-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Regelungssystem und ein
Regelungsverfahren für
das Lenkwinkelverhältnis,
mit denen sich das Verhältnis
eines Lenkeinschlagwinkels von lenkbaren Straßenrädern zu einem Lenkwinkel eines
Lenkrades, also ein Lenkwinkelverhältnis, mittels eines elektrischen
Antriebsmechanismus, wie z.B. einem Elektromotor, ändern lässt.
-
Bei
einer elektrischen Servolenkung, die für die Unterstützung eines
manuellen Lenkvorganges bzw. einer manuellen Lenkkraft durch eine
Leistung eines Elektromotors ausgelegt ist, und einer Lenkung mit
veränderlichem
Lenkwinkelverhältnis,
mit der sich das Lenkwinkelverhältnis ändern lässt, besteht die
Möglichkeit,
dass, wenn ein Lenkrad längere
Zeit in einer Volleinschlagsposition gehalten oder wiederholt bis
zur Volleinschlagsposition gedreht wird, durch einen Elektromotor
ein großer
Strom fließt,
der den Elektromotor überhitzt.
-
Ein
Verfahren zum Schutz eines Elektromotors vor einer solchen Überhitzung
wurde beispielsweise durch ein Regelungssystem für die elektrische Servolenkung
realisiert, das Folgendes umfasst: einen Drehmomentsensor zum Erfassen
eines Lenkmomentes eines Lenkrades; einen Elektromotor zum Unterstützen der
Drehung einer Lenkwelle, die mit dem Lenkrad eine integrale Einheit
bildet; und einen Controller zum Regeln einer Betätigung eines
Elektromotors gemäß dem Lenkmoment.
Der Controller schätzt
die Temperatur der Wicklung des Elektromotors ab und verringert,
wenn die Temperatur der Wicklung einen bestimmten Grenzwert überschreitet, eine
Gegen-EMK-Konstante, die die Winkelgeschwindigkeit des Elektromotors,
basierend auf der Temperatur der überhitzten Wicklung, bestimmt,
wodurch eine Elektromotor-Temperaturregelung ausgeführt wird
(siehe vorläufiges
japanisches Patentdokument Nr. 10-100913).
-
Das
oben beschriebene Regelungssystem für die elektrische Servolenkung
kann die Winkelgeschwindigkeit des Elektromotors und den Wert des Stromes
regeln, um den Elektromotor dadurch vor Überhitzung zu schützen, dass
die Gegen-EMK-Konstante verringert wird, wenn die vom Controller
abgeschätzte
Temperatur der Wicklung des Elektromotors einen bestimmten Grenzwert überschreitet.
Das Regelungssystem kann somit, vergleichbar mit dem Fall der Begrenzung
des Stromwertes selbst, ein fehlendes Drehmoment verhindern. Durch
Begrenzen der Winkelgeschwindigkeit wird jedoch das Reaktionsvermögen des
Elektromotors herabgesetzt und somit die Reaktion des Unterstützungsvorganges
auf den Lenkvorgang verlangsamt.
-
Außerdem erhält man für den Fall,
dass das oben beschriebene Elektromotor-Schutzverfahren auf eine
Lenkung mit variablem Lenkwinkelverhältnis, mit der sich das Lenkwinkelverhältnis durch
die Betätigung
des Elektromotors ändern
lässt,
angewandt wird, einen Lenkeinschlagwinkel der lenkbaren Straßenräder, der
in Abhängigkeit
von einer Änderung
eines Lenkwinkels durch einen Lenkvorgang und einer verstrichenen
Zeit, die für
eine Änderung des
Lenkeinschlagwinkels benötigt
wird, geändert wird,
als Reaktion auf eine Änderung
des Lenkwinkels, wie dies in 9 dargestellt
ist. Falls der Elektromotor nämlich
bezüglich
der Winkelgeschwindigkeit keine Begrenzung aufweist, aber mit einem
normalen Wert des Stromes versorgt wird, lässt sich ein gutes Reaktionsvermögen des
Elektromotors erhalten. Wenn beispielsweise das Lenkrad von einer Volleinschlagsposition,
die zum Begrenzen seiner Drehung im Gegenuhrzeigersinn dient, zu
einer anderen Volleinschlagsposition, die zum Begrenzen seiner Drehung
im Uhrzeigersinn dient, gedreht wird, stimmt ein Ist-Lenkeinschlagwinkel,
wie durch die Linie L1 in 9 angezeigt,
nahezu mit dem, durch die Linie Lb angezeigten Vorgabe-Lenkeinschlagwinkel überein,
und zwar als Reaktion auf den, durch die Linie La angezeigten Eingangswinkel
(Lenkwinkel), und daher kann der Ist-Lenkeinschlagwinkel ohne Verschlechterung
des Reaktionsvermögens
auf den Lenkwinkel reagieren. Falls jedoch der Elektromotor bei
der gleichen Last bezüglich
der Winkelgeschwindigkeit begrenzt wird, wodurch der Stromwert begrenzt
wird, wird eine Verzögerung
hinsichtlich des Reaktionsvermögens
des Elektromotors so hervorgerufen, dass eine Verzögerung des
durch die punktierte Linie L2 gezeigten Ist-Lenkeinschlagwinkels beim
Erreichen des durch die Linie Lb dargestellten Vorgabe-Lenkeinschlagwinkels
hervorgerufen wird, was das Problem verursacht, dass sich ein erwünschtes
Reaktionsvermögen
nicht erreichen lässt.
-
Es
wäre deshalb
wünschenswert,
ein Regelungssystem und ein Regelungsverfahren für das Lenkwinkelverhältnis, mit
denen sich das Lenkwinkelverhältnis
mittels eines Elektromotors ändern lässt, bereitstellen
zu können,
die den Elektromotor, mit dem der Lenkeinschlagwinkel als Reaktion
auf eine Änderung
des Lenkwinkels geändert
werden kann, vor Überhitzung
bei Aufrechterhaltung eines guten Reaktionsvermögens schützen.
-
In
US 5295550 A wird
ein Regelungssystem für
das Lenkwinkelverhältnis
gemäß den Oberbegriffen
der Patentansprüche
1 und 5 und ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 6 offenbart. Gegenstand von
US 5295550 A ist ein Fahrzeug,
bei dem die Lenkung in erster Linie durch die Vorderräder bereitgestellt
wird und bei dem bei niedriger Geschwindigkeit die Hinterräder in der
entgegengesetzten Richtung zu den Vorderrädern gelenkt werden. Die Lenkungsübersetzung
der Hinterräder bezogen
auf die Vorderräder
wird auf null reduziert, wenn sich ein Elektromotor, der die Hinterräder lenkt, überhitzt.
