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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Antidiabetesmittel, insbesondere
auf eine Zubereitung zur direkten Kontrolle, nämlich zum Erniedrigen sowohl
des postprandialen Blutglucosespiegels als auch des Blutglucosespiegels
im nüchternen
Zustand von Diabetespatienten mit einer Zubereitung, welche diese
Spiegel den normalen Spiegeln annähert.
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Gewöhnliche
Antidiabetesmittel sind Antidiabetika die entweder den postprandialen
Blutglucosespiegel oder den Blutglucosespiegel im nüchternen
Zustand einem normalen Wert annähern.
Als Antidiabetikum zum Erniedrigen des postprandialen Blutglucosespiegels,
um diesen einem normalen Spiegel anzunähern; wurde Nateglinide entwickelt
und dieses ist beispielsweise in der Japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 15,221/1992 oder der Japanischen Offenlegungsschrift 194,969/1998
beschrieben. Außerdem
sind Antidiabetika zum Erniedrigen des Blutglucosespiegels im nüchternen
Zustand, um diesen einem normalen Spiegel anzunähern, beschrieben, beispielsweise
Kondo Nobuo, Nippon Rinsho, Band 55, 1997, Sonderauflage, S. 159 und
dergleichen. In jüngerer
Zeit hat man es zur Behandlung von Diabetes als wichtig angesehen,
dass sowohl der postprandiale Blutglucosespiegel, als auch der Blutglucosespiegel
im nüchternen
Zustand so erniedrigt werden, dass diese den normalen Spiegeln angenähert sind.
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Es
gibt jedoch keine Zubereitungen, welche beide Spiegel erniedrigen
und den normalen Spiegeln annähern.
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Offenbarung
der Erfindung
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Gemäß der Erfindung
soll eine Zubereitung zum direkten Erniedrigen sowohl des postprandialen
Blutglucosespiegels, als auch des Blutglucosespiegels im nüchternen
Zustand mit Hilfe einer einzigen Zubereitung bereitgestellt werden,
um diese den normalen Spiegeln anzunähern.
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Die
Erfinder haben gewissenhafte Untersuchungen durchgeführt, um
die vorstehenden Probleme zu lösen
und haben infolgedessen gefunden, dass sowohl der postprandiale
Blutglucosespiegel, als auch der Blutglucosespiegel im nüchternen
Zustand mit Hilfe einer Zubereitung vermindert und den normalen
Spiegeln angenähert
werden kann. Diese Feststellung hat zur Vervollständigung
der Erfindung geführt.
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Demnach
wird erfindungsgemäß eine Antidiabeteszubereitung
für die
orale Verabreichung bereitgestellt, die dadurch gekennzeichnet ist,
dass sie einen aktiven Bestandteil beziehungsweise aktive Bestandteile zum
Erniedrigen des Blutglucosespiegels von Diabetespatienten enthält und eine
Form hat, die sowohl den postprandialen Blutglucosespiegel, als
auch den Blutglucosespiegel im nüchternen
Zustand von Diabetespatienten den normalen Spiegeln annähert.
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Erfindungsgemäß wird außerdem eine
Antidiabeteszubereitung zur oralen Verabreichung bereitgestellt,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie Nateglinide enthält, wobei
in einem Auflösungstest
während
1 Stunde die Lösungsrate
des aktiven Bestandteils mindestens 1% und weniger als 70% bei einem
pH von 1,2, 4,0 und 6,8 beträgt.
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Gemäß der Erfindung
wird außerdem
eine Antidiabeteszusammensetzung zur oralen Verabreichung, die Nateglinide
enthält,
zur Verfügung
gestellt, in der die Lösungsrate
von Nateglinide von dem pH-Wert abhängt und in einem Lösungstest
während
1 Stunde die Lösungsrate
von Nateglinide bei pH 1,2 mindestens 20% niedriger als dessen Lösungsrate
bei pH 6,8 ist.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin
eine Antidiabeteszubereitung zur oralen Verabreichung bereitgestellt, die
Nateglinide ent hält,
wobei in einem Lösungstest
während
1 Stunde die Lösungsrate
des aktiven Bestandteils bei pH 4,0 weniger als 20% ist und die
Lösungsrate
des aktiven Bestandteils bei pH 6,0 mindestens 20% ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
eine Antidiabeteszubereitung zur oralen Verabreichung bereit, die
Nateglinide und mindestens ein Material enthält, das aus der aus Polysaccharidderivaten,
Polyacrylsäurederivaten,
Polymilchsäurederivaten,
Polyoxyethylenderivaten, Polyvinylpyrrolidonderivaten, Polyvinylalkoholderivaten, Ölen und
oberflächenaktiven
Mitteln bestehenden Gruppe ausgewählt ist, wobei Nateglinide in
dem Material dispergiert oder emulgiert ist oder mit dem Material
mikroverkapselt ist.
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Erfindungsgemäß wird außerdem eine
Antidiabeteszubereitung zur oralen Verabreichung bereitgestellt,
die Nateglinide und mindestens ein Material enthält, das aus der aus Polysaccharidderivaten
(ausgenommen Hydroxypropylmethylcellulose), Polyacrylsäurederivaten,
Polymilchsäurederivaten,
Polyvinylpyrrolidonderivaten, Polyvinylalkoholderivaten, Ölen und
oberflächenaktiven
Mitteln bestehenden Gruppe ausgewählt ist, wobei Nateglinide
mit dem Material beschichtet ist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine grafische Darstellung, die das Lösungsprofil (n = 3) von Granulat
mit sofortiger Freisetzung in einer JP-2-Lösung
in der Puddle-Methode (Testlösung
900 ml: 50 UpM) gemäß Beispiel
1 zeigt.
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2 ist
eine grafische Darstellung, die das Lösungsprofil (n = 3) von Granulat
mit einer Matrix von gehärtetem Öl (hydriertes
Rizinusöl)
in einer JP-2-Lösung
gemäß einer
Puddle-Methode in
Beispiel 2 (Testlösung
900 ml: 50 UpM) zeigt.
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3 ist
eine grafische Darstellung, die das Lösungsprofil (n = 3) von Granulat
mit Ethylcellulosematrix in einer JP-2-Lösung
nach der Puddle-Methode (Testlösung
900 ml: 50 UpM) in Beispiel 3 zeigt.
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4 ist
eine grafische Darstellung, die das Lösungsprofil (n = 3) des Gemisches
aus Granulat mit sofortiger Freisetzung und Granulat mit Matrix
aus gehärtetem Öl in einer
JP-2-Lösung
gemäß der Puddle-Methode
(Testlösung
900 ml: 50 UpM) gemäß Beispiel
4 zeigt, wenn das Granulat mit sofortiger Freisetzung mit dem Granulat
mit gehärteter Ölmatrix
(Nateglinide-Gewichtsverhältnis
2:8) vermischt ist.
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5 ist
eine grafische Darstellung, welche die Freisetzungsmenge von Nateglinide
(n = 3) aus dem Gemisch des Granulats mit sofortiger Freisetzung
und dem Granulat mit Matrix aus gehärtetem Öl gemäß Beispiel 4 in einer JP-2-Lösung mit
Hilfe der Puddle-Methode (Testlösung
900 ml: 50 UpM) zeigt, wenn Granulat mit sofortiger Freisetzung
mit Granulat mit gehärteter Ölmatrix
vermischt ist (Nateglinide-Gewichtsverhältnis 2.8).
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6 ist
eine grafische Darstellung, welche das pH-Lösungsprofil (n = 3) von Granulat
mit enteraler Beschichtung A, B und C in einem neutralen pH-Bereich
gemäß der Puddle-Methode
(Testlösung
900 ml: 50 UpM) in Beispiel 8 zeigt.
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7 ist
eine grafische Darstellung, welche die pH-Abhängigkeit (n = 3) der Lösungsrate
innerhalb von 60 Minuten gemäß der Puddle-Methode
(Testlösung
900 ml: 50 UpM) zeigt, wenn Granulat mit sofortiger Freisetzung
mit enteral beschichtetem Granulat A gemäß Beispiel 9 vermischt wird
(Nateglinide-Gewichtsverhältnis
5:5).
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8 ist
eine grafische Darstellung, welche die Veränderung des Blutglucosespiegels
in Beispiel 14 zeigt, wenn enteral be schichtetes Granulat, A, B
und C unmittelbar vor der Fütterung
an Beagle-Hunde verabreicht wird (Nateglinide 9 mg/kg) (Kontrolle:
n = 6, enteral beschichtetes Granulat: n = 3).
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9 ist
eine grafische Darstellung, welche die Veränderung des Blutglucosespiegels
in Beispiel 15 zeigt, wenn eine Nateglinide-Zubereitung unmittelbar
vor der Fütterung
an Beagle-Hunde
verabreicht wird (Kontrolle, Tabletten mit sofortiger Freisetzung:
n = 6, Anteil mit sofortiger Freisetzung + enteral beschichtetes Granulat
A, enteral beschichtetes Granulat A: n = 3).
