-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung
in Form einer Retardtablette, die Quetiapin oder ein pharmazeutisch
verträgliches Salz davon wie z. B. Quetiapinhemifumarat
als einen Wirkstoff enthält. Außerdem betrifft
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer filmbeschichteten
Retardtablette.
-
Quetiapin
ist ein atypisches Neuroleptikum, das zur Behandlung der Schizophrenie
und Manien bei bipolarer Erkrankung sowie in der Behandlung von
Zwangserkrankungen eingesetzt wird. Quetiapin wird in Form seines
Hemifumaratsalzes als Filmtablette mit sofortiger Freisetzung unter
dem Handelsnamen Seroquel® oder
Retardtablette unter dem Handelsnamen Seroquel XR® vermarktet.
-
Quetiapin
ist ein in Wasser relativ gut löslicher Wirkstoff. Es ist
bekannt, dass wasserlösliche Wirkstoffe in Retardformulierungen
zum Phänomen „dose dumping” neigen, wonach
bei Beginn der Freisetzung des Wirkstoffs aus der Retardformulierung
eine relativ große Menge des Wirkstoffs schlagartig freigesetzt
wird. Zur Überwindung dieses Problems wurden im Stand der
Technik mehrere geeignete Retardformulierungen für Quetiapin,
insbesondere für sein Hemifumaratsalz (hiernach „Fumaratsalz”)
vorgeschlagen.
-
WO 97/45124 offenbart eine
Quetiapin enthaltende Retardtablette, wobei der retardierende Effekt durch
einen quellbaren Hilfsstoff bereitgestellt wird, vorzugsweise durch
Hydroxypropylmethylcellulose (Hypromellose). Die beschriebenen retardierenden
Zusammensetzungen sind demnach hydrophile Matrixformulierungen,
die gegebenenfalls Füllstoffe wie Lactose oder mikrokristalline
Cellulose und insbesondere den pH-Wert modifizierende Substanzen
enthalten können. Die unter dem Handelsnamen Seroquel XR
® vertriebene filmbeschichtete Retardtablette
macht von der in
WO 97/45124 beschriebenen
Lehre Gebrauch; der Tablettenkern enthält neben dem Wirkstoff,
mikrokristalline Cellulose und Lactosemonohydrat als Füllstoffe,
Natriumcitrat als pH-Wert modifizierende Substanz, Magnesiumstearat
als Gleitmittel und Hypromellose als einen quellbaren Hilfsstoff.
-
WO 2008/060228 offenbart
eine Weiterentwicklung der in
WO
97/45124 beschriebenen Retardtablette, die sich dadurch
auszeichnet, dass die Formulierung ausgewählte Gehalte
an Quetiapin, Hypromellose und Natriumcitratdihydrat aufweist. Es
wird berichtet, dass durch die Verwendung von Natriumcitratdihydrat
als eine den pH-Wert modifizierende Substanz die pH-Abhängigkeit
der Löslichkeit des eingesetzten Quetiapinsalzes, insbesondere
des Quetiapinfumarats, in einem wässrigen Medium verringert
werden kann.
-
WO 01/21179 offenbart ein
Granulat, umfassend Quetiapin und ein wasserlösliches Bindemittel,
zur Herstellung einer oral zu verabreichenden Lösung oder
Suspension. Als ein besonders bevorzugtes wasserlösliches
Bindemittel ist Maltodextrin genannt.
-
WO 03/039516 beschreibt
eine Kapsel oder Tablette, die ein Quetiapin enthaltendes Granulat
umfasst. Das Granulat ist dadurch gekennzeichnet, dass es neben
Quetiapin einen Hilfsstoff zur Verbesserung der Dispergierbarkeit
des Wirkstoffs in einem wässrigen Medium enthält
(„Floating Agent”), wie wasserunlösliche
Cellulosen, z. B. kristalline Cellulose, Pulvercellulose und niedrig-substituierte
Hydroxypropylcellulose, Natriumalginat, Propylenglycolalginat, Tragant
und Xanthangummi.
-
WO 2004/012699 offenbart
eine Quetiapin enthaltende retardierende Dosisform. Der retardierende
Effekt wird dadurch erzielt, dass der in Wasser leicht lösliche
Wirkstoff Quetiapin zusammen mit einem hydrophoben Hilfsstoff in
Mikropartikeln vorliegt, welche wiederum mit einem hydrophoben Film
beschichtet sind. Diese filmbeschichteten Mikropartikel können
dann zu Tabletten verpresst werden. Die Mikropartikel werden hergestellt,
indem der Wirkstoff mit dem hydrophoben Hilfsstoff und unter Verwendung
eines organischen Lösungsmittels granuliert wird.
-
WO 2005/041935 offenbart
Quetiapin enthaltende Retardtabletten, die dadurch gekennzeichnet
sind, dass der Wirkstoff in einer hydrophoben Matrix aus einem Wachsmaterial
vorliegt. Wachse im Sinne von
WO 2005/041935 sind
Materialien, die bei Raumtemperatur fest sind und Schmelzpunkte
zwischen 30°C und 100°C aufweisen, wie neutrale
oder synthetische Wachse, langkettige Alkohole (z. B. Laurylalkohol),
Fettsäuren, Fettsäureester, Kohlenwasserstoffe
und dergleichen. Die Retardtabletten werden durch ein Schmelzgranulierungsverfahren
hergestellt, indem das Wachsmaterial in Anwesenheit des Wirkstoffs
geschmolzen wird.
-
WO 2007/086079 offenbart
eine Quetiapin enthaltende Retardformulierung, umfassend einen Porenbildner
und ein Retardierungsmittel. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Retardierungsmittel Hypromellose und der Porenbildner Natriumchlorid,
wobei die beschriebene Tablette zusätzlich Lactose oder
mikrokristalline Cellulose als einen Füllstoff enthält
und durch Feuchtgranulierung unter Verwendung von Polyvinylpyrrolidon
als Bindemittel hergestellt wird.
-
WO 2007/133583 beansprucht
eine Retardformulierung für wasserlösliche Wirkstoffe
wie Quetiapin. Die beschriebene Formulierung umfasst einen Matrixkern
aus einem hydrophoben Material und gegebenenfalls weiteren Hilfsstoffen,
u. a. Füllstoffen, der den Wirkstoff enthält,
sowie eine retardierende Filmbeschichtung, die ein hydrophobes Polymer
und einen hydrophilen Porenbildner enthält. Bevorzugte
die Matrix bildende hydrophobe Materialien sind z. B. Ethylcellulose,
Celluloseacetat, Celluloseacetatbutyrat, Polyvinylacetat und Poly(meth)acrylate.
Als hydrophile Porenbilder werden vorzugsweise Hypromellose, Methylcellulose,
Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Polyvinylpyrrolidon
und Polyalkylenglycol eingesetzt. Füllstoffe im Sinne von
WO 2007/133583 sind
zum einen die dem Fachmann bekannten üblichen Füllstoffe
aber auch Bindemittel und Hilfsmittel, die als Fließregulierungsmittel
fungieren oder die Komprimierbarkeit des Pulvermaterials verbessern.
-
WO 2008/090569 betrifft
eine Retardformulierung für einen Wirkstoff mit einer vom
pH-Wert des Auflösungsmediums abhängigen Löslichkeit,
wie z. B. Quetiapin, wobei die Zusammensetzung ein die Freisetzungsgeschwindigkeit
des Wirkstoffs in einer sauren Umgebung kontrollierendes Polymer
und ein die Freisetzungsgeschwindigkeit kontrollierendes System
umfasst, wobei das System die Freisetzung des Wirkstoffs sowohl
in einer sauren als auch in einer basischen Umgebung kontrolliert
und aus einem Quellmittel und einem die Quellung unterstützenden
Mittel besteht.
-
Angesichts
des vorstehend beschriebenen Standes der Technik lag die der Erfindung
zugrundeliegende Aufgabe darin, eine weitere Retardformulierung
für Quetiapin oder einem pharmazeutisch verträglichen Salz
davon, insbesondere für das Fumaratsalz anzugeben, die
eine ausreichende retardierende Wirkung bereitstellt und bei der
kein „dose dumping” auftritt.
-
Diese
Aufgabe wird durch den in den Ansprüchen angegebenen Gegenstand
gelöst.
-
Es
wurde gefunden, dass ein ausreichend guter retardierender Effekt
erzielt wird, wenn der Wirkstoff zusammen mit einem wasserlöslichen
Bindemittel und einem wasserunlöslichen und nicht quellbaren
Hilfsstoff in einer Matrixformulierung vorliegt.
-
Demzufolge
betrifft die vorliegende Erfindung eine Matrixformulierung in Form
einer Retardtablette, umfassend (a) Quetiapin oder ein pharmazeutisch
verträgliches Salz davon als einen Wirkstoff, (b) mindestens einen,
die Matrix bildenden, wasserunlöslichen und nicht quellbaren
Hilfsstoff und (c) mindestens ein wasserlösliches Bindemittel.
-
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind „wasserunlösliche” Hilfsstoffe
Substanzen, die eine Löslichkeit in Wasser von ≤ 10
g/L, vorzugsweise ≤ 5 g/L, beziehungsweise ≤ 1
g/L, mehr bevorzugt ≤ 0,5 g/L, noch mehr bevorzugt ≤ 0,1
g/L und am meistens bevorzugt ≤ 0,01 g/L bei 20°C
aufweisen.
-
Im
Sinne der vorliegenden Erfindung sind „wasserlösliche” Bindemittel
solche, die bei 20°C eine Löslichkeit aufweisen,
wobei 1 Gewichtsteil Bindemittel in ≤ 10 Gewichtsteilen,
vorzugsweise ≤ 5 Gewichtsteilen, mehr bevorzugt ≤ 3
Gewichtsteilen und am meisten bevorzugt ≤ 1 Gewichtsteil
Wasser lösbar sind.
-
Vorzugsweise
ist der wasserunlösliche und nicht quellbare Hilfsstoff
aus organischen und anorganischen Hilfsstoffen ausgewählt,
wobei der organische Hilfsstoff entweder aus der Gruppe der Polymeren
oder Nichtpolymeren ausgewählt ist.
-
In
einem ersten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Matrixformulierung
in Form einer Retardtablette, wobei der die Matrix bildende, wasserunlösliche
und nicht quellbare Hilfsstoff ein organischer Hilfsstoff ist und
aus den Polymeren Polyvinylacetat, Celluloseestern wie Celluloseacetat,
Cellulosepropionat und Celluloseacetatbutyrat, Alkylcellulosen wie
Ethylcellulose, neutralen Homo- und Copolymeren aus (Meth)acrylsäureestern
wie Polymethyl(meth)acrylat, Polye thyl(meth)acrylat, Polybutyl(meth)acrylat,
Polyisobutyl(meth)acrylat und dergleichen, kationischen Homo- und
Copolymeren aus (Meth)acrylsäureestern mit quartären
Ammoniumgruppen wie Ethylacrylat/Methylacrylat-Copolymer mit quartären
Ammoniumgruppen (z. B. Eudragit RL oder Eudragit RS) ausgewählt
ist.
-
Als
ein besonders bevorzugtes, die Matrix bildendes, wasserunlösliches
und nicht quellbares Polymer kann Polyvinylacetat verwendet werden,
das z. B. im Gemisch mit dem wasserlöslichen Bindemittel
Povidon unter dem Handelsnamen Kollidon® SR
vermarktet wird.
-
In
einem zweiten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Matrixformulierung
in Form einer Retardtablette, wobei der mindestens eine, die Matrix
bildende, wasserunlösliche und nicht quellbare Hilfsstoff
ein anorganischer Hilfsstoff ist, der aus Carbonaten, Phosphaten
und Sulfaten ausgewählt ist.
-
Insbesondere
ist der anorganische Hilfsstoff aus Calciumhydrogenphosphat, Calciumphosphat,
Calciumcarbonat und Calciumsulfat ausgewählt, wobei Calciumhydrogenphosphat
und Calciumphosphat bevorzugt sind.
-
In
einem dritten Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung eine Matrixformulierung
in Form einer Retardtablette, wobei der mindestens eine, die Matrix
bildende, wasserunlösliche und nicht quellbare Hilfsstoff
ein organisches Nichtpolymer, vorzugsweise eine Carbonsäure
ist. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist
der organische Hilfsstoff Fumarsäure.
-
Die
erfindungsgemäße Retardtablette enthält
vorzugsweise ein oder mehrere wasserlösliche Bindemittel,
die aus Maltodextrin, Mannitol, Xylitol, vorverkleisterte Stärke,
Saccharose, Polyvinylpyrrolidon (Povidon), Polyethylenglycol/Polyvinylalkohol-Pfropfpolymeren
(z. B. Kollicoat® IR) und Vinylpyrroli don/Vinylacetat-Copolymeren,
auch als Copovidon bezeichnet (z. B. Plasdone® S-630
Copovidon), ausgewählt sind.
-
Besonders
bevorzugt sind die folgenden Kombinationen des mindestens einen,
die Matrix bildenden, wasserunlöslichen und nicht quellbaren
Hilfsstoffs und mindestens einen wasserlöslichen Bindemittels:
- – der organische Hilfsstoff Polyvinylacetat
mit dem wasserlöslichen Bindemittel Povidon,
- – der organische Hilfsstoff Celluloseacetatbutyrat
mit dem wasserlöslichen Bindemittel Maltodextrin,
- – der anorganische Hilfsstoff Calciumhydrogenphosphat
mit dem wasserlöslichen Bindemittel Maltodextrin, und
- – der organische Hilfsstoff Fumarsäure mit
dem wasserlöslichen Bindemittel Maltodextrin.
-
Das
Massenverhältnis von dem mindestens einen, die Matrix bildenden,
wasserunlöslichen und nicht quellbaren Hilfsstoff zu dem
mindestens einen wasserlöslichen Bindemittel in der erfindungsgemäßen
Matrixformulierung ist insbesondere 1:1 bis 20:1, vorzugsweise 2:1
bis 15:1, bevorzugt 3:1 bis 10:1, mehr bevorzugt 3,5:1 bis 8:1 und
am meistens bevorzugt 4:1 bis 6:1.
-
Die
erfindungsgemäße Matrixformulierung ist in einer
bevorzugten Ausführungsform eine filmbeschichtete Retardtablette.
-
Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Matrixformulierung ist eine Retardtablette, die gegebenenfalls filmbeschichtet
ist, wobei die Tablette oder der Tablettenkern ausschließlich aus
(a) Quetiapin oder einem pharmazeutisch verträglichen Salz
davon als einen Wirkstoff, (b) mindestens einem, die Matrix bildenden,
wasserunlöslichen und nicht quellbaren Hilfsstoff, (c)
mindestens einem wasserlöslichen Bindemittel und gegebenenfalls
(d) mindestens einem Gleitmittel hergestellt ist bzw. besteht.
-
Da
es sich bei der erfindungsgemäßen Matrixformuliemng
um eine Retardtablette handelt, die gegebenenfalls filmbeschichtet
ist, enthält diese üblicherweise keine Sprengmittel.
-
Als
ein Gleitmittel zur Verbesserung der Fließeigenschaften
bzw. der Rieselfähigkeit der bei der Herstellung der erfindungsgemäßen
Matrixformulierung eingesetzten Pulver oder Granulate können
insbesondere Magnesiumstearat, Calciumstearat, Natriumstearylfumarat,
hydriertes Rizinusöl, Talkum, Siliciumdioxid wie z. B.
kolloidales Siliciumdioxid (wasserfrei) und dergleichen verwendet
werden.
-
Die
erfindungsgemäße Matrixformulierung in Form einer
filmbeschichteten Retardtablette hat eine Filmbeschichtung, wobei
der Film vorzugsweise einen wasserunlöslichen und nicht
quellbaren Filmbildner umfasst.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Filmbildner ein
organisches Polymer, das vorzugsweise aus Polyvinylacetat, Celluloseestern
wie Celluloseacetat, Cellulosepropionat, Celluloseacetatbutyrat,
Alkylcellulosen wie Ethylcellulose, Homo- und Copolymeren aus (Meth)acrylsäureestern
wie Polymethyl(meth)acrylat, Polyethyl(meth)acrylat, Polybutyl(meth)acrylat,
Polyisobutyl(meth)acrylat, Ethylacrylat/Methylmethacrylat-Copolymer
(z. B. Kollicoat® EMM 30 D) und
dergleichen, und kationischen Homo- und Copolymeren aus (Meth)acrylsäureestern
mit quartären Ammoniumgruppen wie Ethylacrylat/Methylacrylat-Copolymer
mit quartären Ammoniumgruppen (z. B. Eudragit RL oder Eudragit
RS) ausgewählt ist, wobei Celluloseacetatbutyrat besonders
bevorzugt ist.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält
der Film neben dem wasserunlöslichen und nicht quellbaren
Filmbildner einen wasserlöslichen Porenbildner.
-
Der
wasserlösliche Porenbildner ist vorzugsweise aus organischen
Polymeren wie Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulosen, z. B. Hydroxypropylmethylcellulose
(Hypromellose), Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropylcellulose,
Natrium-Carboxymethylcellulose, Polyethylenglycol, Polyvinylalkohol
und Polyethylenglycol/Polyvinylalkohol-Pfropfpolymeren (z. B. Kollicoat® IR), und organischen und anorganischen
Nichtpolymeren wie Saccharose, Glucose, Lactose, Fructose, Mannitol,
Sorbitol, Mannose, Galactose und Alkalimetallsalzen, z. B. Lithiumcarbonat,
Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Kaliumphosphat, Natriumacetat und
Natriumcitrat, ausgewählt ist. Besonders bevorzugte wasserlösliche
Porenbildner sind Polyethylenglycol/Polyvinylalkohol-Pfropfpolymere,
wie z. B. Kollicoat® IR.
-
Die
erfindungsgemäße Matrixformulierung kann durch
Direkttablettierung sowie über Feucht- oder Trockengranulate
hergestellt werden.
-
Bevorzugt
ist die Feuchtgranulierung, wobei der mindestens eine, die Matrix
bildende, wasserunlösliche und nicht quellbare Hilfsstoff
zusammen mit dem Wirkstoff vorzugsweise intragranular vorliegt und
keine weiteren pharmazeutisch verträgliche Hilfsstoffe,
insbesondere kein Füllstoff bzw. Verdünnungsmittel,
in dem Granulat enthalten sind.
-
Der
mindestens eine, die Matrix bildende, wasserunlöslich und
nicht quellbare Hilfsstoff kann aber auch extragranular vorliegen.
In diesem Fall ist es vorteilhaft, dass der Wirkstoff mit einem
Füllstoff granuliert wird. Als Füllstoffe können
z. B. Cellulosepulver, Mannit, verschiedene Stärken wie
z. B. Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, silizifizierte
mikrokristalline Cellulose, Sorbit, Dextrose, Lactit, Lactose (wasserfrei
oder als Monohydrat) und dergleichen verwendet werden.
-
Zur
Verbesserung der Komprimierbarkeit und als Trockenbinder kann zu
der Tablettenmasse eine geeignete mikrokristalline Cellulose gegeben
werden, und zwar für den Fall, dass die erfindungsgemäße
Zubereitung durch eine Direkttablettierung hergestellt wird.
-
Außerdem
betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung mindestens eines,
die Matrix bildenden, wasserunlöslichen und nicht quellbaren
Hilfsstoffs und mindestens eines wasserlöslichen Bindemittels
zur Herstellung einer Matrixformulierung, enthaltend Quetiapin oder
ein pharmazeutisch verträgliches Salz davon, wobei die
Matrixformulierung vorzugsweise ein Granulat oder eine Tablette
ist. Die erfindungsgemäße Kombination eines Matrix
bildenden, wasserunlöslichen und nicht quellbaren Hilfsstoffs
mit einem wasserlöslichen Bindemittel ermöglicht
es, dass der Wirkstoff Quetiapin oder ein pharmazeutisch verträgliches
Salz davon aus der Matrixformulierung gemäß einem
kontinuierlich anhaltenden Freisetzungsprofils freigesetzt wird.
-
Im
Zuge der Entwicklung der erfindungsgemäßen Matrixformulierung
in Form einer filmbeschichteten Retardtablette trat die Schwierigkeit
auf, ein geeignetes Lösungsmittelsystem für die
Filmbeschichtung anzugeben, in dem sowohl der wasserunlösliche
und nicht quellbare Filmbildner als auch der wasserlösliche
Porenbildner in Lösung gebracht werden konnte. Insbesondere
war es eine Herausforderung, ein Lösungsmittelsystem anzugeben,
in dem kein halogenhaltiges Lösungsmittel wie Chloroform
oder Methylenchlorid enthalten ist. Es wurde gefunden, dass das
ternäre System Wasser/Ethanol/Aceton ein geeignetes Lösungsmittelsystem ist,
um eine homogene Beschichtungslösung zu erhalten.
-
So
betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zur Herstellung
einer erfindungsgemäßen Matrixformulierung in
Form einer filmbeschichteten Retardtablette, wobei das Verfahren
die Schritte umfasst:
- i) Lösen des
wasserunlöslichen und nicht quellbaren Filmbildners in
einem ersten halogenfreien organischen Lösungsmittel,
- ii) Lösen des wasserlöslichen Porenbildners
in einem homogenen Lösungsmittelsystem aus Wasser und einem
zweiten halogenfreien organischen Lösungsmittel, das von
dem ersten halogenfreien organischen Lösungsmittel verschieden
ist,
- iii) Mischen der Lösung aus Schrift (i) und der Lösung
aus Schritt (ii), um eine homogene Beschichtungslösung
zu erhalten, und
- iv) Aufbringen der homogenen Beschichtungslösung auf
den Tablettenkern.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist der wasserunlösliche und nicht quellbare
Filmbildner Celluloseacetatbutyrat und das erste halogenfreie organische
Lösungsmittel Aceton sowie der wasserlösliche
Porenbildner ein Polyethylenglycol/Polyvinylalkohol-Pfropfpolymer
(z. B. Kollicoat® IR) und das zweite
halogenfreie organische Lösungsmittel Ethanol.
-
Ohne
an einer Theorie gebunden sein zu wollen, wird vermutet, dass die
retardierende Wirkung der erfindungsgemäßen Matrixformulierung
in Form einer Retardtablette bzw. filmbeschichteten Retardtablette
auf die Ausbildung einer hydrophoben Matrix zurückzuführen
ist, aus der der hydrophile Wirkstoff Quetiapin über die
hydrophilen Feststoffbrücken, die sich zwischen den hydrophoben
Matrixpartikeln während der Granulierung oder Direktverpressung
ausbilden und im Wesentlichen aus dem wasserlöslichen Bindemittel
bestehen, kontinuierlich und langsam abgegeben wird. Es wurde nämlich überraschenderweise
gefunden, dass der Tablettenkern selbst, d. h. in Abwesenheit einer
retardierenden Filmbeschichtung, eine retardierende Wirkung aufweist.
-
Beispiele
-
Die
Freisetzungsgeschwindigkeiten für Quetiapin aus den erfindungsgemäßen
Tabletten sowie aus den Seroquel
®-Retardtabletten
(Vergleichstabletten) der Stärken 50 mg, 200 mg, 300 mg
und 400 mg wurden in einer wässrigen 0,1 N Salzsäurelösung
bzw. in einem wässrigen Phosphatpuffer (pH 6,8) bei einer
Rührergeschwindigkeit von 100 U/min und einer Temperatur
von 37°C ± 0.5°C gemäß
„Europäisches
Arzneibuch 6.0", 2.9.3, gemessen. Sie sind als
freigesetzte Menge Wirkstoff [%] pro Zeit [h] angegeben. Beispiel 1
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 345,39 |
Kollidon® SR* | 342,00 |
Mikrokristalline
Cellulose (Avicel® PH 102) | 15,61 |
Kolloidales
Siliciumdioxid, wasserfrei (Aerosil® 200) | 2,00 |
Magnesiumstearat | 15,00 |
Tablettenkern | 720,00 |
Beschichtung | |
Opadry | 12,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 732,00 |
- * Kollidon® SR
besteht aus 80% Polyvinylacetat und 19% Povidon
-
Verfahren:
-
Die
Bestandteile der Trockenmischung bis auf Magnesiumstearat wurden
gesiebt und gemischt. Anschließend wurde das Magnesiumstearat
hinzugegeben und die resultierende Tablettenmasse gemischt und zu
einen Tablettenkern verpresst. Der Tablettenkern wurde anschließend
mit Opadry
® beschichtet. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 1 im Vergleich zur Seroquel
® 300
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 300 mg [%] | Beispiel
1 [%] |
1 | 18 | 24 |
2 | 31 | 33 |
4 | 53 | 46 |
6 | 72 | 55 |
8 | 88 | 64 |
12 | 103 | 80 |
16 | 103 | 96 |
Beispiel 2
Bestandteile | Beispiel
2a [mg] | Beispiel
2b [mg] |
Trockenmischung | | |
Quetiapinfumarat | 460,52 | 460,52 |
Mikrokristalline
Cellulose (Avicel® PH 101) | 63,48 | 63,48 |
Granulierung | | |
Povidon
(Plasdone® K 29/32) | 24,00 | 24,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs | qs |
Tablettenmischung | | |
Kollidon® SR* | 200,00 | 150,00 |
Natriumstearylfumarat | 12,00 | 12,00 |
Tablettenkern | 760,00 | 710,00 |
Beschichtung | | |
Ethylcellulose
(Ethocel Standard 7 Premium) | 6,00 | 5,50 |
Hypromellose
(Methocel premium 5 cps) | 8,50 | 8,00 |
Dibutylphthalat | 1,50 | 1,50 |
Isopropylalkohol | qs | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs | qs |
Filmtablette | 776.00 | 725.00 |
- * Kollidon® SR
besteht aus 80% Polyvinylacetat und 19% Povidon
-
Verfahren:
-
Quetiapinfumarat
und mikrokristalline Cellulose wurden gemischt und mit einer wässrigen
Povidon-Lösung granuliert. Das so erhaltene feuchte Granulat
wurde einer Schnelltrocknung unterzogen, bis der Trocknungsverlust
unterhalb 2% lag. Das getrocknete Granulat wurde gesiebt und mit
den extragranularen Bestandteilen Kollidon
® SR
und Natriumstearylfumarat gemischt. Die so erhaltene Tablettenmischung
wurde zu einem Tablettenkern verpresst, der anschließend
mit einer Beschichtungslösung beschichtet wurde. Die Beschichtungslösung
wurde hergestellt, indem Ethocel in Dibutylphthalat enthaltendem
Isopropylalkohol dispergiert wurde. Zu der so erhaltenen Dispersion
wurde Hypromellose gegeben. Die Dispersion wurde gerührt
und so lange mit Wasser versetzt bis eine klare Lösung
erhalten wurde. Die Lösung wurde anschließend
filtriert, um alle nicht löslichen Bestandteile aus der
Beschichtungslösung zu entfernen. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 2 im Vergleich zur Seroquel
® 400
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 400 mg [%] | Beispiel
2a [%] | Beispiel
2b [%] |
1 | 17 | 28 | 26 |
2 | 30 | 41 | 37 |
4 | 52 | 59 | 52 |
6 | 73 | 82 | 71 |
8 | 86 | 94 | 84 |
12 | 101 | 102 | 92 |
16 | 102 | - | - |
Beispiel 3
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 345,39 |
Calciumhydrogenphosphat,
wasserfrei | 349,61 |
Granulierung | |
Povidon
(Plasdone® K 29/32) | 70,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 15,00 |
Tablettenkern | 780,00 |
Beschichtung | |
Ethylcellulose
(Ethocel Standard 7 Premium) | 8,00 |
Hypromellose
(Methocel premium 5 cps) | 5,50 |
Dibutylphthalat | 1,50 |
Isopropylalkohol | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 795,00 |
-
Verfahren:
-
Quetiapinfumarat
und wasserfreies Calciumhydrogenphosphat wurden gemischt und mit
einer wässrigen Povidon enthaltenden Granulierlösung
in Kontakt gebracht. Das so erhaltene feuchte Granulat wurde einer
Schnelltrocknung unterzogen, und zwar bis zu einem Trocknungsverlust
