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Diese
Erfindung betrifft ein katalytisches Abreicherungsverfahren zur
Zersetzung von einer oder mehreren fluorhaltigen Verbindung(en)
in einer wäßrigen gasförmigen Mischung.
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Fluorhaltige
Verbindungen, wie beispielsweise Fluorkohlenwasserstoffe und Perfluorkohlenstoffe,
werden als Nebenprodukte in einer Anzahl von unterschiedlichen industriellen
Verfahren erzeugt.
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Beispielsweise
werden in der Halbleiterindustrie Perfluorkohlenstoffe als Reinigungs-
und Ätzmittel
im Verfahren der Wafer-Herstellung verwendet. Im Allgemeinen werden
die Perfluorkohlenstoffe fragmentiert, um Fluorspezies zu erzeugen,
die die Wafer-Oberfläche ätzen, wobei
fluorhaltige Nebenprodukte, wie beispielsweise SiF4,
erzeugt werden. Es werden jedoch nur etwa 20 bis 30% des Perfluorkohlenstoffgases
tatsächlich
in dem Verfahren verwendet. Die Fluorkohlenstoffe, die in dem Verfahren
nicht genutzt werden, werden häufig
in die Atmosphäre emittiert.
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Die
Aluminium-Verhütungs-
und Verarbeitungsindustrie erzeugt ebenfalls große Mengen Perfluorkohlenstoffe.
Diese Verfahren produzieren erhebliche Mengen an Perfluorkohlenstoffen,
die in die Atmosphäre
emittiert werden. Die überwiegend
gebildeteten Spezies sind Tetrafluormethan und Perfluorethan.
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Es
wurde gezeigt, daß Perfluorkohlenstoffe zur
globalen Erwärmung
beitragen. Emissionen dieser Gase in die Atmosphäre sollten daher vermieden werden.
Ein Weg, das zu erreichen, besteht darin, die Perfluorkohlenstoffe
zu zerstören,
um dadurch Produkte zu erzeugen, die umweltfreundlicher sind.
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Es
sind verschiedene Verfahren zur Wiedergewinnung und Abreicherung
von Perfluorkohlenstoffen bekannt. Diese Verfahren beinhalten im
Allgemeinen Technologien auf Verbrennungs-, katalytischer und auf
Plasma-Basis. Wiedergewinnungstechniken umfassen im Allgemeinen
Verfahren zur Solvatisierung, Membranverfahren und cryogene Destillationsverfahren.
Verfahren zur Wiedergewinnung von Perfluorkohlenstoffen sind jedoch
häufig
nicht ökonomisch
anwendbar, da die Abgasströme
typischerweise verdünnt
sind und typischerweise nur von 2 bis 3% Perfluorkohlenstoffe aufweisen.
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US-A-6
077 482 beschreibt ein Verfahren zur Zersetzung von Organohalogenverbindungen
wie beispielsweise Chlorfluorkohlenstoffen. Ein Katalysator, der
Titanoxid und Wolframoxid umfaßt,
wird mit den Organohalogenverbindungen bei einer Temperatur von
200 bis 500°C
in Kontakt gebracht.
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JP-A-10192653
beschreibt ein Verfahren, bei dem ein Gasstrom, der wenigstens eine
Verbindung enthält,
die ein Fluoratom und wenigstens zwei Kohlenstoffatome enthält, mit
einem Katalysator in Kontakt gebracht wird, der Aluminiumoxid, Titanoxid, Siliciumoxid
und Zirkoniumoxid enthält,
und zwar in Gegenwart von Dampf bei einer Temperatur von 204 bis
427°C. Es
wurde festgestellt, daß die
Katalysatoraktivität
aufgrund der Bildung von Aluminiumfluorid über die Zeit abnimmt.
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EP-A-0885648
beschreibt ein Verfahren zur Zersetzung von Fluorverbindungen, daß das Inkontaktbringen
eines Gasstroms, der die Fluorverbindungen enthält, mit einem aluminiumhaltigen
Katalysator in Gegenwart von Dampf bei einer Temperatur von 200
bis 800°C
umfaßt,
um die Fluorverbindungen in Fluorwasserstoff umzuwandeln.
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Bei
diesem Verfahren wird eine naßalkalische
Gaswäsche
oder ein alkalischer Filter dazu verwendet, die Fluorwasserstoff-Nebenprodukte am Ende
des Verfahrens zu entfernen.
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Mit
dem nassen Gaswaschverfahren sind jedoch eine Anzahl von Nachteilen
verbunden. Beispielsweise kommt es rasch zu einer Korrosion der Leitungen
und der Instrumente, die an dem Verfahren beteiligt sind. Ferner
werden die Leitungen blockiert, da sich in diesen Kieselsäure bildet.
Die Handhabung von wäßrigem Fluorwasserstoff
weist auch eine Anzahl von damit zusammenhängenden Problemen auf, wie
beispielsweise die Sicherheit, Neutralisation und Entsorgung. Es
ist ferner nötig,
sicherzustellen, daß Schwermetalle
wie Kupfer und Wolfram aus den Flüssigkeiten der wäßrigen Waschsysteme
entfernt werden, da diese ebenfalls umweltschädlich sind.
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Die
Verwendung von Aluminiumoxid als Katalysator zur Hydrolyse von Perfluorkohlenstoffen wurde
ebenfalls untersucht. Es wurde festgestellt, daß Aluminiumoxid als Katalysator
ineffizient ist, da die Hydrolysereaktion aufgrund der Umwandlung
von Aluminiumoxid in Aluminiumtrifluorid inhibiert wird (vergleiche
Catalytic control of emissions during semiconductor manufacture,
Brown R., Rossin J. A., SIA Semicon wert 2000). Aluminiumtrifluorid
wird durch eine Reaktion von Aluminiumoxid mit Fluorwasserstoff
gebildet, der in der Hydrolysereaktion erzeugt wird.
