DE3908164A1 - Steuerungssysteme fuer die hinterradlenkung - Google Patents
Steuerungssysteme fuer die hinterradlenkungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuerungs
system für die Hinterradlenkung eines Kraftfahrzeuges,
insbesondere zur Steuerung der Lenkung der Hinterräder
eines Fahrzeuges mit Vierradlenkung.
Es ist bekannt, Kraftfahrzeuge mit einer
Vierradlenkung zu versehen, mit der sowohl die Hinter-
als auch die Vorderräder gelenkt werden. Eine bekannte
Vierradlenkung ist ein mechanisches System, in dem ein
Vorradlenkmechanismus funktionell und mechanisch mit
einem Hinterradlenkmechanismus verbunden ist. Eine andere
Vierradlenkung ist eine elektrische Lenkung, bei der
der Hinterradlenkmechanismus von einem Antriebsmotor
betätigt wird, wie dies in der am 16. Februar 1987
offengelegten japanischen Gebr. JP-GbM-OS 62-25 277
angegeben ist. In der US-PS 46 45 025 ist eine weitere
elektrische Hinterradlenkung mit einem Elektromotor
zum Antrieb des Hinterradlenkmechanismus beschrieben.
Bei der in der vorgenannten JP-OS angegebenen elektri
schen Hinterradlenkung ist zwischen dem Motor und
dem Hinterradlenkmechanismus ein Untersetzungsge
triebe angeordnet, damit der Motor für eine geringere
Leistung ausgelegt werden kann.
In einem Steuerungssystem für eine
Lenkung soll unter bestimmten Bedingungen, beispiels
weise bei konstanter Fahrgeschwindigkeit des Fahr
zeuges und konstantem Einschlagwinkel des Lenkrades,
eine Lenkung der Hinterräder verhindert werden. Zu
diesem Zweck ist ein sogenanntes Servosperrsystem
bekannt, in dem ein zum Antrieb der Hinterradlenkung
dienender Servomotor derart gespeist wird, daß dieser
Servomotor in einer konstanten Drehstellung gehalten
und daher ein konstanter Einschlagwinkel der Hinter
räder aufrechterhalten wird. In der vorgenannten JP-OS
ist als Sperreinrichtung eine zum Blockieren des Motors
dienende Motorbremse angegeben, die die Hinterradlenkung
derart blockiert, daß sie einen konstanten Lenkein
schlag der Hinterräder aufrechterhält, wenn die Motor
bremse betätigt wird. Die Motorbremse wird zum Sperren
der Hinterradlenkung betätigt, wenn die Fahrgeschwin
digkeit und der Einschlagwinkel des Lenkrades konstant
sind. Diese mit der vorgenannten Motorbremse versehene
Sperreinrichtung für die Hinterradlenkung hat den Vorteil,
daß wesentlich weniger elektrische Energie verbraucht
wird als bei dem Servorsperrsystem, so daß der Motor
eine größere Lebensdauer hat.
Es hat sich aber gezeigt, daß derartige
Sperreinrichtungen für die Lenkung unter bestimmten Be
triebsbedingungen des Fahrzeuges keine Steuerung des
Einschlagwinkels der Hinterräder bewirken können, auch
wenn dies erwünscht ist, weil der Motor zum Verändern
des Einschlagwinkels der Hinterräder erst betätigt werden
kann, wenn die Sperreinrichtung eine Freigabe bewirkt
hat. Aus diesem Grunde können die üblichen Sperrein
richtungen das Steuersystem für die Hinterradlenkung
nicht schnell funktionsfähig machen.
Daher hat die Erfindung die Aufgabe,
ein schnell ansprechendes Steuerungssystem für eine
Hinterradlenkung zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung
ist es, für eine Hinterradlenkung ein Steuersystem zu
schaffen, das die Hinterradlenkung auf Wunsch zuver
lässig sperren kann.
