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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Formulierung, insbesondere eine
wäßrige Formulierung,
umfassend (i) ein Poxvirus der Gattungen Orthopoxvirus, Avipoxvirus,
Parapoxvirus, Capripoxvirus und Suipoxvirus, (ii) ein Disaccharid,
(iii) ein pharmazeutisch unbedenkliches Polymer und gegebenenfalls
(iv) einen Puffer. Die wäßrige Formulierung
eignet sich insbesondere für
Gefriertrocknungsprozesse, wobei eine stabile, gefriergetrocknete,
poxvirushaltige Zusammensetzung erhalten wird. Die Erfindung betrifft
ferner ein Verfahren zur Herstellung einer gefriergetrockneten,
poxvirushaltigen Zusammensetzung sowie das so erhaltene Produkt.
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Technischer
Hintergrund der Erfindung
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Die
Poxviridae umfassen eine große
Familie komplexer DNA-Viren, die im Zytoplasma von Vertebraten-
und Invertebratenzellen replizieren. Die weitaus wichtigste Poxvirusinfektion
beim Menschen war die Pockenkrankheit. Das verursachende Agens der
Pockenkrankheit ist das Variolavirus, ein Mitglied der Gattung Orthopoxvirus.
Das Vaccinia-Virus, bei dem es sich ebenso um ein Mitglied der Gattung
Orthopoxvirus innerhalb der Familie Poxviridae handelt, wurde als
Lebendimpfstoff zur Immunisierung gegen die Pockenkrankheit verwendet.
Die erfolgreiche weltweite Impfung mit Vaccinia-Virus fand ihren
Höhepunkt
in der Ausrottung des Variolavirus („The global eradication of
smallpox. Final report of the global commission for the certification
of smallpox eradication";
History of Public Health, Nr. 4, Genf: Weltgesundheitsorganisation,
1980). Mittlerweile wurden die meisten Bestände an infektiösen Variolaviren
vernichtet. Es läßt sich
jedoch nicht ausschließen, daß die Pockenkrankheit
oder ähnliche
Erkrankungen induzierende Poxviren wieder zu einem größeren Gesundheitsproblem
werden könnten.
Somit ist es notwendig, dazu in der Lage zu sein, stabile Impfstoffe
gegen Poxvirusinfektionen, insbesondere Variolainfektionen, wie
beispielsweise auf Vaccinia-Virus
basierende Impfstoffe, herzustellen.
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In
der Vergangenheit wurden Vaccinia-Viren auch dazu verwendet, virale
Vektoren für
die rekombinante Genexpression und eine mögliche Verwendung als rekombinante
Lebendimpfstoffe gentechnisch herzustellen (Mackett, M., Smith,
G. L. und Moss, B. [1982] P. N. A. S. USA 79, 7415–7419; Smith,
G. L., Mackett, M. und Moss, B. [1984] Biotechnology and Genetic
Engineering Reviews 2, 383–407).
Dabei werden unter anderem DNA-Sequenzen (Gene), die für Fremdantigene
codieren, mit Hilfe von DNA-Rekombinationstechniken in das Genom
der Vaccinia-Viren
eingeführt.
Wird das Gen an einer Stelle in der Virus-DNA, die für den Lebenszyklus
des Virus nicht wesentlich ist, integriert, besteht die Möglichkeit,
daß die
neu produzierten rekombinanten Vaccinia-Viren infektiös sind,
d.h. das Virus ist imstande, fremde Zellen zu infizieren und somit
die integrierte DNA-Sequenz
zu exprimieren (
EP 83286 und
EP 110385 ). Die auf diese
Weise hergestellten rekombinanten Vaccinia-Viren lassen sich einerseits als Lebendimpfstoffe
zur Vorbeugung von Infektionskrankheiten und andererseits zur Herstellung
heterologer Proteine in eukaryontischen Zellen verwenden. Zu weiteren
Beispielen für
rekombinante Vaccinia-Viren zählen
Viren, die therapeutische Gene, wie beispielsweise Suizidgene, Ribozymgene
oder Antisense-Gene, tragen.
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Das
modifizierte Vaccinia-Virus Ankara (MVA) ist dafür bekannt, daß es außergewöhnlich sicher
ist. MVA wurde durch Langzeitpassagierungsreihen des Vaccinia-Virus-Stamms Ankara (CVA)
auf Hühnerembryofibroblasten
erzeugt (für
eine Übersicht
siehe Mayr, A., Hochstein-Mintzel,
V. und Stickl, H. [1975] Infection 3, 6–14; Schweizer Patent Nr. 568,
392). Beispiele für
gemäß den Bestimmungen
des Budapester Vertrags hinterlegte MVA-Virusstämme sind die Stämme MVA
572, hinterlegt bei der European Collection of Animal Cell Cultures
(ECACC), Salisbury (UK) unter der Hinterlegungsnummer ECACC V94012707,
MVA 575, hinterlegt unter ECACC V00120707, sowie MVA-BN mit der
Hinterlegungsnummer ECACC V00083008.
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MVA
zeichnet sich durch seine starke Abschwächung, das heißt durch
verminderte Virulenz oder Infektiosität, unter Beibehaltung einer
guten Immunogenität
aus. Das MVA-Virus wurde zur Bestimmung von Änderungen im Genom relativ
zum CVA-Wildtypstamm analysiert. Dabei wurden sechs größere Deletionen
genomischer DNA (Deletion I, II, III, IV, V und VI) mit insgesamt
31000 Basenpaaren identifiziert (Meyer, H., Sutter, G. und Mayr,
A. [1991] J. Gen. Virol. 72, 1031–1038). Das daraus resultierende
MVA-Virus war hinsichtlich der Wirtszelle stark eingeschränkt und
auf Vogelzellen beschränkt.
MVA ist weiterhin durch seine extreme Abschwächung gekennzeichnet. Beim
Testen in verschiedenen Tiermodellen stellte sich das MVA selbst
in immunsupprimierten Tieren als avirulent heraus. Wichtiger ist,
daß die
ausgezeichneten Eigenschaften des MVA-Stamms in umfangreichen klinischen Tests
demonstriert werden konnten (Mayr et al., Zbl. Bakt. Hyg. I, Abt.
Org. B 167, 375–390
[1987], Stickl et al., Dtsch. med. Wschr. 99, 2386–2392 [1974]).
Während
dieser Untersuchungen an über
120000 Menschen, einschließlich
Hochrisikopatienten, traten keine Nebenwirkungen in Zusammenhang
mit der Verwendung des MVA-Impfstoffs auf. Es wurden bereits als
Impfstoffe geeignete rekombinante MVA konstruiert (siehe z.B. WO
97/02355), die in klinischen Tests verwendet werden. Aus der WO 98/13500
ist ein rekombinantes MVA bekannt, das für Denguevirus-Antigene codierende
DNA-Sequenzen enthält
und diese exprimieren kann. Die Fremd-DNA-Sequenzen wurden in die
Virus-DNA an der Stelle einer natürlich vorkommenden Deletion
im MVA-Genom rekombiniert.
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Ein
MVA-Stamm, der eine noch stärkere
Abschwächung sowie
verbesserte Sicherheitseigenschaften zeigt, ist der bei der European
Collection of Animal Cell Cultures (ECACC), Salisbury, UK, unter
der Hinterlegungsnummer V00083008 hinterlegte Stamm MVA-BN.
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Neben
Vaccinia-Virus wurden andere Poxviren als Vektoren zur Zuführung genetischer
Informationen in Säugerzellen
verwendet. In diesem Zusammenhang wird auf Avipoxviren, wie beispielsweise
das Geflügelpockenvirus,
verwiesen. Aus der
US 5,736,368 und
der
US 6,051,410 sind
Geflügelpockenviren
bekannt, deren Genom HIV-Gene enthält.
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Verfahren
zur Herstellung von als Impfstoffe geeigneten poxvirushaltigen Zusammensetzungen
sind dem Fachmann bekannt (siehe beispielsweise Joklik, W. K., Virology
(1962), 18, 9–18;
Richter, K. H., Abhandlungen aus dem Bundesgesundheitsamt (1970),
9, 53–57).
Die bekannte Aufreinigung führt
zu wäßrigen,
poxvirushaltigen Lösungen
oder zu poxvirushaltigen Sedimenten. Die Poxviren in diesen Lösungen bzw.
Sedimenten sind nicht stabil, d.h. die Infektiosität der Viren
nimmt rasch ab. Es ist jedoch notwendig, daß sich ein Impfstoff in stabilisierter
Form lagern und verteilen läßt, vor
allem, wenn die Impfstoffe in Tropenregionen mit begrenzter Verteilungsinfrastruktur
transportiert werden müssen.
Ein gefriergetrocknetes Produkt läßt sich bei Temperaturen im
Bereich von 4°C
bis 25°C
lagern. Dies ist, verglichen mit den Standardlagerungsbedingungen
für Flüssigformulierungen,
die unterhalb –20°C gelagert
werden müssen,
ein deutlicher Vorteil („Cryopreservation
and freeze-drying protocols",
Day, J., McLellan, M.; Methods in Molecular Biology, 38, 1995, Humana Press).
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Verfahren
zur Gefriertrocknung von Poxviren, insbesondere Vaccinia-Virus,
sowie für
diesen Zweck geeignete virushaltige Zusammensetzungen und Lösungen sind
bekannt (Burke et al., Critical Reviews in Therapeutic Drug Carrier
Systems (1999), 16, 1–83).
