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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung von Tabletten
mit modifizierter Wirkstofffreisetzung, umfassend Lamivudin, Zidovudin
oder eine Kombination aus Lamivudin und Zidovudin oder deren pharmazeutisch
annehmbaren Derivaten als Wirkstoff(e) und eine Mischung aus hydrophilen
Polymeren, die aus der Gruppe, bestehend aus mindestens einer Hydrodypropyl-Methylcellulose,
mindestens einem Natriumalginat und mindestens einem Guargummi als
Matrix mit geregelter Freisetzung und einem pharmazeutisch annehmbaren
Kalziumsalz als Matrixstabilisator, ausgewählt sind. Die Zusammensetzung
beinhaltet auch eines oder mehrere von einem wasserlöslichen
und/oder wasserdispergierbarem Verdünnungsmittel, wobei die Mengen
der hydrophilen Polymere, pharmazeutisch annehmbare Kalziumsalz
und wasserlöslichen und/oder
was serdispergierbaren Verdünnungsmittel
derart sind, dass der/die therapeutisch wirksame(n) Wirkstoff(e)
bei einer Geschwindigkeit, die für
eine einmal tägliche
Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzung geeignet ist,
freigesetzt wird/werden. Wahlweise können die Tabletten mit einer
wasserlöslichen Polymerfilmbeschichtung
beschichtet sein.
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ALLGEMEINER STAND DER TECHNIK
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Strategien
zur Behandlung der Human-Immunschwäche-Virus (HIV) Infektion begannen
sich mit der Erkenntnis, dass während
der Jahre vor der Entwicklung der klinischen Krankheit eine Virusreplikation
geschieht, zu ändern.
In der Zeit zwischen der anfänglichen
Infektion und der Entwicklung der klinischen Krankheit nimmt die
T-Lymphozyt CD4+ Zahl progressiv ab, während sich
die Immunfunktion verschlechtert.
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Die
Verfügbarkeit
einer zunehmenden Anzahl an antiretroviralen Agenzien und der schnellen
Evolution neuer Informationen fügte
der Behandlung von mit HIV infizierten Patienten eine außergewöhnliche
Komplexität
hinzu. Die Aufgaben der Therapie von Anti-AIDS (erworbenes Immundefektsyndrom)
beinhalten die maximale und beständige
Suppression der Viruslast, die Restaurierung und/oder Konservierung
der Immunfunktion, die Verbesserung der Lebensqualität und die
Reduzierung von mit HIV verbundener Morbidität und Mortalität.
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Antiretrovirale
Arzneimittel können
in drei breite Kategorien eingestuft werden 1) nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer
(NRTIs) 2) nicht nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTIs)
und 3) Protease-Hemmer (PIs). Manche der weit verbreiteten Arzneimittel
beinhalten Zidovudin, Lamivudin, Stavie und Abacavir (NRTIs), Nevirapin
(NNRTI) und Indinavir, Ritonavir und Saquinavir (PIs). Zur Maximierung
der Vorteile der antiretroviralen Therapie ist es nötig, die
Arzneimittel rationell zu sequenzieren. In diesem Zusammenhang sind
drei alternative Dosierungsschemas eingesetzt worden, das heißt ein PI
mit zwei NRTIs, ein NNRTI mit zwei NRTIs oder drei NRTI Dosierungsschemas
(sieh Gulick RM et al., N. Engl. J. Med, 1997, 337, 734; Montaner
JSG et al., JAMA, 1998, 279, 930; Hogg RS et al., JAMA, 1998, 279,450).
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Während viele
Verbindungen dafür
bekannt sind, dass sie als pharmakologische Wirkstoffe nützlich sind,
haben viele von ihnen eine relativ kurze biologische Halbwertszeit
und müssen
mehrere Male am Tag verabreicht werden, um die erwünschte therapeutische
Wirkung zu erreichen. Eine Abnahme der Verabreichungshäufigkeit
wird jedoch nicht nur die Last auf den Patienten mindern sondern
wird auch die Therapietreue erhöhen
und somit eine größere therapeutische
Wirkung bereitstellen. Dies kann erreicht werden, indem die Freisetzung
der Wirkstoffe geregelt wird, so dass der Grad an Wirksamkeit im
Blut über
einen verlängerten Zeitraum
hinweg aufrechterhalten wird.
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Dies
ist vornehmlich durch die Entwicklung neuer Arzneimittel-Abgabesysteme
unter Verwendung unterschiedlicher Techniken und Prinzipien erreicht
worden. Unter diesen, ist auf dem Stand der Technik ein derartiges
Abgabesystem bekannt, das hydrophile Polymere einsetzt, um die Langzeit-
oder abgewandelte Freisetzung pharmazeutischer Zusammensetzungen
zu produzieren. Für
feste Dosierungsformen mit abgewandelter Freisetzung, die ein Arzneimittel
umfassen, das gleichmäßig in hydrophilen
Polymeren verteilt ist, wird die Freisetzung des Arzneimittels hauptsächlich durch
die Diffusion des Arzneimittels oder durch Oberflächenerosion
des hydrophilen Polymers in das umgebende Medium oder durch eine
Kombination aus den beiden Vorgängen
geregelt. Die Regelung der Freisetzungsgeschwindigkeit kann konstante
Blutspiegel des Wirkstoffs produzieren, welche in der Reduzierung
der Häufigkeit
der Verabreichung resultieren können,
wodurch die Patienten-Therapietreue gegenüber dem Dosierungsschema verbessert
wird.
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US-Patentschrift Nr. 6,113,920 offenbart
eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend zwei pharmazeutische
Wirkstoffe, und zwar Lamivudin und Zidovudin, und einen pharmazeutisch
annehmbaren Gleitmittelbestandteil, der aus einer Gruppe aus kolloidalem
Siliziumdioxid, mikrokristalliner Cellulose, metallischen Stearaten,
Kalziumcarbonat und Kombinationen aus diesen gewählt ist, in der Form einer
mit Film beschichteten Tablette. Die Zusammensetzung enthält Lamivudin
in einer Menge von 15 bis 1500 mg pro Tablette und Zidovudin in
einer Menge von 30 bis 1000 mg pro Tablette.
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Die
PCT-Anmeldung
WO 02/00168 offenbart
eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend 20(S)-Camptothecin,
ein Derivat, einen Analog, ein Pro-Arzneimittel oder einen Metabolit
aus davon in Kombination mit einem oder mehreren Agenzien, die aus
der Gruppe, bestehend aus nukleosidischem Reverse-Transkriptase-Hemmer,
nicht nukleosidischem Reverse-Transkriptase-Hemmer, Protease-Hemmer,
Fusion-Hemmer und Integrase-Hemmer für die Behandlung von HIV-Infektion
ausgewählt
sind.
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Patentanmeldung
EP 1166782 A3 offenbart
eine Zusammensetzung, umfassend Koffeinsäure-Phenethylester, Methylcaffeat,
Phenethyldimethylcaffeat oder 4-Bromzimtsäure-Phenethylester wahlweise in Kombination
mit anderen Antivirusagenzien, wie etwa ein Protease-Hemmer, ein
nukleosidischer Reverse-Transkriptase-Hemmer, ein nicht nukleosidischer
Reverse-Transkriptase-Hemmer oder ein Integrase-Hemmer zur Behandlung
oder Prophylaxe einer Störung
im Zusammenhang mit einer Retrovirus-Infektion oder zur Hemmung
einer Retrovirus-Replikation.
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US-Patentanmeldung
US 2001/0005712 A1 lehrt
ein Verfahren zur Behandlung von Patienten mit AIDS oder HIV-Infektionen
mittels parenteraler Verabreichung des Produktes R, einem Peptid-Nukleinsäurepräparat, in
Kombination mit einem oder mehreren Antivirus-Agenzien, die zur
Behandlung von AIDS oder HIV-Infektionen, einschließlich HIV-Protease-Hemmern
und Nukleosid-Analogen, nützlich
ist.
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PCT-Anmeldung
WO 01/10454 offenbart ein
Verfahren zur Hemmung oder Behandlung von HIV-Infektion durch die
Verabreichung einer Zusammensetzung, umfassend eine PEG-ASNase-Verbindung (einem Konjugat
aus Asparaginase und Polyethylenglykol) oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon und optional mindestens eine Verbindung,
die aus der Gruppe, bestehend aus Protease-Hemmer-Verbindungen,
Ribonukleotid-Reduktase-Hemmer-Verbindungen und HIV-Reverse-Transkriptase-Hemmer-Verbindungen
ausgewählt
ist.
