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Die
schnelle anfängliche
Freisetzung der wasserlöslichen
Wirkstoffe aus Matrixabgabesystemen ist ein bekanntes Phänomen. Venlafaxine
HCL ist ein Wirkstoff, der in Wasser sehr gut löslich ist (mehr als 1000 mg
lösen sich
in 1 ml Wasser), so wird dieses Phänomen beobachtet, wenn die
Freisetzung dieses Wirkstoffs aus einfachen Matrixsystemen untersucht
wird.
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Ein
weiterer Parameter, der für
die pharmazeutische Industrie sehr wichtig ist, ist das Erreichen
einer Linearität
zwischen der Stärke
und der Formulierung. Es ist bekannt, dass die Arzneimittelfreisetzung
aus Matrixsystemen, die Tabletten sind, in hohem Maße von den
geometrischen Merkmalen der Tablettenmatrix beeinflusst wird. Dieses
Phänomen
verhindert das Erreichen von Linearität zwischen den unterschiedlichen
Stärken
eines Arzneimittelprodukts und dem Gesamtgewicht der Arzneiform.
In dem Maße,
wie die Stärke
größer wird
und die Größe der Matrix
zunimmt, verzögert
sich die Auflösungsgeschwindigkeit,
so zeigen die Arzneiformen, die sich auf unterschiedliche Stärken desselben
Arzneimittelprodukts beziehen, nicht dasselbe Auflösungsprofil.
Linearität
zwischen der Stärke
und der Formulierung einer Arzneiform, ohne dass die Freisetzungsmerkmale
beeinflusst werden, ist in der pharmazeutischen Industrie aus Herstellungs-,
pharmakokinetischen und ökonomischen
Gründen
hochgradig erwünscht.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Formulierung mit
anhaltender Freisetzung bereitzustellen, die frei von der erhöhten Freisetzung
des Arzneimittels ist, die in den Anfangsstadien der Freisetzung
beobachtet wird, die bei Systemen zur anhaltenden Freisetzung auftritt,
die wasserlösliche
Arzneimittel enthalten, wie Venlafaxine HCl, was als Ausbruchphänomen bekannt
ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Formulierung
zur anhaltenden Freisetzung bereitzustellen, die in der Lage ist,
den Wirkstoff innerhalb von 24 Stunden freizusetzen, und deshalb
für die
Verabreichung einmal täglich
des Wirkstoffs geeignet ist.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Formulierung
zur anhaltenden Freisetzung bereitzustellen, die Linearität zwischen
der Stärke
der Arzneimittelformulierung und der Gesamtmasse der Formulierung
durch proportionale Erhöhung
der Mengen an dem Wirkstoff und den Exzipienten in der Formulierung
zeigt.
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Die
Arzneiform, die in der vorliegenden Erfindung beschrieben wird,
kann in kleinere Dosen geteilt werden. Dies ist bei Behandlungen
mit Antidepressiva erwünscht,
wo die Therapie auf die Bedürfnisse
jedes einzelnen Patienten zugeschnitten wird.
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Wenig
Arbeit an Formulierungen ist bislang durchgeführt worden, um sowohl dieses
Freisetzungsproblem, das wasserlösliche
Wirkstoffe betrifft, wie Venlafaxine HCl, zu überwinden und gleichzeitig
Linearität
zwischen Stärke
und Formulierung zu erreichen, wie vorstehend beschrieben. Kinetiken
der nullten Ordnung werden als eine optimale Geschwindigkeit der
Arzneimittelfreisetzung aus Systemen mit anhaltender Freisetzung angesehen.
Es ist aber sehr üblich,
dass eine schnelle Freisetzung des Arzneimittels während der
ersten Stunden der Freisetzung beobachtet wird. Diese schnelle anfängliche
Arzneimittelfreisetzung führt
zu deutlichem Abweichen von der gewünschten Kinetik der nullten
Ordnung. Dieses Abweichen beeinflusst die Konzentrationen des Arzneimittels
im Plasma, was zu einem höheren
Risiko für
das Auftreten von Nebenwirkungen führt, während sich die Wirksamkeit
verschlechtert.
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EP 0 700 289 beschreibt
einen Typ von Tabletten, der als osmotische Pumpe bekannt ist.
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EP 1 178 780 beschreibt
eine aus vielen Teilchen bestehende Formulierung zur kontrollierten
Freisetzung von selektivem Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitor (SSRI)
für die
orale Verabreichung, welche Pellets umfasst, die mit geschwindigkeitsbestimmendem
Polymer beschichtet sind, was die kontrollierte Freisetzung des
SSRI innerhalb eines Zeitraums von wenigstens 12 h ermöglicht.
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WO
0224160 beschreibt eine Formulierung von lang wirkenden Antidepressiva-Mikroteilchen.
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EP 1 028 718 und
EP 0 797 991 beschreiben
eingekapselte Formulierungen von sphäroiden Teilchen als Formulierung
mit anhaltender Freisetzung, die Venlafaxine enthält.