Insbesondere wird darin Folgendes offenbart:
ein Lenkwinkel-Sensor
zum Erfassen eines Lenkwinkels einer Betätigungseinrichtung für die manuelle Lenkung,
die die Vorderräder
mit einem entsprechenden Lenkwinkel (θ
F)
lenkt;
ein Lenkeinschlagwinkel-Sensor zum Erfassen eines Lenkeinschlagwinkels
(θ
R) der lenkbaren Hinterräder;
ein Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor
zum Erfassen einer Fahrzeuggeschwindigkeit;
ein Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmittel,
das eine elektrische Antriebseinheit und ein Untersetzungsgetriebe
aufweist und das das Lenkwinkelverhältnis (θ
R/θ
F) für
die Hinterräder
durch Ändern
des Lenkeinschlagwinkels (θ
R) der Hinterräder unabhängig vom Lenkwinkel (θ
F) der Vorderräder ändern kann;
ein Temperatursensor
zum Erfassen der Temperatur der elektrischen Antriebseinheit; und
ein
Controller zum Regeln des Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmittels, der Folgendes
umfasst:
einen Lenkwinkelverhältnis-Bestimmungsabschnitt zum
Bestimmen eines Lenkwinkelverhältnisses (θ
R/θ
F), das auf der Fahrzeuggeschwindigkeit basiert, wobei
das Verhältnis
bei niedriger Geschwindigkeit negativ ist;
Mittel zum Regeln
des Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmittels,
basierend auf dem Lenkeinschlagwinkel-Verhältnis (θ
R/θ
F), das negativ, null oder positiv sein kann
und durch den Lenkwinkelverhältnis-Bestimmungsabschnitt
bestimmt wurde;
wobei der Lenkwinkelverhältnis-Bestimmungsabschnitt
einen Überhitzungsschutzabschnitt
für die elektrische
Antriebseinheit umfasst, der ein Lenkwinkelverhältnis (θ
R/θ
F) mit einem Betrag bestimmt, der sich allmählich bis
auf null verringert, während
die Temperatur der elektrischen Antriebseinheit bis über eine
vorgegebene Temperatur hinaus ansteigt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ein Lenkwinkel-Regelungssystem nach
Anspruch 1, ein Lenkwinkel-Regelungssystem nach Anspruch 5 und ein Lenkwinkel-Regelungsverfahren
nach Anspruch 6 bereit.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine schematische Darstellung eines Regelungssystems für das Lenkwinkelverhältnis gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
2 ist
ein Flussdiagramm einer Regelung zum Schutz eines Elektromotors
vor Überhitzung,
die von der ersten Ausführungsform
ausgeführt
wird;
-
3 ist
ein Regelungskennfeld zur Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses
für die
normale Nutzung, das bei der ersten Ausführungsform eingesetzt wird,
und zeigt eine Beziehung zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit und
dem Lenkwinkelverhältnis
für die
normale Nutzung;
-
4 ist
ein Regelungskennfeld zur Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses
für den Überhitzungsschutz,
das bei der ersten Ausführungsform eingesetzt
wird und für
jeden Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich bereitgestellt wird, und zeigt
eine Beziehung zwischen der Temperatur des Elektromotors und dem
Lenkgetriebeverhältnis
für den Überhitzungsschutz;
-
5 ist
ein Kurvendiagramm, das eine Beziehung zwischen den Lenk- und Lenkeinschlagswinkeln
und der verstrichenen Zeit bei der ersten Ausführungsform zeigt;
-
Die 6A und 6B sind
Kurvendiagramme, die eine Beziehung zwischen den Lenk- und Lenkeinschlagswinkeln
und der verstrichenen Zeit bzw. eine Beziehung zwischen dem Strom
und der verstrichenen Zeit bei der ersten Ausführungsform zeigen;
-
7 ist
eine schematische Darstellung eines Regelungssystems für das Lenkwinkelverhältnis gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
-
8 ist
ein Flussdiagramm einer Regelung zum Schutz eines Elektromotors
vor Überhitzung,
die von der zweiten Ausführungsform
ausgeführt
wird; und
-
9 ist
ein Kurvendiagramm, das eine Beziehung zwischen den Lenk- und Lenkeinschlagswinkeln
und der verstrichenen Zeit bei einer Lenkung nach dem einschlägigen Stand
der Technik zeigt.
-
BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
In 1 wird
ein Lenkrad durch das Bezugszeichen 1 ausgewiesen. Das
Lenkrad 1 ist über
die Lenkwelle 2 mit einer Eingangsseite bzw. Antriebsseite
des Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 verbunden.
Eine Ausgangsseite bzw. Abtriebsseite des Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 ist über die
Ritzelwelle 4, das Lenkgetriebe 5, die Spurstangen 6 und
die Spurhebel 7 mit den lenkbaren Straßenrädern 8 verbunden.
Der Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 ist mit
einem Elektromotor 9 versehen, der als elektrische Antriebseinheit
dient. Obwohl dies nicht dargestellt ist, wird ein Codedrehgeber
zum Erfassen eines Drehwinkels und der Drehrichtung des Elektromotors 9 bereitgestellt.
Der Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 bildet
ein Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmittel.
-
Für den Elektromotor 9 wird
ein Temperatursensor 10 zum Erfassen der Temperatur TM des Elektromotors 9 bereitgestellt.
Für die
Lenkwelle 2 wird ein Lenkwinkel-Sensor 11 zum
Erfassen des Lenkwinkels θS des Lenkrades 1, das von einem
Fahrer betätigt
wird, bereitgestellt. Außerdem
wird, obwohl zwei Straßenräder nicht
dargestellt sind, für
mindestens eines von vier Straßenrädern 8 ein
Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 12 zum Erfassen der Fahrzeuggeschwindigkeit
V bereitgestellt, z.B. zum Ausgeben der Straßenraddrehzahl von der Frequenz,
die der Drehzahl entspricht.
-
Der
Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 weist,
wie im vorläufigen
japanischen Patentdokument Nr. 11-99956 offenbart, eine Antriebswelle
auf, deren Achse innerhalb eines vorgegebenen Bereiches (A0 bis A2) verschiebbar
ist und mit der das Herstellen eines Unterschiedes bezüglich des Drehwinkels
zwischen der Antriebswelle und einer Abtriebswelle durch Ändern des
Achsabstandes zwischen der Antriebswelle und der Abtriebswelle möglich ist.