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10 ist
eine grafische Darstellung, welche die Veränderung der Konzentration von
Nateglinide in Plasma gemäß Beispiel
19 zeigt, wenn eine Nateglinide-Zubereitung unmittelbar vor der
Fütterung
an Beagle-Hunde verabreicht wird (Durchschnitt ± SE (Standardfehler), n =
6, vorausgesetzt n = 3 bei Konzentrationen in 3, 8, 9, 12 und 24
Stunden bei einer Nateglinide-Zubereitung mit einem Anteil mit sofortiger
Freisetzung (Nateglinide: 60 mg) + enteral beschichtetem Granulat
A (Nateglinide: 90 mg).
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11 ist
eine grafische Darstellung, welche die Veränderung des Blutglucosespiegels
in Beispiel 19 zeigt, wenn eine Nateglinide-Zubereitung unmittelbar
vor der Fütterung
an Beagle-Hunde
verabreicht wird (durchschnittliche Änderung des Blutglucosespiegels,
wenn der Blutglucosespiegel unmittelbar vor der Fütterung
als 100 festgesetzt wird, n = 6, vorausgesetzt n = 3 bei den Spiegeln
in 3, 8, 9, 12 und 24 Stunden für eine
Nateglinide-Zubereitung mit einem Anteil mit sofortiger Freisetzung
(Nateglinide: 60 mg) + enteral beschichtetem Granulat A (Nateglinide:
90 mg).
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12 ist
eine grafische Darstellung, welche das Lösungsprofil (n = 3) von Erosionsmatrix-Tabletten und
beschichteten Ero sionsmatrix-Tabletten gemäß Beispiel 20 in einer JP-2-Lösung mittels
der Puddle-Methode (Testlösung
900 ml: 50 UpM) zeigt.
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13 ist
eine grafische Darstellung, die das Lösungsprofil (n = 3) von trockenen
beschichteten Tabletten gemäß Beispiel
22 in einer JP-2-Lösung
gemäß der Puddle-Methode
zeigt (Testlösung
900 ml: 50 UpM).
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14 ist
eine grafische Darstellung, welche die Änderung der Konzentration von
Nateglinide in Plasma zeigt, wenn gemäß Beispiel 22 trockene beschichtete
Tabletten unmittelbar vor der Fütterung
an Beagle-Hunde verabreicht werden (Mittel ± SE, n = 3, vorausgesetzt
n = 6 bei Zubereitung mit sofortiger Freisetzung (Nateglinide: 60
mg)).
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15 ist
eine grafische Darstellung, welche die Änderung des Blutglucosespiegels
zeigt, wenn gemäß Beispiel
22 trockene beschichtete Tabletten unmittelbar vor der Fütterung
an Beagle-Hunde verabreicht werden (durchschnittliche Veränderung
des Blutglucosespiegels, wenn der Blutglucosespiegel unmittelbar
vor der Verabreichung als 100 angenommen wird, n = 3, vorausgesetzt
n = 6 bei einer Kontrolle und einer Zubereitung mit sofortiger Freisetzung
(Nateglinide: 60 mg)).
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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Gemäß der Erfindung
bedeutet "sowohl
den postprandialen Blutglucosespiegel, als auch den Glucosespiegel
im nüchternen
Zustand von Diabetespatienten den normalen Werten anzunähern", dass der postprandiale
Blutglucosespiegel und der Glucosespiegel im nüchternen Zustand von Diabetespatienten
so erniedrigt werden, dass sie dem postprandialen Blutglucosespiegel
beziehungsweise dem Glucosespiegel von gesunden Personen angenähert werden.
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Der
aktive Bestandteil beziehungsweise aktive Bestandteile zum Erniedrigen
des Blutglucosespiegels von Diabetespatienten kann beziehungsweise
können
einen ersten aktiven Bestandteil beziehungsweise erste aktive Bestandteile
zum Erniedrigen des postprandialen Blutglucosespiegels und einem
zweiten aktiven Bestandteil beziehungsweise zweite aktive Bestandteile
zum Erniedrigen des Glucosespiegels im nüchternen Zustand umfassen.
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In
diesem Fall ist der erste aktive Bestandteil beziehungsweise sind
die ersten aktiven Bestandteile zum Erniedrigen des postprandialen
Blutglucosespiegels Arzneimittel, welche den postprandialen Blutglucosespiegel
von Diabetespatienten dem Blutglucosespiegel von gesunden Personen
angleichen. Sie umfassen Arzneimittel, beispielsweise einen rasch
wirksamen postprandialen Blutglucoseregulator, wie Nateglinide oder dergleichen,
und einen α-Glycosidaseinhibitor
wie Acarbose oder dergleichen. Speziell Nateglinide wird bevorzugt.
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Der
oder die zweite(n) aktive(n) Bestandteil(e) zum Erniedrigen des
Blutglucosespiegels im nüchternen
Zustand ist ein/beziehungsweise sind Arzneimittel, welche den Glucosespiegel
im nüchternen
Zustand von Diabetespatienten dem Glucosespiegel im nüchternen
Zustand von gesunden Personen angleichen. Diese umfassen Arzneimittel,
zum Beispiel ein Sulfonylharnstoff-Arzneimittel (SU-Arzneimittel),
wie Tolbutamide oder dergleichen, ein Biguanid-Arzneimittel, wie
Metformin-hydrochlorid oder dergleichen und einen Insulin-Sensibilisator,
wie Troglitazone oder dergleichen.
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Die
Erfindung umfasst den Fall, in dem die Zubereitung sowohl eine Form
mit sofortiger Freisetzung, als auch eine Form mit kontrollierter
Freisetzung des aktiven Bestandteils beziehungsweise der aktiven
Bestandteile oder eine einzige Form mit verzögerter Freisetzung entsprechend
der kontrollierten Freisetzung umfasst.
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In
diesem Fall kann der aktive Bestandteil beziehungsweise können die
aktiven Bestandteile zum Erniedrigen des Blutgluco sespiegels der
für sich
verwendete erste aktive Bestandteil (beziehungsweise Bestandteile)
oder der beziehungsweise die aktiven Bestandteile und der zweite
aktive Bestandteil beziehungsweise die zweiten aktiven Bestandteile,
die in Kombination verwendet werden, sein. In diesen Fällen kann
jeder der ersten aktiven Bestandteile und der zweiten aktiven Bestandteile
einzeln oder zu mehreren vorliegen.
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Erfindungsgemäß ist die
alleinige Verwendung des ersten aktiven Bestandteils beziehungsweise
der ersten aktiven Bestandteile zu bevorzugen und die kombinierte
Verwendung von Nateglinide mit einem anderen aktiven Bestandteil
beziehungsweise mit anderen aktiven Bestandteilen oder die alleinige
Verwendung von Nateglinide sind stärker bevorzugt. Die alleinige
Verwendung von Nateglinide wird speziell bevorzugt.
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Die "Form mit sofortiger
Freisetzung des aktiven Bestandteils beziehungsweise der aktiven
Bestandteile", die
hier angesprochen wird, ist eine Tablette mit sofortiger Freisetzung,
die in der offen gelegten Japanischen Patentanmeldung Nr. 194,969/1998
beschrieben wird, oder verschiedene Dosierungsformen, welche ähnliches
Freigabeverhalten zeigen. Darin eingeschlossen sind solche, aus
denen nach der Verabreichung ein Arzneimittel im Magen rasch herausgelöst wird.
Dabei umfasst die "Form
mit kontrollierter Freigabe des beziehungsweise der aktiven Bestandteile" (i) eine einzige
Form, welche kontinuierlich ein Arzneimittel freigibt, nämlich eine
einzige Form mit verzögerter
Freisetzung und (ii) eine einzige Form, welche ein Arzneimittel
nach Ablauf einer festgelegten Dauer freisetzt.
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Beispiele
dafür umfassen
einen pH-abhängigen
Typ, einen zeitabhängigen
Typ, einen Typ mit Freisetzung nach einer Zeitbeschränkung, einen
Typ mit spezifischer Freisetzung im Gastrointestinal-Trakt und dergleichen.
Unter diesen werden der pH- abhängige Typ,
der zeitabhängige
Typ und der Typ mit Freisetzung nach einer Zeitbeschränkung bevorzugt.
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Erfindungsgemäß wird besonders
bevorzugt, dass ein einziger aktiver Bestandteil zum Erniedrigen des
Blutglucosespiegels vorliegt und dieser eine Form hat, welche den
aktiven Bestandteil bei oraler Verabreichung kontinuierlich von
postprandial über
den nüchternen
Zustand freisetzt.
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Als
einziger aktiver Bestandteil zum Erniedrigen des Blutglucosespiegels
wird hier vorzugsweise Nateglinide verwendet.
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Erfindungsgemäß umfasst
die Form für
die kontinuierliche Freisetzung des aktiven Bestandteils eine Kombination
aus einer Form mit sofortiger Freisetzung und einer Form mit kontrollierter
Freisetzung, welche den aktiven Bestandteil kontinuierlich freisetzt,
und eine einzige Form mit verzögerter
Freisetzung für
die kontrollierte Freisetzung des aktiven Bestandteils.
