DE19860698A1 - Neue pharmazeutische Zusammensetzung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung mit verbesserter Wirkung und Verträglichkeit zur Behandlung von Typ-II-Diabetes mellitus, welche eine Kombination von Metformin und Glimepirid und/oder Acarbose und wahlweise Poly(dimethyl)siloxan als wirksame Komponenten enthält.
Description
Die Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung mit verbesserter Wirkung und
Verträglichkeit zur Behandlung von Typ-II-Diabetes mellitus, welche eine Kombination von
Metformin und Glimepirid und/oder Acarbose und wahlweise Poly(dimethyl)siloxan als
wirksame Komponente enthält.
Diabetes mellitus Typ II (NIDDM = non-insulin-dependent diabetes mellitus) zeigt sich in
einer verminderten Insulinwirkung bzw. in einer Insulinunempfindlichkeit. Hauptsächlich tritt
diese Diabetes-Form im Erwachsenenalter auf und wird unterschieden in Typ A mit
normalem und Typ B mit erhöhtem Körpergewicht. Diese Krankheit hat eine erbliche
Grundlage und wird durch überkalorische Ernährung begünstigt. Gewichtsreduktion kann zu
einer Verbesserung der Stoffwechsellage führen (Typ IIB). Die Behandlung wird bisher
mittels Diät und/oder Einnahme oraler Antidiabetika, bei Komplikationen und
Sekundärversagen mittels der Verabreichung von Insulin durchgeführt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine in der Wirksamkeit und
Verträglichkeit verbesserte pharmazeutische Zusammensetzung zur Behandlung von Typ II
Diabetes mellitus bereitzustellen, welche bei Sekundärversagen, Komplikationen und
erfolgloser Diätbehandlung mit Erfolg eingesetzt werden kann und die Patienten-Compliance
durch eine geringere Einnahmehäufigkeit verbessert.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die Kombination von Metformin mit
Glimepirid und/oder Acarbose und wahlweise Poly(dimethyl)siloxan bei Sekundärversagen,
Komplikationen und/oder einer erfolglosen Diätbehandlung eine überlegene therapeutische
Wirksamkeit aufweist. Die häufig bei der Monotherapie dieser Wirkstoffe und bei der
Verwendung der anderen gängigen Antidiabetika auftretenden gastrointestinalen
Nebenwirkungen sowie die Gefahr der Hypoglykämie und der Gewichtszunahme werden
durch Verwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wesentlich verringert bzw.
vermieden, wobei die antidiabetische Wirkung verstärkt wird. Gegenüber den, gemäß dem
Stand der Technik, bekannten und eingesetzten Antidiabetika wird durch die
erfindungsgemäße Kombination eine vereinfachte, erfolgsversprechendere Therapie mit einer
verbesserten Wirksamkeit auch für kompliziertere Diabetes-Fälle vom Typ II gewährleistet.
Metformin, ein 1,1-Dimethylbiguanid, ist ein orales Antidiabetikum, welches zur Behandlung
von NIDDM verwendet wird. Metformin reduziert den Blutzuckerspiegel schwerpunktmäßig
durch Hemmung der hepatischen Gluconeogenese sowie durch Reduktion der
Glucoseresorption und durch Verringerung der peripheren Insulinresistenz. Im Gegensatz zu
den ebenfalls sehr häufig verwendeten Sulfonylharnstoffen stimuliert Metformin nicht die
Insulinfreisetzung aus den β-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, sondern verbessert die
Sensibilität des Gewebes für Insulin. Zusätzlich reduziert dieser Wirkstoff den Lipid- und
Cholesterinspiegel im Serum. Die Bioverfügbarkeit beträgt 50-60%. Gastrointestinale
Beschwerden sind die üblichen Nebenwirkungen, die bei der Einnahme von Metformin mehr
oder weniger stark auftreten.
Glimepirid ist ein Sulfonylharnstoff, der zur Behandlung von Typ II Diabetes mellitus
verwendet wird. Er senkt den Blutzuckerspiegel, indem er die Insulinfreisetzung aus den β-
Zellen der Bauchspeicheldrüse und den Glucosetransport und die Glucosemetabolisierung in
den Muskel- und Fettzellen außerhalb der Bauchspeicheldrüse anregt. Eine
Dephosphorylierung und Aktivierung des Schlüsselenzyms des Glucosetransportes und der
Glucosemetabolisierung, verursacht durch die Glycosylphosphatidylinositol-spezifische
Phospholipase C, stellt den außerhalb der Bauchspeicheldrüse stattfindenden
Wirkmechanismus von Glimepirid dar. Relativ häufig tretenden Hypoglykämie und
Gewichtszunahme sowie gastrointestinale Beschwerden als Nebenwirkungen auf.
Acarbose wirkt als α-Glykosidasehemmer, d. h. durch Acarbose wird mittels einer
kompetitiven Hemmung der α-Glykosidase die enzymatische Aufspaltung von Kohlehydraten
verzögert. Es wird somit die Resorption von Glucose aus dem Darm verzögert.
Bauchschmerzen, Durchfälle und Verdauungsstörungen sind die sehr häufig auftretenden
unerwünschten Nebenwirkungen.
Poly(mono- oder dialkyl)siloxane, insbesondere das Poly(dimethyl)siloxan, auch bekannt
unter dem Namen Dimeticon oder Simeticon gelten als pharmazeutisch unbedenkliche
Silikonverbindungen.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird nun durch eine pharmazeutische
Zusammensetzung zur Behandlung von Typ II Diabetes mellitus gelöst, welche eine
Kombination von Metformin und Glimepirid und/oder Acarbose und wahlweise
Poly(dimethyl)siloxan als aktiven Bestandteil enthält.
Die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eingesetzte Menge an Metformin liegt
zwischen 0,25 und 3,0 g.
Die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eingesetzte Menge an Glimepirid liegt
zwischen 0,5 und 10 mg.
Die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eingesetzte Menge an Acarbose liegt
zwischen 20 und 400 mg.
Die in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wahlweise eingesetzte Menge an
Poly(dimethyl)siloxan liegt zwischen 5 und 1000 mg.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung kann in Form von Tabletten,
Filmtabletten, Brausetabletten, Granulaten, Kapseln, Dragees, Retardtabletten, Retardkapseln,
Kautabletten, Pulvern, Säften, transdermalen therapeutischen Systemen, Suppositorien und
Lösungen vorliegen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann aus einer Initialdosis und einer verzögert
freisetzenden Komponente bestehen. Die Initialdosis beinhaltet vorzugsweise Glimepirid und/
oder Acarbose und wahlweise Poly(dimethyl)siloxan als Pulver, Granulat und/oder Pellets,
jeweils neben fakultativen Hilfsstoffen. Der in der Initialdosis enthaltende Wirkstoff bzw. die
Kombination wird sofort nach der Einnahme freigesetzt. Der therapeutisch wirksame
Blutplasmaspiegel des Wirkstoffes bzw. der Wirkstoffe wird mittels dieser Initialdosis sehr
schnell erreicht, so daß kurz nach der Einnahme eine therapeutische Wirkung zu verzeichnen
ist. Einer durch die Nahrungsaufnahme verursachten Hyperglykämie wird somit
entgegengewirkt. Die verzögert freisetzende Komponente enthält Metformin und wahlweise
Poly(dimethyl)siloxan als Granulat und/oder Pellets, jeweils neben fakultativen Hilfsstoffen.
Das Granulat oder die Pellets können entweder retardierende Hilfsstoffe enthalten, welche
eine kontrolliert freisetzende Matrix bilden, oder mit einer kontrolliert freisetzenden
Beschichtung versehen sein.