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Es
besteht daher ein Bedarf nach einem verbesserten Verfahren zur Zersetzung
von Perfluorkohlenstoffen in gasförmigen Produktströmen, das
einfach, wirksam und industriell anwendbar ist.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein katalytisches Abreicherungsverfahren
zur Zersetzung von einer oder mehreren fluorhaltigen Verbindungen
in einer gasförmigen
Mischung, die Wasserdampf enthält.
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Bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung werden zuerst fluorhaltige
Spezies in der gasförmigen
Mischung hydrolysiert und danach werden Fluorwasserstoff und andere
fluorhaltige Spezies entfernt.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ist ein zweistufiges Hydrothermalverfahren
für einen Dampf,
der eine oder mehrere fluorhaltige Verbindung(en) enthält. In der
ersten Stufe werden die fluorhaltigen Verbindung(en) unter Verwendung
eines Katalysators hydrolysiert, der ein Material auf Aluminiumbasis
umfaßt,
wodurch Fluorwasserstoff und Kohlenoxide gebildet werden. In der
zweiten Stufe wird Fluorwasserstoff aus dem Produkt der ersten Stufe
entfernt. Diese zweite Stufe wird unter Verwendung eines Feststoffs,
der ein Material auf Aluminiumbasis, wie beispielsweise ein Aluminiumoxid,
hydratisiertes Aluminiumxoxid oder Aluminiumhydroxid enthaltendes
Material, als Fluorwasserstoffabsorbens umfaßt, das als Katalysator der
zweiten Stufe bezeichnet werden kann. Das in der ersten Stufe verwendete
Material auf Aluminiumbasis wird, bevor es in der ersten Stufe verwendet
wird, in der zweiten Stufe verwendet.
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Das
zweistufige Verfahren gewährleistet eine
hohe Wirksamkeit der Zersetzung der fluorhaltigen Verbindungen,
wobei Zersetzungswirkungsgrade von mehr als 99% erreicht werden
können.
Die Mengen an Fluorwasserstoffemission sind vernachlässigbar.
Typischerweise beträgt
der Wirkungsgrad der Absorption mehr als 99%. Damit beseitigt das
erfindungsgemäße Verfahren
das Erfordernis der Nachbehandlung mit einer wäßrigen Gaswäsche.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird das zweistufige Verfahren der Erfindung wiederholt.
Bei dieser Ausführungsform
des Verfahrens umfaßt
dieses mit anderen Worten eine Hydrolysestufe, dann eine Absorptionsstufe,
an die sich eine weitere Hydrolysestufe und eine Absorptionsstufe
anschließen.
Das zweistufige Verfahren kann so oft wiederholt werden, wie erforderlich.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird wenigstens ein Teil des gasförmigen Produkts der zweiten Stufe
(ii) des Verfahrens in die erste Stufe (i) zurückgeführt.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform kann
die Perfluorkohlenstoffkonzentration in dem Eingangsstrom konzentriert
werden, bevor dieser in das zweistufige Verfahren eingespeist wird.
Das ermöglicht
es, daß das
Gasvolumen, das das Verfahren durchläuft, vermindert wird, was es
ermöglicht, daß kleinere
Verfahrensreaktoren bei einer höheren Energieeffizienz
verwendet werden. Es kann eine ganze Bandbreite von Technologien
dazu verwendet werden, die Perfluorkohlenstoffkonzentration in dem Eingangsstrom
zu konzentrieren, einschließlich
einer Druckwechsel- oder Temperaturwechsel-Adsorption/Desorption,
Membranen, Kondensation und einer Lösemittelextraktion der Perfluorkohlenstoffe
aus dem zu behandelnden Gasstrom. In der Aluminium produzierenden
Industrie kann die Verwendung von Zeolith-Absorbenzien zum Abfangen
und Konzentrieren eines sehr verdünnten CF4 aus
großen
gasförmigen
Abgasströmen
besonders vorteilhaft sein, wenn sie mit dem erfindungsgemäßen zweistufigen
Verfahren verwendet wird.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann bei niedrigeren Temperaturen
durchgeführt werden
als diejenigen, die in alternativen katalytischen und Verbrennungsverfahren
zur Perfluorkohlenstoffabreicherung zur Anwendung kommen. Die Verwendung
von niedrigeren Temperaturen ermöglicht
es, die Bildung von NOx-Nebenprodukten zu
vermeiden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Verfahren zur Zersetzung und Entfernung einer
oder mehrerer fluorhaltigen Verbindung(en) aus einer ersten gasförmigen Mischung
geschaffen, die die eine oder die mehreren fluorhaltigen Verbindungen
und Wasserdampf umfaßt,
wobei das Verfahren die Schritte umfaßt (i) Inkontaktbringen der
ersten gasförmigen
Mischung mit einem Katalysator, der ein Material auf Aluminiumbasis
umfaßt,
um eine zweite gasförmige
Mischung herzustellen, die Fluorwasserstoff und Kohlenoxide umfaßt; und (ii)
Inkontaktbringen der zweiten Mischung mit einem Absorbens, das ein
Material auf Aluminiumbasis umfaßt, um Fluorwasserstoff aus
der zweiten gasförmigen
Mischung zu entfernen und eine dritte gasförmige Mischung herzustellen,
die im Wesentlichen frei von Fluorwasserstoff ist; wobei das in
Stufe (i) verwendete Material auf Aluminiumbasis vorher in Stufe
(ii) verwendet wurde.
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Stufe
(i) des Verfahrens ist eine Hydrolysereaktion. Es ist daher wesentlich,
daß die
erste gasförmige
Mischung Wasserdampf umfaßt.