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PCT-Anmeldung
WO 00/51641 offenbart eine
pharmazeutische Kombination, umfassend antivirales Dioxlan-Nukleosid
und ferner ein therapeutisches Agens, das aus nukleosidischen Analogen,
nicht nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Hemmern und Protease-Hemmern gewählt ist,
was für
die Behandlung von Virusinfektionen nützlich ist.
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PCT-Anmeldung
WO 00/18383 offenbart eine
antivirale Kombination aus (S)-2-Ethyl-7-fluor-3-oxo-3,4-dihydro-2H-quinoxalin-1-carbonsäure-isopropylester
und Zidovudin und/oder Lamivudin.
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PCT-Anmeldung
WO 00/00479 lehrt ein Verfahren
zur Behandlung von HIV-Infektion durch die Verabreichung von 1,3-Benzodiazepin-2-onen
oder 1,3-Benzoxazepin-2-onen in Kombination mit mindestens einer Verbindung,
die aus HIV-Reverse-Transkriptase-Hemmern
oder HIV-Protease-Hemmern ausgewählt
ist.
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PCT-Anmeldung
WO 99/25352 offenbart eine
synergistische Zusammensetzung, umfassend HIV-Protease-Hemmer-Verbindung N-(2(R)-hydroxy-1(S)-indanyl)-2(R)-phenylmethyl-4-(5)-hydroxy-5-(1-(4-(2-benzo[b]furanyl-methyl)-2(S)-N'-(t-butylcarboxamido)-piperazinyl))pentaneamid,
Zidovudin und Lamivudin zur Verhinderung oder Behandlung von HIV-Infektion.
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PCT-Anmeldung
WO 98/46238 lehrt ein Verfahren
zur Behandlung oder Verhinderung einer Virusinfektion durch die
Verabreichung von mindestens einem Biflavanoid und mindestens einer
Antivirusverbindung. Die Biflavanoidliste beinhaltet Robustaflavon,
Hinokiflavon, Amentoflavon, Agathisflavon usw. und die Antivirusverbindungs-Liste
beinhaltet Zidovudin, Lamivudin, Alyclovir, Gancyclovir usw.
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PCT-Anmeldung
WO 98/32442 lehrt die Verwendung
von Quinoxalinen in dreifacher Kombination mit Protease-Hemmern
und Reverse-Transkriptase-Hemmern zur Behandlung von AIDS und/oder
HIV-Infektionen.
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PCT-Anmeldung
WO 96/23509 lehrt eine Kombination
des HIV-Protease-Hemmers,
Indinavir, Lamivudin und optional eine Verbindung, die aus Zidovudin,
Dideoxyinosin und Dideoxycytidin gewählt ist, die bei der Verhinderung
oder Behandlung der Infektion durch HIV und der Behandlung von AIDS
nützlich
ist.
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PCT-Anmeldung
WO 96/01110 lehrt eine Kombination
aus Zidovudin, Lamivudin und Lovirid zur Behandlung von HIV-Infektionen und AIDS.
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Zur
Aufrechterhaltung der Blutspiegel der chemotherapeutischen Anti-HIV-Agenzien
auf einer kontinuierlichen und regelmäßigen Basis über einen
langen Zeitraum hinweg ist häufige
Dosierung erforderlich. Derartige häufige Dosierungen verursachen
Probleme bei der Gewährleistung
von Patienten-Therapietreue.
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Die
relevanten Verfahren des Stands der Technik, welche die Anpassung
unterschiedlicher Abgabesysteme an Langzeitfreisetzung der Wirkstoffe
lehren, sind wie folgt.
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US-Patentschrift Nr. 6,210,712 betrifft
eine verlängerte
Freisetzung einer osmotischen Dosierungsform, umfassend ein Arzneimittel,
einen pharmazeutisch annehmbaren Träger in einem Kern, der mit
einer Zweischichten-Beschichtung, wobei die innere Beschichtung
aus Ethylcellulose und Hydroxyalkylcellulose besteht und durch eine
zweite/äußere Beschichtung
aus Poly(celluloseacylat) abgeschirmt ist. Der Träger kann ein
Hydrogel sein und repräsentative
Polymerhydrogele umfassen ein Maltodextrinpolymer, ein Poly(alkylenoxid),
eine Alkalicarboxyalkylcellulose und Acopoylmer der Ethylen-Acrylsäure.
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US-Patentschrift Nr. 6,287,599 betrifft
eine Langzeitfreisetzungs-Zusammensetzung, umfassend ein nicht vom
pH-Wert abhängiges
Langzeitfreisetzungs-Agens in einer Menge von 5–50 Gew.-%, vorzugsweise von
10–30
Gew.-%; und ein vom pH-Wert
abhängiges
Agens in einer Menge von 0,5–40
Gew.-%, vorzugsweise von 1–20
Gew.-%, so dass es die Freisetzungsgeschwindigkeit mindestens des
einen pH-Wert abhängigen Wirkstoffs
bei einem pH-Wert über
5,5 erhöht.
Die Zusammensetzung ist speziell für Guanfacinhydrochlorid, Guanadrelsulfat,
Reserpin, Anagrelidhydrochlorid, Porpanolol, Metoprolol, Erythromycin,
Clonidin, Chlorpheniramin, Diltiazem und Scopolamin geeignet.
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US-Patentschrift Nr. 4,917,900 offenbart
eine pharmazeutische Formulierung zur oralen Verabreichung, wobei
einzelne Einheiten, umfassend Zidovudin jeweils mit einer Beschichtung
mit geregelter Freisetzung, bestehend aus Alkylesterm von Acryl-
und Methacrylsäure
und Ethylcellulose in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 3 to 3 : 1 bereitgestellt
sind. Diese Sphäroiden
enthalten mindestens 80 % Zidovudin und mikrokristalline Cellulose
und Mannitol als Kern bildendes Agens.
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US-Patentschrift Nr. 6,083,532 offenbart
eine Tablette mit Langzeitfreisetzung, umfassend ein Arzneimittel,
das bei einer geregelten Geschwindigkeit freigesetzt werden soll und
eine Langzeitfreisetzungs-Formulierung, umfassend mindestens drei
unterschiedliche Arten von Polymeren, beinhaltend ein pH-Wert abhängiges Gelierpolymer,
ein pH-Wert unabhängiges
Gelierpolymer und ein enterisches Polymer, wobei das pH-Wert abhängige Gelierpolymer
mindestens eines von einem Alginat, einem Carboxyvinylpolymer oder
einem Salz einer Carboxymethylcellulose umfasst; das pH-Wert unabhängige Gelierpolymer
umfasst mindestens eines von Hydroxypropylmethylcellulose, eine
Hydroxypropylethylcellulose, eine Hydroxypropylcellulose, eine Hydroxyethylcellulose,
eine Methylcellulose, ein Guargummi oder ein Polyethylenoxid; und
das enterische Polymer umfasst mindestens eines von einem Polyacrylatmaterial,
einem Celluloseacetatphthalat, einem Cellulosephthalathydroxypropylmethylether,
einem Polyvinylacetatphthalat, einem Hydroxypropylmethylcelluloseacetatsuccinat,
einem Celluloseacetattrimellitat oder einem Schellack.
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PCT-Anmeldung
WO 94/03471 lehrt eine Zidovudin-Formulierung
mit geregelter Freisetzung, so dass ein therapeutischer Grad an
Zidovudin (AZT) aufrechterhalten wird aber die Nebenwirkungen, die
durch seinen Kataboliten, 3'-Amino-3-Deoxythymidin (AMT)
bewirkt werden, im Wesentlichen reduziert werden. Dies wird durch
eine Formulierung erreicht, die AZT zur intrazellulären Phosphorylierung
bei einer Geschwindigkeit, welche den Uridindiphosphoglucuronyltransferase-Weg
nicht sättigt,
freisetzt, indem sie AZT in Glucuronid umwandelt. Die geregelte
Freisetzung wird erreicht, indem das Arzneimittel/die Granulate,
welche das Arzneimittel enthalten, mit einem säurebeständigen (z.B. Polyvinylacetatphthalat,
Hydroxypropylmethylcellulosephthalat und Eudragit) und/oder einem
hydrophoben Polymer (z.B. Ethylcellulose, Zein, gewisse Methacrylatcopolymere)
beschichtet wird/werden. Diese beschichteten Granulate werden gebildet,
indem eine oder mehrere Beschichtungen fortlau fend auf den Granulaten
bereitgestellt werden. Diese Polymer beschichteten Granulate werden
dann in eine Lipid-Hydrogel-Polymer-Matrix
inkorporiert.