unterhalb 2%. Das getrocknete Granulat wurde mit Magnesiumstearat
gemischt und zu einer Tablette verpresst. Der Tablettenkern wurde
mit einer Beschichtungslösung beschichtet, die wie in Beispiel
2 angegeben hergestellt wurde. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 3 im Vergleich zur Seroquel
® 300
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 300 mg [%] | Beispiel
3 [%] |
1 | 18 | 26 |
2 | 31 | 39 |
4 | 53 | 57 |
6 | 72 | 69 |
8 | 88 | 77 |
12 | 103 | 92 |
16 | 103 | - |
Beispiel 4
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 345,39 |
Calciumhydrogenphosphat,
wasserfrei | 341,61 |
Granulierung | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | 78,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 15,00 |
Tablettenkern | 780,00 |
Beschichtung | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 9,00 |
Aceton | qs |
Kollicoat® IR | 6,00 |
Ethanol,
wasserfrei | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 795,00 |
-
Verfahren:
-
Quetiapinfumarat
und wasserfreies Calciumhydrogenphosphat wurden gemischt und mit
einer wässrigen Maltodextrinlösung granuliert.
Das so erhaltene feuchte Granulat wurde einer Schnelltrocknung bis
zu einem Trocknungsverlust von weniger als 2% getrocknet. Das getrocknete
Granulat wurde gesiebt und mit Magnesiumstearat als extragranularen
Bestandteil gemischt, wobei die resultierende Tablettenmasse anschließend
zu einem Tablettenkern verpresst wurde. Die Beschichtungslösung
wurde hergestellt, indem Celluloseacetatbutyrat in Aceton und Kollicoat
® IR in Wasser gelöst wurden,
wobei die wässrige Kollicoat
® IR-Lösung anschließend
unter Rühren zu wasserfreiem Ethanol gegeben wurde. Anschließend
wurde die Celluloseacetatbutyrat-Acetonlösung langsam zu
der Kollicoat
® IR-Lösung
gegeben. Die resultierende Lösung wurde so lange gerührt,
bis eine klare Lösung erhalten wurde, die wiederum filtriert
wurde, um eine homogene Beschichtungslösung frei von unlöslichen
Bestandteilen zu erhalten. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 4 im Vergleich zur Seroquel
® 300
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 300 mg [%] | Tablettenkern
[%] | Filmtablette
[%] |
1 | 18 | 49 | 29 |
2 | 31 | 68 | 40 |
4 | 53 | 85 | 55 |
6 | 72 | 91 | 69 |
8 | 88 | 102 | 78 |
12 | 103 | 101 | 94 |
16 | 103 | - | - |
Beispiel 5
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 345,39 |
Kollidon® SR* | 300,00 |
Mikrokristalline
Cellulose (Avicel® PH 102) | 57,61 |
Kolloidales
Siliciumdioxid, wasserfrei (Aerosil® 200) | 2,00 |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 15,00 |
Tablettenkern | 720,00 |
Beschichtung | |
Opadry® Yellow | 12,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 732,00 |
- * Kollidon® SR
besteht aus 80% Polyvinylacetat und 19% Povidon
-
Verfahren:
-
Die
Tablette wurde wie in Beispiel 1 angegeben hergestellt. Beispiel 6
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 345,39 |
Calciumhydrogenphosphat,
wasserfrei | 380,61 |
Granulierung | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | 39,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 15,00 |
Tablettenkern | 780,00 |
Beschichtung | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 14,00 |
Aceton | qs |
Kollicoat® IR | 6,00 |
Ethanol,
wasserfrei | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 800,00 |
- (Wasser:Ethanol:Aceton = 17,5:17,5:65 (Volumenverhältnis))
-
Verfahren:
-
Die
Tablette wurde wie in Beispiel 4 angegeben hergestellt, mit der
Ausnahme, dass nicht eine wässrige Kollicoat
® IR-Lösung
zu Ethanol gegeben wurde, sondern eine wässrige Kollicoat
® IR-Lösung mit wasserfreiem
Ethanol versetzt wurde. Außerdem wurde die Celluloseacetatbutyrat-Acetonlösung
langsam und unter Rühren zu der Kollicoat
® IR-Lösung
gegeben. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 5 und Beispiel 6 im Vergleich zur Seroquel
® 300
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 300 mg [%] | Beispiel
5 [%] | Beispiel
6 [%] |
1 | 18 | 28 | 28 |
2 | 31 | 38 | 40 |
4 | 53 | 55 | 58 |
6 | 72 | 66 | 68 |
8 | 88 | 77 | 90 |
12 | 103 | 93 | 99 |
16 | 103 | - | - |
Beispiel 7
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 57,57 |
Calciumhydrogenphosphat,
wasserfrei | 407,43 |
Granulierung | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | 25,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 10,00 |
Tablettenkern | 500,00 |
Beschichtung | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 8,45 |
Aceton | qs |
Kollicoat® IR | 4,55 |
Ethanol,
wasserfrei | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 513,00 |
- (Wasser:Ethanol:Aceton = 17,5:17,5:65 (Volumenverhältnis))
-
Verfahren:
-
Die
Tablette wurde wie in Beispiel 6 angegeben hergestellt. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 7 im Vergleich zur Seroquel
® 50
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 50 mg [%] | Beispiel
7 [%] |
1 | 26 | 32 |
2 | 41 | 46 |
4 | 68 | 63 |
6 | 87 | 85 |
8 | 95 | 102 |
12 | 98 | 103 |
16 | 100 | - |
Beispiel 8
Bestandteile | Bsp.