Zur Lösung dieser und anderer Aufgaben
der Erfindung besitzt gemäß der Erfindung ein Steuerungs
system für eine Hinterradlenkung einen Hinterradlenk
mechanismus zum Lenken der Hinterräder eines Fahrzeuges,
eine mit dem Hinterradlenkmechanismus zu dessen Betäti
gung verbundenen Antriebsmotor, einen Sollwertsteller
zur Vorgabe eines Sollwertes für den Einschlagwinkel
der Hinterräder entsprechend einem vorhergegebenen
Faktor, ein Steuergerät zur Steuerung des Antriebsmotors
derart, daß die Hinterräder entsprechend dem Sollwert
eingeschlagen werden, eine Sperreinrichtung zur Sperrung
des Hinterradlenkmechanismus, gegen jede Lenkbewegung,
wenn der Sollwert für den Einschlagwinkel im wesentlichen
konstant ist, und eine Freigabeeinrichtung zum Aufheben
der durch die Sperreinrichtung bewirkten Sperrung, wenn
eine vorherbestimmte Voraussetzung gegeben ist, auch
wenn der Sollwert für den Einschlagwinkel der Hinter
räder im wesentlichen konstant ist, so daß dann der
Hinterradlenkmechanismus eine Lenkbewegung ausführen
kann.
Bei schnellfahrendem Fahrzeug soll
die Lenkung schnell ansprechen. Daher wird in diesem
Fall die Freigabeeinrichtung derart betätigt, daß sie
bei schnellfahrendem Fahrzeug die Sperreinrichtung un
wirksam macht oder zurückstellt, so daß der Hinterrad
lenkmechanismus dann in eine Stellung bewegt werden
kann, die dem Sollwert für den Einschlagwinkel der
Hinterräder entspricht.
In den meisten Fahrzeugen mit Vierrad
lenkung, bei denen der Einschlagwinkel der Hinterräder
in Abhängigkeit von dem der Vorderräder unter Berücksich
tigung der Fahrgeschwindigkeit bestimmt wird, werden
die Hinterräder in demselben Sinn eingeschlagen wie
die Vorderräder (gleichphasige Lenkung), damit eine
hohe Fahrstabilität gewährleistet ist. In einem der
artigen Fahrzeug mit Vierradlenkung ist es wichtig,
daß die Hinterradlenkung gut anspricht. Daher wird die
von der Sperreinrichtung bewirkte Sperrung aufgehoben,
wenn eine Beschleunigung des Fahrzeuges erfaßt wird.
Man kann die von der Sperreinrichtung
bewirkte Sperrung auch bei einer Verlangsamung des
Fahrzeuges aufheben.
Ferner kann die von der Sperrein
richtung bewirkte Sperrung auch bei einer Verlang
samung des Fahrzeuges aufheben.
Ferner kann die von der Sperrein
richtung bewirkte Sperrung aufgehoben werden, wenn
ein Pendeln verschiedener zum Bestimmen des Soll
wertes für den Einschlagwinkel herangezogener Faktoren
zu erwarten ist.
Die vorstehend angegebenen und weitere
Merkmale der Erfindung gehen aus der nachstehenden
Beschreibung anhand der Zeichnungen hervor.
In diesen zeigt
Fig. 1 schematisch ein Lenkungs
steuerungssystem nach einer bevorzugten Ausführungs
form der Erfindung,
Fig. 2 das Gerippe eines Hinterrad
lenkmechanismus,
Fig. 3 im Schnitt eine Sperrein
richtung,
Fig. 4 eine graphische Darstellung
des Verhältnisses der Einschlagwinkel der Vorderräder
und der Hinterräder in Abhängigkeit von der Fahr
geschwindigkeit,
Fig. 5 eine graphische Darstellung
der Veränderung des Einschlagwinkels der Hinterräder
in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindigkeit,
Fig. 6 ein Blockschema eines
Steuerungssystems nach einer bevorzugten Ausführungs
form und
Fig. 7 ein Ablaufdiagramm für eine
bevorzugte Ausführungsform des Steuerungssystems für
die Lenkung.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Vier
radlenkung mit einem Vorderradlenkmechanismus A
zum Lenken eines rechten und eines linken Vorderrades
1 R bzw. 1 L und einen Hinterradlenkmechanismus B zum
Lenken eines rechten und eines linken Hinterrades 2 R
bzw. 2 L.
Der Vorderradlenkmechanismus A besitzt
zwei Lenkhebel 3 R und 3 L, zwei Spurstangen 4 R, 4 L
und eine die Spurstangen 4 R und 4 L miteinander verbin
dende Verbindungsstange 5. Mit dem Vorderradlenkmecha
nismus A ist ein Zahnstangen-Lenkgetriebe C ver
bunden, dessen Ritzel 6 über eine Lenksäule 7 mit
einem Lenkrad 8 verbunden ist, bei dessen Drehung im
Uhrzeigersinn die Verbindungsstange 5 in Fig. 1 nach
links bewegt wird, so daß die Lenkhebel 3 R und 3 L um
die Drehpunkte 3 R′ und 3 L′ im Uhrzeigersinn schwenken
und die Vorderräder 1 R und 1 L nach links um einen Winkel
einschlagen, der dem Drehwinkel des Lenkrades 8 entspricht.
Bei einer Drehung des Lenkrades 8 im Gegensinn des Uhr
zeigers werden die Vorderräder 1 R und 1 L nach rechts
eingeschlagen.
Der Hinterradlenkmechanismus B ist mit
einem rechten und einem linken Lenkhebel 10 R bzw. 10 L,
mit zwei Spurstangen 11 R und 11 L und mit einer die
Spurstangen 11 R und 11 L miteinander verbindenden
Verbindungsstange 12 versehen. Die Verbindungsstange
12 ist mit einer Neutralisiereinrichtung 13 versehen,
die gemäß Fig. 3 ein Gehäuse besitzt, das auf einer
Fahrzeugkarosserie 14 montiert ist, ferner zwei in dem
Gehäuse angeordnete Federwiderlager 16 a, 16 b und eine
zwischen den Widerlagern 16 a, 16 b angeordnete Feder
17. Die Verbindungsstange 12 erstreckt sich durch das
Gehäuse 15 und ist mit zwei Flanschen 12 a, 12 b ausge
bildet, die die Widerlager 16 a, 16 b tragen, so daß
die Verbindungsstange 12 zu einer neutralen Stellung
hin belastet ist. Die Federkraft der Feder 17 kann
eine Querkraft überwinden, die bei einer Kurvenfahrt des
Fahrzeuges auf dieses einwirkt. Infolgedessen wird
die Stellung der Verbindungsstange 12 durch die Quer
kraft nicht verändert.
Der Hinterradlenkmechanismus B ist
mit einem Gleichstrom-Servomotor 20 zum Lenken der
Hinterräder 2 R, 2 L verbunden. Gemäß der Fig. 2 ist
die Verbindungsstange 12 mit dem Servormotor 20 über
eine Untersetzungsanordnung 21 verbunden, die ein Zahn
radgetriebe 21 a, Gewindespindeln 21 b, eine Schalt
kupplung 22 und eine magnetische Motorbremse 23 aufweist,
so daß der Servomotor 20 mittels der Schaltkupplung 22
jederzeit von dem Hinterradlenkmechanismus B getrennt
werden kann. Die Motorbremse 23 kann an eine Abtriebs
welle 20 A des Servomotors 20 angestellt werden, um
eine Drehung dieser Abtriebswelle 20 A zu verhindern.
Bei eingerückter Schaltkupplung 22 bewirkt
eine Vorwärts- und eine Rückwärtsdrehung des Servo
motors 20 eine Bewegung der Verbindungsstange 12 nach
rechts bzw. links und daher ein Schwenken der Lenk
hebel 10 R, 10 L bzw. der Hinterräder 2 R, 2 L im Uhr
zeigersinn bzw. im Gegenuhrzeigersinn um die Dreh
punkte 10 R′, 10 L′ um einen der Drehung des Servomotors
20 entsprechenden Winkel.
Bei ausgerückter Schaltkupplung 22
dagegen bewirkt die Neutralisiereinrichtung 13, daß die
Hinterräder eine neutrale Stellung einnehmen, so daß
wie bei einem Fahrzeug mit Zweiradlenkung nur die Vorder
räder gelenkt werden.
In dieser Ausführungsform wird der
Einschlagwinkel der Hinterräder in Abhängigkeit von der
Fahrgeschwindigkeit gesteuert. Beispielsweise kann mit
Hilfe des Steuerungssystems der in Fig. 4 dargestellte
Verlauf des Lenkverhältnisses herbeigeführt werden.
Dabei wird bei zunehmender Fahrgeschwindigkeit der Ein
schlagwinkel der Hinterräder von einer gegenphasigen
Lenkung, bei der die Hinterräder gegensinnig zu den
Vorderrädern eingeschlagen werden, zu einer gleichphasigen
Lenkung verändert, bei der die Hinterräder in demselben
Sinn eingeschlagen werden wie die Vorderräder. In diesem
Fall wird gemäß der Fig. 5 der Einschlagwinkel der
Hinterräder 2 R, 2 L in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindig
keit und dem Einschlagwinkel des Lenkrades 8 verändert.