Typischerweise ist die Zahl der Wasserstoffatome, die von dem Wasser
geliefert werden, wenigstens gleich der Gesamtzahl an Fluoratomen,
die von den fluorhaltigen Verbindungen geliefert werden, d. h. wenigstens
eine stöchiometrische
Menge an Wasser, um alle fluorhaltigen Verbindungen in Oxide und
Fluorwasserstoff umzuwandeln.
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Vorzugsweise
ist der Wasseranteil, der dem Hydrolysator in Stufe (i) des Verfahrens
zugeführt wird,
ausreichend groß,
um die Menge an fluorhaltigen Verbindungen in der ersten gasförmigen Mischung
1 mal bis 100 mal zu hydrolysieren. Stärker bevorzugt sollte die Menge
an überschüssigem Wasser
das 1,5 bis 40-fache, besonders bevorzugt das 2- bis 10-fache über den
stöchiometrischen
Anforderungen für
eine vollständige
Hydrolyse der fluorhaltigen Verbindung in der ersten gasförmigen Mischung
betragen.
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Die
fluorhaltigen Verbindungen, die unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens zersetzt
werden können,
schließen
Fluorkohlenwasserstoffe und Perfluorkohlenstoffe ein, die gesättigt oder
ungesättigt
sein können.
Die fluorhaltigen Verbindungen können
auch andere Heteroatome wie beispielsweise Chlor enthalten.
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Mit
dem Begriff "Fluorkohlenwasserstoffe" meinen wir Verbindungen,
die nur Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Fluoratome in ihrer Struktur
enthalten. Mit dem Begriff "Perfluorkohlen stoffe" meinen wir Verbindungen,
die nur Kohlenstoff und Fluor in ihrer Struktur enthalten.
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Vorzugsweise
weisen die fluorhaltigen Verbindungen wie Fluorkohlenwasserstoffe
und Perfluorkohlenstoffe von 1 bis 12 Kohlenstoffatome auf, stärker bevorzugt
von 1 bis 6 Kohlenstoffatome und noch stärker bevorzugt von 1 bis 4
Kohlenstoffatome. Typischerweise sind die fluorhaltigen Verbindungen geradkettige
oder verzweigtkettige oder cyclische organische Verbindungen.
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Besonders
bevorzugte Fluorkohlenwasserstoffe und Perfluorkohlenstoffe schließen ein
Tetrafluormethan, Perfluorethan, Perfluorpropan, Octafluorbutan
(beide Isomere), Pentafluorethan (R125), Difluormethan (R32) und
Tetrafluorethan (R134a). Noch stärker
bevorzugt ist die fluorhaltige Verbindung Tetrafluormethan oder
Perfluorethan.
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Geeignete
Katalysatoren mit einem Material auf Aluminiumbasis zur Verwendung
in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens schließen ein
Aluminiumoxid (Tonerde), hydratisiertes Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumoxyfluorid und Aluminiumfluorid.
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Der
Arbeitskatalysator weist typischerweise eine Oberfläche von
5 m2/g oder mehr auf, vorzugsweise von 10
m2/g oder mehr und stärker bevorzugt von 20 m2/g oder mehr. Es ist besonders bevorzugt, daß der Katalysator
eine Oberfläche
von 40 m2/g oder mehr aufweist. Da die Hydrolysebedingungen zu
einem fortschreitenden Verlust an Oberfläche führen, weisen die bevorzugten
Katalysatoren mit einem Material auf Aluminiumbasis eine Anfangsoberfläche von
5 m2/g oder mehr, besonders bevorzugt von
50 m2/g oder mehr auf. Die bevorzugten Katalysatoren mit
einem Material auf Aluminiumbasis weisen auch eine hohe thermische
Stabilität
unter den Bedingungen der Hochtemperaturhydrolyse sowie in Gegenwart
von Wasser und Fluorwasserstoffgasen auf.
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Geeignete
Absorbenzien mit einem Material auf Aluminiumbasis zur Verwendung
in der zweiten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens schließen ein
Aluminiumoxid (Tonerde), hydratisiertes Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid
und Aluminiumoxyfluorid. Vorzugsweise weist das in der zweiten Stufe
verwendete Absorbens eine hohe Oberfläche auf. Die Verwendung von
Absorbenzien mit einer Oberfläche von
wenigstens 50 m2/g ist bevorzugt. Beispielsweise kann
Aluminiumoxid mit einer Oberfläche
von 200 m2/g oder mehr verwendet werden.
Es wird das gleiche Material auf Aluminiumbasis in der ersten Stufe und
der zweiten Stufe verwendet. Genauer gesagt, wird das gleiche Material
auf Aluminiumbasis in der zweiten Stufe verwendet, bevor es in der
ersten Stufe verwendet wird. Mit anderen Worten ist es nicht wesentlich,
daß das
in der ersten Stufe verwendete Material auf Aluminiumbasis "frisch" ist, d. h. es kann
bis zu einem gewissen Grade mit beispielsweise Fluorwasserstoff
kontaminiert sein, oder es kann teilweise in Aluminiumfluorid umgewandelt
sein.
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Vorzugsweise
besitzen die verwendeten Materialien auf Aluminiumbasis eine ausreichende
thermische Stabilität,
um in dem Hydrolysereaktor der Stufe (i) eine Oberfläche von
20 m2/g oder mehr zu behalten, und auf diese
Weise nachhaltig hohe Niveaus der Fluorkohlenstoffzersetzung zu
gewährleisten.
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Das
verwendete Material auf Aluminiumbasis kann vor der Verwendung einer
Vorbehandlung unterzogen werden. Beispielsweise kann das Material
auf Aluminiumbasis dadurch vorbehandelt werden, daß es thermischen
oder hydrothermischen Behandlungen unterzogen wird. Eine hydrothermische
Behandlung ist besonders günstig
für Materialien
auf Aluminiumbasis mit hohen Fluoridgehalten, da die Hochtemperatur-Dampfbehandlungen
den Gehalt an Oberflächenoxiden
erhöhen
sowie die damit verknüpfte
fluorchemische Hydrolyseaktivität
des Materials auf Aluminiumbasis.