8a [mg] | Bsp.
8b [mg] | Bsp.
8c [mg] |
Trockenmischung | | | |
Quetiapinfumarat | | 230,26 | |
Fumarsäure | | 226,24 | |
Granulierung | | | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | | 24,50 | |
Gereinigtes
Wasser | | qs | |
Tablettenmischung | | | |
Magnesiumstearat | | 9,00 | |
Tablettenkern | | 490,00 | |
Beschichtung | | | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 15,60 | 21,00 | 23,40 |
Aceton | qs | qs | qs |
Kollicoat® IR | 10,400 | 14,00 | 15,60 |
Ethanol,
wasserfrei | qs | qs | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs | qs | qs |
Filmtablette | 516,00 | 525,00 | 529,00 |
- (Wasser:Ethanol:Aceton = 17,5:17,5:65 (Volumenverhältnis))
-
Verfahren:
-
Quetiapinfumarat
und Fumarsäure wurden gesiebt und gemischt. Das Gemisch
wurde mit einer wässrigen Maltodextrin-Lösung
granuliert. Das nasse Granulat wurde einer Schnelltrocknung unterzogen
bis der Trocknungsverlust unterhalb von 2% lag. Das getrocknete
Granulat wurde gesiebt, mit Magnesiumstearat gemischt und zu einem
Tablettenkern verpresst. Anschließend wurde der Tablettenkern
beschichtet, wobei die Beschichtungslösung wie in Beispiel
6 angegeben hergestellt wurde. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 8 im Vergleich zur Seroquel
® 200
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 200 mg [%] | Beispiel
8a [%] | Beispiel
8b [%] | Beispiel
8c [%] |
1 | 21 | 29 | 32 | 29 |
2 | 35 | 42 | 46 | 44 |
4 | 60 | 61 | 68 | 64 |
6 | 82 | 74 | 83 | 78 |
8 | 94 | 85 | 92 | 88 |
12 | 103 | 94 | 104 | 105 |
16 | 103 | - | - | - |
Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 8 im Vergleich zur Seroquel
® 200
mg Retardtablette (Phosphatpuffer (pH 6,8))
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 200 mg [%] | Beispiel
8a Tablettenkern [%] | Beispiel
8a [%] | Bsp.
8b [%] | Bsp.
8c [%] |
1 | 3 | 34 | 7 | 6 | 6 |
2 | 8 | 54 | 14 | 11 | 11 |
4 | 21 | 83 | 24 | 18 | 21 |
6 | 34 | 104 | 35 | 26 | 33 |
8 | 49 | | 46 | 31 | 42 |
12 | 77 | | 60 | 51 | 68 |
16 | 94 | | 80 | 70 | 86 |
Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 8 im Vergleich zur Seroquel
® 200
mg Retardtablette (unter Veränderung des pH-Wertes des
Freisetzungsmediums)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 200 mg [%] | Beispiel
8a [%] | Beispiel
8b [%] | Beispiel
8c [%] |
0,1
N HCl | | | | |
1 | 22 | 27 | 31 | 26 |
2 | 38 | 42 | 47 | 43 |
pH
4,5 | | | | |
3 | 45 | 50 | 55 | 53 |
pH
6,8 | | | | |
4 | 48 | 52 | 58 | 56 |
6 | 58 | 57 | 65 | 61 |
8 | 71 | 63 | 69 | 67 |
12 | 90 | 76 | 82 | 79 |
16 | 100 | 84 | 93 | 90 |
Beispiel 9
Bestandteile | Bsp.
9a [mg] | Bsp.
9b [mg] | Bsp.