Zur Steuerung der Lenkung in dem
dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Steuerungs
system mit einem elektronischen Steuergerät U versehen,
das Signale von einem Einschlagwinkelsensor 30 empfängt,
der zum Erfassen des Einschlagwinkels des Lenkrades
8 dient, ferner von einem Fahrgeschwindigkeitssensor
31 zum Erfassen der Fahrgeschwindigkeit, und von einem
Codierer 32 zum Erfassen der Drehstellung des Servo
motors 20, und das in Abhängigkeit von dem Einschlag
winkel des Lenkrades 8 und von der Fahrgeschwindigkeit
einen Sollwert für den Einschlagwinkel der Hinterräder
2 R, 2 L vorgibt und ein Steuersignal für den Servo
motor 20 erzeugt. Auf Grund der von dem Codierer 32
erfaßten Drehstellung des Servomotors 20 erfolgt eine
Rückführung des Einschlagwinkels der Hinterräder 2 R,
2 L. Das Steuergerät U empfängt von einem Drossel
klappensensor ein Signal, das den Öffnungswinkel der
Drosselklappe und damit einen Befehl zum Erhöhen oder
Vermindern der Fahrgeschwindigkeit anzeigt. In diesem
System ist eine zweifache Anordnung vorgesehen, die eine
ausfallsichere Funktion gewährleistet. Zu diesem Zweck
ist das System außer mit dem Codierer 32 noch mit einem
Einschlagwinkelsensor 34 für die Vorderräder 1 R, 1 L ver
sehen und außer mit dem Einschlagwinkelsensor 30 für
die Hinterräder B mit einem Hinterradeinschlagwinkel
sensor 36 zum Erfassen einer Verschiebung der Verbin
dungsstange 12 und erfolgt eine Lenkung der Hinter
räder 2 R, 2 L nur dann, wenn die Signale von allen der
genannten Sensoren im wesentlichen identisch sind. Wenn
beispielsweise festgestellt wird, daß eine von dem
ersten Fahrgeschwindigkeitssensor 31 erfaßte Fahr
geschwindigkeit mit der von einem zweiten Fahrge
schwindigkeitssensor 35 erfaßten nicht übereinstimmt,
werden dank der ausfallsicheren Steuerung die Hinter
räder 2 R, 2 L in ihrer neutralen Stellung gehalten.
Zum Gewährleisten einer ausfall
sicheren Funktion des Steuerungssystems empfängt das
Steuergerät U ferner EIN-AUS-Signale von einem Lehr
laufanzeigeschalter 37, der ein EIN-Signal erzeugt,
x wenn eine Leerlaufstellung eingenommen worden ist
bzw. bei einem Handschaltgetriebe eine Schalt
kupplung ausgerückt ist, und der sonst ein AUS-Signal
erzeugt, ferner von einem Impedanzschalter 38, der ein
EIN-Signal erzeugt, wenn sich ein Automatikgetriebe in
einem Leerlauf- oder Parkzustand befindet, von einem
Bremsschalter 39 zum Erzeugen eines EIN-Signals, wenn
zum Bremsen des Fahrzeuges ein Bremspedal betätigt
wird, von einem Motorschalter 40 zum Erzeugen eines
EIN-Signals bei laufendem Motor, und von dem Ausgang
41 eines Wechselstromgenerators zum Erfassen einer et
waigen Abnormalität desselben.
Gemäß der Fig. 6 ist zusätzlich zu
der in Fig. 1 gezeigten Anordnung das Steuergerät U
mit einer Mikroprozessorenanordnung 50 versehen, die
zwei Mikroprozessoren I und II aufweist, in die die
Signale von den Fahrgeschwindigkeitssensoren 31 und
35, von den Schaltern 37 bis 40 und von dem Ausgang
41 des Wechselstromgenerators über einen Puffer 51
eingeleitet werden, ferner die Signale von den Sensoren
30, 34 und 36 über einen A/D-Umsetzer 52 und das Signal
von dem Codierer 32 über eine Schnittstelle 53. Von dem
Steuergerät U wird ein Steuersignal dem Servomotor 20
über eine Treiberschaltung 54 zugeführt, der Schalt
kupplung 22 über eine Treiberschaltung 56 und der
Motorbremse 23 über eine Treiberschaltung 55. Die
Steuerung der Lenkung der Hinterräder 2 R, 2 L wird einge
leitet, wenn das von dem Ausgang 41 des Wechselstromgene
rators kommende Signal auf den Pegel H geht. Es sind
eine Batterie 57, ein Zündschlüsselschalter 58 und
ein Relais 59 vorgesehen. Wenn in dem Lenksteuerungs
system des Fahrzeuges mit Vierradlenkung eine Abnormali
tät auftritt, wird eine Treiberschaltung 60 für das
Relais 59 angesteuert, so daß die Stromversorgung einer
Spule 61 unterbrochen wird. Infolgedessen wird der Kon
takt B des Relais 59 geschlossen und daher eine Warn
lampe 62 eingeschaltet.