Der Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 kann
nämlich
das Lenkwinkelverhältnis
(R0 bis R2) zwischen
einem Eingangswinkel und einem Ausgangswinkel durch Verschieben
der Achse der Antriebswelle dadurch ändern, dass die Drehleistung des
Elektromotors 9 genutzt wird.
-
Der
Elektromotor 9 im Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 wird
vom Controller 13 geregelt. Der Controller 13 besteht
zum Beispiel aus einem Mikrocomputer und wird mit einem Signal, das
für die
Temperatur TM, die vom Temperatursensor 10 erfasst
wird, repräsentativ
ist, einem Signal, das für
den Lenkwinkel θS, der vom Lenkwinkel-Sensor 11 erfasst
wird, repräsentativ
ist, und einem Signal, das für
die Fahrzeuggeschwindigkeit V, die vom Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 12 erfasst
wird, repräsentativ
ist, als Eingangsgrößen versorgt.
Der Controller 13 führt
einen Elektromotor-Überhitzungsschutzarbeitsablauf
von 2 aus, der später
beschrieben wird, und gibt, basierend auf dem Ergebnis für den errechneten
Arbeitsablauf, einen Ansteuerungsbefehl an den Elektromotor 9 sowie
ein Warnsignal an die Alarmschaltung 14 aus, wenn die Temperatur
des Elektromotors 9 eine Überhitzungstemperatur überschreitet,
die höher
als eine vorgegebene Temperatur ist.
-
Das
Verfahren für
den Elektromotor-Überhitzungsschutzarbeitsablauf,
das vom Controller 13 ausgeführt wird, wird jetzt unter
Bezugnahme auf das Flussdiagramm von 2 beschrieben.
-
Der
Controller 13 führt
immer den in 2 dargestellten Elektromotor-Überhitzungsschutzarbeitsablauf
aus. In den Schritten S1, S2 und S3 werden jeweils die Fahrzeuggeschwindigkeit
V, die vom Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 12 erfasst wird, der
Lenkwinkel θS, der vom Lenkwinkel-Sensor 11 erfasst
wird, und die Temperatur TM des Elektromotors 9,
der vom Temperatursensor 10 erfasst wird, eingelesen. Anschließend geht
das Programm zu Schritt S4 über.
-
In
Schritt S4 wird ermittelt, ob die Temperatur TM,
die vom Temperatursensor 10 erfasst wird, höher als
die vorgegebene Temperatur T1 ist. Es ist
erwünscht,
dass die vorgegebene Temperatur T1 so gewählt wird,
dass sie eine Obergrenzentemperatur ist, die sich nicht auf die
Lebensdauer des Elektromotors 9 auswirkt. Wenn in Schritt
S4 ermittelt wird, dass TM ≤ T1 ist, wird die Temperatur des Elektromotors 9 als normal
bewertet (die Antwort in Schritt S4 ist negativ) und das Programm
geht zu Schritt S5 über.
-
In
Schritt S5 wird das Lenkwinkelverhältnis R für die normale Nutzung bestimmt,
basierend auf der Fahrzeuggeschwindigkeit V, die in Schritt S1 eingelesen
wurde, und auf der Bezugnahme auf ein Regelungskennfeld zur Berechnung
des Lenkwinkelverhältnisses
für die
normale Nutzung, das eine Beziehung zwischen der Fahrzeuggeschwindigkeit
V und dem Lenkwinkelverhältnis
R (θOUT/θIN) für
die normale Nutzung zeigt, die ein Verhältnis zwischen dem Ausgangswinkel θOUT der lenkbaren Straßenräder, die gelenkt werden, und
dem Eingangswinkel θIN durch den Lenkvorgang ist. Das Regelungskennfeld
zur Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses für die normale Nutzung wird
zuvor in einem Speicher gespeichert, der dem Controller 13 bereitgestellt
wird, und wird, wie in 3 dargestellt, mit der Fahrzeuggeschwindigkeit
V als Abszisse und dem Lenkwinkelverhältnis R für die normale Nutzung als Ordinate,
so festgelegt, dass das Lenkwinkelverhältnis R für die normale Nutzung ein konstant
hohes Lenkwinkelverhältnis
RMAX wird, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit V
in einem niedrigen Geschwindigkeitsbereich von 0 (null) bis zu einer
bestimmten, gewählten
Fahrzeuggeschwindigkeit V1 liegt und sich
nichtlinear und umgekehrt proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit
V verringert, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit V allmählich bis über V1 hinaus ansteigt.
-
Das
Programm geht anschließend
zu Schritt S6 über,
bei dem der Lenkwinkelverhältnis-Regelungsbetrag CR, der in Schritt S5 ermittelt wurde, basierend
auf dem Lenkwinkelverhältnis
R für die
normale Nutzung, als Ansteuerungssignal, an den Elektromotor 9 im
Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 ausgegeben
wird, wodurch eine gewöhnliche
Lenkwinkelverhältnis-Regelung
ausgeführt
wird, und springt dann zu Schritt S1 zurück.
-
Wenn
dagegen in Schritt S4 ermittelt wird, dass TM > T1 ist
(die Antwort in Schritt S4 ist positiv), wird der Elektromotor 9 als überhitzt
bewertet und das Programm geht zu Schritt S7 über. In Schritt S7 wird ermittelt,
ob die Temperatur TM des Elektromotors 9,
die vom Temperatursensor 10 erfasst wird, höher als
die Überhitzungstemperatur
T2 ist, die höher als T1 ist.
-
Es
ist erwünscht,
dass T2 auf eine Obergrenzentemperatur gesetzt
wird, bei der der Elektromotor 9 betrieben werden kann,
aber oberhalb derer der Elektromotor 9 sofort gestoppt
werden muss. Wenn nämlich
in Schritt S7 ermittelt wird, dass TM ≤ T2 ist, wird der Elektromotor 9 als
nicht in einem solchen Maße überhitzt
bewertet, dass er sofort gestoppt werden muss, und das Programm
geht zu Schritt S8 über.
-
In
Schritt S8 wird, basierend auf der Fahrzeuggeschwindigkeit V, die
in Schritt S1 eingelesen wurde, ein Regelungskennfeld so ausgewählt, dass es
einem der Fahrzeuggeschwindigkeits-Bereichsabschnitte entspricht, in die
ein vorgegebener Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich unterteilt wird,
wobei das Regelungskennfeld zur Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses
für den Überhitzungsschutz dient,
das eine Beziehung zwischen der Temperatur TM des
Elektromotors 9 und dem Lenkwinkelverhältnis R'(θOUT/θIN) für
den Überhitzungsschutz
zeigt, das ein Verhältnis
des Ausgangswinkels θOUT der lenkbaren Straßenräder 8 und des Eingangswinkels θIN durch den Lenkvorgang ist. Das Regelungskennfeld zur
Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses
für den Überhitzungsschutz
wird für
jeden vorgegebenen Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich bereitgestellt
und ist im Speicher des Controllers 13 gespeichert. Das Regelungskennfeld
für die
Fahrzeuggeschwindigkeit V, die beispielsweise 0 km/h beträgt, wird,
wie in 4 dargestellt, mit der Temperatur TM als
Abszisse und dem Lenkwinkelverhältnis
R' für den Überhitzungsschutz
als Ordinate so festgelegt, dass im Gegensatz zum Lenkwinkelverhältnis RMAX für
die normale Nutzung, das durch die Punktlinienkurve angegeben wird
und das zur Nutzung unterhalb der vorgegebenen Temperatur T1 dient, das Lenkwinkelverhältnis R' für den Überhitzungsschutz,
das durch die Volllinienkurve angegeben wird, wenn die Temperatur
TM des Elektromotors 9 allmählich bis über die vorgegebene
Temperatur T1 hinaus auf die vorgegebene
Temperatur T2 ansteigt, sich auf ein konventionelles
Getriebeverhältnis
RC nichtlinear und umgekehrt proportional
zur Temperatur TM verringert. Außerdem ergibt
sich, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit V gleich 20 km/h ist, ein
kleineres Lenkwinkelverhältnis
R', wie dies durch
die Strichpunktlinie im Vergleich zum Lenkwinkelverhältnis für die Fahrzeuggeschwindigkeit
V gleich 0 km/h angegeben ist.
-
In
Schritt S9 wird das Lenkwinkelverhältnis R' für
den Überhitzungsschutz
auf Basis der Motortemperatur TM berechnet,
die in Schritt S3 eingelesen wurde, wobei auf das Regelungskennfeld
zur Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses für den Überhitzungsschutz Bezug genommen
wird. Anschließend
geht das Programm zu Schritt S6 über.
-
In
Schritt S6 wird der Lenkwinkelverhältnis-Regelungsbetrag CR',
basierend auf dem Lenkwinkelverhältnis
R' für den Überhitzungsschutz,
das in Schritt S9 bestimmt wurde, als Ansteuerungssignal an den
Elektromotor 9 ausgegeben, wodurch eine Lenkwinkelverhältnis-Regelung
im Falle des Überhitzungsschutzes
ausgeführt
wird. Anschließend springt
das Programm zu Schritt S1 zurück.
-
Dabei
erhält
man, wie in 5 dargestellt, im Falle des
Lenkwinkelverhältnisses
R für die
normale Nutzung, den Lenkeinschlagausgangswinkel θOUT, der durch die Linie LOUT angegeben
wird, bezogen auf die Linie LIN, die den
Eingangswinkel θIN durch einen Lenkvorgang repräsentiert.
Wenn das Lenkwinkelverhältnis
auf R' für den Überhitzungsschutz
abgeändert
wird, wird der Ausgangswinkel θOUT für
den gleichen Eingangswinkel θIN kleiner gemacht, damit er gleich dem Winkel θOUT' wird,
der durch die Linie LOUT' angegeben ist. Dies ermöglicht es,
das Lastdrehmoment des Elektromotors 9 zu verringern, wodurch
ein gutes Reaktionsvermögen
durch einen kleinen Strom aufrechterhalten und eine Verzögerung hinsichtlich des
Lenkwinkelverhältnis-Änderungsvorganges
beseitigt wird.
-
Die 6A und 6B zeigen
eine Beziehung zwischen den Lenk- und Lenkeinschlagwinkeln und der
verstrichenen Zeit bzw. eine Beziehung zwischen dem Stromwert und
der verstrichenen Zeit, wenn ein Fahrer einen schnellen Lenkvorgang
durchführt.
Da, wie in 6A dargestellt, das Lenkwinkelverhältnis im
Falle des Überhitzungsschutzes
klein ist, wird das Folgevermögen
des Ausgangswinkels (Lenkeinschlagwinkel) θOUT' auf den Eingangswinkel (Lenkwinkel) θIN nicht in ähnlicher Weise verschlechtert
wie jenes, das bezogen auf 5 beschrieben wurde,
und zwar sogar wenn der Lenkvorgang schnell erfolgt; aber der Führungsgrößenstrom
zum Elektromotor 9 erhöht
sich, wie durch die Volllinie in 6B angegeben,
da der Lenkwinkelverhältnis-Änderungsvorgang
schnell erfolgt. Die Zeit, während der
der Strom erhöht
ist, ist bedingt durch die Wirkung eines guten Reaktionsvermögens kurz,
so dass der Wärmewert
bei diesem Fall gleich dem ist, der sich ergibt, wenn das Reaktionsvermögen des
Lenkeinschlagwinkels durch den Überhitzungsschutz, der
durch das Begrenzen des Stromwertes des Elektromotors 9 erfolgt,
verschlechtert wird und dadurch die Zeit, die für die Änderung des Lenkwinkelverhältnis erforderlich
gemacht wird, erhöht
wird, wie durch dies die punktierte Linie in 6B angegeben
ist. Folglich lässt
sich, sogar wenn ein Fahrer einen schnellen Lenkvorgang durchführt, der Überhitzungsschutz
des Elektromotors 9 ähnlich
wie bei dem Fall, bei dem ein Stromwert begrenzt wird, bei Aufrechterhaltung
eines guten Reaktionsvermögens bezüglich des
Lenkvorganges realisieren.
-
Wenn
in Schritt S7 ermittelt wird, dass TM > T2 (die
Antwort in Schritt S7 ist positiv), wird der Elektromotor 9 als
in einem solchen Maße überhitzt
bewertet, dass der Elektromotor 9 sofort gestoppt werden
muss. Anschließend
geht das Programm zu Schritt S10 über, bei dem die Regelung des
Elektromotors 9 gestoppt wird. In Schritt S11 wird ein
Warnsignal an die Alarmschaltung 14 ausgegeben, um den
Fahrer vor der Überhitzung
des Elektromotors 9 zu warnen. Von der Alarmschaltung 14 wird
eine akustische Warnung erzeugt oder eine Warnleuchte aufleuchten
lassen und danach springt das Programm zu Schritt S1 zurück.