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Die
Form mit sofortiger Freisetzung und die Form mit kontrollierter
Freisetzung oder verzögerter
Freisetzung des aktiven Bestandteils beziehungsweise der aktiven
Bestandteile zum Erniedrigen des Blutglucosespiegels können leicht
erhalten werden, indem der aktive Bestandteil beziehungsweise die
aktiven Bestandteile zum Erniedrigen des Blutglucosespiegels in
einem Matrixmaterial dispergiert wird beziehungsweise werden, dieses
mit einem Überzugsmittel
beschichtet wird, dasselbe mit einem Emulgiermaterial emulgiert
oder mit einem Mikrokapselmaterial mikroeingekapselt wird. Eine
solche Methode ist als Matrixmethode, Tabletten-Beschichtungsmethode,
Granulat-Beschichtungsmethode und Emulsionsmethode-Mikroeinkapselungsmethode
oder dergleichen bekannt. Darüber
hinaus sind auch andere Methoden anwendbar.
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Es
ist empfehlenswert, dass das Matrixmaterial, das Überzugsbeziehungsweise
Beschichtungsmaterial, das Emulsionsmaterial und das Mikroeinkapselungsmaterial
unabhängig
voneinander aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Polysaccharidderivaten,
Polyacrylsäurederivaten,
Polymilchsäurederivaten,
Polyoxyethylenderivaten, Polyvinylpyrrolidonderivaten, Polyvinylalkoholderivaten, Ölen und
oberflächenaktiven
Mitteln besteht.
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Die
Matrixmethode ist hier eine Methode, bei der ein Arzneimittel in
dem Matrixmaterial dispergiert wird, um das Freisetzungsverhalten
zu kontrollieren. Zu Beispielen für das Matrixmaterial gehören die
vorstehenden Polysaccharidderivate, Öle und Polyacrylsäurederivate
und dergleichen. Geeignet ist jede pharmazeutisch geeignete Verbindung,
die eine poröse
Struktur bildet, sodass sie fähig
ist, ein Arzneimittel, Wasser oder dergleichen in Wasser diffundieren
zu lassen.
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Zu
bevorzugten Beispielen dafür
gehören
Cellulosederivate, ein Ethylacrylat-Methylmethacrylat-Chlortrimethylammoniumethylmethacrylat-Copolymer,
ein Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer, ein Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer,
Polymilchsäure,
ein Polymilchsäure-Copolymer,
Polyoxyethylen, Polyvinylpyrrolidon, ein 1-Vinyl-2-pyrrolidon-Vinylacetat-Copolymer,
Polyvinylalkohol, Glycerid, ein nicht-ionisches oberflächenaktives
Mittel aus Polyoxyethylen und ein Phospholipid. Diese werden entweder einzeln
oder als Gemisch aus zwei oder mehreren verwendet.
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Zu
bevorzugten Beispielen für
Cellulosederivate gehören
hier Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat, Hydroxypropylmethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose-acetat-succinat,
Natriumcarmelose, Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetat-phthalat
und Hydroxyethylcellulose. Diese werden entweder einzeln oder als
Gemisch aus zwei oder mehreren verwendet.
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Außerdem werden
Methylcellulose und Gemische dieser mit den vorstehenden Verbindungen
bevorzugt.
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Beispiele
für die
Methode zur Herstellung einer Matrix umfassen eine Hochgeschwindigkeits-Rührgranulationsmethode,
eine Fluidbett-Granulationsmethode, eine Schmelz-Granulationsmethode,
eine Methode unter Lösungsmittelentfernung,
eine periodische (slug) Tablettiermethode und dergleichen. Eine
Methode, bei der ein Arzneimittel und ein Matrixmaterial miteinander
vermischt werden können,
kann erfindungsgemäß als Methode
zur Herstellung einer Matrix verwendet werden.
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Als
Arten einer Matrix eignen sich eine nicht-erodierende (nicht-zusammenbrechbare)
Matrix, in der die Matrixstruktur während der Freisetzung des Arzneimittels
nicht zusammenbricht und eine Erosionsmatrix (zusammenbrechende
Matrix) bei der die Matrixstruktur mit der Freisetzung des Arzneimittels
zusammenbricht. Im Fall der Verwendung eines wasserunlöslichen
Materials wird eine nicht-erodierende Matrix erhalten. Bei Verwendung
eines wasserlöslichen
Materials wird eine Erosionsmatrix erhalten.
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Zu
diesem Zeitpunkt können
durch Veränderung
der Art des Matrixmaterials, des Verhältnisses von Matrixmaterial
zu dem Arzneimittel oder der Herstellungsmethode verschiedene Freisetzungs-Verhaltensweisen
erzielt werden. Das Freisetzungsverhalten des Arzneimittels ist
vorzugsweise pH-abhängig,
zeitabhängig oder
vom Typ einer Freisetzung in einer Zeitgrenze. Die Erfindung kann
jedoch auch mit anderen Freisetzungs-Verhaltensweisen realisiert
werden, soweit ein Arzneimittel so freigesetzt werden kann, dass
der postprandiale Blutglucosespiegel und der Blutglucosespiegel
im nüchternen
Zustand durch Erniedrigen dieser Blutglucosespiegel den normalen
Spiegeln angeglichen werden. Das spezifische Gewichtsverhältnis des
Matrixma terials und des Arzneimittels ist 1:99 bis 99:1, vorzugsweise
10:90 bis 90:10.
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Die
Beschichtungsmethode umfasst eine Granulat-Beschichtungsmethode
und eine Tabletten-Beschichtungsmethode. Die Granulat-Beschichtungsmethode
ist eine Methode, bei der Granulatkörner, die ein Arzneimittel
enthalten, einer Beschichtung unterworfen werden, um das Freisetzungsverhalten
zu kontrollieren.
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Als Überzugsmaterial,
das erfindungsgemäß für die Beschichtungsmethode
verwendet wird sind beispielsweise die vorstehenden Polyacrylsäurederivate,
Polysaccharidderivate und Öle
zu erwähnen.
Pharmazeutisch geeignete Verbindungen, die eine solche poröse Struktur
bilden, dass ein Arzneimittel, Wasser oder dergleichen in Wasser
diffundieren kann, oder pharmazeutisch geeignete Verbindungen, deren
Löslichkeit pH-abhängig ist,
sind geeignet. Bevorzugte Beispiele dafür umfassen Cellulosederivate,
ein Ethylacrylat-methylmethacrylat-Chlortrimethylammoniumethylmethacrylat-Copolymer,
ein Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
ein Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer,
Polymilchsäure,
ein Polymilchsäure-Copolymer,
Polyoxyethylen, Polyvinylpyrrolidon, ein 1-Vinyl-2-pyrrolidon-Vinylacetat-Copolymer,
Polyvinylalkohol, Glycerid, ein nicht-ionisches oberflächenaktives
Mittel aus Polyoxyethylen und ein Phospholipid. Diese werden entweder
einzeln oder in einem Gemisch aus zwei oder mehr verwendet. Als
Cellulosederivate werden die gleichen Beispiele erwähnt, die
für das
Matrixmaterial bevorzugt werden.
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Zu
Beispielen für
das Verfahren zum Beschichten des Granulats gehören ein Fluidbett-Beschichtungsverfahren,
ein Taumelbett-Beschichtungsverfahren
und dergleichen. Jede Methode, mittels der ein Überzugsfilm auf Granulatkörnern ausgebildet
werden kann, kann als Beschichtungsverfahren gemäß der Erfindung eingesetzt
werden.
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Die
hier erwähnten
Kerngranulatkörner
bedeuten ursprüngliches
Granulat, welches dem Beschichten unterworfen wird. Die Granulatkörner (Kerngranulat)
können
mit Hilfe einer Methode zum Herstellen von Granulat hergestellt
werden, das ein Arzneimittel enthält und eine für die Beschichtung
geeignete Form hat, beispielsweise ein Extrusions-Granulationsverfahren,
ein Hochgeschwindigkeits-Rührgranulationsverfahren,
ein Sprühtrocknungsverfahren
oder dergleichen.
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Das
Tabletten-Beschichtungsverfahren ist ein Verfahren, bei dem Tablettenkerne,
die ein Arzneimittel enthalten, beschichtet werden. Als Tabletten-Beschichtungsverfahren
wird ein Nassbeschichtungsverfahren oder dergleichen erwähnt. Ein
Verfahren, bei dem ein Überzugsfilm
auf Tablettenkernen ausgebildet werden kann, kann erfindungsgemäß als Beschichtungsverfahren
verwendet werden. Die erwähnten
Tablettenkerne bedeuten ursprüngliche
Tabletten, die der Beschichtung unterworfen werden. Die Tablettenkerne
können
mit Hilfe eines Verfahrens zur Herstellung von Tabletten, die ein
Arzneimittel enthalten und eine für das Beschichten geeignete
Form haben, beispielsweise eine Nasspressmethode für agglomeriertes
Granulat, eine Direkttablettiermethode oder dergleichen hergestellt
werden.