Nachstehend werden Steuerfunktionen be
schrieben, die im Falle einer Abnormalität durchgeführt
werden.
Diese Steuerfunktion wird durchgeführt,
wenn das Steuerungssystem für die Lenkung der Hinter
räder 2 R, 2 L funktionsfähig ist und die Stellung der
Räder 2 R, 2 L erfaßt werden kann. Bei dieser Steuer
funktion wird
- 1. die Warnlampe 62 eingeschaltet; danach stellt
- 2. der Motor 20 die Hinterräder 2 R, 2 L in deren neutrale Stellungen zurück und wird
- 3. die Motorbremse 23 betätigt,
so daß sie jede Lenkbewegung
der Hinterräder 2 R, 2 L verhindert.
Diese Steuerfunktion wird durchge
führt, wenn das Steuerungssystem für die Lenkung der
Hinterräder 2 R, 2 L nicht funktionsfähig ist und die
Einschlagstellung der Hinterräder 2 R, 2 L nicht erfaßt
werden kann.
In diesem Fall wird
- 1. die Warnlampe 62 eingeschaltet und wird danach
- 2. die Schaltkupplung 22 ausgerückt und dadurch der Servomotor 20 von dem Hinterradlenkmechanismus B getrennt; dann werden
- 3. die Hinterräder durch die Federkraft der Neutralisier einrichtung 13 in ihre neutralen Stellungen zurückge stellt.
Nach der Rückstellung der Hinterräder 2 R, 2 L in
ihre neutralen Stellungen wird
- 4. die Schaltkupplung 11 eingerückt, um den Servomotor 20 mit dem Hinterrad lenkmechanismus B zu verbinden.
Vorzugsweise wird nach
dem Ausrücken der Schaltkupplung 22 in dem vorgenannten
Schritt (2) die Motorbremse zu sofortigen Anhalten des
Motors 20 betätigt. Danach wird die Stromzufuhr zu dem
Motor 20 unterbrochen.
Nachstehend wird anhand des in Fig. 7
dargestellten Ablaufdiagramms eine Steuerung der Len
kung der Hinterräder 2 R, 2 L beschrieben.
Zunächst bewirkt das Steuergerät U, daß
das System initialisiert wird (Q 1). Im Schritt Q 2 liest
das Steuergerät U die von den verschiedenen Sensoren
kommenden Signale und gibt das Steuergerät U auf Grund
des Einschlagwinkels des Lenkrades 8 und der Fahrge
schwindigkeit gemäß der in Fig. 5 dargestellten
Einschlagwinkelfunktion einen Sollwert Qr für den
Einschlagwinkel vor.
In den nachfolgenden Schritten Q 4 bis
Q 14 wird festgestellt, ob gegebenenfalls die Motor
bremse 23 zu betätigen sein wird oder nicht.
Im Schritt Q 4 stellt das Steuer
gerät U fest, ob der Sollwert Qr für den Einschlag
winkel mit dem Istwert Qr des Einschlagwinkels der
Hinterräder 2 R, 2 L übereinstimmt oder nicht. Wenn die
Antwort JA lautet, d. h., daß R r = R R ist, ist eine der
Voraussetzungen für die Betätigung der Motorbremse 23
gegeben.
Im Schritt Q 5 stellt das Steuergerät
U fest, ob durch die Drehung des Lenkrades der Sollwert
R r für den Einschlagwinkel verändert worden ist oder
nicht. Wenn die Antwort JA lautet, d. h. daß R r nicht
verändert worden ist, ist eine der Voraussetzungen gege
ben.
Im Schritt Q 6 stellt das Steuer
gerät U fest, ob ein Bremskennzeichen B zum Anzeigen
einer Abnormalität der Motorbremse 23 den Wert 1 hat,
der eine Abnormalität der Bremse 23 anzeigt. Im Falle
einer Antwort NEIN, d. h., wenn das Kennzeichen B den
Wert 0 hat, ist eine der Voraussetzungen gegeben.