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Dampf
erhöht
den Oxidanteil des Materials auf Aluminiumbasis und erhöht damit
die Aktivität
des Materials als Katalysator. Beispielsweise führt Dampf, der über einen
Katalysator mit einem Material auf Aluminiumbasis geleitet wird,
Oxide in die Struktur ein. Somit kann die Dampfbehandlung als Aktivierungsstufe
betrachtet werden, die das Verhalten des Katalysators verbessert.
Dampf kann auch dazu verwendet werden, einen vorher verwendeten
Katalysator zu regenerieren. Zusätzlich
kann Dampf dazu verwendet werden, einen stark fluorierten Katalysator rückzugewinnen
und den Katalysator aus einem inaktivierten Zustand rückzugewinnen.
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Während der
Dampfbehandlung wird Wasserdampf durch das Katalysatorbett hindurchgeleitet. Das
wird typischerweise bei einer Temperatur von mehr als 500°C, vorzugsweise
von 600 bis 800°C, durchgeführt. Die
Dampfbehandlung dauert typischerweise von 1 bis 60 Minuten, vorzugsweise
etwa 10 Minuten, bei 700 bis 750°C.
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Stufe
(i) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
typischerweise bei einer Temperatur von 450°C oder mehr durchgeführt, und
vorzugsweise bei einer Temperatur von 500 bis 1000°C, stärker bevorzugt bei
einer Temperatur von 650 bis 800°C,
beispielsweise bei etwa 700 bis 750°C.
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Stufe
(i) des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
bei atmosphärischem,
unteratmosphärischem oder überatmosphärischem
Druck durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird Stufe (i) bei Atmosphärendruck oder einem Druck,
der geringfügig
oberhalb oder unterhalb des Atmosphärendrucks liegt, durchgeführt.
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Stufe
(i) des Verfahrens erzeugt Fluorwasserstoff und Kohlenoxide. Der
Betrieb der Einheiten bei unteratmosphärischem Druck vermindert das
Risiko von gasförmigen
Emissionen aus der Reaktionszone, die toxischen Fluorwasserstoff
und Kohlenmonoxidgase enthält.
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Typischerweise
bewirkt Stufe (i) des erfindungsgemäßen Verfahrens eine 99%-ige
Umwandlung der Perfluorkohlenstoffe und Perfluorkohlenwasserstoffe.
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Hohe
Anteile an Kohlenmonoxid können
bei der Hydrolyse von Fluorkohlenwasserstoffen und höhermolekulargewichtigen
Perfluorkohlenstoffen gebildet werden. Der ersten gasförmigen Mischung kann
Luft zugesetzt werden, um den Anteil an gebildetem Kohlenmonoxid
zu vermindern. Die Luft oxidiert das Kohlenmonoxid zu Kohlendioxid,
das ohne weitere Behandlung in die Atmosphäre abgegeben werden kann.
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Die
Wirksamkeit von Stufe (i) des Verfahrens kann erhöht werden
durch die Zugabe von Additiven zu dem Katalysator, der ein Material
auf Aluminiumbasis aufweist. Geeignete Additive schließen ein
die Metalle der Gruppen 4 bis 14 des Periodensystems der Elemente,
und Verbindungen, die eines oder mehrere Metalle aus diesen Gruppen
aufweisen. Diese verbessern die hydrothermale Stabilität von Aluminiumoxid
und damit die Beibehaltung der Oberfläche im Hydrolysereaktor von
Stufe (i). Zinkoxid ist ein Beispiel für einen nützlichen Aluminiumoxidstabilisator
für das
erfindungsgemäße Verfahren.
Redoxmetalle innerhalb der obigen Gruppen erhöhen auch die Kohlenmonoxid-Oxidationsgrade
in dem Verfahren. Eisen oder Eisenverbindungen sind bevorzugt. Beispielsweise
können
Oxide, Hydroxide oder hydratisierte Oxide von Eisen mit dem Katalysator
vermischt werden, der ein Material auf Aluminiumbasis umfaßt.
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Die
Bezugnahme auf die Gruppen 4 bis 14 des Periodensystems der Elemente
bezieht sich auf die neue IUPAC-Version des Periodensystems der Elemente.
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Beispielsweise
können
Zink oder eine Zinkverbindung wie beispielsweise Zinkoxid zu dem
Katalysator zugegeben werden, um die Hydrolyse zu verbessern. Beispielsweise
kann die Verwendung von Zink oder einer Zink enthaltenden Verbindung
die Stabilität
der Oberfläche
erhöhen
und auf diese Weise die Zeitdauer, über die der Katalysator aktiv
ist. Eisen oder eine eisenhaltige Verbindung können zugesetzt werden, um den
Grad der Kohlenmonoxid-Oxidation zu erhöhen. Geeignete eisenhaltige
Verbindungen schließen
ein Eisenoxide, wie beispielsweise Fe2O3.
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Ein
besonders bevorzugter Katalysator umfaßt Zink und Fe2O3 auf einem Aluminiumoxifluorid-Träger. Ein
anderer bevorzugter Katalysator umfaßt Zink auf einem Aluminiumoxidträger.
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Ein
anderer besonders bevorzugter Katalysator ist ein Katalysator auf
Aluminiumbasis, der ein Aluminiumoxid, hydratisiertes Aluminiumoxid,
Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxifluorid oder Aluminiumfluorid mit
einer Oberfläche
von 50 m2/g oder mehr und einem Porenvolumen
von 0,3 cm3/g oder mehr aufweist. Die Oberfläche des
Katalysators ist in den Poren lokalisiert, die einen Durchmesser
von 40 Å oder
mehr, vorzugsweise 50 Å oder
mehr aufweisen. Bevorzugte Katalysatoren auf Aluminiumoxidbasis weisen
einen kombinierten Gehalt an Alkali- und Erdalkalimetall von weniger
als 1 Gew.-%, stärker
bevorzugt weniger als 0,5 Gew.-%, auf.
