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Erfindungsgebiet
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Diese Erfindung betrifft eine pharmazeutische
Zusammensetzung von Tabletten mit modifizierter Freisetzung umfassend
Cefaclor oder Cephalexin, oder deren pharmazeutisch akzeptable Hydrate,
Salze oder Ester als aktiver Bestandteil, sowie eine Mischung von
hydrophilen Polymeren verschiedener Viskositätsgrade ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus mindestens einer Hydroxypropylmethylzellulose
und mindestens einer Hydroxypropylzellulose. Gegebenenfalls kann
die Zusammensetzung auch ein oder mehrere wasserlösliche und/oder
wasserdispergierbare Streckmittel enthalten, wobei die Mengen der
hydrophilen Polymere und der wasserlöslichen und/oder wasserdispergierbaren
Streckmittel so sind, dass der therapeutisch wirksame Stoff mit
einer für
die 2×-tägliche Verabreichung
der pharmazeutischen Zusammensetzung an Menschen geeigneten Geschwindigkeit
freigesetzt wird. Gegebenenfalls können die Tabletten mit einem
schnell löslichen wasserlöslichen
Polymerfilmüberzug
beschichtet werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Die Verwendung von hydrophilen Polymeren
um nachhaltig oder modifiziert freisetzende pharmazeutische Zusammensetzungen
zu produzieren ist im Stand der Technik bekannt. Für feste
Darreichungsformen mit modifizierter Freisetzung umfassend einen
Wirkstoff der in hydrophilen Polymeren gleichförmig verteilt ist, wird die
Freisetzung des Wirkstoffs in erster Linie durch Diffusion des Wirkstoffs
oder durch Oberflächenerosion
der hydrophilen Polymere in das umgebende Medium oder mittels einer
Kombination der beiden Verfahren kontrolliert. Die Steuerung der
Freisetzungsgeschwindigkeit kommt der Therapie zugute in dem konstante Blutspiegel
des aktiven Bestandteils erzeugt werden und weil die Verabreichungsfrequenz
verringert wird, wodurch die Befolgung des Dosisplans durch den
Patienten verbessert wird. Die vorliegende Erfindung stellt eine pharmazeutische
Zusammensetzung aus modifiziert freisetzenden Tabletten von Cefaclor
oder Cephalexin zur Verfügung,
die zur 2× täglichen
Verabreichung an Menschen geeignet ist.
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Im Stand der Technik sind verschiedene
kontrolliert Wirkstoff-freisetzende Systeme bekannt, die für die Abgabe
von Cefaclor oder Cephalexin angepasst sind.
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Das US-Patent Nr. 4,968,508 offenbart
eine nachhaltig freisetzende Matrixtablette umfassend von etwa 0,1
Gew.-% bis 90 Gew.-% Cefaclor von etwa 5 Gew.-% bis 29 Gew.-% eines
hydrophilen Polymers und von etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 25 Gew.-%
eines Acrylpolymers, das im pH-Bereich von etwa 5,0 bis 7,4 löslich ist,
unter der Voraussetzung, dass das Gesamtgewicht der Polymere weniger
als 30 Gew.-% der Formulierung umfasst. Obwohl eine spezifische
Cefaclorformulierung beschrieben wird, schlägt die Beschreibung des Patents
vor, dass die Formulierung für
jeden Wirkstoff geeignet ist, und insbesondere geeignet für Cephalexin und
Cefaclor.
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Das US-Patent Nr. 4,919,938 offenbart
eine nachhaltig freisetzende pharmazeutische Zusammensetzung in
Tablettenform bestehend im Wesentlichen aus einer Kernmatrix enthaltend
20% bis 60 Gew.-% eines Hydroxypropylmethylzellulosegeliermittels,
0,41% bis 20 Gew.-% von (+)-trans-1a,2,3,4a,5,5-Hexahydro-9-hydroxy-4-(1-propyl)-4H-napht[1,2-b]-1,4-oxazinhydrochlorid,
2,08 bis 12,5 Gew.-% eines Puffers und geeignete pharmazeutisch
akzeptable Hilfsstoffe. Eine Beschichtung aus einem langsam löslichen
wasserpermeablen Ethylzellulosepolymer umgibt die Kernmatrix.