Allgemein gesagt wird beim Gefriertrocknen eines Impfstoffs die
zur Gefriertrocknung geeignete impfstoffhaltige wäßrige Formulierung
gefroren und anschließend
Wasser durch Sublimierung unter Bedingungen mit vermindertem Druck
und niedrigen Temperaturen und daran anschließend durch Desorption unter
Bedingungen mit vermindertem Druck und höheren Temperaturen entfernt.
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Die
bekannten poxvirushaltigen Formulierungen zur Gefriertrocknung weisen
bedeutende Nachteile auf. Viele der Vaccinia-Virus-haltigen Zusammensetzungen
zur Gefriertrocknung enthalten Pepton oder Haemaccel, die häufig tierischen
Ursprungs sind. Es gibt jedoch Bedenken, daß Tierkrankheiten, wie etwa
BSE, über
tierische Produkte, wie z.B. Pepton, Gelatine oder Haemaccel, vom
Tier auf den Menschen übertragen werden
könnten.
Zudem wurden die Poxviren in den bekannten virushaltigen Formulierungen
zur Gefriertrocknung nicht aufgereinigt. Somit enthalten die im
Stand der Technik bekannten poxvirushaltigen Formulierungen zur
Gefriertrocknung unter anderem große Mengen an aus den Zellen
des Zell- oder Gewebekultursystems bzw. aus dem während der
Zellkultivierung verwendeten Rinderserum stammenden Proteinen.
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Dem
Fachmann sind ebenso Gefriertrocknungszusammensetzungen bekannt,
die keine zusätzlichen Verbindungen
tierischen Ursprungs (bei denen es sich z.B. um Pepton oder Haemaccel
handelt) enthalten. In diesem Fall enthalten die Zusammensetzungen
die folgenden Verbindungen allein oder in bestimmten Kombinationen:
Natriumglutamat, Sorbit, Lactose, Salze, Aminosäuren und Glycerin. Allerdings
ist das nach dem Gefriertrocknungsprozeß erhaltene Produkt häufig ziemlich
instabil, d.h. der Gesamtverlust an Virustiter während der Lagerung ist unzumutbar
hoch. Zudem konnte gezeigt werden, daß das Poxvirus in einigen dieser
Formulierungen zur Aggregatbildung neigt und daß andere Verbindungen vor oder
während
des Einfrierens ausfallen.
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Aus
der
US 3,577,526 sowie
der
FR 7.773 M ist
ein Pockenimpfstoff bekannt, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er sich
aus einem in Saccharose dispergierten zerkleinerten Virusmaterial
des Impfstoffs zusammensetzt. Die Menge an Saccharose liegt im Bereich
von 20 bis 40%. Die Formulierung kann ferner 5% Dextran enthalten.
Der Ausdruck zerkleinertes Virus bezieht sich auf aus Pulpagewebe
und Pusteln stammendes Virus. Im wesentlichen wird dabei die Lymphe
zerkleinert, um Klümpchen
aufzubrechen und die Flüssigkeit von
toten Haaren und Haut zu trennen. Somit ist die Impfstoffpräparation
sehr stark mit Protein beladen, was zur Stabilisierung des Virus
beiträgt.
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Aus
der
US 6,258,362 B1 ist
eine in wäßriger Lösung dispergierbare
stabilisierte getrocknete pharmazeutische Zusammensetzung bekannt,
die (i) ein Virus, vorzugsweise ein Herpesvirus, (ii) ein Polysaccharid, (iii)
einen Puffer und (iv) ein Mono- oder
Oligosaccharid oder Derivat davon umfaßt.
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Aufgabe der
Erfindung
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer poxvirushaltigen Formulierung, insbesondere einer wäßrigen poxvirushaltigen
Formulierung, zur Gefriertrocknung, die zu einem stabilen gefriergetrockneten
Produkt führt,
wobei es sich bei dem Poxvirus vorzugsweise um ein gereinigtes oder wenigstens
teilgereinigtes Virus handelt. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung einer wäßrigen poxvirushaltigen Formulierung,
in der die Poxviren nicht zur Aggregation neigen und in der die
Komponenten nicht vor oder während
des Einfrierens ausfallen. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung besteht in der Bereitstellung einer poxvirushaltigen Formulierung,
insbesondere einer wäßrigen poxvirushaltigen
Formulierung, die geringe Mengen an nicht mit Poxvirus assoziierten
Proteinen umfaßt.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstellung
einer stabilen, gefriergetrockneten, poxvirushaltigen Zusammensetzung
sowie eines Verfahrens zur Gewinnung der Zusammensetzung.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Durch
die vorliegende Erfindung wird eine poxvirushaltige Formulierung,
insbesondere eine wäßrige poxvirushaltige
Formulierung, bereitgestellt. Die Formulierung, insbesondere die
wäßrige Formulierung,
kann sich zum Gefriertrocknen des Poxvirus eignen. Weiterhin wird
durch die Erfindung das gefriergetrocknete, poxvirushaltige Produkt
bereitgestellt. Die erfindungsgemäße Formulierung, insbesondere
die wäßrige Formulierung,
umfaßt
das Poxvirus, ein Disaccharid, ein pharmazeutisch unbedenkliches
Polymer und einen Puffer, wobei es sich bei letzterem nicht um einen
Phosphatpuffer handelt. Obwohl die erfindungsgemäße gefriergetrocknete Formulierung
weder stabilisierende Zusatzstoffe tierischen Ursprungs, wie beispielsweise
Pepton, Gelatine, Haemaccel, noch große Mengen an aus dem zur Amplifikation
des Virus verwendeten System (wie z.B. Zellkultursystemen) stammenden
Proteinen enthält,
ist das Virus in der Formulierung überraschend stabil, d.h. das
Poxvirus in der gefriergetrockneten Zusammensetzung bleibt über lange
Zeiträume
infektiös,
selbst bei hohen Lagertemperaturen, wie etwa Raumtemperatur oder
37°C.
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Falls
nicht anders angegeben, entspricht der Begriff „Raumtemperatur", wie er in der vorliegenden
Beschreibung verwendet wird, einer Temperatur von 20 bis 25°C.
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Bei
dem in der erfindungsgemäßen Formulierung
zu gefriertrocknenden Poxvirus handelt es sich um Vaccinia-Virus.
Weitere Poxviren sind alle aus der Gruppe bestehend aus Orthopoxviren,
Parapoxviren, Avipoxviren, Capripoxviren und Suipoxviren ausgewählte Poxviren.
Diese Viren könnten
sich als Impfstoff für Menschen
oder Tiere eignen (Virology, 3. Auflage, 1995, Herausgeber: Fields,
B. N.). Zur Gattung Avipoxvirus gehörende Poxviren sind beispielsweise
das Kanarienvogelpockenvirus und das Geflügelpockenvirus. Zur Familie
Orthopoxvirus gehören
beispielsweise das Kuhpockenvirus und das Vaccinia-Virus.
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Bei
dem in der erfindungsgemäßen Formulierung
enthaltenen Poxvirus kann es sich um ein natürlich vorkommendes Poxvirus,
ein abgeschwächtes
Poxvirus oder ein rekombinantes Poxvirus handeln.
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Für die Impfung
von Menschen gegen Pockenkrankheit handelt es sich bei dem Poxvirus
in der Formulierung vorzugsweise um einen Vaccinia-Virusstamm. Für diesen
Zweck geeignete Vaccinia-Virusstämme sind
beispielsweise die Stämme
Temple of Heaven, Copenhagen, Paris, Budapest, Dairen, Gam, MRIVP,
Per, Tashkent, TBK, Tom, Bern, Patwadangar, BIEM, B-15, Lister,
EM-63, New York City Board of Health, Elstree, Ikeda und WR. Die
am stärksten
bevorzugten Vaccinia-Virusstämme
sind das modifizierte Vaccinia-Virus Ankara (MVA) und seine Derivate,
insbesondere der bei der ECACC unter der Hinterlegungsnummer V00083008 hinterlegte
Stamm und der Stamm Elstree.
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Bei
dem Poxvirus in der erfindungsgemäßen Formulierung handelt es
sich vorzugsweise um ein Poxvirus, das in dem zu impfenden Tier
oder Individuum im wesentlichen apathogen ist. Es ist bevorzugt,
für diesen
Zweck entweder abgeschwächte
Virusstämme
oder ein Poxvirus, das natürlicherweise
in einer von der zu impfenden Spezies verschiedenen Wirtsspezies
repliziert und in dem heterologen Wirt nicht pathogen ist, einzusetzen.
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Bei
einem „abgeschwächten Virus" handelt es sich
um ein von einem pathogenen Virus abstammendes Virus, das jedoch
bei einer Infektion des Wirtsorganismus im Vergleich mit dem nicht
abgeschwächten Ausgangsvirus
zu einer geringeren Mortalität
und/oder Morbidität
führt.
Beispiele für
abgeschwächte
Poxviren sind dem Fachmann bekannt. Dabei ist das modifizierte Vaccinia-Virus
Ankara (MVA) am stärksten
bevorzugt. Typische MVA-Stämme sind
die bei der European Collection of Animal Cell Cultures unter den
Hinterlegungsnummern ECACC V00120707 bzw. ECACC V94012707 hinterlegten
Stämme
MVA 575 und MVA 572. Am stärksten
bevorzugt ist das in der WO 02/42480 (PCT/EP01/13628) beschriebene
MVA-BN oder ein Derivat davon. MVA-BN wurde bei der European Collection
of Animal Cell Cultures unter der Hinterlegungsnummer ECACC V00083008
hinterlegt.
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Poxviren,
für die
Menschen heterologe Wirte darstellen und die beim Menschen nicht
krankheitsverursachend sind, sind beispielsweise das Geflügelpockenvirus
bzw. das Kanarienvogelpockenvirus.
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Der
Begriff „rekombinantes
Virus" bezieht sich
auf alle Viren, in deren Virusgenom ein heterologes Gen, das nicht
natürlicherweise
Teil des Virusgenoms ist, inseriert wurde. Bei einem heterologen
Gen kann es sich um ein therapeutisches Gen, ein für ein mindestens
ein Epitop zur Induktion einer Immunantwort umfassendes Peptid codierendes
Gen, eine Antisense-Expressionskassette oder ein Ribozymgen handeln.
Verfahren zur Konstruktion rekombinanter Viren sind dem Fachmann
bekannt. Als Poxvirusvektor am stärksten bevorzugt ist MVA, insbesondere
MVA 575 und MVA-BN (siehe oben).
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Dem
Fachmann ist bekannt, wie sich Poxviren amplifizieren und aus infizierten
Zellkulturen gewinnen lassen. Im allgemeinen werden in einem ersten
Schritt eukaryontische Zellen mit dem Poxvirus, das als Teil der
erfindungsgemäßen Formulierung
vorgesehen ist, infiziert. Dabei handelt es sich bei den eukaryontischen Zellen
um Zellen, die für
eine Infektion mit dem jeweiligen Poxvirus empfänglich sind und die Replikation
und Produktion von infektiösem
Virus gestatten. Für
alle Poxviren sind derartige Zellen dem Fachmann bekannt. Ein Beispiel
für diese
Art von Zellen sind für
MVA die Hühnerembryofibroblasten
(CEF [= chicken embryo fibroblasts]) (Drexler, I. et al, J. Gen.
Virol. (1998), 79, 347–352).
CEF-Zellen lassen sich unter dem Fachmann bekannten Bedingungen
kultivieren. Vorzugsweise werden die CEF-Zellen in serumfreiem Medium
kultiviert. Die Inkubationszeit beträgt vorzugsweise 48 bis 96 Stunden
bei 37°C ± 2°C. Zur Infektion
werden die Poxviren mit einer MOI [= multiplicity of infection]
von 0,05 bis 1 TCID50 (TCID = tissue culture
infectious dose) eingesetzt, wobei die Inkubation 48 bis 72 Stunden
lang bei der gleichen Temperatur erfolgt.
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Das
Fortschreiten der Infektion läßt sich über das
Betrachten zytopathischer Effekte (CPE), typischerweise einer signifikanten
Abrundung der infizierten Zellen, verfolgen.
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Bekanntlich
existieren Poxviren in zwei unterschiedlichen Formen: im Zytoplasma
der infizierten Zellen an Zellmembranen gebundenes Poxvirus (intrazelluläre reife
Virionen (intracellular mature virions, IMV)) sowie Viren, die externalisiert
wurden (extrazelluläre
umhüllte
Virionen (extracellular enveloped virions, EEV)) (Vanderplasschen,
A. et al., J. Gen. Virol. (1998), 79, 877–887). Beide Virusformen können in
den erfindungsgemäßen Formulierungen
verwendet werden. Die EEVs lassen sich einfach durch Zentrifugation
aus dem Überstand
gewinnen und können
direkt in einer ein Disaccharid sowie ein pharmazeutisch unbedenkliches
Polymer umfassenden wäßrigen Formulierung
suspendiert werden. Die virushaltigen Fraktionen können allerdings
Zelltrümmer
und andere Verunreinigungen umfassen. Somit ist vor allem bei der
Impfung von Menschen bevorzugt, daß das Virus vor seiner Aufnahme
in eine erfindungsgemäße Formulierung
weiter aufgereinigt wird. Verfahren zur Aufreinigung von Poxviren
sind dem Fachmann bekannt. Bei dem Aufreinigungsschritt kann es
sich beispielsweise um eine diskontinuierliche Zentrifugation (z.B.
unter Verwendung von Saccharosekissen) oder Ultrazentrifugation
mit kontinuierlichem Fluß (Saccharosegradienten),
Ultrafiltration (z.B. Querstromfiltration unter Verwendung einer
Membran mit einer Porengröße von mehr
als 500 kDa, aber gleich oder kleiner als 0,1 μm), Säulenchromatographie (z.B. Ionenaustausch,
hydrophobe Wechselwirkung, Größenausschluß oder eine
Kombination) oder eine Kombination aus einigen oder allen oben aufgeführten Verfahren
handeln (Masuda, N. et al., J. Bacteriol. (1981) 147, 1095–1104).
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Zur
Gewinnung der IMVs müssen
die Zellen in einem ersten Schritt geerntet und in einem zweiten Schritt
aufgeschlossen werden. Falls es sich bei den infizierten Zellen
um Zellen handelt, die in Suspensionskultur kultiviert werden können, so
lassen sich die infizierten Zellen leicht durch Zentrifugation ernten.
Falls es sich bei den infizierten Zellen um mehr oder weniger intakte
adhärente
Zellen handelt, besteht die Möglichkeit, die
Zellen zu ernten, d.h. die Zellen dem Kulturfläschchen zu entnehmen, bevor
sie dem Aufschlußschritt
unterzogen werden. Ernteverfahren sind dem Fachmann bekannt. Als
Techniken geeignet sind mechanische Verfahren (z.B. unter Verwendung
eines Gummizellschabers), physikalische Verfahren (z.B. Einfrieren
der Kulturgefäße unterhalb
von –15°C und Auftauen
derselben oberhalb von +15°C)
oder biochemische Verfahren (Behandlung mit Enzymen, z.B. Trypsin,
um die Zellen von dem Kulturgefäß abzulösen). Falls
Enzyme für
diesen Zweck verwendet werden, so sollte die Inkubationszeit kontrolliert
werden, da die Enzyme nach langen Inkubationszeiten das Virus auch
schädigen
könnten.
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Verfahren
zum Aufschluß von
Zellen sind dem Fachmann ebenso bekannt. Das oben beschriebene Verfahren
aus Einfrieren und Auftauen führt
bereits zu einem Teilaufschluß der
Zellen. Zu weiteren bekannten Techniken zum Aufschluß von Zellen
gehört
die Verwendung von Ultraschall. Die Ultraschallbehandlung von Zellen
ergibt ein virushaltiges Homogenisat.
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Zur
Impfung von Tieren könnte
das poxvirushaltige Homogenisat in den erfindungsgemäßen Formulierungen
verwendet werden. Es ist allerdings wiederum bevorzugt, Poxviren
zu verwenden, die wenigstens teilweise aufgereinigt wurden. Wie
oben umrissen, sind derartige Aufreinigungsverfahren dem Fachmann
bekannt.
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Die
Poxviren sind in einem Konzentrationsbereich von 104 bis
109 TCID50/ml, vorzugsweise
in einem Konzentrationsbereich von beispielsweise 105 bis
5 × 108 TCID50/ml, am stärksten bevorzugt
in einem Konzentrationsbereich von beispielsweise 106 bis
108 TCID50/ml, in
der Formulierung, insbesondere in der wäßrigen Formulierung, enthalten.
Die tatsächliche
Konzentration hängt
von der an den Menschen oder das Tier zu verabreichenden Virusmenge
ab, die wiederum von der Art des zu verabreichenden Virus abhängt. Bei
dem Vaccinia-Virusstamm Elstree umfaßt eine typische Impfdosis
für Menschen
2,5 × 105 TCID50. Bei dem
Vaccinia-Virusstamm
MVA-BN umfaßt
eine typische Impfdosis für
Menschen 1 × 108 TCID50.
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Bei
dem Poxvirus in der erfindungsgemäßen Formulierung handelt es
sich um ein gereinigtes oder wenigstens teilgereinigtes Virus. Der
Begriff „gereinigtes
oder wenigstens teilgereinigtes Virus" bezieht sich darauf, daß das in
der erfindungsgemäßen Formulierung
verwendete Virus eine höhere
Reinheit aufweist als das ungereinigte Virus („zerkleinerte Virus"), wie es in den
bis zur Ausrottung der Pockenkrankheit verwendeten Impfstoffen (wie
beispielsweise aus der
US 3,577,526 bekannt)
verwendet wurde. Eine solche höhere
Reinheit läßt sich
beispielsweise mit einem oder mehreren der folgenden Verfahren erreichen:
diskontinuierliche Zentrifugation (z.B. unter Verwendung von Saccharosekissen)
oder Ultrazentrifugation mit kontinuierlichem Fluß (Saccharosegradienten),
Ultrafiltration (z.B. Querstromfiltration unter Verwendung einer
Membran mit einer Porengröße von mehr
als 500 kDa, aber gleich oder kleiner als 0,1 μm), Säulenchromatographie (z.B. Ionenaustausch,
hydrophobe Wechselwirkung, Größenausschluß oder eine
Kombination). Besonders bevorzugt ist die Ultrafiltration und/oder
die diskontinuierliche Zentrifugation unter Verwendung von Saccharosekissen.
Allgemeiner ausgedrückt
bezieht sich der Begriff „gereinigtes
oder wenigstens teilgereinigtes Virus" auf Viruspräparationen (wie z.B. MVA oder
Elstree umfassende Präparationen)
mit einem Titer von mindestens 10
6, vorzugsweise
von mindestens 10
7, stärker bevorzugt von mindestens
10
8, noch stärker bevorzugt von mindestens 5 × 10
8 TCID
50 pro mg Gesamtprotein.
Bei dem Stamm Elstree weisen typische Präparationen einen Titer von 8 × 10
8 TCID
50 pro mg Gesamtprotein
auf. Verfahren dazu, wie man den Titer einer poxvirushaltigen Präparation
bestimmt, sind dem Fachmann bekannt; eines dieser Verfahren ist
im Beispielteil umrissen. Der Gesamtproteingehalt wird vorzugsweise
nach dem Verfahren von Kjeldahl bestimmt (Lynch, J. M. und Barbano,
D. M., „Kjeldahl
nitrogen analysis as a reference method for protein determination
in dairy products".
J. AOAC Int. 1999 Nov./Dez.; 82(6): 1389–98. Review). Es sollte dabei
zur Kenntnis genommen werden, daß es sich bei dem Gesamtproteingehalt
um die Summe aus Virus- und Zellproteinen handelt.
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Daß eine ein
gereinigtes oder wenigstens teilgereinigtes Virus, ein Disaccharid
und ein pharmazeutisch aktives Polymer umfassende Formulierung stabil
ist, kam unerwartet, da anzunehmen war, daß die großen Mengen an Nichtvirusprotein
in den ungereinigten Viruspräparationen
zur Stabilität
der Formulierungen des Standes der Technik beitrugen.
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Die
erfindungsgemäße Formulierung,
insbesondere die wäßrige Formulierung,
umfaßt
ein Disaccharid. Es konnte gezeigt werden, daß im Gegensatz zu Monosacchariden,
wie beispielsweise Glucose, die während des Einfrierens/Auftauens
einen guten Bioschutz geben, jedoch eine niedrige Kollaps-Temperatur
aufweisen und häufig
unter Kollaps gefriertrocknen, Disaccharide wirksame Schutzmittel
bei der Gefriertrocknung sind, die eine höhere Kollaps-Temperatur als
Monosaccharide zeigen.
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Bei
den in den erfindungsgemäßen Formulierungen
enthaltenen Disacchariden handelt es sich um pharmazeutisch unbedenkliche
Disaccharide mit einer Kollaps-Temperatur (Tc) in einem Bereich
von etwa –25°C bis –35°C. Typische
Kollaps-Temperaturen sind –31°C für Saccharose, –28,5°C für Trehalose
und –30,5°C für Lactose.
Typische Kollaps-Temperaturen für
die gesamte erfindungsgemäße Formulierung
liegen vorzugsweise im Bereich von –50°C bis –20°C. Bevorzugte Teilbereiche sind
beispielsweise –37°C bis –30°C, –36°C bis –31°C oder –35,7°C bis –31,2°C.
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Vorzugsweise
ist das Disaccharid ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Trehalose, Lactose und Saccharose.
Am stärksten
bevorzugt ist Saccharose. Das Disaccharid, vorzugsweise Saccharose,
ist vorzugsweise in einem Konzentrationsbereich von 10–100 g/l,
stärker
bevorzugt in einem Bereich von 20–80 g/l, am stärksten bevorzugt
in einem Bereich von 25–60
g/l, in der erfindungsgemäßen Formulierung,
insbesondere der wäßrigen Formulierung,
enthalten. Eine für
Saccharose typische Konzentration ist 45 g/l.
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Die
erfindungsgemäße Formulierung,
insbesondere die wäßrige Formulierung,
umfaßt
ferner ein pharmazeutisch unbedenkliches Polymer. Das Polymer ist
vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Dextran und Polyvinylpyrrolidon (PVP).
Das verwendete Polymer muß in
der erfindungsgemäßen Formulierung
löslich
sein. Falls Dextran verwendet wird, so liegt dessen Molekulargewicht
vorzugsweise im Bereich von 20000 bis 100000, stärker bevorzugt im Bereich von
30000 bis 70000, am stärksten
bevorzugt im Bereich von 36000 bis 44000. Das am stärksten bevorzugte
Dextran weist ein durchschnittliches Molekulargewicht von 40000
auf. Die Dextrankonzentration liegt im Bereich von 1 bis 50 g/l,
vorzugsweise in einem Bereich von 2 bis 40 g/l oder 3 bis 30 g/l.
Besonders gute Ergebnisse wurden bei den Bereichen von 5 bis 50
g/l, 5 bis 40 g/l bzw. 5 bis 30 g/l beobachtet. Noch stärker bevorzugt
ist der Bereich von 8 bis 30 g/l. Der am stärksten bevorzugte Bereich ist
10 bis 27 g/l. Eine bevorzugte Konzentration ist beispielsweise
18,9 g/l. Die bevorzugten Konzentrationen und Konzentrationsbereiche
für Dextran,
wie sie oben aufgeführt
sind, insbesondere der Bereich von 5 bis 50 g/l und die entsprechenden Teilbereiche,
weisen den besonderen Vorteil auf, daß die Kollaps-Temperatur der
Formulierung relativ hoch ist, wodurch es möglich ist, das Verfahren im
Großmaßstab durchzuführen. Falls
PVP verwendet wird, so liegt dessen Molekulargewicht vorzugsweise
im Bereich von 50000 bis 400000, stärker bevorzugt in einem Bereich
von 70000 bis 360000. Die PVP-Konzentration liegt im Bereich von
5 bis 200 g/l, stärker
bevorzugt in einem Bereich von 5 bis 100 g/l, am stärksten bevorzugt
in einem Bereich von 10 bis 40 g/l.
-
Die
erfindungsgemäße Formulierung,
insbesondere die wäßrige Formulierung,
umfaßt
ferner einen Puffer. Wie oben erläutert, bestand eine der Aufgaben
der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung einer wäßrigen poxvirushaltigen
Formulierung, in der die Poxviren keine Aggregate bilden und nach
dem Trocknen keine Ausfällung
auftritt. Unerwarteterweise konnte gezeigt werden, daß derartige
unerwünschte
Effekte mit dem Vorhandensein eines phosphathaltigen Puffers in
der wäßrigen Formulierung
korrelieren. Phosphathaltige Puffer sind beispielsweise PBS (phosphate
buffered saline [= phosphatgepufferte Kochsalzlösung]) sowie Phosphatpuffer.
Infolgedessen wird diese bestimmte erfindungsgemäße Aufgabe durch eine wäßrige Formulierung
zur Gefriertrocknung, die keinen Phosphatpuffer enthält, gelöst. Somit
ist der in der erfindungsgemäßen Formulierung
enthaltene Puffer vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus TRIS-, TBS-, MOPS-, HEPES- und (Hydrogen-) Carbonatpuffern.
Die am stärksten
bevorzugten Puffer sind TRIS und TBS.
-
Der
Puffer wird in einer Konzentration verwendet, die zur Ausübung der
benötigten
Pufferkapazität ausreicht.
Bei TRIS-Puffern liegt der bevorzugte Konzentrationsbereich bei
1–50 mM;
die am stärksten
bevorzugte Konzentration beträgt
10 mM. Der pH-Wert wird vorzugsweise auf einen Wert eingestellt,
der einerseits für
die Verabreichung an Menschen oder Tiere pharmazeutisch unbedenklich
ist und andererseits nicht schädlich
für das
Virus ist. Somit sollte der pH-Wert im Bereich von 6,0 bis 9,0,
stärker
bevorzugt im Bereich von 7,2 bis 7,8, liegen. Am stärksten bevorzugt
ist ein pH-Wert von 7,4.
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Die
unerwartet guten Ergebnisse bei Verwendung eines phosphatfreien
Puffers werden unabhängig davon,
ob es sich bei dem Virus in der Formulierung um ein ungereinigtes,
gereinigtes oder teilgereinigtes Virus handelt, erzielt. Gereinigte
oder teilgereinigte Viren sind bevorzugt.
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Die
erfindungsgemäße Formulierung,
insbesondere die wäßrige Formulierung,
kann Salze, wie beispielsweise NaCl, enthalten. Für NaCl typische
Konzentrationen liegen im Bereich von 10 bis 200 mM. Eine bevorzugte
NaCl-Konzentration beträgt
beispielsweise 140 mM.
-
Die
erfindungsgemäße Formulierung,
insbesondere die wäßrige Formulierung,
kann ferner L-Glutaminsäuresalze
umfassen. Bei dem Salz handelt es sich vorzugsweise um ein Monokaliumsalz
oder ein Mononatriumsalz. Die Konzentration des L-Glutaminsäuresalzes
liegt vorzugsweise in einem Bereich von 0,05–0,5 g/l, stärker bevorzugt
in einem Bereich von 0,1–0,15
g/l.
-
Einige
besonders bevorzugte wäßrige Formulierungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführt. In
allen in Tabelle 1 aufgeführten
Formulierungen handelt es sich bei dem Puffer um 10 mM TRIS, pH
7,4, 140 mM NaCl.