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Wasserdampf
kann in die erste gasförmige Mischung
injiziert werden, um die Hydrolyse zu fördern.
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Fluorwasserstoff
wird dadurch aus der zweiten gasförmigen Mischung entfernt, daß man sie
mit einem Absorbens in Kontakt bringt, das ein Material auf Aluminiumbasis
umfaßt,
wie beispielsweise Aluminiumoxid, hydratisiertes Aluminiumoxid,
Aluminiumhydroxid oder Aluminiumoxifluorid. Materialien auf Aluminiumbasis
mit niedrigen Siliciumoxidgehalten sind bevorzugt, da derartige
Materialien die Menge an flüchtigen
fluorhaltigen Siliciumverbindungen begrenzen, die in den Verfahrens-Abgasstrom
gelangen.
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Vorzugsweise
wird die zweite gasförmige
Mischung mit dem Absorbens, das ein Material auf Aluminiumbasis
umfaßt,
bei einer Temperatur von 500°C oder
weniger, stärker
bevorzugt von 400°C
oder weniger und besonders bevorzugt bei einer Temperatur von 275
bis 375°C,
beispielsweise von 350°C,
in Kontakt gebracht. Es ist bevorzugt, daß Stufe (ii) des Verfahrens
bei einer Temperatur unterhalb der Temperatur durchgeführt wird,
bei der Stufe (i) durchgeführt
wird.
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Die
zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann bei atmosphärischem,
unteratmosphärischem
oder überatmosphärischem
Druck durchgeführt
werden. Vorzugsweise wird die zweite Stufe bei atmosphärischem
Druck oder einem Druck durchgeführt,
der ein wenig oberhalb oder unterhalb des Atmosphärendrucks
liegt. Vorzugsweise wird die zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei dem gleichen Druck oder einem ähnlichen Druck wie die erste
Stufe des Verfahrens durchgeführt.
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In
beiden Stufen (i) und (ii) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das gleiche
Material auf Aluminiumbasis verwendet. Das in Stufe (ii) verwendete Material
auf Aluminiumbasis wird auch als Material auf Aluminiumbasis für Stufe
(i) verwendet. Das kann dadurch erreicht werden, daß man ein
Bewegtbett verwendet, um das Material auf Aluminiumbasis aus der
Reaktionszone für
Stufe (ii) in die Reaktionszone für Stufe (i) zu bewegen. In
diesem Beispiel bewegt sich das Bett in eine Richtung im Gegenstrom
zum Gasstrom.
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Gemäß einer
alternativen Ausführungsform kann
in Stufe (ii) des Verfahrens der Fluorwasserstoff aus der zweiten
Mischung dadurch entfernt werden, daß man den Fluorwasserstoff
unter Verwendung eines konventionellen alkalischen oder wäßrigen Gaswäschers entfernt.
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Die
Reaktions-Verweilzeit für
jede Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
beträgt
vorzugsweise bis zu etwa 40 Sekunden, vorzugsweise von 0,1 bis 10
Sekunden, und stärker
bevorzugt von 0,2 bis 5 Sekunden unter den Reaktionsbedingungen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann eine dritte Stufe (iii) umfassen, in der in einer Vorbehandlungsstufe
andere Materialien als fluorhaltige organische Materialien aus der
gasförmigen
Mischung entfernt werden können,
bevor die erste gasförmige
Mischung Stufe (i) unterzogen wird. Beispielsweise können andere
fluorhaltige Verbindungen wie beispielsweise nicht-organische fluorhaltige
Verbindungen, beispielsweise SiF4 und WF6, entfernt werden. Diese Materialien können unter
Anwendung von Verfahren entfernt werden, die auf dem Fachgebiet üblich sind,
wie beispielsweise durch Verwendung von Wasser-Gaswäschern.
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Alternativ
können
anorganische fluorhaltige Verbindungen aus einer gasförmigen Mischung,
die diese Verbindungen und eine oder mehrere organische fluorhaltige
Verbindungen enthält,
dadurch entfernt werden, daß man
die gasförmige
Mischung über ein
Material auf Aluminiumbasis leitet. Geeignete Materialien auf Aluminiumbasis
schließen
die oben beschriebenen ein, beispielsweise Aluminiumoxid (Tonerde),
hydratisiertes Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid, Aluminiumoxyfluorid
und Aluminiumfluorid. Diese Materialien auf Aluminiumbasis können Additive
enthalten, wie oben beschrieben wurde.
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Die
anorganischen fluorhaltigen Verbindungen können aus der ersten gasförmigen Mischung durch
Hydrolyse zu einem Oxid oder Oxyfluorid entfernt werden, wobei die
anorganische Verbindung auf einem Festkörper abgeschieden wird, der
Aluminiumoxid, hydratisiertes Aluminiumoxid, Aluminiumhydroxid,
Aluminiumoxyfluorid oder Aluminiumfluorid umfaßt. Die anorganische fluorhaltige
Verbindung kann auf dem in Stufe (i) verwendeten Material auf Aluminiumbasis
abgeschieden werden. Die anorganische fluorhaltige Verbindung wird
typischerweise auf dem Material auf Aluminiumbasis bei einer Temperatur
unterhalb 800°C
abgeschieden, beispielsweise von 0 bis 500°C, und bei einer niedrigeren
Temperatur als derjenigen, bei der Stufe (i) durchgeführt wird.
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Die
Stufe zur Entfernung der anorganischen fluorhaltigen Verbindungen
wird vorzugsweise als Vorbehandlungsstufe in Kombination mit dem
erfindungsgemäßen zweistufigen
Verfahren verwendet. Somit stellt die vorliegende Erfindung auch
ein dreistufiges Verfahren bereit, das eine Vorbehandlung der ersten
gasförmigen
Mischung zur Entfernung anorganischer fluorhaltiger Verbindungen
umfaßt,
gefolgt von dem oben beschriebenen zweistufigen Verfahren.
