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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue pharmazeutische Zusammensetzungen,
die Mycophenolsäure oder
das Mycophenolatsalz enthalten.
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Mycophenolsäure, die
hierin auch als MPA bezeichnet wird, ist ein natürliches Produkt mit komplexer Struktur
und besonderer Empfindlichkeit, wurde zuerst 1896 isoliert und wurde
mit antitumoraler, antiviraler, immunsuppressiver, antipsoriatischer,
antiinflammatorischer und anticanzerogener Aktivität vor über 15 Jahren
beschrieben. Es wurden Versuche unternommen, die Bioverfügbarkeit
von MPA durch die Herstellung von höhermolekularen Derivaten zu
erhöhen,
wie dem Morpholinomethylester von MPA, der auch als Mycophenolatmofetil
bekannt ist, der im Handel als Immunsuppressionsmittel zur Behandlung
oder Prävention
einer Organ- oder Gewebetransplantatabstossung verwendet wird. Die
WO 97 38 689 A und
US 6 025 391 A beschreiben
eine pharmazeutische Zusammensetzung, die ein Mycophenolatsalz umfasst,
wobei die Zusammensetzung zur Freisetzung des Mycophenolatsalzes
in den oberen Teil des Intestinaltrakts angepasst ist. Es werden als
repräsentative
Einheitsdosierungsformen Kapseln beschrieben. Es wurde nun festgestellt,
dass diese Zusammensetzungen wirksam sind und für immunsupressive Indikationen
in klinischen Versuchen toleriert werden.
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Trotz
der Tatsache, dass MPA seit 1896 bekannt ist, besteht immer noch
ein Bedarf für
kommerziell annehmbare Mycophenolsäure- oder Mycophenolatsalzdosierungsformen
zur oralen Verabreichung mit guten Patientenannehmlichkeiten und
Patientenakzeptanz.
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Die
GB 1 203 328 A beschreibt
pharmazeutische Zusammensetzungen, die Mycophenolsäure oder ein
Salz hiervon und inerte, nicht-toxische Verdünnungsmittel oder Träger umfassen.
Die in diesem Dokument beschriebenen Tabletten umfassen etwa 68%
Mycophenolsäuredinatriumsalz
in Kombination mit Mercaptopurin.
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Die
WO 94 12 184 A beschreibt
pharmazeutische Zusammensetzungen, die Mycophenolsäure, Mycophenolatmofetil
oder ein pharmazeutisches Salz oder Derivat hiervon umfassen. Insbesondere
werden Kapseln beschrieben, die etwa 57 und 66% Mycophenolsäure umfassen.
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Die
US 5 688 529 A beschreibt
Hochdosistrockengranulierungen und Pulvermischungen und wässrige orale
Suspensionen an Mycophenolatmofetil oder Mycophenolsäure, die
zwischen 7,5 und 30% Mycophenolsäure
enthalten.
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Die
WO 94 26 266 A beschreibt
Hochdosisformulierungen, die Mycophenolatmofetil, Mycophenolsäure und
Ranolazin enthalten. Das Dokument beschreibt Formulierungen, die
etwa 90 bis 100 Gewichtsprozent an Mycophenolsäure enthalten, insbesondere
Hartgelatinekapseln, die 90 Gewichtsprozent Mycophenolsäure enthalten.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde überraschenderweise
festgestellt, dass besonders geeignete pharmazeutische Zusammensetzungen,
die Mycophenolsäure
oder Mycophenolatsalz enthalten, besonders interessante Bioverfügbarkeitscharakteristiken
aufweisen, gut toleriert werden, stabil sind und bequem zu verabreichen
sind, erhalten werden können,
wenn die Zusammensetzungen als orale feste Dosierungsformen formuliert
werden, vorzugsweise in Form von Tabletten.
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Schwierigkeiten
in der Formulierung der oralen Dosierungsformen, beispielsweise
Tabletten, die Mycophenolsäure
oder Mycophenolatsalz umfassen, können beispielsweise die geringe
Schüttdichte
der Arzneimittelsubstanz sein, die beispielsweise zu einer geringen
mechanischen Stabilität
der festen Dosierungsform und/oder unerwünschten Größe führt, insbesondere wenn eine
große
Menge an Hilfsstoffen oder Additiven zugegeben wird, um die mechanischen
Stabilitätseigenschaften
zu verbessern. Die Tabletten mit schlechteren mechanischen Eigenschaften
sind gegenüber
Abbröckeln,
Kantenabplatzen oder Bruch empfindlich. Diese Schwierigkeiten sind
noch größer, wenn
es erwünscht
ist, eine orale Dosierungsform mit einer hohen Arzneimittelbeladung
zu verwenden. Darüberhinaus
ist für
bestimmte Patientengruppen eine orale Verabreichung von großen Tabletten
entweder unerwünscht
oder nicht durchführbar.
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Es
wurde nun festgestellt, dass pharmazeutisch annehmbare orale Dosierungsformen,
beispielsweise in Form von Tabletten, mit Mycophenolsäure oder
Mycophenolatsalz in einer erwünschten
kleinen und mechanisch stabilen Form mit einer hohen Arzneimittelbeladung
erhalten werden können.
Orale Dosierungsformen, die insbesondere bequem zu verabreichen
und stabil sind, können
beispielsweise durch die Herstellung von Tabletten durch Verpressverfahren
hergestellt werden. Genauer gesagt können die Tabletten der Erfindung durch
Granulierung gefolgt von Verpressverfahren hergestellt werden.
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Während die
Zusammensetzungen der Erfindung später in Bezug auf Tabletten
beschrieben werden, können
andere Typen an oralen Dosierungsformen, beispielsweise Brausetabletten,
schnell dispergierbare Tabletten, Matrixtabletten, Minitabletten,
Mehrschichttabletten, Schwallfreisetzungstabletten, Pellets, Kapseln, Granulate
oder eine Pulverform, beispielsweise in einem Sachet oder einer
Flasche, hergestellt werden und werden vom Umfang der Erfindung
umfasst.
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Gemäß einem
Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine feste Dosierungsform,
die pharmakologisch wirksame Menge an Mycophenolsäure oder
Mycophenolatsalz umfasst, worin die Mycophenolsäure oder das Mycophenolatsalz
in einer Menge von 20% bis 95%, beispielsweise mindestens 35, 40,
45, 50 oder 55% bis 60, 65, 70, 75 oder 80% oder beispielsweise
35 bis 55 Gewichtsprozent, vorzugsweise mehr als 55 Gewichtsprozent
basierend auf dem Gesamtgewicht der festen Dosierungsform vorhanden
ist (das Gewicht der Gesamtdosierungsform ist beispielsweise der
Kern mit einem Überzug).
Insbesondere beträgt
die Menge an Mycophenolsäure
oder Mycophenolatsalz 45 bis 80 Gewichtsprozent, beispielsweise
50 bis 65 Gewichtsprozent basierend auf dem Gesamtgewicht der festen
Dosierungsform.
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Insbesondere
liefert die vorliegende Erfindung eine Tablette, die umfasst
- (a) eine pharmakologisch wirksame Menge an
Mycophenolsäure
oder Mycophenolatsalz und
- (b) pharmazeutisch annehmbare Additive, die zur Herstellung
von Tabletten durch Verpressverfahren hergestellt werden,
worin
die Mycophenolsäure
oder das Mycophenolatsalz in einer Menge von 20% bis 90%, beispielsweise
mindestens 35, 40, 45, 50 oder 55% bis beispielsweise 60, 65, 70,
75, 80% oder beispielsweise 35 bis 55 Gewichtsprozent, vorzugsweise
mehr als 55 Gewichtsprozent basierend auf dem Gesamtgewicht der
Tablette vorhanden ist (das Gesamtgewicht der Tablette ist beispielsweise
der Kern mit einem Überzug).
