
Magnesiumstearat | 8 |
Celluloseacetatphthalat | 2 |
Na-Laurylsulfat | 1 |
Diethylphthalat | 0,5 |
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Die
beiden aktiven Bestandteile und die Hilfsstoffe sind miteinander
granuliert worden. Das so erhaltene Granulat wird getrocknet und
dieses wird nach Beendigung der Trocknung kalibriert. Zu dem kalibrierten Granulat
wird das Mg-Stearat zugegeben und wird vermischt. Die erhaltene
Mischung wird einer feinen Granulation unterworfen, um so Tabletten
zu erhalten, welche jeweils die zuvor genannten Zusammensetzungen aufweisen.
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BEISPIEL 4 (VERGLEICH)
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Herstellung
von getrennten Tabletten mit 5 mg Glibenclamid und von 400 mg Metformin: Metformintablette:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200- | 5 |
Polyvinylpyrrolidon
K 25 | 20 |
Mg-Stearat | 5,9 |
Glibenclamidtablette
Glibenclamid | 5 |
Lactosemonohydrat
granuliert | 128 |
Maisstärke | 40 |
mikrokristalline
Cellulose-Avicel® PH
102- | 15 |
HPMC-5- | 4,8 |
Na-Croscarmellose | 13 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200- | 0,7 |
Polysorbat
80 | 0,5 |
Mg-Stearat | 1 |
gelbes
Eisenoxid | 1 |
rotes
Eisenoxid | 1 |
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Die
getrennten Tabletten sind wie zuvor für die Beispiele 1 und 2 beschrieben
hergestellt worden.
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BEISPIEL 5 (VERGLEICH)
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Herstellung
von Tabletten, welche eine Mischung von Glibenclamid und Metformin
(5 + 400 mg) enthalten (getrennte Granulation) Zusammensetzung
jeder Tablette in mg:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200- | 5 |
Polyvinylpyrrolidon
K 25 | 20 |
Mg-Stearat | 5,9 |
Glibenclamid | 5 |
Lactosemonohydrat
granuliert | 128 |
Maisstärke | 40 |
HPMC-5- | 4,8 |
Na-Croscarmellose | 13 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200- | 0,7 |
Polysorbat
80 | 0,5 |
Mg-Stearat | 1 |
gelbes
Eisenoxid | 1 |
rotes
Eisenoxid | 1 |
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Die
beiden aktiven Bestandteile sind getrennt voneinander granuliert
worden, und zwar jeweils mit ihren jeweiligen Hilfsmitteln (analog
zu Beispiel 4), wurden dann aber miteinander vermischt und einer
Kompression unterworfen, um Tabletten zu bilden, welche jeweils
die vorgenannte Zusammensetzung aufweisen.
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BEISPIEL 6 (VERGLEICH)
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Herstellung
von Tabletten, welche eine Mischung von Glibenclamid und Metformin
(5 + 500 mg) enthalten Zusammensetzung
jeder Tablette in mg:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
Polyvinylpyrrolidon
K 25 | 20 |
Glibenclamid | 5 |
Lactosemonohydrat
granuliert | 40 |
mikrokristalline
Cellulose-Avicel® PH
102- | 15 |
HPMC-5- | 4,8 |
Na-Croscarmellose | 13 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200- | 5,7 |
Polysorbat
80 | 0,5 |
Mg-Stearat | 6,9 |
gelbes
Eisenoxid | 1 |
rotes
Eisenoxid | 1 |
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Die
Herstellung ist analog zu der für
das Beispiel 3 beschriebenen.
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BEISPIEL 7
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Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (5 + 500 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht für
jede Tablette in mg:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
Polyvinylpyrrolidon
K 25 | 20 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 5 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 5 |
Lactosemonohydrat
granuliert | 50,75 |
Na-Laurylsulfat | 0,75 |
mikrokristalline
Cellulose | 100 |
Natriumcroscarmellose | 5,5 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 0,5 |
Magnesiumstearat | 3,4 |
gelbes
Eisenoxid Farbstoff E 172 | 1 |
rotes
Eisenoxid Farbstoff E 172 | 1 |
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Herstellung:
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Metforminschicht
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- – Granulierungslösung: Auflösen des
Macrogol 400 unter Rühren.