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Unterschiedliches
Freisetzungsverhalten, wie pH-abhängige Freisetzung, zeitabhängige Freisetzung und
dergleichen kann erhalten werden, indem das Beschichtungsmaterial,
die Zusammensetzung eines Beschichtungsfilms, die Dicke eines Beschichtungsfilms,
die Zusammensetzung des Kerngranulats oder der Tabletten, das Verfahren
zur Herstellung des Kerngranulats oder der Tabletten, die Beschichtungsmethode
und dergleichen verändert
werden.
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Die
Art und Weise der Arzneimittelfreisetzung ist vorzugsweise eine
pH-abhängige,
eine zeitabhängige
Freisetzung oder eine Freisetzung mit Zeitbeschränkung. Die Erfindung kann jedoch auch
unter Anwendung von anderen Freisetzungsmöglichkeiten realisiert werden,
solange ein Arzneimittel freigesetzt werden kann, sodass der postprandiale
Blutglucosespiegel und der Blutglucosespiegel im nüchternen
Zustand den normalen Spiegeln angenähert werden, indem diese Blutglucosespiegel
erniedrigt werden. Im Übrigen
umfassen Beispiele für
die pH-abhängige
Freisetzung enteral beschichtetes Granulat und dergleichen.
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Die
Emulsionsmethode oder Mikroeinkapselungsmethode ist eine Methode,
bei der ein Arzneimittel in eine Emulsion oder eine Mikrokapsel
eingebracht wird, um ihr Freisetzungsverhalten zu regeln.
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Beispiele
für das
Material der Emulsion oder der Mikrokapsel umfassen Polysaccharidderivate,
Polyacrylsäurederivate, Öle, oberflächenaktive
Mittel und dergleichen. Jede pharmazeutisch geeignete Verbindung,
die eine Struktur bildet, welche die Permeation eines Arzneimittels
aus dem Inneren der Emulsion oder der Mikrokapsel nach außen in Wasser
regelt, ist geeignet.
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Vorzugsweise
kann eine Verbindung oder ein Gemisch aus zwei oder mehr, die aus
der Gruppe ausgewählt
ist (sind), die aus Cellulosederivaten, Ethylacrylat-methylmethacrylat-Chlortrimethylammoniumethylmethacrylat-Copolymer,
Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer,
Polymilchsäure,
Polymilchsäure-Copolymeren,
Polyoxyethylen, Polyvinylpyrrolidon, 1-Vinyl-2-pyrrolidon-Vinylacetat-Copolymer,
Polyvinylalkohol, Glycerid, nicht-ionischen Polyoxyethylen-oberflächenaktiven Mitteln
und Phospholipiden besteht, als Material für den inaktiven Bestandteil
der Emulsion oder deren Mikrokapsel gemäß der Erfindung verwendet werden.
Hier bevorzugte Beispiele für
Cellulosederivate umfassen Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose acetat-succinat,
Natriumcarmelose, Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetat-phthalat
und Hydroxyethylcellulose, und diese werden entweder einzeln oder
in Form eines Gemisches aus zwei oder mehr eingesetzt. Außerdem bevorzugt
werden Methylcellulose und Gemische dieser mit den vorstehenden
Verbindungen.
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Beispiele
für die
Emulsionsmethode oder die Mikroeinkapselungsmethode umfassen die
Submers-Trocknungsmethode, die Phasentrennungsmethode unter Verwendung
einer wässrigen
Lösung,
eines organischen Lösungsmittels
oder dergleichen, die Heißschmelz-Dispersionsmethode,
die Sprühtrocknungsmethode,
die Aerosol-Beschichtungsmethode, die Fluidbett-Beschichtungsmethode,
die Taumelbett-Beschichtungsmethode, die Grenzflächenpolymerisationsmethode,
die submerged cure-Beschichtungsmethode und dergleichen.
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Für die Verhaltensweise
des Arzneimittel-Freisetzungsvermögens gibt es verschiedene Freisetzungsmuster,
wie pH-abhängige
Freisetzung, zeitabhängige
Freisetzung und dergleichen, die durch Veränderung des inaktiven Bestandteils,
der Zusammensetzung, des Teilchendurchmessers, der Herstellungsmethode
und dergleichen erreicht werden können.
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Der
pH-abhängige
Typ, der zeitabhängige
Typ, der Zeitgrenzen-Freisetzungstyp
werden bevorzugt. Jedoch auch andere Freisetzungsweisen eignen sich,
solange ein Arzneimittel so freigesetzt werden kann, dass sowohl
der postprandiale Blutglucosespiegel, als auch der Blutglucosespiegel
im nüchternen
Zustand den normalen Spiegeln angenähert werden, indem diese Blutglucosespiegel
erniedrigt werden.
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Die
zweite Ausführungsform
der Erfindung ist eine Antidiabeteszubereitung zur oralen Verabreichung, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass in einem einstündigen Auflösungstest mit einer Nateglinide
enthaltenden Zubereitung die Auflösungsrate des aktiven Bestandteils
mindestens 1% und weniger als 70% bei einem pH von 1,2, 4,0 und
6,8 beträgt
(diese Ausführungsform
entspricht einer Matrix des zeitabhängigen Freisetzungstyps oder
dergleichen und Beispielen 2, 3, 20 und 22). Für die Auflösungstest-Methode mit Hilfe
der Puddle-Methode (Testlösung
900 ml: 50 UpM) der Japanischen Pharmacopeia 13 (nachstehend als "JP" bezeichnet) werden
die erste Lösung
der JP-Desintegrations-Testmethode (JP-1-Lösung), die 0,6 Gew./Vol.-% Polysorbat
80, eine McIIvaine-Pufferlösung
pH = 4,0, verdünnt
auf 1/4, die 0,5 Gew./Vol.-% Polysorbat 80 enthält und eine zweite Lösung der
JP-Desintegrations-Testmethode (JP-2-Lösung) als Testlösung verwendet.
Es ist empfehlenswert, dass die zweite Ausführungsform mit einer Matrix,
einer Beschichtung, einer Emulsion oder Mikrokapseln durchgeführt wird.
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Die
dritte Ausführungsform
der Erfindung ist ein Antidiabetesmittel zur oralen Verabreichung,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass in einer Nateglinide enthaltenden
Zubereitung die Auflösungsrate
von Nateglinide pH-abhängig
ist und in einem Auflösungstest
während
1 Stunde die Auflösungsrate
von Nateglinide bei pH 1,2 mindestens 20% niedriger ist als dessen
Auflösungsrate
bei pH 6,8. (Diese Ausführungsform
entspricht dem pH-abhängigen
Freisetzungstyp, dem zeitabhängigen
Freisetzungstyp und dergleichen und Beispiel 9). Für die hier
verwendete Auflösungstestmethode
werden mit Hilfe der JP-Puddle-Methode
(Testlösung
900 ml: 50 UpM) ebenfalls eine erste Lösung (pH 1,2) der JP-Desintegrations-Testmethode,
die 0,6 Gew./Vol.-% Polysorbat 80, enthält und eine zweite Lösung der
JP-Desintegrations-Testmethode (pH 6,8) als Testlösungen verwendet.
Es ist empfehlenswert, dass die dritte Ausführungsform mit Hilfe einer
Matrix, einer Beschichtung, einer Emulsion oder von Mikrokapseln
durchgeführt
wird.
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Die
vierte Ausführungsform
der Erfindung ist ein Antidiabetesmittel zur oralen Verabreichung,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass in einem einstündigen Auflösungstest
mit einer Nateglinide enthaltenden Zubereitung die Auflösungsrate
des aktiven Bestandteils bei pH 4,0 weniger als 20% und die Auflösungsrate
des aktiven Bestandteils bei pH 6,0 mindestens 20% betragen (diese
Ausführungsform
entspricht dem Typ mit pH-abhängiger Freisetzung
und enteral beschichtetem Granulat C gemäß Beispiel 8).
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Was
die Methode des Auflösungstests
hier betrifft, so werden in einem Auflösungstest nach der Jp-Puddle-Methode
(Testlösung
900 ml: 50 UpM) eine McIIvaine-Pufferlösung mit dem pH = 4,0, verdünnt auf 1/4,
die 0,5 Gew./Vol.-% Polysorbat 80 enthält und eine Clark-Lubs-Pufferlösung (Kaliumdihydrogenphosphatnatriumhydroxid-Typ:
pH 6,0 oder 6,5) als Testlösung
verwendet.
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Erfindungsgemäß ist es
außerdem
empfehlenswert, dass die Auflösungsrate
des aktiven Bestandteils bei pH 6,5 mindestens 60% beträgt.
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Eine
Zubereitung mit der vorstehend angegebenen Auflösungscharakteristik kann erhalten
werden, indem, wie vorher angegeben, der aktive Bestandteil zur
Erniedrigung des Blutglucosespiegels in einem Matrixmaterial dispergiert
wird, dieses mit dem Überzugsmaterial
beschichtet wird, mit dem Emulsionsmaterial emulgiert oder mit dem
Mikrokapselmaterial mikroeingekapselt wird.