-
Bei
dem Verfahren von 2 gemäß der ersten Ausführungsform
bilden die Regelung in Schritt S1 und der Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 12 ein
Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungsmittel, die Regelung in Schritt
S2 und der Lenkwinkel-Sensor 11 ein Lenkwinkel-Erfassungsmittel
und die Regelung in Schritt S3 und der Temperatursensor 10 ein
Temperatur-Erfassungsmittel für
die elektrische Antriebseinheit. Außerdem bildet die Regelung in
den Schritten S4, S5, S7, S8 und S9 einen Lenkwinkelverhältnis-Bestimmungsabschnitt
oder ein Lenkwinkelverhältnis-Bestimmungsmittel
und die Regelung in den Schritten S7, S8 und S9 bildet einen Überhitzungsschutzabschnitt
oder ein Überhitzungsschutzmittel
für die
elektrische Antriebseinheit und die Regelung in den Schritten S6
und S10 bildet einen Lenkwinkelverhältnis-Regelungsabschnitt oder ein
Lenkwinkelverhältnis-Regelungsmittel.
-
Wenn
folglich die Temperatur TM des Elektromotors 9,
die vom Temperatursensor 10 erfasst wird, niedriger als
die vorgegebene Temperatur T1 ist, wird eine
gewöhnliche
Lenkwinkelverhältnis-Regelung
in den Schritten S5 und S6 ausgeführt. Zu diesem Zeitpunkt wird
dadurch, dass auf das Regelungskennfeld zur Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses
für die normale
Nutzung, das zuvor im Controller 13 gespeichert wurde,
Bezug genommen wird, das Lenkwinkelverhältnis R für die normale Nutzung, das
der Fahrzeuggeschwindigkeit V entspricht, bestimmt. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
V nämlich
in einem niedrigen Geschwindigkeitsbereich liegt, z.B. beim Fahren
eines Fahrzeuges in die Garage, wird das Lenkwinkelverhältnis größer gemacht,
wodurch ein Lenkaufwand für
einen Fahrer herabgesetzt wird. Wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
V sich allmählich so
erhöht,
dass sie in einem hohen Geschwindigkeitsbereich liegt, wird das
Lenkwinkelverhältnis
kleiner gemacht, um ein übermäßig schnelles
oder sofortiges Verhalten eines Fahrzeuges zu verhindern. Der Lenkwinkelverhältnis-Regelungsbetrag
CR wird, basierend auf dem so bestimmten
Lenkwinkelverhältnis für die normale
Nutzung, als Ansteuerungssignal an den Elektromotor 9 ausgegeben.
Wenn der Elektromotor 9 angesteuert wird, damit er sich
dreht, verschiebt der Lenkwinkelverhältnis-Regelungsmechanismus 3 die
Achse der Antriebswelle, um den Achsabstand und dadurch das Lenkwinkelverhältnis zu ändern.
-
Falls
die Temperatur TM des Elektromotors 9 sich,
von diesem Zustand aus, allmählich
bis über
die vorgegebene Temperatur T1 hinaus erhöht, aber gleich
der vorgegebenen oder niedriger als die vorgegebene Temperatur T2 ist, wird die Lenkwinkelverhältnis-Regelung
im Falle des Überhitzungsschutzes in
Schritten von S7 an gestartet. Zuerst wählt, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
V in einem niedrigen Geschwindigkeitsbereich liegt, der Controller 13 ein Regelungskennfeld
des Lenkgetriebeverhältnisses für den Überhitzungsschutz
aus, das für
die niedrige Fahrzeuggeschwindigkeit gilt, und das Lenkwinkelverhältnis R' für den Überhitzungsschutz
wird, basierend auf der Temperatur TM des
Elektromotors 9, die eingelesen wurde, durch Bezugnahme
auf das ausgewählte
Regelungskennfeld für
den Überhitzungsschutz
bestimmt und gespeichert.
-
Falls
zu diesem Zeitpunkt die Fahrzeuggeschwindigkeit V konstant ist und
sich die Temperatur TM des Elektromotors 9 erhöht, verringert
sich das zu bestimmende Lenkwinkelverhältnis R'. Falls die Temperatur TM des
Elektromotors 9 konstant ist und die Fahrzeuggeschwindigkeit
V sich allmählich
erhöht, wechselt
das Regelungskennfeld zur Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses
für den Überhitzungsschutz von
einem zum anderen, da das Regelungskennfeld für jeden der Fahrzeuggeschwindigkeits-Bereichsabschnitte
bereitgestellt wird, in die ein vorgegebener Fahrzeuggeschwindigkeitsbereich
unterteilt ist. Somit ist das Lenkwinkelverhältnis für den Überhitzungsschutz immer kleiner
als das entsprechende Lenkwinkelverhältnis R für die normale Nutzung und wird
mit der Erhöhung
der Fahrzeuggeschwindigkeit V kleiner. Das Lenkwinkelverhältnis R' für den Überhitzungsschutz
wird nämlich
immer in Abhängigkeit
von den Veränderungen
der Fahrzeuggeschwindigkeit V und der Temperatur TM des
Elektromotors 9 geändert.
Der Lenkwinkelverhältnis-Regelungsbetrag
CR wird, basierend auf dem bestimmten Lenkwinkelverhältnis R' für den Überhitzungsschutz
als Ansteuerungssignal an den Elektromotor 9 ausgegeben,
um das Lenkwinkelverhältnis
im Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 zu ändern.
-
Wenn
die Temperatur TM des Elektromotors 9 bis über eine
vorgegebene Temperatur T2 hinaus ansteigt,
und zwar wegen einer anormalen Überhitzung,
die so beschaffen ist, dass die Temperatur TM des
Elektromotors 9 weiter ansteigt, obwohl der Überhitzungsschutz
durchgeführt
wird oder wegen einer Überhitzung,
die so schnell erfolgt, dass sie den Überhitzungsschutz untauglich
macht, wird der Elektromotor 9 sofort gestoppt und eine
darauf hinweisende Warnung erzeugt.
-
Auf
diese Weise werden bei der oben beschriebenen ersten Ausführungsform
die Temperatur TM des Elektromotors 9 und
die Fahrzeuggeschwindigkeit V erfasst, und wenn die Elektromotor-Temperatur
TM bis über
eine vorgegebene Temperatur T1 hinaus ansteigt,
so dass der Elektromotor 9 überhitzt wird, wählt der
Controller 13 ein Regelungskennfeld zur Berechnung des
Lenkwinkelverhältnisses
für den Überhitzungsschutz
aus, das der Fahrzeuggeschwindigkeit V entspricht und bestimmt,
basierend auf der Temperatur TM des Elektromotors 9 und
durch Bezugnahme auf das Regelungskennfeld, das Lenkwinkelverhältnis R' für den Überhitzungsschutz.