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Das US-Patent Nr. 4,983,398 offenbart
eine therapeutisch wirksame Zusammensetzung umfassend eine Mischung
eines therapeutisch aktiven Medikaments und eines Trägerbasismaterials,
wobei das Trägerbasismaterial
im Wesentlichen aus einem oder mehreren wasserlöslichen, nichtionischen Zelluloseethern
besteht, wobei mindestens einer der Zelluloseether eine Hydroxypropylmethylzellulose
ist, die ein Zahlenmittelmolekulargewicht von mindestens 50.000
aufweist, sowie ein Alkalimetallcarboxylat. Die Trägerbasis
umfasst weniger als 30 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
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Das US-Patent Nr. 4,369,172 offenbart
ein Trägerbasismaterial
kombiniert mit einem therapeutisch wirksamen Medikament, geformt
und komprimiert zu einer festen Einheitsdosisform mit einem regelmäßigen und
verlängerten
Freisetzungsmuster nach Verabreichung. Das Trägerbasismaterial ist Hydroxypropylmethylzellulose,
oder eine Mischung von Hydroxypropylmethylzellulose und bis zu 30
Gew.-% einer Mischung von Ethylzellulose und/oder bis zu 30 Gew.-%
der Mischung von Natriumcarboxymethylzellulose, und wobei die Hydroxypropylmethylzellulose
einen Hydroxypropylgehalt von 9–12
Gew.-% und ein Zahlenmittelmolekulargewicht von weniger als 50.000
aufweist.
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Das US-Patent Nr. 4,713,247 offenbart
eine langwirkende Formulierung von Cefaclor die eine Mischung einer
nicht-enterisch beschichteten Komponente von Cefaclor als eine schnellfreisetzende
Komponente und eine enterisch beschichtete Komponente von Cefaclor
als langsamfreisetzende Komponente in einem Verhältnis von 4 : 6 basierend auf
der Cefaclorpotenz umfasst. Die schnellfreisetzende Komponente enthält mindestens
ein Additiv ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Lactose, Sucrose, D-Mannitol, Getreidestärke, Weizenstärke und
gering substituierter Hydroxypropylzellulose in einer Menge von
bis zu 75 Gew.-% basierend auf der gesamten schnellfreisetzenden
Komponente. Die langsamfreisetzende Komponente enthält mindestens
ein Additiv ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Lactose, Sucrose, D-Mannitol, Getreidestärke, Weizenstärke und
gering substituierter Hydroxypropylzellulose in einer Menge von
bis zu 75 Gew.-% basierend auf der gesamten langsam freisetzenden
Komponente, und sie ist mit einem enterischen Beschichtungsfilm überzogen,
der im pH-Bereich von 5,0 bis 7,0 löslich ist.
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Das US-Patent Nr. 4,250,166 offenbart
ein langwirkendes Cephalexinpräparat
welches normales (d. h. gleichmäßig, schnellfreisetzendes)
Cephalexin umfasst, das sich im Magen schnell auflöst, sowie
beschichtetes partikuläres
Cephalexin, das sich im Magen nicht auflöst sich aber rasch im oberen
Darmtrakt löst.
Der beschichtete Anteil ist mit einem Copolymer aus Methylmethacrylat
und Methacrylsäure
beschichtet, und löst sich
bei einem pH von 5.5 bis 6.5. Das Potenzverhältnis von normalem Cephalexin
zu dem beschichteten Anteil liegt zwischen 40 : 60 und 25 : 75.