Geeignete retardierende Matrixbildner können hydrophile oder hydrophobe Polymere, wie
z. B. Gummis, Celluloseether, Celluloseester, Acrylharze, Materialen, die auf Proteinen
basieren, Nylon, Polyvinylchlorid, Stärke und Polyvinylpyrrolidon darstellen. Als
wasserlösliche Polymere werden u. a. Polyvinylpyrrolidon, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxymethylcellulose,
Poly(vinylalkohole), Alginate, Polydextrose, Carboxymethylen, hydrierte
Hydroxyalkylcellulose und Hydroxypropylmethylcelluloseether verwendet. Als
wasserunlösliche Polymere werden Polyvinylchlorid, Ethylcellulose, Methylcellulose,
Carboxymethylcellulose (teilweise wasserlöslich, je nach mittleren Substitutionsgrad),
Celluloseacetate, Celluloseacetatphthalate, Ethylenvinylalkohol, Alginsäure und deren
Derivate, Acrylsäure- und Methacrylsäure-Copolymere, Methylmethacrylat-Copolymere,
Ethoxyethylmethacrylat-Copolymere, Cyanoethylmethacrylate, Aminoalkylmethacrylat-
Copolymere, Poly(acrylsäure), Poly(methacrylsäure), Methacrylsäurealkylamid-Copolymere,
Poly(methylmethacrylate), Poly(methacrylsäureanhydride), Methylmethacrylate,
Polymethacrylate, Poly(methylmethacrylat)-Copolymer, Polyacrylamide,
Aminoalkylmethacrylat-Copolymere und Glycidylmethacrylat-Copolymere verwendet.
Ebenso können als Matrixbildner verdauliche, langkettige (C8-C50, insbesondere C12-C40),
substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Fettsäuren, Fettalkohole
(Lauryl-, Myrestyl-, Stearyl-, Cetostearyl-, Ceryl- oder Cetylalkohol), Glycerinester von
Fettsäuren (Witepsol, Glycerinmonostearat), Mineral- und Pflanzenöle (hydriertes Rizinusöl)
und Wachse (Paraffinwachse, Silikonwachse, Bienenwachse, Rizinuswachse,
Carnaubawachse und Glycowachse) verwendet werden. Die Kohlenwasserstoffe, die einen
Schmelzpunkt zwischen 25°C und 90°C aufweisen, sind besonders geeignet. Die
bevorzugten langkettigen Kohlenwasserstoffe stellen die Fettalkohole dar. Weitere mögliche
Matrixbildner können Polyalkylenglykole sowie jegliche Kombinationen der aufgeführten
matrixbildenden Stoffe sein.
Eine geeignete kontrolliert freisetzende Matrixform kann neben Metformin und wahlweise
Poly(dimethyl)siloxan bekannte, wasserlösliche Hilfsstoffe, welche, genauso wie der
Wirkstoff bzw. die Wirkstoffe, in ein Gerüst, gebildet aus wasserunlöslichen, unverdaulichen
Hilfsstoffen, eingebettet sind, enthalten. Durch Herauslösen der löslichen Bestandteile
entstehen Poren, durch die der bzw. die Wirkstoff(e) nach außen diffundieren. Als
gerüstbildende Substanzen können Polymere wie Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polyamid,
Silicone, Ethylcellulose und Methacryl-Acrylat-Copolymere eingesetzt werden. Das
Wirkstoff-Hilfsstoff-Gemisch wird entweder direkt oder nach dem Feuchtgranulieren mit
organischen Lösungsmitteln bzw. Bindemittellösungen zu Tabletten verpreßt oder in
Pelletform in Kapseln gefüllt.
Eine derartige kontrolliert freisetzende Matrix kann aus einer oder mehreren Alkylcellulosen
und einem oder mehreren C12-C36 aliphatischen Alkoholen sowie wahlweise mindestens
einem Polyalkylenglykol bestehen.
Bei einer weiteren erfindungsgemäße Matrixform kann Metformin und wahlweise
Poly(dimethyl)siloxan mit bekannten wasserlöslichen Hilfsstoffen und fettähnlichen Stoffen
kombiniert werden. Als lipophile Stoffe können abbaubare Mono-, Di- und Triglyceride
(Glyceinmonostearat, Glycerolmonooleat, Glycerintripalmitat), aber auch erodierbare
Fettalkohole (Lauryl-, Myristyl-, Stearyl-, Cetyl- oder Cerylalkohol) mit einem Schmelzpunkt
von 30-80°C verwendet werden. Die Wirkstoffabgabe erfolgt durch Diffusion und durch
enzymatischen Abbau der lipophilen Stoffe. Das Einbetten von Metformin und wahlweise
Poly(dimethyl)siloxan in die Matrix erfolgt durch Schmelzen, Sprüherstarren, Sprühtrocknen,
Granulieren oder Direkttablettieren.