Im Schritt Q 7 wird festgestellt,
ob die Räder, und zwar die Hinterräder 2 R, 2 L, blockiert
sind. Diese Feststellung erfolgt auf Grund einer Ver
änderung der Fahrgeschwindigkeit bei einer Bremsung des
Fahrzeuges. Wenn beispielsweise die Fahrgeschwindigkeit
zur Zeit der vorhergehenden Erfassung höher war als
30 km/h und zur Zeit der laufenden Erfassung null
betrug und der Bremsschalter 39 geschlossen ist, ist
mindestens ein Rad des Fahrzeuges blockiert. Wenn
bei blockierten Rädern die Motorbremse 23 betätigt
wird, ist es schwierig, bei einer darauffolgenden
Drehung des Lenkrades 8 eine entsprechende Lenkung
zu bewirken. Daher wird bei blockierten Rädern die
Motorbremse 23 nicht betätigt.
Im Schritt Q 8 stellt das Steuer
gerät U fest, ob die Fahrgeschwindigkeit plötzlich
zunimmt. Diese plötzliche Beschleunigung kann auf
ein Pendeln der Fahrgeschwindigkeitssensoren 31 und
35 zurückzuführen sein. Wenn die Fahrgeschwindigkeit
nur vorübergehend auf einen hohen Wert geht, ent
spricht dieser hohe Wert in vielen Fällen nicht der
Istgeschwindigkeit. Daher wird bei dieser Steuerungs
funktion die Motorbremse nicht betätigt, selbst wenn
alle anderen Bedingungen eine Betätigung der Motor
bremse 23 gestatten würden. Im Schritt Q 9 stellt das
Steuergerät U fest, ob die Fahrgeschwindigkeit niedri
ger ist als 40 km/h. In dem dargestellten Ausführungs
beispiel werden gemäß der Fig. 5 bei einer Fahrge
schwindigkeit über 40 km/h die Hinterräder 2 R, 2 L
gleichphasig gelenkt. Im Falle der Antwort JA ist
ebenfalls eine der Voraussetzungen gegeben. Diese kri
tische Fahrgeschwindigkeit kann je nach der Ansprache der
Steuerung verändert werden.
Im Schritt Q 10 stellt das Steuer
gerät U fest, ob das Fahrzeug seine Fahrgeschwindigkeit
vermindert oder der Bremsschalter 39 geschlossen ist.
In zahlreichen Fällen bewirkt eine plötzliche
Verlangsamung eine plötzliche Veränderung des Soll
werts R r für den Einschlagwinkel. Daher ist bei of
fenem Bremsschalter 39 eine der Voraussetzungen für
die Betätigung der Motorbremse 23 gegeben.
Im Schritt 11 wird festgestellt, ob
eine Veränderung der Drosselklappenöffnungswinkel
kleiner ist als ein vorherbestimmter Wert. Auf diese
Weise kann ein Befehl zum Erhöhen oder Herabsetzen
der Fahrgeschwindigkeit erfaßt werden. Wenn die Ant
wort JA lautet, ist eine der Voraussetzungen gegeben.
Im Schritt Q 12 stellt das Steuergerät
fest, ob das von dem Ausgang 41 des Wechselstromgene
rators kommende Signal auf dem Pegel H ist, im Falle
der Antwort JA ist eine der Voraussetzungen gegeben.
Wenn das Signal auf dem Pegel L ist, wird eine Bezugs
stellung des Motors 20 für den Codierer 32 eingestellt.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß im Falle einer
Betätigung der Motorbremse 23 bei einem Motorhub,
in dem das Signal auf dem Pegel L ist, die Einstellung
der Bezugsstellung verzögert wird, so daß die Lenk
steuerung für die Hinterräder 2 R, 2 L nur langsam initi
alisiert werden kann.
Wenn die in den Schritten Q 4 bis Q 12
angegebenen Voraussetzungen gegeben sind, werden die
nachstehenden Schritte Q 13 und Q 14 durchgeführt.
Im Schritt Q 13 steuert nach dem Ver
streichen einer vorherbestimmten Zeit (in dem vorlie
genden Ausführungsbeispiel 0,5 s) das Steuergerät
U die Motorbremse 23 an, so daß der Motor 20 bloc
kiert wird (Q 14). Danach setzt das Steuergerät ein
Kennzeichen A auf den Wert 1, der besagt, daß eine
Sperrung der Lenkung der Hinterräder 2 R, 2 L durchge
führt wird.