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Das US-Patent Nr. 4,557,925 offenbart
eine kontrolliert freisetzende pharmazeutische Tablette umfassend
einen Wirkstoff und eine darauf aufgebrachte Beschichtung. Die Beschichtung
umfasst ein filmbildendes Polymer das in Wasser und gastrointestinalen
Flüssigkeiten
unlöslich
ist und im Wesentlichen aus einem Terpolymer von Polyvinylchlorid,
Polyvinylacetat und Polyvinylalkohol besteht, sowie ein wasserlösliches
porenbildendes Material, das in der Terpolymerbeschichtung zufällig verteilt
ist. Die porenbildende Substanz liegt in einer Menge von 1 Teil
bis 35 Teile für
jeweils 1 bis 10 Teile Terpolymer vor.
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Das US-Patent Nr. 4,726,951 offenbart
eine pharmazeutische Zusammensetzung zur oralen Verabreichung mit
selektiv einstellbarer programmierter Freisetzung und kontrollierter
Absorption, umfassend miniaturisierte Granulate, erhalten durch
hohe bis sehr hohe Kompression. Die pharmazeutische Zusammensetzung umfasst
miniaturisierte Granulate (a) enthaltend pH-Steuerungsmittel, (b)
beschichtet mit Hilfsstoffen welche die langsame Penetration von
Verdauungsflüssigkeiten
bestimmen und/oder (c) beschichtet mit einer sehr dünnen Schicht
von Flüssigkeiten
oder einer Mischung derartiger Granulate, mit dem relativen Anteil
von (a), (b) und (c) so eingestellt, dass sich die erwünschte Freisetzung
des Wirkstoffes ergibt. Cephalexin ist einer der offenbarten aktiven
Bestandteile.
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Das US-Patent Nr. 5,051,262 offenbart
ein pharmazeutisches Präparat
mit programmierter Freisetzung mit verzögerter Wirkung von einem oder
mehreren Medikamenteneinheiten geeignet für die orale Verabreichung,
wobei jede Einheit einen inerten Kern umfasst, der von mindestens
einer inneren Schicht und einer oder mehrerer inerter äußerer Beschichtungen
umgeben ist. Mindestens eine der inneren Schichten umfasst ein aktives
Medikament, das eine Löslichkeit
hat die mit dem pH variiert und entweder basisch oder sauer ist, sowie
mindestens einen pH-Regler. Der pH-Regler ist eine organische Säure oder
ein organisches Säuresalz wenn
das Medikament basisch ist, oder einer anorganische Base oder ein
basisches Salz wenn das Medikament sauer ist. Der pH-Regler liegt
in einer Menge vor die ausreicht um sicher zu stellen, dass die
Geschwindigkeit der Auflösung
des Medikaments im Wesentlichen unabhängig vom pH der Umgebung ist,
in welchem die Auflösung
erfolgt. Cephalexin ist als eines der möglichen Medikamente beschrieben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese Erfindung betrifft eine pharmazeutische
Zusammensetzung aus modifiziert freisetzenden Tabletten umfassend
Cefaclor oder Cephalexin, oder deren pharmazeutisch akzeptable Hydrate,
Salze oder Ester, als wirksamen Bestandteil umfasst, sowie eine
Mischung von hydrophilen Polymeren verschiedener Viskositätsgrade
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus mindestens einer Hydroxypropylmethylzellulose
und mindestens einer Hydroxypropylzellulose wie in Anspruch 1 definiert;
und, gegebenenfalls ein oder mehrere wasserlösliche und/oder wasserdispergierbare
Streckmittel, wobei die Mengen der hydrophilen Polymere und wasserlöslichen
und/oder wasserdispergierbaren Streckmittel so sind, dass der therapeutisch
wirksame aktive Bestandteil mit einer Geschwindigkeit freigesetzt
wird, die für
die 2× tägliche Verabreichung
der pharmazeutischen Zusammensetzung an den Menschen geeignet ist.