- – Granulation:
Sieben des Metformins, Polyvinylpyrrolidons und der wasserfreien
kolloidalen Kieselsäure.
- – Mischen
der gesiebten Pulver, dann Granulieren unter Verwenden der zuvor
hergestellten Granulierungslösung.
Trocknen des so erhaltenen Granulats und, sobald das Trocknungsverfahren
beendet worden ist, Kalibrieren derselben.
- – Endmischung:
Zugabe des Mg-Stearats zu dem kalibrierten Granulat und Vermischen.
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Glibenclamidschicht
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- – Mischungsherstellung:
Vermischen der wasserfreien kolloidalen Kieselsäure, des Glibenclamids, des Na-Laurylsulfats,
der Na-Croscarmellose, des gelben Eisenoxidfarbmittels, des roten
Eisenoxidfarbmittels und von ca. 20% des Lactosemonohydrats. Sieben
der vermischtem Pulver, der mikrokristallinen Cellulose und des
verbleibenden Lactosemonohydrats. Vermischen, Zugabe des Mg-Stearats und erneut
Vermischen.
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Zweischichtige Tablette
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Die
beiden Schichten werden unter Verwendung einer für die Herstellung von zweischichtigen
Tabletten geeigneten Presse komprimiert.
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Die
so realisierten Tabletten weisen in dem Disgregationstest die nachfolgenden
Werte:
Glibenclamidschicht: vollständige Disgregation in weniger
als einer Minute (im Durchschnitt in 30 Sekunden)
Metforminschicht:
vollständige
Disgregation in im Durchschnitt 10 Minuten.
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BEISPIEL 8
-
Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (5 + 500 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht für
jede Tablette in mg:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200- | 5 |
Polyvinylpyrrolidon
K 25 | 20 |
Mg-Stearat | 5,9 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 5 |
Macrogol
6000 | 50 |
Lactosemonohydrat
S. D. | 34 |
mikrokristalline
Cellulose-Avicel® PH
102- | 70 |
Na-Croscarmellose | 5 |
kolloidale
Kieselsäure,
wasserfrei -Aerosil® 200- | 0,5 |
Mg-Stearat | 0,5 |
-
Die
Herstellung ist analog zu der für
das Beispiel 7 beschriebenen.
-
BEISPIEL 9
-
Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (5 + 500 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht für
jede Tablette in mg:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
kolloidale
Kieselsäure,
wasserfrei -Aerosil® 200- | 5 |
Polyvinylpyrrolidon
K 25 | 20 |
Mg-Stearat | 5,9 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 5 |
mikrokristalline
Cellulose-Avicel® PH 102- | 100 |
Na-Croscarmellose | 5,25 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200- | 0,5 |
Na-Laurylsulfat | 0,5 |
Mg-Stearat | 0,5 |
gelbes
Eisenoxid | 1 |
rotes
Eisenoxid | 0,75 |
-
Die
Herstellung ist analog zu der für
das Beispiel 7 beschriebenen.
-
BEISIPEL 10
-
Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (5 + 400 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht jeder Tabelle in mg:
Metformin-HCl | 400 |
mikrokristalline
Cellulose | 65 |
Maisstärke | 65 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 20 |
Gelatine | 40 |
Glycerin | 17,5 |
Talk | 17,5 |
Magnesiumstearat | 7,5 |
Celluloseacetatphthalat | 2 |
Diethylphthalat | 0,5 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 5 |
vorgelatinierte
Maisstärke | 58,3 |
hydratisierte
kolloidale Kieselsäure | 0,5 |
Lactosemonohydrat | 96,2 |
Na-Laurylsulfat | 1 |
Talk | 0,5 |
Magnesiumstearat | 0,5 |
-
Die
Herstellung ist analog zu der für
das Beispiel 7 beschriebenen.