9c [mg] |
Trockenmischung | | | |
Quetiapinfumarat | | 345,39 | |
Calciumhydrogenphosphat,
wasserfrei | | 380,61 | |
Granulierung | | | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | | 39,00 | |
Gereinigtes
Wasser | | qs | |
Tablettenmischung | | | |
Magnesiumstearat | | 15,00 | |
Tablettenkern | | 780,00 | |
Beschichtung | | | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 9,75 | 11,75 | 14,00 |
Methylenchlorid | qs | qs | qs |
Kollicoat® IR | 5,25 | 5,25 | 6,00 |
Isopropylalkohol | qs | qs | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs | qs | qs |
Filmtablette | 795,00 | 797,00 | 800,00 |
-
Verfahren:
-
Die
Tablette wurde wie in Beispiel 6 angegeben hergestellt, wobei für
die Herstellung der Beschichtungslösung an Stelle von Aceton
Methylenchlorid und an Stelle von Ethanol Isopropylalkohol verwendet
wurde. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 9 im Vergleich zur Seroquel
® 300
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 300 mg [%] | Beispiel
9a [%] | Beispiel
9b [%] | Beispiel
9c [%] |
1 | 18 | 24 | 25 | 25 |
2 | 31 | 33 | 38 | 36 |
4 | 53 | 49 | 55 | 56 |
6 | 72 | 61 | 68 | 70 |
8 | 88 | 77 | 80 | 83 |
12 | 103 | 93 | 105 | 103 |
16 | 103 | - | - | - |
Beispiel 10
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 345,39 |
Fumarsäure | 343,61 |
Granulierung | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | 37,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 14,00 |
Tablettenkern | 740,00 |
Beschichtung | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 12,00 |
Aceton | qs |
Kollicoat® IR | 8,00 |
Ethanol,
wasserfrei | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 760,00 |
- (Wasser:Ethanol:Aceton = 17,5:17,5:65 (Volumenverhältnis))
-
Verfahren:
-
Die
Tablette wurde wie in Beispiel 7 beschrieben hergestellt. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 10 im Vergleich zur Seroquel
® 300
mg Retardtablette und der Retardtablette aus Beispiel 6 (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 300 mg [%] | Beispiel
6 [%] | Beispiel
10 [%] |
1 | 18 | 28 | 22 |
2 | 31 | 40 | 38 |
4 | 53 | 58 | 52 |
6 | 72 | 68 | 68 |
8 | 88 | 90 | 79 |
12 | 103 | 99 | 90 |
16 | 103 | - | - |
Beispiel 11
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 345,39 |
Fumarsäure | 339,11 |
Granulierung | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | 37,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 13,50 |
Tablettenkern | 735,00 |
Beschichtung | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 23,40 |
Aceton | qs |
Kollicoat® IR | 15,60 |
Ethanol,
wasserfrei | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 760,00 |
- (Wasser:Ethanol:Aceton = 17,5:17,5:65 (Volumenverhältnis))
-
Verfahren:
-
Die
Tablette wurde wir in Beispiel 8 beschrieben hergestellt. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 11 im Vergleich zur Seroquel
® 300
mg Retardtablette (unter Veränderung des pH-Wertes des
Freisetzungsmediums)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 300 mg [%] | Beispiel
11 [%] |
0,1
N HCl | | |
1 | 20 | 32 |
2 | 32 | 46 |
pH
4,5 | | |
3 | 39 | 56 |
pH
6,8 | | |
4 | 41 | 58 |
6 | 48 | 60 |
8 | 61 | 76 |
12 | 81 | 92 |
16 | 95 | 102 |
Beispiel 12
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 57,57 |
Calciumhydrogenphosphat,
wasserfrei | 307,43 |
Fumarsäure | 100,00 |
Granulierung | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | 25,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 10,00 |
Tablettenkern | 500,00 |
Beschichtung | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 8,45 |
Aceton | qs |
Kollicoat® IR | 4,55 |
Ethanol,
wasserfrei | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 513,00 |
- (Wasser:Ethanol:Aceton = 17,5:17,5:65 (Volumenverhältnis))
-
Verfahren:
-
Die
Tablette wurde wie in Beispiel 7 hergestellt, wobei ein Teil des
eingesetzten wasserfreien Calciumhydrogenphosphats durch Fumarsäure
ersetzt wurde. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 12 im Vergleich zur Seroquel
® 50
mg Retardtablette und der Retardtablette aus Beispiel 7 (Phosphatpuffer
(pH 6,8))
Zeit
[h] | Seroquel
XR®50 mg [%] | Beispiel
7 [%] | Beispiel
12 [%] |
1 | 8 | 4 | 23 |
2 | 15 | 7 | 40 |
4 | 27 | 12 | 73 |
6 | 40 | 19 | 100 |
8 | 55 | 41 | - |
12 | 82 | 48 | - |
16 | 99 | - | - |
Beispiel 13
Bestandteile | Menge
[mg] |
Trockenmischung | |
Quetiapinfumarat | 460,52 |
Fumarsäure | 452,28 |
Granulierung | |
Maltodextrin
(Lycatab® DSH) | 49,00 |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Tablettenmischung | |
Magnesiumstearat | 18,00 |
Tablettenkern | 980,00 |
Beschichtung | |
Celluloseacetatbutyrat
(CAB 171-15PG) | 31,20 |
Aceton | qs |
Kollicoat® IR | 20,80 |
Ethanol,
wasserfrei | qs |
Gereinigtes
Wasser | qs |
Filmtablette | 1032,00 |
- (Wasser:Ethanol:Aceton = 17,5:17,5:65 (Volumenverhältnis))
-
Verfahren:
-
Die
Tablette wurde wie in Beispiel 8 angegeben hergestellt. Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 13 im Vergleich zur Seroquel
® 400
mg Retardtablette (0,1 N Salzsäurelösung)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 400 mg [%] | Beispiel
13 [%] |
1 | 17 | 22 |
2 | 30 | 37 |
4 | 52 | 53 |
6 | 73 | 64 |
8 | 86 | 71 |
12 | 101 | 90 |
16 | 102 | 104 |
Freisetzungsprofil der Retardtablette
aus Beispiel 13 im Vergleich zur Seroquel
® 400
mg Retardtablette (unter Veränderung des pH-Wertes des
Freisetzungsmediums)
Zeit
[h] | Seroquel
XR® 400 mg [%] | Beispiel
13 [%] |
0,1
N HCl | | |
1 | 20 | 25 |
2 | 32 | 40 |
pH
4,5 | | |
3 | 39 | 49 |
pH
6,8 | | |
4 | 41 | 51 |
6 | 48 | 55 |
8 | 61 | 61 |
12 | 81 | 70 |
16 | 95 | 81 |
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 97/45124 [0004, 0004, 0005]
- - WO 2008/060228 [0005]
- - WO 01/21179 [0006]
- - WO 03/039516 [0007]
- - WO 2004/012699 [0008]
- - WO 2005/041935 [0009, 0009]
- - WO 2007/086079 [0010]
- - WO 2007/133583 [0011, 0011]
- - WO 2008/090569 [0012]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Europäisches
Arzneibuch 6.0”, 2.9.3 [0045]