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Patentanmeldung
WO 00/15198 lehrt die pharmazeutische
Zusammensetzung mit geregelter Abgabe, welche zeitliche und räumliche
Regelung aufweist, umfassend ein Arzneimittel, eine Gas erzeugende
Komponente, ein Quellmittel, ein viskolysierendes Agens und optional
ein Gel bildendes Polymer. Das viskolysierende Agens als erstes
und danach das Gel bildende Polymer bilden eine hydrierte Gelmatrix,
welche das Gas einfängt,
was bewirkt, dass die Tablette derart schwimmt, dass sie im Magen
zurückbehalten
wird, wodurch räumliche
Regelung bereitgestellt wird und gleichzeitig zur Langzeitfreisetzung
des Arzneimittels führt,
wobei zeitliche Regelung bereitgestellt wird. Die Kombination von
Gas erzeugender Komponente, Quellmittel und viskolysierendem Agens
resultiert in dem geregelten Arzneimittelabgabesystem. Alle diese
Komponenten sind daher zur Erreichung der zeitlichen und räumlichen
Regelung unerlässlich.
Eine bevorzugte einmal tägliche
Ciprofloxacin-Formulierung, umfassend 69,9 % Ciprofloxacinbasis,
0,34 % Natriumalginat, 1,03 % Xanthangummi, 13,7 % Natriumbicarbonat,
12,1 % quervernetztes Polyvinylpyrrolidon und optional andere Arzneiträger, ist offenbart.
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US-Patentschrift
Nr.
US 6,267,986 B1 lehrt
die Herstellung einer pseudoephdrinen Zusammensetzung mit geregelter
Freisetzung in Kombination mit einem Antihistamin, umfassend zwei
separate Zonen. Die erste separate Zone umfasst Pseudoephdrin, eines
oder mehrere hydrophile Polymere in dem Bereich von 0,1 bis 90 Gew.-%,
vorzugsweise 20–50
Gew.-%, ein Salz einer Polyuronsäure
und ein pharmazeutisch annehmbares Salz eines Gruppe II Metallions
und die zweite separate Zone umfasst ein Antihistamin.
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PCT-Anmeldung Nr. PCT/INO1/00204 betrifft
eine verbesserte, stabile pharmazeutische Zusammensetzung von abgewandelten
Freisetzungstabletten, umfassend ein Betalactam-Antibiotikum oder deren pharmazeutisch
annehmbaren Hydrate, Salze oder Ester als Wirkstoff und eine Mischung
aus hydrophilen Polymeren, die aus der Gruppe, bestehend aus mindestens
einem Natriumalginat und mindestens einem Xanthangummi und einem
pharmazeutisch annehmbaren Kalziumsalz und optional einer Hydroxypropylmethylcellulose
als Matrix mit geregelter Freisetzung, ausgewählt ist.
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Nun
wird eine Kombinations-Antiretroviral-Therapie benutzt, um die virale
Suppression aufrechtzuerhalten und das Auftreten viralen Widerstands
gegenüber
antiretroviralen Agenzien zu verhindern. Dies reduziert das Risiko
der Fortschreitung der HIV-Erkrankung und des Todes. Die gegenwärtigen Empfehlungen
zur Initiierung der antiretroviralen Behandlung legen das Berücksichtigen
der antiretroviralen Therapie bei jedem Patienten mit einer Viruslast
von mehr als 5000 bis 20000 Kopien pro ml nahe, ungeachtet der CD4+ Zahl. Dies kommt zu den vorhergehenden
Empfehlungen zur Einleitung von Therapie bei symptomatischen Patienten und
bei Patienten mit einer CD4+ Zahl von weniger
als 500 pro mm3 hinzu. Die wirksame Kombinationstherapie sollte
die Viruslast eines Patienten um mindestens 1 log (10fach) nach
drei bis vier Wochen Behandlung senken. Das gegenwärtige therapeutische
Ziel besteht im Senken der Viruslast so weit als möglich, idealerweise auf
unerfassbare Niveaus, vier bis sechs Monate nach der Initiierung
eines neuen Therapieschemas (Maenza J et al., Am. Fam Physician.,
Juni 1998, 57, 2789).
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Die
antiretroviralen Agenzien, die nun in den Vereinigten Staaten zur
Benutzung in der Kombinationstherapie zugelas sen sind, umfassen
fünf nukleosidische
Analog-Reverse-Transkriptase-Hemmer
(Zidovudin, Didanosin, Zalcitabin, Stavudin und Lamivudin), zwei
nicht nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (Delavirdin
und Nevirapin) und vier Protease-Hemmer (Saquinavir, Ritonavir,
Indinavir und Nelfinavir). Antiretrovirale Agenzien werden schnell
entwickelt und genehmigt, daher müssen Ärzte vermehrt komplexe Behandlungsentscheidungen über die
Medikation mit unterschiedlichen Dosierungstherapieschemas treffen.
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Da
täglich
Kombinationen von vielen Arzneimitteln mit unterschiedlichen Dosierungsvorschriften
eingenommen werden müssen,
Z.B. 150 mg Lamivudin zweimal täglich,
300 mg Zidovudin zweimal täglich,
800 mg Indinavir alle 8 Stunden usw. könnte dies ein Patienten-Therapietreueproblem
erzeugen. Dieses Problem kann vereinfacht werden, wenn die Arzneimittel
einmal täglich
abgegeben werden können.
Hieraus folgt, dass ein derartiges einmal tägliches Dosierungstherapieschema
die Patienten-Therapietreue verbessert, insbesondere in Hinsicht
einer langen Behandlungsdauer.
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Es
besteht ein Bedarf an einer einfachen, leicht herzustellenden und
preiswerten Zusammensetzung mit geregelter Freisetzung aus Lamivudin
und/oder Zidovudin, die einmal täglich
verabreicht werden kann. Die vorliegende Erfindung stellt die Zusammensetzungen
mit geregelter Freisetzung aus Lamivudin mit Zidovudin als Wirkstoff(e)
bereit, die wirksam, leicht herzustellen und preiswert und zur einmaligen
täglichen
Verabreichung geeignet sind.
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Die
Zusammensetzungen mit geregelter Freisetzung der vorliegenden Erfindung
können
mit Lamivudin, Zidovudin oder Kombinationen aus Lamivudin mit Zidovudin
als Wirkstoff(e) formuliert sein, so dass der/die Wirkstoff(e) auf
therapeutisch wirksamem Niveau 24 Std. lang im Blut erhalten bleibt/bleiben,
was in einer einmal täglichen
Verabreichung der Zusammensetzung resultiert, wodurch die Patienten-Therapietreue gegenüber dem
Dosierungstherapieschema verbessert wird. Dies ist durch die Regelung
des Freisetzungsprofils des Wirkstoffs/der Wirkstoffe von der Matrix
mit geregelter Freisetzung erreicht worden, was wiederum die Blutspiegel über einen
verlängerten
Zeitraum hinweg verlängern
kann.
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Die
herkömmliche
Dosis von Lamivudin liegt bei 150 mg zweimal täglich. Es weist eine orale
biologische Verfügbarkeit
von 86 und ein Serum-Halbwertzeit von 3–6 Stunden auf. Die herkömmliche
Dosis von Zidovudin liegt bei 300 mg zweimal täglich und seine orale biologische
Verfügbarkeit
liegt bei 60 % mit einer Serum-Halbwertzeit von 1,1 Stunden. Es
bestehen viele Unterschiede in den Löslichkeitsprofilen von Lamivudin und
Zidovudin in verschiedenen Medien wie etwa Wasser, 0,1 NHCl, pH-Wert
4,5 Acetatpuffer, pH-Wert 6,8 Phosphatpuffer usw.
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Die
vorliegende Erfindung weist den Vorteil auf, dass sie die unterschiedlichen
Löslichkeiten
und Halbwertzeiten der Arzneimittel berücksichtigt, um ein erwünschtes
Freisetzungsprofil zur einmal täglichen
Verabreichung einer Zusammensetzung, die Lamivudin in Kombination
mit Zidovudin enthält,
zu erreichen. Dies wird erreicht durch die Regelung der In-vitro-Freisetzung
der Wirkstoffe derart, dass Lamivudin mit einer längeren Halbwertzeit
im Vergleich zu Zidovudin schneller freigesetzt wird und Zidovudin
mit einer kürzeren
Halbwertzeit im Vergleich zu Lamivudin langsam freigesetzt wird.