Insbesondere kann die Menge an Mycophenolsäure oder Mycophenolatsalz 45
bis 80 Gewichtsprozent, beispielsweise 50 bis 65 Gewichtsprozent
basierend auf dem Gesamtgewicht der Tablette sein. Der Ausdruck "pharmakologisch wirksame
Menge", wie er hierin
verwendet wird, soll die Menge eines Wirkstoff meinen, die den Fortschritt
des zu behandelnden Zustand anhält
oder verringert, der behandelt werden soll oder die andererseits
den Zustand vollständig
oder teilweise heilt oder hierauf palliativ wirkt. Eine solche Menge
kann routinemäßig durch
Routineexperimente bestimmt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Tabletten
sind trotz der hohen Arzneimittelbeladung von mindestens 20 Gewichtsprozent
basierend auf dem Gesamtgewicht der Tablette klein und daher bequem
zu verabreichen. Ferner wurde festgestellt, dass die erfindungsgemäßen Tabletten,
beispielsweise während
Lagerung, Handhabung oder Verpackung stabil, effektiv und gut toleriert
sind. Ferner haben die Tabletten verbesserte mechanische Eigenschaften,
wenn beispielsweise unbeschichtete Tabletten bewertet werden, sind
sie leicht unter beispielsweise halben Dosen zu teilen.
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Zusätzlich sind
die erhaltenen Tabletten sowohl im Herstellverfahren als auch der
Lagerung stabil, beispielsweise für 2 Jahre oder sogar 3 Jahre
in herkömmlicher
Verpackung, beispielsweise verschweißten Aluminiumblisterpackungen.
Weniger als etwa 5% beispielsweise 2 oder weniger Mycophenolsäure oder
Mycophenolatsalz, können
während
der Zeit zerfallen, wie dies in herkömmlichen Tests, beispielsweise
Stresstests bestimmt wird.
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In
einer weiteren Ausführungsform
liefert die Erfindung eine Tablette, die 50 mg bis 500 mg Mycophenolsäure oder
Mycophenolatsalz, beispielsweise 100 mg bis 500 mg Mycophenolsäure oder
Mycophenolatsalz, vorzugsweise 180 bis 360 mg Mycophenolsäure oder
190 bis 385 mg Mycophenolatsalz umfasst.
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Wenn
Mycophenolatsalz verwendet wird, können kationische Salze von
MPA, beispielsweise Alkalimetallsalze, speziell das Natriumsalz,
Erdalkalimetallsalze, ein Ammoniumsalz oder ein Salz mit einer organischen
Base verwendet werden. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann vorzugsweise das Mononatriumsalz verwendet werden.
Dies kann in kristalliner Form durch Umkristallisation, beispielsweise
aus Aceton/Ethanol erforderlichenfalls mit Wasser erhalten werden,
Smp. 189–191°C.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine orale,
feste Dosierungsform, beispielsweise Tablette, worin das Mycophenolatnatriumsalz
in kristalliner Form vorliegt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde überraschenderweise
festgestellt, dass es speziell vorteilhaft sein kann, die MPA oder
das Mycophenolatsalz in Form des Anhydrats zu verwenden. Vorzugsweise
enthält
die erfindungsgemäße Tablette
weniger als 5%, bevorzugter weniger als 2%, beispielsweise bis zu
0,1% oder 0,3% MPA oder Mycophenolatsalz in Form des Hydrats.
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Demnach
liefert die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt eine
Tablette, die eine pharmakologisch wirksame Menge an Mycophenolsäure oder
Mycophenolatsalz in im wesentlichen wasserfreier Form umfasst. Der
Ausdruck "in im
wesentlichen wasserfreier Form",
wie er hierin verwendet wird, soll so verstanden werden, dass er "eine Menge von 95%,
vorzugsweise 98% wasserfreier Form" meint.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die vorliegende Erfindung eine Tablette,
die 50 mg bis 500 mg, vorzugsweise 100 mg bis 500 mg an kristallinem
Mycophenolatmononatriumsalz in wasserfreier Form enthält.
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Folgende
pharmazeutisch annehmbare Additive können in den Tabletten vorhanden
sein, beispielsweise
- (1.1) einer oder mehrere
Füllstoffe,
beispielsweise Lactose, wie wasserfreie Lactose,
- (1.2) einer oder mehrere Zerfallshilfsstoffe, beispielsweise
Maisstärke,
Crospovidon® oder
Carboxymethylcellulose (CMC)-Ca,
- (1.3) ein oder mehrere Bindemittel, beispielsweise Polyvinylpyrrolidon,
wie im Handel als Povidone® K30 erhältlich,
- (1.4) ein oder mehrere Gleitmittel, beispielsweise kolloidales
Siliziumdioxid, wie dies im Handel als Aerosil® 200
erhältlich
ist,
- (1.5) ein oder mehrere Schmiermittel, beispielsweise Magnesiumstearat.
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Es
wird auf die ausgiebige Literatur über das Thema für diese
und andere hierin erwähnte
Hilfsstoffe und Verfahren hingewiesen, siehe insbesondere Handbook
of Pharmaceutical Excipients, 2. Ausgabe, herausgegeben von Ainley
Wade und Paul J. Weller, American Pharmaceutical Association, Washington,
USA und Pharmaceutical Press, London und Lexikon der Hilfsstoffe
für Pharmazie,
Kosmetik und angrenzende Gebiete, herausgegeben von H. P. Fiedler,
4. Ausgabe, Editio Cantor, Aulendorf und frühere Ausgaben, wie dies hiermit eingeführt ist,
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Als
Füllstoffe
und Verdünnungsmittel
(1.1) werden insbesondere umfasst Konfektionierzucker, verpressbarer
Zucker, Dextrate, Dextrin, Dextrose, Lactose, beispielsweise wasserfreie
Lactose, Mannit, mikrokristalline Cellulose, insbesondere mit einer
Dichte von etwa 0,45 g/cm3, die beispielsweise
im Handel als Avicel® erhältlich ist, insbesondere FMC
Corp., pulverisierte Cellulose, Stärkearten, beispielsweise Maisstärke, Calciumphosphate,
beispielsweise dibasisches Calciumphosphatdihydrat, Sorbit, Saccharose
und Talkum. Vorzugsweise kann wasserfreie Lactose verwendet werden.
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Als
Zerfallshilfsstoffe (1.2) kann Maisstärke, beispielsweise vorgelierte
Maisstärke,
Natriumstärkeglycolat,
Croscarmellose-Natrium, CMC-Ca, CMC-NA, quervernetztes PVP, wie
es beispielsweise im Handel als Crospovidon®, Polyplasdon® von
der Firma ISP erhältlich
ist, oder Kollidon® XL, Alginsäure, Natriumalginat oder
Guargummi verwendet werden. Vorzugsweise kann Maisstärke, quervernetztes
PVP, beispielsweise Crospovidone®, quervernetztes
CMC oder Croscarmellose-Natrium verwendet werden, wie dies beispielsweise
im Handel als Ac-di-sol® von FMC Corp. erhältlich ist.
Insbesondere kann ein Gemisch aus Maisstärke und quervernetztem PVP
verwendet werden, beispielsweise in einem Gewichtsverhältnis von
1:1 bis 1:5.
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Als
Bindemittel (1.3) werden insbesondere Stärkearten umfasst, wie Kartoffelstärke, Weizenstärke, Maisstärke, mikrokristalline
Cellulose, beispielsweise Produkte, die als Avicel®, Filtrak®,
Heweten® oder
Pharmacel® bekannt
sind, Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxyproylmethylcellulose,
beispielsweise Hydroxypropylcellulose mit einem Hydroxypropylgehalt
von 5 bis 16 Gewichtsprozent und einem MG von 80 000 bis 1 150 000,
genauer gesagt 140 000 bis 850 000 oder Polyvinylpyrrolidon, wie
dies beispielsweise im Handel als Povidone® K30
von BASF erhältlich
ist. Vorzugsweise kann Povidone® K30
verwendet werden.
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Beispiele
für Gleitmittel
(1.4) umfassen beispielsweise kolloidales Silica, beispielsweise
kolloidales wasserfreies Silica, beispielsweise Aerosil® 200,
Magnesiumtrisilicat, pulverisierte Cellulose, Stärke, Talkum oder tribasisches
Calciumphosphat. Vorzugsweise kann Aerosil® 200
verwendet werden.
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Beispiele
für Schmiermittel
(1.5) umfassen Mg, Al oder Ca Stearat, PEG 4000–8000, hydriertes Rizinusöl, Glycerylmonostearat
oder Talkum. Vorzugsweise kann Magnesiumstearat verwendet werden.
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Ein
oder mehrere dieser Zusatzstoffe können in Bezug auf die im einzelnen
gewünschten
Eigenschaften der Tablette durch Routineexperimente ausgewählt und
verwendet werden.
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Die
Menge jedes Typs an verwendetem Additiv, beispielsweise Füllstoff
oder Verdünnungsmittel,
Zerfallshilfsstoff, Bindemittel, Gleitmittel oder Schmiermittel
kann leicht mittels herkömmlicher
Verfahren des Stands der Technik sichergestellt werden. Daher kann
beispielsweise die Menge an Füllstoff
oder Verdünnungsmittel
(1.1) innerhalb eines Bereichs von 5 bis 40 Gewichtsprozent, beispielsweise
10 bis 20 Gewichtsprozent variieren,
die Menge an Zerfallshilfsmittel
(1.2) kann innerhalb eines Bereichs von 2 bis 20 Gewichtsprozent,
beispielsweise 10 bis 15 Gewichtsprozent variieren,
die Menge
an Bindemittel (1.3) kann innerhalb eines Bereichs von 1 bis 45
Gewichtsprozent, beispielsweise 2 bis 30 Gewichtsprozent, insbesondere
5 bis 10 Gewichtsprozent variieren,
die Menge an Gleitmittel
(1.4) kann innerhalb eines Bereichs von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent,
insbesondere 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, beispielsweise 0,5 bis 3
Gewichtsprozent oder 2 bis 4 Gewichtsprozent variieren,
die
Menge an Gleitmittel (1.5) kann innerhalb eines Bereichs von 0,1
bis 5,0 Gewichtsprozent, beispielsweise 0,5 bis 2 Gewichtsprozent
variieren,
auf der Grundlage des Gesamtgewichts der Tablette.
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Es
ist ersichtlich, dass jeder gegebene Hilfsstoff mehr als einer Funktion
dient, beispielsweise als Füllstoff
oder Verdünnungsmittel,
Zerfallshilfsstoff, Bindemittel, Gleitmittel und/oder Schmiermittel.
Die Obergrenze an Bindemitteln wird vorzugsweise im Fall von Matrixtabletten
verwendet.
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Vorzugsweise
enthält
die orale Dosierungsform der Erfindung, beispielsweise die Tablette,
als Wirkstoff nur MPA oder Mycophenolatsalz.
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Es
ist ein Merkmal der erfindungsgemäßen Tablette, dass trotz des
hohen Gehalts an MPA oder Mycophenolatsalz sie trotzdem eine relativ
geringe Menge an Zusatzstoffen enthält. Dies führt vorteilhafterweise zu einer
mechanisch stabilen Tablette mit einer kleinen Größe. Das
Gesamtgewicht an Additiven in einer gegebenen Einheitsdosierung
kann 65% oder weniger auf der Grundlage des Gesamtgewichts der Tablette,
insbesondere 50% oder weniger betragen. Vorzugsweise liegt der Additivgehalt
im Bereich von 35 bis 55 Gewichtsprozent, insbesondere 45 bis 55
Gewichtsprozent, beispielsweise 38 bis 43 Gewichtsprozent.
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Die
absoluten Mengen jedes Additivs und der Mengen relativ zu den anderen
Additiven hängen ähnlich von
den gewünschten
Eigenschaften der Tablette ab und können auch durch Routineexperimente
gewählt werden.
Beispielsweise kann die Tablette so gewählt werden, dass sie eine beschleunigte
und/oder verzögerte Freisetzung
der MPA oder des Mycophenolatsalzes mit oder ohne quantitativer
Kontrolle der Freisetzung des Wirkstoffs zeigt. Vorzugsweise wird
die Tablette so ausgewählt,
dass sie eine verzögerte
Freisetzung des Mycophenolatsalzes zeigt, beispielsweise des Mycophenolat-Mononatriumsalzes.
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Wenn
daher eine beschleunigte Freisetzung erwünscht ist, beispielsweise etwa
90 Gewichtsprozent Freisetzung innerhalb von 10 Minuten, insbesondere
fünf Minuten,
kann ein Zerfallshilfsmittel verwendet werden, wie quervernetztes
Polyvinylpyrrolidon, beispielsweise die Produkte, die als Polyplasdone® XL
oder Kollidon® CL
bekannt sind, die insbesondere ein Molekulargewicht von mehr als
1 000 000 haben, insbesondere eine Partikelgrößenverteilung von weniger als
400 μm oder
weniger als 74 μm
oder reaktive Zusätze
aufweisen (sprudelnde Gemische), die eine schnelle Zersetzung der
Tablette in Gegenwart von Wasser bewirken, beispielsweise sogenannte
Brausetabletten, die eine Säure
in fester Form, typischerweise Citronensäure enthalten, die in Wasser
mit einer Grundlage reagiert, die chemisch kombiniertes Kohlendioxid
enthält,
beispielsweise Natriumhydrogencarbonat oder Natriumcarbonat und
Kohlendioxid freisetzt.
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Wenn
eine verzögerte
Freisetzung gewünscht
wird, können
eine Pelletbeschichtungstechnologie, Wachsmatrixsysteme, Polymermatrixtabletten
oder Polymerbeschichtungen verwenden, wie dies in der Technik bekannt
ist. Vorzugsweise kann eine Beschichtungstechnologie verwendet werden.
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Eine
quantitative Kontrolle der Freisetzung der MPA oder des Mycophenolatsalzes
kann durch herkömmliche
Techniken beschrieben werden, die in der Technik bekannt sind. Solche
Dosierungsformen sind als orale osmotische Systeme (OROS), Manteltabletten,
Matrixtabletten, Pressmanteltabletten, Mehrschichttabletten und
dergleichen bekannt. Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
vorzugsweise Manteltabletten verwendet werden.
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In
einer erfindungsgemäßen Tablette
sind die bevorzugten Additive Mg-Stearat, wasserfreies kolloidales
Silica, Maisstärke,
Polyvinylpyrrolidon, quervernetztes Polyvinylpyrrolidon und wasserfreie
Lactose. Die Mengen an verwendetem Additiv hängen davon ab, wie viel MPA
oder Mycophenolatsalz verwendet wird. Das Stearat, beispielsweise
Mg-Stearat, wird vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent,
beispielsweise 0,5 bis 2,0 Gewichtsprozent verwendet. Das Silica
wird vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis 10 Gewichtsprozent,
beispielsweise 0,5 bis 5,0 Gewichtsprozent verwendet.
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In
einem weiteren Aspekt liefert die Erfindung eine wie oben beschriebene
Tablette, worin die Tablette enterisch überzogen ist. Der enterische Überzug kann
nicht nur auf Tabletten angewendet werden, sondern auch auf andere
orale Dosierungsformen, wie dies oben angegeben ist, beispielsweise
Granula, die weiter zu Tabletten verpresst werden können, oder
auf die MPA oder die Mycophenolatsalzarzneimittelsubstanz.
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Der
Ausdruck "enterischer Überzug", wie er hierin verwendet
wird, umfasst jeden pharmazeutisch annehmbaren Überzug, der die Freisetzung
des Wirkstoffs im Magen verhindert und sich im Dünndarm ausreichend zersetzt,
vorzugsweise im oberen Teil des Dünndarms (durch den Kontakt
mit etwa neutralen oder alkalischen Säften), um die Resorption des
Wirkstoffs durch die Wände
des Dünndarms
zu erlauben. In vitro Tests, um zu bestimmen, ob ein Überzug als
enterischer Überzug
klassifiziert wird oder nicht, wurden in den Pharmakopöen verschiedener
Länder
veröffentlicht.
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Genauer
gesagt bezieht sich der Ausdruck "enterischer Überzug", wie er hierin verwendet wird, auf einen Überzug,
der für
mindestens 2 Stunden mit künstlichen
Magensäften
intakt bleibt, wie HCL mit pH 1 bei 36 bis 38°C und sich danach innerhalb
von 30 Minuten in künstlichen
Darmflüssigkeiten
auflöst,
wie gepufferter KH2PO4 Lösung mit
pH 6,8.
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Die
Dicke des Überzugs
kann variieren und hängt
unter anderem von der Permeabilität in Wasser und Säuren ab.
Ein typischer Überzug
kann 20 bis 80 mg, beispielsweise 30 bis 70 mg, beispielsweise 65
mg auf einer ungefärbten
685 mg Tablette ausmachen.
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Im
allgemeinen werden befriedigende Ergebnisse mit einer Beschichtung
von 50 bis 200 μm,
vorzugsweise 75 bis 150 μm
Dicke erhalten. Der Überzug
wird geeigneterweise aus makromolekularen Polymeren ausgewählt. Geeignete
Polymere sind beispielsweise in L. Lachmann et al. The Theory and
Practice of Industrial Pharmacy, 3. Ausgabe 1986, Seiten 365 bis
373, H. Sucker et al., Pharmazeutische Technologie, Thieme, 1991,
Seiten 355 bis 359, Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis,
4. Ausgabe, Band 7, Seiten 739 bis 742 und 766 bis 778 (Springer
Verlag, 1971) und Remington's
Pharmaceutical Sciences, 13. Ausgabe, Seiten 1689 bis 1691 (Mack
Publ., Co., 1970) beschrieben und umfassen beispielsweise Celluloseesterderivate, Celluloseether,
Acrylsäureharze,
wie Methylacrylatcopolymere, Copolymere aus Maleinsäure und
Phthalsäurederivate,
Schellack, Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat oder Polyvinylacetatphthalat.
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Die
bevorzugten Filme werden hergestellt aus Celluloseacetatphthalat
und Trimelliat, Methacrylsäurecopolymeren,
beispielsweise Copolymeren, die aus Methacrylsäure und Estern hievon abgeleitet
sind, die mindestens 40% Methacrylsäure und speziell Hydoxypropylmethylcellulosephthalat
enthalten, wie dies beispielsweise unter dem Namen Hypromellosephthalat
oder Hydroxypropylmethylcellulosephthalat HP50 beispielsweise von
Shin-Etsu erhältlich
ist.
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Polymethacrylate
umfassen jene mit Molekulargewichten über 100 000 Dalton basierend
auf beispielsweise Methacrylsäure
und Methyl- oder Ethylmethacrylat in einem Verhältnis von etwa 1:1. Typische
Produkte umfassen Eudragit L, beispielsweise L 100–55 oder
Eudragit S, die von Röhm
GmbH, Darmstadt, Deutschland vermarktet werden. Ein Gemisch, das
zur Freisetzung des Wirkstoffs im oberen Teil des Darms angepasst
ist, beispielsweise Eudragit L und S, kann ebenfalls verwendet werden.
Eudragit L ist bevorzugt.
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Typische
Celluloseacetatphthalate haben einen Acetylgehalt von 17 bis 26%
und einen Phthalatgehalt von 30 bis 40% mit einer Viskosität von etwa
45 bis 90 cP. Ein Beispiel für
ein geeignetes Celluloseacetatphthalat ist das vermarktete Produkt
CAP (Eastman Kodak, Rochester NY, USA).
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Typische
Celluloseacetattrimelliate haben einen Acetylgehalt von 17 bis 26%,
einen Trimellitylgehalt von 25 bis 35% mit einer Viskosität von etwa
15 bis 20 cS. Ein Beispiel für
ein geeignetes Celluloseacetattrimelliat ist das vermarktete Produkt
CAT (Eastman Kodak Company, USA).
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Hydroxypropylmethylcellulosephthalate
haben typischerweise ein Molekulargewicht von 20 000 bis 100 000
Dalton, beispielsweise 80 000 bis 130 000 Dalton, beispielsweise
einen Hydroxypropylgehalt von 5 bis 10%, einen Methoxygehalt von
18 bis 24% und einen Phthalylgehalt von 21 bis 35%.
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Beispiele
für geeignete
Hydroxypropylmethylcellulosephthalate (HPMCP) sind die vermarkteten
Produkte, die einen Hydroxypropylgehalt von 6 bis 10%, einen Methoxygehalt
von 20 bis 24%, einen Phtalylgehalt von 21 bis 27%, ein Molekulargewicht
von etwa 84 000 Dalton aufweisen, wie sie unter den Handelsnamen HP50
bekannt und von der Shin-Etsu Chemical Co. Ltd. Tokyo, Japan erhalten
werden können
und haben einen Hydroxypropylgehalt, einen Methoxygehalt und einen
Phtalylgehalt von jeweils 5 bis 9%, 18 bis 22% und 27 bis 35% und
ein Molekulargewicht von 78 000 Dalton, wie dies unter dem Handelsnamen
HP55 bekannt ist und vom gleichen Lieferanten erhältlich ist.
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Ein
bevorzugter Überzug
ist HPMCP HP50.
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Der
enterische Überzug
kann auf herkömmliche
Weise ausgeführt
werden, so dass beispielsweise die Kerne mit einer Lösung des
enterischen Überzugs
besprüht
werden. Der Ausdruck "Kern", wird, wie er hierin verwendet
wird, so verstanden, dass er Tabletten, Granula, Pellets oder MPA
oder Mycophenolatsalzarzneimittelsubstanz meint. Es wird hier auf
die vielen Überzugverfahren
hingewiesen, die in der Technik verwendet werden, beispielsweise
Sprühüberzug in
einer Wirbelschicht, beispielsweise durch die bekannten Verfahren mittels
eines Geräts,
das von Aeromatic, Glatt, Wurster oder Hüttlin verfügbar ist, in einer perforierten
Pfanne durch das Accela Cota Verfahren oder dem submersen Schwertüberzugsverfahren.
Die bei der Konfektionierung herkömmlich verwendeten Additive
werden in solchen Verfahren verwendet.
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Geeignete
Lösemittel
für den
enterischen Überzug
sind beispielsweise organische Lösemittel,
beispielsweise ein Alkohol, wie Ethanol oder ein Gemisch aus Alkoholen,
beispielsweise Ethanol und Isopropanol, ein Keton, wie Aceton, halogenierte
Kohlenwasserstoffe, wie CH2Cl2 oder
Gemische solcher Lösemittel,
beispielsweise Ethanol/Aceton, beispielsweise 1:1 bis 10:1, worin
der Ethanolteil bis zu 5% Ispropanol enthalten kann.
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Falls
erwünscht,
kann ein Weichmacher, wie Di-n-butylphthalat oder Triacetin zu einer
solchen Lösung gegeben
werden, beispielsweise in einem Verhältnis des Überzugmaterials zum Weichmacher
von 1:0,05 bis 0,3.
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Enterisches Überzugsmaterial,
beispielsweise Polymethacrylate, wie sie oben beschrieben sind oder andere
saure Beschichtungsmaterialen können
auch aus einem wässrigen
Medium angewendet werden. Falls erwünscht, kann für Cellulosephthalate
und andere saure Beschichtungsmaterialien ein wasserlösliches
Salz gebildet werden, beispielsweise ein Ammoniumsalz, und es kann
eine wässrige
Lösung
hiervon verwendet werden.
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Gemäß der Erfindung
wurde festgestellt, dass es vorteilhaft sein kann, MPA oder Mycophenolatsalz
in seiner wasserfreien Form zu verwenden. Schwierigkeiten, die beim Überziehen
von Tabletten, die MPA oder Mycophenolatsalz in wasserfreier Form
enthalten, unter Verwendung eines wässrigen Lösemittels auftreten können, können Hydratbildung,
beispielsweise verschiedene Hydratisierungsgrade und die Bildung
von Polymorphen der Arzneimittelsubstanz umfassen.
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Um
diese und andere verwandte Schwierigkeiten zu erfüllen, wurde
nun überraschenderweise
gefunden, dass ein nicht-wässriger Überzug,
beispielsweise ein organischer Überzug,
verwendet werden kann.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
können
enterische Tabletten, die MPA oder Mycophenolatsalz in der wasserfreien
Form umfassen, mittels eines organischen Überzugs durch Optimierung der
Menge an Überzugsmaterial
und/oder Optimierung der Sprühbedingungen
während
des Überzugverfahrens
erhalten werden. Die absolute Menge an Beschichtungsmaterial und
die Sprühbedingungen
können
in Bezug auf die bestimmten gewünschten
Eigenschaften der Tablette durch Routineexperimente ausgewählt und
verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
enterisch ummantelten Tablette, die MPA oder das Mycophenolatsalz
in wasserfreier Form umfasst, wobei das Verfahren das Lösen/Dispergieren
des Überzugmaterials,
beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulosephthalate, beispielsweise
HPMCP HP50 und optional Pigmente, beispielsweise Eisenoxid, Indigotin,
beispielsweise Indigotinpigment und/oder Titandioxid in einem organischen
Lösemittel
oder einem Gemisch aus organischen Lösemitteln, beispielsweise Ethanol/Aeton
(G/G) und Sprühen
der Lösung/Dispersion
auf die Tabletten umfasst.
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In
einer weiteren Ausführungsform
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Vermeidung der Hydratbildung,
das das Lösen/Dispergieren
des organischen Überzugmaterials
in einem organischen Lösemittel
oder einem organischen Lösemittelgemisch,
wie dies oben bereits beschrieben ist und Sprühen der Lösung/Dispersion auf die Tabletten
umfasst.
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Vorzugsweise
kann das Überzugsmaterial
in einer Menge von 5 bis 20 Gewichtsprozent, beispielsweise 10 bis
15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 Gewichtsprozent auf der Grundlage
des Gesamtgewichts der filmummantelten Tablette verwendet werden.
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Erwünscht ist,
dass das organische Lösemittel,
beispielsweise Ethanol, im wesentlichen wasserfrei ist und beispielsweise
weniger als 15%, bevorzugter weniger als 10%, vor allem weniger
als 5% Wasser enthält. Geeignet
als Ethanol kann 94% Ethanol (G/G) oder absolutes Ethanol sein.
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Es
kann ein Wirbelschichtbeschichter oder ein Beschichter mit einer
perforierten Pfanne für
den Überzug
verwendet werden.
-
Bequemerweise
werden die Kerne bei Raumtemperatur behandelt oder auf 40°C beispielsweise
durch das Erwärmen
der Luft auf 40°C
bis zu 70°C
vor dem Sprühen
erwärmt.
Um ein Verkleben der Kerne zu vermeiden, wird das Sprühverfahren
vorzugsweise zu bestimmten Zeitintervallen unterbrochen und die
Kerne werden dann erneut erwärmt.
Es ist jedoch auch möglich,
ohne Unterbrechung des Sprühverfahrens
fortzufahren, beispielsweise durch automatische Regulierung der
Sprühmenge,
wenn man die Temperatur der Abluft und/oder der Kerne in Betracht
zieht.
-
Der
Sprühdruck
kann innerhalb weiter Bereiche variieren, wobei im allgemeinen befriedigende
Ergebnisse mit einem Sprühdruck
von etwa 1 bis 70 bar, beispielsweise 20 bis 60 bar, vorzugsweise
40 bis 50 bar beispielsweise eines luftfreien Sprühsystems
erhalten werden.
-
Die
Erfindung liefert in einem weiteren ihrer Aspekte ein Verfahren
zur Herstellung von Tabletten, wie dies hierin vorher beschrieben
ist. Solche Tabletten können
hergestellt werden durch
- (i) eine Vermischung
der Mycophenolsäure
oder des Mycophenolatsalzes und pharmazeutisch akzeptabler Additive,
- (ii) eine Granulierung des nach Stufe (I) erhaltenen Gemisches,
- (iii) eine Kompression der gemäß Stufe (ii) erhaltenen Granulate
und pharmazeutisch akzeptabler Additive unter Bildung der Tablette,
und
- (iv) eine Aufbringung eines enterischen Überzugs auf die gemäß Stufe
(iii) erhaltene Mycophenolsäure
oder das Mycophenolatsalz und/oder die gemäß Stufe (ii) erhaltenen Granulate
und/oder auf die gemäß Stufe (iii)
erhaltene Tablette. Das Überzugsverfahren
in Schritt (iv) kann gemäß einem
Verfahren ausgeführt
werden, wie dies oben angegeben ist.
-
Der
Granulierungsschritt (ii) kann eine Nassgranulierung sein, beispielsweise
eine Sprühgranulierung oder
Mischverfahren mit hohen Scherkräften,
Schmelzgranulierung oder Trockengranulierung, beispielsweise Rollverdichtung.
-
In
einem anderen Aspekt liefert die vorliegende Erfindung ein Granulat,
das durch ein Verfahren hergestellt wird, wie dies in den Schritten
(i) und (ii) ausgeführt
wird, wie dies oben definiert ist.
-
Wenn
MPA und Mycophenolatsalz in ihrer wasserfreien Form verwendet werden,
können
alle oben angegebenen Schritte, insbesondere der Granulierungsschritt
(ii) und das Überzugsverfahren
unter Anwendung ausschließlich
nicht-wässriger
Lösemittel
ausgeführt
werden, beispielsweise organischer Lösemittel, wie sie oben definiert
sind. Vorzugsweise ist das organische Lösemittel, beispielsweise Ethanol,
im wesentlichen wasserfrei, wie dies beispielsweise oben spezifiziert
ist.
-
Die
Tabletten der Erfindung könne
auch durch Direktverpressung der Arzneimittelsubstanz und der Additive
hergestellt werden, die den Schritt (i) und den Schritt (iii) umfassen
und der Schritt (ii) fehlt.
-
Im
Fall von unerwünschten
Arzneimittelsubstanzeigenschaften beispielsweise einer geringen
Schüttdichte
der Arzneimittelsubstanz, können
Granulierungstechniken, wie Schmelzgranulierung, Nassgranulierung oder
Rollverdichtung ausgeführt
werden, wonach der Kompressionsschritt erfolgt. Genauer gesagt liefert
die vorliegende Erfindung in einem Aspekt ein Verfahren, das umfasst
- (i) Mischen von MPA oder Mycophenolatsalz und
pharmazeutisch annehmbarer Additive, beispielsweise eines oder mehrerer
Bindemittel, beispielsweise Polyvinylpyrrolidon und eines oder mehrerer
Gleitmittel, beispielsweise kolloidales Siliciumdioxid, beispielsweise
in einem Mischer mit hohen Scherkräften,
- (ii) Zugabe eines Lösemittels,
beispielsweise Ethanol, beispielsweise 94% (G/G), Benetzen/Kneten
des Gemisches, beispielsweise in einem Mischer mit hohen Scherkräften, Nassgranulierung
beispielsweise unter Verwendung eines rotierenden Propellers und
Trocknen, beispielsweise in einem Wirbelschichttrockner,
- (iii) Zugabe pharmazeutisch annehmbarer Additive, beispielsweise
gesiebter Additive, beispielsweise eines oder mehrerer Füllstoffe,
wie Lactose, eines oder mehrerer Zerfallshilfsstoffe, beispielsweise
querverletztes Polyvinylpyrrolidon oder eines oder mehrerer Gleitmittel,
beispielsweise Magnesiumstearat und Mischen, beispielsweise in einem
Behältnismischer,
- (iv) Kompression des in Schritt (iii) erhaltenen Gemisches,
beispielsweise in einer herkömmlichen
Tablettiermaschine, beispielsweise in einer EK-0 Korsch Ekzentertablettiermaschine
oder einer Rotationstablettiermaschine, vorzugsweise einer Rotationsmaschine,
beispielsweise bei einem Druck von mehr als 5 kN und
- (v) Aufbringung eines enterischen Überzugs auf die Mycophenolsäure oder
das Mycophenolatsalz und/oder das Granulat und/oder die Tablette.
-
Eine
Tablette gemäß der vorliegenden
Erfindung, die beispielsweise 190 mg des Mycophenolatsalzes enthält und geeignete
Additive in geeigneten Mengen wird vorzugsweise durch ein Verfahren
hergestellt, worin die Kompressionskraft, die zur Herstellung der
Tablette verwendet wird, 15 bis 25 kN, vorzugsweise 20 kN beträgt. Geeignete
Additive in geeigneten Mengen für
diesen Wirkstoff können
45 mg Lactose, 6,6 mg wasserfreies kolloidales Silica, 3,25 mg Magnesiumstearat,
20 mg PVP, 10,25 mg Maisstärke
und 32,5 mg quervernetztes PVP sein. Für eine Tablette, die beispielsweise
385 mg des Mycophenolatsalzes enthält, beträgt die Kompressionskraft, die
zur Herstellung der Tablette verwendet wird, 15 bis 35 kN, vorzugsweise
20 kN oder 30 kN. Die bestimmte minimale Kompressionskraft hängt vom
Wirkstoffgehalt einer gegebenen Formulierung ab und hängt daher
von der Menge und Art der vorhandenen Additive ab.
-
Die
minimale Kompressionskraft kann für andere Formulierungen mittels
Routineexperimenten bestimmt werden.
-
Die
Tablettenkerne können
in der Form variieren, beispielsweise rund, oval, länglich,
zylindrisch oder jede andere geeignete Form. Ein Charakteristikum
von erfindungsgemäßen Tabletten
ist ihre kleine Größe in Bezug
auf die Menge an MPA oder Mycophenolatsalz, die hierin enthalten
ist.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die durch das Kompressionsverfahren erhaltenen
Tabletten, das oben beschrieben ist, rund oder oval. Die Ecken der
Tabletten können
abgeschrägt oder
abgerundet sein.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Tablette in eine runde Form mit folgenden
Dimensionen: Durchmesser:Höhe
10,0 bis 10,2 mm:3,9 mm oder eine Tablette mit ovaler Form der Dimensionen:
Länge:Breite:Höhe 17,0
bis 17,2:6,7 bis 6,9:5,9 mm verpresst.
-
Die
erfindungsgemäßen Tabletten,
die beispielsweise 190 mg Mycophenolatsalz umfassen, können ferner
eine Härte
von 40 bis 140 N, beispielsweise 60 bis 110 N, vorzugsweise 90 N
haben. Die erfindungsgemäßen Tabletten,
die beispielsweise 385 mg an Mycophenolatsalz umfassen, können ferner eine
Härte von
90 bis 230 N, beispielsweise 110 bis 210 N, vorzugsweise 160 N aufweisen.
Die Tablettenhärte
wird vorzugsweise gemäß dem Standardtest
bestimmt, beispielsweise mittels einer Schleuniger 6D Tablettentestvorrichtung.
-
Falls
gewünscht
können
Tabletten, die gemäß einem
oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, beispielsweise
in einer Filmüberzugsmaschine überzogen
werden, beispielsweise in einem perforierten Pfannenbeschichter,
beispielsweise gemäß einem Überzugsverfahren,
wie es oben beschrieben ist, beispielsweise mit einem Überzugsmaterial,
das beispielsweise Hydroxypropylmethylcellulosephthalate und Pigmente gelöst/dispergiert
in einem Lösemittel
oder einem Lösemittelgemisch,
beispielsweise einem nicht-wässrigen Lösemittel,
beispielsweise 94% Ethanol (G/G)/Acetongemisch umfasst, um beispielsweise
eine filmüberzogene
Tablette zu erhalten.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann eine überzogene
Tablette eine runde Form mit den Dimensionen Durchmesser:Höhe von 10,1
bis 10,7 mm:4,2 mm oder eine ovale Form der Dimensionen Länge:Breite:Höhe von 17,2
bis 18,0:6,9 bis 7,5:6,3 mm aufweisen.
-
Die
erfindungsgemäßen Tabletten
können
ferner gefärbt
sein, einen farblosen oder gefärbten Überzug aufweisen
und die Tabletten oder der Überzug
können
markiert sein, so dass ein individuelles Aussehen verliehen wird
und sie unmittelbar erkennbar macht. Die Verwendung von Farbstoffen
kann zur Verbesserung der Erscheinung wie auch zur Identifizierung
der Zusammensetzungen dienen. Farbstoffe, die zur Verwendung in der
Pharmazie geeignet sind, umfassen typischerweise Carotinoide, Eisenoxide,
Titandioxide, Indigotin, beispielsweise Indigotinpigment oder Chlorophyll.
Vorzugsweise werden die Tabletten der Erfindung mit einer Prägungscodierung
markiert.
-
Verfahren,
die verwendet werden können,
können
herkömmlich
sein oder in der Technik bekannt sein oder auf solchen Verfahren
basieren, wie beispielsweise jenen, die in L. Lachman et al., The
Theory and Practice of Industrial Pharmacy, 3. Ausgabe, 1986, H.
Sucker et al., Pharmazeutische Technologie, Thieme, 1991, Hagers
Handbuch der pharmazeutischen Praxis, 4. Ausgabe (Springer Verlag,
1971) und Remington's Pharmaceutical
Sciences, 13. Ausgabe (Mack Publ., Co. 1970) oder späteren Ausgaben
beschrieben sind.
-
Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind als Immunsuppressionsmittel brauchbar, wie dies durch Standardtests
gezeigt wird.
-
Die
Aktivität
und Eigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können gezeigt
werden in
- a) klinischen Standardversuchen,
beispielsweise Beobachtung der ersten akuten Abstoßungsepisoden oder
Behandlungsversagen 6 Monate nach der Transplantation von Nieren
oder Aufrechterhaltung eines Abstoßungs-freien Zustands innerhalb
von 6 Monaten nach dem Beginn der erfindungsgemäßen Behandlung. Die Zusammensetzungen
der Erfindung werden mit einer Dosis im Bereich von 0,5 bis 2,0
g/Tag verabreicht, beispielsweise 1,5 g/Tag und verringern die akuten
Abstoßungsraten,
wenn sie während
der Zeit um die Transplantationsoperation herum verabreicht werden
und halten einen Abstoßungsfreien
Zustand bei Patienten aufrecht, die 3 Monate oder mehr nach der
Transplantation sind. Daher können
die Zusammensetzungen der Erfindung während den anfänglichen
72 Stunden nach der Transplantation mit einer Dosis von 0,5 g zweimal
am Tag in Kombination mit einem herkömmlichen Steroid und einem
Cyclosporin verabreicht werden, wie beispielsweise Neoral®,
wobei die Cyclosporindosis die herkömmliche Dosis mit beispielsweise
8 ± 3
mg/kg für
Nierentransplantate ist. Die Steroiddosis wird mit 2,5 mg/kg für 4 Tage
nach der Transplantation, 1 mg/kg danach für 1 Woche, 0,6 mg/kg danach
für 2 Wochen,
danach 0,3 mg/kg für
1 Monat für
Prednison verabreicht und in
- b) Standardtierversuchen, beispielsweise Beobachtung der Nierenallotransplantatreaktion
in der Ratte. In diesem Test wird eine Niere aus einer weiblichen
Fischer 344 Ratte auf das Nierengefäß einer unilateral (linke Seite)
nephrektomierten WF Empfängerratte
mittels einer Ende-an-Ende Anastomose transplantiert. Die Harnleiteranastomose
ist ebenfalls Ende-an-Ende. Die Behandlung beginnt am Tag der Transplantation und
wird für
14 Tage fortgesetzt. Eine contralaterale Nephrektomie wird sieben
Tage nach der Transplantation durchgeführt, wodurch der Empfänger auf
die Funktionsfähigkeit
der Spenderniere angewiesen ist. Das Überleben des Transplantatempfängers wird
als Parameter für
ein funktionsfähiges
Transplantat verwendet. Typische Dosen der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
betragen 1 bis 30 mg/kg p. o.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung sind besonders brauchbar für die folgenden
Zustände:
- a) Behandlung oder Prävention einer Organ-, Gewebe-,
oder Zellallotransplantat- oder -xenotransplantatatabstoßung, beispielsweise
für die
Behandlung von Empfängern
von beispielsweise Herz-, Lungen-, kombinierten Herz-Lungen-, Leber-,
Nieren-, Pankreas-, Haut-, Pankreasinselzell-, Nervenzell- oder Korneatransplantaten,
einschließlich
der Behandlung und Prävention
der akuten Abstoßung,
Behandlung oder Prävention
der hyperakuten Abstoßung,
wie sie beispielsweise mit der Xenotransplantatabstoßung assoziiert ist,
und Behandlung und Prävention
der chronischen Abstoßung,
wie sie beispielsweise bei der Transplantat-Gefäßerkankung vorkommt. Die Zusammensetzungen
der Erfindung sind auch indiziert für die Verhinderung der Graft-versus-Host
Erkrankung, wie sie nach einer Knochenmarkstransplantation auftritt.
- b) Behandlung und Verhinderung einer Autoimmunerkrankung und
von Entzündungszuständen, insbesondere
Entzündungszuständen mit
einer Ätiologie,
die eine Autoimmunkomponente umfasst, wie Arthritis (beispielsweise
rheumatoide Arthritis, Arthritis chronica progrediente und Arthritis
deformans) und rheumatischen Erkrankungen. Bestimmte Immun-vermittelte
Erkrankungen, für
die die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
verwendet werden können,
sind unter anderem autoimmune hämatologische
Störungen
(einschließlich
unter anderem hämolytischer
Anämie,
aplastischer Anämie,
reiner Erythrozytenanämie und
idiopathischer Thrombozytopenie), systemischer Lupus erythematodes,
Polychondritis, Sklerodermie, Wegener'scher Granulomatose, Dermatomyositis,
Polymyositis, chronisch aktive Hepatitis, primäre biliäre Zirrhose, Myasthenia gravis,
Psoriasis, Steven-Johnson Syndrom, Pemphigus, idiopathische Sprue,
entzündliche
Darmerkrankungen (einschließlich
beispielsweise Colitis ulcerosa und Morbus Crohn), endokrine Ophthalmopathie,
Graves Erkrankung, Sarkoidose, multiple Sklerose, juveniler Diabetes
(Diabetes mellitus Typ I), nicht-infektiöse Uveitis (anteriore und posteriore),
Keratokonjunktivitis sicca und Frühlingskonjunktivitis, interstitielle
Lungenfibrose, psoriatische Arthritis, Vaskulitis, Glomerulonephritis
(mit und ohne nephrotischem Syndrom, beispielsweise einschließlich einem
idiopathisch nephrotischem Syndrom oder der Minimal Change Nephropathie)
und juvenile Dermatomyositis.
-
Geeignete
Dosierungen der Zusammensetzungen der Erfindung variieren natürlich beispielsweise
in Abhängigkeit
des zu behandelnden Zustands (beispielsweise des Krankheitstyps
oder der Art der Resistenz), dem verwendeten MPA Salz, dem gewünschten
Effekt und der Art der Verabreichung.
-
Im
allgemeinen werden jedoch zufriedenstellende Ergebnisse bei der
beispielsweise oralen Verabreichung mit Dosierungen in der Größenordnung
von 1 bis 30 mg Salz pro kg Körpergewicht
pro Tag einmal oder in verteilten Dosen bis zu viermal pro Tag erhalten.
Geeignete Tagesdosierungen für
Patienten liegen daher im Bereich von 200 mg bis 3 g p. o. Salz,
das heißt
50 bis 100% Mycophenolatmofetil hiervon. Für das bevorzugte Mononatriumsalz
beträgt
die Dosis des Salzes etwa zwei Drittel des Mycophenolatmofetils.
-
Die
Bioverfügbarkeitseigenschaften
der Zusammensetzungen der Erfindung können auf herkömmliche
Weise bestimmt werden, beispielsweise durch orale Verabreichung
an Beagle Hunde. Die Dosierungen betragen typischerweise 50 mg Salz/Tier,
beispielsweise etwa 3 bis 5 mg Salz/kg Tierkörpergewicht. Die Hunde sind
erwachsen (etwa 10 kg, beispielsweise 6 bis 14 kg) und nüchtern.
3 Stunden nach der Verabreichung werden etwa 200 g Futter verabreicht.
Es werden Blutproben aus der Vena cephalica vor der Verabreichung und
10, 30 und 45 Minuten, 1, 1,5, 2, 3, 4, 6, 8, 12 und 24 Stunden
nach der Verabreichung entnommen. Plasmaspiegel der freien MPA werden
durch HPLC Analyse (mit UV Detektion) bestimmt.
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung, die eine therapeutisch wirksame
Menge an Mycophenolsäure
oder Mycophenolatsalz umfassen, können als einzelner Wirkstoff
oder mit einem anderen Immunsuppressivum verabreicht werden, beispielsweise
zusammen mit der simultanen oder getrennten Verabreichung von anderen
Immunsuppressiva, beispielsweise in immunsuppressiven Anwendungen,
wie Prävention
oder Behandlung der Graft versus Host Erkrankung, Transplantatabstoßung oder
Immun-vermittelten
Erkrankungen. Beispielsweise können
die Zusammensetzungen der Erfindung in Kombination mit Cyclosporinen
oder Ascomycinen oder ihren immunsuppressiven Analoga verabreicht
werden, beispielsweise Cyclosporin A, FK-506 (Tacrolismus) etc.,
Rapamycin oder einem Derivat hiervon, beispielsweise 40-O-(2-Hydroxyethyl)rapamycin, einem
Derivat, wie dies beispielsweise in
WO 95 14 023 A und
WO 99 15 530 A beschrieben
ist, beispielsweise ABT578 oder Rapaloge, wie sie beispielsweise
in
WO 98 02 441 A und
WO 01 14 387 A beschrieben
sind, beispielsweise AP23573, einem Lymphozytenzielsuchmittel, beispielsweise
FTY720 (2-Amino-2-[2-(4-octylphenyl)ethyl]propan-1,3-diol in freier
Form oder in pharmazeutischer Salzform, beispielsweise das Hydrochlorid),
Coricosteroide, Cyclophosphamid, Azathiopren, Methotrexat, Brequinar,
Leflunomid, Mizoribin, Desoxyspergualin, oder immunsuppressiven
monoklonalen Antikörpern,
beispielsweise monoklonalen Antikörpern gegen Leukozytenrezeptoren,
beispielsweise MHC, CD2, CD3, CD4, CD7, CD25, CD28, CTLA4, B7, CD40, CD45
oder CD58 oder ihren Liganden oder anderen Immunmodulatorverbindungen.
Eine bevorzugte Kombination umfasst eine Zusammensetzung der Erfindung
und Rapamycin oder ein Derivat hiervon, wie dies beispielsweise
oben angegeben ist, beispielsweise 40-O-(2-Hydroxyethyl)rapamycin
und/oder ein Lymphozytenzielfindungsmittel, beispielsweise FTY720.
-
Demnach
liefert die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Immunsuppression
eines Individuums, das umfasst die Verabreichung einer festen Dosierungsform
gemäß der Erfindung,
beispielsweise eine Tablette, an ein Individuum, das einer solchen
Immunsuppression bedarf, optional mit der simul tanen, sequenziellen oder
separaten Verabreichung einer weiteren immunsupressiven oder immunmodulatorischen
Verbindung, wie dies beispielsweise oben beschrieben ist.
-
Wenn
die Zusammensetzungen der Erfindung mit solchen anderen Immunsupressiva
verabreicht werden, können
die Dosierungen der anderen Immunsupressionsmittel beispielsweise
auf die Hälfte
bis ein Drittel ihrer Dosierungen verringert werden, wie wenn sie
alleine verwendet werden.
-
Repräsentative
Dosen für
Ciclosporin, die verwendet werden, sind beispielsweise 1 bis 10,
beispielsweise 1 bis 2 mg/kg/Tag.
-
Die
folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
| Beispiel
1 | Beispiel
2 |
Tabletteninhalt | mg
(% des Kern, % der überzogenen
Tablette) | mg |
Mycophenolat-Natrium | 192,41 (62,1, 54,2) | 384,82 |
Lactose,
wasserfrei (1.1) | 45
(14,5, 12,7) | 90 |
Crospovidon® (1.2) | 32,5
(10,5, 9,2) | 65 |
Povidone® K30
(1.3) | 20
(6,5, 5,6) | 40 |
Maisstärke (1.2) | 10,25
(3,3, 2,9) | 20,5 |
Kolloidales
Siliciumdioxid, wasserfrei (1.4) | 6,6
(2,1, 1,9) | 13,2 |
Magnesiumstearat
(1.5) | 3,25
(1, 0,9) | 6,5 |
Gesamt
(Kern) | 310
(100, 87,4) | 620 |
| | |
Enterischer Überzug | | |
HPMCP
HP50 | 42
(-, 11,8) | 65 |
Eisenoxid
gelb | 0,078 | 0,167 |
Eisenoxid
rot | - | 0,167 |
Titandioxid | 2,883
(-, 0,8) | 4,666 |
Indigotinpigment | 0,039 | - |
Gesamt
(Überzug) | 45
(-, 12,6) | 70 |
Gesamt überzogene
Tablette | 355
(145/100) | 690 |
Ethanol
94% (G/G), den.3 (Granulierung und Überzugsflüssigkeit) | | |
Aceton3
(Überzugsflüssigkeit) | | |
- 1 Äquivalent
zu 180 mg Mycophenolsäure
- 2 Äquivalent
zu 360 mg Mycophenolsäure
- 3 Eliminiert während des Filmüberzugstrockungsschritts
-
Verfahren
-
Die
Tabletteninhaltsstoffe Mycophenolat-Natrium, Povidone® K30
und kolloidales, wasserfreies Silica werden
- (i)
gemischt
- (ii) mittels 94% Ethanol (G/G) nassgranuliert
- (iii) gemischt mit wasserfreier Lactose, Maisstärke, Crospovidone® und
Magnesiumstearat und vorzugsweise mit 20 kN zu Tabletten verpresst.
- (iv) Die Tabletten werden in einem perforierten Pfannenbeschichter
mit einer Lösung
der Überzugsinhaltsstoffe
in Ethanol (mit 5% Isopropanol)/Aceton überzogen. Die Tabletten erfüllen den
hierin beschriebenen enterischen Überzugstest und zerfallen nicht
innerhalb von 2 Stunden in künstlichem
Magensaft (pH 1, HCl). Die Zusammensetzungen sind beispielsweise
für 2 Jahre
mit einem Zerfall von weniger als 5% Mycophenolsäuregehalt bei Raumtemperatur
stabil.
-
Unter
Befolgung des obigen Verfahrens können die folgenden Tabletten
(überzogen
und nicht überzogen)
erhalten werden: Beispiel 3
Tabletteninhalt | mg |
Mycophenolat-Natrium | 342* |
Lactose,
wasserfrei (1.1) | 80 |
Crospovidone® (1.2) | 57,80 |
Povidone® K30
(1.3) | 35,50 |
Maisstärke (1.2) | 18,20 |
Kolloidales
Siliciumdioxid, wasserfrei (1.4) | 11,70 |
Magnesiumstearat
(1.5) | 5,80 |
Gesamt
(Kern) | 551 |
Enterischer Überzug | |
HPMCP
HP50 | 60 |
Gesamttablette | 611 |
- *äquivalent
zu 320 mg MPA
-
Beispiel 4
-
Es
wird ein Granulat mittels des organischen Nassgranulierungsverfahrens
hergestellt, wobei absolutes Ethanol als Granulierungsflüssigkeit
verwendet wird.
Mycophenolat-Natrium | 192,3* |
Lactose
200 Mesh (1.1) | 147,7 |
Croscarmellose
(1.2) | 100,0 |
Povidone® K30
(1.3) | 35,0 |
Kolloidales
Siliciumdioxid, wasserfrei (1.4) | 20,0 |
Magnesiumstearat | 5,0 |
Gesamt | 500 |
Dieses Granulat
kann weiter mit Additiven gemischt und zu Tabletten verpresst werden. |
Enterischer Überzug | |
HPMCP
HP50 | 60 |
Gesamttablette | 560 |
- *äquivalent
zu 190 mg MPA