Die Tabletten können
mit einem schnellauflösenden wasserlöslichen
Filmüberzug
beschichtet sein.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnung
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1 ist
ein Diagramm welches die Freisetzung von Cefaclor in den Blutstrom
bei einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung und einer Bezugsformulierung
gegen die Zeit zeigt.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die Zusammensetzung dieser Erfindung
ist in Form einer Matrixtablette umfassend den wirksamen Bestandteil,
hydrophile Polymere, wasserlösliche
und/oder wasserdispergierbare Streckmittel und pharmazeutisch akzeptable
Tablettenhilfsstoffe. Die Tablette kann gegebenenfalls mit einer
schnelllöslichen
wasserlöslichen
Polymerfilmbeschichtung überzogen
sein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung Cefaclor oder Cephalexin, oder
deren pharmazeutisch akzeptable Hydrate, Salze oder Ester als aktiven
Bestandteil. Das Cefaclor oder Cephalexin oder deren pharmazeutisch
akzeptable Salze oder Ester sind in einer Menge von etwa 60 Gew.-%
bis 85 Gew.-% des Gesamtgewichts der pharmazeutischen Zusammensetzung
vorhanden.
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Ferner können das Cefaclor oder Cephalexin
oder deren pharmazeutisch akzeptable Hydrate, Salze oder Ester in
einer Menge von 175 mg bis 1.000 mg pro Tablette vorliegen.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung eine Mischung hydrophiler Polymere
verschiedener Viskositätsgrade
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Hydroxypropylmethylzellulose und Hydroxypropylzellulose.
Für die
Zwecke dieser Patentanmeldung werden hydrophile Polymere charakterisiert
durch ihre Viskositäten
in einer 2 Gew.-%igen wässrigen
Lösung
als niedrigviskos (weniger als etwa 1.000 cPs) mittelviskos (1.000
cPs bis etwa 10.000 cPs) und hochviskos (größer als etwa 10.000 cPs).
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Hydroxypropylmethylzellulosepolymere
die hydrophiler Natur sind und die in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können
haben verschiedene Viskositätsgrade,
wie etwa die unter dem Handelsnamen MethocelTM von
Dow Chemical Co. erhältlichen.
Beispiele von Hydroxypropylmethylzellulosepolymeren mit niedrigem
Viskositätsgrad
umfassen die unter den Handelsnamen Methocel E5, Methocel E-15 LV,
Methocel E50 LV, Methocel K100 LV und Methocel F50 LV erhältlichen,
deren 2 Gew.-%ige wässrige
Lösungen
Viskositäten
von 5 cPs, 15 cPs, 50 cPs, 100 cPs bzw. 50 cPs aufweisen. Beispiele
von Hydroxypropylmethylzellulosepolymeren mit mittlerer Viskosität umfassend
die unter dem Handelsnamen Methocel E4M und Methocel K4M erhältlichen,
die beide in 2 Gew.-%iger wässriger
Lösung
eine Viskosität
von 4.000 cPs aufweisen. Beispiele von Hydroxypropylmethylzellulosepolymeren
mit hoher Viskosität
umfassen die unter dem Handelsnamen Methocel K15M und Methocel K100M
erhältlichen,
deren 2-Gew.-%ige Lösungen
Viskositäten
von 15.000 cPs bzw. 100.000 cPs aufweisen. Die Hydroxypropylmethylzellulosepolymere
können
in der pharmazeutischen Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
mit einer Menge von 0,1% bis 20 Gew.-% vorliegen.
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Die Hydroxypropylzellulosepolymere,
die in der vorliegenden Erfindung verwendet können umfassen beispielsweise
die unter den Handelsnamen KlucelTM und
HPCTM erhältlichen Polymere, die von
Aqualon und Nippon Soda Co. vertrieben werden. Hydroxypropylzellulosepolymere
die unter den Handelsnamen Klucel EF, Klucel LF, Klucel JF und Klucel
GF erhältlich
sind, haben in 2 Gew.-%igen wässrigen
Lösungen
Viskositäten von
weniger als 1.000 cPs und sind Beispiele niedrigviskoser hydrophiler
Polymere. Hydroxypropylzellulosepolymere erhältlich unter dem Handelsnamen
Klucel ME dessen 2 Gew.-%ige wässrige
Lösung
eine Viskosität im
Bereich von 4.000 bis 6.500 cPs aufweist ist ein mittelviskoses
hydrophiles Polymer. Hydroxypropylzellulosepolymere erhältlich unter
den Handelsnamen HPC-SL, HPC-L und HPC-M deren 2 Gew.-%ige wässrige Lösungen Viskositäten von
3–6 cPs,
6–10 cPs
sowie 150–400
cPs aufweisen sind Beispiele niedrigviskoser hydrophiler Polymere,
wohingegen HPC-H eine Viskosität
von 1.000–4.000
cPs aufweist und ein Beispiel für
ein mittelviskoses hydrophiles Polymer ist. Die Hydroxypropylzellulosepolymere
mit niedrigem Viskositätsgrad
liegen in einer Menge von etwa 2% bis etwa 15 Gew.-% vor.