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Die
Anti-Aids-Arzneimittel fallen in die hohe Dosierungsstarke Häufigkeitskategorie
und die Arzneiabgabesysteme mit Langzeitfreisetzung sollen die Häufigkeit
der Dosierung nicht reduzieren. Die In-vitro-Intervention, wo das
Freisetzungsprofil des/der Wirkstoffs/Wirkstoffe von dem Abgabesystem
durch die Kombination spezifischer Polymere, einem pharmazeutisch
annehmbaren Kalziumsalz, das in der Matrix vorhanden ist, und deren
Konzentration geregelt wird, wodurch verlängerte Blutspiegel über eine
verlängerte
Zeitdauer hinweg ermöglicht
werden, wird eingesetzt, um langwirkende Zusammensetzungen, die
Lamivudin, Zidovudin oder eine Kombination von Lamivudin mit Zidovudin
enthalten, zu erreichen, die einmal täglich verabreicht werden können.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher im Bereitstellen
einer langwirkenden pharmazeutischen Zusammensetzung, die Lamivudin,
Zidovudin, eine Kombination aus Lamivudin und Zidovudin oder pharmazeutisch
annehmbare Derivate davon als Wirkstoff(e) in einer Matrixformulierung
mit modifizierter Wirkstofffreisetzung enthält, wobei sie derart konzipiert
ist, dass die resultierende Zusammensetzung die Blutspiegel des/der
Wirkstoffs/Wirkstoffe derart aufrechterhält, dass sie zur einmal täglichen
Verabreichung geeignet ist.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine langwirkende pharmazeutische
Zusammensetzung von Tabletten mit modifizierter Wirkstofffreisetzung,
umfassend Lamivudin, Zidovudin, eine Kombination aus Lamivudin und
Zidovudin oder deren pharmazeutisch annehmbaren Derivaten als Wirkstoff(e)
und eine Mischung aus hydrophilen Polymeren, die aus der Gruppe,
bestehend aus mindestens einer Hydroxypropyl-Methylcellulose, mindestens einem Natriumalginat
und mindestens einem Guargummi als Matrix mit geregelter Freisetzung und
einem pharmazeutisch annehmbaren Kalziumsalz als Matrixstabilisator,
ausgewählt
sind. Die Zusammensetzung beinhaltet auch eines oder mehrere von
einem wasserlöslichen
und/oder wasserdispergierbarem Verdünnungsmittel, wobei die Mengen
der hydrophilen Polymere, des pharmazeutisch annehmbaren Kalziumsalzes
und der wasserlöslichen
und/oder wasserdispergierbaren Verdünnungsmittel derart sind, dass
der/die therapeutisch wirksame(n) Wirkstoff(e) bei einer Geschwindigkeit,
die für
eine einmal tägliche
Verabreichung der pharmazeutischen Zusammensetzung geeignet ist,
freigesetzt wird/werden. Die Tabletten können mit einer wasserlöslichen
Polymerfilmbeschichtung beschichtet sein.
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Die
wirksame therapeutische Dosis des/der Wirkstoffs/Wirkstoffe, die
durch Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung verabreicht werden
kann, umfasst 300 mg Lamivudin, 600 mg Zidovudin der eine Kombination
aus 300 mg Lamivudin und 600 mg Zidovudin einmal täglich.
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Folglich
wird nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung zur kontrollierten
Freisetzung von Wirkstoff bereitgestellt, umfassend:
- i. 4 Gew.-% bis 50 Gew.-% Lamivudin oder ein pharmazeutisch
annehmbares Derivat davon als den ersten Wirkstoff;
- ii. 8 Gew.-% bis 80 Gew.-% Zidovudin oder ein pharmazeutisch
annehmbares Derivat davon als den zweiten Wirkstoff;
- iii. eine kontrolliert freisetzende Matrix, enthaltend eine
Mischung aus hydrophilen Polymeren, bestehend aus 2% bis 12% wenigstens
einer Hydroxypropylmethylcellulose, 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-% wenigstens eines
Natriumalginats und 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-% wenigstens einem Guargummi;
und
- iv. ein pharmazeutisch annehmbares Calciumsalz.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung stellt eine pharmazeutische Zusammensetzung zur kontrollierten
Freisetzung eines Wirkstoffes bereit, wobei die Zusammensetzung
umfasst:
- i. einen Wirkstoff, ausgewählt aus
Lamivudin, Zidovudin und Kombinationen aus Lamivudin und Zidovudin oder
deren Derivate;
- ii. eine kontrolliert freisetzende Matrix, enthaltend eine Mischung
aus hydrophilen Polymeren, bestehend aus 2 Gew.-% bis 15 Gew.-%
wenigstens einer Hydroxypropylmethylcellulose, 0,5 bis 12 Gew.-%
wenistens eines Natriumalginats und 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-% wenigstens
einem Guargummi;
- iii. ein pharmazeutisch annehmbares Calciumsalz.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine pharmazeutische Zusammensetzung zur kontrollierten
Freisetzung eines Wirkstoffes bereitgestellt, enthaltend einen Wirkstoff,
ausgewählt
aus Lamivudin, Zidovudin oder deren pharmazeutisch annehmbaren Derivaten,
und einer kontrolliert freisetzenden Matrix, enthaltend eine Mischung
von hydrophilen Polymeren bestehend aus Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumalginat und Guargummi und einem pharmazeutisch annehmbaren
Calciumsalz, worin die Zusammensetzung 4 Gew.-% bis 80 Gew.-% des
Wirkstoffs und 1 Gew.-% bis 25 Gew.-% der Mischung der hydrophilen
Polymere, worin die Mischung der hydrophilen Polymere aus 0,5 Gew.-%
bis 12 Gew.-% Natriumalginat, 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-% Guargummi,
2 Gew.-% bis 15 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose besteht, und
0,1 Gew.-% bis 1,8 Gew.-% des pharmazeu tisch annehmbaren Calciumsalzes
enthält.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine graphische Darstellung der Auflösungskurve der Wirkstoffe,
wenn zwei Polymere, Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) und Natriumalginat
im Vergleich zu drei Polymeren, HPMC, Natriumalginat und Guargummi
benutzt werden.
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2 ist
eine graphische Darstellung der Freisetzung im Zeitablauf von Lamivudin
und Zidovudin in den Blutstrom für
eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung, enthaltend Lamivudin
in Kombination mit Zidovudin.
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3 ist
eine graphische Darstellung der Freisetzung im Zeitablauf von Zidovudin
in den Blutstrom für eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung, enthaltend Zidovudin
im Vergleich zu einer herkömmlichen
Bezugsformulierung von Zidovudin.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Zusammensetzung dieser Erfindung ist in der Form einer Matrix-Tablette,
umfassend den/die Wirkstoff(e) , hydrophile Polymere, ein pharmazeutisch
annehmbares Kalziumsalz, wasserlösliche
und/oder wasserdispergierbare Verdünnungsmittel, pharmazeutisch
annehmbare Tabletten-Arzneiträger
zur Regelung der Freisetzung des/der Wirkstoffs/Wirkstoffe.
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Beispiele
der pharmazeutisch annehmbaren Kalziumsalze, die in der vorliegenden
Erfindung nützlich sind,
sind Kalziumsulfat, Kalziumchlorid, Kalziumcarbonat oder Kalziumphosphat.
Das bevorzugte pharmazeutisch annehmbare Kalziumsalz ist Kalziumsulfat.
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Beispiele
anderer Anti-AIDS-Arzneimittel, die benutzt werden können, umfassen
Stavudin, Zalcitabin, Abacavir, Nevirapin, Delavirdin, Efavirenz,
Ritonavir, Saquinavir, Indinavir, Nelfinavir, Amprenavir, pharmazeutisch
annehmbare Hydrate, Salze oder Ester davon und Kombinationen davon.
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Wenn
Hydroxypropylmethylcellulose als Matrix bildendes Agens in Tabletten
mit Langzeitfreisetzung benutzt wird, ist sie durch die Matrix-Tablette
hindurch gleichmäßig inkorporiert.
Nach dem Kontakt mit Wasser wird die äußere Haut der Tablette teilweise
hydriert, wobei sie eine Gelschicht bildet. Die Diffusionsgeschwindigkeit
der Wirkstoffe der Gelschicht und die Erosionsgeschwindigkeit bestimmt
die gesamte Tablettenauflösungs-
und Arzneimittelabgabegeschwindigkeit.
