DE601850C

DE601850C - Elektrisch angetriebene Handkarren

Info

Publication number: DE601850C
Application number: DEA60000D
Authority: DE
Inventors: Friedrich Roesner
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1929-12-17
Filing date: 1929-12-17
Publication date: 1934-08-25

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
25. AUGUST 1934

REiCHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

M 601850 KLASSE 63 c GRUPPE

Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin*) Elektrisch angetriebene Handkarren

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Dezember 1929 ab

Es sind elektrisch angetriebene Handkarren bekannt, bei denen der oberhalb der lenkbaren Treibräderachse angeordnete Antriebsmotor mit dieser sowie mit den übrigen zum Antrieb dienenden Einrichtungen ein einheitliches schwenkbares Antriebsaggregat bildet, an dem die um eine waagerechte Achse schwenkbare Deichsel angelenkt ist. Bei diesen Karren hat die Antriebswelle des Motors eine horizontale Lage. Dadurch wird es erforderlich, die Spurweite der Räder der Lenkachse größer zu wählen, als der Antriebsmotor lang ist. Hierdurch wird aber die Wendigkeit und Lenkfähigkeit des Fahrzeugs erheblich beeinträchtigt. Die Schaltung erfolgt bei dem bekannten Fahrzeug durch einen an dem Lenkhebel angebrachten besonderen Handgriff, wodurch das Schalten während des Lenkens erheblich erschwert wird.
Die Erfindung vermeidet diese Nachteile.

Sie besteht darin, daß der Antriebsmotor mit senkrechter Welle oberhalb der Mitte der Treibräderachse angeordnet ist, und daß die Deichsel mit der Bremse bzw. der Schaltwalze des Antriebsmotors derart verbunden ist, daß bei ihrer Schwenkbewegung nach unten und oben die Bremse gelüftet und der Motor angelassen bzw. der Motor abgeschaltet und die Bremse angezogen wird. Diese Mittel sind zwar bei anders gearteten Fahrzeugen auch schon an sich bekannt. Jedoch wird erst durch die Vereinigung aller dieser bekannten Einrichtungen, worin die Erfindung zu erblicken ist, ein Fahrzeug geschaffen, das infolge seiner großen Wendigkeit und leichten Bedientmgsweise besonders für das Verladen bzw. Entladen von Stückgütern geeignet ist und deren schnellen Transport vom Eisenbahnwagen zur Güterhalle o. dgl. zu vermitteln vermag.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. 1 den als Elektrohubkarren ausgebildeten Handkarren im Aufriß, Abb. 2 denselben im Grundriß, Abb. 3 einen Schnitt durch die angetriebene Drehschemelachse und Abb. 4 die Anordnung des Bedienungshebels in Verbindung mit der Schaltwalze und der Bremse.

Das Fahrgestell 1 ruht unabgefedert vorn auf einer Drehschemelachse 2 und hinten auf einer nicht gelenkten Achse 3. Der Antrieb des Fahr- und Hubwerkes erfolgt von einem Elektromotor4 aus, welcher in senkrechter Richtung über der Mitte der vorderen Drehschemelachse 2 angeordnet ist. Die Stromversorgung erfolgt aus einer Batterie, welche in einem Trog 5 hinter dem Motor eingebaut ist. Der Motor 4 besitzt zwei Wellenstümpfe 6; auf dem unteren Wellenstumpf ist ein Kegelrad 7 angeordnet, welches mit dem größeren Kegelrad 8 in Eingriff steht. Der Antrieb der Achse 2, auf welcher die beiden Laufräder 9 und 10 öo sitzen, erfolgt über das Stirnräderpaar 11 und 12. Die Achslager 13 und 14 sind mit dem

*) Von dem Patentsucher ist aZf der Erfinder angegeben worden:

Friedrich Roesner in Hennigsdorf, Kr. Osthavelland.

Getriebegehäuse 15 verbunden und bilden mit diesem und dem Motor 4 zusammen ein geschlossenes Ganzes, welches im Fahrgestell 1 in waagerechter Richtung schwenkbar gelagert ist. Am oberen Lagerschild 16 des Motors 4 ist der zum Lenken der Achse erforderliche Hebel 17 deichselartig und in senkrechter Richtung schwenkbar angeordnet. Bei senkrechter Stellung des Handhebels 17 ist die Getriebebremse 18 (Abb. 4), welche unmittelbar auf der Motorwelle sitzt, angezogen. Durch die Abwärtsbewegung des Handhebels 17 in die waagerechte Lage wird das Antriebskegelrad 19 der Schaltwalze 20 je nach der Stellung des Handgriff es 21 nach rechts oder links gedreht, indem wechselseitig das rechte oder Unke Kegelradsegment 22 durch seitliches Verschieben der Welle 23 in Eingriff gebracht wird.
Durch die Abwärtsbewegung des Handhebels 17 wird die Drehbewegung des Antriebskegelrades 19 auch auf das Zahnradsegment 24 und von dort auf .das mit letzterem in Eingriff stehende Zahnradsegment 25 übertragen, wodurch eine Drehung des Bremswellenhebels 26 und eine Lüftung der Bremse erfolgt.

Der Handhebel 17 wird unter der Wirkung der Zugfeder 27 beim Loslassen in die Anfangsstellung zurückgeführt. Damit der Bedienungsmann während der Fahrt nicht dauernd den Federdruck zu überwinden braucht, befindet sich am Handgriff des Hebels 17 eine Klinke 28, durch deren Bewegung die Zunge 29 in eine Rast 30 mir in der Fahrstellung eingreifen kann. Auch die Klinke 28 liegt unter Federdruck, damit beim Loslassen derselben die Zunge 29 selbsttätig aus der Rast 30 zurückgezogen wird und der Hebel 17 in die Anfangsstellung zurückgehen kann, wodurch das Fahrzeug unter gleichzeitiger Anziehung der Bremse stillgesetzt wird.

Claims

Patentanspruch:

Elektrisch angetriebener Handkarren, bei dem der oberhalb der lenkbaren Treibräderachse angeordnete Antriebsmotor mit dieser sowie mit den übrigen zum Antrieb dienenden Einrichtungen ein einheitliches schwenkbares Antriebsaggregat bildet, an dem die um eine waagerechte Achse schwenkbare Deichsel angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der mit senkrechter Welle versehene Antriebsmotor (4) oberhalb der Mitte der Treibräderachse angeordnet ist und daß die Deichsel (17) mit der Bremse (18) bzw. der Schaltwalze (20) des Antriebsmotors derart verbunden ist, daß bei ihrer Schwenkbewegung nach unten und oben die Bremse gelüftet und der Motor angelassen bzw. der Motor abgeschaltet und die Bremse angezogen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen