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Die
Erfindung betrifft ein Ausgabesystem für bedruckte Bögen von
Aufzeichnungsmedien, mit: einem Tablar für die Bögen, rotierenden Transportelementen,
die einen Ausgabespalt zur Ausgabe der Bögen auf das Tablar definieren,
einer Führungsplatte mit
einer Oberfläche
zum Leiten der Bögen
zu dem Ausgabespalt, und einem rotierenden Rad, das Borsten zum
Leiten der Bögen
in Richtung auf den Ausgabespalt aufweist.
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In
Druckern und Kopierern werden bedruckte Bögen von Aufzeichnungsmedien
häufig
auf ein oder mehreren Tablaren gesammelt. Die Bögen können z. B. von einem Stapel
geschnittener Bögen
zugeführt werden
oder kontinuierlich von einer Rolle zugeführt und dann in Bögen geschnitten
werden. Wenn die Bögen
von einer Rolle zugeführt
werden, so sind sie häufig
etwas gewellt. Dieser Effekt wird noch ausgeprägter, wenn das Ende des Wickels
auf der Rolle erreicht ist und der Krümmungsradius der Rolle kleiner wird.
Doch auch wenn die Bögen
von einem Stapel von zugeschnittenen Bögen zuführt werden, können sie
beispielsweise während
des Druckprozesses wellig werden.
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Wenn
die Bögen
an der Oberfläche
der Führungsplatte
entlang in Richtung auf den Ausgabespalt geleitet werden, so kann
im Fall eines gewellten Bogens ein Teil des Bogens von der Führungsplatte abgespreizt
sein. Das kann es verhindern, daß die vorauslaufende Kante
des Bogens korrekt in den Ausgabespalt eingefädelt wird, was möglicherweise dazu
führt,
daß der
Bogen gefaltet wird. Diese Gefahr kann aus den nachstehenden Gründen auch
nicht durch eine Anordnung vermieden werden, die sicherstellt, daß die Transportelemente
einen Bogen sofort erfassen, wenn er zu dem Ausgabesystem zugeführt wird.
Wenn der Bogen mit Tinte bedruckt worden ist, so mag die Tinte noch
nicht völlig
trocken sein, wenn der Bogen zu dem Ausgabesystem zugeführt wird,
so daß das
gedruckte Bild verwischt wird. Außerdem kann die Konfiguration
des Ausgabesystems eine gewisse Länge der Führungsplatte erfordern. Zum
Beispiel kann bei einem Drucker das Tablar oberhalb der Druckereinheit
angeordnet sein, und es wird eine gekrümmte Führungsplatte benötigt, um
die Transportrichtung des Bogens umzukehren, bevor der Bogen auf
das Tablar ausgegeben wird.
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JP 08002775 A zeigt
ein Ausgabesystem für Papier,
bei dem eine Bürstenwalze
im Weg der vorauslaufenden Kante eines Bogens angeordnet ist. Je nach
Drehrichtung der Bürstenwalze
lenkt diese den Bogen in eine Papierdurch laufrichtung oder eine
Papierausgaberichtung. Im letzteren Fall wird der Bogen zwischen
der Bürstenwalze
und einer von der Bürstenwalze
weg gekrümmten
Führungsfläche geführt und
dann durch einen trichterartigen Raum zwischen dieser Führungsfläche und
einer gegenüberliegenden
Führungsfläche zu den
Ausgabewalzen dirigiert. Ein gewellter Bogen könnte sich jedoch um die Bürstenwalze
wickeln statt zu den Ausgabewalzen dirigiert zu werden. Außerdem ist
die Papierausgabevorrichtung nur für trockene Bögen geeignet,
weil der Bogen zwischen Paaren von Transportrollen in Richtung auf
die Bürstenwalze
transportiert wird und weil jede Oberfläche des Bogens zu einer Seite
der Bürstenwalze
gelenkt werden kann, wo sie mit einer gegenüberliegenden Wand in gleitende
Berührung kommt.
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Aus
EP 0 407 151 A2 ist
eine ähnliche
Pfadwähleinrichtung
für einen
Bogen bekannt, die eine in entgegengesetzte Richtungen drehbare
Bürste
aufweist.