-
BEISIPEL 11
-
Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (5 + 500 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht für
jede Tablette in mg:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200 | 5 |
Polyvinylpyrrolidon
K 25 | 20 |
Mg-Stearat | 5,9 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 5 |
Lactosemonohydrat
granuliert | 128 |
Maisstärke | 40 |
mikrokristalline
Cellulose-Avicel® PH
102- | 15 |
HPMC-5- | 4,8 |
Na-Croscarmellose | 13 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure-Aerosil® 200- | 0,7 |
Polysorbat
80 | 0,5 |
Mg-Stearat | 1 |
gelbes
Eisenoxid | 1 |
rotes
Eisenoxid | 1 |
-
Die
Herstellung ist analog zu der für
das Beispiel 7 beschriebenen.
-
BEISIPEL 12
-
Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (2,5 + 500 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht für
jede Tablette in mg:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 8,2 |
Polyvinylpyrrolidon | 20 |
Magnesiumstearat | 5,9 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 2,5 |
Lactosemonohydrat | 89 |
Natriumlaurylsulfat | 0,750 |
mikrokristalline
Cellulose | 150 |
Natriumcroscarmellose | 5,500 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 0,750 |
Magnesiumstearat | 0,750 |
gelbes
Eisenoxid E 172 | 0,750 |
-
Das
Herstellungsverfahren ist wie das in dem Beispiel 7 beschriebene.
-
Die
Tabletten können
mit auf dem pharmazeutischen Gebiet gut bekannten Verbindungen beschichtet werden.
-
BEISPIEL 13
-
Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (5 + 500 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht für
jede Tablette in mg:
Metformin-HCl | 500 |
Macrogol
4000 | 24,7 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 8,2 |
Polyvinylpyrrolidon | 20 |
Magnesiumstearat | 5,9 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 5 |
Lactosemonohydrat | 86,75 |
Natriumlaurylsulfat | 0,750 |
mikrokristalline
Cellulose | 150 |
Natriumcroscarmellose | 5,500 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 0,750 |
Magnesiumstearat | 0,750 |
gelbes
Eisenoxid E 172 | 0,125 |
rotes
Eisenoxid E 172 | 0,375 |
-
Das
Herstellungsverfahren ist wie in dem Beispiel 7 beschrieben.
-
Die
Tabletten können
mit auf dem pharmazeutischen Gebiet gut bekannten Verbindungen beschichtet werden.
-
BEISIPEL 14
-
Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (2,5 + 850 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht für
jede Tablette in mg:
Metformin-HCl | 850 |
Macrogol
4000 | 42 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 14 |
Polyvinylpyrrolidon | 34 |
Magnesiumstearat | 10 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 2,5 |
Lactosemonohydrat | 89 |
Natriumlaurylsulfat | 0,750 |
mikrokristalline
Cellulose | 150 |
Natriumcroscarmellose | 5,500 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 0,750 |
Magnesiumstearat | 0,750 |
gelbes
Eisenoxid E 172 | 0,750 |
-
Das
Herstellungsverfahren ist wie in dem Beispiel 7 beschrieben.
-
Die
Tabletten können
mit auf dem pharmazeutischen Gebiet gut bekannten Verbindungen beschichtet werden.
-
BEISPIEL 15:
-
Herstellung
von zweischichtigen Glibenclamid + Metformin (5 + 850 mg) Tabletten Zusammensetzung
der Metforminschicht für
jede Tablette in mg:
Metformin-HCl | 850 |
Macrogol
4000 | 42 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 14 |
Polyvinylpyrrolidon | 34 |
Magnesiumstearat | 10 |
Zusammensetzung
der Glibenclamidschicht für
jede Tablette in mg:
Glibenclamid | 5 |
Lactosemonohydrat | 86,75 |
Natriumlaurylsulfat | 0,750 |
mikrokristalline
Cellulose | 150 |
Natriumcroscarmellose | 5,500 |
wasserfreie
kolloidale Kieselsäure | 0,750 |
Magmesiumstearat | 0,750 |
gelbes
Eisenoxid E 172 | 0,125 |
rotes
Eisenoxid E 172 | 0,375 |
-
Das
Herstellungsverfahren ist wie in dem Beispiel 7 beschrieben.
-
Die
Tabletten können
mit auf dem pharmazeutischen Gebiet allgemein bekannten Substanzen
beschichtet werden.