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Die
fünfte
Ausführungsform
der Erfindung ist eine Antidiabeteszubereitung zur oralen Verabreichung, die
Nateglinide und mindestens ein Material enthält, das aus der aus Polysaccharidderivaten,
Polyacrylsäurederivaten,
Polymilchsäurederivaten,
Polyoxyethylenderivaten, Polyvinylpyrrolidonderivaten, Polyvinylalkoholderivaten, Ölen und
oberflächenaktiven
Mitteln bestehenden Gruppe ausgewählt ist, wobei Nateglinide
in dem Material dispergiert ist oder mit dem Material emulgiert
oder mikroeingekapselt ist.
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Die
sechste Ausführungsform
der Erfindung ist eine Antidiabeteszubereitung zur oralen Verabreichung,
die Nateglinide und mindestens ein Material enthält, das aus der aus Polysaccharidderivaten
(ausgenommen Hydroxypropylmethylcellulose), Polyacrylsäurederivaten,
Polymilchsäurederivaten,
Polyvinylpyrrolidonderivaten, Polyvinylalkoholderivaten, Ölen und
oberflächenaktiven
Mitteln bestehenden Gruppe ausgewählt ist, wobei Nateglinide
mit dem Material beschichtet ist.
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In
der fünften
Ausführungsform
wird das Material vorzugsweise unter Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat,
Hydroxypropylmethylcellulose-acetat-succinat, Natriumcarmelose,
Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetat-phthalat, Hydroxyethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Ethylacrylat-Methylmethacrylat-Chlortrimethylammoniumethylmethacrylat-Copolymeren,
Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymeren,
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymeren,
Polymilchsäure,
Polymilchsäure-Copolymeren,
Polyoxyethylen, Polyvinylpyrrolidon, 1-Vinyl-2-pyrrolidon-Vinylacetat-Copolymeren, Polyvinylalkohol,
Glyceriden, nicht-ionischen Polyoxyethylen-oberflächenaktiven
Mitteln und Phospholipiden ausgewählt, wobei diese entweder einzeln
oder in Form eines Gemisches aus zwei oder mehr verwendet werden.
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Außerdem sind
Methylcellulose und Gemische davon mit den vorstehenden Verbindungen
vorteilhaft.
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Gemäß der sechsten
Ausführungsform
wird das Material vorzugsweise aus der Gruppe ausgewählt, die
aus Ethylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat, Hydroxypropylmethylcellulose-acetat-succinat, Natriumcarmelose,
Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetat-phthalat, Hydroxyethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Ethylacrylat-Methylmethacrylat-Chlortri methylammoniumethylmethacrylat-Copolymer,
Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer,
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer,
Polymilchsäure,
Polymilchsäure-Copolymer,
Polyvinylpyrrolidon, 1-Vinyl-2-pyrrolidon-Vinylacetat-Copolymer,
Polyvinylalkohol, Glyceriden, nicht-ionischen Polyoxyethylen-oberflächenaktiven
Mitteln und Phospholipiden besteht, wobei diese entweder einzeln
oder als Gemisch aus zwei oder mehr verwendet werden. Außerdem werden
Methylcellulose und Gemische mit den vorstehenden Verbindungen bevorzugt.
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Als
Material in der fünften
und sechsten Ausführungsform
wird außerdem
Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat oder ein Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
bevorzugt. Das Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
ist vorzugsweise ein LD-Methacrylsäure-Copolymer oder ein trockenes
LD-Methacrylsäure-Copolymer.
Mit diesen kann Nateglinide zu einer Zubereitung mit kontrollierter
Freisetzung verarbeitet werden.
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Die
Zubereitung zur oralen Verabreichung gemäß der Erfindung umfasst verschiedene
Formen, wie Granulate, Tabletten, Pulver, Kapseln und dergleichen.
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Ein
aktiver Bestandteil zur Erniedrigung des Blutglucosespiegels in
einer Form mit verzögerter
Freisetzung kann sowohl den postprandialen Blutglucosespiegel, als
auch den Blutglucosespiegel im nüchternen Zustand
an normale Spiegel angleichen. So ist es beispielsweise für eine die
vierte Ausführungsform
erfüllende
Zubereitung möglich.
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Speziell
Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat, Hydroxypropylmethylcellulose-acetat-succinat,
Carboxymethylethylcellulose, Celluloseacetat-phthalat und ein Methacrylsäure-Copolymer
L können
als Material für
eine solche Zubereitung eingesetzt werden. Die Verwendung von Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat wird
besonders bevorzugt.
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Die
kombinierte Verwendung einer Form mit sofortiger Freisetzung und
einer Form mit kontrollierter Freisetzung kann sowohl den postprandialen
Blutglucosespiegel, als auch den Blutglucosespiegel im nüchternen
Zustand mit guter Genauigkeit so erniedrigen, dass sie den normalen
Spiegeln nahe kommen. Das Mischungsverhältnis zwischen der Form mit
kontrollierter Freisetzung eines Arzneimittels zur Erniedrigung
des postprandialen Blutglucosespiegels zu dem normalen Spiegel und
der Form mit unmittelbarer Freisetzung eines Arzneimittels zur Erniedrigung
des postprandialen Blutglucosespiegels auf einen normalen Spiegel
beträgt 1:99
bis 99:1, vorzugsweise 10:90 bis 90:10, angegeben als Gewichtsverhältnis des
Arzneimittels zur Erniedrigung des postprandialen Blutglucosespiegels,
um diesen dem normalen Spiegel anzunähern. Die Mischmethode und
die Mischungsform sind erfindungsgemäß nicht beschränkt. Es
kann auch eine Form mit verzögerter Freisetzung
für sich
verwendet werden. Die Mischform umfasst Granulate, Kapseln, Tabletten,
Lösungen
und dergleichen.
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Wenn
beispielsweise Granulat mit unmittelbarer Freisetzung mit Granulat
mit kontrollierter Freisetzung vermischt wird, ist die Form die
des Granulats. Wenn dieses Granulat eingekapselt wird, ist die Form
die von Kapseln. Tabletten werden durch Tablettieren dieser Granulatgemische
erhalten, wobei die entsprechenden Granulate in unterschiedlichen
Schichten (Mehrschichttablette) tablettiert werden, oder eine Tablette
mit kontrollierter Freisetzung verwendet wird, die aus Granulat
mit kontrollierter Freisetzung als innere Schale und Granulat mit
unmittelbarer Freisetzung als äußere Schale
gebildet ist, und diese tablettiert werden (trocken beschichtete
Tablette).
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Im
Fall der Verwendung der Zubereitung gemäß der Erfindung kann diese
in einer Dosis von 1 mg bis 10 g pro Tag, bezogen auf den aktiven
Bestandteil, verabreicht werden, wenn dies auch von dem Verhältnis der
Form zum Erniedrigen des postpran dialen Blutglucosespiegels, um
diesen den normalen Spiegel anzugleichen, und der Form zum Erniedrigen
des Blutglucosespiegels im nüchternen
Zustand, um diesen dem normalen Spiegel anzugleichen, und dem Ausmaß der pharmazeutischen
Wirkung des aktiven Bestandteils beziehungsweise der aktiven Bestandteile
abhängt.
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Beispiele
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Die
Erfindung wird nachstehend spezifisch unter Bezugnahme auf Beispiele
erläutert.
Diese sind jedoch vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung
und die Erfindung ist nicht auf diese beschränkt.
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Ausbilden
eines Anteils mit sofortiger Freisetzung
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Beispiel 1
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Granulat mit
sofortiger Freisetzung
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Nateglinide
(375,0 g), 637,5 g Lactosemonohydrat und 450,0 g Hydroxypropylcellulose
mit niederem Substitutionsgrad wurden 10 Minuten lang mit einem
Hochgeschwindigkeits-Rührgranulator
gemischt. Danach wurden 1035 g einer Bindemittellösung aus
15 g Hydroxypropylcellulose in Wasser zugesetzt und das Granulieren
wurde 2,5 Minuten fortgesetzt. Die Gesamtmenge des resultierenden
Granulats wurde mit Hilfe einer neuen Geschwindigkeitsmühle gleichförmig granuliert
und mit einem Fluidbett-Trockner
getrocknet. Das erhaltene Granulat wurde durch ein Sieb von 850 μm gesiebt.
Das auf dem 850 μm-Sieb
zurückbleibende
Granulat wurde zwangsweise durch das Sieb gedrückt und beide Produkte wurden
unter Bildung von Granulat mit sofortiger Freisetzung gemischt.
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Das
Auflösungsprofil
in der zweiten Lösung
der Desintegrations-Testmethode der Japanischen Pharmacopeia wurde
mit Hilfe einer JP-Puddle-Methode bestimmt (Testlösung 900
ml: 50 UpM).
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Dabei
wurde festgestellt, dass fast 100% des Nateglinids in 20 Minuten
freigesetzt waren (1).