Der Lenkwinkelverhältnis-Regelungsbetrag
CR wird, basierend auf dem bestimmten Lenkwinkelverhältnis R' für den Überhitzungsschutz,
an den Elektromotor 9 ausgegeben, um das Lenkwinkelverhältnis im
Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 4 kleiner zu
machen. Somit wird es möglich,
das Lastdrehmoment des Elektromotors 9 zu verringern, ein
gutes Reaktions- und Folgevermögen
auf einen Lenkvorgang aufrechtzuerhalten und einen Überhitzungsschutz
zu realisieren, der mit dem vergleichbar ist, der durch das Begrenzen
des zulässigen
Stromes des Elektromotors 9 erreicht wird.
-
Im
Anschluss wird eine zweite Ausführungsform
unter Bezugnahme auf die 7 und 8 beschrieben,
in denen gleiche Teile durch die gleichen Bezugszeichen bezeichnen
werden.
-
Das
Regelungssystem für
das Lenkwinkelverhältnis
der zweiten Ausführungsform
besteht aus einer so genannten Ausführung für das elektronische Lenken,
bei der eine Antriebswelle, die durch einen Lenkvorgang betätigt wird,
und eine Abtriebswelle, die die lenkbaren Straßenräder betätigt, mechanisch voneinander
getrennt sind, und zwar im Gegensatz zu jenen, die über den
Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 bei
der ersten Ausführungsform
mechanisch verbunden sind.
-
Bei
der zweiten Ausführungsform
wurde nämlich
der bei der ersten Ausführungsform
vorhandene Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmechanismus 3 weggelassen
und die Lenkwelle 2, die als Antriebswelle dient, und die
Ritzelwelle 4, die als Abtriebswelle dient und mit den
gelenkten Straßenrädern 8 betreibbar
verbunden ist, sind mechanisch voneinander getrennt. Die zweite
Ausführungsform
ist dafür
ausgelegt, den Lenkeinschlagwinkel der lenkbaren Straßenräder 8 dadurch
zu regeln, dass eine Drehantriebsleistung des Elektromotors 9 über ein
Untersetzungsgetriebe 15 auf die Ritzelwelle 4 überragen wird.
Folglich bilden der Elektromotor 9 und das Untersetzungsgetriebe 15 ein
Lenkwinkelverhältnis-Änderungsmittel.
Mit Ausnahme des oben Dargelegten stimmt die zweite Ausführungsform
mit der ersten Ausführungsform überein.
Außerdem
ist zwischen dem Lenkwinkel-Sensor 11 und dem Untersetzungsgetriebe 15 der
Verbindungsmechanismus für
den anormalen Zeitpunkt 16 angeordnet, der, wenn er, zu einem
anormalen Zeitpunkt, der später
beschrieben wird, einen Betätigungsbefehl
für den
anormalen Zeitpunkt empfängt,
die Lenkwelle 2 mechanisch mit der Ritzetwelle 4 verbindet.
Ferner wird für
die Ritzelwelle 4 ein Lenkeinschlagwinkel-Sensor 17 zum
Erfassen des Lenkeinschlagwinkels θW der
lenkbaren Straßenräder 8 bereitgestellt.
-
Der
Verbindungsmechanismus für
den anormalen Zeitpunkt 16 ist beispielsweise aus einer
elektromagnetischen Kupplung aufgebaut und so gebaut, dass er bei
Empfang eines Betätigungsbefehls
für den
anormalen Zeitpunkt, d.h. wenn er mit einem Erregerstrom versorgt
und in einen erregten Zustand versetzt wird, die Lenkwelle 2 mit
der Ritzelwelle 4 mechanisch verbindet. Mit Ausnahme des
oben Dargelegten stimmt der Aufbau dieser Ausführungsform im Wesentlichen
mit dem der ersten Ausführungsform
von 1 überein.
Somit werden die Teile, die denen von 1 gleichen,
durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet und die detaillierte Beschreibung
für dieselben
wird weggelassen.
-
Die
Regelung für
den Elektromotor-Überhitzungsschutz,
die im Controller 13 ausgeführt wird, ist mit jener der
ersten Ausführungsform
vergleichbar, mit der Ausnahme, dass die Schritte S21 bis S23 bzw.
S25 hinzugefügt
wurden, wie dies in 8 dargestellt ist. Ähnliche
und korrespondierende Schritte werden somit durch ähnliche
Bezugszeichen bezeichnet und eine wiederholte Beschreibung für dieselben
wird weggelassen.
-
In
den Schritten S1 bis S3 werden verschiedene Signale eingelesen.
Das Programm geht anschließend
zu Schritt S21 über,
bei dem der Lenkeinschlagwinkel θW der lenkbaren Straßenräder 8, der vom Lenkeinschlagwinkel-Sensor 17 erfasst
wird, eingelesen wird, und geht danach zu Schritt S4 über. Wenn
die Temperatur TM des Elektromotors 9 gleich oder
niedriger als die vorgegebene Temperatur T1 ist, wird
das Lenkwinkelverhältnis
R für die
normale Nutzung in Schritt S5 bestimmt und als RS gespeichert. Das
Programm geht anschließend
zu Schritt S22 über,
bei dem der Vorgabe-Lenkeinschlagwinkel θW*(RS·θS) der lenkbaren Straßenräder 8 aus dem Lenkwinkelverhältnis R
für die
normale Nutzung und dem in Schritt S2 eingelesenen Lenkeinschlagwinkel θS berechnet wird und geht danach zu Schritt
S23 über.
-
In
Schritt S23 wird der Lenkeinschlagwinkel-Regelungsbetrag Cθ für den Elektromotor 9 berechnet,
und zwar basierend auf dem Lenkeinschlagwinkel θW,
der in Schritt S21 eingelesen wurde, dem Vorgabe-Lenkeinschlagwinkel θW*, der in Schritt S22 berechnet wurde, und
dem Untersetzungsverhältnis des
Untersetzungsgetriebes 15. Anschließend wird in Schritt S6 der
Lenkeinschlagwinkel-Regelungsbetrag Cθ als
Ansteuerungssignal an den Elektromotor 9 ausgegeben, wodurch
eine Lenkwinkelverhältnis-Regelung für die normale
Nutzung ausgeführt wird.
Anschließend
springt das Programm zu Schritt S1 zurück.
-
Wenn
in Schritt S7 ermittelt wird, dass TM > T2 ist
(die Antwort in Schritt S7 ist positiv), wird der Elektromotor 9 als
in einem solchen Maße überhitzt bewertet,
dass der Elektromotor 9 sofort gestoppt werden muss und
das Programm geht zu Schritt S25 über.