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Wenn
Guargummi als Matrix bildendes Agens in Tabletten mit Langzeitfreisetzung
benutzt wird, weist er eine optimale Hydrierungsgeschwindigkeit
mit einem pH-Wert über
7,5 auf und es dauert 2 bis 4 Stunden, bis die maximale Viskosität entwickelt
ist und weist eine maximale Stabilität zwischen einem pH-Wert von
4 und 10 auf.
-
Natriumalginat
ist ein wasserlösliches
Salz aus Alginsäure.
Natriumalginat ist unter einem pH-Wert von 3 unlöslich und über einem pH-Wert von 3 löslich. Die
durch Natriumalginat gebildete Matrix setzt das Arzneimittel langsam
unter einem pH-Wert von 3 frei und zeigt eine schnellere Freisetzungsgeschwindigkeit über einem
pH-Wert von 3. Wenn es also zusammen mit Guargummi benutzt wird,
um die Matrix zu bilden, reduziert es die anfängliche Sprengwirkung und in
den späteren
Stadien wirkt es als Furchagens, um die Freisetzungsgeschwindigkeit
des Arzneimittels zu erhöhen.
-
Diese
drei Polymere stellen, wenn sie in angemessenen Konzentrationen
zusammen mit dem pharmazeutisch annehmbaren Kalziumsalz als Matrixstabilisator
benutzt werden, das erwünschte
Freisetzungsprofil bereit, wenn das Abgabesystem durch den GIT (Verdauungstrakt)
verläuft,
der unterschiedliche pH-Wert-Gradienten aufweist. Dies ist möglich, da
Hydroxypropylmethylcellulose und Natriumalginat die Integrität der Tablette
erhalten und die anfängliche
Sprengwirkung reduzieren und diese Eigenschaft wird später durch
Guargummi aufrechterhalten. Überraschenderweise
sind die Polymere in angemessenen Kombinationen nicht nur wirksam
im Vergleich mit allgemein verwendeten Polymeren sondern funktionieren
ebenfalls bei niedrigen Konzentrationen.
-
Wir
haben Versuche unter Benutzung unterschiedlicher Polymere wie etwa
Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumalginat, Xanthangummi und Guargummi
und verschiedener Prozentsätze
dieser Polymere in Kombination durchgeführt. Manche dieser Versucht
wurde auch durch das Lösche
eines dieser Polymere durchgeführt.
-
Die
Ergebnisse, die erhalten wurden, wen die Kombination aus zwei Polymeren,
d.h. 4 % Hydroxypropylmethylcellulose und 2 % Natriumalginat oder
die Kombination von drei Polymeren, d.h. 4 % Hydroxypropylmethylcellulose,
2 % Natriumalginat und 2 % Guargummi eingesetzt wird, sind in Tabelle
1 erläutert
und in 1 graphisch dargestellt. Es wurde beobachtet,
dass die Benutzung von nur Hydroxypropylmethylcellulose und Natriumalginat
90 % der Arzneimittel in nur 5 bis 6 Stunden freisetzte. Die Matrixintegrität wurde
auch über eine
lange Zeit hinweg nicht erhalten, was in einer schnellen anfänglichen
Oberflächenerosion
und einer schnelleren Freisetzung der Arzneimittel resultierte.
-
Die
Kombination von Hydroxypropylmethylcellulose, Natriu malginat und
Guargummi bildet eine integrierte Matrix, da Hydroxypropylmethylcellulose
und Natriumalginat die anfängliche
Sprengwirkung reduzieren und in späteren Stadien als Furchagenzien
zur Freisetzung des Arzneimittels funktionieren. Nach der vollständigen Hydrierung
verzögert
Guargummi die Arzneimittelfreisetzung in einem späteren Stadium.
Die Kombinationen dieser Polymere ergänzen sich derart, dass die
Mängel,
die mit ihrer Benutzung in Zusammenhang stehen, wenn sie alleine
oder in anderen Konzentrationen als in der Erfindung angegeben benutzt
werden, behoben werden. Tabelle 1 – % Freisetzung der Wirkstoffe
Dauer
in Std. | Herkömmlich (ohne
Polymere) | Hydroxypropylmethylcellulose
und Natriumalginat | Hydroxypropylmethylcellulose,
Natriumalginat und Guargummi |
| %
La | %
Zb | %
La | %
Zb | %
La | %
Zb |
1 | 100 | 100 | 59,9 | 53,4 | 45,3 | 37,2 |
2 | | | 74,7 | 65,0 | 59,1 | 45,0 |
3 | | | 85,2 | 73,8 | 67,8 | 50,1 |
4 | | | 91,8 | 80,3 | 75,7 | 55,8 |
6 | | | 98,6 | 88,8 | 86,5 | 65,2 |
8 | | | | | 94,2 | 73,8 |
10 | | | | | 97,3 | 80,0 |
12 | | | | | 101,0 | 88,5 |
14 | | | | | | 92,3 |
- aProzent an freigesetztem
Lamivudin
- bProzent an freigesetztem Zidovudin
-
Nach
der vorliegenden Erfindung kann die pharmazeutische Zusammensetzung
eine Mischung aus hydrophilen Polymeren enthalten, die aus der Gruppe,
bestehend aus mindestens einer Hydroxypropylmethylcellulose, mindestens
einem Natriumalginat und mindestens einem Guargummi ausgewählt sind.
-
Zwecks
dieser Patentanmeldung kann Hydroxypropylmethylcellulose durch ihre
Viskositäten
charakterisiert werden, in einer 2 % w/v wässrigen Lösung als niedrige Viskosität (ungefähr 100 cPs)
, mittlere Viskosität
(ungefähr
4000 bis ungefähr
15000 cPs) und hohe Viskosität
(ungefähr
100000 cPs), Natriumalginat kann durch seine Viskositäten charakterisiert
werden, in einer 1 % w/v wässrigen
Lösung
als niedrige Viskosität
(ungefähr
75 bis ungefähr
150 cPs), mittlere Viskosität
(ungefähr
200 bis ungefähr
400 cPs) und hohe Viskosität (ungefähr 600 bis
ungefähr
1000 cPs); und Guargummi durch seine Viskositäten charakterisiert werden,
in einer 1 % w/v wässrigen
Lösung
als niedrige Viskosität
(ungefähr
500–750
cPs), mittlere Viskosität
(ungefähr 2800–4200 cPs)
und hohe Viskosität
(ungefähr
4800–5500
cPs).
-
Vorzugsweise
ist das Natriumalginat, das in der vorliegenden Erfindung benutzt
wird, von mittlerer oder hoher Viskosität, Hydroxypropylmethylcellulose,
die benutzt wird, ist von mittlerer oder hoher Viskosität und Guargummi,
der benutzt wird, ist von mittlerer oder hoher Viskosität. Der niedrige
Viskositätsgrad
von Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumalginat und Guargummi kann
auch benutzt werden, aber vorzugsweise werden mittlere oder hohe
Viskositätsgrad-Polymere benutzt,
um die kleinstmöglichen
Konzentrationen zu verwenden, um die erwünschten Profile zu erreichen,
ohne die Integrität
der Matrix zu beeinträchtigen.
-
In
der vorliegenden Erfindung wurden Natriumalginat mit einer Viskosität von ungefähr oder
mehr als 200 cPs, hergestellt von ISP, USA, zum Beispiel erhältlich unter
dem Markennamen Keltone® HVCR; Guargummi mit einer
Viskosität
von mehr als 4000 cPs, hergestellt von Rhodia, USA, zum Beispiel
erhältlich
unter dem Markennamen Meypro-Guar CSAA M-175 und Hydroxypropylmethylcellulose
mit einer Viskosität von mehr
als 4000 cPs, hergestellt von DOW Chemicals, USA, zum Beispiel erhältlich unter
dem Markennamen Methocel K15 MP, eingesetzt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung
- (i) Lamivudin oder ein pharmazeutisch annehmbares
Derivat davon als ersten Wirkstoff,
- (ii) Zidovudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat davon
als zweiten Wirkstoff,
- (iii) eine Mischung aus hydrophilen Polymeren, wobei die hydrophilen
Polymere aus der Gruppe, bestehend aus mindestens einer Hydroxypropylmethylcellulose,
mindestens einem Natriumalginat und mindestens einem Guargummi ausgewählt sind,
und
- (iv) ein pharmazeutisch annehmbares Kalziumsalz,
wobei
die Zusammensetzung ungefähr
4 Gew.-% bis ungefähr
50 Gew.-% Lamivudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat
davon und ungefähr
8 Gew.-% bis ungefähr
80 Gew.-% Zidovudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat
davon und ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
20 Gew.-% der Mischung aus hydrophilen Polymeren umfasst, wobei
die Mischung hydrophiler Polymere ungefähr 0,5 Gew.-% bis ungefähr 10 Gew.-%
Natriumalginat, ungefähr
0,1 Gew.-% bis ungefähr
10 Gew.-% Guargummi, ungefähr
2 Gew.-% bis ungefähr
12 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose und ungefähr 0,1 Gew.-% bis ungefähr 1,8 Gew.-%
des Kalziumsalzes umfasst.