-
AUFLÖSUNGSUNTERSUCHUNG
-
Die
Untersuchungen bezüglich
der Glibenclamidbioverfügbarkeit
in den verschiedenen Formulierungen kann unnötig komplex sein, weswegen
für die
Untersuchung der verschiedenen Formulierungen der Auflösungstest
unter der Annahme als eine erste Näherung, dass eine größere Auflösung in
einer vorgegebenen definierten Zeit einer größeren Bioverfügbarkeit
entspricht (J. Pharm. Pharmacol., 2000, 52, 831–838; Drug Development and
Industrial Pharmacy, 1993, 19 (20), 2713–2741), durchgeführt worden
ist.
-
Die
zu untersuchende Tablette wird einer wässrigen Lösung (900 ml) enthaltend 0,05
M Phosphatpuffer bei pH 7,4 bei 37°C zugegeben und unter Verwendung
eines Paddelrührers
bei 35 UpM aufgelöst.
Sofern nicht anders angegeben ist, wird eine Probe der Lösung nach
45 Minuten entnommen und das Glibenclamid durch HPLC (internes Verfahren)
dosiert. Der Auflösungstest
wird mit Tabletten aus derselben Charge wenigstens sechsmal wiederholt
und es wird der Durchschnittswert bestimmt. Experiment
1) Auflösung
von kommerziellen Verbindungen
a) |
– Glibenclamid
5 mg | 37% |
(DAONIL®) | |
– Glibenclamid
5 mg + Metformin 500 mg | 42% |
(DAONIL® +
GLUCOPHAGE®) | |
– Glibenclamid
5 mg + Metformin 500 mg | 39% |
(EUGLUCON® +
GLUCOPHAGE®) | |
-
Wie
aus den zuvor beschriebenen Ergebnissen gesehen werden kann, scheint
die Auflösung
von kommerziellen Glibenclamidtabletten (Daonil
® oder
Euglucon
®)
in der Gegenwart einer kommerziellen Metformin 500 mg Tablette (Glucophage
®)
nicht verschieden von der Auflösung
der Glibenclamidtabletten alleine zu sein.
b) |
– Glibenclamid
5 mg | 58% |
(GLIBORAL®) | |
– Glibenclamid
5 mg + Metformin 500 mg | 52% |
(GLIBORAL® +
SIFOR®) | |
– Glib +
Met (5 + 500 mg) Mischung | 26% |
(GLIBOMET®) | |
-
Die
Auflösung
von kommerziellen Glibenclamidtabletten (Gliboral
®) alleine
oder in der Gegenwart einer kommerziellen Metformin 500 mg Tablette
(Siofor
®)
ist vergleichbar, wohingegen die Auflösung von Glibenclamid in Mischung
mit Metformin in einer einzelnen kommerziellen Tablette (Glibomet)
stark verringert ist. Die kommerziellen Produkte sind auf der Basis
ihrer Ähnlichkeit
bezüglich
der Zusammensetzung und der Art der eingesetzten Hilfsmittel ausgewählt worden,
um so ihren Einfluss zu minimieren. Experiment
2)
– Glib.
5 mg (Beispiel 1) | 88% |
– Glib.
5 mg + Met. 400 mg (Beispiele 1 + 2) | 92% |
– Glib.
+ Met. 5 + 400 mg (Beispiel 3) | 15% |
– Glib.
+ Met. 5 + 400 mg (Beispiel 10) | 89% |
-
Die
Tabletten haben die in den beschriebenen Beispielen spezifisch angegebenen
Zusammensetzungen. Die Hilfsmittel, welche die Glibenclamidtablette
(Beispiel 1) konstituieren, sind qualitativ und quantitativ identisch
zu denjenigen, welche die Glibenclamidschicht in der zweischichtigen
Tablette (Beispiel 10) konstituieren. Analog dazu sind die Hilfsmittel,
welche die Metformintablette (Beispiel 2) konstituieren, qualitativ
und quantitativ zu denen identisch, welche die Metforminschicht
in der zweischichtigen Tablette konstituieren. Die Hilfsmittel in
der Glibenclamid/Metformin-Mischtablette (Beispiel 3) sind qualitativ/quantitativ
gleich der Summe der Hilfsmittel der Metformin- und Glibenclamidtabletten
(Beispiele 1 und 2). Auf diese Weise ist es versucht worden, den
Effekt der Hilfsmittel selbst auf die Auflösung einer Tablette oder der
anderen zu minimieren.