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EP 1 157 690 beschreibt
eine pharmazeutische Zusammensetzung mit anhaltender Freisetzung,
die frei vom Nahrungsmitteleffekt ist. Die Zusammensetzung, die
in diesem Patent beansprucht wird, ist eine einzelne, doppelt beschichtete
Tablette, die aus komprimierten Körnchen hergestellt wird. Venlafaxine
wird als ein Beispiel für
einen Wirkstoff erwähnt,
von dessen Absorption bekannt ist, dass sie durch Nahrungsmittelaufnahme
beeinflusst wird. S. Troy et al., Current Therapeutic Research,
Bd. 58, Nr. 8, S. 504–514
führten
pharmakokinetische Untersuchungen durch, um die Wirkung der Nahrungsmittelaufnahme
auf die pharmakokinetische Disposition von Venlafaxine und seinem
aktiven Metaboliten O-Desmethoxyvenlafaxine (ODV) zu beurteilen.
In zwei Untersuchungen wurden Formulierungen mit 75 und 150 mg Venlafaxine
zur anhaltenden Freisetzung an gesunde Patienten in einem Zustand
des Fastens oder bei einer sehr fettreichen Mahlzeit verabreicht.
Die Untersuchungen wurden nach einem Crossover-Untersuchungsplan
in zwei Zeiträumen
durchgeführt.
Die Verabreichung von Kapseln zur anhaltenden Freisetzung von 75
oder 150 mg Venlafaxine bei einer fettreichen Mahlzeit beeinflusste
die Geschwindigkeit oder das Ausmaß der Venlafaxineabsorption,
verglichen mit der Verabreichung im Zustand des Fastens, nicht.
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Bei
allen den vorstehend erwähnten
Patenten werden der Typ der osmotischen Pumpe oder Formulierungen,
die aus Mikroteilchen oder Sphäroiden
hergestellt sind, empfohlen. Jedoch erfordern diese Typen von Formulierungen
sowohl höhere
Herstellungskosten als auch höher
entwickelte Ausrüstung
im Verhältnis zu
herkömmlicheren
Typen (z. B. Tabletten) und gleichzeitig kompliziertere und somit
zeitaufwändigere
Herstellungsverfahren. Andererseits wird nicht immer die Freisetzungskinetik
der nullten Ordnung erreicht.
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WO
9847491 beschreibt eine Arzneizusammensetzung mit verlängerter
Freisetzung in Form einer Tablettenmatrix, umfassend einen Wirkstoff
und eine Kombination aus einem hydrophilen und hydrophoben Polymer
aus bekannten Gruppen, die für
Formulierungen zur kontrollierten Arzneimittelfreisetzung verwendet werden.
In diesem Dokument werden unterschiedliche Verhältnisse des hydrophil-hydrophoben
Polymers ebenso wie Kanalbildungsmittel und Surfactanten verwendet,
damit die Benetzbarkeit der beschriebenen Matrix modifiziert wird,
um sie mit einem Wirkstoff von gegebener Löslichkeit in wässrigen
Systemen zu kombinieren. Dieses Patent ist nicht speziell für Venlafaxine
HCl entwickelt worden, und die beschriebene Arzneiform kann keine
Linearität
zwischen der Stärke
und der Formulierung der Arzneiform bereitstellen, ohne die Freisetzungsmerkmale
des Wirkstoffs zu beeinflussen.
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Keines
der vorstehenden Dokumente lehrt die vorliegende Erfindung oder
legt sie nahe.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG:
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Verfahren zum Verringern der anfänglichen
schnellen Freisetzung des wasserlöslichen Wirkstoffs Venlafaxine
HCl aus einer Formulierung gemäß der vorliegenden
Erfindung bereit, wobei ein oder mehrere funktionelle Kerne verwendet
werden, die mit einer funktionellen Überzugsschicht oder -film beschichtet
sind, die die Oberfläche
des (der) Kern(s/e) begrenzt, die für die Arzneimittelfreisetzung während der
Anfangsstadien der Arzneimittelfreisetzung verfügbar ist.
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1 zeigt
eine Beschreibung des Auftragens der funktionellen Überzugsschicht.
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2 zeigt
das relative Auflösen
der Kerne aus den Beispielen 2.1 bis 2.6.
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Ausführliche Beschreibung:
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Die
vorliegende Erfindung besteht aus einem Freisetzungssystem für viele
Tabletten aus einer Kapsel.
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Jede
Kapsel dieses Freisetzungssystems enthält 1 bis 6 Minitabletten, die
eine pharmakologisch wirksame wasserlösliche Substanz Venlafaxine
HCl enthalten.
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Jede
einzelne dieser Tabletten umfasst einen funktionellen Kern, der
teilweise oder vollständig
mit einem passenden Überzugsmittel
beschichtet ist, so dass die Oberfläche des Kerns, die anfangs
für die
Arzneimittelfreisetzung verfügbar
ist, begrenzt ist.
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Der
Kern umfasst
- i. den Wirkstoff Venlafaxine HCl
in einem Anteil, der zwischen 10 und 40 Gew.-% schwankt
- ii. 40 bis 80% eines Geliermittels. Dieses Geliermittel kann
gewählt
werden aus: Hydroxypropylmethyl cellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxycellulosephthalat, Poly(ethylenoxid), Polymilchsäure, Xanthangummi,
Alginaten, Natrium- und Calciumcarboxymethylcellulose, Carrageen,
Carbomer, Carbopol (orale Verwendung), Methylhydroxyethylcellulose,
Propylhydroxyethylcellulose, Polyhema, Methylcellulose, Alginaten
und anderen quellbaren Polymeren. Das quellende Mittel, das in der
Formulierung verwendet wird, sollte vorzugsweise eine hohe Viskosität aufweisen,
da der eingebrachte Wirkstoff in Wasser hochgradig löslich ist
und die Diffusionsgeschwindigkeit durch das Geliermittel begrenzt
sein sollte, ohne den Wirkstoff nach dem erwünschten Zeitfenster zu betrachten.
- iii. 30 bis 60% eines nicht quellbaren (auch gekennzeichnet
als monolithisches oder plastisches) Mittels oder Systems, umfassend
eines oder ein Gemisch aus wasserunlöslichen, nicht quellenden Polymeren, wie:
Ethylcellulose, Celluloseacetatpropionat, Celluloseacetat, Poly(ethylacrylat-Methylmethacrylat-Trimethylammonioethylmethacrylatchlorid)
1:2:0,1, vertrieben als Eudragit RS 100®, Poly(ethylacrylat-Methylmethacrylat-Trimethylammonioethylmethacrylatchlorid-Copolymer)
1:2: 0,2, im Handel erhältlich
als Eudragit RL®,
Polyvinylpyrrolidonacetat, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyethylen
und andere. Die Funktion dieser Verbindungen ist es, die Quellgeschwindigkeit
des Geliermittels zu begrenzen und das Eindringen von Wasser durch
die Poren zu verringern, die sich durch das Quellen des Geliermittels und
die Diffusion des Wirkstoffs aus dem Kern bilden.
- iv. Ein Konjugationsmittel, ein Surfactant oder ein Polymer,
das Bindungen zwischen dem Geliermittel und dem nicht quellbaren
Mittel oder zwischen dem Wirkstoff und dem Gelier- oder dem nicht
quellbaren Mittel bildet, was Wechselwirkungen zwischen den Bestandteilen
des Kerns bewirkt, die seine Quelleigenschaften begrenzen. Surfactanten,
die als Konjugationsmittel verwendet werden, sind üblicherweise
anionisch, wie Natriumlaurylsulphat, Natriumdocusat, Natriumcetostearylsulphat
und Triethanolaminlaurylsulphat, in Anteilen von 2 bis 12 Gew.-%.
Nicht ionische Verbindungen, wie Polysorbate, zeigen eine schwache
Verbindungsfähigkeit,
während
kationische Surfactanten keine derartigen Eigenschaften aufweisen.
Polymere, die als Bindemittel zwischen dem Geliermittel und dem
Wirkstoff verwendet werden, sind Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol
und Polyvinylpyrrolidonacetat in Anteilen von 10 bis 30 Gew.-%.
- v. 1 bis 30 Gew.-% klassische Exzipienten, wie:
- a. Gleitmittel und Fließhilfsstoffe,
wie Mg-, Ca- und Zn-Stearat, Siliciumdioxid, Talkum und Stearinsäure, oder
jedes andere, in Wasser unlösliche
Gleitmittel oder Fließhilfsstoff.
- b. Bindemittel: die Bindemittel, die für die Erfindung übernommen
werden, sollten in Wasser nicht frei löslich sein. Beispielsweise
wird Polyvinylpyrrolidonacetat gegenüber Polyvinylpyrrolidon bevorzugt,
da es Eigenschaften der anhaltenden Freisetzung erlangt und das
wichtige Verhalten des Kerns verbessert.
- c. Verdünnungsmittel:
alle Verdünnungsmittel,
die frei von zersetzenden Eigenschaften sind, wie Talkum, Dicalciumphosphat
und Calciumsulphatdihydrat, können übernommen
werden.
-
Die
klassischen Exzipienten, die zur Herstellung des Kerns verwendet
werden, weisen eine geringe Löslichkeit
in Wasser auf und sind frei von zersetzenden Eigenschaften.
-
Der
Kern kann entweder mit einem direkten Kompressionsvorgang oder durch
einen Feuchtgranulierungs- und Kompressionsvorgang erhalten werden.
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Um
die Kohäsionskraft
des Kerns zu optimieren, ist ein Schritt des Feuchtgranulierungsvorgangs
wichtig. Das (die) Geliermittel, der Wirkbestandteil, die nicht
quellenden Polymere und das (die) Konjugationsmittel werden zusammen
gemischt, welche die innere Phase umfassen, mit der der Feuchtgranulierungsschritt durchgeführt werden
soll. Das Lösemittel,
das für
den Feuchtgranulierungsschritt verwendet wird, kann jedes Lösemittel
sein, das zur Verwendung bei der Herstellung von oralen Arzneiformen
geeignet ist. Das Lösemittel oder
Gemisch von Lösemitteln
sollte in der Lage sein, den Wirkstoff, die quellbaren Polymere,
die nicht quellbaren Polymere und das Konjunktionsmittel zu verdünnen oder
zu dispergieren, so dass sich die Wechselwirkungen zwischen den
vorstehenden Verbindungen entwickeln können. Derartige Lösemittel
sind Ethanol, Aceton, Isopropylalkohol, Wasser und Gemische dieser
Lösemittel.
In einer anderen Ausführungsform
wird die nicht quellende Verbindung in einem passenden Colösemittel
gelöst,
wobei eine 5- bis 40%ige Lösung
oder gleichförmige
Dispersion hergestellt wird, die für den Feuchtgranulierungsschritt
des Rests der Bestandteile der inneren Phase verwendet wird. Das
Konjunktionsmittel kann auch im Granulierungsfluid verdünnt oder
dispergiert werden. Beliebige Verdünnungsmittel oder Bindemittel
können
zu der inneren Phase gegeben werden.
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Nach
dem Trocknen wird die Körnchenmasse
mit den Exzipienten gemischt, die die äußere Phase (Fließhilfsstoffe,
Gleitmittel und Bindemittel) umfassen, und das Körnchen/Pulver-Gemisch wird
zu Tabletten komprimmiert.
-
Der
Kern wird teilweise oder vollständig
mit einer Überzugsschicht
oder einem Überzugsfilm
beschichtet, der die anfängliche
schnelle Freisetzung des wasserlöslichen
Wirkstoffs aus dem Kern über
zwei Mechanismen verringert.
- i. Durch Verringern
der Oberfläche
des Kerns, die anfangs für
die Freisetzung des Wirkstoffs während
der Anfangsstadien der Benetzung der Arzneiform aus der Formulierung
verfügbar
ist.
- ii. Durch Unterdrücken
des Kerns und insbesondere der quellbaren Geliermittel. Auf diese
Weise wird das Durchdringen von Wasser durch den Kern, das die Diffusion
des Wirkstoffs und seine schnelle Freisetzung während der Anfangsschritte der
Benetzung des Kerns verursacht, begrenzt, und das „Ausbruch"phänomen wird
eingeschränkt.
-
Die Überzugsschicht
wird (wie in 1 beschrieben) aufgetragen auf:
- i. Eine Oberfläche des Kerns mit einer Dicke,
die im Bereich von 3 bis 30% des Durchmessers des Kerns liegt, wodurch
eine zweischichtige Tablette bereitgestellt wird.
- ii. Zwei Oberflächen
des Kerns mit einer Dicke, die im Bereich von 3 bis 30% des Durchmessers
des Kerns liegt, wodurch eine dreischichtige Tablette bereitgestellt
wird.
- iii. Eine Oberfläche
und der Umfang des Kerns mit einer Dicke, die im Bereich von 3 bis
30% des Durchmessers des Kerns liegt, wodurch eine „Kappe" gebildet wird, die
den größeren Teil
des Kerns bedeckt, so dass lediglich eine ebene Oberfläche für die Freisetzung
des Wirkstoffs bleibt.
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Die Überzugsschicht
umfasst ein Polymer und eine wasserlösliche Verbindung. Das Polymer
kann ein quellendes Mittel oder ein nicht quellendes Mittel sein,
das denjenigen ähnlich
ist, die für
den Kern verwendet werden. Die wasserlösliche Verbindung kann sein:
- i. Ein wasserlösliches Salz, wie Natriumchlorid,
Natriumbicarbonat oder jedes andere wasserlösliche Salz, das als ein Exzipient
in einer festen oralen pharmazeutischen Formulierung verwendet werden
kann.
- ii. Eine wasserlösliche
kleine organische Verbindung, wie Mannitol, Lactose, Saccharose,
Sorbitol, Zitronensäure
oder jede andere, wasserlösliche
organische Verbindung mit relativ geringer Molekularmasse, die als
ein Exzipient in einer festen oralen pharmazeutischen Formulierung
verwendet werden kann.
- iii. Ein wasserlösliches
Polymer, wie Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol, niederviskose
Hydroxypropylmethylcellulose oder jedes andere wasserlösliche Polymer,
das als ein Exzipient in einer festen oralen pharmazeutischen Formulierung
verwendet werden kann.
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Während der
Anfangsstadien der Benetzung der Überzugsschicht lösen sich
die wasserlöslichen
Verbindungen schnell, wobei sie Poren erzeugen, durch die der Wirkstoff
diffundieren und freigesetzt werden kann.
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Das
Polymer verringert die Diffusion des Wirkstoffs, indem es die Oberfläche des
Kerns verringert, die für
das Auflösen
des Wirkstoffs verfügbar
ist.
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Die
Funktion der Überzugsschicht
ist zeitlich begrenzt bei einer optimalen Dauer der Arzneimittelfreisetzung
von 0 bis zu 2 bis 4 Stunden.
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Die
Funktion der Überzugsschicht
wird durch zwei unterschiedliche Mechanismen in Abhängigkeit
von der Art des Polymers, das zum Einsatz kommt, gefördert und
beendet:
- i. Im Fall von quellbaren Polymeren
verursacht das Benetzen des Polymers die Bildung von sich bewegenden
Grenzen, die unterschiedliche physikalische Zustände im Inneren der Matrix der Überzugsschicht
(trockenes Überzugsmaterial,
gequollenes Polymer, gelöstes/ungelöstes Polymer)
abgrenzen. Das Polymer quillt durch eine quellende Front, auf die
eine Diffusionsfront, durch die lösliche Verbindungen durch die Masse
des Polymers diffundieren und freigesetzt werden können, und
eine erodierende Front folgt, durch die sich das Polymer in den
umgebenden Fluiden auflöst.
Das Ende der Funktion der Überzugsschicht,
die aus quellbaren Polymeren besteht, fällt mit der Ausdehnung der
Diffusionsschicht bis an die Oberfläche des Kerns zusammen. Nach
diesem Stadium kann die Oberfläche
des Kerns, die mit der Polymerschicht bedeckt war, hydratisiert
werden, und der Wirkstoff kann durch das gequollene Polymer diffundieren.
- ii. Im Fall von nicht quellbaren Polymeren wird das Ende der
Funktion der Überzugsschicht
durch das Aufbrechen der unelastischen Überzugsschicht auf Grund des
Quellens des Kerns erreicht, da der Kern durch die freien Oberflächen und
die Poren, die sich bilden, nachdem die lösliche Verbindung der Überzugsschicht
gelöst
ist, hydratisiert wird.
-
Die
Dauer der Funktion der Überzugsschicht
ist abhängig
von:
- i. Der Zusammensetzung der Überzugsschicht
und genauer gesagt dem Verhältnis
von Polymer zu löslicher
Verbindung. Das Polymer wird üblicherweise
im Verhältnis
1:1 bis 9:1 zu der wasserlöslichen
Verbindung gegeben.
- ii. Der Dicke der Überzugsschicht.
- iii. Der Art des Polymers und der Art der löslichen Verbindung.
- iv. Im Fall von nicht quellbaren Polymeren hängt die Beständigkeit
der Überzugsschicht
auch vom Vorhanden sein und dem Prozentsatz an Weichmachern ab. Die
Weichmacher werden in einem Prozentsatz verwendet, der im Bereich
von 0 bis 10% liegt, und erhöhen
die Elastizität
und folglich die Haltbarkeit der Überzugsschicht. Auf diese Weise
kann die Zeitdauer, während
der die Überzugsschicht
funktionell ist, durch einen weiteren Parameter, den Prozentsatz
an Weichmacher, reguliert werden. Weichmacher, die in derartigen
Formulierungen verwendet werden, sind Polyethylenglykol, Triethylcitrat,
Glycerin, 1,2-Propylenglykol.
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Die Überzugsschicht
wird nach dem Mischen der Exzipienten, aus denen sie besteht, mit
einem Kompressionsvorgang auf den Kern aufgetragen. Als Folge kann
die Überzugsschicht
klassische Exzipienten enthalten, die in direkten Kompressionsvorgängen verwendet
werden, wie Fließhilfsstoffe,
Gleitmittel, Verdünnungsmittel
und Bindemittel. Im Gegensatz zu der Formulierung der Kerne kann
die Überzugsschicht
Sprengmittel (wie mikrokristalline Cellulose, vorgelatinierte Stärke, Natriumstärkeglycolat
und Calciumcarboxymethylcellulose) in einem Anteil von 0 bis 5%
enthalten, solange diese Mittel die Bildung von Poren durch die
Polymermasse verbessern und nicht die Kontinuität der Überzugsschicht während der
frühen
Stadien der Arzneimittelfreisetzung beeinflussen.
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Die
Kerne können
auch mit einem Film beschichtet sein. In ähnlicher Weise wie Überzugsschicht
ist das Überzugsmaterial
für eine
bestimmte Zeitdauer funktionell, die die ersten 4 Stunden der Arzneimittelfreisetzung
aus dem Kern nicht übersteigt.
Der Filmüberzug
stellt üblicherweise
1,5 bis 18 Gew.-% des Gewichts der Minitablette dar.
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Das
Filmüberzugsmaterial
enthält
ein Polymer in einem Anteil, der im Bereich von 10 bis 80% der Trockenmasse
des Überzugsmaterials
liegt. Das Polymer erzeugt einen Film, der den Kern bedeckt, wodurch
die Oberfläche
des Kerns verringert wird, die anfangs für das Auflösen des Wirkstoffs verfügbar ist.
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Die
Freisetzung des Wirkstoffs in den Anfangsstadien der Benetzung der
beschichteten Minitabletten geschieht durch Poren, die durch das
Auflösen
von wasserlöslichen
Verbindungen erzeugt werden, die der Überzugsfilm in einem Anteil
enthält,
der üblicherweise
im Bereich von 20 bis 50 Gew.-% liegt.
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Die
Polymere, die verwendet werden können,
sind:
- i. Quellbare Polymere, wie diejenigen,
die vorstehend im Hinblick auf die Formulierung des Kerns angeführt werden.
- ii. Nicht-quellbare, wie diejenigen, die vorstehend im Hinblick
auf die Formulierung des Kerns angeführt werden.
- iii. pH-Wert-abhängige
Polymere, die in saurer Umgebung (wie die Magenflüssigkeiten)
unlöslich
sind, während
sie sich bei leicht saurem (pH 4,5 bis 5,5), neutralem oder leicht
basischem pH-Wert (6,0–8,0)
lösen. Derartige
Polymere sind:
- a) Celluloseacetatphthalat, ein Polymer, das sich bei pH-Werten über 6,4
löst.
- b) Poly(butylmethacrylat-(2-Dimethylaminoethyl)methacrylat-Methylmethacrylat-Copolymer)
1:2:1, im Handel erhältlich
als Eudragit E®,
das sich bei pH-Werten unter 5 löst.
- c) Poly(ethylacrylat-Methylmethacrylat-Copolymer) 2:1, im Handel
erhältlich
als Eudragit 30D®, das sich bei pH-Werten
von etwa 5,5 löst.
- d) Poly(methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer) 1:1,
im Handel erhältlich
als Eudragit L®,
das sich bei pH-Werten von etwa 6,7 löst.