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Vorzugsweise
wird die Stufe zur Entfernung anorganischer fluorhaltiger Verbindungen
bei einer Temperatur von 100 bis 800°C durchgeführt, stärker bevorzugt von 200 bis
500°C. Wenn
dieses Verfahren in Kombination mit dem zweistufigen erfindungsgemäßen Verfahren
durchgeführt
wird, liegt die Temperatur, bei dem dieses Verfahren durchgeführt wird, typischerweise
niedriger als die Temperatur, die in der ersten Stufe (i) des zweistufigen
Verfahrens angewandt wird.
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Die
Reaktionszeit in Stufe (iii) beträgt vorzugsweise von 0,1 bis
30 Sekunden.
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Die
Stufe zur Entfernung anorganischer fluorhaltiger Verbindungen wird
typischerweise bei atmosphärischem,
unteratmosphärischem
oder überatmosphärischem
Druck durchgeführt.
Vorzugsweise wird atmosphärischer
Druck oder ein Druck geringfügig
oberhalb oder unterhalb Atmosphärendruck
angewandt. Wenn diese Stufe in Kombination mit dem oben beschriebenen
zweistufigen Verfahren durchgeführt
wird, wird diese Stufe (iii) vorzugsweise bei dem gleichen oder
einem ähnlichen
Druck durchgeführt,
wie er in der ersten Stufe des zweistufigen Verfahrens angewandt
wird, stärker
bevorzugt bei dem gleichen oder einem ähnlichen Druck, wie er in beiden
Stufen des zweistufigen Verfahrens angewandt wird.
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Wenn
die Stufe (iii) zur Entfernung anorganischer fluorhaltiger Verbindungen
in Kombination mit dem oben beschriebenen zweistufigen Verfahren durchgeführt wird,
ist das in Stufe (iii) verwendete Material auf Aluminiumbasis vorzugsweise
das gleiche, wie es in einer oder beiden der anderen zwei Stufen
verwendet wird. Besonders bevorzugt wird in allen drei Stufen das
gleiche Material auf Aluminiumbasis verwendet. In diesem Falle kann
ein verbrauchtes Material auf Aluminiumbasis aus den Stufen (i) und
(ii) in dem Verfahren zur Entfernung nicht-organischer fluorhaltiger
Verbindungen verwendet werden.
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Es
ist bevorzugt, daß wenigstens
eine Teilmenge des Gases, das aus Stufe (ii) des Verfahrens abgezogen
wird, in die Reaktionszone für
Stufe (i) und/oder Stufe (ii) zurückgeführt wird.
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Die
Apparatur, die zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
verwendet werden kann, kann ein Bewegtbett eines Materials auf Aluminiumbasis
nutzen, das sich im Gegenstrom zu dem Gasstrom bewegt. Vorzugsweise
bewegt sich das Bewegtbett durch die Reaktionszonen für beiden Stufen
des zweistufigen Verfahrens. Wenn auch die Stufe zur Entfernung
anorganischer fluorhaltiger Verbindungen angewandt wird, bewegt
sich das Bewegtbett vorzugsweise auch durch die Reaktionszone für diese
Stufe. Somit läuft
bei einer bevorzugten Ausführungsform
das Material auf Aluminiumbasis anfänglich durch die Reaktionszone
für die
zweite Stufe (ii) des Verfahrens, und dann durch die Reaktionszone
durch die erste Stufe (i) des Verfahrens und danach ggf. durch die
Reaktionszone für
die Stufe (iii) zur Entfernung anorganischer fluorhaltiger Verbindungen.
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Es
versteht sich, daß,
wenn ein dreistufiges Verfahren angewandt wird, die Stufen (i) und
(ii), wie oben beschrieben, wiederholt werden können. Auch wenn ein dreistufiges
Verfahren angewandt wird, kann das gasförmige Produkt aus Stufe (ii)
entweder in die Reaktionszone für
Stufe (i) oder in die Reaktionszone für die Stufe (iii) zurückgeführt werden.
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Ein
Beispiel für
eine geeignete Apparatur, in der das zweistufige erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden
kann, wird nunmehr anhand eines nicht einschränkenden Beispiels unter Bezugnahme
auf 1 beschrieben.
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1 zeigt
eine Apparatur, die für
eine Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verfahren geeignet ist.
Unter Anwendung der Apparatur von 1 wird das
gleiche Material auf Aluminiumbasis für beide Stufen (i) und (ii)
des Verfahrens verwendet.
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Die
Apparatur (10) umfaßt
erste und zweite Reaktionszonen, (12) und (14).
Eine erste gasförmige
Mischung, die eine oder mehrere fluorhaltige Verbindungen und Wasserdampf
umfaßt,
wird beim Einlaß (16)
in die erste Reaktionszone (12) eingespeist. Die Mischung
durchläuft
die erste Reaktionszone (12) und dann die zweite Reaktionszone
(14). Während
die erste gasförmige
Mischung in die Apparatur eingespeist wird, wird ein Katalysator,
der ein Material auf Aluminiumbasis umfaßt, am Einlaß (18)
in die zweite Reaktionszone (14) eingespeist. Die Richtung,
in die das Material auf Aluminiumbasis strömt, ist derjenigen entgegengesetzt,
in die die erste gasförmige
Mischung strömt.