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Die pharmazeutische Zusammensetzung
der Erfindung umfasst von etwa 60 Gew.-% bis 85 Gew.-% Cefaclor
oder Cephalexin oder deren pharmazeutisch akzeptable Hydrate, Salze
oder Ester und etwa 5% bis 30 Gew.-% hydrophile Polymere umfassend
eine Mischung aus einer mittel und/oder hochviskosen Hydroxypropylmethylzellulose
in einer Menge von etwa 0,5% bis 5 Gew.-%, einer niedrigviskosen
Hydroxypropylmethylzellulose in einer Menge von etwa 4% bis 12 Gew.-%
und niedrigviskose Hydroxypropylmethylzellulose in einer Menge von
etwa 2% bis 15 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die pharmazeutische Zusammensetzung ein oder mehrere wasserlösliche und/oder
wasserdispergierbare Streckmittel enthalten. Vorzugsweise liegen
die wasserlöslichen
und/oder wasserdispergierbaren Streckmittel in einer Menge von etwa
1% bis 15 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung vor. Beispiele
von wasserlöslichen
Streckmitteln die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können umfassen
ohne darauf beschränkt
zu sein Lactose, Kalziumsulfat, Mannitol, Dextrate, Dextrin, Dextrose,
Sucrose und dergleichen.
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Wasserdispergierbare Streckmittel
beziehen sich auf wasserunlösliche
pharmazeutische Hilfsstoffe, die sich in Wasser leicht dispergieren.
Beispiele von wasserdispergierbaren Streckmitteln, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
umfassen ohne darauf beschränkt
zu sein Zellulose-basierte Streckmittel wie etwa mikrokristalline
Zellulose und gepulverte Zellulose; verschiedene Stärken wie
etwa Getreidestärke
und vorgelatinisierte Stärke;
Tone oder Tonmineralien wie etwa Kaolin, Bentonit, Attapulgit und
dergleichen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das wasserlösliche Streckmittel
Lactose in Mengen von etwa 1% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt
von 2 bis 8 Gew.-%. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist
das wasserdispergierbare Streckmittel mikrokristalline Zellulose
in einer Menge von etwa 1% bis 15 Gew.-% und besonders bevorzugt
von etwa 1% bis etwa 7 Gew.-% vorhanden.
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Zusätzlich zu den oben genannten
Bestandteilen sind Magnesiumstearat/Stearinsäure von pharmazeutischem Grad
als Gleitmittel vorhanden, Talkum als Antihaftmittel, und Siliziumdioxid
(Aerosil-200) als Gleitmittel in der Matrixformulierung vorhanden.
Vorzugsweise liegen Magnesiumstearat/Stearinsäure, Talkum und Siliziumdioxid
in Mengen im Bereich von 0,2% bis 5 Gew.-% entweder allein oder
in Kombination miteinander vor.
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Gemäß einem Verfahren zur Herstellung
der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung werden Cefaclor oder
Cephalexin oder deren pharmazeutisch akzeptable Hydrate, Salze oder
Ester, die hydrophilen Polymere verschiedener Viskositätsgrade
bestehend aus mindestens einer Hydroxpropylmethylzellulose und mindestens
einer Hydroxypropylzellulose; sowie gegebenenfalls ein oder mehrere
wasserlösliche
und/oder wasserdispergierbare Streckmittel entweder zusammen mit
den Gleitmitteln vermischt und die Mischung wird direkt zu Tabletten
verpresst oder sie werden granuliert durch Kompaktierung gefolgt
von Sieben und die so erhaltenen Granulate werden zu Tabletten verpresst.