Eine weitere erfindungsgemäße Matrixform kann Metformin und wahlweise
Poly(dimethyl)siloxan, in eine gelbildende Matrix aus z. B. Hydroxymethylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Alginat
und/oder Polyacrylsäure eingebettet, enthalten. Das Polymer hydratisiert und bildet eine
gelartige Schicht, welche langsam erodiert und so den bzw. die Wirkstoff(e) kontrolliert
freisetzt.
Andere pharmazeutisch geeignete Hilfsstoffe, welche nach dem Stand der Technik üblich
sind, wie z. B. Verdünnungsmittel, Schmiermittel, Bindemittel, Granulierungshilfsmittel,
Farbstoffe, Aromastoffe, Detergenzien, Puffer, Antihaftmittel und Gleitmittel können zudem
in der kontrolliert freisetzenden Matrix enthalten sein.
Die in eine kontrolliert freisetzende Matrix eingebettete erfindungsgemäße Zusammensetzung
kann noch mit einem bekannten, pharmazeutisch geeigneten, nicht kontrolliert freisetzenden
Überzugsmittel filmbeschichtet werden, wobei ein wässriger Filmüberzug bevorzugt wird.
Geeignete kontrolliert freisetzende Überzugsmittel sind wasserunlösliche Wachse und
Polymere (Polymethacrylate) oder wasserunlösliche Cellulose, insbesondere Ethylcellulose,
wahlweise wasserlösliche Polymere wie Polyvinylpyrrolidon oder wasserlösliche Cellulose,
wie Hydroxypropylcellulose oder Hydroxypropylmethylcellulose. Zudem können bei Bedarf
noch andere wasserlösliche Agenzien wie Polysorbat hinzugefügt werden. Das mit einem
verzögert freisetzenden Beschichtung versehene Granulat und/oder die Pellets können
dadurch erhalten werden, daß Granulat und/oder Pellets, die gegebenenfalls für die
Initialdosis hergestellt wurden, mit der entsprechenden verzögert freisetzenden Beschichtung
versehen werden.
Metformin erhöht die Sensibilität der Gewebe für Insulin. Durch die kontrollierte Freisetzung
wird eine erhöhte Insulinsensibilität über einen längeren Zeitraum erreicht. Die
Einnahmehäufigkeit kann somit wesentlich verringert werden und die Gefahr einer Hyper-
und Hypoglykämie wird stark gesenkt. Die Einnahme dieser retardierenden Form der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung z. B. vor dem Frühstück gewährleistet einen Schutz vor
Hyper- und Hypoglykämie während des ganzen Tages. Die sonst übliche dreimal tägliche
Einnahme von antidiabetisch wirksamen Stoffen kann mittels dieser retardierenden Form der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung auf ein- bis zweimal täglich reduziert werden. Die
Patienten-Compliance wird somit durch die erfindungsgemäße Zusammensetzung wesentlich
verbessert bei gleichzeitig besserer Wirkung.
Die retardierende Form der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann in Form einer
Kapsel, insbesondere einer Gelantinekapsel vorliegen, wobei die Kapsel die Initialdosis und
die retardierende Komponente, wie oben beschrieben, beinhaltet. Die Initialdosis kann als
Pulver, Granulat und/oder Pellets vorliegen. Die retardierende Komponente kann als Granulat
und/oder Pellets vorliegen.
Die retardierende Form der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann in Form einer
Zweischichttablette vorliegen. Die erste Schicht stellt die Initialdosis dar, welche aus dem
oben beschriebenen Pulver, Granulat und/oder Pellets gepreßt wird. Die zweite Schicht
beinhaltet die oben beschriebene verzögert freisetzende Komponente, welche aus dem
entsprechenden Granulat und/oder Pellets gepreßt wird.
Zur Herstellung der oben genannten Dosierungsformen können die nach dem Stand der
Technik bekannten pharmazeutischen Hilfsstoffe, wie Tablettenbinder, Füllstoffe,
Konservierungsmittel, Tablettensprengmittel, Fließregulierungsmittel, Weichmacher,
Netzmittel, Dispergiermittel, Emulgator, Retardierungsmittel und/oder Antioxidantien, und/
oder sonstige bekannte Träger- und Verdünnungsmittel verwendet werden.