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EP 0 407 152 A2 zeigt
ein Bogenmagazin, in dem Faserbürsten
und geschäumte
Treibrollen auf einer drehbaren Antriebswelle angeordnet sind. Der Durchmesser
der Faserbürsten
ist größer als
der der geschäumten
Treibrollen, so daß die
Faserbürsten eine
vorauslaufende Kante eines Bogens, der vertikal abwärts zugeführt wird,
in Richtung auf einen Spalt drücken,
der zwischen den geschäumten
Antriebsrollen und einer von den geschäumten Antriebsrollen weg gebogenen
Leitplatte gebildet wird. Es kommen jedoch beide Seiten des Bogens
mit Wänden
in Gleitberührung,
die den Bogen zu den Faserbürsten
leiten, so daß das
Bogenmagazin nur für trockene
Bögen verwendet
werden kann.
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US 4 824 091 A zeigt
eine Bogensammelvorrichtung, in der ein Bogen zwischen gegenüberliegenden
geraden Wänden
zu einer Ausgabeöffnung geführt wird,
während
der Bogen zwischen zwei Klemmwalzen erfaßt wird. An der Ausgabeöffnung sind
drehbare Bürsten
angeordnet, damit sie abwärts über ein
nachlaufendes Ende eines Bogens streichen, der auf ein Tablar ausgegeben
worden ist. Die Bürsten
sind koaxial zu einer der den Spalt bildenden Walzen angeordnet
und zwingen eine vorauslaufende Kante eines Bogens gegen die gegenüberliegende
Wand und in den Eingriff mit den den Spalt bildenden Walzen. Die
Bürsten
unterstützen
jedoch nicht das Einfädeln
des Bogens in den Eintrittsspalt zwischen den gegenüberliegenden
Wänden,
so daß ein gewellter
Bogen dort leicht Falten bekommen könnte.
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Ausgabesystem zu schaffen, das
sicherstellt, daß gewellte
Bögen eines
Aufzeichnungsmediums korrekt in den Ausgabespalt zugeführt werden.
Ebenso ist es eine Aufgabe der Erfindung, einen Drucker mit einem solchen
Ausgabesystem zu schaffen.
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Gemäß der Erfindung
wird diese Aufgabe durch ein Ausgabesystem der oben genannten Art gelöst, bei
dem wenigstens ein angetriebener Transportriemen eines der Transportelemente
bildet, die den Ausgabespalt definieren, die Führungsplatte in annähernd einer
180° Kehre
um zwei Riemenscheiben herum verläuft, über welche der Transportriemen läuft, das
Rad der Oberfläche
der Führungsplatte
gegenüberliegt,
der Transportriemen so angeordnet ist, daß er die Bögen in Richtung auf den Ausgabespalt lenkt,
und das Rad so angeordnet ist, daß es die Bögen zu dem Transportriemen
leitet. Das Rad kann auch als eine Trommel ausgebildet sein, die
sich im wesentlichen über
die gesamte Breite der Führungsplatte
erstreckt.
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Wenn
ein Bogen an der Führungsplatte
entlang geführt
wird, so befindet sich das Rad auf einer ersten Seite des Bogens,
wo das Bild gedruckt worden ist, und die Führungsplatte liegt auf der
anderen Seite des Bogens. Es kann einen Freiraum zwischen dem Rad
und der Führungsplatte
geben, so daß ein Bogen,
der nur mäßig gewellt
ist, durch die Führungsplatte
geführt
werden kann, ohne daß er
das Rad berührt.
Ein stark gewellter Bogen wird jedoch auf den Raum zwischen dem
Rad und der Führungsplatte
eingeschränkt.
Die Borsten berühren
den Bogen nur an kleinen Punkten, so daß das auf dem Bogen gedruckte
Bild nicht beschädigt
wird, falls die Tinte noch nicht getrocknet ist. Vorzugsweise sind
die Borsten radiale Borsten.
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Nützliche
Einzelheiten der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bevorzugt
ist das Rad seitlich versetzt zu einem der den Ausgabespalt definierenden
Transportelemente angeordnet, und es überlappt teilweise mit dem
Querschnitt dieses Transportelements. Dadurch wird eine Kante oder
ein Bereich des Bogens, der mit dem Rad in Berührung steht und dadurch geführt wird,
zu den Transportelementen übergeben.