-
-
-
Die
erfindungsgemäße wäßrige Formulierung
eignet sich zur Gefriertrocknung. Zur Verabreichung muß das gefriergetrocknete
Produkt mit einem entsprechenden Lösungsmittel rekonstituiert
werden. Gemäß einer
Ausführungsform
wird das gefriergetrocknete Produkt mit sterilem Wasser versetzt,
um die Verbindungen in Lösung
zu bringen. Dabei entspricht die Menge an zugesetztem Wasser mehr
oder weniger der Wassermenge, die während des Gefriertrocknens
eliminiert wurde. Somit ist gemäß dieser
Ausführungsform
die Zusammensetzung des rekonstituierten Produkts mit der ursprünglichen
wäßrigen Formulierung
mehr oder weniger identisch. Daher liegt es im Rahmen der vorliegenden
Erfindung, daß die
erfindungsgemäße wäßrige Formulierung
als Impfstoff verwendet wird. Gemäß einer alternativen Ausführungsform
kann das gefriergetrocknete Produkt auch in einem beliebigen anderen
pharmazeutisch unbedenklichen Verdünnungsmittel, das in entsprechenden
Mengen verwendbar ist, rekonstituiert werden. Beispielhaft kann
es sich bei dem Verdünnungsmittel
um Wasser handeln, das eine oder mehrere der Verbindungen, ausgewählt aus
Phenol, Glycerin und Puffer, enthält. Die Phenolkonzentration
im rekonstituierten Produkt beträgt
beispielsweise 0,5%. Wie oben erläutert, handelt es sich bei
dem Puffer vorzugsweise nicht um einen Phosphatpuffer.
-
Zusammenfassend
betrifft die Erfindung unter anderem die folgende Ausführungsform:
eine Formulierung, insbesondere eine wäßrige Formulierung, die ein
Vaccinia-Virus, ein Disaccharid, ein pharmazeutisch unbedenkliches
Polymer und einen Puffer umfaßt
oder sogar daraus besteht, wobei es sich bei dem Puffer nicht um
einen Phosphatpuffer handelt und wobei es sich bei dem Vaccinia-Virus
vorzugsweise um ein gereinigtes oder teilgereinigtes Virus handelt.
Bei dem Polymer handelt es sich vorzugsweise um Dextran, und zwar vorzugsweise
in den oben angegebenen Mengen.
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Der
Begriff „besteht", wie er oben verwendet
wird, bezieht sich auf Formulierungen, die lediglich aus den oben
erwähnten
Verbindungen bestehen, sowie auf Formulierungen, die zusätzlich ein
oder mehrere Salze enthalten. Zu den Salzen, mit denen die aus den
oben definierten Verbindungen bestehende Formulierung versetzt werden
kann, gehören
KCl, NaCl, Natriumglutamat. Somit schließt der Begriff „besteht" in der Definition
der oben definierten Formulierung die Möglichkeit der Zugabe eines
oder mehrerer Salze nicht aus.
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Beispielhaft
umfaßt
eine spezifische Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine wäßrige Formulierung, die ein
gereinigtes oder teilgereinigtes Vaccinia- Virus, ein Disaccharid, ein pharmazeutisch
unbedenkliches Polymer und einen Puffer umfaßt, wobei es sich bei dem Disaccharid
um Saccharose in den oben angegebenen Mengen, bei dem Polymer um
Dextran in der oben angegebenen Menge und bei dem Puffer nicht um
einen Phosphatpuffer handelt.
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Es
liegt im Rahmen der Fähigkeiten
des Fachmanns, wie sich solche Formulierungen, insbesondere eine
Poxviren enthaltende wäßrige Formulierung,
verabreichen lassen bzw. läßt und welche
Virusmengen zur Impfung eingesetzt werden. Wie oben erläutert, könnten die
Impfstoffe zur Induktion einer Immunantwort gegen die Poxviren selbst
eingesetzt werden, insbesondere wenn abgeschwächte oder nichtpathogene, nichtrekombinante
Poxviren verwendet werden. Falls es sich bei den Poxviren um rekombinante
Poxviren handelt, so wird zusätzlich
eine Immunantwort gegen das von dem Poxvirusvektor exprimierte Protein/Peptid
ausgelöst.
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Der
Begriff „Formulierung", wie er oben verwendet
wird, bezieht sich, falls nicht anders angegeben, normalerweise
auf flüssige
Formulierungen, vorzugsweise auf wäßrige Formulierungen. Sind
die Konzentrationen oder Konzentrationsbereiche in „mM", „g/l" und so weiter angegeben,
so ist dies ein Hinweis darauf, daß es sich bei der jeweiligen
Formulierung um eine flüssige
oder sogar wäßrige Formulierung
handelt. Der Begriff „wäßrige Formulierung" betrifft solche
Formulierungen, in denen das Verdünnungsmittel Wasser ist. Allerdings sind
auch diejenigen Trockenformulierungen, die sich aus einer flüssigen oder
sogar wäßrigen Formulierung gemäß der vorliegenden
Erfindung durch Abtrennen der Flüssigkeit
erhalten lassen, vom Umfang der vorliegenden Erfindung umfaßt, und
zwar unabhängig
von dem für
das Abtrennen verwendeten Verfahren. Somit umfaßt die Erfindung auch diejenigen
Trockenformulierungen, die mit anderen Verfahren als der Gefrier trocknung
erhalten werden.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ferner ein Verfahren zur Herstellung
einer stabilen, poxvirushaltigen Zusammensetzung, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die
erfindungsgemäße Formulierung, insbesondere
die wäßrige Formulierung,
gefriergetrocknet wird. Falls nicht anders angegeben, werden die
Begriffe „stabile,
poxvirushaltige Zusammensetzung" und „gefriergetrocknete
poxvirushaltige Zusammensetzung" in
der vorliegenden Anmeldung gegeneinander austauschbar verwendet.
Der Begriff „stabile,
poxvirushaltige Zusammensetzung" wird
in der vorliegenden Anmeldung zur Definition poxvirushaltiger Zusammensetzungen,
bei denen der Gesamtverlust an Virustiter bei einer Inkubationstemperatur
von 37°C über 28 Tage
weniger als 0,5 log, vorzugsweise weniger als 0,4 log beträgt, verwendet.
Eine ausführliche
Vorschrift zur Bestimmung des Virustiters und somit des Gesamtverlusts
an Virustiter ist im Beispielteil angegeben. Allerdings läßt sich
auch jede andere Vorschrift zur Bestimmung des Virustiters verwenden.
-
Verfahren
zur Gefriertrocknung sind dem Fachmann allgemein bekannt (Day, J.
und McLellan, M., Methods in Molecular Biology, Humana Press, Bd.
38 (1995)).
-
Ein
Gefriertrocknungsprozeß besteht
normalerweise aus den folgenden Schritten, die nachfolgend ausführlicher
erläutert
werden:
- 1. Impfstoffherstellung;
- 2. Einfrieren der Probe;
- 3. erstes Trocknen (Sublimierung);
- 4. zweites Trocknen (Desorption);
- 5. Verstöpseln
und Entnahme;
- 6. Impfstofflagerung;
- 7. Rekonstituierung.
-
Impfstoffherstellung:
-
Die
Produktion und Amplifikation von als Impfstoffe zu verwendenden
Poxviren wurde oben bereits ausführlich
erläutert.
Die Poxviren werden gegebenenfalls aufgereinigt. Die erfindungsgemäße Formulierung erhält man durch
Zugabe der oben definierten Disaccharide, Polymere und – gegebenenfalls – Puffer,
L-Glutaminsäure
und gegebenenfalls weiterer Zusätze
zu der Poxviruspräparation.
-
Einfrieren der Probe:
-
Durch
das Einfrieren der Probe werden die Bestandteile in der Lösung immobilisiert,
wodurch das Aufschäumen
des Produkts bei Verringerung des Drucks verhindert wird. Beim Einfrieren
handelt es sich um einen zweistufigen Vorgang, bei dem das Wasser
zunächst
Kristallisationskeime bildet, woraufhin das Wachstum von Eiskristallen
erfolgt, wobei ein Gemisch aus Eis und einem Konzentrat gelöster Stoffe
entsteht. Die Bildung von Eiskeimen wird durch Erniedrigen der Temperaturen
und Bewegen der gekühlten
Suspension gefördert. Im
Gegensatz zur Keimbildung wird das Eiswachstum durch Erhöhen der
Temperatur gefördert,
wodurch die Viskosität
der Suspension abnimmt. Die Ausbreitung des Eises über das
Medium führt
unabhängig
vom genauen Einfriermuster zu einem Anstieg der Konzentration gelöster Stoffe.
In Lösung
oder Suspension befindliche Biopolymere werden geschädigt oder
inaktiviert, wenn sie diesen erhöhten
Konzentrationen gelöster Stoffe
ausgesetzt werden. Durch schnelles Abkühlen wird der Zeitraum, in
dem das Bioprodukt dem Konzentrat ausgesetzt ist, minimiert. Oberhalb
einer kritischen Temperatur (der Glasübergangstemperatur) kann die Massenviskosität hinreichend
abnehmen, so daß das
Glas weich wird und sich verzerrt. Es trocknet unter Bildung eines
strukturlosen klebrigen Rückstands
im Fläschchen.
Die Temperatur der Verzerrung wird als Kollaps-Temperatur bezeichnet.
Insbesondere ist die Kollaps-Temperatur als diejenige Temperatur
definiert, bei der die Mobilität des
Wassers im interstitiellen Bereich der Matrix signifikant wird.
Um die Verzerrung zu vermeiden, muß die Einfriertemperatur unterhalb
der Kollaps-Temperatur der wäßrigen Formulierung
liegen. Die Kollaps-Temperatur
läßt sich
nach dem Fachmann bekannten Verfahren, beispielsweise durch differentielle thermische
Analyse, bestimmen (Jennings, T. A., „Lyophilization, Introduction
and Basic Principles",
Interpharm Press, Denver, CO, USA, 1999, ISBN 1-57491-081-7, Seite
132–134).