Das Material auf Aluminiumbasis durchläuft die zweite Reaktionszone
(14) und dann die erste Reaktionszone (12) und
kontaktiert die erste gasförmige
Mischung. Während
die erste gasförmige
Mischung die beiden Reaktionszonen durchläuft, kontaktiert sie das Material
auf Aluminiumbasis, so daß fluorhaltige
Spezies zersetzt und entfernt werden. In der ersten Reaktionszone
werden die Fluorkohlenwasserstoffe und/oder Perfluorkohlen stoffe
zersetzt. In der zweiten Reaktionszone wird der Fluorwasserstoff
entfernt. Gas, das im wesentlichen frei von fluorhaltigen Spezies
ist, verläßt die Apparatur
(10) am Ausgang (20). Das verbrauchte Material
auf Aluminiumbasis verläßt die Apparatur
(10) am Ausgang (22).
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Das
verbrauchte Material auf Aluminiumbasis aus dem zweistufigen Verfahren
oder dem Verfahren zur Entfernung nicht-organischer fluorhaltiger Verbindungen
kann entweder wiederverarbeitet werden oder entsorgt werden. Es
ist besonders bevorzugt, das Material auf Aluminiumbasis wiederzuverwenden,
wenn das katalytische Abreicherungsverfahren in der Aluminiumindustrie
verwendet wird, wo die zurückgeführten Materialien
in die Verhüttungseinrichtungen
eingespeist werden können.
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Das
Verfahren wird nur beispielhaft gezeigt, jedoch nicht eingeschränkt durch
die beiden Beispiele, wobei nur die Beispiele 4 und 6 Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind.
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Beispiel 1 – Stufe
(i) des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Ein
Hydrolysekatalysator, der ein Material auf Aluminiumbasis aufweist,
wurde unter Verwendung von Aluminiumoxid mit einem Porenvolumen von
mehr als 0,3 cm3/g und einer Oberfläche von mehr
als 50 m2/g in Poren von mehr als 50 Å hergestellt.
Das Aluminiumoxid wurde von Engelhard geliefert und wies die Code-Nr.
Al-3996-R auf. Das Aluminiumoxid wies eine Oberfläche von
200 m2/g und ein Porenvolumen von 0,75 cm3/g auf. Das Aluminiumoxid war so ausgewählt, daß es einen
niedrigen Alkalimetallgehalt aufwies, wobei es einen Natriumgehalt von
0,01 Gew.-% aufwies.
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Der
auf diese Weise gebildete Aluminiumkatalysator wurde dann als Katalysator
für ein
Verfahren verwendet, das Stufe (i) des erfindungsgemäßen Verfahrens
entspricht.
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Das
feste Extrudat wurde gebrochen und gesiebt, und lieferte Aluminiumoxidteilchen
mit einer Teilchengröße von 0,5
bis 1,5 mm. Die Aluminiumoxidteilchen wurden in ein Inconel-Reaktionsrohr mit einem
Innendurchmesser von 8 mm gepackt und in einem Rohrerhitzer angeordnet,
um einen Reaktor gemäß Stufe
(i) zu bilden. Das Aluminiumoxid wies eine Dichte des gepackten
Bettes von 0,59 g/cm3 auf. Ein Stickstoffstrom
wurde bei 20°C
mit Wasser gesättigt
und mit einem Strom von Kohlentetrafluorid kombiniert, um eine Gasmischung
zu erzeugen, die 5000 ppm Kohlentetrafluorid in Volumina enthielt.
Das Zuführverhältnis H2O : CF4 wurde als
etwa 20000 : 5000 in Volumina geschätzt, was dem doppelten Wasserbedarf
für die
stöchiometrische
Hydrolysereaktion von CF4 zu CO2 entsprach.
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Die
feuchte Stickstoff- und CF4-Gasmischung
wurde bei Atmosphärendruck über den
Aluminiumoxidkatalysator geleitet, und der Reaktor der Stufe (i)
wurde dann auf 700°C
erhitzt. Die Kontaktzeit der Reaktionsmischung unter den Reaktionsbedingungen
von 700°C
betrug 4,4 Sekunden. Nach 12 Stunden Reaktion wurden die Anteile
an CF4, CO2 und
HF in dem Abgasstrom gemessen, und es wurde ein CF4 Hydrolysewirkungsgrad
von mehr als 90% errechnet. Nach den 12 Stunden der Reaktion waren weniger
als 5% des HF-Hydrolyseprodukts auf dem Aluminiumoxidkatalysator
der Stufe (i) absorbiert. Es wurde errechnet, daß der Katalysator in dem Hochdrucktemperatur-Hydrolysereaktor
einen niedrigen HF-Absorptionswirkungsgrad aufwies, wobei weniger
als 10% des Aluminiumoxidgehalts in AlF3 umgewandelt
wurden.
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Beispiel 2 – Stufe
(ii) des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Ein
zweiter Inconel-Reaktor wurde mit 0,5 bis 1,5 mm-Teilchen von Engelhard
Al-3996-R-Aluminiumoxid beschickt, um einen Reaktor für Stufe
(ii) zu schaffen. Der Reaktor wurde auf 250°C erhitzt und mit der Abgasleitung
des Stufe (i)-Reaktors
von Beispiel 1 verbunden. Der Anteil an HF in den Gasen, die aus
dem Reaktor der Stufe (ii) abgeleitet wurden, war gering, was anzeigt,
daß der
HF-Absorptionswirkungsgrad 99,4% betrug, wenn man eine Kontaktzeit von
1,2 Sekunden anwandte. Nach 15 Stunden Betrieb nahm die HF-Absorber-Wirksamkeit plötzlich ab,
und nach 20 Stunden absorbierte das Absorbens kein weiteres HF mehr.
Es wurde errechnet, daß das Aluminiumoxid
in der Absorptionsstufe einen hohen HF-Absorptionswirkungsgrad aufwies, wobei
mehr als 60% des Aluminiumoxidgehalts in AlF3 umgewandelt
wurde.