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Vorzugsweise wird ein OctablenderTM-Apparat verwendet zum Mischen des Cefaclor/Cephalexins
und der hydrophilen Polymere, mit einer optimalen Mischzeit zwischen
10 und 20 Minuten, und das vermischte Pulver wird auf einem Walzenkompaktor
kompaktiert und vermahlen unter Verwendung einer Cadmill, Multimill oder
einem oszillierenden Granulator, um Granulat zu erhalten, dessen
Feinanteile zu einer Fraktion beitragen mit einer Größe von weniger
als 250 Microns. Die Feinanteile, die in den Granulaten vorliegen
in welchen der Wirkstoff Cefaclor/Cephalexin in fein verteiltem
Zustand vorhanden ist, haben einen beträchtlichen Einfluss auf das
Freisetzungsprofil des Wirkstoffs. Die Endmischung fertig zur Kompression
kann 20 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise etwa 20% bis 35 Gew.-% der Feinanteile
enthalten. Der Vorteil des oben genannten Verfahrens der vorliegenden
Erfindung ist, dass es frei von jedweden Nachteilen ist, die mit
Granulierung mittels wässriger oder
nichtwässriger
Träger
verbunden ist, die üblicherweise
verwendet werden. Die Wirkstoffe Cefaclor und Cephalexin, die empfindlich
gegenüber
Feuchtigkeit und Wärme
sind, können
ohne jede Schwierigkeit mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
wirksam verarbeitet werden. In der pharmazeutischen Industrie wird
insbesondere viel Anstrengung darauf verwendet die restlichen Lösemittel
zu begrenzen und derartige Probleme von restlichen organischen Lösungsmitteln
werden mit dem Verfahren der vorliegenden Erfindung eliminiert.
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Die Tabletten können gegebenenfalls mit einer
schnellauflösenden
wasserlöslichen
Filmbeschichtung überzogen
werden. Die Tabletten können
bis zu einem Gewichtsaufbau von etwa 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
von etwa 1% bis etwa 4 Gew.-% beschichtet werden. Vorzugsweise enthält die Beschichtungszusammensetzung
einen Geschmacksstoff um den Geschmack und Geruch des Wirkstoffs
zu maskieren.
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Die modifiziert freisetzende Matrixformulierung
hergestellt gemäß der vorliegenden
Erfindung ist nicht nur eine reine Mischung sondern hat Eigenschaften
die sich von der Gesamtsumme der Eigenschaften seiner Bestandteile
unterscheidet.
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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BEISPIEL 1
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung der kontrolliert freisetzenden Tabletten von Cefaclor mit
einer Zusammensetzung wie in Tabelle 1 angegeben.
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Cefaclor, die hydrophilen Polymere
und Lactose wurden durch ein feines Sieb gesiebt und mit der Hälfte des
Magnesiumstearats und Talkums gemischt. Die erhaltene Mischung wurde
kompaktiert und anschließend
gemahlen. Die größenklassifizierten
Granulate wurden mit den Feinanteilen und den übrigen Gleitmitteln vermischt,
gefolgt von Komprimierung zu Tabletten.
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Die Tabletten wurden im Ganscota/NeocotaTM-Apparat unter Verwendung der Beschichtungszusammensetzung
wie in Tabelle 2 angegeben. Der prozentuale Gewichtsaufbau betrug
2.5 Gew.-%.
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Die beschichteten Zusammensetzungen
wurden bezüglich
ihrer Auflösung
in 900 ml 0,1 N Chlorwasserstoffsäure für 1 Stunde getestet, wonach
das Auflösungsmedium
auf einen gemischten Phosphatpuffer von pH 6,8 gewechselt wurde
(900 ml).