-
Ist
die Temperatur zu niedrig, kann die Wasserdiffusion aus dem Virus
gehemmt sein, und es könnte eine
Verletzung durch intrazelluläres
Eis eintreten. Infolgedessen werden vom Fachmann mehrere Einfriertemperaturen
getestet, die allesamt unterhalb der Kollaps-Temperatur der wäßrigen Formulierung
liegen, wobei geprüft
wird, welche Temperatur zu einem gefriergetrockneten Produkt mit
dem höchsten
Titer infektiöser
Poxviren führt.
-
Erstes Trocknen (Sublimierung):
-
Der
erste Trocknungsvorgang (Haupttrocknung) ist derjenige Teil des
Gefriertrocknungsprozesses, der die Sublimierung des Lösungsmittels
(Eis) aus der gefrorenen Matrix antreibt. Der erste Trocknungsprozeß beginnt,
nachdem der Gefriertrockner die erforderliche Kondensatortemperatur
und den erforderlichen Kammerdruck erreicht hat. Der Druck in der
Kammer beträgt
normalerweise weniger als 1 mbar, vorzugsweise weniger als 0,2 mbar.
Typischerweise liegt der Druck im Bereich von 0,04 bis 0,12 mbar.
Diese Bedingungen werden in der gesamten vorliegenden Beschreibung
manchmal als „niedriger
Druck" bezeichnet.
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Die
Stellplattentemperatur wird erhöht,
so daß die
Sublimierung des Eises in der Produktmatrix erfolgt, wobei die Produkttemperatur
deutlich unterhalb der Kollaps-Temperatur der Formulierung liegt,
um sicherzustellen, daß die
Matrix während
des gesamten ersten Trocknungsprozesses gefroren ist und daß die Gefriertrocknung
ohne Kollaps abläuft.
Die Temperatur kann während
des ganzen ersten Trocknungsprozesses konstant bleiben. Als Alternative
läßt sich
die Stellplattentemperatur während
des ersten Trocknungsvorgangs kontinuierlich erhöhen. Dabei muß die Temperatur
des Produkts allerdings während
des ganzen ersten Trocknungsprozesses unterhalb der Kollaps-Temperatur
liegen. Am Ende des ersten Trocknungsvorgangs kann das getrocknete
Produkt noch mehr als 5% (w/w) Feuchtigkeit enthalten. Um ein Produkt
mit einem Feuchtigkeitsgehalt, bei dem biologisches Wachstum bzw.
chemische Reaktionen nicht mehr unterstützt werden, zu erhalten, ist
es notwendig, einen zweiten Trocknungsschritt durchzuführen.
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Zweites Trocknen (Desorption):
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Während des
zweiten Trocknungsvorgangs wird Wasserdampf von der Oberfläche des
während
des ersten Trocknungsvorgangs gebildeten Kuchens desorbiert. Dies
wird durch Erhöhen
der Temperatur bewerkstelligt, während
in der Kammer noch niedrige Drücke
vorliegen, so daß Wasser
von der Kuchenoberfläche desorbiert
wird.
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Die
Stellplattentemperaturen für
den zweiten Trocknungsvorgang werden von der Stabilität des Produkts
bestimmt und können
im Bereich von 0°C
bis +30°C
liegen. Die Temperatur liegt normalerweise im Bereich von –5°C bis 30°C. Stärker bevorzugt
ist eine Temperatur im Bereich von 5°C bis 20°C. Der zweite Trocknungsvorgang
läßt sich
in zwei Schritten ausführen.
In einem ersten Schritt kann die Produkttemperatur im Bereich von –5°C bis +15°C, vorzugsweise
im Bereich von 0°C
bis +10°C,
stärker
bevorzugt im Bereich von 2°C bis
+7°C liegen.
Der zweite Schritt wird bei einer höheren Temperatur als der zweite
Trocknungsvorgang im ersten Schritt aus geführt. Die Temperatur kann im
Bereich von 0°C
bis 30°C,
vorzugsweise im Bereich von +5°C
bis +20°C
liegen. Ebenso hängt
der Restfeuchtigkeitsgehalt der Formulierung von den Erfordernissen des
Produkts ab. Manche Produkte benötigen
einen höheren,
manche Produkte einen geringeren Restfeuchtigkeitsgehalt, um die
beste Produktstabilität
zu erzielen. Der optimale Restfeuchtigkeitsgehalt muß ebenso wie
die Zeit zur Erreichung desselben empirisch bestimmt werden.
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Der
zweite Trocknungsprozeß wird
solange fortgesetzt, bis die gewünschte
Feuchtigkeit erreicht ist. Verfahren zur Bestimmung der Feuchtigkeit
eines Produkts sind dem Fachmann bekannt. Insbesondere kann die
kolorimetrische Karl-Fischer-Titration eingesetzt werden (Jennings,
T. A., „Lyophilization,
Introduction and Basic Principles", Interpharm Press, Denver, CO, USA,
1999, ISBN 1-57491-081-7, Seite 415–418). Der Restfeuchtigkeitsgehalt
liegt vorzugsweise unterhalb von 5%, stärker bevorzugt in einem Bereich
von 0,5 bis 4%, noch stärker
bevorzugt in einem Bereich von 1 bis 3%.
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Verstöpseln und Entnahme:
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Alle
produkthaltigen Fläschchen
werden nach dem Fachmann bekannten Verfahren verschlossen. Die Fläschchen
lassen sich unter sehr niedrigem Druck (z.B. 0,04–2,56 mbar)
direkt im Gefriertrockner verschließen. Ebenso können die
Fläschchen
mehr oder weniger unter Normaldruck unter Verwendung eines chemisch reaktionsträgen Gases,
wie beispielsweise Stickstoff oder Helium, verschlossen werden.
Typischerweise können
die Fläschchen
in einer Stickstoffatmosphäre
bei einem Druck von 900 mbar verschlossen werden. Die Fläschchen
werden vorzugsweise mit Butylgummistopfen geschlossen. Sobald das
Produkt verstöpselt
ist, kann das System wieder auf Atmosphärendruck gebracht und die Stellplatte
entladen werden. Anschließend können die
Fläschchen
ferner zur Langzeitlagerung mit Aluminiumkappen verschlossen werden.
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Impfstofflagerung:
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Das
gefriergetrocknete Produkt läßt sich
bei Raumtemperatur (25°C)
lagern und bleibt bei dieser Temperatur mindestens 18 Wochen, vorzugsweise
mindestens 20 Wochen, stärker
bevorzugt mindestens 22 Wochen stabil. Unter „stabil bei einer bestimmten
Temperatur über
einen bestimmten Zeitraum" wird
verstanden, daß der
Verlust an Virustiter bei dieser Temperatur über diesen Zeitraum weniger
als 0,5 log beträgt.
Besteht allerdings die Möglichkeit
zur Kühlung,
so ist es bevorzugt, daß das
gefriergetrocknete Produkt bei einer niedrigeren Temperatur, wie
beispielsweise 4°C,
gelagert wird. Vorzugsweise wird das Produkt dunkel gelagert. Falls
dies nicht möglich
ist, ist die Verwendung von gefärbtem
Glas zur Lagerung oder aller anderen Fläschchen, mit denen ein schädlicher
Lichtkontakt vermieden werden kann, bevorzugt.
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Rekonstituierung:
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Zu
Rekonstituierung des gefriergetrockneten Produkts wird dieses mit
einer entsprechenden Menge eines Lösungsmittels versetzt, wobei
eine pharmazeutisch unbedenkliche Formulierung erhalten wird, die
die Verabreichung an Menschen oder Tiere gestattet. Dabei handelt
es sich bei dem Lösungsmittel
vorzugsweise um Wasser. Normalerweise wird die Formulierung mit
einer Lösungsmittelmenge
versetzt, die weitgehend der während
des Gefriertrocknungsprozesses verlorenen Lösungsmittelmenge entspricht.
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Die
Erfindung betrifft ebenso das durch das erfindungsgemäße Verfahren
erhaltene gefriergetrocknete Produkt.
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Somit
umfaßt
das erfindungsgemäße gefriergetrocknete
Produkt (i) ein Poxvirus, vorzugsweise aus der Gattung Orthopoxvirus
oder Avipoxvirus, (ii) ein Disaccharid, (iii) ein pharmazeutisch
unbedenkliches Polymer und gegebenenfalls (iv) einen Puffer, wobei
das Poxvirus, das Disaccharid, das Polymer und der Puffer die oben
angegebene Bedeutung aufweisen.
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Typische
Zusammensetzungen im gefriergetrockneten Produkt sind in der folgenden
Tabelle 2 dargestellt. Die Virusmenge beträgt in allen in Tabelle 2 gezeigten
Formulierungen 5 × 108 TCID50/ml.
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Das
erfindungsgemäße gefriergetrocknete
Produkt wird zur Herstellung eines Impfstoffs verwendet. Hierzu
wird das gefriergetrocknete Produkt wie oben beschrieben gelöst/rekonstituiert
und einem Menschen oder einem Tier nach dem Fachmann bekannten Verfahren
verabreicht.
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Kurze Erläuterung
zu den Figuren
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In 1 ist
die Stabilität
einer MVA-haltigen gefriergetrockneten Formulierung bei einer Temperatur von
31°C gezeigt.