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In
einer Ausführungsform
ist die Führungsplatte
gekrümmt
und verläuft
in annähernd
einer 180° Kehre
um das Rad. Dadurch wendet die Führungsplatte
den Bogen und kehrt dessen Transportrichtung um. In diesem Fall
ist eine Führung
des Bogens speziell dazu nötig,
zu verhindern, daß der
Bogen verknittert wird und die Transportelemente klemmen.
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Vorzugsweise
sind die Borsten in Bündeln angeordnet,
die über
den Umfang des Rades verteilt sind, wobei die Bündel in wenigstens zwei Reihen
gestaffelt sind. Ein Rad mit den Bündeln ist leichter herzustellen,
als ein Rad mit einzelnen, gleichmäßig verteilten Borsten. Außerdem werden
durch die Staffelung der Bündel
die Borsten gleichmäßig über den Umfang
des Rades verteilt.
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Bevorzugt
sind die Borsten aus Kunststoff, insbesondere aus Nylon hergestellt.
Es hat sich gezeigt, daß Nylonborsten
deshalb besonders vorteilhaft sind, weil Schäden an einem gedruckten Bild selbst
dann vermieden werden, wenn die Tinte noch nicht vollständig trocken
ist.
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Bevorzugt
ist das Rad koaxial zu einer der Riemenscheiben angeordnet, wobei
die Borsten über den
Durchmesser dieser Riemenscheibe hinaus reichen. Dadurch wird ein
gewellter Teil des Bogens, der in Richtung auf diese Riemenscheibe
bewegt wird, daran gehindert, dort auf den Transportriemen zu treffen,
wo dieser um die Riemenscheibe herum umgelenkt wird. Statt dessen
wird der gewellte Teil des Bogens durch die Borsten zu einem geraden
Abschnitt des Transportriemens geleitet. Dadurch wird eine Schädigung einer
bedruckten Oberfläche
des Bogens vermieden.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wird nun in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben,
in der:
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1 einen
schematischen Querschnitt eines Druckers zeigt; und
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2 Einzelheiten
eines Bogenausgabesystems des in 1 gezeigten
Druckers zeigt.
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Wie
in 1 dargestellt ist, umfaßt ein Tintenstrahldrucker
eine Walze, die intermittierend zur Drehung angetrieben wird, um
einen Bogen 12, z. B. einen Bogen Papier, in einer durch
einen Pfeil A angegebenen Richtung über die Oberfläche einer
Bogenaufnahmeplatte vorzurücken.
Mehrere Transportrollen sind drehbar in einer Abdeckplatte gelagert und
bilden mit der Walze Transportspalte, so daß der Bogen 12, der über eine
Führungsplatte
von einer Rolle zugeführt
wird, durch einen zwischen einer Kante der Abdeckplatte und der
Oberfläche
der Bogenaufnahmeplatte gebildeten Spalt ausgegeben wird.
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Ein
Wagen, der eine Anzahl von Tintenstrahldruckköpfen (nicht gezeigt) trägt, ist
so oberhalb der Bogenaufnahmeplatte montiert, daß er sich in einer Richtung
senkrecht zur Zeichenebene hin- und hergehend über den Bogen 12 bewegt.
Bei jedem Durchgang des Wagens wird mit Hilfe der Druckköpfe, die
Tintentropfen in Übereinstimmung
mit zu den Druckköpfen
zugeführter
Bildinformation auf den Bogen ausstoßen, eine Anzahl von Pixelzeilen
auf den Bogen 12 gedruckt. Der Einfachheit halber sind
Führungs-
und Antriebseinrichtungen für
den Wagen, Tintenzufuhrleitungen und Datenzufuhrleitungen für die Druckköpfe und
dergleichen in der Zeichnung nicht dargestellt.
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Die
obere Oberfläche
der Bogenaufnahmeplatte hat ein regelmäßiges Muster von Sauglöchern (nicht
gezeigt), durch welche der Bogen 12 gegen die flache Oberfläche der
Aufnahmeplatte angesaugt und dadurch in einem flachen Zustand gehalten
wird, insbesondere in dem Bereich, der mit dem Wagen abgetastet
wird, so daß auf
der gesamten Breite des Bogens ein gleichförmiger Abstand zwischen den Düsen der
Druckköpfe
und der Oberfläche
des Bogens 12 eingestellt wird und eine hohe Druckqualität erreicht
werden kann. Der Bogen 12 wird weiter transportiert entlang
einer Oberfläche
einer gekrümmten
Führungsplatte 112,
die den Bogen wendet und die Transportrichtung des Bogens 12 umkehrt.