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Das Auflösungsmedium (pH 6,8 Phosphatpuffer)
wurde danach mit frischem Medium jede Stunde ersetzt. Die Tabletten
wurden in einem 40-mesh-Drehkörbchen
(USP-Apparat – Typ
1) platziert und bei 100 rpm rotiert. Zur Bestimmung der Wirkstofffreisetzung
wurde spectrophotometrische Methodologie (bei 264 nm) verwendet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben:
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BEISPIEL 2
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung von kontrolliert freisetzenden Tabletten von Cefaclor mit
einer Zusammensetzung wie in Tabelle 4 angegeben.
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Das Cefaclor, die hydrophilen Polymere,
Lactose und die Gleitmittel wurden zusammengemischt und die so erhaltene
Mischung wurde zu Tabletten verpresst. Die Tabletten wurden anschließend mit
einem Hydroxypropylmethylzellulose-basierten 12 Gew.-%igen wässrigen
Beschichtungssystem überzogen
(OPADRY®OY von
Colorcon, USA) bis zu einem Gewichtsaufbau von 2,5 Gew.-%. Die Tabletten
wurden bezüglich
ihrer Auflösung
wie in Beispiel 1 beschrieben getestet. Die Ergebnisse sind in Tabelle
5 angegeben.
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BEISPIEL 3
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung der kontrolliert freisetzenden Tabletten von Cephalexin
mit einer Zusammensetzung wie in Tabelle 6 angegeben.
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Die Tabletten wurden hergestellt
und die unbeschichteten Tabletten wurden bezüglich ihrer Auflösung getestet
wie in Beispiel 1 beschrieben, mit der Ausnahme, dass nur aliquote
und nicht der gesamte pH 6,8 Phosphatpuffer entnommen und mit einer
frischen Probe zu jeder Stunde ersetzt wurde. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 7 angegeben.
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BEISPIEL 4
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Dieses Beispiel veranschaulicht die
Herstellung von kontrolliert freisetzenden Tabletten von Cephalexin
mit einer Zusammensetzung wie in Tabelle 8 angegeben.
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Die Tabletten wurden wie in Beispiel
1 beschrieben hergestellt. Die Tabletten wurden bis zu einem Gewichtsaufbau
von 1,5 Gew.-% beschichtet unter Verwendung der Beschichtungszusammensetzung
wie Tabelle 9 angegeben.
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Die beschichteten Tabletten wurden
wie in Beispiel 1 beschrieben bezüglich ihrer Auflösung getestet und
die Ergebnisse sind in Tabelle 10 angegeben.
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Eine Bioäquivalenzstudie wurde durchgeführt zwischen
einer Cefaclortestformulierung (T) gemäß der Zusammensetzung dieser
Erfindung und einem Bezugsprodukt (R) das gegenwärtig bereits vermarktet wird, DistaclorTM MR, wobei beide eine Cefaclor-Gehaltsäquivalenz
von 375 mg aufweisen. 23 gesunde männliche Freiwillige wurden
für eine
randomisierte 2-Wege-Crossover-Bioäquivalenz-Studie ausgewählt in welcher
jedem Freiwilligen eine Dosis des Wirkstoffs mit 240 ml Wasser verabreicht
wurde. Die Freiwilligen fasteten über Nacht vor der Einnahme
des Wirkstoffs.
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1 zeigt
eine Auftragung der Blutspiegelkonzentration von Cefaclor für das Bezugsprodukt
(R) und die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung (T). Es hat
sich gezeigt, dass die Testformulierung (T) gemäß den UK-MCA-Richtlinien bioäquivalent
mit dem Bezugsprodukt (R) war.
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Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme
auf spezifische Ausführungsformen
beschrieben wurde war dies nur für
Zwecke der Veranschaulichung. Zahlreiche alternative Ausführungsformen
sind den Fachleuten offensichtlich und werden als im Schutzumfang
der vorliegenden Erfindung liegend betrachtet.