Claims (19)
1. Pharmazeutische Zusammensetzung, gekennzeichnet durch eine Kombination von
Metformin und Glimepirid und/oder Acarbose und wahlweise Poly(dimethyl)siloxan als
aktive Bestandteile.
2. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 zur Verwendung bei der Behandlung
von Typ II Diabetes mellitus.
3. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine
Menge an Metformin von 0,25-3,0 g.
4. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine
Menge an Glimepirid von 0,5-10 mg.
5. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine
Menge an Acarbose von 20-400 mg.
6. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch eine
Menge an Poly(dimethyl)siloxan von 5-1000 mg.
7. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche in der
Form von Tabletten, Filmtabletten, Brausetabletten, Granulaten, Kapseln, Dragees,
Retardtabletten, Retardkapseln, Kautabletten, Pulvern, Säften, transdermalen
therapeutischen Systemen, Suppositorien und Lösungen.
8. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, welche
folgende Komponenten umfaßt oder aus ihnen besteht:
- (i) eine Wirkstoffinitialdosis, die Glimepirid und/oder Acarbose und wahlweise Poly(dimethyl)siloxan als aktive Bestandteile neben fakultativen Hilfsstoffen enthält
- (ii) eine verzögert freisetzende Komponente, welche Metformin und wahlweise Poly(dimethyl)siloxan als aktive Bestandteile neben fakultativen Hilfsstoffen enthält.
9. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Initialdosis die aktiven Bestandteile in Form von Pulver, Granulat und/oder Pellets
vorliegen.
10. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei
der verzögert freisetzenden Komponente die aktiven Bestandteile in Form von Granulat
und/oder Pellets vorliegen.
11. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 10, gekennzeichnet durch die
Einbettung einer therapeutisch wirksamen Menge an Metformin und wahlweise
Poly(dimethyl)siloxan in eine Matrix, welche die kontrollierte Freisetzung gewährleistet.
12. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8, 10 oder 11, gekennzeichnet durch
eine kontrolliert freisetzende Matrix, die hydrophile und/oder hydrophobe Polymere,
insbesondere Gummi, Celluloseether, Acrylharze und/oder Materialen auf Proteinbasis,
und/oder verdauliche langkettige, substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffe,
insbesondere Fettalkohole, Fettsäuren, Glycerinester von Fettsäuren, Mineral- und/oder
Pflanzenöle sowie Wachse, und/oder Polyalkylenglykole als Retardierungsmittel enthält.
13. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 8 oder 10, gekennzeichnet durch eine
normal freisetzende Matrix und ein kontrolliert freisetzender Überzug als verzögert
freisetzende Komponente.
14. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch
wasserunlösliche Wachse und Polymere und/oder wasserunlösliche Cellulose und/oder
wasserlösliche Polymere und/oder wasserlösliche Cellulose und wahlweise Polysorbat als
geeignete kontrolliert freisetzende Überzugsmittel.
15. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch
Polymethacrylat und/oder Ethylcellulose und/oder Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose und/oder Polyvinylpyrrolidon als kontrolliert freisetzende
Überzugsmittel.
16. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche in Form
einer Kapsel, insbesondere einer Gelantinekapsel, wobei die Kapsel die Initialdosis und die
verzögert freisetzende Komponente enthält.
17. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche in Form
einer Zweischichttablette, wobei die Tablette als erste Schicht die Initialdosis und als
zweite Schicht die verzögert freisetzende Komponente enthält.
18. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch Tablettenbinder, Füllstoffe, Konservierungsmittel,
Tablettensprengmittel, Fließregulierungsmittel, Weichmacher, Netzmittel,
Dispergiermittel, Emulgator, Retardierungsmittel und/oder Antioxidantien, und/oder
sonstige bekannte Träger- und Verdünnungsmittel als Hilfsstoffe.
19. Verfahren zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung nach einem der
Ansprüche 1-18, bei dem man die aktiven Bestandteile Metformin und Glimepirid und/
oder Acarbose und wahlweise Poly(dimethyl)siloxan mit mindestens einem
pharmazeutisch annehmbaren Träger vereint.
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