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Wie
in 1 und detaillierter in 2 gezeigt
ist, wird der Bogen 12 dann zu einem Ausgabespalt geführt, der
zwischen mehreren Ausgaberollen und mehreren gummibeschichteten
Transportriemen gebildet wird, die jeweils um ein Paar von Riemenscheiben
laufen. Die Bewegungsrichtung der Transportriemen ist durch Pfeile
angegeben. Die Ausgaberollen sind auf einer gemeinsamen Achse 116a montiert,
und die Riemenscheiben sind jeweils ebenfalls auf gemeinsamen Achsen 122a montiert.
Von dem Ausgabespalt aus wird der Bogen 12 auf ein Tablar 124 ausgegeben.
Das Tablar 124 hat eine obere Oberfläche 126 zur Abstützung der
Böden und
Anschläge,
an denen die nachlaufenden Kanten der Böden 12 ausgerichtet
werden.
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In
der Nähe
des Ausgabespaltes ist ein Ausgabesensor angeordnet, der anzeigt,
wann die nachlaufende Kante des Bogens 12 aus dem Ausgabespalt
ausgegeben worden ist. Der Ausgabesensor hat eine herkömmliche
Konstruktion und weist einen Arm auf, der um eine Achse schwenkbar
ist.
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Ein
oberes Rahmenelement des Tablars 124 trägt einen "Tablar voll" Sensor, der ebenfalls eine herkömmliche
Konstruktion hat und einen Arm aufweist, der schwenkbar auf dem
Rahmenelement montiert ist.
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Bisher
ist der Transport des Bogens 12 entlang der Oberfläche der
Führungsplatte 112 beschrieben
worden. Wenn der Bogen jedoch von der Rolle zugeführt wird,
kann er sich wellen, nachdem er die Bogenaufnahmeplatte verlassen
hat. Ein gewellter Bogen 12s ist in 2 durch
eine strichpunktierte Linie angedeutet. Der Bogen 12s bildet
einen Buckel 170, der von der Führungsplatte 112 absteht.
Der Buckel 170 wird durch ein Rad 172 geführt, das
radiale Bündel
von Borsten aufweist. Die Bündel
sind abwechselnd in zwei in Umfangsrichtung verlaufenden Reihen
angeordnet, die seitlich zueinander versetzt sind. In 2 sind
die Bündel
einer ersten Reihe von Bündeln
schraffiert dargestellt und liegen in der Zeichenebene. Die Bündel einer
zweiten Reihe von Bündeln
sind schlicht eingezeichnet und liegen hinter der Zeichenebene.
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Das
Rad 172 ist auf der Achse 122a angeordnet und
dreht sich zusammen mit der Riemenscheibe in einer Richtung, die
in 2 durch einen Pfeil angegeben wird. Die Borsten
berühren
den Buckel 170 des Bogens 12s und lenken dadurch
den Bogen 12s, ohne daß die
bedruckte Oberfläche
des Bogens 12s geschädigt
wird. So wird vermieden, daß die
vorauslaufende Kante des Bogens 12s zurückgefaltet wird, wie es der
Fall sein könnte,
wenn das Rad 172 und die Riemenscheibe nicht vorhanden
wären.
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Das
Ausgabesystem nach 2 kann auch bei einem Bogen
verwendet werden, der noch stärker gewellt
ist. Ein solcher Bogen 12t ist ebenfalls in 2 angedeutet.
In diesem Fall kommt die vorauslaufende Kante des Bogens 12t mit
dem Rad 172 in Berührung
und wird in die durch einen Pfeil angegebene Richtung gelenkt. Wenn
die vorauslaufende Kante des Bogens 12t an dem Rad 172 entlang transportiert
wird, so kommt das Rad 172 nicht mit der bedruck ten Oberfläche 12t in
Berührung.
Wiederum wird eine Schädigung
der bedruckten Oberfläche vermieden.