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Beispiel 3 – Stufe
(ii) des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Das
verbrauchte Absorbens wurde aus dem Reaktor der Stufe (ii) entfernt
und durch eine identische frische Aluminiumoxidbeschickung aus Engelhard
Al-3996-R-Aluminiumoxid ersetzt. Der Reaktor der Stufe (ii) wurde
auf 150°C
erhitzt und mit der Abgasleitung des bei 700°C betriebenen Reaktors der Stufe
(i) verbunden, wie in Beispiel 1 beschrieben. Der CF4-Hydrolyse-Wirkungsgrad
des Reaktors der ersten Stufe blieb hoch, indem mehr als 90% des
CF4 in CO2 und HF
umgewandelt wurden. Es wurde festgestellt, daß der HF-Absorptions-Wirkungsgrad
der Aluminiumoxidbeschickung von Stufe (ii) innerhalb der ersten
10 Reaktionsstunden 99,4% betrug, wenn man eine Kontaktzeit von
1,4 Sekunden anwandte. Nach 13 Betriebsstunden war das Aluminiumoxidbett von
Stufe (ii) erschöpft
und absorbierte keine nennenswerten zusätzlichen Mengen des in Stufe
(i) erzeugten HF mehr. Das Aluminiumoxid in Stufe (ii) wurde zu
34% in AlF3 umgewandelt.
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Beispiel 4 – Stufen
(i) und (ii) des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Die
in Beispiel 3 verwendeten Reaktoren wurden entleert, und das erschöpfte Absorbens
aus dem Reaktor der Stufe (ii) wurde in den Hydrolysereaktor der
Stufe (i) gegeben. Die Absorbensbeschickung von Stufe (ii) wurde
ersetzt, wobei man eine neue Charge an frischem Engelhard Al-3996-R-Aluminiumoxid
verwendete. Die Temperatur des Reaktors der Stufe (i) wurde auf
750°C erhöht, und
der Absorber der Stufe (ii) auf 250°C erhitzt, während man einen wassergesättigten
Stickstoffstrom hindurchleitete, der 2500 ppm in Volumina CF4 enthielte. Das H2O
: CF4-Zuführverhältnis wurde als etwa 20000
: 2500 in Volumina abgeschätzt,
was den vierfachen Wasserbedarf für eine stöchiometrische Hydrolysereaktion
von CF4 zu CO2 darstellte.
Die unter den Reaktionsbedingungen angewandten Kontaktzeiten waren
2,1 Sekunden in Stufe (i) und 4,2 Sekunden in Stufe (ii), wobei
gleiche Feststoffvolumina in beiden Stufen des Verfahrens eingesetzt
wurden. Nach 100 Betriebsstunden blieb der Wirkungsgrad der CF4-Zersetzung bei mehr als 90%, wenn man das verbrauchte
Aluminiumoxid-Absorbens aus der vorherigen Stufe verwendete. Es
wurde festgestellt, daß der
HF-Absorptionswirkungsgrad 99,6% betrug, bevor die HF-Absorptionskapazität erschöpft war.
Es wurde festgestellt, daß die
Aluminiumoxidbeschickung der Stufe (ii) in dieser Untersuchung zu
70% in AlF3 umgewandelt worden war.
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Beispiel 5 – Stufen
(i) und (ii) des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Gleiche
Massen an frischem Aluminiumoxidkatalysator, wie er genauer in Beispiel
1 beschrieben wurde, wurden den zwei Stufen des Verfahrens zugeführt. Der
Reaktor der Stufe (i) wurde dann auf 750°C erhitzt, und der Reaktor der
Stufe (ii) auf 350°C,
während
man einen mit Wasser gesättigten
Stickstoffstrom, der 2000 ppm in Volumina CF4 enthielt, hindurchleitete,
wie in Beispiel 4 beschrieben wird. Die Kontaktzeit in der ersten
Hydrolyse-Reaktionsstufe betrug 2,1 Sekunden, und die Kontaktzeit
in der zweiten Stufe des HF-Absorbers betrug 3,5 Sekunden unter
Reaktionsbedingungen. Der zweistufige CF4-Zersetzungsprozeß wurde
betrieben, bis das Aluminiumoxidabsorbens der zweiten Stufe erschöpft war,
und in dem Abgas aus der zweiten Reaktionsstufe Hydrolyse-HF erschien.
Das zweistufige Reaktorsystem wurde 92 Stunden betrieben und es wurde
eine CF4-Zersetzungswirksamkeit von mehr als
99,5% beibehalten. Der in dem Zweistufenverfahren absorbierte HF
reichte aus, 66% des Aluminiumoxids der zweiten Stufe in AlF3 umzuwandeln.
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Beispiel 6 – Stufen
(i) und (ii) des erfindungsgemäßen Verfahrens
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Die
beiden in Beispiel 5 verwendeten Reaktoren wurden entleert, und
das verbrauchte Absorbens wurde in den Hydrolysereaktor von Stufe
(i) überführt. Der
Absorber von Stufe (ii) wurde wie in Beispiel 5 beschrieben mit
frischem Aluminiumoxid beschickt. Der Reaktor der Stufe (i) wurde
dann auf 750°C
erhitzt, und der Reaktor der Stufe (ii) wurde auf 400°C erhitzt,
während
man einen mit Wasser gesättigten
Stickstoffstrom hindurchleitete, der 2500 ppm in Volumina CF4 enthielt, wie in Beispiel 4 beschrieben
ist. Die Kontaktzeit in der ersten Stufe der Hydrolysereaktion betrug
2,1 Sekunden und die Kontaktzeit in dem HF-Absorber der zweiten
Stufe betrug 3,2 Sekunden unter den Reaktionsbedingungen. Das zweistufige
Reaktorsystem wurde 50 Stunden betrieben, und der CF4 Zersetzungswirkungsgrad
wurde über
99,0% gehalten. Der in dem Zweistufenverfahren absorbierte HF reichte
nur aus, um 22% des Aluminiumoxids der zweiten Stufe in AlF3 umzuwandeln.