- e) Poly(methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer)
1:2, im Handel erhältlich
als Eudragit S®,
das sich bei pH-Werten von etwa 6,7 löst.
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Die
wasserlösliche
Verbindung kann dieselbe sein wie diejenigen, die vorstehend im
Hinblick auf die wasserlöslichen
Verbindungen der Überzugsschicht
angeführt
werden.
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Das Überzugsmaterial
kann auch klassische Exzipienten, wie diejenigen, die vorstehend
im Hinblick auf Formulierung des Kerns angeführt werden, ebenso wie Weichmacher
(wie diejenigen, die vorstehend im Hinblick auf die Formulierung
der Überzugsschicht
angeführt
werden), Farbstoffe (z. B. Chinolingelb, Indigotin, Sonnenuntergangsgelb),
Trübungsmittel
(üblicherweise
Titandioxid), Haftmittel (wie niederviskose Hydroxypropylmethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose und Polyvinylpyrrolidon) in einem Gesamtanteil
enthalten, der im Bereich von 10 bis 50 Gew.-% des Gesamtgewichts
des trockenen Überzugsmaterials
liegt.
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Ethanol,
Aceton, Wasser, Isopropylalkohol, Methylenchlorid, Chloroform oder
jedes andere pharmazeutisch geeignete Lösemittel kann ebenso wie Gemische
der Lösemittel
verwendet werden, solange sie die Bestandteile des Überzugsgemischs
lösen oder
einheitlich dispergieren können.
Der Feststoffgehalt der Überzugslösung oder
-dispersion liegt typischerweise im Bereich von 3 bis 40 Gew.-%.
Das Auflösen
oder Dispergieren des Feststoffgehalts des Überzugsmaterials kann durch
die Verwendung von Polyethylenglykol in einer Menge von 0 bis 10
Gew.-% des Überzugsmaterials
optimiert werden.
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Im
Fall des Filmüberzugs
wird die Funktion des Überzugs
bei einer optimalen Zeitdauer beendet, wie vorstehend angemerkt.
Die Mechanismen, die das Ende der Funktion des Filmüberzugs
verursachen, sind:
- i. Im Fall von Überzugsfilmen,
die aus quellbaren Polymeren bestehen, wird die Funktion des Überzugs
beendet, wenn die Diffusionsschicht die Oberfläche des Kerns erreicht. Nach
diesem Stadium kann die Oberfläche
des Kerns, die mit der Polymerschicht bedeckt war, hydratisiert
werden, und der Wirkstoff kann durch das gequollene Polymer diffundieren, ähnlich wie
beim Vorgang, der vorstehend für
die Überzugsschichten angeführt wird.
- ii. Im Fall der Überzugsfilme,
die aus nicht quellbaren Polymeren bestehen, wird die Funktion des Überzugs beendet,
wenn das Quellen des Kerns die Polymerschicht aufbricht, ähnlich wie
beim Vorgang, der vorstehend für
die Überzugsschichten
angeführt
wird. Die Diffusion der löslichen
Verbindung erzeugt Poren, durch die der Kern hydratisiert werden
und quellen kann.
- iii. Im Fall der pH-Wert-abhängigen
Polymerfilme wird die Funktion des Überzugs durch zwei potenzielle Mechanismen
beendet: erstens derselbe Mechanismus, der auftritt, wenn die nicht
quellenden Polymere zum Einsatz kommen, und zweitens die Änderung
des pH-Werts der wässrigen
Umgebung überall
im Magen-Darm-Trakt.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN:
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
ist eine Kapsel, die eine passende Zahl von Minitabletten auf eine Weise
enthält,
dass Linearität
zwischen der Stärke
und dem Gesamtgewicht der Arzneiform erreicht wird (1 bis 6 Minitabletten
pro Kapsel).
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Jede
Tablette umfasst:
- i. Einen funktionellen Kern,
umfassend Venlafaxine HCl, ein oder mehrere Geliermittel, ein oder
mehrere nicht quellende Mittel, ein oder mehrere Konjugationsmittel
und passende Mengen an klassischen Exzipienten
- ii. Einen funktionellen Überzug,
umfassend einen magensaftresistenten Filmüberzug, der eine wasserlösliche Verbindung
enthält.
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BEISPIELE:
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung.
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1) BEISPIELE, DIE DIE
ERFINDUNG MAKROSKOPISCH VERANSCHAULICHEN
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Beispiel
1.1: eine Kapsel der Größe 0 oder
00, die 1 bis 6 beschichtete 25-mg-Venlafaxine-Minitabletten enthält.
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Beispiel
1.2: eine Kapsel der Größe 0 oder
00, die 1 bis 4 beschichtete 37,5-mg-Venlafaxine-Minitabletten enthält.
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Beispiel
1.3: eine Kapsel der Größe 0 oder
00, die 1 bis 3 beschichtete 50-mg-Venlafaxine-Minitabletten enthält.
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Beispiel
1.4: eine Kapsel der Größe 0 oder
00, die 1 bis 2 beschichtete 75-mg-Venlafaxine-Minitabletten enthält.