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Ausbilden
eines Anteils mit kontrollierter Freisetzung mit Matrixgranulat
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Beispiel 2
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Matrixgranulat, enthaltend
gehärtetes Öl (kontrollierte
Freisetzung)
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Gehärtetes Öl (1,5 g)
wurde unter Erhitzen in einem Mörser
geschmolzen, 3 g Nateglinide wurden zugesetzt und das Gemisch wurde
gründlich
geknetet. Nach dem Absinken der Temperatur auf Raumtemperatur wurde
das geknetete Produkt granuliert und gesiebt, wobei Matrixgranulat
von 180 bis 710 μm
erhalten wurde.
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Die
Auflösung
des resultierenden Matrixgranulats in der JP-2-Lösung
wurde mit Hilfe der JP-13-Puddle-Methode (Testlösung 900 ml: 50 UpM) geprüft. Die
Ausbildung der Matrix erniedrigte die Auflösungsrate von Nateglinide auf
einen niedrigeren Wert als den des Granulats mit sofortiger Freisetzung
(2). Es wurde eine kontrollierte Freisetzung erreicht,
die vor allem wirksam zum Erniedrigen des Blutglucosespiegels im
nüchternen
Zustand angesehen wird, um diesen dem normalen Spiegel anzugleichen.
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Beispiel 3
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Matrixgranulat unter Verwendung
von Ethylcellulose (kontrollierte Freisetzung)
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Ethylcellulose
(1,5 g) und 3,0 g Nateglinide wurden in Ethanol gelöst und das
Ethanol wurde mit Hilfe eines Verdampfers abdestilliert. Das resultierende
feste Produkt wurde weiterhin bei 60°C während 3 Stunden oder länger im
Vakuum getrocknet.
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Das
so erhaltene feste Material wurde granuliert und gesiebt, wobei
Matrixgranulat von 180 bis 710 μm
erhalten wurde.
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Die
Auflösung
des resultierenden Matrixgranulats in der JP-2-Lösung
wurde mit Hilfe der JP-13-Puddle-Methode geprüft (Testlösung 900 ml: 50 UpM). Die Ausbildung
der Matrix machte die Auflösungsrate
von Nateglinide niedriger als die des Granulats mit sofortiger Freisetzung
(3). Es wurde eine kontrollierte Freisetzung ermöglicht,
die hauptsächlich
als wirksam zum Vermindern des Blutglucosespiegels im nüchternen Zustand
angesehen wird, um diesen dem normalen Wert anzunähern.
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Beispiel 4
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Auflösungsprofil beim Vermischen
von Granulat mit sofortiger Freisetzung mit gehärtetem Ölmatrix-Granulat mit kontrollierter
Freisetzung
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Mit
Hilfe der JP-13-Puddle-Methode (Testlösung 900 ml: 50 UpM) wurde
das Auflösungsprofil
in der JP-2-Lösung
bestimmt, wenn das in Beispiel 1 beschriebene Granulat mit sofortiger
Freisetzung mit dem in Beispiel 2 beschriebenen gehärteten Ölmatrix-Granulat
mit kontrollierter Freisetzung gemischt wurde (Nateglinide-Gewichtsverhältnis 2:8).
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Das
Arzneimittel wurde innerhalb von 60 Minuten in einer Rate von 65%
freigesetzt und wurde danach allmählich während einer Dauer von 6 Stunden
freigesetzt (4).
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Es
wurde eine Freisetzungskontrolle erreicht, die als wirksam zum Vermindern
des postprandialen Blutglucosespiegels und des Blutglucosespiegels
im nüchternen
Zustand angesehen wird, um diese den normalen Spiegeln anzugleichen
(5).
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Ausbilden eines Anteils
mit kontrollierter Freisetzung mit Hilfe von beschichtetem Granulat
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Beispiel 5
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Kerngranulat 1 zum Beschichten
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Nateglinide
(250 g), 425 g Lactosemonohydrat und 10 g Hydroxypropylcellulose
wurden unter Verwendung einer Homogenisiervorrichtung in 815 g Wasser
suspendiert und gelöst.
Die Suspension wurde dann zu 300,0 g Hydroxypropylcellulose mit
einem niederen Substitutionsgrad gegeben und es wurde geknetet.
Das Gemisch wurde mit Hilfe eines Extrusions-Granulators extrusions-granuliert.
Das resultierende Granulat wurde mit Hilfe eines "Marumerizers" (Fuji Paudal, Modell
Q-230) gleichförmig
granuliert, um es kugelig zu machen. Danach wurde das Produkt mit
Hilfe eines Fluidbett-Trockners getrocknet. Durch Klassieren wurden
Fraktionen von 850 μm
bis 1400 μm
erhalten und als Kerngranulat 1 zur Beschichtung bestimmt.
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Beispiel 6
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Kerngranulat 2 zur Beschichtung
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Nateglinide
(250 g), 425 g Lactosemonohydrat und 300,0 g Hydroxypropylcellulose
mit einem niederen Substitutionsgrad wurden 10 Minuten lang mit
Hilfe einer Hochgeschwindigkeits-Rührgranulationsvorrichtung
gemischt. Danach wurden 690 g einer Bindemittellösung aus 10 g Hydroxypropylcellulose
in Wasser zugesetzt und das Granulieren wurde 5 Minuten durchgeführt. Das
Produkt wurde dann mit Hilfe eines Fluidbett-Trockners getrocknet.
Durch Klassieren wurden Fraktionen von 850 μm bis 1400 μm erhalten und als Kerngranulat
2 für die
Beschichtung bestimmt.
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Beispiel 7
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Kerngranulat 3 für die Beschichtung
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Nateglinide
(250 g) und 725 g Lactosemonohydrat wurden 10 Minuten lang mit Hilfe
eines Hochgeschwindigkeits-Rührgranulators
gemischt. Dann wurden 690 g einer Bindemittellösung aus 10 g Hydroxypropylcellulose
in Wasser zugesetzt und das Granulieren wurde 5 Minuten lang durchgeführt. Das
Produkt wurde dann mit Hilfe eines Fluidbett-Trockners getrocknet.
Durch Klassieren wurden Fraktionen von 850 μm bis 1400 μm erhalten und als Kerngranulat
3 für die
Beschichtung bestimmt.
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Ausbilden eines Anteils
mit pH-abhängiger
Freisetzungskontrolle
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Beispiel 8
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Enteral beschichtetes
Granulat (kontrollierte Freisetzung)
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Das
in Beispiel 5 beschriebene Kerngranulat 1 für die Beschichtung wurde mit
Hilfe einer Fluidbett-Beschichtungsmethode dem enteralen Beschichten
unterworfen. Eine Rezeptur einer Überzugslösung wird in Tabellen 1 und
2 gezeigt (trockenes Methacrylsäure-Copolymer
LD, Methacrylsäure-Copolymer
S, Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat 220824). Ein trockenes
Methacrylsäure-Copolymer
LD (Handelsname: Eudragit L100-55, Röhm), ein Methacrylsäure-Copolymer
S (Handelsname: Eudragit 5100, Röhm)
und Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat 220824 (Handelsname: HP-50,
Shin-etsu Kagaku) wurden als enterales (lösliches) Material verwendet.
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Für enteral
beschichtetes Granulat (enteral beschichtetes Granulat A, B beziehungsweise
C), das durch Beschichten des Kerngranulats mit 33 Gew./Gew.-% des
trockenen Methacrylsäure-Copolymeren
LD, 34 Gew./Gew.-% des Methacrylsäure-Copolymeren S und 24 Gew./Gew.-%
Hydroxypropylmethylcellulose-phthalat 220824 erhalten wurde, wurden
das Auflösungsprofil
im neutralen pH-Bereich (Puddle-Methode (Testlösung 900 ml: 50 UpM), die Auflösungsrate
während
60 Minuten, Clark-Lubs-Pufferlö sung)
bestimmt. Es wurde festgestellt, dass die Auflösung des enteral beschichteten
Granulats A, B und C bei pH-Werten von 6,5, 7,2 beziehungsweise
5,5 anfing (6).
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- enterales Material a: trockenes Methacrylsäure-Copolymer
LD
- enterales Material b: Methacrylsäure-Copolymer S
-
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Beispiel 9
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Auflösungsprofil beim Vermischen
eines Anteils mit sofortiger Freisetzung (Granulat mit sofortiger
Freisetzung) mit einem Anteil mit kontrollierter Freisetzung (enteral
beschichtetes Granulat)
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Die
Auflösungsrate
während
60 Minuten (JP 13, Puddle-Methode (Testlösung 900 ml: 50 UpM), saurer pH:
erste Lösung
der JP-Desintegrations-Testmethode
(JP-1-Lösung),
enthaltend 0,6 Gew./Vol.-% Polysorbat 80, neutraler pH: Clark-Lubs-Pufferlösung) wurde
bestimmt, wenn der Anteil mit sofortiger Freisetzung (Granulat mit
sofortiger Freisetzung), der in Beispiel 1 beschrieben wurde, mit
dem in Beispiel 8 beschriebenen Anteil mit kontrollierter Freisetzung
(enteral beschichtetes Granulat A (erhalten durch Beschichten des
Kerngranulats mit 33 Gew./Gew.-% des trockenen Methacrylsäure-Copolymeren
LD) (Nateglinide-Gewichtsverhältnis 5:5))
vermischt wurde.