-
Wenn
mit Metformin vermischt, weist Glibenclamid eine beträchtliche
Verringerung in der prozentualen Auflösung auf im Vergleich mit dem
Fall, dass die beiden Verbindungen in getrennten Zusammensetzungen gehalten
werden (wie dies bereits für
die kommerziellen Tabletten in dem Experiment 1b beobachtet worden ist). Überraschenderweise
beseitigt die Verwendung einer zweischichtigen Tablette das Problem
und das Glibenclamid löst
sich im Vergleich zu zwei getrennten Produkten in vergleichbaren
Prozentzahlen auf. Experiment
3)
Zusammensetzung | 5' | 15' | 45' |
– Glib.
5 + Met. 500 (Beispiel 4) | 54% | 65% | 66% |
– Glib.
+ Met. 5 + 500 (Beispiel 5) | 11% | 44% | 64% |
– Glib.
+ Met. 5 + 500 (Beispiel 6) | 27% | 53% | 53% |
– Glib.
+ Met. 5 + 500 (Beispiel 11) | 52% | 86% | 103% |
-
In
dem Experiment 3) werden die Auflösungswerte bei drei verschiedenen
Zeiten gemessen, das heißt bei
5, 15 und 45 Minuten. Die in dem vorliegenden Experiment eingesetzten
Formulierungen weisen analog zu dem vorhergehenden Experiment 2
vergleichbare Hilfsmittelgehalte auf, um so ihre Effekte innerhalb
der untersuchten spezifischen Gruppe zu eliminieren.
-
Man
kann durch Vergleichen der mit der Mischung der Beispiele 5 und
6 erhaltenen Auflösung
im Vergleich mit derjenigen von 3 oder mit der mit den kommerziellen
Beispielen erhaltenen tatsächlich
beobachten, dass die Hilfsmittel eine wichtige Rolle bei der Auflösung spielen
können.
Mit der Verwendung geeigneter Hilfsmittel ist es möglich, auch
für Mischungen
von Glib + Met Auflösungswerte
vergleichbar zu denjenigen von getrennt voneinander gehaltenem Glib
+ Met bis zu Endzeiten von 45' zu
erhalten. Eine Analyse kann als eine Funktion der Zeit den Versuch
unternehmen, um allerdings zu zeigen, dass bei kurzen Zeiten (nach
5') die Auflösung der
Mischungen immer noch viel niedriger ist als diejenige der getrennten
Tabletten (11% und 27% gegenüber
54%), aber dies scheint auch nach 15' evident (44% und 53% gegenüber 65%).
Diese Daten können nicht
ein gleiches Bioverfügbarkeitsprofil
in vivo ermöglichen
und daher unterschiedliches Verhalten und Pharmakodynamiken. Eine
solche Wichtigkeit leitet sich auch aus dem Verfahren der Herstellung
der Mischungen ab; in der Tat löst
sich das Glibenclamid bei kurzen Zeiten schneller auf, wenn die
Granulierung an der bereits hergestellten Mischung (Beispiel 6)
durchgeführt
wird, als wenn die beiden aktiven Bestandteile getrennt voneinander
granuliert und dann vermischt werden (Beispiel 5).
-
Allerdings
erscheint die Überlegenheit
der entsprechenden zweischichtigen Tabletten sehr klar (Beispiel
11); deren prozentuale Auflösung
ist bei 5 Minuten praktisch mit der der beiden getrennten Tabletten
vergleichbar und ist in allen übrigen
Fällen
immer größer. Experiment
4) Zweischichtige Tabletten
– Beispiel
7 | 66% |
– Beispiel
8 | 86% |
– Beispiel
9 | 53% |
– Beispiel
10 | 89% |
– Beispiel
11 | 103% |
-
Die
Auflösung
des Glibenclamids in den zweischichtigen Tabletten scheint immer
sehr gut zu sein, und zwar immer vergleichbar oder besser als die
mit den getrennten Tabletten erhaltenen Auflösungen.