Bei der getesteten Formulierung handelt es sich um GT23 (siehe Beispielteil
und Tabelle 6). Der Virustiter in der erfindungsgemäßen wäßrigen Formulierung
wird vor der Gefriertrocknung bestimmt. Die Gefriertrocknung wurde
wie für
GT23 beschrieben ausgeführt
(siehe Beispiele und Tabelle 6). Nach der Gefriertrocknung wurde
die Formulierung bei 31°C
gelagert. Zu den angegebenen Zeitpunkten wurde die gefriergetrocknete
Formulierung rekonstituiert und der Virustiter erneut bestimmt.
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In
den 2 und 3 sind die Ergebnisse des gleichen
Experiments dargestellt, wie es in der Beschreibung zu 1 beschrieben
ist, mit der Ausnahme, daß die
Inkubationstemperatur in 2 37°C und in 3 45°C betrug.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele weiter
veranschaulicht. Dabei ist dem Fachmann allgemein ersichtlich, daß das bzw.
die hier vorgelegte(n) Beispiel(e) auf keinen Fall so interpretiert
werden darf bzw. dürfen,
daß dadurch
die Anwendbarkeit der durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten
Technologie auf dieses Beispiel bzw. diese Beispiele beschränkt wird.
-
Beispiel 1: Gefriertrocknung
von den modifizierten Vaccinia-Virusstamm Ankara (MVA) enthaltenden
Formulierungen
-
In
diesem Beispiel wurden MVA enthaltende erfindungs gemäße Formulierungen
unter unterschiedlichen Bedingungen gefriergetrocknet. Das gefriergetrocknete
Produkt wurde bei unterschiedlichen Temperaturen gelagert. Die Stabilität des MVA
in der Präparation
wurde analysiert, indem der MVR-Titer nach Rekonstituierung des
gefriergetrockneten Produkts bestimmt und mit dem MVA-Titer vor
dem Gefriertrocknen verglichen wurde. Dabei wurde der Einfluß unterschiedlicher
Lagerungszeiten auf den Virustiter bestimmt. Die Vorschrift zur
Bestimmung des Titers einer MVA-haltigen Formulierung ist in Beispiel
2 angegeben.
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1. Experimenteller Aufbau:
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Impfstoffherstellung/Formulierungen
-
Für das Austesten
des erfindungsgemäßen Gefriertrocknungsprozesses
wurden mehrere MVA-Präparationen
verwendet. Für
die Gefriertrocknungsexperimente (Zeilen GTZ-4, 6-10 und Z3-15 in
Tabelle 6) wurde der modifizierte Vaccinia-Virusstamm Ankara (MVA)
verwendet. Das Virus wurde mittels Zentrifugation mit 36%- und 40%-Saccharosekissen
gereinigt und anschließend
in 1 mM Tris-Puffer bei pH 9 resuspendiert.
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In
den Gefriertrocknungsexperimenten GT1-4 (Tabelle 6) wurden keine
Zusätze
verwendet. Als Puffersystem wurde 10 mM Tris mit 140 mM NaCl bei
pH 7,4 verwendet. Bei den Gefriertrocknungen ab Nummer GT6 (Tabelle
6) wurden unterschiedliche Zusätze
verwendet, ohne daß dabei
das Puffersystem geändert
wurde.
-
Es
wurden zwei verschiedene Formulierungen mit unterschiedlichen Zusätzen gewählt. Die
virushaltigen Lösungen
wurden mit den Zusätzen
durch Zugabe eines Verdünnungspuffers
versetzt. Die Zusammensetzung der verwendeten Verdünnugspuffer
ist in den Tabellen 3 und 4 unten dargestellt. Die Zugabe von Verdünnungspuffer
1 (DSG) führt
zu einer erfindungsgemäßen wäßrigen Formulierung.
Die Verwendung von Verdünnungspuffer
2 (DGG) führt
zu einer für
die vergleichende Analyse ver wendeten Formulierung.
-
-
-
Diese
Verdünnungspuffer
wurden mit unterschiedlichen Konzentrationen in der endgültigen Formulierung
verwendet. Verdünnungspuffer
1 (DSG) wurde mit 16,7%, 23%, 30% und 40% (v/v), Verdünnungspuffer 2
(DGG) mit 20% (v/v) eingesetzt. Der TCID50/ml-Wert
für die
endgültige
Formulierung wurde mit einem physiologischen Tris-Puffer (10 mM Tris-Puffer;
140 mM NaCl; pH 7,4) auf 5 × 108 TCID50/ml eingestellt.
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Einfrieren der Proben
-
Die
Proben wurden im Gefriertrockner (Gefriertockner vom Typ Alpha 2–4 der Firma
Christ) eingefroren. Bei der Formulierung mit Saccharose (DSG) zeigte
der Vergleich unterschiedlicher Einfriertemperaturen (–30°C bis –45°C), daß, um eine
perfekte Kuchenstruktur zu erhalten, die Suspension bei –40°C, also unter die
Kollaps-Temperatur der Formulierung, eingefroren werden muß. Beim
Einfrieren im Gefriertrockner wurden –40°C innerhalb von etwa 3,5 bis
4,5 Stunden erreicht (ausgehend von etwa 20°C).
-
Erstes Trocknen
-
Für die Formulierung
mit Saccharose (DSG) wurde aufgrund der Kollaps-Temperatur von Saccharose (–31°C) eine Kollaps-Temperatur
von etwa –30
bis –37°C angenommen.
Daher wurde die Produkttemperatur auf Werte im Bereich von –37 bis –41°C eingestellt,
um eine vollständig
gefrorene Matrix zu gewährleisten.
Es wurden Drücke
von 0,04 und 0,12 mbar (–50°C und –40°C im Phasendiagramm
für Wasser)
verwendet.
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Die
treibende Kraft für
die Sublimierung während
des ersten Trocknungsvorgangs ist der Druckunterschied zwischen
dem Produkt und dem Kondensator des Gefriertrockners, der durch
deren Temperaturdifferenz erzeugt wird. Es ist ein Naturgesetz,
daß bei
der Temperaturabnahme von Wasser der Druck über diesem Wasser gleichfalls
abnimmt. Eine spezifische Wassertemperatur ist immer mit einem spezifischen
Druck assoziiert. Der Kondensator wurde auf Temperaturen im Bereich
von –83°C bis –89°C eingestellt.
Die Produkttemperatur wird durch den Druck in der Kammer und die
Stellplattentemperatur reguliert. Dies deutet darauf hin, daß sich die
Länge des
ersten Trocknungsvorgangs nicht sehr einfach abkürzen läßt, da die Kondensatortemperatur
festgelegt ist. Der limitierende Faktor bei der Erhöhung der
Produkttemperatur ist der TC-Wert der Formulierung.
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Zweites Trocknen
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Die
Temperaturen für
den zweiten Trocknungsvorgang werden durch die Stabilität des Produkts
bestimmt. Ebenso hängt
der Restfeuchtigkeitsgehalt der Formulierung von den Erfordernissen
des Produkts ab. Um ihre beste Stabilität zu erzielen, benötigen manche
Produkte einen höheren,
manche einen geringeren Feuchtigkeitsgehalt. Der optimale Restfeuchtigkeitsgehalt
muß ebenso
wie die Zeit zur Erreichung desselben empirisch bestimmt werden.
Da der zweite Trocknungsvorgang beginnt, wenn das Produkt eine Temperatur oberhalb
von 0°C
erreicht, wurde der zweite Trocknungsvorgang in zwei Schritten durchgeführt. Im
ersten Schritt wurde die Stellplattentemperatur einige Stunden (um
die 4 bis 7 Stunden) so reguliert, daß die Produkttemperatur über 0°C (im Bereich
von 4 bis 6°C)
lag. Auf diese Weise wurde das gesamte eventuell vorhandene, nach
dem ersten Trocknen verbliebene Eis geschmolzen. Durch den Einsatz
solcher milder Bedingungen zu Beginn des zweiten Trocknungsvorgangs
werden Produktschäden
minimiert. Anschließend
wurde der zweite Schritt gestartet, indem die Produkttemperatur über 20–30 Stunden
auf Werte im Bereich von 18 bis 21°C erhöht wurde. Die Dauer des zweiten
Schritts hängt
stark von der gewünschten
Restfeuchtigkeit des gefriergetrockneten Produkts ab. Um unterschiedliche
Restfeuchtigkeitsgehalte zu erhalten, wurden unterschiedliche Zeitdauern
verwendet. Als Test zur Messung des Restfeuchtigkeitsgehalts des
gefriergetrockneten Materials wurde die kolorimetrische Karl-Fischer-Titration (Jennings,
T. A., „Lyophilization,
Introduction and Basic Principles", Interpharm Press, Denver, CO, USA,
1999, ISBN 1-57491-081-7, Seite 415–418).
-
Verstöpseln und Entnahme
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Alle
während
der Verfahrensentwicklung hergestellten Produkte wurden unter sehr
niedrigem Druck (0,04–2,56
mbar) direkt im Gefriertrockner verschlossen. Die Fläschchen
wurden mit Butylgummistopfen geschlossen. Sobald das Produkt verstöpselt war,
wurde das System wieder auf Atmosphärendruck gebracht und die Stellplatte
entladen. Anschließend
wurden die Fläschchen
zur Langzeitlagerung mit Aluminiumkappen verschlossen.
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Impfstofflagerung
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Ein
wichtiger Aspekt der Formulierungsaufgabe besteht in der Produktion
eines Impfstoffs, der lagerstabil ist. Zu den die Stabilität beeinflussenden
Faktoren gehören
Restfeuchtigkeitsgehalt, Luftzusammensetzung beim Verschließen sowie
Lagerungsbedingungen, einschließlich
Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Licht.