-
In
einer bevorzugteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung
- (i) Lamivudin oder ein pharmazeutisch annehmbares
Derivat davon als ersten Wirkstoff,
- (ii) Zidovudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat davon
als zweiten Wirkstoff,
- (iii) eine Mischung aus hydrophilen Polymeren, wobei die hydrophilen
Polymere aus der Gruppe, bestehend aus mindestens einer Hydroxypropylmethylcellulose,
mindestens einem Natriumalginat und mindestens einem Guargummi ausgewählt sind,
und
- (iv) Kalziumsulfat,
wobei die Zusammensetzung ungefähr 4 Gew.-%
bis ungefähr
50 Gew.-% Lamivudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat
davon und ungefähr
8 Gew.-% bis ungefähr
80 Gew.-% Zidovudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat
davon und ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
18 Gew.-% der Mischung aus hydrophilen Polymeren umfasst, wobei
die Mischung hydrophiler Polymere ungefähr 0,5 Gew.-% bis ungefähr 8 Gew.-%
Natriumalginat von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad, ungefähr 0,3 Gew.-%
bis ungefähr
8 Gew.-% Guargummi von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad,
ungefähr
2 Gew.-% bis ungefähr
10 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose von mittlerem oder hohem
Viskositätsgrad
und ungefähr
0,1 Gew.-% bis ungefähr 1,5 Gew.-%
des Kalziumsulfats umfasst.
-
In
noch einer bevorzugteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung
- (i) Lamivudin oder ein pharmazeutisch annehmbares
Derivat davon als ersten Wirkstoff,
- (ii) Zidovudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat davon
als zweiten Wirkstoff,
- (iii) eine Mischung aus hydrophilen Polymeren, wobei die hydrophilen
Polymere aus der Gruppe, bestehend aus mindestens einer Hydroxypropylmethylcellulose,
mindestens einem Natriumalginat und mindestens einem Guargummi ausgewählt sind,
und
- (iv) Kalziumsulfat,
wobei die Zusammensetzung ungefähr 4 Gew.-%
bis ungefähr
50 Gew.-% Lamivudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat
davon und ungefähr
8 Gew.-% bis ungefähr
80 Gew.-% Zidovudin oder ein pharmazeutisch annehmbares Derivat
davon und ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
15 Gew.-% der Mischung aus hydrophilen Polymeren umfasst, wobei
die Mischung hydrophiler Polymere ungefähr 1 Gew.-% bis ungefähr 6 Gew.-% Natriumalginat
von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad, ungefähr 0,5 Gew.-%
bis ungefähr
6 Gew.-% Guargummi von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad,
ungefähr
3 Gew.-% bis ungefähr
8 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad und
ungefähr
0,1 Gew.-% bis ungefähr
1,2 Gew.-% des Kalziumsulfats umfasst.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung
Lamivudin, Zidovudin oder ihre pharmazeutisch annehmbaren Derivate
als Wirkstoff und eine Mischung aus hydrophilen Polymeren, wobei
die hydrophilen Polymere aus der Gruppe, bestehend aus mindestens
einer Hydroxypropylmethylcellulose, mindestens einem Natriumalginat
und mindestens einem Guargummi und einem pharmazeutisch annehmbaren
Kalziumsalz ausgewählt
ist, wobei die Zusammensetzung ungefähr 4 Gew.-% bis ungefähr 80 Gew.-%
des Wirkstoffs und ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
25 Gew.-% der Mischung aus hydrophilen Polymeren umfasst, wobei
die Mischung aus hydrophilien Polymeren ungefähr 0,5 Gew.-% bis ungefähr 12 Gew.-%
Natriumalginat, ungefähr
0,5 Gew.-% bis ungefähr
8 Gew.-% Guargummi, ungefähr
2 Gew.-% bis ungefähr
15 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose und ungefähr 0,1 Gew.-% bis ungefähr 1,8 Gew.-%
eines pharmazeutisch annehmbaren Kalziumsalzes umfasst.
-
In
einer noch bevorzugteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung
Lamivudin, Zidovudin oder ihre pharmazeutisch annehmbaren Derivate
als Wirkstoff und eine Mischung aus hydrophilen Polymeren, wobei
die hydrophilen Polymere aus der Gruppe, bestehend aus mindestens
einer Hydroxypropylmethylcellulose, mindestens einem Natriumalginat
und mindestens einem Guargummi und einem pharmazeutisch annehmbaren
Kalziumsalz ausgewählt
ist, wobei die Zusammensetzung ungefähr 4 Gew.-% bis ungefähr 80 Gew.-%
des Wirkstoffs und ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
22 Gew.-% der Mischung aus hydrophilen Polymeren umfasst, wobei
die Mischung aus hydrophilien Polymeren ungefähr 1 Gew.-% bis ungefähr 10 Gew.-%
Natriumalginat von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad, ungefähr 0,5 Gew.-%
bis ungefähr
6 Gew.-% Guargummi von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad,
ungefähr
3 Gew.-% bis ungefähr
12 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose von mittlerem oder hohem
Viskositätsgrad
und ungefähr
0,1 Gew.-% bis ungefähr
1,5 Gew.-% Kalziumsulfat
umfasst.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die pharmazeutische Zusammensetzung
Lamivudin, Zidovudin oder ihre pharmazeutisch annehmbaren Derivate
als Wirkstoff und eine Mischung aus hydrophilen Polymeren, wobei
die hydrophilen Polymere aus der Gruppe, bestehend aus mindestens
einer Hydroxypropyl methylcellulose, mindestens einem Natriumalginat
und mindestens einem Guargummi und einem pharmazeutisch annehmbaren
Kalziumsalz ausgewählt
ist, wobei die Zusammensetzung ungefähr 4 Gew.-% bis ungefähr 80 Gew.-%
des Wirkstoffs und ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
20 Gew.-% der Mischung aus hydrophilen Polymeren umfasst, wobei
die Mischung aus hydrophilien Polymeren ungefähr 2 Gew.-% bis ungefähr 8 Gew.-%
Natriumalginat von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad, ungefähr 1 Gew.-%
bis ungefähr
4 Gew.-% Guargummi von mittlerem oder hohem Viskositätsgrad,
ungefähr
5 Gew.-% bis ungefähr
10 Gew.-% Hydroxypropylmethylcellulose von mittlerem oder hohem
Viskositätsgrad
und ungefähr
0,1 Gew.-% bis ungefähr
1,2 Gew.-% Kalziumsulfat umfasst.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann
ein oder mehrere pharmazeutisch annehmbare Verdünnungsmittel enthalten. Diese
Verdünnungsmittel
können
wasserlöslich
oder wasserdispergierbar sein. Beispiele von wasserlöslichen
Verdünnungsmitteln,
die in der vorliegenden Erfindung benutzt werden können, umfassen
Laktose, Polyvinylpyrrolidon und dergleichen. Wasserdispergierbare
Verdünnungsmittel
betreffen unlösliche
pharmazeutische Arzneiträger,
welche schnell in Wasser dispergieren, wie etwa mikrokristalline
Cellulose, Stärke,
vorgelierte Stärke,
Dikalziumphosphat, Magnesiumaluminiumsilikate und dergleichen.