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Nateglinide
wurde im pH-Bereich von pH = 1,2 bis 6,0 nur aus dem Granulat mit
sofortiger Freisetzung gelöst
und Nateglinide wurde sowohl aus dem Granulat mit sofortiger Freisetzung,
als auch dem enteral beschichteten Granulat bei pH = 6,5 oder mehr
gelöst
(7). Es wurde eine Freisetzungskontrolle erreicht,
von der angenommen wird, dass sie wirksam zum Vermindern des postprandialen
Blutglucosespiegels und des Blutglucosespiegels im nüchternen
Zustand ist, wobei beide den normalen Spiegeln angeglichen werden.
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Ausbildung eines Anteils
mit zeitabhängiger
Freisetzung
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Beispiel 10
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Granulat mit zeitabhängiger verzögerter Freisetzung
(kontrollierte Freisetzung)
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Das
in Beispiel 7 beschriebene Kerngranulat 3 wurde mit Hilfe der Fluidbett-Beschichtungsmethode mit
einem wasserunlöslichen
Film beschichtet. Eine Rezeptur einer Überzugslösung ist in Tabelle 3 gezeigt. Als
Beschichtungs- beziehungsweise Überzugsmaterial
wurde ein Aminoalkylmethacrylat-Copolymer RS (Handelsname: Eudragit
RSPO, Röhm)
verwendet.
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Das
Auflösungsprofil
in der JP-2-Lösung
von Granulat, das durch Beschichten des Kerngranulats mit 30 Gew./Gew.-%
des Aminoalkylmethacrylat-Copolymeren RS erhalten worden war, wurde
mit Hilfe der JP-13-Puddle-Methode bestimmt (Testlösung 900
ml: 50 UpM). Die Auflösungsrate
von Nateglinide wurde im Vergleich zu dem Granulat mit sofortiger
Freisetzung kontrolliert. Es wurde eine kontrollierte Freisetzung
erzielt, die als wirksam hauptsächlich
zum Vermindern des Blutglucosespiegels im nüchternen Zustand, um diesen
dem normalen Spiegel anzugleichen, angesehen wurde.
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Beispiel 11
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Auflösungsprofil beim Vermischen
von Granulat mit sofortiger Freisetzung mit Granulat mit zeitabhängiger verzögerter Freisetzung
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Das
Auflösungsprofil
in JP-2-Lösung
wurde mit Hilfe der JP-13-Puddle-Methode
(Testlösung
900 ml: 50 UpM) für
Granulat bestimmt, das durch Vermischen des in Beispiel 1 beschriebenen
Granulats mit sofortiger Freisetzung mit dem in Beispiel 10 beschriebenen
Granulat mit zeitabhängiger
verzögerter
Freisetzung gebildet war. Das Arzneimittel wurde innerhalb von 30
Minuten in einer Rate von 50% freigesetzt und danach wurde das Arzneimittel
allmählich
während
einer Dauer von 6 Stunden freigesetzt. Es wurde eine Freisetzungskontrolle
erzielt, die als wirksam zum Erniedrigen des postprandialen Blutglucosespiegels
und des Blutglucosespiegels im nüchternen
Zustand angesehen wird, um diese den normalen Spiegeln anzugleichen.
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Beispiel 12
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Granulat mit Zeitbegrenzungs-Freisetzung
(kontrollierte Freisetzung)
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Das
in Beispiel 5 beschriebene Kerngranulat 1 für die Beschichtung wurde mit
Hilfe einer Fluidbett-Beschichtungsmethode mit einem wasserunlöslichen
Film beschichtet. Eine Rezeptur einer Überzugslösung ist in der obigen Tabelle
3 gezeigt. Als Beschichtungsmaterial wurde ein Aminoalkylmethacrylat-Copolymer
RS (Handelsname: Eudragit RSPO, Röhm, verwendet). Das Auflösungsprofil
in der JP-2-Lösung
von Granulat, das durch Beschichten des Kerngranulats mit 30 Gew./Gew.-%
des Aminoalkylmethacrylat-Copolymeren RS erhalten worden war, wurde
mit Hilfe der JP-13-Puddle-Methode (Testlösung 900 ml: 50 UpM) bestimmt.
Nateglinide wurde bis zu 2 Stunden vom Beginn des Auflösungstests
kaum aus dem Granulat freigesetzt. Jedoch dann wurde Nateglinide
rasch freigesetzt. Es wurde eine Freisetzungskontrolle erreicht,
die als wirksam hauptsächlich
zum Erniedrigen des Blutglucosespiegels im nüchternen Zustand angesehen
wird, um diesen einem normalen Wert anzunähern.
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Beispiel 13
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Auflösungsprofil beim Vermischen
von Granulat mit sofortiger Freisetzung mit Granulat mit Zeitgrenzen-Freisetzung
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Mit
Hilfe der JP-13-Puddle-Methode (Testlösung 900 ml: 50 UpM) wurde
das Auflösungsprofil
in der JP-2-Lösung
für ein
Granulat bestimmt, das durch Vermischen des in Beispiel 1 beschriebenen
Granulats mit sofortiger Freisetzung mit dem in Beispiel 12 beschriebenen
Granulat mit Zeitgrenzen-Freisetzung (Nateglinide-Gewichtsverhältnis 5:5)
erhalten wurde. Das Arzneimittel wurde innerhalb von 30 Minuten
in einer Rate von 50% freigesetzt und 2 Stunden später wurde
das verbliebene Arzneimittel rasch freigesetzt. Es wurde eine Freisetzungskontrolle
erreicht, von der angenommen wird, dass sie wirksam zum Vermindern
sowohl des postprandialen Blutglucosespiegels, als auch des Blutglucosespiegels
im nüchternen
Zustand ist, um diese den normalen Spiegeln anzugleichen.
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Beispiel 14
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Prüfung der Veränderung
des Blutglucosespiegels durch Verabreichung eines Anteils mit kontrollierter
Freisetzung (enteral beschichtetes Granulat)
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Die
enteral beschichteten Granulate A, B und C wurden als Anteile mit
kontrollierter Freisetzung an Beagle-Hunde kurz vor der Fütterung
verabreicht (9 mg/kg als Nateglinide) und die Änderung des Blutglucosespiegels
wurde bestimmt. Dabei wurde gefunden, dass im Vergleich mit der
Kontrolle (nur Fütterung)
das enteral beschichtete Granulat A und B hauptsächlich den Blutglucosespiegel
im nüchternen
Zustand erniedrigten und das enteral beschichtete Granulat C sowohl
den Blutglucosespiegel im nüchternen
Zustand, als auch den postprandialen Blutglucosespiegel erniedrigte,
um diese den normalen Werten anzunähern (8).
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Beispiel 15
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Bestimmung der Veränderung
des Blutglucosespiegels durch gleichzeitige Verabreichung eines
Anteils mit sofortiger Freisetzung und eines Anteils mit kontrollierter
Freisetzung (enteral beschichtetes Granulat)
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Ein
Anteil mit sofortiger Freisetzung (60 mg Nateglinide) und enteral
beschichtetes Granulat A (90 mg Nateglinide) wurden kurz vor der
Fütterung
an Beagle-Hunde verfüttert
und die Veränderung
des Blutglucosespiegels wurde bestimmt. Dabei wurde gefunden, dass
im Vergleich mit der Kontrolle (nur Fütterung) sowohl der Blutglucosespiegel
im nüchternen
Zustand, als auch der postprandiale Blutglucosespiegel vermindert
waren, sodass sie den normalen Werten angenähert waren (9).
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Beispiel 16
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Emulsionszubereitung (kontrollierte
Freisetzung)
-
1
g Nateglinide, 3,0 g Sojabohnenlecithin und 0,5 g Polyoxyethylen-gehärtetes Rizinusöl 60 wurden
in 60 ml Dichlormethan gelöst
und Dichlormethan wurde mit Hilfe eines Verdampfers abdestilliert.
Das resultierende Öl
wurde 3 Stunden oder länger
einer Vakuumtrocknung bei 60°C
unterworfen. Das resultierende Öl wurde
mit Hilfe eines Homogenisators kräftig in 200 ml Wasser dispergiert
und dann mit 0,5 mol/Liter Natriumhydroxid auf pH 7,5 eingestellt,
wobei eine Nateglinide-Emulsionszubereitung erhalten wurde.
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Beispiel 17
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Emulsionszubereitung (kontrollierte
Freisetzung)
-
1
g Nateglinide, 1,0 g Maisöl
und 2,0 g Polysorbat 80 wurden gleichförmig gemischt. Das resultierende Öl wurde
mit Hilfe eines Homogenisators kräftig in 100 ml Wasser dispergiert
und dann mit einer wässrigen Lösung von
0,5 mol/Liter Natriumhydroxid auf pH 5,9 eingestellt, um eine Nateglinide-Emulsionszubereitung zu
erhalten.
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Beispiel 18
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Mikrokapselzubereitung
(kontrollierte Freisetzung)
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5
g Nateglinide und 15 g Polymilchsäure wurden in Dichlormethan
gelöst.