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Die
unterschiedlichen während
der Verfahrensentwicklung produzierten Chargen wurden allesamt bei 4°C sowie bei
Raumtemperatur gelagert. Weiterhin wurden einige Chargen auch bei
31°C, 37°C und 45°C gelagert.
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Alle
Proben wurden dunkel gelagert.
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Rekonstituierung
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Die
gefriergetrocketen Proben wurden mit autoklaviertem Milli-Q-Wasser
rekonstituiert. Insbesondere wurde das Wasser (1,2 ml) mit einer
Spritze zu der Probe gegeben. Die Suspension wurde durch leichtes Schütteln gemischt.
Die Rekonstituierung braucht nur einige Sekunden. Der Virustiter
des rekonstituierten Produkts wurde bestimmt und mit dem Virustiter
vor der Gefriertrocknung verglichen.
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Beschleunigter Stabilitätstest
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Die
Stabilität
der Formulierung GT23 (siehe Tabelle 6) wurde bei 31°C, 37°C und 45°C beurteilt.
Dabei wurde der Virustiter regelmäßig überprüft. Die Ergebnisse sind in
den 1 bis 3 dargestellt.
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2. Ergebnisse und Schlußfolgerung:
-
MVA
wurde mit und ohne Verwendung unterschiedlicher Zusätze gefriergetrocknet.
Es konnte gezeigt werden, daß Formulierungen
ohne Zusätze
instabil waren (siehe Tabelle 6). In diesem Zusammenhang wurden
Proben als stabil angesehen, wenn der Titer nicht um mehr als 0,5
log absank. Somit wird unter dem Ausdruck „stabil bei einer bestimmten
Temperatur über
einen bestimmten Zeitraum" verstanden,
daß der
Verlust an Virustiter bei dieser Temperatur über diesen Zeitraum weniger
als 0,5 log beträgt.
Eine Formulierung „versagt", wenn der Verlust
an Virustiter über
den angegebenen Zeitraum bei der angegebenen Temperatur 0,5 log
oder mehr beträgt.
Dextran und Glucose umfassende Formulierungen zeigten eine sehr
geringe Stabilität bei
Raumtemperatur. Die unterschiedliche Konzentrationen an Saccharose
und Dextran umfassenden erfindungsgemäßen Formulierungen erwiesen
sich als stabil. Die Stabilität
von MVA in den erfindungsgemäßen Formulierungen
beträgt
mindestens 25 Wochen bei 4°C
und Raumtemperatur.
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Ausführliche
Angaben bezüglich
einzelner Experimente sind in Tabelle 6 aufgeführt:
In Tabelle 6 wird
gezeigt, daß die
Stabilität
der Formulierungen ohne Zusätze
(Tabelle 6, GT1-4) sehr schlecht war. Sie verloren nach nur einigen
Wochen 0,5 log ihres ursprünglichen
Ausgangstiters, was nicht akzeptabel ist.
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Die
Formulierung mit 20% (v/v) DGG war wegen eines Kollapses des Materials
während
des Gefriertrocknungsprozesses nicht akzeptabel (Daten nicht gezeigt).
Dieser Kollaps läßt sich
mit dem niedrigen TC-Wert für Glucose
erklären,
der durch die Verwendung von Dextran, das einen hohen TC-Wert
(–11°C) aufweist,
nicht signifikant erhöht
wurde. Beim ersten Trocknungsvorgang wurde die niedrigstmögliche Temperatur der
Gefriertrocknungsapparatur (–45°C) verwendet.
Daher war es nicht möglich,
Temperaturen auf Werte unterhalb des TC-Werts für Glucose
zu erniedrigen. Bei den Formulierungen mit 30% (v/v) DGG fand kein
Kollaps statt. Dieses Phänomen
liegt möglicherweise
an der größeren Gesamtmenge
an Dextran, wodurch der TC-Wert auf einen
Wert, der oberhalb der für
den ersten Trocknungsvorgang verwendeten Temperatur liegt, erhöht wird.
Obwohl das Material nicht kollabierte, war die Stabilität, vor allem
bei Raumtemperatur, nicht zufriedenstellend, was an dem niedrigen
TC-Wert für Glucose im festen Zustand
liegen könnte
(Tabelle 6, GT 10).
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In
den meisten Experimenten wurde der Verdünnungspuffer 1 (DSG) verwendet.
Die Stabilisierung mit diesem Zusatz ist sehr gut. Aufgrund des
hohen TC-Werts für Saccharose (–31°C) stellte
der Kollaps bei dieser Formulierung kein Problem dar. Die Stabilität des gefriergetrockneten
Materials war jederzeit gut (Tabelle 6). Es gab keine großen Unterschiede
zwischen der Verwendung von 16,7%, 20%, 23%, 28,6%, 30% und 40% (v/v)
DSG in der Formulierung. Die Stabilität bei 4°C und Raumtemperatur ist für alle 6
Formulierungen erwiesen. Die gefriergetrockneten Produkte mit 30%
und 40% DSG wiesen eine geringfügig
bessere Stabilität
auf.
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Eine
der Formulierungen (Prozeß GT
23, siehe Tabelle 6) wurde in einem beschleunigten Stabilitätstest ausführlich analysiert.
Die Ergebnisse sind in den 1 bis 3 dargestellt
sowie in der nachfolgenden Tabelle 5 zusammengefaßt.
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Bei
31°C wurde
der Impfstoff etwa 1 Monat lang gelagert und erfüllte danach immer noch die
technischen Werte (Verlust an Virustiter beträgt weniger als 0,5 log). Aber
es wäre
auch bei höheren
Temperaturen möglich,
den Impfstoff mehr als einen Monat lang zu lagern, was vor allem
für Tropenregionen
interessant sein könnte.
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Für die alten
Pockenimpfstoffe wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
ein Verfahren zur Abschätzung
der Stabilität
empfohlen. Falls der Impfstoff innerhalb von 4 Wochen bei 37°C weniger
als 1 log verlor, wurde angenommen, daß er bei einer Lagerung bei
4°C mindestens
ein Jahr lang stabil war (Akzeptanzkriterium für die Verwendung des alten
Impfstoffs war der Verlust von weniger als 1 log). Wie gezeigt,
erfüllt die
erfindungsgemäße Formulierung
GT23 dieses Kriterium.
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Beispiel 2: Titration
des modifizierten Vaccinia-Virus Ankara (MVA)
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Die
Titration des modifizierten Vaccinia-Virus Ankara (MVA) wird in
einem auf TCID50/ml beruhenden Test unter
Verwendung 10facher Verdünnungen
in einem 96-Loch-Format
durchgeführt.
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Am
Endpunkt des Tests werden infizierte Zellen unter Verwendung eines
Anti-Vaccinia-Virus-Antikörpers
sowie einer entsprechenden Färbelösung sichtbar
gemacht.
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2–3 Tage
alte primäre
CEF-Zellen (chicken embryo fibroblasts) werden auf 1 × 105 Zellen/ml in 7% RPMI verdünnt. Die
10fachen Verdünnungen
werden mit 8 Replikaten pro Verdünnung
durchgeführt.
Nach der Verdünnung
werden jeweils 100 μl
pro Loch in 96-Loch-Platten
ausgesät.
Die Zellen werden dann über
Nacht bei 37°C
und 5% CO2 inkubiert.
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Verdünnungen
der virushaltigen Lösungen
werden in 10er-Schritten
(10–1 bis
10–12,
wie benötigt)
hergestellt, wobei RPMI ohne fötales
Kälberserum
verwendet wird. Danach werden von jeder Virusprobe jeweils 100 μl in die
Zellen enthaltenden Löcher
gegeben. Die 96-Loch-Platten
werden bei 37°C
mit 5% CO2 5 Tage inkubiert, um die Infektion
und Virusreplikation zu gestatten.
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Die
Zellen werden 5 Tage nach der Infektion mit einem Vaccinia-Virus-spezifischen
Antikörper
angefärbt.
Für den
Nachweis des spezifischen Antikörpers
wird ein mit Meerrettich-Peroxidase (HRP [= horseradish peroxidase])
gekoppelter sekundärer
Antikörper
verwendet. Bei dem MVA-spezifischen Antikörper handelt es sich um die
IgG-Fraktion eines
polyklonalen Kaninchen-Anti-Vaccinia-Virus-Antikörpers (Quartett, Berlin, Nr. 9503-2507).
Bei dem sekundären
Antikörper
handelt es sich um einen HRP-gekoppelten polyklonalen Ziege-Anti-Kaninchen-IgG-Antikörper (Promega,
Mannheim, Nr. W4011). Die Farbreaktion wird nach bekannten Techniken
durchgeführt.
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Jedes
Loch mit Zellen, die eine positive Farbreaktion ergeben, wird zur
Berechnung des TCID50/ml-Werts als positiv
markiert.
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Der
Titer wird unter Verwendung der Formel von Spearman [1] und Kaerber
[2] berechnet. Da alle Testparameter konstant gehalten werden, wird
die folgende vereinfachte Formel verwendet:
- a
- = Verdünnungsfaktor
der letzten Spalte, in der alle acht Löcher positiv sind
- xa
- = Anzahl positiver
Löcher
in Spalte a + 1
- xb
- = Anzahl positiver
Löcher
in Spalte a + 2
- xc
- = Anzahl positiver
Löcher
in Spalte a + 3
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