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2) BEISPIELE, DIE DEN
KERN VERANSCHAULICHEN:
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Beispiel
2.1: die folgende Formulierung wurde hergestellt:
-
-
Herstellungsverfahren:
Venlafaxine HCl, Methocel K 100 M® und
SLS werden durch ein 30-mesh-Sieb gesiebt und eine passende Zeitdauer
gemischt, bis sich ein einheitliches Gemisch bildet. Dieses Gemisch
umfasst die innere Phase der Formulierung. Eudragit RS 100® wird
in Aceton gelöst,
wodurch ein Feuchtgranulierungsfluid hergestellt wird. Die Bestandteile
der inneren Phase werden unter Verwendung des Feuchtgranulierungsfluids
feuchtgranuliert. Das Körnchengemisch
wird bei 40°C
in einem Ofen zu konstantem Gewicht getrocknet (der Gesamtgehalt
an Lösemitteln
wird unter Verwendung des Verlustes beim Trocknungsverfahren abgeschätzt, wie
in European Pharmacopoeia, 3. Auflage, beschrieben, und sollte weniger
als 1,5% betragen).
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Die
trockenen Körnchen
werden in einem Trommelmischer mit dem Rest der Exzipienten gemischt, und
das resultierende Gemisch wird unter Verwendung einer Killian®-Tablettiermaschine
zu bikonvexen Tabletten (mit nahezu kugelförmiger Gestalt) von passender
Masse relativ zu der Stärke
und Härte
gepresst. Für die
25-mg-Venlafaxine-Kerne wurden 5-mm-Stempel verwendet, für die 37,5-
und 50-mg-Kerne wurden 6-mm-Stempel verwendet, während für die 75-mg-Kerne 7-mm-Stempel
verwendet wurden. Die Minitabletten werden Kapseln der Größe 00 eingebracht.
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Beispiel
2.2: die folgende Formulierung wurde hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Kern aus Beispiel 2.1 angeführt wird. Kollidon SR® ist
ein kommerzieller Name für
Polyvinylpyrrolidonacetat, und es wurde zu der inneren Phase zugegeben.
-
Beispiel
2.3: die folgende Formulierung wurde hergestellt:
-
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Kern aus Beispiel 2.1 angeführt wird. Kollidon SR® ist
ein kommerzieller Name für
Polyvinylpyrrolidonacetat, und es wurde zu der inneren Phase zugegeben.
-
Beispiel
2.4: die folgende Formulierung wurde hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Kern aus Beispiel 2.1 angeführt wird. Kollidon SR® ist
ein kommerzieller Name für
Polyvinylpyrrolidonacetat, und es wurde zu der inneren Phase zugegeben.
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Beispiel
2.5: die folgende Formulierung wurde hergestellt:
-
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Kern aus Beispiel 2.1 angeführt wird. Kollidon SR® ist
ein kommerzieller Name für
Polyvinylpyrrolidonacetat, und es wurde zu der inneren Phase zugegeben.
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Beispiel
2.6: die folgende Formulierung wurde hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Kern aus Beispiel 2.1 angeführt wird. Kollidon SR® ist
ein kommerzieller Name für
Polyvinylpyrrolidonacetat, und es wurde zu der inneren Phase zugegeben.
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Die
Freisetzungsprofile der vorstehenden Formulierungen wurden unter
Verwendung eines Auflösungsgeräts mit Paddeln
bei 100 Upm untersucht, wobei in den ersten zwei Stunden 500 ml
einer Lösung
mit pH-Wert 1,2 und für
den Rest der Untersuchung 1000 ml Phosphatpufferlösung (Gesamtdauer
24 h) verwendet wurden. Die Ergebnisse des Auflösungstests werden in der folgenden
Tabelle 1 und 2 dargestellt:
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Ähnliche
Ergebnisse wurden sowohl beobachtet, wenn die anderen Stärken auf
die Freisetzung des Wirkstoffs untersucht wurden, als auch wenn
Kombinationen der vorstehenden Kerne untersucht wurden.
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Die
Kerne, die ein Konjugationsmittel enthielten, zeigten eine niedrigere
anfängliche
Freisetzung des Wirkstoffs Venlafaxine HCl in einem Ausmaß, das im
Bereich von 3 bis 10% liegt.
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Es
gibt ein optimales Verhältnis
zwischen den Mengen an dem quellenden Polymer, dem nicht quellenden
Polymer und dem Konjugationsmittel. Bei diesem Verhältnis ist
die anfängliche
Freisetzung Venlafaxine HCl aus der Formulierung verringert, während der
Wirkstoff am Ende der Untersuchung (auf 24 Stunden festgesetzt)
quantitativ aus dem Kern freigesetzt ist.
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3) BEISPIELE, DIE DIE ÜBERZUGSSCHICHT
VERANSCHAULICHEN:
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Die
folgenden Beispiele für
die Überzugsschicht
werden unter Verwendung des Kerns, der in Beispiel 2.1 beschrieben
wird, als ein Modellkern angewendet, so dass die Wirkung der Überzugsschicht
auf der Formulierung bewertet werden kann. Der 75-mg-Kern kam als
ungünstigster
Fall zum Einsatz, da es der Kern mit der größten Oberfläche ist.