-
Vorzugsweise
kann das wasserlöslichen
und/oder wasserdispergierbare Verdünnungsmittel in einer Menge
von ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
28 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung, die Lamivudin
und Zidovudin als Wirkstoff enthält,
vorhanden sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das wasserdispergierbare
Verdünnungsmittel
mikrokristalline Cellulose, die in einer Menge von ungefähr 5 Gew.-% bis
ungefähr
20 Gew.-% der Zusammensetzung vorliegt.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das wasserdispergierbare Verdünnungsmittel Dikalziumphosphat,
das in einer Menge von ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
5 Gew.-% der Zusammensetzung vorliegt.
-
Vorzugsweise
kann das wasserlöslichen
und/oder wasserdispergierbare Verdünnungsmittel in einer Menge
von ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
55 Gew.-% des Gesamtgewichts der Zusammensetzung, die Lamivudin
und Zidovudin als Wirkstoff enthält,
vorhanden sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das wasserdispergierbare
Verdünnungsmittel
mikrokristalline Cellulose, die in einer Menge von ungefähr 5 Gew.-% bis
ungefähr
30 Gew.-% der Zusammensetzung vorliegt. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
ist das wasserdispergierbare Verdünnungsmittel Dikalziumphosphat,
das in einer Menge von ungefähr
2 Gew.-% bis ungefähr
10 Gew.-% der Zusammensetzung vorliegt.
-
Nach
der vorliegenden Erfindung kann die pharmazeutische Zusammensetzung
auch Tabletten-Gleitmittel in einer Konzentration in dem Bereich
von ungefähr
0,2 Gew.-% bis 3 Gew.-% der Zusammensetzung enthalten. Die Gleitmittel,
die benutzt werden können,
umfassen Talk, Stearinsäure,
Magnesiumstearat, Kalziumstearat, Zinkstearat, gehärtetes Pflanzenöl und dergleichen.
Vorzugsweise ist das Gleitmittel aus Talk, Stearinsäure und
Magnesiumstearat ausgewählt.
-
Die
pharmazeutische Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann
mittels Vorgängen
hergestellt werden, die einem Formulierungschemiker gut bekannt
sind. Das Verfahren zur Herstellung kann die Freisetzungscharakteristiken
der Zusammensetzung beeinträchtigen.
Die Wirkstoffe oder ihre pharmazeutisch annehmbaren Derivate; die
hydrophilen Polymere, Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumalginat,
Guargummi und der Matrixstabilisator, das pharmazeutisch annehmbare
Kalziumsalz, wie etwa Kalziumsulfat, ein oder mehrere wasserlösliche oder
wasserdispergierbare Verdünnungsmittel
werden mit Gleitmitteln zusammengemischt und das Gemisch wird mittels
Komprimierung direkt in Glöckchen
gepresst, gefolgt von Sieben, und die erhaltenen Granulate werden
eingefettet und zu Tabletten komprimiert. Die Wirkstoffe können als
Tablette mit geregelter Freisetzung zur einmaligen täglichen
Verabreichung gegeben werden. Die Feinanteile, die in das Gemisch
von aktiven Granulaten inkorporiert sind, bilden ungefähr 15 Gew.-%
bis ungefähr
35 Gew.-%, vorzugsweise von ungefähr 12 Gew.-% bis ungefähr 25 Gew.-%.
-
Die
Tabletten können
optional mit einem dünnen
Film von wasserlöslichem
Polymer beschichtet sein. Die Tabletten können zu einem Gewichtsanstieg
von ungefähr
1 Gew.-% bis ungefähr
4 Gew.-%, vorzugsweise von ungefähr
2 Gew.-% bis ungefähr
3 Gew.-% beschichtet werden. Das bevorzugte Polymer zur Filmbeschichtung
der Tabletten ist Hydroxypropylmethylcellulose E-5.
-
Zum
Zwecke dieser Patentanmeldung bezeichnen Feinanteile die Partikel,
die eine Größe von weniger
als 250 Mikrometer aufweisen.
-
Das
oben erwähnte
Verfahren weist den Vorteil gegenüber seiner Granulierung durch
einen wässrigen oder
nicht wässrigen
Trägerstoff,
der herkömmlich
benutzt wird, auf. Die in der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung
benutzten Polymere, Hydroxypropylmethylcellulose, Guargummi und
Natriumalginat sind über
60–70 °C unstabil.
Da in dem Verfahren keine Lösungsmittel
benutzt werden, wird das potentielle Problem der Begrenzung des
rückständigen organischen
Lösungsmittels
beseitigt.
-
Die
Matrixformulierung mit modifizierter Freisetzung, die nach der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist, ist nicht nur eine Beimischung sondern
weist Eigenschaften auf, die sich von der Gesamtsumme der Eigenschaften
seiner Bestandteile unterscheiden.
-
Die
Matrixformulierung mit modifizierter Freisetzung, die nach der vorliegenden
Erfindung hergestellt ist, kann einmal täglich verabreicht werden. Die
wirksame therapeutische Dosis des Wirkstoffs, der durch Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung einmal täglich verabreicht werden kann,
umfasst 300 mg Lamivudin, 600 mg Zidovudin oder 300 mg Lamivudin
in Kombination mit 600 mg Zidovudin.
-
Es
wurde nach der Zusammensetzung dieser Erfindung eine Studie auf
die biologische Verfügbarkeit durchgeführt. Es
wurden sechs gesunde männliche
Freiwillige für
diese Studie ausgewählt,
in der jedem Freiwilligen eine Kombinationstablette Lamivudin (300
mg) und Zidovudin (600 mg), hergestellt nach der vorliegenden Erfindung,
mit 240 ml Wasser verabreicht wurde. Den Freiwilligen wurde vor
der Einnahme der Tablette ein standardmäßiges Frühstück mit hohem Fettgehalt gegeben.
Es wurde in regelmäßigen Abständen über einen
Zeitraum von 24 Stunden eine Blutprobe genommen.
-
2 zeigt
eine graphische Darstellung der Blutspiegelkonzentration von Lamivudin
und Zidovudin für die
Zusammensetzung mit geregelter Freisetzung, die 300 mg Lamivudin
und 600 mg Zidovudin, hergestellt nach der vorliegenden Erfindung,
enthält.
Die Blutspiegel werden innerhalb 1 Stunde erreicht und die erfassbaren
Blutspiegel sind 20 Stunden lang vorhanden, was deutlich darauf
hinweist, dass sie als einmal tägliche Zusammensetzung
benutzt werden kann.
-
Eine
randomisierte Querstudie zur biologischen Verfügbarkeit wurde für eine Zidovudin-Testformulierung
nach der Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung durchgeführt, die
600 mg Zidovudin enthielt und eine herkömmliche Bezugsformulierung,
die 300 mg Zidovudin enthielt, die als ZIDOVIRTM 300
(Cipla) verkauft wird, durchgeführt.
Es wurden sechs gesunde Freiwillige für die Studie ausgewählt und
jedem Freiwilligen wurde entweder die Test- oder die Bezugsformulierung
mit 240 ml Wasser nach dem standardmäßigen Frühstück mit hohem Fettgehalt verabreicht.
Es wurde in regelmäßigen Abständen über einen
Zeitraum von 24 Stunden eine Blutprobe genommen. Nach einem Zeitraum
von einer Woche wurde eine Querstudie durchgeführt.
-
3 zeigt
eine graphische Darstellung der Blutspiegelkonzentration von Zidovudin
für das
Bezugsprodukt (Bezug) im Vergleich zu einer Zidovidudin-Zusammensetzung
mit modifizierter Freisetzung nach der vorliegenden Erfindung (Test).
-
Die
vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele veranschaulicht.
-
BEISPIELE
-
Lamivudin,
Zidovudin, hydrophile Polymere, Kalziumsulfat, Dikalziumphosphat/polyvinylpyrrolidon und
mikrokristalline Cellulose wurden durch ein 30-Maschen-Sieb gesiebt
und mit Magnesiumstearat gemischt. Das Gemisch wurde verdichtet
und die erhaltenen Blöckchen
wurden gewalzt, damit sich Granulate bilden. Die bemessenen Granulate
wurden mit den Feinanteilen und dem restlichen Gleitmittel vermischt
und weiter in Tabletten komprimiert.