-
In
Schritt S25 wird dem Verbindungsmechanismus für den anormalen Zeitpunkt 16 der
Erregerstrom zugeführt,
wodurch die Lenkwelle 2 mit der Ritzelwelle 4 mechanisch
verbunden wird. Danach geht das Programm zu Schritt S10 über, bei
dem der Elektromotor 9 gestoppt wird, wodurch das Verfahren
für den
Elektromotor-Überhitzungsschutzarbeitsablauf beendet
wird.
-
Bei
dem Verfahren in 8 gemäß der zweiten Ausführungsform
bilden jeweils die Regelung in Schritt S1 und der Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor 12 ein
Fahrzeuggeschwindigkeits-Erfassungsmittel, die Regelung in Schritt
S2 und der Lenkwinkel-Sensor 11 ein Lenkwinkel-Erfassungsmittel,
die Regelung in Schritt S3 und der Temperatursensor 10 ein
Temperatur-Erfassungsmittel für
die elektrische Antriebseinheit und die Regelung in Schritt S21
und der Lenkeinschlagwinkel-Sensor 17 ein Lenkeinschlagwinkel-Erfassungsmittel.
Außerdem
bildet die Regelung in den Schritten S4, S5, S7, S8 und S9 einen
Lenkwinkelverhältnis-Bestimmungsabschnitt oder
ein Lenkwinkelverhältnis-Bestimmungsmittel, die
Regelung in den Schritten S7, S8 und S9 bildet einen Überhitzungsschutzabschnitt
oder ein Überhitzungsschutzmittel
für die
elektrische Antriebseinheit, die Regelung in Schritt S22 bildet
einen Vorgabe-Lenkeinschlagwinkel-Berechnungsabschnitt oder ein
Lenkeinschlagwinkel-Berechnungsmittel und die Regelung in den Schritten
S23, S6 und S10 bildet einen Lenkwinkelverhältnis-Regelungsabschnitt oder ein
Lenkwinkelverhältnis-Regelungsmittel.
-
Wenn
folglich die Temperatur TM des Elektromotors,
die vom Temperatursensor 10 erfasst wird, gleich der vorgegebenen
oder niedriger als die vorgegebene Temperatur T1 ist,
wird das Lenkwinkelverhältnis
R für die
normale Nutzung bestimmt. Wenn, zu diesem Zeitpunkt, das in der
Neutralposition befindliche Lenkrad 1 vom Fahrer, zum Beispiel,
im Uhrzeigersinn gedreht wird, wird der Lenkeinschlagwinkel-Regelungsbetrag
Cθ,
basierend auf dem bestimmten Lenkwinkelverhältnis R, als Ansteuerungssignal
an den Elektromotor 9 ausgegeben. Dies bewirkt, dass der
Elektromotor 9 im Uhrzeigersinn angetrieben wird und eine
Uhrzeigersinn-Antriebsleistung auf die Ritzelwelle 4 überträgt und somit
den Drehbetrag der Ritzelwelle 4 und den Lenkeinschlagwinkel
der lenkbaren Straßenräder 8 regelt.
Wenn der Fahrer dagegen das Lenkrad 1 im Gegenuhrzeigersinn
dreht, wird der Drehbetrag der Ritzelwelle 4 dementsprechend
gemäß dem oben
beschriebenen Verfahren geregelt, wodurch der Lenkeinschlagwinkel
geregelt wird.
-
Falls
sich, von diesem Zustand aus, die Temperatur TM des
Elektromotors 9 allmählich
bis über die
vorgegebene Temperatur T1 hinaus erhöht, aber gleich
der vorgegebenen oder niedriger als die vorgegebene Temperatur T2 ist, wird die Lenkwinkelverhältnis-Regelung
für den Überhitzungsschutz
in den Schritten von S7 an gestartet, d.h. das Regelungskennfeld
zur Berechnung des Lenkwinkelverhältnisses für den Überhitzungsschutz, das der
Fahrzeuggeschwindigkeit V entspricht, wird ausgewählt und das
Lenkwinkelverhältnis
R' für den Überhitzungsschutz
wird, basierend auf der eingelesenen Temperatur TM des
Elektromotors 9, durch Bezugnahme auf das Regelungskennfeld
für den Überhitzungsschutz bestimmt.
-
Anschließend wird
der Vorgabe-Lenkeinschlagwinkel θW*(RS·θS) aus dem Lenkwinkelverhältnis R' für
den Überhitzungsschutz,
das als RS gespeichert wurde, und dem Lenkwinkel θS, der vom Lenkwinkel-Erfassungsmittel erfasst
wurde, berechnet und der Lenkwinkel-Regelungsbetrag Cθ wird,
basierend auf dem Vorgabe-Lenkeinschlagwinkel θW*, dem
vom Lenkwinkel-Sensor 11 erfassten Lenkeinschlagwinkel θW und dem Untersetzungsverhältnis des
Untersetzungsgetriebes 15 berechnet und an den Elektromotor 9 ausgegeben.
-
Wenn
zu dem anormalen Zeitpunkt die Temperatur TM des
Elektromotors 9 bis über
die vorgegebene Temperatur T2 ansteigt,
und zwar wegen einer anormalen Überhitzung,
die so beschaffen ist, dass die Temperatur TM des
Elektromotors 9 weiter ansteigt, obwohl der Überhitzungsschutz
durchgeführt wurde,
oder bedingt durch eine Überhitzung,
die so schnell erfolgt, dass der Überhitzungsschutz untauglich
gemacht wird, erfolgt zuerst eine Warnung, die auf diese Abnormalität hinweist.
Dann wird die Zufuhr des Erregerstromes zum Verbindungsmechanismus für den anormalen
Zeitpunkt 16 gestartet, um die Lenkwelle 2 mit
der Ritzelwelle 4 mechanisch zu verbinden und sofort danach
wird der Elektromotor 9 gestoppt.
-
Auf
diese Weise wird der Vorgabe-Lenkeinschlagwinkel θW* berechnet, der auf dem von einem Lenkvorgang
resultierenden Lenkwinkel θS und dem bestimmten Lenkwinkelverhältnis basiert.
Der Elektromotor 9 dreht die Ritzelwelle 4 auf
der Abtriebsseite so, dass der vom Lenkeinschlagwinkel-Sensor 17 erfasste
Lenkeinschlagwinkel θW mit dem Vorgabe-Lenkeinschlagwinkel θW* übereinstimmt.
Somit lässt
sich, sogar wenn die Lenkwelle 2 und die Ritzelwelle 4 mechanisch
voneinander getrennt sind, eine genaue Lenkwinkel-Regelung, basierend
auf dem Ist-Lenkeinschlagwinkel θW der lenkbaren Straßenräder, der zum Controller 14 rückgeführt wird,
realisieren, während
es gleichzeitig ermöglicht
wird, den Überhitzungsschutz
des Elektromotors 9 in einer zur ersten Ausführungsform
vergleichbaren Weise auszuführen.