Danach unterbricht das Steuergerät
U nach einem vorherbestimmten Zeitraum (in dem vor
liegenden Ausführungsbeispiel 0,1 s) nach dem Ein
schalten der Motorbremse 23 die Stromversorgung in
dem Servomotor 20 zum Durchführen einer Servosper
rung. Infolgedessen überlappen die Sevosperrfunktion
des Motors 20 und die Betätigung der Motorbremse 23
einander um den vorherbestimmten Zeitraum, so daß die
Lenkungssperre für die Hinterräder von der Servosperr
funktion zügig auf die durch die Motorbremse 23 bewirk
ten, magnetischen Sperrung übergeht.
Im Schritt Q 18 stellt das Steuergerät
U fest, ob der Istwert R R des Einschlagwinkels ver
ändert worden ist. Die Antwort JA bedeutet, daß die
Motorbremse 23 die Lenkung richtig gesperrt hat.
In diesem Fall setzt das Steuergerät das Bremskenn
zeichen B auf den Wert 0 und kehrt das Steuergerät
zum Schritt Q 2 zurück. Zu dem Schritt Q 2 kehrt das
Steuergerät auch zurück, wenn in den Schritten Q 13 und
Q 16 die Antwort NEIN erhalten wird. Dagegen kann das
Steuergerät U die Durchführung der darauffolgenden
Schritte verzögern, bis nach den Schritten Q 13 und Q 16
jeweils der entsprechende vorherbestimmte Zeitraum
verstrichen ist.
Im Schritt Q 18 besagt die Antwort
NEIN, daß die Motorbremse Q 23 die Sperrung der
Lenkung nicht richtig bewirkt hat, beispielsweise
infolge einer Abnormalität in der Treiberschaltung
für die Motorbremse 23 oder eines Schlupfes der Motor
bremse 23. In diesem Fall setzt das Steuergerät U im
Schritt Q 20 das Kennzeichen B auf den Wert 1 und kehrt
es dann zum Schritt Q 2 zurück.
Mit den Schritten Q 21 bis Q 26 wird eine
Steuerung durchgeführt, in der die Motorbremse 23 keine
Sperrung der Lenkung der Hinterräder 2 R, 2 L bewirkt.
Diese Steuerung wird durchgeführt, wenn sich die Motor
bremse 23 in einem abnormen Zustand befindet und mindestens
eine der in den Schritten 4 bis 12 festzustellenden Voraus
setzungen nicht gegeben ist.
Im Schritt Q 21 wird festgestellt, ob das
Kennzeichen A den Wert 1 hat oder nicht. Im Falle der
Antwort JA speist das Steuergerät U den Motor 20 derart,
daß er in seiner Drehstellung verbleibt und dadurch die
Servosperrung bewirkt (Q 22). Nach dem Verstreichen einer
vorherbestimmten Zeit (Q 23) bewirkt das Steuergerät U
eine Freigabe der Motorbremse 23 (Q 24) und setzt es das
Kennzeichen wieder auf den Wert 0 (Q 25). Im Schritt Q 26
bewirkt das Steuergerät eine Rückführung des Motors 20
in die dem Sollwert für den Einschlagwinkel entsprechende
Drehstellung. Dann wird die Servosperrung bewirkt, wenn
der Einschlagwinkel den Sollwert R r erreicht hat.
Anstatt in Abhängigkeit von der Fahr
geschwindigkeit kann man die Lenkung der Hinterräder
auch in Abhängigkeit von dem Einschlagwinkel der Vorder
räder steuern.
Es versteht sich, daß in dem vor
stehend beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfin
dung im Rahmen des Schutzumfanges der Erfindung durch
den Fachmann verschiedene Abänderungen vorgenommen
werden können.
Claims (16)
1. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung, gekennzeichnet durch einen Hinterradlenk
mechanismus zum Lenken der Hinterräder eines Fahr
zeuges, eine mit dem Hinterradlenkmechanismus zu dessen
Betätigung verbundenen Antriebsmotor, einen Sollwert
steller zur Vorgabe eines Sollwertes für den Einschlag
winkel der Hinterräder entsprechend einem vorhergege
benen Faktor, ein Steuergerät zur Steuerung des Antriebs
motors derart, daß die Hinterräder entsprechend dem
Sollwert eingeschlagen werden, eine Sperreinrichtung
zur Sperrung des Hinterradlenkmechanismus, gegen jede
Lenkbewegung, wenn der Sollwert für den Einschlagwinkel
im wesentlichen konstant ist, und eine Freigabeeinrich
tung zum Aufheben der durch die Sperreinrichtung bewirk
ten Sperrung, wenn eine vorherbestimmte Voraussetzung
gegeben ist, auch wenn der Sollwert für den Einschlag
winkel der Hinterräder im wesentlichen konstant ist,
so daß dann der Hinterradlenkmechanismus eine Lenk
bewegung ausführen kann.
2. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hinterradlenkmechanismus eine Verbindungsstange
besitzt, die eine rechte und eine linke Spurstange mit
einander verbindet, sowie eine Kraftübertragung zum
Übertragen einer Ausgangsleistung des Antriebsmotors
auf die Verbindungsstange.
3. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kraftübertragung eine Schaltkupplung zur Steuerung
der Übertragung der Ausgangsleistung des Antriebs
motores besitzt.
4. Steuerungssystem für eine Hinter
radlenkung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kraftübertragung mit einem Untersetzungsge
triebe zum Herabsetzen der Drehzahl versehen ist,
mit der Leistung auf die Verbindungsstange übertragen
wird.
5. Steuerungssystem für eine Hinter
radlenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hinterradlenkmechanismus mit einer Neutrali
sierungseinrichtung versehen ist, die dazu dient, die
Hinterräder in neutrale Stellungen zurückzustellen
und in diesen zu halten.
6. Steuerungssystem ür eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Neutralisiereinrichtung mit zwei Federwiderlagern
und einer zwischen den Federwiderlagern angeordneten
Feder versehen ist.
7. Steuerungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sperreinrichtung von
einer Magnetbremse gebildet wird.
8. Steuerungssystem für eine Hinter
radlenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebsmotor ein Gleichstrom-Servomotor ist.
9. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Hinterradlenkmechanismus mit einer Einrichtung ver
sehen ist, die den Einschlagwinkel eines Lenkrades er
faßt, ferner mit einer Einrichtung zum Erfassen der
Fahrgeschwindigkeit, und daß der Sollwertsteller geeig
net ist, den Sollwert für den Einschlagwinkel der
Hinteräder in Abhängigkeit von dem Einschlagwinkel
des Lenkrades und von der Fahrgeschwindigkeit vorzugeben.
10. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Erfassen des Einschlagwinkels einen
Lenkrad-Einschlagwinkelsensor zum Erfassen des Dreh
winkels einer mit dem Lenkrad verbundenen Lenksäule und
einen Vorderrad-Einschlagwinkelsensor zum Erfassen der
Verschiebung der Verbindungsstange für die Vorderräder
umfaßt.
11. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Erfassen der Fahrgeschwindigkeit
einen ersten und einen zweiten Fahrgeschwindigkeitssen
sor umfaßt, die die Fahrgeschwindigkeit unabhängig
voneinander erfassen.
12. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hinterradlenkmechanismus mit einer Einrichtung
zum Erfassen der Drehstellung des Antriebsmotors ver
sehen ist, und daß die Motorsteuereinrichtung den An
triebsmotor in Abhängigkeit von einem Ausgangssignal
der Einrichtung zum Erfassen der Drehstellung steuert.
13. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung zum Erfassen der Drehstellung
mit einem Codierer zum Erfassen der Drehstellung des
Antriebsmotors und mit einem Hinterradeinschlagwinkel
sensor versehen ist, der zum Erfassen der Verschiebung
der Verbindungsstange zum Lenken der Hinterräder dient.
14. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Freigabeeinrichtung die Sperreinrichtung
nach einer den Hinterradlenkmechanismus sperrenden
Bewegung zurückstellt, wenn die Fahrgeschwindigkeit
einen vorherbestimmten Wert übersteigt.
15. Steuerungssystem für eine Hinterrad
lenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Freigabeeinrichtung die Sperreinrichtung nach einer
den Hinterradlenkmechanismus sperrenden Bewegung zurück
stellt, wenn die Beschleunigung des Fahrzeuges einen
vorherbestimmten Wert übersteigt.
16. Steuerungssystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabeeinrichtung
die Sperreinrichtung nach einer den Hinterradlenk
antriebsmechanismus sperrenden Bewegung zurückstellt,
wenn die Verlangsamung des Fahrzeuges einen vorher
bestimmten Wert übersteigt.
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