Unter kräftigem
Rühren
wurde diese Dichlormethanlösung
langsam zu 1000 ml einer wässrigen
Lösung
von 0,5 Gew./Vol.-% Polyvinylalkohol gegeben, um eine Dispersion
zu erhalten. Aus der so erhaltenen Dispersion wurde Dichlormethan
bei erhöhter
Temperatur unter vermindertem Druck abdestilliert.
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Die
Dispersion wurde in einen Zentrifugalabscheider gegeben, um Mikrokapselfraktionen
auszufällen. Der Überstand
wurde entfernt und die Mikrokapseln wurden durch Zugabe von Wasser
erneut dispergiert. Dieser Waschvorgang wurde zweimal durchgeführt.
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Nach
dem Waschen wurde die Mikrokapseldispersion gefriergetrocknet, wobei
eine Nateglinide-Mikrokapseldispersion erhalten wurde.
-
Beispiel 19
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Bestimmung der Veränderung
des Blutglucosespiegels durch gleichzeitige Verabreichung eines
Anteils mit sofortiger Freisetzung und eines Anteils mit kontrollierter
Freisetzung (enteral beschichtetes Granulat) (Bestimmung der Dosisabhängigkeit
des Anteils mit kontrollierter Freisetzung)
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Ein
Anteil mit sofortiger Freisetzung (Nateglinide: 60 mg) und enteral
beschichtetes Granulat A (Nateglinide: 60 oder 90 mg) wurden unmittelbar
vor der Fütterung
an Beagle-Hunde verfüttert
und die Veränderung
der Konzentration des Nateglinids im Plasma und die Veränderung
des Blutglucosespiegels wurden geprüft.
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Bezüglich der
Konzentrationsänderung
von Nateglinide in Plasma war bei einem Anstieg der Dosis des enteral
beschichteten Granulats A Cmax (Maximalkonzentration in Plasma)
fast unverändert,
während
4 bis 9 Stunden nach der Verabreichung eine Tendenz des Anstiegs
der Konzentration von Nateglinide im Plasma beobachtet wurde (10).
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Im
Hinblick auf den Blutglucosespiegel wurde mit dem Anstieg der Dosis
des enteral beschichteten Granulats A 4 bis 9 Stunden nach der Verabreichung
die Tendenz zur Kontrolle des Blutglucosespiegels beobachtet. Wie
in Beispiel 15 wurde gefunden, dass die Kombination des Anteils
mit sofortiger Freisetzung und des Anteils mit kontrollierter Freisetzung
sowohl den postprandialen Blutglucosespiegel, als auch den Blutglucosespiegel
im nüchternen
Zustand erniedrigte, wobei diese den normalen Spiegeln angeglichen
wurden. Die Wirkung der Menge des Anteils mit kontrollierter Freisetzung
wurde als Tendenz festgestellt (11).
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Beispiel 20
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Tabletten mit erodierender
Matrix und beschichtete Erosionsmatrix-Tabletten (Anteil mit kontrollierter
Freisetzung)
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100
g Nateglinide, 25,0 g Hydroxypropylmethylcellulose und 41,7 g mikrokristalline
Cellulose wurden in einen Hochgeschwindigkeits-Rührgranulator gegeben und gemischt.
Dann wurden 90,0 g Wasser zugesetzt und das Granulieren wurde 1,5
Minuten lang durchgeführt.
Das resultierende granulierte Produkt wurde in einem Trockenschrank
getrocknet und unter Verwendung eines Siebes mit Öffnungen
von 850 μm
klassiert. Diese Verfahrensweise wurde zweimal zum Vermischen durchgeführt, wobei
317 g des Granulats erhalten wurden.
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Das
so erhaltene Granulat wurde mit 6,47 g Magnesiumstearat vermischt
und das Gemisch wurde tablettiert, wobei Erosionsmatrix-Tabletten
erhalten wurden.
-
Die
resultierenden Erosionsmatrix-Tabletten wurden unter Verwendung
einer Überzugslösung beschichtet,
die durch Auflösen
von 50,0 g Hydroxypropylmethylcellulose und 10,0 g Macrogol 6000
in 1440 g Wasser gebildet wurde (12,5 Hydroxypropylmethylcellulose,
bezogen auf das Gewicht der Erosionsmatrix-Tablette wurden aufgetragen),
wobei beschichtete Erosionsmatrix-Tabletten erhalten wurden.
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Beispiel 21
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Auflösungsprofil von Erosionsmatrix-Tabletten
und von beschichteten Erosionsmatrix-Tabletten
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Die
Auflösungsprofile
von Erosionsmatrix-Tabletten und von beschichteten Erosionsmatrix-Tabletten, die
in Beispiel 20 er halten wurden, wurden mit Hilfe der JP-13-Puddle-Methode
(Testlösung
900 ml: 50 UpM) bestimmt. Die Erosionsmatrix-Tabletten regelten
die Auflösungsrate
von Nateglinide im Vergleich mit dem Granulat mit sofortiger Freisetzung
(12). Bei den beschichteten Erosionsmatrix-Tabletten
wurde eine Verzögerungszeit
von 50 Minuten bei der Auflösung
im Vergleich mit den Erosionsmatrix-Tabletten beobachtet (12).
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Es
wurde eine kontrollierte Freisetzung erreicht, die hauptsächlich als
wirksam zum Verringern des Blutglucosespiegels im nüchternen
Zustand angesehen wurde, um diesen dem Normalwert anzunähern.
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Beispiel 22
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Trocken beschichtete Tabletten
unter Verwendung von Erosionsmatrix-Tabletten als innere Schale
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Trocken
beschichtete Tabletten wurden unter Verwendung der in Beispiel 21
erhaltenen Erosionsmatrix-Tabletten und des in Beispiel 1 erhaltenen
Granulats mit sofortiger Freisetzung hergestellt (Erosionsmatrix-Tabletten:
153 mg, Granulat mit sofortiger Freisetzung: 236,4 mg, Magnesiumstearat:
3,6 g, Tablettendurchmesser: 10 mm Ø).
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Beispiel 23
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Auflösungsprofil
von trocken beschichteten Tabletten
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Das
Auflösungsprofil
in der JP-2-Lösung
der in Beispiel 22 beschriebenen trocken beschichteten Tabletten
wurde mit Hilfe der JP-13-Puddle-Methode bestimmt (Testlösung 900
ml: 50 UpM). Das Arzneimittel wurde innerhalb von 30 Minuten in
einer Rate von 44% aufgelöst
und wurde danach allmählich
freigesetzt. In 3 Stunden erreichte die Rate 62% (13).
Es wurde eine Freisetzungskontrolle ermöglicht, von der angenommen
wird, dass sie zum Erniedrigen des postprandialen Blutglucosespie gels
und des Blutglucosespiegels im nüchternen
Zustand wirksam ist, um diese den normalen Werten anzugleichen.
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Beispiel 24
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Veränderung der Konzentration von
Nateglinide von trocken beschichteten Tabletten im Plasma und Änderung des
Blutglucosespiegels bei Hunden
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Die
in Beispiel 22 erhaltenen trocken beschichteten Tabletten wurden
unmittelbar vor der Fütterung
an Beagle-Hunde verabreicht und die Änderung der Konzentration von
Nateglinide im Plasma und die Änderung des
Blutglucosespiegels wurden bestimmt.
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Im
Hinblick auf die Änderung
der Konzentration von Nateglinide im Plasma wurde gefunden, dass
im Vergleich mit der Zubereitung mit sofortiger Freisetzung Cmax
nicht sehr stark erhöht
war, dass aber die Konzentration von Nateglinide im Plasma 9 Stunden
lang nach der Verabreichung bei einem hohen Wert gehalten wurde
(14).
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Im
Hinblick auf den Blutglucosespiegel wurde gefunden, dass sowohl
der postprandiale Blutglucosespiegel, als auch der Blutglucosespiegel
im nüchternen
Zustand erniedrigt waren (15).
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Gemäß der Erfindung
konnten sowohl der postprandiale Blutglucosespiegel, als auch der
Blutglucosespiegel im nüchternen
Zustand direkt mit Hilfe einer Zubereitung erniedrigt werden, sodass
sie den normalen Spiegeln angeglichen wurden.
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Außerdem führt erfindungsgemäß eine Zubereitung
zu den folgenden Vorteilen. (1) Selbst wenn andere Zubereitungen
genommen werden, wird die Möglichkeit
einer irrtümlichen
Verabreichung vermindert. (2) Die Zubereitung ist leicht handhabbar.
(3) Es gibt Fälle,
in denen eine Zubereitung vor dem Essen und eine andere Zubereitung
nach dem Essen verabreicht wird und in diesem Fall kann bei irrtümlicher
Zeitwahl der Verabreichung keine Wirkung erreicht werden oder eine
schwerwiegende Nebenwirkung (hypoglykämischer Zustand) auftreten.
Eine Zubereitung kann jedoch diese Möglichkeit verhindern. (4) Die
für den
Patienten anfallenden Kosten werden vermindert.