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Beispiel
3.1: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für die Überzugsschicht hergestellt:
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Die
Bestandteile der Überzugsschicht
werden gemischt, bis ein einheitliches Pulvergemisch hergestellt
ist. Dann wird die Überzugsschicht
mittels Kompression auf den vorkomprimierten Kern aufgetragen. Bei den
zweischichtigen und den dreischichtigen Tabletten wird die Überzugsschicht
unter Verwendung derselben Stempel aufgetragen, wie diejenigen,
die für
die Kompression des Kerns verwendet werden. Im Fall, dass der Umfang
und eine Seite des Kerns beschichtet werden, hat der Stempel, der
zum Auftragen der Überzugsschicht
verwendet wird, einen größeren Durchmesser
(üblicherweise
1 bis 4 mm größer als
der Durchmesser des Kerns). Zwei Niveaus der Dicke der Überzugsschicht,
1,0 und 2,0 mm, wurden untersucht, was die Wirkung der Überzugsschicht
auf das Auflösungsprofil
der komplexen Tabletten angeht.
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Beispiel
3.2: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für die Überzugsschicht hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf die Überzugsschichten
aus Beispiel 3.1 angeführt
wird.
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Beispiel
3.3: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für die Überzugsschicht hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf die Überzugsschichten
aus Beispiel 3.1 angeführt
wird.
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Beispiel
3.4: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für die Überzugsschicht hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf die Überzugsschichten
aus Beispiel 3.1 angeführt
wird.
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Beispiel
3.5: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für die Überzugsschicht hergestellt:
-
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf die Überzugsschichten
aus Beispiel 3.1 angeführt
wird.
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Beispiel
3.6: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für die Überzugsschicht hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf die Überzugsschichten
aus Beispiel 3.1 angeführt
wird.
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Beispiel
3.7: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für die Überzugsschicht hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf die Überzugsschichten
aus Beispiel 3.1 angeführt
wird.
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Beispiel
3.8: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für die Überzugsschicht hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf die Überzugsschichten
aus Beispiel 3.1 angeführt
wird.
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Die
Freisetzungsprofile der vorstehenden komplexen Systeme wurden unter
Verwendung eines Auflösungsgeräts mit Paddeln
bei 100 Upm untersucht, wobei in den ersten zwei Stunden 500 ml
einer Lösung mit
pH-Wert 1,2 und für
den Rest der Untersuchung 1000 ml Phosphatpufferlösung (Gesamtdauer
24 h) verwendet wurden.
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Die
Ergebnisse der Auflösungstests,
die mit den typischsten der vorstehenden Systeme durchgeführt wurden,
werden in den folgenden Tabellen dargeboten:
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Die
vorstehenden Ergebnisse zeigen, dass die komplexen Systeme mit großer Flexibilität angewendet werden
können
und eine beträchtliche
Verringerung der anfänglichen
Arzneimittelfreisetzung bewirken. Diese Verrin gerung liegt im Bereich
von 2 bis 13,5%, während
auch die Dauer der Funktion der Überzugsschicht
reguliert und beeinflusst werden kann.
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4) BEISPIELE, DIE DEN ÜBERZUGSFILM
VERANSCHAULICHEN:
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Die
folgenden Beispiele für
die Überzugsfilme
werden auf den Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird, als ein
Modellkern angewendet, so dass die Wirkung des Überzugsfilms auf der Formulierung
bewertet werden kann. Der 75-mg-Kern kam als ungünstigster Fall zum Einsatz,
da es der Kern mit der größten Oberfläche ist.
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Beispiel
4.1: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für den Überzugsfilm hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
Die Bestandteile des Überzugsfilms
werden im Lösemittelgemisch
dispergiert, wodurch eine homogene Dispersion mit einem Feststoffgehalt
von 5 bis 15% hergestellt wurde. Dann wird der Überzugsfilm auf die Kerne,
die auf 70°C
vorerhitzt waren, sprühbeschichtet.
Der Überzugsvorgang
war beendet, als der Filmüberzug
jedes Kerns ein Gewicht von 7 bis 10% des Gewichts des Kerns erreichte.
Die mit Film beschichteten Kerne wurden 2 Stunden bei 40°C getrocknet.
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Beispiel
4.2: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für den Überzugsfilm hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Überzugsfilm
aus Beispiel 4.1 angeführt
wird.
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Beispiel
4.3: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für den Überzugsfilm hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Überzugsfilm
aus Beispiel 4.1 angeführt
wird.
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Beispiel
4.4: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für den Überzugsfilm hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Überzugsfilm
aus Beispiel 4.1 angeführt
wird.
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Beispiel
4.5: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für den Überzugsfilm hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Überzugsfilm
aus Beispiel 4.1 angeführt
wird.
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Beispiel
4.6: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für den Überzugsfilm hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Überzugsfilm
aus Beispiel 4.1 angeführt
wird.
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Beispiel
4.7: basierte auf dem Kern, der in Beispiel 2.1 beschrieben wird,
und die folgende Formulierung wurde für den Überzugsfilm hergestellt:
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Herstellungsverfahren:
dasselbe Herstellungsverfahren, wie dasjenige, das vorstehend im
Hinblick auf den Überzugsfilm
aus Beispiel 4.1 angeführt
wird.
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Die
vorstehenden Ergebnisse zeigen, dass die Überzugsfilme mit großer Flexibilität angewendet
werden können
und eine beträchtliche
Verringerung der anfänglichen
Arzneimittelfreisetzung bewirken. Diese Verringerung liegt im Bereich
von etwa 3 bis etwa 13%, während
auch die Dauer der Funktion des Filmüberzugs reguliert und beeinflusst
werden kann.