-
Da
außerdem
die zweite Ausführungsform so
aufgebaut ist, dass durch den Verbindungsmechanismus für den anormalen
Zeitpunkt 16 die Lenkwelle 2 mit der Ritzelwelle
mechanisch verbunden wird, wenn die Temperatur TM des
Elektromotors 9 bis über die Überhitzungstemperatur
T2, die höher als die vorgegebene Temperatur
T1 ist, hinaus ansteigt, lässt sich
mit ihr nicht nur, sogar beim anormalen Zeitpunkt, ein Lenkvorgang
in kontinuierlicher Weise erreichen, sondern auch mit Sicherheit
das Brennen des Elektromotors 9 verhindern, das ansonsten
wegen einer anormalen Überhitzung,
die so beschaffen ist, dass die elektrische Antriebseinheit weiterhin überhitzt
wird, obwohl der Überhitzungsschutz
durchgeführt
wurde oder wegen einer Überhitzung,
die so schnell erfolgt, dass der Überhitzungsschutz untauglich
gemacht wird, verursacht wird.
-
Obwohl
die Erfindung oben durch Bezugnahme auf eine bestimmte Ausführungsform
der Erfindung beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht auf die
oben beschriebene Ausführungsform
beschränkt. Der
Fachmann kann im Lichte der obigen Lehren auf Abwandlungen und Varianten
der oben beschriebenen Ausführungsform
schließen.
Es wurde beispielsweise bei der ersten Ausführungsform beschrieben und
gezeigt, dass beim Lenkwinkelverhältnis R' für den Überhitzungsschutz
der Ausgangswinkel θOUT' für den Eingangswinkel θIN kleiner als der Ausgangswinkel θOUT bei einem gewöhnlichen Zeitpunkt gemacht
wird. Wenn bei dieser Verbindung der Nennausgangswinkel θROUT bei einem gewöhnlichen Zeitpunkt für den Eingangswinkel θIN im Falle des Überhitzungsschutzes erwünscht wird,
wird ein erhöhter Lenkaufwand
durch den Fahrer erforderlich gemacht. In diesem Fall reicht es
aus, das Lenkwinkelverhältnis
des Ausgangswinkels θOUT zum Eingangswinkel θIN,
der zuvor mithilfe der Programmstruktur bestimmt wurde, größer zu wählen, so
dass man den Nennausgangswinkel θROUT für
den Eingangswinkel θIN bei einem gewöhnlichen Zeitpunkt erhält. Obwohl
ferner bei der ersten Ausführungsform
das Lenkwinkelverhältnis
so beschrieben wurde, als dass es durch Ändern des Lenkeinschlagwinkels θW, der auf dem Lenkwinkel θS basiert, der durch einen Lenkvorgang eines
Fahrers geändert
wird, geändert
wird, dient dies nicht zur Einschränkung, sondern der Lenkwinkel θS kann, im Gegenteil, basierend auf dem Lenkeinschlagwinkel θW geändert
werden, wodurch das Lenkwinkelverhältnis geändert wird. Obwohl außerdem bei
der ersten Ausführungsform
beschrieben wurde, dass der Temperatursensor 10 am Elektromotor 9 angebracht
wird, um die Temperatur desselben zu erfassen, dient dies nicht
zur Einschränkung,
sondern die Temperatur kann anhand des Widerstandswertes zwischen
den Klemmen abgeschätzt
werden, der basierend auf dem Stromwert berechnet wird, der auf
der Spannung und dem Stromwert an den Klemmen des Elektromotors 9 basiert.
Obwohl ferner die erste Ausführungsform
durch Zugrundelegen einer Lenkung beschrieben und dargestellt wurde,
die nicht mit einem Hydraulikzylinder und einer elektrischen Antriebseinheit
zur Unterstützung
eines Lenkvorganges eines Fahrers versehen ist, dient dies nicht
zur Einschränkung,
sondern die vorliegende Erfindung kann auf eine Servolenkung angewandt
werden. Obwohl außerdem
die erste Ausführungsform als
auf ein Zweirad-Lenkfahrzeug
angewandt beschrieben und dargestellt wurde, dient dies nicht zur Einschränkung, sondern
die vorliegende Erfindung kann auf ein Vierrad-Lenkfahrzeug angewandt
werden. Bei einem Vierrad-Lenkfahrzeug
reicht es aus, das Lenkwinkelverhältnis zu ermitteln, und zwar
basierend auf den Fahrzeug-Zustandsparametern,
die von verschiedenen Sensoren erfasst werden, wie z.B., zusätzlich zum
Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor, einem Gierratensensor zur Erfassung
einer Fahrzeuggierrate, einem Reibungskoeffizienten-Erfassungssensor
zur Erfassung eines Reibungskoeffizienten zwischen dem Reifen und
der Straßenoberfläche, einem
Neigungssensor zur Erfassung einer Neigung der Straßenoberfläche und
einem Beschleunigungssensor zur Erfassung der Beschleunigung in
der Längs-
und der Seitenrichtung eines Fahrzeuges. Obwohl außerdem bei
der zweiten Ausführungsform
der Verbindungsmechanismus für
den anormalen Zeitpunkt 16 als aus einer elektromagnetischen
Kupplung aufgebaut beschrieben wurde, dient dies nicht zur Einschränkung und
es kann, beispielsweise, eine hydraulische Kupplung, eine Klauenkupplung
oder eine andere derartige Kupplung, deren Betätigung elektrisch geregelt
wird, oder eine sonstige mechanische Verbindungseinrichtung eingesetzt
werden. Ferner kann der Verbindungsmechanismus für den anormalen Zeitpunkt 16 durch
ein Planetengetriebe mit einem Hohlrad, das mit der Lenkwelle 2 verbunden
ist, einem Planetenradträger, der
mit der Ritzelwelle 4 verbunden ist und einem Sonnenrad
gebildet werden, das mit einer Bremse so verbunden ist, dass zu
dem normalen Zeitpunkt die Bremse gelöst ist, damit die Sonnenräder sich
frei drehen können
und zu dem anormalen Zeitpunkt die Bremse betätigt wird, um die Sonnenräder festzusetzen,
wodurch eine Drehkraft von der Lenkwelle 2 auf die Ritzelwelle 4 übertragen
wird. Der Schutzbereich der Erfindung ist unter Bezugnahme auf die
folgenden Patentansprüche
definiert.