-
Die
Tabletten wurden auf Lamivudin- und Zidovudin- Freisetzung in 900 ml 0,1 N Chlorwasserstoffsäure 2 Std.
getestet, wonach das Auflösungsmedium
mit einem Phosphatpuffer mit pH-Wert 6,8900 ml ausgewechselt wurde,
bei 37±1 °C gehalten
wurde. Die Tabletten wurden ein einen 40-Maschenkorb gegeben (USP-Vorrichtung
Typ-I) und wurden bei 100 U/min gedreht. Bei jeder Probenentnahme
wurden Aliquote des Auflösungsmediums
entzogen und bei jedem Intervall mit frischem Medium ersetzt. BEISPIEL 1
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,00 | 24,0 |
Zidovudin | 600,00 | 48,0 |
Mikrokristalline
Cellulose | 200,00 | 16,0 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 50,00 | 4,0 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 31,25 | 2,5 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 6,25 | 0,5 |
Kalziumsulfat | 3,75 | 0,3 |
Dikalziumphosphat | 40,00 | 3,2 |
Magnesiumstearat | 18,75 | 1,5 |
Zeit (Stunde) | % der freigesetzten
Wirkstoffe |
Lamivudin | Zidovudin |
1 | 37,0 | 30,6 |
2 | 50,1 | 38,6 |
3 | 63,5 | 46,8 |
4 | 73,2 | 53,5 |
6 | 87,7 | 65,3 |
8 | 97,6 | 75,3 |
10 | 103,7 | 85,8 |
BEISPIEL 2
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,00 | 24,0 |
Zidovudin | 600,00 | 48,0 |
Mikrokristalline
Cellulose | 173,75 | 13,90 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 68,75 | 5,50 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 37,50 | 3,00 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 12,50 | 1,00 |
Kalziumsulfat | 4,50 | 0,36 |
Dikalziumphosphat | 40,00 | 3,20 |
Magnesiumstearat | 13,00 | 1,04 |
Zeit (Stunde) | % der freigesetzten
Wirkstoffe |
Lamivudin | Zidovudin |
1 | 34,0 | 23,1 |
2 | 47,4 | 30,6 |
3 | 57,1 | 36,7 |
4 | 64,6 | 41,7 |
6 | 79,3 | 52,8 |
8 | 89,6 | 62,5 |
10 | 97,0 | 72,5 |
12 | 102,3 | 82,1 |
14 | 106,3 | 90,9 |
BEISPIEL 3
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,00 | 24,00 |
Zidovudin | 600,00 | 48,00 |
Mikrokristalline
Cellulose | 167,5 | 13,40 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 50,0 | 4,00 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 50,0 | 4,00 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 25,0 | 2,00 |
Kalziumsulfat | 4,5 | 0,36 |
Dikalziumphosphat | 40,0 | 3,20 |
Magnesiumstearat | 13,0 | 1,04 |
Zeit (Stunde) | % der freigesetzten
Wirkstoffe |
Lamivudin | Zidovudin |
1 | 32,3 | 22,6 |
2 | 45,5 | 39,0 |
3 | 54,4 | 34,4 |
4 | 64,1 | 39,9 |
6 | 79,4 | 50,5 |
8 | 94,3 | 62,0 |
10 | 102,6 | 70,6 |
12 | | 78,2 |
14 | | 85,6 |
16 | | 91,7 |
BEISPIEL 4
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,0 | 24,00 |
Zidovudin | 600,0 | 48,00 |
Mikrokristalline
Cellulose | 155,0 | 12,40 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 50,0 | 4,00 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 37,5 | 3,00 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 50,0 | 4,00 |
Kalziumsulfat | 4,5 | 0,36 |
Dikalziumphosphat | 40,0 | 3,20 |
Magnesiumstearat | 13,0 | 1,04 |
Zeit (Stunde) | % der freigesetzten
Wirkstoffe |
Lamivudin | Zidovudin |
1 | 32,0 | 25,3 |
2 | 48,2 | 33,8 |
3 | 57,1 | 39,6 |
4 | 64,8 | 43,6 |
6 | 72,4 | 52,0 |
8 | 87,9 | 59,4 |
10 | 95,5 | 67,1 |
12 | 101,6 | 75,2 |
14 | | 81,9 |
BEISPIEL 5
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,0 | 24,00 |
Zidovudin | 600,0 | 48,00 |
Mikrokristalline
Cellulose | 170,0 | 13,60 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 75,0 | 6,00 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 37,5 | 3,00 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 25,0 | 2,00 |
Kalziumsulfat | 4,5 | 0,36 |
Dikalziumphosphat | 25,0 | 2,00 |
Magnesiumstearat | 13,0 | 1,04 |
Zeit (Stunde) | % der freigesetzten
Wirkstoffe |
Lamivudin | Zidovudin |
1 | 24,0 | 12,3 |
2 | 36,8 | 19,4 |
3 | 46,3 | 25,2 |
4 | 53,6 | 29,9 |
6 | 67,4 | 39,6 |
8 | 78,3 | 48,5 |
10 | 58,2 | 55,6 |
12 | 91,2 | 63,0 |
14 | 97,7 | 71,8 |
16 | | 73,8 |
BEISPIEL 6
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,00 | 24,00 |
Zidovudin | 600,00 | 48,00 |
Mikrokristalline
Cellulose | 130,00 | 10,40 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 75,00 | 6,00 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 37,50 | 3,00 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 50,00 | 4,00 |
Kalziumsulfat | 4,50 | 0,36 |
Dikalziumphosphat | 40,00 | 3,20 |
Magnesiumstearat | 13,00 | 1,04 |
Zeit (Stunde) | % der freigesetzten
Wirkstoffe |
Lamivudin | Zidovudin |
1 | 35,3 | 24,9 |
2 | 47,3 | 32,1 |
3 | 54,6 | 36,3 |
4 | 64,5 | 42,3 |
6 | 77,5 | 51,6 |
8 | 87,3 | 59,8 |
10 | 93,8 | 66,8 |
12 | 99,2 | 74,5 |
14 | 99,5 | 79,6 |
BEISPIEL 7
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,0 | 24,00 |
Zidovudin | 600,0 | 48,00 |
Mikrokristalline
Cellulose | 155,0 | 12,40 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 75,0 | 6,00 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 37,5 | 3,00 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 25,0 | 2,00 |
Kalziumsulfat | 4,50 | 0,36 |
Dikalziumphosphat | 40,0 | 3,20 |
Magnesiumstearat | 13,0 | 1,04 |
Zeit (Stunde) | % der freigesetzten
Wirkstoffe |
Lamivudin | Zidovudin |
1 | 33,2 | 20,0 |
2 | 45,8 | 26,5 |
3 | 56,2 | 32,7 |
4 | 67,2 | 39,4 |
6 | 82,7 | 50,3 |
8 | 94,9 | 62,0 |
10 | 105,1 | 72,4 |
12 | | 81,7 |
14 | | 91,4 |
BEISPIEL 8
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,00 | 24,00 |
Zidovudin | 600,00 | 48,00 |
Mikrokristalline
Cellulose | 241,75 | 17,18 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 50,00 | 4,00 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 18,75 | 1,50 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 6,25 | 0,50 |
Kalziumsulfat | 2,25 | 0,18 |
Dikalziumphosphat | 40,00 | 3,20 |
Magnesiumstearat | 18,00 | 1,44 |
Zeit (Stunde) | der freigesetzten
Wirkstoffe |
Lamivudin | Zidovudin |
1 | 58,0 | 53,6 |
2 | 72,3 | 64,5 |
3 | 81,3 | 71,4 |
4 | 88,3 | 77,8 |
6 | 97,3 | 88,0 |
8 | 104,3 | 97,2 |
BEISPIEL 9
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Lamivudin | 300,00 | 46,15 |
Mikrokristalline
Cellulose | 187,00 | 28,77 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 62,50 | 9,62 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 31,25 | 4,81 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 12,50 | 1,92 |
Kalziumsulfat | 3,75 | 0,58 |
Dikalziumphosphat | 46,50 | 7,15 |
Magnesiumstearat | 6,50 | 1,00 |
Zeit
(Stunde) | %
des freigesetzten Lamivudins |
2 | 45,6 |
4 | 68,2 |
6 | 77,4 |
8 | 92,8 |
10 | 98,8 |
12 | 102,6 |
BEISPIEL 10
Bestandteile | Gewicht
(mg/Tablette) | %
w/w |
Zidovudin | 600,00 | 63,16 |
Mikrokristalline
Cellulose | 187,00 | 19,68 |
Hydroxypropylmethylcellulose (Methocel
K15 MP) | 62,50 | 6,58 |
Natriumalginat
(Keltone HVCR) | 31,25 | 3,29 |
Guargummi
(Meypro-Guar CSAA M-175) | 12,50 | 1,32 |
Kalziumsulfat | 3,75 | 0,39 |
Dikalziumphosphat | 43,50 | 4,58 |
Magnesiumstearat | 9,50 | 1,00 |
Zeit
(Stunde) | %
des freigesetzten Zidovudins |
2 | 36,6 |
4 | 55,0 |
6 | 63,1 |
8 | 71,6 |
10 | 77,9 |
12 | 83,6 |
14 | 89,8 |